STARK!STROM #24
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Ausgabe #24 Weihnachten 2021
Der Drache schlägt zurück!
© Nikolaj Georgiew
SIXX:A.M. | Black laBel SOCIetY | BLOODreD HOurglass
Die große Weihnachtsverlosung
Unter Strom!
Advent
Ein turbulentes, für viele persönlich herausforderndes Jahr liegt bald hinter
- und vermutlich auch wieder vor - uns.
Man könnte hier viel schreiben. Muss man aber nicht. Man kann auch einfach mal innehalten.
Eine alte Lieblings-Platte (Playlist, CD, Schellack, Kassette) rauskramen, ein gutes Buch oder ein
interessantes Magazin - wo kriegen wir auf die Schnelle eines her? - lesen.
Den ganzen Wahnsinn mal Wahnsinn sein lassen.
Vielleicht sogar die (Advent-)Zeit trotz allem einfach genießen. Sich auf Weihnachten, ein paar
ruhige Tage und das neue Jahr freuen. Mit großer Stark!Strom #25 Jubiläumsausgabe im Februar.
Bis dahin: Alles Gute, euch und euren Liebsten
Frohe Weihnachten!
Andi Appel
& die Jungs und Mädels aus der Stromstraße
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Der brandneue
Rock & Metal-Podcast
Strom-Folk
Absolut. Unser Grundwesen hat sich dadurch nicht verändert,
wir feiern immer noch gerne Gelage und sind
fröhlich. Wir haben uns aber sehr wohl der Tragweite
der Ereignisse gewidmet und sind auch in deren Tiefen
vorgedrungen. Das ist sozusagen die Erweiterung von
FEUERSCHWANZ, dass wir nun auch ernstere Themen
angehen.
Parallel zur Thematik scheint ihr auch immer mehr Gefallen
an der härteren Gangart zu finden, mit kernigeren Riffs und
auch kantigerem Gesang, oder?
Ja, speziell gesanglich haben wir uns auf „Memento
Mori“ ein Stück weiter getraut. Wir haben das Growling
noch einmal erweitert und bei einigen Songs tatsächlich
durchgegrowlt, auch ich habe das jetzt für mich
entdeckt. Generell haben wir den Gesang etwas verschärft,
auch die Metal-Screams von Hodi haben sich
vermehrt, sodass noch ein wenig mehr Power dahinter
ist.
Das Riffing geht ebenso in einen härteren Bereich,
das ist richtig, mitunter ein wenig Richtung Thrash
oder im Stil von AMON AMARTH. Der Power Metal-
Anteil ist etwas zurückgefahren, aber bei Songs wie
„Hannibal“ kommt er schon noch durch. Gerade auf
unserem Coveralbum, das wie schon beim letzten Mal
gemeinsam mit dem Album erscheint, sind einige härtere
Sachen drauf, obwohl speziell bei den Covers auch
wieder viel Party-Potenzial vorhanden ist.
Gibt es auch Leute, denen das nicht schmeckt?
© Nikolaj Georgiew
„Damit alles schön
lebendig bleibt,
nerven wir jetzt auch
die Metaller!“
Natürlich, wir beobachten das auch, da die Musik unser
Herzblut ist. Aber es sind unterm Strich nur wenige, die
tatsächlich mehr Anstoß daran nehmen…
Insofern glaube ich, dass wir
mit unseren Entscheidungen schon
richtiglagen, unseren Fan-Stamm
auch in Richtung eines Bereichs, den
wir alle lieben, den Metal nämlich, zu
erweitern. Und dass wir hier vielleicht
einen sinnvollen Beitrag leisten
können, den Metal-Sektor um neue
Klangkombinationen zu erweitern.
Damit alles schön lebendig bleibt,
nerven wir jetzt auch die Metaller!
Kling, Glöckchen, klingelingeling
Nach ihrem Erfolgsalbum „Das Elfte Gebot“ legen FEUERSCHWANZ mit dem am 31.12. erscheinenden
„Memento Mori“ (Napalm Rec.) ein Schäuferl drauf und servieren einen Zacken aggressiveres, deutlich
metallischeres Riffing, gepaart mit abwechslungsreichem Gesang, der die Stärken der Nürnberger
Folk-Power-Metaller gekonnt hervorkehrt.
Egal, ob eine melodische Ode an das Leben gesungen wird, augenzwinkernde Hasstiraden auf Weihnachten
losgelassen oder ernste zwischenmenschliche Themen behandelt werden, des Hauptmanns Haufen
bewegt sich gekonnt in der Schnittmenge aus fröhlich-melodischem Folk und kernigem, streckenweise fast
thrashigem Metal. Zwischen Ohrwurm und Arschtritt steht das neue Werk seinem Vorgänger in nichts nach.
Wir haben uns in einer kalten Novembernacht mit dem Hauptmann unterhalten,
um ein wenig mehr darüber zu erfahren...
Hallo Hauptmann! Ihr bringt bald euer
neues Album „Memento Mori“ heraus.
Der Titeltrack nimmt inhaltlich Bezug auf den Titeltrack
vom letzten Dreher „Das Elfte Gebot“ - gilt diese thematische
„Weiterführung“ für das komplette Album?
Das bezieht sich tatsächlich hauptsächlich auf die
Titeltracks. Dadurch, dass wir das Album letzten Winter
im zweiten Lockdown geschrieben haben, kam dieser
Bezug stark auf und erschien uns passend, obwohl
wir uns anfangs auch unsicher waren, ob wir das so
weiterführen sollten.
Trotzdem die Zeiten für (Live-)Musik gerade eher finster
sind, wirkt die Platte unterm Strich sehr lebensbejahend,
im Vergleich zu den oft düsteren Aufarbeitungen im Metal-
Genre. Seid ihr selber auch eher positive Menschen?
Der Erfolg gibt euch recht. Zumal ihr
gerade in den letzten beiden Jahren, wo
viele Bands durch den Wegfall der Live-
Aktivitäten sehr gelitten haben, euren
Fan-Kreis durch die Online-Aktivitäten noch erweitern
konntet.
Durch die Online-Shows haben wir erstmals auch
einen Einblick auf unser Einzugsgebiet bekommen,
von wo aus man uns eigentlich überall zuschaut, und
das war definitiv viel mehr, als wir gedacht haben!
Wahrscheinlich haben wir diese Base tatsächlich durch
unsere Aktivitäten erweitern können. Auch wenn wir
gar nicht sehr viel gemacht haben. Aber das, was wir
gemacht haben - immer noch einen Schritt weiter.
Mit „nicht sehr viel“ stellst du eure Aktivitäten aber gehörig
unter den Scheffel, wenn man sich alleine die Anzahl
der Musikvideos zum letzten Album ansieht! Und mit
4 5
Strom-Folk
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„Untot im Drachenboot“ habt ihr bereits wieder ein fett
produziertes Video am Start. Eskaliert ihr videotechnisch
wieder ähnlich?
Dank der super Zusammenarbeit mit unserem Label
Napalm Records auf dem letzten Album können wir
jetzt in der Tat produktionstechnisch einen Schritt
weitergehen und uns einige Träume erfüllen. Wie zum
Beispiel auf einem echten Drachenboot zu drehen!
Fans, wir sind ja auch damit aufgewachsen, es war für
uns alle der Einstieg in die Fantasy-Welt. Und wir müssen
die Fantasy-Nerds ja mal wieder mal raushängen
lassen, da ist „Rohirrim“ die perfekte Gelegenheit dazu!
Ihr seid aber thematisch generell breit aufgestellt, mit dem
geschichtlich orientierten „Hannibal“ oder „Feuer und
Schwert“, wo ihr, nehme ich an, mal wieder gegen die böse
Kirche wettert?
6
Und Rüstungen, und Hörnerhelme...
Mein Hörnerhelm ist ein Unikat,
der wurde mir vom Schmied meines
Vertrauens direkt auf den Schädel gezimmert.
Ob ich diesen allerdings bei
Konzerten auch tragen werde, weiß ich
nicht, ich bin auch gerade mit meinem
Schmied in Beratung, ob es für
die Bühne eine etwas klimaangepasste
Möglichkeit mit der Rüstung gibt,
das wird sonst in den Hallen ziemlich
sportlich. Oder man muss mir einfach
regelmäßig Wasser in den Gambeson
schütten...
Kommen wir mal zu den Songs auf
„Memento Mori“. In „Krampus“ verwurstet
ihr mit „Kling, Glöckchen, klingelingeling“
ein Weihnachtslied, obwohl der Text so ganz
und gar nicht weihnachtlich ist. Ein Anti-
Weihnachts-Song also?
Ja. Es hat sich herausgestellt, dass Hodi
ein sehr starker Weihnachts-Hasser ist, aber Metal
liebt, also hat er aus Hass dieses Lied (um-)geschrieben.
Allerdings hatten wir das Problem, was sich auf
„Krampus“ reimt und nicht nach „Schampus“ klingt…
Das haben wir schlussendlich mit einem lateinischen
Wort gelöst, womit wir das perfekte Rezept gefunden
hatten, um die Leute an Weihnachten zu nerven und
gleichzeitig die Metalheads mit guten Klängen zu versorgen!
Aus welchen Gründen habt ihr den Krampus für eure
Weihnachts-Hassorgie verwendet? Als Österreicherin mitten
im entsprechenden Brauchtumsgebiet muss ich das einfach
fragen.
Nun, wir interessieren uns seit jeher stark für die
nordische Mythologie, und die Krampus- und
Perchtenbräuche im Alpenraum, die es übrigens zum
Teil auch in unserer Nürnberger Gegend gibt, sind doch
den Mythen rund um die Wilde Jagd sehr nahe. Es ist
also auch Teil unserer Tradition und da freut es uns
natürlich, wenn wir vielleicht einen Beitrag leisten
können, dass auch ein Amerikaner dann versteht, warum
es bei ihnen drüben damals diesen komischen
Film „Krampus“ gegeben hat, haha!
Weiters gibt es mit „Rohirrim“, einem Tolkien-Song, in dessen
Refrain ihr sogar die große (Film-)Rede von König Théoden
vor der Schlacht um Minas Tirith zitiert. Wer ist der größte
Herr der Ringe-Fan bei euch?
Das sind schon einige bei uns. Aber einer oder besser
eine, größer als die anderen. Eigentlich sind wir alle
„Wir klauen eben gerne
von den Erfolgreichen“
Absolut! Einen Glauben politisch verbreiten,
damit die Leute Angst bekommen,
das mögen wir einfach nicht. Und
da werden wir auch noch jahrhundertelang,
sofern wir so lange leben,
Lieder darüber schreiben! Was das für
eine Ungerechtigkeit war, die armen
Heiden, die doch nur ihre Blutopfer
bringen wollten, so zu verfolgen und
zu bekehren.
Und entdecken wir in dem doch eindeutig
als Live-Song konzipierten „Ultima
Nocte“, gerade mit den prägnanten „Hu-
Ha“-Gangshouts, etwa auch noch eine Prise
POWERWOLF?
Hodi meinte dazu: `Leute, nervt uns
nicht mit POWERWOLF!´. Das haben
uns nämlich schon alle gesagt, dass
sie der Song an die Band erinnert. Aber
er hat gemeint, das sei schon im deutschen
Schlager vorgekommen, man
denke nur an „Dschinghis Khan“. Und
er hat recht! Aber irgendwie klingt es trotzdem wie
POWERWOLF, haha! Wir klauen eben gerne von den
Erfolgreichen, das geht ja schon fast als Tribute durch.
Gibt es eigentlich eine Hintergrundgeschichte zu eurer
Ballade „Das Herz eines Drachen“?
Dieses Lied liegt mir als Hauptmann sehr am Herzen.
Es ist ein sehr persönlicher Song, der das Verhältnis
eines Sohnes zu seinem Vater beschreibt. Da ist auch
noch das Thema Krieg und Kriegserlebnisse der früheren
Generation dabei, was sich im Fantasy-Kosmos
von FEUERSCHWANZ vereinigt, wo der Protagonist zum
Beispiel ein Wikinger sein könnte. Es geht vorrangig
um Erlebnisse und um Gefühle des Vaters, die nicht
ausgedrückt werden können, aber vom Sohn doch irgendwann
gefühlt werden, was die Herzen der beiden
letztendlich wieder zusammenführt.
Nervt es dich, gerade angesichts solcher Songs, dass es noch
immer Leute gibt, die euch aufgrund eurer Anfänge nicht
ernst nehmen wollen?
Also, dem Teil von uns, der sich weiterentwickelt hat,
tut es schon manchmal weh, weil wir im Grunde unser
Leben dem Folk und dem Metal verschrieben haben.
Aber davon lassen wir uns nicht bremsen. Oder um es
mit „Memento Mori“ zu sagen: Darum leben wir hier,
darum leben wir jetzt!
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Anthalerero
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Strom-schlag
Selfiecide
–
Darwin,
schau
owa!
Immer, wenn ich Schlagzeilen lesen muss wie „Frau/Mann beim
Selfiemachen in den Tod gestürzt“, überkommt mich ein kalter
Schauer - nicht, weil mir die Protagonisten jener Newsmeldungen
leid täten, nein - ich stelle mir vor, wie Charles Darwin auf seiner
Wolke sitzt und nicht weiß, ob er nun lachen oder weinen soll. So
war das dann doch nicht geplant mit dem „Survival of the Fittest“ …
© Privat
Wie viel ist ein Foto wert, bei dem viele „Ooooh!“, manche „Aaaah!“
sagen, andere es, ohne zu fragen, liken, einen mit virtuellen Komplimenten
überschütten? Oder fragen wir mal so: Ist dir ein solches Bild
dein Leben wert? Nicht, dass ich nicht auch mal ab und an schöne
Bilder mache, wenn ich irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs
bin, und sie stolz auf dem sozialen Medium mit dem blauen F präsentiere
- und mich natürlich freue, wenn ich den ein oder anderen
Daumen oder Smiley dafür bekomme. Der feine Unterschied: Ich
setze mich dafür nicht auf gefährliche Felsvorsprünge, schwimme
nicht mit Raubfischen, balanciere nicht auf Aussichtsplattform-
Geländern oder hänge irgendwo in einem Wasserfall.
Und das ist nur die Spitze des Instagram-Bergs. „Overtourism“ ist so
eine leere Worthülse für das, was diese fragwürdige Trophäenjagd
unter Reiselustigen ausgelöst hat: Man muss natürlich, will man
etwas zählen in unserer verkorksten Darstellungs-Gesellschaft,
zu all diesen spannenden Plätzen reisen, die uns diverse selbsternannte
„Influencer“ vor die Nase halten, um dort ein Foto von
sich zu machen, scheißegal, ob das am gleichen Tag schon tausend
andere Individualisten davor gemacht haben, völlig egal, ob man
dabei Flora und Fauna tottrampelt und komplett wurscht, ob das
da jetzt Privatgrund ist und man da eigentlich gar nicht baden darf.
