25. Oktober 2021
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- Jetzt geht das mit den Absagen wieder los
- Nur noch ein Grazer Koch unter den Top100 Österreichs
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- Tierquälerei: Angler landete vor Gericht
- Ab sofort gibt's wieder Junker
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10 graz<br />
www.grazer.at <strong>25.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Ausgezeichnete Literatur<br />
TOLL. Der Franz Nabl-Literaturpreis der Stadt Graz geht dieses Jahr an Kathrin Röggla, der Alfred Kolleritsch-Würdigungspreis<br />
an Aleš Šteger und das Projekt „die poesiegalerie“ von Udo Kawasser. Am<br />
4. November gibt‘s außerdem eine Hommage an den Gründer der manuskripte im Froum Stadtpark.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Prosa, Dramatik, Essayistik,<br />
Hörspiel, multimediale<br />
Installation, Umfang und<br />
Reichweite ihres Werks sind verblüffend:<br />
Kathrin Röggla gehört<br />
zu den produktivsten und innovativsten<br />
Autorinnen der deutschsprachigen<br />
Literatur. Dem Hier<br />
und Jetzt verpflichtet, analysiert<br />
sie Strukturen der Macht, setzt<br />
sich mit den Folgen der Globalisierung<br />
auseinander, untersucht<br />
Gesellschafts- und Wirtschaftskrisen,<br />
erkundet Arbeitssituationen,<br />
geht der Veränderung der Kommunikation<br />
durch Social Media<br />
nach. Die ästhetischen Transformationen<br />
gelingen überzeugend<br />
im Verdichten des dokumentarischen<br />
Materials, im Ausstellen<br />
der sprachlichen Verwerfungen,<br />
im Reflektieren von Metaebenen<br />
wie im Rhythmisieren des<br />
Textganzen. All ihren sprachkritischen,<br />
auch: sprachspielerischen<br />
Auseinandersetzungen ist ein Widerständigkeitspotenzial<br />
eigen,<br />
das sich gegen postfaktische Beliebigkeit<br />
richtet und den Werten<br />
der Aufklärung verpflichtet weiß“,<br />
heißt es in der Begründung der<br />
Jury des Franz Nabl-Preises, der<br />
in diesem Jahr an die 1971 in Salzburg<br />
geborene Kathrin Röggla<br />
geht. Die Auszeichnung der Stadt<br />
Graz ist mit 15.000 Euro dotiert.<br />
„Die Entscheidung für Kathrin<br />
Röggla freut mich auch deshalb,<br />
weil diese Autorin schon bisher<br />
in besonderer Weise mit dem<br />
Franz-Nabl-Institut der Universität<br />
Graz und dem Literaturhaus<br />
Graz verbunden war“, so Literaturhaus-Leiter<br />
Klaus Kastberger,<br />
der zusammen mit fünf weiteren<br />
Personen in der Jury saß. „Im Mai<br />
<strong>2021</strong> hat Röggla hier die Grazer<br />
Vorlesungen zur Kunst des Schreibens<br />
gehalten, die im nächsten<br />
Jahr bei Droschl publiziert werden.<br />
Auch an unserem Literaturfestival<br />
Out of Joint war Röggla<br />
beteiligt: als eine Autorin, die in<br />
ihrem Schreiben neue und unübersehbare<br />
Formen gesellschaftlicher<br />
Relevanz entwickelt hat.“<br />
Literaturvermittlung<br />
Und über einen weiteren Preisträger<br />
wurde jetzt entschieden:<br />
Der Alfred Kolleritsch-Würdigungspreis<br />
geht nämlich an Aleš<br />
Šteger und das Projekt „die poesiegalerie“<br />
von Udo Kawasser.<br />
Die beiden teilen sich das Preisgeld<br />
von 7.500 Euro.<br />
Der slowenische Dichter Šteger<br />
verwandelt bei den „Days of Poetry<br />
and Wine“ und deren hochkarätigem<br />
internationalem Programm<br />
seine Geburtsstadt Ptuj<br />
jeden Sommer in eine Weltstadt<br />
der Literatur. Und auch die poesie-<br />
Kathrin Röggla bekommt den Franz Nabl-Preis, Alfred Kolleritsch wird bei einer<br />
Hommage geehrt, außerdem wurden seine Würdigungspreise vergeben. KK (2)<br />
galerie Kawassers ist ein wichtiges<br />
Projekt der Literaturvermittlung.<br />
Dieses hat als Leseausstellung begonnen<br />
und ist mittlerweile auch<br />
eine virtuelle Lyrik-Plattform.<br />
„Es sind die Namensgeber der<br />
verliehenen Preise und die Mitglieder<br />
der jeweiligen Jury, die<br />
alleine schon für die Qualität der<br />
Preisträgerinnen und Preisträger<br />
garantieren. Ich freue mich sehr,<br />
dass die Literaturstadt Graz diese<br />
beiden bedeutenden Preise wieder<br />
an herausragende Persönlichkeiten<br />
verleihen kann und<br />
gratuliere herzlich!“, so Kulturstadtrat<br />
Günter Riegler.<br />
Kolleritsch-Tribute<br />
Zu Ehren des manuskripte-Gründers<br />
Alfred Kolleritsch wurden<br />
nicht nur die beiden Würdigungspreise<br />
verliehen, auch er selbst<br />
wird am 4. November – genau<br />
61 Jahre nach der Gründung der<br />
renommierten Literaturzeitschrift<br />
– wieder geehrt. Im Forum<br />
Stadtpark feiert „RUF!“, eine<br />
persönliche Hommage von Daniel<br />
Doujenis Premiere. Mit des<br />
verstorbenen Dichters „liebster<br />
Stimme“ (Doujenis) als Reiseführer,<br />
der elektrischen Gitarre von<br />
Matthias Forenbacher, den Videokreationen<br />
von Stefan Maaß,<br />
der technischen Übersicht von<br />
Arne Glöckner, in der spärlichen<br />
Licht-Raumgestaltung von Vibeke<br />
Andersen. Sieben weitere Vorstellungen<br />
folgen.<br />
Finale für die<br />
SteiermarkSchau<br />
■ Die Nachfolgerin der früheren<br />
Landesausstellungen,<br />
die SteiermarkSchau<br />
geht diese Woche ins Finale.<br />
Noch bis 31. <strong>Oktober</strong> sind<br />
die Ausstellungen der ersten<br />
Ausgabe im Museum für Geschichte,<br />
im Volkskundemuseum<br />
sowie im Kunsthaus<br />
Graz zu sehen – am morgigen<br />
Nationalfeiertag übrigens<br />
bei freiem Eintritt!<br />
Michael Köhlmeier erzählt morgen Sportlegenden am Schauspielhaus. LEITNER<br />
Köhlmeier erzählt<br />
wieder in Graz<br />
■ Der Erzähler der Nation, Michael<br />
Köhlmeier, kommt am<br />
morgigen Nationalfeiertag wieder<br />
nach Graz. Der Auftritt des<br />
Vorarlbergers am 26. <strong>Oktober</strong> im<br />
Schauspielhaus hat seit vielen<br />
Jahren Tradition. Morgen stehen<br />
„Sportlegenden“ am Programm.<br />
Los geht‘s um 19.30 Uhr<br />
im Haus Eins. Das Programm ist<br />
auf zwei Stunden angesetzt. Es<br />
sind noch Tickets verfügbar.