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Kirchen musikalische Mitteilungen - Amt für Kirchenmusik - Startseite

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6<br />

Litrugie aktuell<br />

8 LThK 9,730.<br />

9 Wolfgang<br />

Otto, Das Gesicht<br />

des Sonntags.<br />

Frankfurt<br />

1958.<br />

10 DV 18.<br />

11 SC 102.<br />

Der Christus geweihte Feiertag ist als<br />

überaus kostbares Erbe und Vermächtnis<br />

der Urkirche der „Ur-Feiertag“ und<br />

zugleich „Fundament und Kern des<br />

ganzen liturgischen Jahres“. Auf diesem<br />

Hintergrund muss der Sonntag<br />

„als unverzichtbare Ressource des<br />

Mensch- und Christseins“ wiederentdeckt<br />

werden „zur anthropologisch nötigen<br />

Rhythmisierung des Lebens und<br />

zur Ermöglichung von ‚Unterbrechung‘<br />

und Sinngebung durch den Glauben“<br />

8 .<br />

Gesicht des Sonntags<br />

Liturgisch gesehen besitzt jeder Sonntag<br />

in Verbindung mit seinem tiefen<br />

theologischen Profil zugleich ein eigenes<br />

Gesicht. Das bedarf einer Erläuterung,<br />

die mit zwei persönlichen Reminiszenzen<br />

eingeleitet wird.<br />

In meiner Studienzeit habe ich begonnen,<br />

mir Woche <strong>für</strong> Woche einen persönlichen,<br />

mystagogischen Zugang zur<br />

Sonntagsliturgie zu erarbeiten. Eine<br />

dankbar angenommene Hilfe war eine<br />

Kolumne mit dem Titel: „Gesicht des<br />

Sonntags“ in dem von Karl Färber herausgegebene<br />

Wochenblatt „Der christliche<br />

Sonntag“. Autor war längere Zeit<br />

der aus dem Bistum Meißen stammende<br />

Priester Wolfgang Otto (1908-<br />

1982), der in den Jahren 1955-1982<br />

Pfarrer in Fischbach, Diözese Rottenburg,<br />

war. Einen Jahreszyklus seiner<br />

Betrachtungen legte er 1958 als Buch<br />

vor. 9 Ergebnis dieser Publikation: Der<br />

Sonntag hat kein „Thema“, aber ein<br />

wechselndes „Gesicht“.<br />

Im Priesterseminar Rottenburg stand<br />

während der <strong>Amt</strong>szeit von Regens<br />

Bernhard Kah 1971-1986 der Samstagabend<br />

unter dem Leitwort „Gesicht<br />

des Sonntags“. Dazu gehörten eine<br />

Einführung in die Sonntagsliturgie, die<br />

<strong>Kirchen</strong><strong>musikalische</strong> <strong>Mitteilungen</strong> Juni 2010<br />

gesungene Sonntagsvesper, die Begrüßung<br />

des Sonntags angesichts eines<br />

siebenarmigen Leuchters und ein<br />

festliches Abendessen. Das war immer<br />

ein wöchentlicher Höhepunkt im Seminarleben,<br />

der das Tor zum Sonntag<br />

weit öffnete. In manchen Pfarrhäusern<br />

und klösterlichen Konventen fand dieser<br />

Sonntagsbeginn eine örtlich verschiedene<br />

Nachahmung.<br />

Über dem Fundament der Theologie<br />

des Sonntags, erhebt sich dessen je<br />

verschiedene Liturgie, wie sie im<br />

Messbuch und Lektionar dargestellt<br />

ist.<br />

Wer die Sonntagsliturgie mit ihren Elementen,<br />

den Schriftlesungen, den Orationen<br />

sowie dem Eröffnungsvers und<br />

dem Kommunionvers näher anschaut,<br />

wird rasch entdecken, dass dem Evangelium<br />

eine herausragende Bedeutung<br />

zukommt. Diese Schlüsselfunktion<br />

unterstreicht das Zweite Vatikanische<br />

Konzil in der Konstitution über die<br />

göttliche Offenbarung: „Niemanden<br />

kann es entgehen, dass unter allen<br />

Schriften, auch unter denen des Neuen<br />

Bundes, den Evangelien mit Recht ein<br />

Vorrang zukommt. Denn sie sind das<br />

Hauptzeugnis <strong>für</strong> Leben und Lehre des<br />

fleischgewordenen Wortes, unseres Erlösers.“<br />

10 Die einzigartige Stellung<br />

des Evangeliums im Gottesdienst<br />

unterstreicht die Liturgie-Konstitution.<br />

Die Liturgie feiert das Christus-Mysterium,<br />

genauer: die Person und die<br />

Heils ereignisse des Lebens Jesu, deshalb<br />

nimmt in ihr die Verkündigung einen<br />

hohen Rang ein. Sicher, die großen<br />

Feste entfalten im Kreislauf des<br />

Jahres „das ganze Mysterium Christi<br />

von der Menschwerdung und Geburt<br />

bis zur Himmelfahrt, zum Pfingstfest<br />

und zur Erwartung der seligen Hoffnung<br />

und der Ankunft des Herrn.“ 11<br />

Aber die Ergänzung darf nicht vernach-

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