In ihrem Wahn von „Bitte, wie geil bin ich eigentlich?!“ vergessen
die meisten heutzutage, dass man auch berühmten Orten und
Sehenswürdigkeiten eventuell ein wenig Respekt entgegenbringen
kann - indem man sie nämlich nicht für das nächstbeste Instagram-
Foto vergewaltigt. Lonely Planet hat früher mal Reiseführer für Orte
rausgebracht, die echte Geheimtipps waren. Heute sind diese Orte
zugemüllt mit aufmerksamkeitssüchtigen Touristen und deren
Mist. Und mittlerweile gibt es Reiseführer, die die schlimmsten No-
Go-Areas für Ruhesuchende auflisten.
Zertrampeln wir eben mal für ein Bild den Lebensraum von Wildtieren,
wir protestieren dann ja eh bei FFF gegen die Abholzung
des Regenwaldes. Ganz mein Humor. Was zählt schon die Natur
für ein paar Likes? Bis wieder jemand via Selfiecide in die
Tiefe stürzt. Auch, wenn das nicht wirklich amüsant ist -
ich wette, Darwin lacht sich eins.
PERFORMING A VULGAR DISPLAY OF PANTERA
LIFE OF AGONY CLAWFINGER
KATAKLYSM SACRED REICH ROTTING CHRIST
TANKARD HARAKIRI FOR THE SKY SADISTIC INTENT
MOTHER MISERY CARNATION STALLION ROADWoLF BAEST
MORTAL STRIKE WALDGEFLÜSTER INFEST SIJJIN VINEGAR HILL
KICKDOWN 3 TOG NIMMA GACKN GWESN
+ MANY MORE TO BE ANNOUNCED SOON
Passt auf euch auf, nicht nur beim Fotografieren!
Euer Mike,
Stark!Strom Chefredakteur
POWERED BY
metalticket.at
Strom-Hits
SIXX:A.M.
Das Leben ist schön
Bevor Nikki Sixx mit MÖTLEY CRÜE auf große US-Stadion-Tour geht, legt er eine „Hits“-Compilation seiner Band
SIXX:A.M. vor und präsentiert zudem sein neues Buch „The First 21 - How I Became Nikki Sixx”. Erstere beinhaltet eine
gelungene Werkschau mit, tja, „Hits“ wie „This is Gonna Hurt'“, „Pray For Me“ oder „We Will Not Go Quietly“ sowie einen
Bonus-Teil mit einer Piano-Version von „Life Is Beautiful'“, dem „Rock-Mix“ des lediglich in Schweden(!) zu Chart-Ehren
avancierten „Skin“ sowie dem Quasi-Buch-Sound-Track „The First 21“.
Wir baten Sänger James Michael zum Stark!Zoom-Talk und hielten uns dabei brav an die vom Label gestellte Forderung,
keine Fragen zu den Tätigkeiten von James´ Bandkollegen DJ Ashba (Gitarre) und Nikki Sixx (Bass) und dessen CRÜE zu
stellen, wobei der Frontman im Laufe des Gesprächs mehrfach von sich aus auf diese Themen zu sprechen kam…
© Dustin Jack
Du hast gerade Streams angesprochen. Macht eine
Veröffentlichung physischer Tonträger ob der Marktveränderung
überhaupt noch Sinn?
Die Frage ist berechtigt, aber speziell ein Album wie
„Hits“ als CD oder Doppel-Vinyl-Album macht definitiv
Sinn. Fans mit einer womöglich sogar ziemlich
deckungsgleichen Spotify-Playlist werden die
Platte eher nicht kaufen. Allerdings haben wir auch
Fans, die einen Tonträger noch immer als „Rundum-
Vergnügen“ betrachten. Von den Texten bis hin zur
Haptik . Das Gefühl, ein neues Album auszupacken
und zum ersten Mal auf den Plattenteller zu legen,
ist doch ein geniales, oder?
Dass viele Kids dies heutzutage nicht kennen,
muss man akzeptieren. Unsere Klientel setzt sich
aber aus verschiedenen Altersgruppen zusammen,
weshalb wir keinerlei Bedenken haben, auf den
Tonträgern sitzen zu bleiben. Wobei ich da auch
große Unterschiede zwischen den Kontinenten
sehe, vor allem in Europa ist das Verlangen nach
Vinyl ein viel größeres als in den USA. Nicht zuletzt
deshalb haben wir extra für unsere schwedischen
Fans auch einen ganz besonderen Bonus-Track für
„Hits“ produziert.
Der da wäre?
„Skin“. Der Song findet sich zwar auch in der regulären
Tracklist wieder, da wir damit allerdings
in Schweden einen echten Hit in mehreren Radio-
Stationen landen konnten, haben wir uns am landestypischen
Hard Rock orientiert und einen „Rock
Mix“ aufgenommen.
Ein weiterer Bonustrack dürfte als ganz besondere
Nummer in die Band-History eingehen…
WHEN IN LONDON
„The First 21 -
How I Became
Nikki Sixx“
In seinem dritten Buch beschreibt
Nikki Sixx seine Entwicklung
vom jugendlichen Rebellen zum,
no na, einundzwanzigjährigen,
überaus ambitionierten Musiker.
Im Prinzip darf man sich den
Schmöker als eine Art Prequel zu
„The Dirt“ vorstellen, selbst wenn es im Verlauf Überschneidungen
gibt. Seine Kindheit sowie die „Metamorphose“ von Frank Feranna
zu Nikki Sixx hat der gute Mann bislang aber noch nie dermaßen
offenherzig dargestellt. Es spricht für ihn als Menschen, dass
er seine Fans mehr denn je an seiner persönlichen Geschichte
teilhaben lässt. So erfährt man vom nicht immer einfachen
Verhältnis zu seiner Mutter ebenso wie von unzähligen Umzügen
und seinem frühesten „Rettungsanker“, seinem Opa.
Dennoch ist es Nikkis musikalische Historie, die den umfangreichsten
Teil des Buchs darstellt. So bietet der Autor etwa zahlreiche
unterhaltsame Anekdoten aus der Zeit der„Ur-Poser“
LONDON. Diese versteht er mit seinem lockeren, von Grund auf
authentisch wirkenden Schreibstil so zu vermitteln, dass nicht
nur eingeschworene CRÜE-Ultras ihr Vergnügen an „The First
21“ finden werden.
www.sixxonsixx.com
Walter
10
James, ein Best-Of-Album wie „Hits”
(Better Noise Music) wird oft aufgrund
ausständiger Vertragsvereinbarungen
veröffentlicht, um einen Label-Deal zu
beenden oder um sich als Band neu aufzustellen.
Wie sieht das bei SIXX:A.M.
aus?
Du hast recht, aber bei uns ist das
völlig anders, eigentlich gegensätzlich
abgelaufen. Wir wollten eine Art
Zwischenbilanz ziehen und sind mit
diesem Wunsch an unser Label herangetreten.
Wir sehen „Hits“ auch nicht
als schnödes „Best Of“, zumal wir zusätzlich
sechs neue Songs darauf verewigt
haben.
Gab es beim Zusammenstellen der 14 „Hits“ Probleme?
Natürlich hat jeder von uns seine Favoriten, die
Auswahl haben wir jedoch keineswegs im Alleingang
getroffen. Da wir seit jeher sehr gut mit unseren
Fans vernetzt sind, haben wir sie zu einem Großteil
über diverse Votings nicht nur mitbestimmen, sondern
sogar für uns entscheiden lassen. Dass es bei
den meisten Vorschlägen zu Überschneidungen
zwischen Bands und Fans gab, spricht dafür, dass
wir uns schon immer als sehr Fan-nahe Gruppe
betrachtet haben.
Auch die Reihenfolge der Tracks finde ich
sehr gelungen. Einen besseren Opener als
„Life Is Beautiful“ kann man in Zeiten wie
diesen kaum finden.
Oh, daran habe ich bis jetzt noch gar
nicht gedacht. Aber du hast verdammt
recht! Man kann sich von uns für eine
gute Stunde einfach nur mal unterhalten
lassen. Kurz abschalten (den
Basti?? Andi) und sich gepflegt dem
„Wir wollten eine Art Rock'n'Roll hingeben, der immer noch
Zwischenbilanz ziehen“ in erster Linie als Entertainment dient.
Und um auf die Reihenfolge zurückzukommen:
Ganz bewusst haben wir als
Gegenpart zur Eröffnung die „Piano
Version“ des Songs an den Schluss gestellt.
Damit soll sich gewissermaßen der Kreis schließen,
und die Fans haben etwas zum „Runterkommen“.
Stichwort Fans, sind die vorwiegend in den USA beheimatet
oder habt ihr auch in anderen Winkeln dieser Erde
eine getreue Klientel?
Wenn man rein die Verkaufszahlen und die Anzahl
an Streams heranzieht, dann ist es definitiv so. Wir
konnten uns in den letzten Jahren aber auch eine
treue Fanbase in Europa aufbauen, vor allem England
und Schweden entwickelten sich zu Hochburgen
für SIXX:A.M.
Du meinst „The First 21“, stimmts? Hast du das Video
auch schon gesehen? Cool. Nikki sieht den Song als
musikalische Umsetzung seines gleichnamigen neuen
Buches. Das Lied macht klar und deutlich, worum
es ihm gegangen ist und auch nach wie vor geht.
Nikki könnte auf euren Shows nach dem Song auch
Auszüge aus dem Buch vorlesen.
Spitzenidee! Leider kann ich zum Thema Konzerte
nicht viel sagen, da Nikki ganz klar auf MÖTLEY
CRÜE fokussiert ist und wir ob der Pandemie sowieso
keine konkreten Pläne basteln können. Wir
wollen da auch nicht ständig absagen und verschieben,
sondern warten lieber mal ab.
DJ (Ashba, Anm.) ist ohnedies ständig mit Musik
beschäftigt und hat seit den „Hits“-Aufnahmen
schon wieder geschätzte 37 Basic Tracks für neue
Nummern im Talon. Ich selbst bin jederzeit bereit,
mit SIXX:A.M. loszulegen, genieße aber momentan
die Zeit mit meiner Familie. Wer Kinder hat, wird
wissen, wieviel Arbeit da zu bewältigen ist, und
da ich in den letzten Jahren oft genug für längere
Zeit außer Haus war, gibt es jede Menge zu tun.
Langweilig wird mir bestimmt nicht.
www.sixxammusic.com, www.facebook.com/sixxammusic
Walter
Strom-Gesellschaft
BLACK LABEL SOCIETY
Die ganz persönliche Traumband
Zeitgleich mit diesem Heft erscheint das neue BLS-Album „Doom Crew Inc.“ (Spinefarm Rec.).
Wir sprachen mit Mastermind Zakk Wylde über Inspirationen, Schallplatten und, natürlich, good ol´ OZZY.
© Justin Reich
kommt in verschiedenen Wellen und Formen. Aber
wichtig: Wenn du inspiriert bist, schreibe es auf!
Wie hat ein Musikwahnsinniger wie du diverse Lockdowns
er- bzw. überlebt?
Ehrlich gesagt habe ich gar nicht mal so viel vermisst.
Ich hatte eine großartige Zeit zu Hause mit meiner
Familie, mit meiner Frau und meinem
Kind und auch meinem Hund.
Normalerweise bin ich ja nicht viel
daheim, von daher war das eine Art
Urlaub, den ich trotz der widrigen
Umstände sehr genossen habe.
Du arbeitest seit mehreren Jahrzehnten
mit OZZY OSBOURNE zusammen. Was
macht diese lange Zusammenarbeit so
besonders?
Die gesamte Reise mit OZZY ist einfach amazing.
Seit dem ersten Song, bei dem ich mitgewirkt habe,
das war übrigens „Miracle Man“. Bei OZZY weißt du
immer, woran du bist. Die Melodien für neue Lieder
entstehen bei ihm von Zeit zu Zeit, irgendwann kommen
die Harmonien dazu und dann ruft er mich
an. Ich höre mir das an und denke meist einfach
nur: „Wahnsinn!“. Er hat eine klare Vorstellung, wie
Riffs klingen sollen, und ich setze das dann um. Erst
danach beginnt er mit den Vocals.
„Ich bin jeden Tag
dankbar für das,
was ich habe“
Spannend. Wie unterscheidet sich folglich die Arbeit mit
ihm zu jener mit BLACK LABEL SOCIETY?
Bei BLS bin ich für die Produktion, das Schreiben,
das Artwork,… kurz gesagt für alles verantwortlich.
Sozusagen der Headcoach. Das bin ich bei OZZY
klarerweise nicht. Da bin ich nur für die Gitarre zuständig.
Nun hast du schon mit vielen verschiedenen
Musikern zusammengearbeitet, live
und im Studio. Fehlt dir da noch wer, mit
dem du unbedingt einmal…?
Tatsächlich fragen mich oft Leute
nach meiner Traumband, wie die besetzt
wäre, mit wem ich da gerne zocken
würde. Die Antwort ist immer die
gleiche: Mit dieser Traumband spiele
ich bereits zusammen. Ich spiele mit den Jungs, mit
denen ich spielen will. In dieser Hinsicht bin ich wirklich
gesegnet. Ich bin jeden einzelnen Tag dankbar für
das, was ich habe. Dass ich mit 19 Jahren erstmals mit
OZZY spielen durfte, dass ich bis heute Musik machen
und sogar davon leben kann, dass ich mich um meine
Familie kümmern kann. Ich bin einfach dankbar.
www.blacklabelsociety.net, www.facebook.com/blsnet
Patrick
Zakk, Gratulation zum neuen Album! Es
schreit förmlich nach Live-Umsetzung!
Vielen Dank! Den Song „Set You Free“
haben wir schon länger auf unserer
Setlist, der kommt immer gut an bei
den Fans. Auch „End Of Days“ bietet
sich an, den Track haben wir ebenfalls
schon vor Album-Release veröffentlicht.
Ansonsten mache ich mir
da keine großen Gedanken. Die Leute
kennen das Album noch nicht, da
macht es für mich keinen Sinn, darüber
nachzudenken, was live funktionieren
könnte. Das ergibt sich dann
schon.
Du hast den Song „Set You Free“ erwähnt -
und einen skurrilen Videoclip dazu gedreht…
Oh, ich mag Musikvideos sehr gerne. Und ich liebe
unsere Musik. Doch ich kann dir garantieren: Dieser
Clip hat nichts mit dem Lied zu tun, absolut fucking
nichts. Darin sind wir Spezialisten. Ich wiederhole
mich, das Video hat absolut nichts mit „Set You Free“
zu tun.
