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»feine adressen – finest« – Berlin 3 21

Event: House of Schwarzkopf · Art: Antoine Watteau · Living: supersalone · Yachting: Cannes Yachting Festival

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16 a | finest interviewanzeige<br />

»Die Leichtigkeit des Seins«<br />

Klára Hartmann sprach für <strong>»feine</strong> <strong>adressen</strong> <strong>–</strong> <strong>finest«</strong> mit Modedesignerin Anja Gockel über ihre<br />

aktuelle Kollektion, ihre Inspirationsquellen und Nachhaltigkeit in der Modeindustrie.<br />

In der Fashion Show »Der Strand liegt unter dem Asphalt«<br />

haben Sie viele wunderschöne Designs gezeigt. Seit wann<br />

arbeiten Sie daran und wie viel Zeit hat es beansprucht, diese<br />

Kollektion zusammenzustellen?<br />

»Der Strand liegt unter dem Asphalt« ist unsere Som merkol<br />

lek tion für 2022 und kommt Anfang des Jahres in die<br />

Geschäfte. An einer Kollektion arbeiten wir fünf Monate.<br />

Es dauert ein bis zwei Monate, bis die Stoffe in Deutschland<br />

und in Italien produziert werden. Dann werden die Schnitte<br />

gemacht und auf die Stoffe abgestimmt. Sowohl der kreative<br />

Prozess als auch die Produktion brauchen ihre Zeit.<br />

Sie sind Bot schaf terin der nachhaltigen Mode. Wie sehen<br />

Sie dieses Thema?<br />

Ich bin 2020 als eine der nachhaltigsten Firmen in Deutschland<br />

ausgezeichnet worden und mir liegt Nach hal tig keit<br />

schon immer am Herzen. Ich denke, der Blick auf die Produk<br />

tion ist in Bezug auf Nachhaltigkeit wichtig, d. h. wo und<br />

unter welchen Umständen wird produziert. Und das Nächste<br />

sind die Stoffe und die Frage, ob diese mit geprüften Farben<br />

bearbeitet werden. Wir selbst haben zwei bis drei Lieferanten,<br />

von denen wir wissen, wo sie ihre Farben beziehen. Diese<br />

bekommen sie z. B. aus der Schweiz und aus Italien.<br />

Wie kann man nachhaltige Mode in Mainstream umwandeln?<br />

Das ist die große Aufgabe. Ich glaube, vieles liegt am Verbrau<br />

cher selbst. Wenn dieser sich entscheidet, dass er eine<br />

nachvollziehbare Nachhaltigkeit möchte, dann werden die<br />

Fir men sich danach richten. Dabei müssen die Menschen<br />

allerdings verstehen, dass Nachhaltigkeit auch etwas kostet.<br />

Das fängt bereits bei den Löhnen und einer fairen Bezahlung<br />

an und hört bei den Materialien auf.<br />

Wie lange, schätzen Sie, braucht es, bis nachhaltige Mode<br />

zum Standard wird?<br />

Seitdem ich angefangen habe, liegt diese Idee schon in der<br />

Luft. Erst wenn die Kunden wirklich bereit sind, mehr Geld<br />

zu bezahlen, kann nachhaltige Mode Mainstream werden.<br />

Zum Glück gibt es Menschen, insbesondere junge Leute, die<br />

sich für das Thema Nachhaltigkeit interessieren und wirklich<br />

nachfragen, woher die Kleidung kommt. Sie kaufen lieber<br />

nur ein oder zwei Teile in der Saison, wenn sie wissen, dass<br />

sie nachhaltig produziert wurden.<br />

Zurück zur Kollektion: Das neue Design ist sehr aufregend, frei,<br />

bequem, jung und frisch. Wenn ich der Kollektion ein neues<br />

Motto geben dürfte, würde sie die »Leichtigkeit des Seins« heißen.<br />

Genau diese Leichtigkeit des Seins wollte ich mit der Kollektion<br />

ausdrücken. Wir kommen aus einer für viele Menschen<br />

sehr schwierigen Zeit. Wir können das jetzt lange<br />

betrauern oder positiv in die Zukunft blicken und diese<br />

Leichtigkeit des Seins wieder neu entdecken. Das soll meine<br />

Kollektion ausdrücken. Auch die Farben tragen dazu bei.<br />

Apricot- und orangefarbene Outfits sind farblich wie ein<br />

saftiger Pfirsich. Ein grüner Rock ist wie ein knackiger Apfel.<br />

Das sind sehr pure Farben, die aber trotzdem nicht grell sind.<br />

© Foto: Torsten Zimmermann

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