Natur- und Umweltschutz Filderstadt - Stadt Filderstadt
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konzepten mittels Feldhecken. Ihren Namen haben sie dem niedersächsischen<br />
Landschaftsgärtner, <strong>Natur</strong>fotograf <strong>und</strong> Schriftsteller Hermann<br />
Benjes zu verdanken, der 2007 verstarb.<br />
Benjeshecken, auch Totholzhecken genannt,<br />
werden auf der Wacholderheide entlang von<br />
Wegen zur Besucherlenkung <strong>und</strong> somit zur Abgrenzung<br />
der schützenswerten Flächen angelegt.<br />
Auf dem Haberschlai wurden im Laufe der<br />
Pflegemaßnahmen in den vergangenen 18 Jahren<br />
circa 400 Meter Benjeshecken angelegt. Die älteste<br />
Benjeshecke, entlang dem „Stäffelesweg“ wurde<br />
vor über 15 Jahren angelegt.<br />
Das Prinzip der Benjeshecke besteht darin, dass<br />
diese nicht durch Neuanpflanzung mit Jungpflanzen,<br />
sondern durch Aufschichten von geschnittenen<br />
kleineren Baumkronen <strong>und</strong> Geäst<br />
entsteht. Ein reines Ablagern von hölzernen Abfällen an einer beliebigen<br />
Stelle bedeutend aber noch keine Benjeshecke.<br />
Zur Neuanlage einer Benjeshecke werden entlang von bestehenden Wegen<br />
Brombeergehölze, Gebüsch, hochgewachsene alte Hecken <strong>und</strong> kleinere<br />
Bäume mit der Motorsäge <strong>und</strong> dem Freischneider (Motorsense) bis „auf den<br />
Stock gesetzt“ (d. h. ebenerdig) <strong>und</strong> die darunter liegende Gras- <strong>und</strong><br />
Krautschicht angeschnitten. Aus dem Holzschnittmaterial (so genanntes<br />
Totholz) werden die Baumkronen <strong>und</strong> Äste insbesondere von Buche, Eiche,<br />
Esche, Haselnuss <strong>und</strong> Schlehe wieder verwendet. Diese werden dann auf<br />
einer Breite von 1 Meter bis 1,50 Metern locker aufgeschichtet bzw. eingeflochten,<br />
damit die Benjeshecke licht- <strong>und</strong> luftdurchlässig bleibt. Dadurch<br />
wird ein Neuwachstum beschleunigt. Die Gesamthöhe beträgt zwischen<br />
1,50 Meter <strong>und</strong> 2 Metern.<br />
Zur Verstärkung verwenden wir aus Baumkronen geschnittene Astgabeln,<br />
die angespitzt in den Boden gepflockt werden. So können längere Astteile<br />
von Pflock zu Pflock eingeflochten werden. Die neue Benjeshecke erhält<br />
dadurch Auflagemöglichkeiten in circa 1 Meter Höhe <strong>und</strong> es ergibt sich bei<br />
längeren Abschnitten eine größere Stabilität.<br />
Es sind nicht alle Holzarten zur Neuanlage einer Benjeshecken geeignet.<br />
Nach Anlegen der ersten Benjeshecken haben wir schnell bemerkt, dass sich<br />
das Kronen- <strong>und</strong> Astmaterial der auf dem Haberschlai vorkommenden<br />
Wacholdern, Kiefern <strong>und</strong> Birken nicht für die Neuanlage einer Benjeshecke<br />
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