„Deshalb haben wir
den schlechtesten Song
ausgesucht“
„Wow!“. Aber im Ernst, du willst echt
keine zu hohe Erwartung im Vorfeld
haben.
„Doom Crew Inc.“ kommt natürlich auch
als Vinyl, sogar in drei verschiedenen Farb-
Versionen. Ich nehme an, du bist selbst
Vinyl-Fan?
Klar. Jeder ist ein Fan von Vinyl. Früher,
in den 70ern und 80ern, haben wir
die Platten nach dem Artwork gekauft,
ohne die Musik gekannt zu
haben. Schöne Zeit. Und ich mag es
nach wie vor, eine Scheibe auf den
Plattenspieler zu legen. Dieses Gefühl,
bevor die Nadel in Berührung mit der
Platte kommt. Mir ist auch wichtig,
was passiert, wenn ein Album beginnt.
Und was passiert, wenn es zum Ende
kommt. Darauf haben wir auch auf „Doom Crew Inc“.
geachtet. Und natürlich finde ich es cool, dass wir
mehrere Varianten anbieten können.
Du hast dein eigenes Homestudio und sicher auch andere
Plätze, wo du Musik machst. Was brauchst du, damit du
Songs schreiben kannst?
Life Begins
at -18°C
12
Warum habt ihr genau diesen Titel als ersten Teaser für
das Album ausgewählt?
Wir wollten die Erwartungshaltung nicht zu hochschrauben,
deshalb haben wir den in unseren Augen
und Ohren schlechtesten Song ausgesucht. Die Leute
sollen sich denken: „Das kann ja gar nicht mehr
schlechter werden“ und dann kommt das große
Als erstes natürlich einmal eine Inspiration, klar,
und dann schreibe ich. Ich kann zum Beispiel daheim
in der Küche sitzen und schreiben, oder auch in
einem Tourbus. Es kommt für mich echt nicht darauf
an, wo ich bin. Wir schreiben auch gemeinsam bei
Proben. Hilfreich ist es oft, Musik von den eigenen
Lieblingsbands zu hören. Ganze Songs oder Alben,
manchmal aber auch nur ein Riff. Kurz gesagt, es
EISKALTER GENUSS AB 18 PLUS. VERANTWORTUNGSVOLL.AT
Jägermeister Österreich • Jaegermeister.at • Jagermeister_At
Blut-Strom
14
BLOODRED HOURGLASS
Ihr habt ja einen recht ungewöhnlichen
Bandnamen - gibt es eine Geschichte dazu?
Jarkko: Es wäre zwar cool, gäbe es eine
tolle Geschichte - aber leider, dem ist
nicht so. Es war wohl irgendwann
im Sommer 2005, als unser Sänger
Jarkko Kaukonen und ich uns einen
Bandnamen überlegten. Mehr oder
minder ins Blaue hinein… und heraus
kam BLOODRED HOURGLASS. Wir
dachten sofort, das wäre ein interessanter,
bemerkenswerter Bandname.
Besonders, weil wir dann auf die
Abkürzung BRHG kamen, die für
Finnisch sprechende Menschen wirklich
gut passt.
Erzählt uns mal ein wenig über eure
Bandgeschichte, die wichtigsten Stationen und Höhepunkte
eurer Karriere.
Lauri: Alles begann 2005. Wir waren anfangs noch
mehr im Thrash Metal zu Hause und nachdem
wir uns in der Demo-Szene einen Namen machen
konnten, veröffentlichten wir 2012 unser Debüt-
Album „Lifebound“ bei Spinefarm Records. Dem
folgte 2015 „Where The Oceans Burn“ und da begann
schon unser Stilwechsel, hin zu epischem Metal
und Melo Death, was eine gute Entscheidung war,
denn Schritt für Schritt spielten wir auf immer
größeren Bühnen.
Diese Entwicklung setzte sich mit den Alben „Heal“
und „Godsend“ fort, als vorläufigen Höhepunkt würde
Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Nach dem Review des neuen BLOODRED HOURGLASS Albums „Your Highness“
im letzten Heft blieben doch einige Fragen offen, weshalb wir uns vertrauensselig an Schlagwerker
Jarkko Hyvönen und Gitarrist Lauri Silvonen wandten. Diese spitzten daraufhin ihre Federn
und ließen uns via E-Mail folgende, erhellende Antworten zukommen.
„Das größte
Highlight für uns ist
die Band selbst“
ich dann unser aktuelles Werk „Your
Highness“ bezeichnen, das dieses Jahr
auf Out Of Line Music erschien und in
vielerlei Hinsicht einen Meilenstein
für uns markiert, auch das neue Label
hat uns mächtig weitergebracht.
Wobei natürlich jede Veröffentlichung
etwas ganz Spezielles für uns darstellt,
genauso wie die großen Shows, die
wir spielen können. Egal ob der erste
Headliner-Gig in einem der größeren
Clubs in Helsinki, unsere erste Europa-
Tournee mit EVERGREY oder Tourneen
mit Kalibern wie CHILDREN OF BODOM
und INSOMNIUM sowie Festivals wie
das Greenfield in Interlaken in der
Schweiz.
Dennoch ist das größte Highlight für uns die Band
selbst. Wir sind die besten Freunde und kommen
unfassbar gut miteinander aus. Das gibt uns die Kraft,
unsere Musik ernsthaft zu betreiben.
Schön. Wie seht es mit „Idolen“ respektive Einflüssen
aus, die euch möglicherweise seit euren Anfangstagen
begleiten?
L: Jeder hat so seine eigenen Vorbilder, wir schauen
gerne rüber zu unseren schwedischen Nachbarn mit
ihrer tollen Metal-Szene, im Besonderen seien da
IN FLAMES erwähnt. Was die Jungs geleistet haben,
hat uns von Anfang an inspiriert. Das gilt aber auch
für die legendären CHILDREN OF BODOM oder LAMB
OF GOD.
© Carolin Büttner
Wie ist es mit dem Metal selbst? War das immer schon die
Musik, die ihr spielen wolltet?
J: Also, bei uns beiden Jarkkos fing alles damit an,
dass wir in der High School die selben Musik-Kurse
belegt hatten und tatsächlich war es von Beginn weg
offensichtlich, dass Metal unsere Musik ist, und der
beste Weg, uns musikalisch auszudrücken. Natürlich
haben sich Vorlieben und Geschmäcker in den letzten
zwanzig Jahren verändert… Aber
obwohl alle in der Band ganz unterschiedliche
Musik hören, bleibt der
Metal das, was unserer Emotionalität
am ehesten entspricht.
Welche Bedeutung misst ihr euren Lyrics
bei, gibt es so etwas wie eine Kernaussage?
J: Zumindest heute basieren unsere
Texte auf eigenen Erfahrungen.
Wir sind im Grunde unpolitisch und sehen keine
Veranlassungen, irgendjemanden zu erklären, wie
er die Welt zu betrachten hat. Unser vorrangiges Ziel
ist, den Menschen Hoffnung zu geben und ihren
Gefühlen freien Lauf zu lassen. Vielleicht finden sie
in unseren Lyrics ja auch etwas Vergleichbares zu
ihrem eigenen Leben.
L: Für mich geht's vorrangig um alle möglichen
menschlichen Beziehungen und was wir selbst
erlebt haben. Liebe, Leidenschaft, Hoffnung, aber
auch Verzweiflung, Verlust und Sehnsucht. Nicht zu
vergessen eine gewisse Stärke, Unterstützung und
Bestätigung. Ich denke, wir haben es jetzt nicht
darauf angelegt, tiefere Wahrheiten bis ins Letzte
zu enthüllen, andererseits steht zum Beispiel unser
jüngstes Album „Your Highness“ im Wesentlichen
für all die starken, großartigen Frauen in unseren
Leben, aus guten und schlechten Zeiten, aus der
Vergangenheit und der Gegenwart.
„Your Highness“ ist auch ein echt stark!es Album geworden!
Worin bestehen die grundlegenden Unterschiede
zu seinen Vorgängern bezüglich eurer musikalischen
Entwicklung?
J: Dankeschön! Das Album ist sicher das vielseitigste,
intensivste und persönlichste unserer Karriere. Wir
hatten definitiv viel Zeit, um an unserer Version
des Melo Death zu feilen, aber wir wollten auch
darüber hinaus Neues in unserer Musik entdecken.
Die Platte ist eine Art Test für uns, wie weit wir unsere
Grenzen auszuloten imstande sind. Ich denke,
dabei waren wir recht erfolgreich, was in Zukunft
einiges an Innovation bereithalten wird.
L: Da stimme ich hundertprozentig zu. Im Detail
kann ich sagen, dass der Gesamtsound auf einem
völlig anderen Niveau liegt als bei unseren früheren
Produktionen. Zudem verwenden wir weit mehr
Keyboard- und Synth-Elemente. Wir legten Wert
auf Abwechslung, es gibt sanfte Stellen, dann ist es
wieder extrem heavy und düster. Da sind zerbrechlich
wirkende akustische Teile und cleane Vocals,
die wir in diesem Ausmaß noch nie hatten. An der
nötigen Aggressivität mangelt es dennoch nicht.
Selbst innerhalb der Songs haben wir Unterschiede
eingebaut, „My Prime Of Kneel" etwa beginnt gefühl-
„Unser vorrangiges Ziel ist,
den Menschen
Hoffnung zu geben“
und hoffnungsvoll, steigert sich aber gegen Ende hin
zu einem finsteren Chaos.
Ein solches wird eure Zukunft gewiss nicht, wie sieht´s
denn mit Plänen aus?
L: Wir wollen mit diesem Album ausführlich auf Tour
gehen, um soviel Aufmerksamkeit wie nur möglich zu
generieren und auch außerhalb Finnlands unseren
Platz in der Szene behaupten.
J: Ja, wir wollen die Welt Schritt für
Schritt erobern. Wir sind auf dem
richtigen Weg, aber es liegt noch eine
Menge Arbeit vor uns. „Your Highness“
wird hoffentlich der Türöffner sein,
der uns eine immer weiterwachsende
Schar an Zuhörern verschafft.
Das wünschen wir euch auch. Danke fürs
Interview, habt ihr noch „unberühmte letzte Worte“ an die
Stark!Strom-Gemeinde?
J: Holt euch alle das neue Album und lasst uns wissen,
wie es euch gefällt!
L: Und unterstützt eure lokale Szene. Passt auf euch
auf!
www.brhg.net,
www.facebook.com/bloodredhourglass
Claudia
Bier-Strom
Stark!e Weihnachten
MARCO POGO
A guate Gschicht
Dieser Mann ist so vieles. Politiker, Biertrinker, Bandleader, Arzt
und jetzt auch noch professioneller Gschichtldrucker. Womit
mal nicht die Politik gemeint ist. Vielmehr erfreut Marco Pogo
seine Bier-Kumpaninnen und Kumpanen mit einem sehr
kurzeiligen Buch namens „Gschichtn“ (Seifert Verlag), in dem
er verschiedenste Anekdoten aus seiner Laufbahn preisgibt.
© Erhard Seidl
Gewohnt ironisch und doch mit viel Wahrheit drin. Manchmal
ist man sich beim Lesen selbst nicht sicher, wo Wahrheit endet
oder Fiktion anfängt. Jonathan Frakes wäre stolz. Die
Schmähs sind mehr als nur am Punkt; bei jeder Zeile hat man
als Leser das Gefühl, Marco Pogo würde einem selbst gerade
die „Gschichtn“ erzählen.
Da bleibt man gerne länger am Buch picken oder liest auch
bestimmte Kapitel mehrfach. Nicht, weil sie so unverständlich
wären, sondern weil sie einfach so großartig geschrieben
sind. Inhaltlich und stilistisch großes Kino. Selbst ohne ein
(Turbo-)Bier als Begleitung zur Lektüre dazu ist dieser Erstling
definitiv berauschend. Prost!
www.marcopogo.at
Patrick
Es wird scho glei dumpa
Musikalisch betrachtet ist Weihnachten immer so eine Sache. Dauerbeschallung bei Last-Minute-Besorgungen,
beim Bad in der Masse eines Christkindlmarkts… Natürlich dürfen da Nummern wie „Little Drummer Boy“ oder
„A Spaceman Came Travelling“ nicht fehlen. Und das sind noch die erträglicheren, „Last Christmas“ oder
„All I Want For Christmas Is You“ sind wie der alljährliche Schnupfen kaum zu vermeiden (und ähnlich angenehm).
Ein Weihnachtsalbum an sich ist dementsprechend
einerseits naheliegend und anderseits gewiss kein
Novum. Ein posthumes Weihnachtsalbum ist allerdings
wohl musikalisches Neuland. Die ERSTE
ALLGEMEINE VERUNSICHERUNG wurde ja bekanntlich
nach ausgiebiger Abschieds-Tournee für beendet
erklärt. Was macht man also als Band, die
offiziell eigentlich schon unter der Erde ist? Sich
endlich an ein erklärtes Langzeitziel wagen und die
Weihnachtswehklagen aus der Gruft schallen lassen.
Und süßer die Glöckchen nie klingen.
Ganze 16 Songs auf über 50 Minuten werden auf
„EAVliche Weihnachten: Ihr Sünderlein kommet“
(Gridmusic/Universal) geboten, die Hälfte der Tracks
mit Features versehen. Und diese Gästeliste kann sich
sehen - und hören - lassen: Willi Resetarits, Marco Pogo,
Lemo, Christopher Seiler oder gar der ehemalige EAV-
Sänger Gert Steinbäcker (STS).
© Mario Lang
Genauso diese Titel machen den
Charme der Platte aus. Nicht,
dass die anderen schlecht wären,
allerdings ist der frische,
kreative Wind an der Seite
von Genius Thomas Spitzer
äußerst willkommen. „Roll
Over Bethlehem“ zeigt
die Rock-Qualität von
Steinbäckers Stimme,
„A klanes Feuer“ bietet
eine überraschend berührende
Neuauflage des Hans Christian Andersen-
Klassikers „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“
mit Spoken-Word-Passagen von TURBOBIERs Marco
Pogo, und schlussendlich macht Paul Pizzera
aus „Einmal möchte ich ein Böser sein“ einen
Rock-Smasher über den gehörnten Gehilfen mit
Identitätskrise inklusive Heavy Metal-Anleihen, denn
„Einer muss der Krampus sein“.
Die „Sünderlein kommen“ digital auf allen
Plattformen, als Doppel-Vinyl oder als limitierte
Buch-Edition mit zwei CDs, Teile der Erlöse
werden für gemeinnützige Zwecke gespendet:
Frohe Weihnachten!
www.eav.at
Gabriel
17
Strom-Spannung
seelen-strom
© Christian Thiele
TOXPACK
Volt-Beat
© Tamara Mack
ERDLING
Götterdämmerung
Music,
it will set you free…
Rechtzeitig zur Vorweihnachtszeit präsentieren wir
wieder einige schöne Antworten auf die Frage
„Welcher Song soll auf deiner Beerdigung laufen
(und warum)?“. Demnächst vielleicht auch eure?
Bei Interesse einfach
Text und Foto an strom@starkstrom.live schicken.
Seit zwei Jahrzehnten schlagen und treten
TOXPACK aus Berlin hemmungslos um sich, was
sie zweifellos zu einer Streetcore-Institution werden
ließ. Das allerdings ändert gar nichts an ihrem
Aufbegehren gegen gesellschaftliche Missstände
und ihrer authentischen Attitude.
Beides ist inhaltlich der rote Faden, der ihre lange
währende Bandgeschichte begleitet und auch
erklärt. Poesie ist es wohl auch, aber von der feuergefährlichen
Sorte, da gibt es kein heikles Thema,
sehen sie sich doch selbst als „Bastarde für alle Zeit“
- definitiv einer der Anspieltipps des am 14. Jänner
2022 erscheinenden Albums „Zwanzig.Tausend
Volt“ (Napalm Rec.).
Wobei die Auswahl wirklich schwerfällt. „Ozean
voll Scheiße“ wär' noch so ein Kandidat, da bekommt
selbst Gott harte Worte zu hören. Und nicht
zu vergessen, die harten Klänge, denn zu allem, was
Sänger Schulle so jähzornig kundtut, kommt noch,
dass TOXPACK eine genauso spannungsge ladene(!)
und dynamische Band sind, der zuzuhören niemals
langweilig wird.
Fazit: „Zwanzig.Tausend Volt“ bringt es sowohl
textlich als auch musikalisch voll auf den Punk(t).
Auf die nächsten zwanzig Jahre!
www.toxpack.de
Claudia
Helheim. Die dunkelste aller Welten. Aus der Sicht
von ERDLING aber kein schlechter Platz, sondern
ein Rückzugsort. Das Quartett beobachtete in den
letzten Monaten die Menschheit in verschiedenen
Krisensituationen. Daraus entstand ein imposantes
Album.
„Helheim“ (Out Of Line) orientiert sich klanglich sowohl
am Vorgänger „Yggdrasil“ als auch am Fanliebling
„Supernova“. Erneut wurde LORD OF THE LOST-Sänger
Chris Harms als Produzent ins Boot geholt, im Song
„Fimbulwinter“ ist die wunderbare Stimme der
Münchnerin Julie Elven zu hören. Die Erzählung der
ersten Katastrophe der Götterdämmerung, ein dreifacher
Winter ohne Sommer dazwischen, ist von fast
schon Metalcore-technischen Riffs unterlegt. Anfangs
hört man nur Nils „Neill“ Freiwald, der mit einer
Mischung aus cleanen und uncleanen Vocals viel
Kampfgeist zeigt, bevor es in ein Duett mit Julie übergeht
- und mit ihrer klaren Stimme endet. Ruhe legt
sich über einen und man akzeptiert sein Schicksal.
Aktuelle Themen werden etwa im rasanten „Der
Mensch verdient die Erde nicht“ gekonnt aufgearbeitet:
„Ich kann nicht, ich will nicht, ein Teil des
Hasses sein“.
Ein inhaltlich wie musikalisch vielschichtiges
Album also. Und genau diese Bandbreite macht
„Helheim“ zum großen Hörvergnügen.
www.erdling.rocks
Anna
Wenn man sich mit dem Gedanken
auseinandersetzt, welcher Song auf
der eigenen Beerdigung gespielt wird,
dann sollte man da nicht nur nach
Geschmack gehen, sondern auch über
sich selbst nachdenken. Wer bin ich?
Wer war ich? Was macht mich aus?
In meinem persönlichen Fall ist es
Musik, die mich immer begleitet hat
und die ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt in meinem
Leben ist. Neben meiner Freundin, meinem Sohn, meiner
Familie und meinen Freunden war es immer die Musik,
die mir Kraft gab und in guten wie in schlechten Zeiten
für mich da war.
Als ich „Darkness Within“ von MACHINE HEAD zum ersten
Mal hörte, überkam mich sofort eine dicke Gänsehaut.
„Haunted by its melody - music, it will set you free!“ ist eine
Textzeile, die mir genau aus diesem Grund durch Mark und
Bein geht. Begleitet von einer wunderbaren musikalischen
Progression und einem der schönsten Gitarrensoli aller
Zeiten (neben ALTER BRIDGEs „Blackbird“), ist es dieser Song,
der mich wohl seit Jahren am meisten bewegt, mir aus
der Seele spricht und meinen tiefsten Gefühlen Ausdruck
verleiht.
Auch, wenn MACHINE HEAD seit ihrem Kaffeeschiss von
2018 und dem folgenden Split langjähriger Bandmitglieder
nur noch Belangloses von sich geben: Für diese Nummer
werden sie immer einen speziellen Platz in meinem Herzen
haben.
Stefan Mair, Stark!Strom
© SeShortyShots RetardedJourney
Nun, ich denke, „Lucille“ von B.B. KING
wäre ein guter Song, da der Blues und
die Gitarre meinen Lebensweg entscheidend
geführt haben. Etwas von
WARDRUNA wie etwa „Kvitran“ wär´ sicher
auch nice. Hauptsache, es ist keine
christliche Beerdigung! Unter einem
Baum verbuddeln reicht komplett.
Am wichtigsten ist aber, dass nach der
Beerdigung Musik gespielt wird, zu der die Leute feiern.
Denn ich glaube, es macht oft mehr Sinn zu feiern, dass es
ein Leben gab, als zu trauern, dass es vorbei ist.
Clemens Hackmack, Gitarrist TRIPTONUS & CADÛ
© Privat
Meine Playlist -
bitte in der Reihenfolge:
PEARL JAM - „Just Breathe“
(damit zuerst alle weinen)
ISRAEL KAMAKAWIWO’OLE -
„Somewhere Over The Rainbow“
(damit dann alle lächeln)
GUNS N’ ROSES - „Paradise City“
(damit schließlich alle tanzen -
oder zumindest vorsichtig mitwippen)
Und als so dramatisch motivierendes wie absolut aufbauendes
Rausschmeißer-Lied für alle Gäste dann bitte auf
jeden Fall noch „The Show Must Go On“ von QUEEN. Danke.
Althea Müller, Stark!Strom & Texterin
(www.altheamueller.com)
© Privat
Wenn meine Seele dahinscheidet,
was für Klänge sollen dann erklingen?
Eine Frage, die ich mir schon öfters
durch den Kopf habe gehen lassen.
Musik ist so etwas Essenzielles
in meinem Leben, wie kann ich da
etwas finden, was nach meinem
Ableben alle hören?
Ich habe immer schon gerne anderen
meine persönlichen Entdeckungen aus allen möglichen
Bereichen gezeigt. Und wenn ich dann geh‘, zeige
ich ihnen wieder Musik, die mir etwas bedeutet. Ob es den
einen Song gibt? Ich würde mal sagen: Nein. Mir schwebt
eine kleine Playlist vor. Doch wird sich die Titel-Auswahl
noch öfters ändern.
Einen Fixstarter gibt es indes: „Comfortably Numb“ von
PINK FLOYD. Meine Lieblingsband darf da einfach nicht
fehlen. Das gesamte Arrangement, mit dem zweiten
Gitarrensolo von David Gilmour als Highlight, ist einfach
nur magisch. Unglaublich, aber diese Nummer kann
ich immer hören. Egal, wie ich mich im Moment fühle.
Und genau dieser vielfältige Zugang gibt dem Titel so
einen wunderbaren Reiz. Die Trauergäste sollen beim
Abspielen auch nicht traurig sein. Ich wünsche mir, dass
der Song die Anwesenden an schöne Augenblicke mit
mir erinnern lässt - und ihnen vielleicht ein Lächeln ins
Gesicht gezaubert wird.
Patrick Meerwald, Stark!Strom
© Privat
18
19
Stark!Feuer!
© Holger Fichtner - Patrick Schneiderwind
WHO'S
THE ?
KISSIN' DYNAMITE
Aufstieg
Das Cover macht deutlich, womit zu rechnen ist.
Ähnlich wie der Gitarrenhals am Horizont gen Himmel
steigt, werden auch die Schwaben mit ihrem
neuen Album „Not The End Of The Road“ (Napalm
Rec.) einen Aufstieg erleben. Dermaßen rasch haben
sich ihre Kompositionen - die zudem nur selten zuvor
so vielschichtig angelegt waren - nämlich noch
nie ins Gedächtnis gefräst.
Da man obendrein mit Hooks („What Goes Up“,
„No One Dies A Virgin“, „Not The End Of The Road“,…)
förmlich um sich zu werfen vermag, für deren
Anzahl wohl so mancher der berühmten US-Songwriter,
die sich in den goldenen Achtzigern dumm
und dämlich verdient haben, mittlerweile einen
Teil seiner Verwandtschaft verhökern würde, kann
man den Burschen zu diesem Werk einfach nur gratulieren
(und dir zu deinen Satz-Konstrukten, Andi)!
Zumal es sich so ganz nebenbei damit bestätigt,
dass es sehr wohl Sinn macht, in einer Bandkarriere
nichts dem Zufall zu überlassen, sondern hart dafür
zu arbeiten. Somit sei KISSIN' DYNAMITE jeglicher
Erfolg von ganzem Herzen vergönnt.
Thumbs up for the new „Kings Of Swabia“!
www.kissin-dynamite.de
Walter
20
Die griechischen Power Metaller FIREWIND kommen
auf ihrer „20th Anniversary European Tour“
erfreulicherweise auch nach Wien. Dabei können
Gitarrist Gus G. (u.a. OZZY!), Sänger Herbie Langhans
(AVANTASIA) und Co. neben vielen Klassikern auch
endlich ihr aktuelles, selbstbetiteltes Album live
vorstellen. Mit auf Tour sein wird die schwedische
Dark Symphonic Metal-Hoffnung ELEINE. Wir freuen
uns auf einen großartigen Konzertabend (und
verlosen Tickets beim Weihnachtsgewinnspiel in
der Heftmitte)!
www.firewind.gr
www.eleine.com
24.05.2022 – Wien, Szene
FIREWIND & ELEINE
Metal Feuer(wind)werk!
© MFP Concerts
DAS IST ECHTE BEAST POWER
FÜR DIE SCHEIBEN
In jedem von uns steckt ein Beast. Beim Sport oder bei der Musik. Beim
Schicross, Rock, Heavy Metal oder Rap oder einem X-mas Song. Wenn´s
aber um maximale Reinigungskraft geht und die Scheibe in einigen
Wischertakten sauber sein soll, dann gibt es nur das Winterbeast von
SONAX. Das ist Sicherheit gepaart mit einem aufregenden Dufterlebnis.
Erhältlich im praktischen 3-Literstandbeutel und im 5-Literkanister.
NEU.
Winter Beast
AntiFrost
+ KlarSicht
bis –20°
www.sonax.at
Strom-Segler
Heiliger Strom!
SETYØURSAILS
© Peter Leukhardt
Keine Spaßbremsen
Die festivalerprobten Newcomer aus Köln hatten bereits
mit ihrem 2018er Debüt „Enough“ schön Staub
aufgewirbelt. Am 21. Jänner 2022 folgt die Nummer
zwei, der Napalm Records-Einstand „Nightfall“. Hier
treffen sich Metalcore und Hardcore auf Augenhöhe,
geschickt aufgelockert mit dem einen oder anderen
traurigen Balladen-Teilchen.
Es gastieren ANNISOKAYs Frontmann Rudi Schwarzer
auf „Ghost“ und CALIBANs Andi Dörner beim Titeltrack,
gemeinsam mit Extremshouterin Jules Mitch wütet
man/frau gegen Sexismus, Rassismus, Homophobie -
also alles, was manchem alten, weißen Mann sein liebstes
Hobby ist.
Trotzdem sind SETYØURSAILS beileibe keine Spaßbremsen.
Analog zur Zerrissenheit unserer Gesellschaft
zwischen Brutalität und Melodiösität taumelnd, erlauben
sie sich mit der Schlussnummer ein Scherzchen,
indem sie mit Mike Perez von NO BRAGGING RIGHTS
„Shallow“ von LADY GAGA & BRADLEY COOPER ordentlich
durch die Hardcore-Mangel drehen. Gelungen!
www.facebook.com/setyoursailsband
Claudia
Die große
Weihnachtsverlosung
Jeder Mitspieler gewinnt!*
Wir jungen Strömer finden ja, dass wir uns nach diesem Jahr
etwas verdient haben. Und ihr euch auch, weswegen wir wieder
viele tolle Preise für euch aufgestellt haben. Wenn ihr einen
davon gewinnen wollt, schreibt uns einfach an Stark!Strom,
Oberzellergasse 1/17/12, 1030 Wien oder per Mail mit Betreff
„Weihnachten“ an strom@starkstrom.live und vergesst nicht,
eure(n) Wunschpreis(e) und - ah! - eure Postanschrift anzugeben,
Einsendeschluss ist der 31.12.2021!
Sehr gerne würden wir mehr von euch erfahren, vielleicht
wollt ihr auch ein Foto von euch mit dem Heft für die nächste
Strom-Gallery schicken und eure Meinung zum Magazin
kundtun? Was gefällt euch gut, was weniger, was könnte
man anders machen? Neue Impulse, Ideen, Kritik und
Vorschläge sind herzlich willkommen - nicht zuletzt
im Hinblick auf unsere im Februar erscheinende
Jubiläumsausgabe (# 25)!
Wir wollen uns nämlich nicht auf den Lorbeeren
ausruhen, sondern das Heft weiterhin lebendig und
frisch gestalten, gemeinsam mit und für euch.
In diesem Sinne:
Frohe Weihnachten!
(*) Leser aus anderen Ländern sind NICHT ausgeschlossen, ob der eskalierenden
Versandkosten können wir aber leider nicht jedem einen Gewinn
versprechen. Aber wir bemühen uns…
STARKER! Dank gebührt allen Partnern -
in alphabetischer Reihung - für folgende „Spenden“:
23
dream theater
© Rayon Richards
AOP Records
Ein Krampus-Sack voller CDs
selig
© Sven Sindt
ARCADIA LIVE
Je 1x2 Tickets für
SELIG (08.01., Szene Wien) und
DRITTE WAHL (19.02., Flex Wien)
BARRACUDA MUSIC / FM SERVICE
Je 1x2 Tickets für die Wien Shows
von NIGHTWISH (19.12., Stadthalle),
BEARTOOTH (04.02., Gasometer)
GHOST (11.05., Stadthalle), DREAM
THEATER (11.05., Gasometer),
MESHUGGAH (20.05., Arena),
MACHINE HEAD & AMON AMARTH
(17.09., Stadthalle), PARKWAY DRIVE
(18.09., Stadthalle) und
OPETH (20.09., Arena)
BIC FEUERZEUGE
Sonnenbrille, Strandhandtuch, Reiseführer,
Rasierer, Thermosflasche,
Kuscheldecke und Feuerzeuge:
BIC versüßt euch Badespaß,
Wintervergnügen oder einfach
schöne Tage zuhause!
NAPALM RECORDS
Ein Drum-Fell von LORD OF THE
LOST sowie ein NERVOSA Fan-Beutel
mit Armband, Flagge und den letzten
beiden Alben auf CD
Ein NINTENDO SWITCH Bundle
„Metroid Dread“ mit Spiel, Mousepad,
Sticker, Poster und Shirt (L) sowie ein
Switch Spiel „The Legend Of Zelda –
Skyward Sword“
RAMMELHOF
Ein „Ene Mene Mu“-Shirt (L) und
eine „Umweltschmutz“-CD
© Privat
RATTLESNAKE
Drei Rattlesnake-Gymbags mit
Rattlesnake-Logo-Shirts (Größe
eurer Wahl)
DARKFALL
Fünf „Thrashing Death Squad“
Fanpackages mit CD, Patch und
T-Shirt (S, M, L, XL, XXL)
EDEL RECORDS AUSTRIA
Ein Christkind-Packerl voller CDs
FFS BOO-KINGS
Je drei CDs von AUTUMN BRIDE,
HÖRST, BOON, BLACK INHALE und
PENDL
GOOD 2 GO
Ein Weihnachtsmann-Sack
voller (Promo)CDs
ROCKER´S DELIGHT
Drei Flaschen (0,5l) Likör
ROCKWEIN
Zwei 12er-Kartons Rockwein
mit fünf Flaschen „Black No. 1 –
Cabernet Sauvignon“, vier Flaschen
„Rebell Yell - Riesling“, fünfmal
„Overkill - Weissburgunder“,
sechsmal „South Of Heaven –
Gelber Muskateller“ und vier
Flaschen „Revolution Is My Name -
Grüner Veltliner“
ROTTENSTEINER PROMOTIONS
Je eine CD von STATUS QUO - “Backbone”, HOLLYWOOD VAMPIRES – „Rise”,
MARILLION – “With Friends From The Orchestra”, eine lim. Doppel-CD ALICE
COOPER – “Paranormal”, eine LP sowie Limited Edition Doppel-CD von ALICE
COOPER “Detroit Stories”, eine “Media Book Edition“ von NEW MODEL ARMY
- “From Here”, eine LP sowie ein Limited O-Card Digipack von TARJA – “In The
Raw”, eine CD & DVD Edition von FOREIGNER – “Double Vision” sowie je eine LP
von LOVE GOD CHAOS – “Endling” und THE THE – “The Comeback Special”
HEAD OF PR
Ein ANGELUS APATRIDA-Shirt (M)
und je eine CD von THE FLAMING
SIDEBURNS, NEW YEARS DAY und
SPECIAL PROVIDENCE
HANNIBAL VERLAG
Je fünf Exemplare folgender Bücher:
Dr. Michael Ahlsdorf - Auf heißem
Stuhl im Rockerkrieg, Mike Tyson mit
Larry Sloman – Eiserner Wille,
Jesse Fink – Die Brüder YOUNG –
Alles über die Gründer von AC/DC
JÄGERMEISTER
Je ein Jäger-Induktionslautsprecher,
SBÄM-Shirt, Goldkette, Shotgläser und Hirschkopfausgießer
MARS MUSIC PROD.
Je zwei CDs von ECLIPTICA und
CHAOS INSIDE
MEAT CHEESE
Je ein Shirt in Blau und Grau (beide M)
KALTENBACH OPEN AIR
Zehn T-Shirts (S, M, L, XL, XXL) und
zehn Girlie-Shirts (S, M, L)
firewind
© MFP Concerts
MFP Concerts
2x2 Tickets für das Konzert von
FIREWIND & ELEINE am 24.05.
in der Szene Wien
ROADWOLF
Ein „Curse“-Shirt (L) und ein
signiertes Vinyl (schwarz)
TURBOBIER
Zwei Paletten TURBOBIER-Dosen
© Turbobier
SPV Steamhammer
Ein SODOM Fan-Package mit LP
“Genesis XII", CD "Genesis XII", CD
"Bombenhagel", Flagge und Slipmat,
ein RUNNING WILD Fan-Package mit LP
"Blood On Blood", Kassette "Blood On
Blood", LP "Rapid Foray", Flagge und
Patch, ein RAGE Fan-Package mit LP
"Resurrection Day", Kassette „Resurrection
Day“, Flagge, Patch und Magnet
UNIVERSAL MUSIC AUSTRIA
Je eine KISS Doppel-LP und Doppel-CD
„Destroyer – 45th Anniversary“
Stark!Strom
Je drei „Stromeo & Julia“ T-Shirts
(M, L, XL) und Girlie-Shirts (S, M, L)
UTE KROMREY PROMÖTER
Eine MOTÖRHEAD „Everything
Louder Forever – The Very Best Of“
Doppel-CD
TRAITORS TO THE CROWN
Je zwei “Crown”-Shirts, grau (XL) und
schwarz (L), sowie zwei
“It´s Not Time To Die“-Shirts (L und XL)
VINYL & MUSIC FESTIVAL
3x2 Festival-Tickets (05.-06.03.,
Ottakringer Brauerei Wien)
+ viele tolle andere Preise!
24 25
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FESTIVALS: Ein Sommer wie damals?
NACA 7 & HANCOCK
03.12.2021 – Wien, Arena
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© Metal Blade
HELL AWAITS 22.-23.07.2022 – Wiesen
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CLAWFINGER, KATAKLYSM, SACRED REICH, ROTTING CHRIST, TANKARD, HARAKIRI FOR THE
SKY, ROADWOLF u.v.a.
www.hell-awaits.me
© Thomas Gobauer
© Naca 7
Naca 7
roadwolf
ROADWOLF & LIQUID STEEL
10.12.2021 – Wien, Szene
THULCANDRA & THE SPIRIT
06.01.2022 - Salzburg, Rockhouse
JESTRESS
27.01.2022 – Wien, Flex
www.roadwolf.at
www.thetruethulcandra.com
www.flex.at
GOJIRA & ALIEN WEAPONRY & EMPLOYED TO SERVE
02.02.2022 – Wien, Arena
© Century Media
© Marko Benjamin
© Veranstalter
INNROCK RELOADED 04.-06.08.2022 – Radfeld (Tirol)
BENEDICTION, BONFIRE, MYSTIC PROPHECY, VELVET VIPER, CIRCLE CREEK, PAIN IS,
SPEED LIMIT, DARKFALL, JACOBS MOOR, BLACK INHALE, DYING EDEN, GRIMGOD u.v.a.
www.innrockreloaded.at
METAL ON THE HILL 12.-13.08.2022 – Graz, Schlossberg
CRADLE OF FILTH, FEUERSCHWANZ, LACUNA COIL, VISIONS OF ATLANTIS & ORCHESTRA,
BATUSHKA u.v.a.
www.facebook.com/metalonthehill
KALTENBACH OPEN AIR 18.-20.08.2022 – Spital am Semmering
SODOM, SUFFOCATION, SEPTICFLESH, PRIMORDIAL, TAAKE, DECAPITATED, SWALLOW THE
SUN, DESASTER, BENIGHTED, MASTIC SCUM, DARKFALL, MORTAL STRIKE u.v.a.
www.kaltenbach-openair.at
VIENNA METAL MEETING 07.-08.10.2022 – Wien, Arena
SAMAEL, ASPHYX, DESTRUCTION, NECROPHOBIC, DIABOLICAL, CRYPTOSIS, VOMITORY,
VEKTOR, TOXIC HOLOCAUST, THE RUINS OF BEVERAST, DARVAZA, FUOCO FATUO u.v.a.
www.viennametalmeeting.com
www.gojira-music.com
© Pascal Riesinger
jestress
DAGOBA & INFECTED RAIN
28.02.2022 – Wien, Viper Room
02.03.2022 – Salzburg, Rockhouse
03.03.20222 – Graz, Explosiv
VINYL & MUSIC FESTIVAL
05.-06.03.2022 – Wien, Ottakringer Brauerei
www.dagobaofficial.com
© Peter Griesser
dornenreich
www.vinyl-music.at
DORNENREICH & PERCHTA
18.03.2022 – Wien, Escape
13.05.2022 – Wörgl, Komma
14.05.2022 – Enns, Zuckerfabrik
03.06.2022 - Salzburg, Lights Of Darkness www.flammentriebe.com
NERVOSA & WARBRINGER
22.03.2022 – Salzburg, Rockhouse
23.03.2022 – Wien, Viper Room
www.nervosaofficial.com
© David Bitzan
ghost
GHOST & UNCLE ACID AND
THE DEADBEATS & TWIN TEMPLE
11.05.2022 – Wien, Stadthalle
www.ghost-official.com
28
Strom-Schmiede
30
„Embers Of War“ (Prosthetic) von
ETERNITY'S END etwa. Der mittlerweile
dritte Longplayer der Bayern rund um
die beiden Multi-Tasker Christian Münzner
und Hannes Grossmann knüpft hinsichtlich
Technik, Anspruch und Härte zwar unmittelbar
an seine Vorgänger an, wurde aber mit
einem erhöhten Anteil an Melodien, packenden
Refrains und Chören ausgestattet. Da auch Sänger Iuri Sanson voluminöser
denn je ins Mikro röhrt, sollten Fans von BLIND GUARDIAN
bis NEVERMORE und CACOPHONY hellhörig werden!
Auf treue Fans können sich COUNT
RAVEN schon lange verlassen. Auf deren
Geduld ebenso, denn es hat stattliche zwölf
Jahre gedauert, ehe mit „The Sixth Storm“
(I Hate Rec.) endlich frisches Futter geliefert
wird. Dieses erweist sich erwartungsgemäß
band-typisch, also schwermütig und im Doom-
Modus vorgetragen, wirkt aber in den Passagen,
in denen Bandchef Dan „Fodde“ Fondelius seinen Weltschmerz mit
minimalistischer Instrumentierung lauthals klagend in den Äther
raunt, zudem noch verbitterter als sonst. Der vertonte Herbst.
Einen grandiosen „Soundtrack zur Jahreszeit“
präsentieren auch die Indiana-Doomster
APOSTLE OF SOLITUDE. Die Recken
um den aktuellen THE GATES OF SLUMBER-
Drummer Chuck Brown, der hier Gitarre spielt
und einmal mehr ergreifend und emotionsreich
singt, liefern mit ihrem fünften Album „Until
The Darkness Goes“ (Cruz Del Sur Music) nicht
nur wunderbar einprägsame Doom-Hymnen („Apathy In Isolation“),
sondern zudem auch eins der wohl schönsten Artworks des Jahres.
Letzteres mag auf „Earthbound“ (Jansen Rec.)
vielleicht nicht zutreffen, ein Hingucker ist
das Teil aber dennoch. Noch mehr aber ein
„Hinhörer“, denn die Norweger KANAAN
sorgen auch mit ihrem vierten, ausnahmslos
instrumental vorgetragenen Dreher für ein
unglaublich vielschichtiges Werk. Von Prog,
Psychedelic und Stoner Rock geht es über
Krautrock und Fusion-Sounds bis in jazzige Gefilde. Mitunter sogar
innerhalb einzelner Tracks, niemals jedoch ohne den Faden zu
verlieren und wirr zu klingen.
TRÜFFELSCHWEINCHEN of
by Walter
Aus dem Weg, hier wird gebangt!
2021 wird definitiv als eines der veröffentlichungsreichsten Jahre in die Historie eingehen.
Da sich auch unter der „Oberfläche“ verdammt viel getan hat, will ich euch wieder einige
ganz besondere „Trüffeln“ ans Herz legen:
Abgefahrene, komplexe Prog Metal-Sounds
stehen bei VENUS SYNDROME auf
der Agenda. „Cannibal Star“ (Rockshots Rec.)
ist aber auch von gediegener Härte geprägt
und lebt zudem von der virtuosen Technik
von Gitarrist Ayman Mokdad und Fabrice
Emmanuelsons kraftvoller Stimme. Der klingt
zwar bei Weitem nicht so aggressiv, wie man es
von LONEWOLF oder RISING STEEL gewohnt ist, zeigt sich hier aber
ausdrucksstärker und hingebungsvoller denn je.
Intensiv und ergreifend ist der Epic Metal mit
dezenter Doom-Schlagseite ausgefallen, den
die US-Boys von RYGHÄR darbieten. Die
offenbar erst seit kurzer Zeit aktiven Texaner
liefern auf ihrem Debüt „Thurmecia Eternal“
(Rafchild Rec.) durchwegs ansprechendes
Material, kommen aber logischerweise noch
nicht an die offenkundigen Vorbilder MANILLA
ROAD, DOOMSWORD und CIRITH UNGOL heran. Mal sehen, was
da noch folgt.
Der Bandname lässt ohnehin sofort
an OMEN denken, und die Zyprioten
DRAGONBREATH machen auch gar
kein Hehl daraus, sich an dieser US Metal-
Legende zu orientieren. Auf dem Erstling „The
Awakening“ (Rafchild Rec.) ist aber nicht nur
deren Einfluss herauszuhören, sondern auch
noch viele weitere Szene-Größen von beiden
Seiten des Atlantiks. Die Jungs kredenzen ihren Stahl auf traditionelle
Weise, verzichten dabei aber auf lyrische Klischees und setzen
stattdessen auf berührende Geschichten („1974“). Mitunter klingt
die Chose sehr edel arrangiert, wie das phasenweise an frühe David
DeFeis-Grandezza erinnernde „Zillak“ am Ende der abwechslungsreichen
45 Minuten Spielzeit beweist. Sollte man sich notieren!
SPLIT HEAVEN kennen wir schon
länger (klar, Andi), ihren kraftstrotzenden,
zumeist im Up-Tempo vorgetragenen Metal
ebenso. „Electric Spell“ (Pure Steel Rec.)
beendet nun das gut fünfjährige Lechzen
auf frisches Material der Mexikaner, die mit
SKELATOR-Sänger Jason Conde-Houston
immer noch eine der markantesten Szene-
Stimmen an vorderster Front haben. Yeah!
© Privat
Eine amtliche Vollgas-Vorstellung liefern
auch die aus Barcelona stammenden, mit
einem italienischen Sänger verstärkten
LÖANSHARK. Mit „The Gangland
Tapes“ (Iron Oxide Rec.) kann man sich
jetzt das bisherige Schaffen in komprimierter
Form ins Haus holen. Die acht
Nummern sind vorwiegend von britischen
Szene-Ikonen wie RAVEN, SAVAGE oder JAGUAR inspiriert und
sorgen für schweißtreibenden Mitmachzwang. Aus dem Weg,
hier wird gebangt!
Ein besonderer Leckerbissen für Prog-Fans
wurde vor Kurzem unter dem Titel „Enter
The Dreamlands“ (Steel Gallery Rec.)
veröffentlicht, das vom multinationalen
Projekt CYCLOPEAN WALLS stammt.
Federführend ist der in Paris residierende
Grieche Yiannis Tziallas, der sämtliche
Saiten-Instrumente eingespielt und auch
die Produktion übernommen hat. Durch die Tatsache, dass
der aktuelle LEVIATHAN-Fronter Raphael Gazal den Gesang
übernommen hat, ist diese Referenz zwar logisch, aus den neun
Songs lassen sich aber auch noch viele andere Reminiszenzen
erkennen. Für ausreichend Eigenständigkeit bleibt jedoch bis
zum Ende hin gesorgt, kommen doch auch ein Saxophon, ein
Streichquartett, einige weitere Gitarristen und Sängerin Andrea
Krux zum Zug.
Aber auch zum Wieder- und Neuentdecken
gibt es jede Menge Stoff. Etwa „Savage
Harvest“ (Arkeyn Steel/Steel Gallery Rec.)
von SAFE HAVEN. Dabei handelt es
übrigens nicht um die einst von Michael
Vescera angeführte Truppe (natürlich nicht,
Andi), sondern um eine in den frühen 90er-
Jahren gegründete und seit einiger Zeit
wieder aktive, irgendwo zwischen FIFTH ANGEL, HITTMAN
und NIGHTSHADE zu verortende Band aus Connecticut. Die
18-Track-Compilation enthält die aufbereitete Version des titelgebenden
Demos ebenso wie die erste Single, diverse unveröffentlichte
Demos aus den 90ern und einen Mitschnitt der
2017er Live-Reunion.
STEEL PROPHET konnten zu Beginn
der Nullerjahre zwar auf den Support
eines großen Labels bauen, „Book Of The
Dead“ wurde dennoch weit unter Wert geschlagen.
An wem das Album, das Perlen
wie „Escaped“ oder „Phobia“ enthält, seinerzeit
vorübergegangen ist, der sollte
sich die anlässlich des 20. Jubiläums veröffentlichte
Neuauflage (ROAR!) sichern. Die erstmals auf
Vinyl (schwarz und orange) erhältliche Version ist jedoch auf
300 Stück limitiert: Auh'zahn!
Das Sammler-Herz noch mehr in Aufruhr
versetzen (dafür aber den Blutdruck dank
der überschaubaren Kosten in Grenzen halten)
dürfte die Tatsache, dass mit „Forgotten
Realm“ (Arkeyn Steel/Steel Gallery Rec.) ein
überaus rares Stück endlich zu CD-Ehren
kommt. OBLIVION KNIGHT haben
es mit ihren beiden Demos (vor dem titelgebenden
1990er Kult-Objekt erschien 1987 „Oblivion Knight“)
nicht nur in Texas rasch zu einem guten Ruf gebracht, sondern
auch in Europa. Der abgefahrene, immerzu kraftvoll intonierte
Metal der Band, zu deren Line-Up unter anderem auch kurz
MILITIAs Mike Soliz zählte, hat nichts von seiner Faszination
eingebüßt und wurde klangtechnisch in der Überarbeitung
respektvoll in die Gegenwart transferiert. Kommt inklusive eines
fetten Booklets nebst History und weiterer Demo-Tracks sowie
den Instrumental-Versionen der Demos als Bonus-Material!
Auch der Ruf von MEDIEVAL STEEL
ist legendär, ihre Veröffentlichungen durch
die Bank gesuchte Sammlerstücke. Der
Kultstatus der Truppe wird aber nicht nur
durch die horrenden Preise der Original-
Ausgaben offensichtlich, sondern auch ob
der euphorischen Reaktionen auf ihre seltenen
Konzerte. Die erstmals 2005 aufgelegte
Compilation „The Dungeon Tapes“ (Skol Rec.) erfährt dieser
Tage endlich eine Neuauflage. Zu hören gibt es die vier Tracks
der Debüt-EP sowie zwei aus dem Jahr 1987 und drei aus 2004
stammende Demo-Songs. Und das, ohne einen Kleinkredit
aufnehmen zu müssen. Danke!
Bühnen-Strom
Rock, Weirdos, Workout:
Ein bunter Strauß an Live-Foto-Berichten, quer durch die Szene
DISBELIEF +
DARKFALL +
SCÄVENGER
THE WEIGHT
+ PARASOL CARAVAN
+ WITCHRIDER
08.10.2021 – Rockhouse Bar Salzburg
Ein bockstarker Rock-Abend!
DISBELIEF
23.10.2021 – Rockhouse Bar Salzburg
Hochstrapaziöses Todesmetall-
Nackenworkout: Wem nichts wehtut,
der war nicht dort!
THE SINISTER FEAST 2021
06.11.2021 – OKH Vöcklabruck
ENISUM + WALDGEFLÜSTER + GROZA +
PLAGUEPREACHER + LEHM
METALNIGHT
OUTBREAK Vol. 8
the weight
ENisUM
Fast ausverkauftes, perfekt organisiertes
kleines Festival für Connaisseure
schwarzmetallischer Klänge!
Anthalerero
09.10.2021 – Kitzmantelfabrik Vorchdorf
WE BLAME THE EMPIRE + VERTILIZAR +
A NEW CHAPTER + CURIOUS + CROWORD +
DEVOTION OF MINE + ABOUT TOMORROW +
INSÖRT + THIS LAST WORLD + DARKSTRAND +
RESKIMO + OCEAN'S BLACKLIST +
REIGN OF VERMIN
Es ging rund in Vorchdorf,
mit ausschließlich heimischen Bands!
PORN TO HULA
Farewell Show
22.10.2021 – Stadtwerkstatt Linz
Die Weirdo-Truppe sagte nach
mehr als 20 Jahren mit einer
dreistündigen Show alles andere
als leise Servus…
croword
Alle Fotos © Anthalerero
DIE SZENE LEBT
DIE SPANNUNG STEIGT
KEIN FEST OHNE STROM
BLEIB STARK!
32
porn to hula
www.planet.tt www.szene.wien www.simmcity.at
Bühnen-Strom
25.09.2021 – Wildstyle & Tattoo,
Stadthalle Wien
DORO
Alles wird gut
Nach mehreren Verschiebungen soll die Wildstyle & Tattoo
Messe inklusive DORO-Show in Wien am 25. September
definitiv nachgeholt werden. Im Vorfeld stellen sich einige
Fragen. Wird die Veranstaltung doch noch kurzfristig
abgesagt? Wird man beim Gig Masken tragen müssen?
Nachdem man den gut organisierten 3G-Check am Fuße der
Stadthalle E passiert hat, löst sich alles in Wohlgefallen auf. Der
geräumige Vorplatz ist prall gefüllt mit Heurigenbänken und
Street Food-Ständen. Bei milden Temperaturen empfängt uns
entspannte Festival-Atmosphäre. Man meint, in eine längst
vergessene Welt einzutauchen. Wie sehr hat man das alles
vermisst. Man trifft zahlreiche Freunde und Bekannte, die
man seit gefühlten Ewigkeiten nicht gesehen hat. Es scheint,
als hätte es Corona nie gegeben. Die Zeit bis zum Konzert
vergeht wie im Flug.
Kurz nach 21 Uhr erstürmt die Metal Queen mit „Earthshaker
Rock“ die Bühne. Der Sound ist druckvoll, glasklar und vor allem
schön laut. Wie immer in Lederoutfit und WARLOCK-Shirt
gibt DORO samt Band mit stattlichen acht alten WARLOCK-
Krachern am Stück gleich vom Start weg Vollgas. „Burning The
Witches“, „Fight For Rock“, „Hellbound“. Frau Pesch legt sich von
der ersten Sekunde an mächtig ins Zeug, unermüdlich wirbelt
sie über die Bühne. Nach mehr als 35 Karriere-Jahren immer
noch eine der besten weiblichen Rockstimmen überhaupt.
Vor allem sind es jedoch ihr grenzenloser, ungekünstelter
Enthusiasmus und ihre positive Energie, die DORO so außerordentlich
liebenswert wie erfolgreich machen. Die kleine
Rock-Lady wird nie müde, ihre Fans mit Mitsingspielchen
anzufeuern. Und ist erst dann zufrieden, wenn alle Hände in
der Luft sind. „Raise Your Fist In The Air!“. Man darf begeistert
sein! Viel zu lange hat man auf so ein ungefiltertes, hautnahes
Konzerterlebnis warten müssen. Mit „Breaking The Law“ darf
auch eine Hommage an JUDAS PRIEST nicht fehlen. Den absoluten
Höhepunkt erreicht die Show wie üblich mit „All We
Are“. Zum Abschluss bedankt sich die Sängerin mit „Wildstyle's
Tattooed Angels“ noch beim Veranstalter-Team.
Ein grandioser Abend mit vielen Emotionen und noch mehr
Old School Heavy Metal geht zu Ende.
Interessantes Detail am Rande: DORO ist Vegetarierin und
posiert in einer PETA-Fotokampagne gegen das Tragen von
Leder. Sie selbst trägt auf der Bühne und privat nur Kunstleder.
Als wir dann kurz nach Konzertende mit der FFP2-Maske
in der U-Bahn sitzen, hat uns die Realität wieder. Und doch
hat sich etwas verändert. Es gibt Licht am Ende des Tunnels.
„All We Are“ - alles wird gut. Weil Pandemie hin oder her:
You Can't Stop Rock 'n' Roll!
www.doromusic.de, www.wildstyle.at
34
Gerhard Engl
Alle Fotos © Gerhard Engl
Stark & Gratis!
MFP-Concerts GmbH & Co. KG
präsentiert
Stark!Strom präsentiert proudly folgende Shows – und verlost pro Konzert 1x2 Tickets
im Rahmen unserer großen Weihnachtsverlosung (Heftmitte), viel Glück!
NIGHTWISH + AMORPHIS
© Veranstalter
© Olle Carlsson
© Rayon Richards
© Veranstalter
© Tina Korhonen
19.12.2021 – Wien, Stadthalle
BEARTOOTH & MOTIONLESS IN WHITE &
STRAY FROM THE PATH
04.02.2022 – Wien, Planet.tt im Gasometer
DREAM THEATER & DEVIN TOWNSEND
11.05.2022 – Wien, Gasometer
MESHUGGAH + ZEAL & ARDOR
20.05.2022 – Wien, Arena
MACHINE HEAD & AMON AMARTH &
THE HALO EFFECT
17.09.2022 – Wien, Stadthalle
www.nightwish.com
www.beartoothband.com
www.dreamtheater.net
www.meshuggah.net
www.machinehead1.com
SPECIAL GUEST
15.05.22 HAMBURG / GER – KNUST
17.05.22 COLOGNE / GER - KANTINE
19.05.22 BERLIN / GER - LIDO
24.05.22 VIENNA / A - SZENE
25.05.22 FRANKFURT / GER - DAS BETT
LIVE IM
SA 5.2.2022
Tickets bei www.eventim.de
Infos unter www.MFPConcerts.com
LET THERE BE ROCK 2022
Ozzy OsbOurne &
black sabbath
TribuTe by
SALZBURG
PARKWAY DRIVE & WHILE SHE SLEEPS
18.09.2022 – Wien, Stadthalle
MI 2.3.2022
© Dave Lepage
www.parkwaydriverock.com
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© Jonas Akerlund
OPETH & THE VINTAGE CARAVAN
20.09.2022 – Wien, Arena
www.opeth.com
SHOWS, WORKSHOPS UND MEHR UNTER:
www.rockhouse.at fb.com/rockhouse.sbg
36
Schallmooser Hauptstraße 46, 5020 Salzburg, www.rockhouse.at
Strombudsmann
Die Stark!Strom
Christmas Playlist
Weihnachten ist nicht jedermanns Sache. Als Heavy-Fan ist diese Zeit schon alleine
ob der musikalischen Ergüsse, die uns jedes Jahr wieder von den Radiostationen
um die Ohren geklatscht werden, eine ausgesprochen schwierige. Wenn dann der
Heilige Abend ins Haus steht und sich die Familie zusammenfindet, kann je nach
Verhältnis innerhalb der Verwandtschaft die richtige oder falsche Musikauswahl
über den Ausgang eines geglückten Festes entscheiden.
+ SPECIAL
GUESTS
THE 24TH ANNIVERSARY TOUR
ONE SHOT OF EODM WILL CURE ANY VIRUS
2022
Euer Strombudsmann Stefan hat sich Gedanken gemacht und eine kleine Playlist
erstellt, die euch zwar den Geist der Weihnacht einfangen, jedoch vor einem
Amoklauf dank der 14.342. „Last Christmas”-Wiederholung bewahren soll.
© Privat
38
QUEEN - Thank God It’s Christmas
Weihnachten darf ruhig kitschig starten. Und wenn
schon Weihnachtskitsch, dann so richtig schnulzig
mit der göttlichen Stimme eines Freddie Mercury. Zu
keinem Song lassen sich wohl besser die Geschenke
auspacken, kein Lied kann an diesem Abend freier von
Ironie gejodelt werden.
THE RAMONES - Merry Christmas
(I Don’t Want To Fight Tonight)
Der Zusatztitel spricht Bände. Das ideale Lied, um
der ganzen Familie zu verklickern, dass man an
Weihnachten gern einmal seine Ruhe hätte und
Streitgespräche zwischen Politik und Fußball einen
Abend lang ausblenden möchte.
TWISTED SISTER - Heavy Metal Christmas
Wenn's dann langsam ein wenig ausgelassener wird,
können Tante Frieda und Onkel Herbert ihre verwaschenen
Tour-Shirts von 1979 auspacken, ihre (sofern
noch vorhandene) Mähne schütteln und von den goldenen
Zeiten des Rock’n’Roll schwärmen. Der Weihnachts-
Rhythmus geht dabei nicht verloren und trotzdem
verbirgt sich hier ein Mitgröhl-Klassiker.
STEEL PANTHER - The Stocking Song
Ich brauche wohl nicht extra erklären, dass wir hier
nicht unbedingt das klassische Weihnachtslied haben.
Come on, das sind Steel Panther. Wenn Michael
Starr von Eggnog singt, hat das eher weniger mit Likör
zu tun und die besagten Stockings werden auch eher
zweckentfremdet. Trotzdem vermittelt das Lied ein
wohlig warmes Weihnachtsgefühl. Hoffentlich aber
nicht, wenn ihr in euren Stocking greift…
MOTÖRHEAD - Hellraiser
In Wahrheit ist es egal, welche Motörhead-Nummer zu
Weihnachten läuft. Da unser aller Heiland Lemmy am
24.12.1945 das Licht der Welt erblickte, sollte es jedoch
auf jeder anständigen Weihnachtsfeier mehr als keine
sein (genauso wie jeder Weihnachtspunsch mit etwas
Jack Daniels nachjustiert werden sollte).
THE POGUES - Fairytale Of New York
Nach dem dritten oder vierten Eierlikör kann man
dann ruhig wieder etwas schunkeln. Und da darf dieser
Klassiker auf keinen Fall fehlen. Kaum ein Lied fängt
den Weihnachtswahnsinn besser ein und zeigt den
Kontrast dieses Festes schöner, indem es eine absolute
musikalische Idylle präsentiert und dann in eine
Schimpftirade zwischen Shane MacGowan und Kirsty
MacColl mündet. Herrlich!
DROPKICK MURPHYS - The Season’s Upon Us
Noch viel mehr als die Pogues demonstrieren die Murphys
in dieser absolut gelungenen Weih nachtsnummer, wie
man sich über die komplette Verwandtschaft und das
nervige Fest auslassen und dabei trotzdem sympathisch
wirken kann. Ein wunderbares Lied, das auf jeder
Weihnachtsfeier unbemerkt im Hintergrund laufen und
dem DJ dennoch ein gewisses Schmunzeln ins Gesicht
zaubern kann.
DIE ROTEN ROSEN - The Little Drummer Boy
Naaaa… Nanaaananaaa… Barampapapam! *Drummroll*.
Falls der Opa den Selbstgebrannten auspackt: Eine kleine
Nummer für zwischendurch, bei der man auch im
Vollrausch noch relativ textsicher sein (oder selbiges
zumindest irgendwie vortäuschen) kann.
COREY TAYLOR - XM@$
„If I ain't drunk then it ain't Christmas, you know where
to stick those jingle bells!“. Wunderbare Nummer,
die dazu einlädt, der Verwandtschaft zu sagen, was
man von ihren saublöden Weihnachtsgeschenken
wirklich hält. Bitte packt eure grässliche Unterwäsche
wieder ein, schmeißt die hässlichen Servietten sofort
in den Müll (am besten noch, bevor sie jemand benutzt
hat! Da wisch' ich mir die Soßenranderln am
Mund lieber direkt am Tischtuch ab!) und bitte, bitte,
bitte packt die deppaten Duftkerzen mit Zimtgeruch
endlich weg!
SLAYER - Angel Of Death
Die Verwandtschaft darf sich jetzt bitte schleichen.
Somit wünsche ich euch allen
ein wunderbares Fest,
erholsame Feiertage
und wir lesen uns 2022 wieder!
Habe die Ehre!
29.01.2022 ARENA WIEN
+++ TICKETS BLEIBEN GULTIG +++
MUSICTICKET.AT | OETICKET.COM
30. MÄRZ 2022
WIENER STADTHALLE
OETICKET.COM STADTHALLE.COM • TEL. 01-79 999 79
SIMM CITY
..
22. MÄRZ WIEN
OETICKET.COM EAGLESOFDEATHMETAL.COM
A BARRACUDA MUSIC PRESENTATION BY ARRANGEMENT WITH X-RAY
Strom-kreis
AEONS OF ASHES - Initiation (Eigenprod.)
Seit einiger Zeit bekommt man bei AEONS OF
ASHES mehr als nur Musik geliefert. Nicht, dass
sie das bei der Qualität tatsächlich nötig hätten.
Allerdings haben sie mit wasteland2570 ihr eigenes
Live Action-RPG kreiert, dessen Inhalte
von ihrer Musik beeinflusst werden und dessen
Inhalte ihre Musik mittlerweile beeinflussen. Das
ausgesprochen interessante Konzept, das dem Verfasser dieser Zeilen nach
wie vor zu hoch ist (ich erbitte beizeiten eine ausführliche Erklärung für
Dummies, lieber Tim!), findet auch in ihren Live-Shows Niederschlag.
Die drei Tracks umfassende EP ist der erste Teil einer von Norbert Leitner
produzierten Trilogie, die den Melodic Death der Combo auf gewohnt
hohem Level hält. Trotz starker skandinavischer Schlagseite finden sich bei
den Songs zwischen Melodie und Groove immer wieder auch experimentelle
Ausflüge und atmosphärische Anleihen. Technisch und vom Hör-Spaß
her erste Sahne, und Shouter Tim Sklenitzka ist als niederösterreichischer
Randy Blythe nach wie vor über jeden Zweifel erhaben.
www.aeonsofashes.bandcamp.com
Stefan
ANGELIKA EXPRESS -
Positiver Stress (Peng Musik)
Die Kölner Band überzeugt seit 2002 mit Indie
Punk Rock der Güteklasse A. Ihr neues Album
startet mit „Luxuskommunismus“ und „1979“
gleich mal sehr stark. Gute Texte, die auch gut ins
Ohr gehen, was im Besonderen auf den Titeltrack
zutrifft. Songs wie „Hartes Glück“ und „Fröhliche
Rebellin“ sind zudem wie gemacht für die Live-Bühne und schließlich gibt
der Titel des letzten Tracks die Richtung vor: „Nochmal ganz von vorn“!
www.facebook.com/angelikaexpress
Mike Ramone
BABYMETAL - 10 Babymetal Budokan (edel)
Wie kaum eine andere Band haben BABYMETAL
den japanischen Metal-Markt einem westlichen
Publikum präsentiert und in weiterer Folge zu
immenser Popularität verholfen. Auch live weiß
sich die Gruppe sehr gut zu verkaufen, was auf
der neuesten Veröffentlichung eindrucksvoll zur
Schau gestellt wird. Kein Wunder, dass sich das
Publikum bei einer Tour de Force durch das BABYMETAL-Gesamtwerk
kaum halten kann. Bis zur nächsten Tour hilft ,,10 Babymetal Budokan‘‘
gewiss die Sehnsucht nach J-Metal zu überbrücken. IJIME, DAME, ZETTAI!
www.babymetal.com
Gabriel
BLACK 7 - Look Inside (Eigenprod.)
Der Name dieses Projekts geht auf das siebensaitige,
elegant schwarz lackierte Arbeitsgerät zurück,
mit dem Initiator, Gitarrist und Songwriter Lars
Totzke die insgesamt 14 Instrumentalnummern
auf „Look Inside“ eingespielt hat. Diese sollten
laut Lars „den Zuhörer auf eine Reise mitnehmen“,
was dann auch gut gelingt. Und man
bekommt einen schönen Überblick über die persönliche musikalische
Entwicklung des zwar in den 1990ern sehr aktiven, seit gut 15 Jahren
jedoch szene-abstinenten Saitendehners aus Hannover.
Schließlich lassen sich neben Al Di Meola, Michael Schenker und Gary
Moore auch Vinnie Moore, Steve Vai und Joe Satriani als Inspirationsquellen
heraushören, ob des mitunter aber gehörig angezogenen Härtegrades aber
auch „neuzeitliche“ Gitarren-Helden wie Michael Amott oder Fredrik
Thordendal. Etwaigen Gesang vermisst man nicht. Lars schafft es auch
so, Titel wie „Awakening“, „In My Dream“ oder „Look Inside“ authentisch
an den Hörer zu bringen. Nicht zuletzt, weil das Verhältnis von Technik zu
Gefühl immer ausgewogen ist. Sehr fein.
www.black-seven.de
Walter
BLOODSUCKING ZOMBIES
FROM OUTER SPACE -
Shock Rock Rebels (Schlitzer Pepi Rec.)
20 Jahre Schockrock und Horrorbilly (oder wie
man es auch immer etikettieren mag) feiern
die BZFOS. Eine österreichische Institution und
immer Garant für gute Laune, Splatter, Party,
Rock und schräge Performances. Mittlerweile
zum Quintett angewachsen - Sänger Richy Gein war des Bühnenkanten-
Stehdrummings irgendwann überdrüssig - hat sich an der Mucke selbst
nichts geändert: Die Songs zwingen einen förmlich zum Tanzen, Shaken,
Lachen, Fürchten und manchmal auch zum Nachdenken.
„Belial“ oder „The Dentist“ mit Zahnarztbohrer gitarrensolo (…danke,
Harry!) ist Zombies Oldschool, während etwa „Stop Writing Songs About
My Girlfriend“ und die Single „Pig Hunt“ (mit ziemlich ulkigem und ebenso
gesellschaftskritischem Video) ein wenig im Ami-Fun-Punk herumwühlen,
und natürlich wird es zwischendurch auch wieder etwas schrullig-morbide
(„Geisterhaus“).
Die Fünf feiern sich auf „Shock Rock Rebels“ einfach selbst und bringen
pünktlich zu (aber auch nach) Halloween Grusel-Wusel, eine gehörige
Portion Humor und kalte Rückenschauer in die überheizten Wohnzimmer.
Absolute Empfehlung!
www.zombies.at
Mike
BONDED - Into Blackness (Century Media)
Zu Beginn letzten Jahres debütierten die Ruhrpott-
Recken erfolgreich mit „Rest In Violence“. Da die
erhoffte Möglichkeit der Live-Präsentation auf der
Strecke blieb, verarbeiteten die Herren ihren Frust
im Studio - und legen nun mit ihrem noch heftiger
ausgeführten Zweitling nach.
Vor allem die Riffs von Ex-SODOM-Klampfer
Bernemann und dem griechischen „Legionär“ Chris Tsitsis (EXARSIS)
haben an Brutalität gewaltig zugelegt, kommen dabei aber immer noch
präzise und treffsicher daher. Auch Frontmann Ingo Bajonczak hat seinen
Job einwandfrei erledigt und brüllt sich mitunter förmlich die Seele aus
dem Leib. Nachzuhören etwa im bedrückenden Herzstück dieser Scheibe,
einem vier Nummern umfassenden Konzeptwerk, das von Richard Rhys
Jones fiktivem Weltkriegs-Horror-Drama „The Division Of The Damned“
inspiriert wurde. Bedrückend und ergreifend. Aber auch einfach nur zum
„Abschädeln“ bestens geeignet!
www.facebook.com/bondedofficial
Walter
CHRIS MAGERL & THE BURNING FLAGS -
Sand Timer (Sbäm Rec.)
Diesen Herren darf man ungestraft als Urgestein
der (nicht nur) Grazer Punkrock-Szene bezeichnen,
mit SICK OF SILENCE tourte er um die ganze
Welt und nun legt er sein erstes Album mit THE
BURNING FLAGS vor.
Selbiges startet mit „Until The Day I Die” sehr
schwungvoll, tolle Melodie auch. „Whiskey And Beer“ gefällt dann im
Midtempo-Bereich, bevor „Shadows“ die Schatten, die man im Leben mit sich
trägt, behandelt - und weg-rockt. „When We Return“ ist wie gemacht für eine
lange Autofahrt, der Titeltrack schreit nach Live-Bühne. „Raise A Question“
beendet ein sehr gelungenes und abwechslungsreiches Album würdig.
www.facebook.com/chrismagerlplaysmusic
Mike Ramone
FEARANCY - Daemonium (Black Sunset/MDD)
Die Steirer FEARANCY, die sich zur Hälfte aus
NEMESIS MY ENEMY-Mitgliedern rekrutieren,
haben seit ihrem Debüt „Paranoia“ (2016) den
Wandel vom Groove-Core hin zur anspruchsvollen,
aber nie überkandidelten Todes-Musik vollzogen,
ohne den Groove zu verlieren - und es steht ihnen
ausgesprochen gut.
Trickreich arrangierte Melodie-Abfahrten, zwar öfters etwas vorhersehbar
(der einzige Wermutstropfen hier), aber immer schön fett, in sich schlüssig,
nie zu sehr in die Länge gezogen, dazu der „ausgewogene“ Gesang
(sprich: kein allzu arges Gegrunze, kein übertriebenes Gekreische) und
obendrein eine druckvolle Produktion, endveredelt von keinem Geringeren
als KATAKLYSM-Klampfenschwinger J-F Dagenais!
FEARANCY sind auf bestem Weg in die heimische, und darüber hinaus
auch in die internationale Güteklasse 1, wenn sie jetzt am Ball bleiben
und nicht irgendwie blöd ab-wimpen. Weil es gibt nur ein Gas: Vollgas!
www.facebook.com/fearancy
Mike
INFECTED RAIN - Ecdysis (Napalm)
Es ist immer wieder erfreulich zu sehen, wie global
Metal sein kann. Ein perfektes Beispiel dafür
sind die Moldawier INFECTED RAIN, die Anfang
nächsten Jahres mit „Ecdysis“ ihr fünftes Album
vorlegen - und da heißt es, die Gurte festziehen!
Vokalistin Lena Scissorhands hat nämlich nur eines
im Sinn, nämlich euch, geneigte Hörerschaft, nicht weniger kunstvoll
als der gleichnamige Edward, einen gewaltigen Scheitel zu ziehen. Und
das quer durch unmenschliches Screaming bis zu melancholischem
Klargesang, die Bandkollegen heizen unerbittlich mit ein, das vertonte
Aus-der-Haut-Fahren, was „Ecdysis“ bedeutet, ist ein wahres Vergnügen
für alle, die gerne Metal Musik hören.
Mit einem wilden Mix verschiedener Richtungen der härteren Gangart
inklusive Metalcore-Attacken erobern INFECTED RAIN handstreichartig
die Gehörgänge, um sich mittelfristig, zumindest bis zur nächsten
„Häutung“, einzugraben. Also vormerken: Dringender Friseurtermin,
äh, Veröffentlichungsdatum: 7. Jänner 2022!
www.infectedrain.com
Claudia
JESTRESS -
The Harrow (EP, Eigenprod.)
Die Akteure hinter JESTRESS sind keine
Unbekannten, etwa Daniel Fellner (DEVASTATING
ENEMY, SEILER UND SPEER (!)), Geigerin
Antonia-Alexa Georgiew (u. a. RUSSKAJA) und
Drummer Chris Grabner (von den großartigen
ARTAS). Der thrashig bis groovige Modern Metal
der Debüt-EP kann aber auch ohne derlei Namedropping bestehen.
Mit markanten Riffs und griffigen Hooks spricht man ein durchaus
breiteres Publikum an und hat mit den prägnanten Violinparts, die
weder die Tränendrüsenschiene à la MY DYING BRIDE bedienen noch
mit abgedroschenem Folk-Gefiedel nerven, dafür die Rhythmusparts
sinnvoll betonen und zusätzlich melodische Akzente setzen, ein echtes
Alleinstellungsmerkmal.
Dabei springen achtbare Mini-Hits wie „Wastelands“ oder „Dyatlov“,
außerdem das progressivere „My Exile“ heraus, wobei insgesamt
die Vocals dem Anspruch der Musik, insbesondere bei den Hooks,
nicht ganz gerecht werden können. Man kann sich nur ausmalen,
wie etwa ein Björn Strid (SOILWORK) diese EP in einer gemütlichen
Nachmittagssession um mindestens 20 Prozent aufgewertet hätte. Also
wenn bei Fellner nicht gerade der Hetfield-Effekt eintritt, sollte er sich
die Mehrfachbelastung Gitarre/Gesang im Interesse der Band nicht
unbedingt dauerhaft zumuten.
Als Visitenkarte mit dickem Ausrufezeichen taugt dieser Vorgeschmack
auf das im März 2022 erscheinende Debüt-Album aber allemal.
www.danielfellner.com
wahnfred
KICKDOWN -
Complete Control (Burnside Rec.)
Diese heimische Hardcore Band macht bereits
seit 1998 die Bühnen unsicher, 2018 schloss sich
mit Fips (O.A.C., SPIDERCREW, BOMBSQUAD)
ein neuer Gitarrist der Truppe an, und der Sound
wurde immer härter. Mit „Complete Control“
erscheint nun das fünfte Studioalbum und startet
mit „Outlaw Anthem“ gleichmal thrashig. „Klassische“ Hardcore-Tracks
sowie groovigere Passagen wie etwa in „Eat“ oder meinem persönlichem
Fave „The Rulez" komplettieren eine gelungene und abwechslungsreiche
Scheibe. Produktionstechnisch kann man auch nicht meckern und ganz
am Ende kommt sogar noch der TWISTED SISTER-Evergreen „We're Not
Gonna Take It“ zu Hardcore-Ehren: Sehr stark!
https://www.facebook.com/KickDown.WNHC
Philipp
MAX ROXTON -
The Voice Within (Roxton Rec.)
MAX ROXTON braucht nach eigenen Angaben
keine Schublade, um sich wohlzufühlen. Der aus
Oberbayern stammende Multiinstrumentalist
hat sich mit „The Voice Within“ einen lang gehegten
Wunsch erfüllt und, damit alles so läuft,
wie er sich das vorstellt, auch gleich Gesang,
Produktion, Mix, Mastering, Grafiken und Videos übernommen. Wen
wundert's, dass auch das Label seinen Namen trägt.
Der Künstler bezeichnet das Jahr 2020 als Zeit der Veränderung und
der Erneuerung. Einerseits stand da ein grundlegender Wandel seiner
Stammband 7 MACES im Raum, andererseits reifte in ihm die
Entscheidung, seine Solo-Aktivitäten zu intensivieren. Eingängig müsse
es sein und die Leute zum Tanzen animieren. Das war die Devise, und
das fällt bei dem markanten und griffigen Mix aus Alternative, NuRock
und Grunge auf dem Album gar nicht schwer. Auch thematisch erweist
sich Max als Mann mit Tiefgang, grundsätzlich steht bei dem 2019 als
besten deutschen Hard-Rock-Sänger Ausgezeichneten aber eines im
Mittelpunkt, nämlich das Leben zu feiern. Sagt auch „The Voice Within“.
www.instagram.com/maxroxtonofficial
Claudia
MINORITY -
Till The End Of The Line (Eigenprod.)
California Punk Rock aus Bratislava! Mit schönen
Grüßen von GREEN DAY erfreuen Songs wie
„Rhythm Of Holiday“ oder „Guess My Name“ das
Punkrockherz, „Hideaway“ sorgt als ruhigere
Nummer für eine kleine Verschnaufpause, „Not
Like The Other“ oder „I Don't Care“, für mich
der Hit der Platte, drücken dann wieder gekonnt aufs Gas-Pedal. Wir
sehen uns am Ende der Linie!
www.theminority.sk
Mike Ramone
MOTÖRHEAD -
Everything Louder Forever -
The Very Best Of (BMG)
MOTÖRHEAD-Compilations gibt's wie Sand am
Meer oder Talentbefreite in Hütteldorf, diese
hier rühmt sich damit, „zum allerersten Mal
die komplette Ära der Bandgeschichte vereint“
zu haben. Satte 42 Tracks auf wahlweise zwei
CDs oder vier LPs („Deluxe Foldout Edition“) sowie natürlich digital
und als „Sony 360° Audio“. Beim Hören wird man dann gleichermaßen
glücklich (Was für großartige Musik!) und wehmütig: Lemmy, schau oba!
Passender Tipp: Die alljährliche „Memorial Party“ im Wiener Arena Beisl,
heuer am 28.12. mit, natürlich, THE RÖAD CREW.
www.iMotorhead.com
Andi
OCRAON -
Monsters Exist (EP, Eigenprod.)
Zuerst zum Buchstabenrätsel: OCRAON ist ein
Anagramm von sowohl Racoon als auch Corona,
was darauf hindeutet, dass derjenige, der hinter
all dem steht, Rätselhaftem nicht abgeneigt ist.
Sein Name ist Matthias Waldner und bei aller
Doppelsinnigkeit ist eines ganz klar: Er ist ein
hart arbeitender, unermüdlich werkender Musiker, seine vielfältigen
Metiers umfassen Gitarre, Gesang, Komposition und Produktion.
Begonnen hat wohl alles bei den Sängerknaben vom Wienerwald (ich
kenn nur die Hendln vom Wienerwald, Andi) und von dort war es zwar
ein weiter, aber folgerichtiger Weg zum Global Music Award, den Matthias
ergattern konnte. „Monsters Exist“ ist sein jüngstes Werk, auf dem sich einige
illustre Gäste verewigt haben, etwa RUSSKAJAs Georgij bei „Chimera“,
mit dem die EP bärenstark startet. Nicht minder metallisch kraftvoll sind
die beiden anderen Tracks „Chtulhu“, Lovecrafts Lieblingsmonster und
„Lilith“, die als geheimnisvolle Ur-Dämonin gilt. Genauso geheimnisvoll
und nicht ganz jugendfrei ist das von Anato Finnstark gestaltete Cover,
aber seht selbst, die Rezensentin lässt dieses 3-Track-Monster jedenfalls
dürstend nach mehr zurück.
www.waldnermusic.net
Claudia
ROTTEN HALO -
Devoured Hope (Eigenprod.)
Die Wiener Metaller rund um Christoph
Auckenthaler widmen sich auf ihrem bemerkenswerten
Debüt ihrer ganz eigenen
Auslegung der Begriffe Death und Thrash.
Die Mischung macht´s, davon könnt ihr
euch überzeugen beim Lauschen der beiden
Singles „Call Of The Entity“ und „A World Worth Dying For“. Oder
noch besser, man/frau schnappt sich gleich das ganze Album, und
ich denke, da wird es bei jedem und jeder diesen „ROTTEN HALO,
aber Hallo!“ -Moment geben.
Die Band wurde erst 2020 gegründet, wenigstens etwas Positives in diesem
Scheißjahr. Beschäftigt mit der Materie haben sich die einzelnen Musiker
schätzungsweise schon länger. Die Kompositionen sind ausgereift, klingen
aber frisch und zeitnah. Dargeboten wird das ganze mit einer großen
Menge Begeisterung, die hoffentlich noch lange anhält, denn ROTTEN
HALO sind qualitativ jetzt schon auf einem sehr ansprechenden Niveau
anzusiedeln. Es ist also mehr als angebracht, neugierig zu sein, was da
noch alles kommen wird.
www.facebook.com/RottenHaloBand
Claudia
40 41
Strom-kreis
TEMPERANCE -
Diamanti (Napalm)
Shine bright like a… Na, wir sind jetzt net bei
der Rihanna, Pat. Auch schwadronieren wir
nicht von verrückten Diamanten, Syd Barrett
kann in Ruhe weiter den Mond anheulen. Was
wir hier haben, ist die neueste Scheibe der italienischen
Symphonic Metaller TEMPERANCE.
Als großer Genre-Liebhaber gehe ich mit Vorfreude an das Album ran,
und werde nicht enttäuscht. Insgesamt zwölf Track gibt’s, sehr solide
gemixt, doch auch der beste Mix lässt in solchen, härteren Gefilden
Live-Klänge herbeisehnen, denn gerade da funktionieren sie besonders
gut. Ungeschriebenes Metal Gesetz.
Apropos Gesetze, Track zwei „Breaking The Rules Of Heavy Metal“
erweist sich als wahre Hymne, die ordentlich abgeht. Aber auch das
Symphonic-Feuer wird im Hause TEMPERANCE mehrfach gekonnt zum
Lodern gebracht, das vokale Weibchen-Männlein-Wechselspiel funktioniert
ohnedies bestens. Assets, die im modernen Metal gut ankommen,
vervollständigen die erfolgreich geschliffenen „Diamanti“. Ein echter
Brillant ist das vielleicht noch nicht, aber der Weg definitiv der richtige.
www.temperanceband.com/members
Patrick
THE NEGATIVE BIAS -
Tapeworm Pyramids EP (Vendetta Rec.)
Der sogenannte „atmosphärische“ Black
Metal, wie immer man ihn auch definieren
mag, steht ja hoch im Kurs, und Bands, die
sich dergestalt in eine mystische Aura inklusive
Masken, Tücher, Omas Vorhänge oder
Kriegsbemalung hüllen, gibt es mittlerweile
zuhauf.
Da ist es fein, wenn man doch noch ein bisschen
hervorstechen kann, indem man dem geneigten Hörer ein sowohl
kompromissloses als auch ausgeklügeltes und melodisches Brett vor die
Fresse knallt. Die vorliegende EP bietet neben dem fast zehnminütigen
Titeltrack, der eh schon alles plattwalzt, noch das etwas Oldschool-lastige
„The Alpha, The Omega“ und ein eigenwilliges Cover von DEAD CAN
DANCEs „Anywhere Out Of The World”.
Ingo Fundulus’ harsche Vocals passen schön ins insgesamt recht bedrohliche
Szenario, Ausnahmedrummer Flo Musil endveredelt zumindest
den Titeltrack mit Blastbeats im Bistdudeppert-Bereich und die erhabenen,
wenngleich ziemlich gezielt eingesetzten Melodiekathedralen
schinden insgesamt mächtig Eindruck und werfen lange Schatten! Mit
dieser Band ist, wie man uns ja schon auf zwei Langspielern gezeigt
hat, schwer zu rechnen!
www.facebook.com/thenegativebias
Mike
THE OTHERNESS -
LMIRL (Motor Entertainment)
Von La Patagonia, Argentinien aus erobern THE
OTHERNESS mit ihrem Rock´n´Soul die Welt,
schöne Erfolge konnten sie bereits in England
oder Deutschland feiern. In Letzterem, genauer
gesagt in Berlin, hat die Band mittlerweile ihr
„Exil“ gefunden. Am besten beschreibt man
die Truppe dann auch als „hart rockende BEATLES“, nicht nur wegen
dem D-Land-Bezug. „Feedback Calling“ etwa gefällt mit seinem harmonischen
Gesang als guter Sixties-Rock´n´Roll-Song, „Give That Face“
könnte zum Live-Fave werden. Neben den Fab Four klingen auch die
BEACH BOYS schön durch, „Quarter To Nine“ wäre als verschollener Hit
genannter Bands glaubwürdig. THE OTHERNESS spielten bereits 2019
viermal in Wien, wir freuen uns auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen!
www.facebook.com/OthernessRock
Mike Ramone
Singles veröffentlicht, und wie das nun mal so ist, schmeißt man dann
natürlich eher die für die Massen verträglicheren Songs auf den Markt.
Umso spannender war also nach der Ankündigung des neuen Albums
die Frage: Was kommt da noch? Besonders nach den letzten beiden
Singles „Bend“ und „Happier?“, die zwar zu gefallen wussten, aber doch
im sehr poppigen VOLUMES-Gewand daherkamen, war die Hoffnung
groß, dass sie sich ein paar von den garstigen Sachen vielleicht fürs
Album aufgehoben haben (Spoiler: Ja, haben sie!). Ein Anspieltipp ist
definitiv „Malevolent“. Da wird man doch gleich so wütend, dass man
sich vor dem geistigen Auge schon ein Rad vor der Bühne schlagen
sieht. Herrlich!
www.volumesofficial.com
Tschyssl
WOLFTOOTH -
Blood & Iron (Napalm)
Auf ihrem dritten Album nehmen die vier US-
Amerikaner alle Stoner-, Doom- und Heavy
Metal-Fans mit auf eine abenteuerliche musikalische
Reise. Während des etwa einstündigen
Trips setzen sie ihre Segel, um ihre Rivalen
auf hoher See aufzusuchen und erzählen von
Königen und Prinzen aus der Wüste sowie von wandernden Seelen. Die
großartig arrangierte und gesanglich fantastisch begleitete Expedition
startet am 3. Dezember. Schnell alle an Bord!
www.facebook.com/wolftoothmetal
Flo
XENOCRACY -
Time's Drowning (EP, Eigenprod.)
Diese vierköpfige österreichische Band, bei
der auch zwei Recken von ROTTEN HALO (sh.
Review) aktiv sind, darf man wohl am ehesten
dem Metalcore und Melo Death zuordnen. Die
vier Tracks klingen für eine Debütscheibe schon
sehr ausgereift und sind obendrein gut produziert.
Vor allem der Song „Breath“ entwickelt echtes Suchtpotenzial und
überzeugt durch technische Affinität. Ein vielversprechender Einstand.
www.facebook.com/xenocracy.band
Philipp
YES -
The Quest (InsideOut)
Nach bald 55 Jahren im Business hätten es sich
die Herren rund um das inzwischen dienstälteste
Bandmitglied Steve Howe längst verdient, in
den Ruhestand zu treten. Doch der mittlerweile
fast 75(!)-jährige Gitarrist und Produzent, der
seit 1970 seine Finger im Spiel und an den
Saiten hat, sieht keinen Grund, die Bühne zu verlassen.
Warum auch? Solange er und seine Mitstreiter Alan White (D), Geoff
Downes (K), Jon Davison (V) und Billy Sherwood (B) dermaßen inspiriert
ans Werk gehen, ist das nur allzu gut nachzuvollziehen. Allein das
eröffnende ‘“The Ice Bridge“ erübrigt sämtliche Fragen. Diese, inhaltlich
überaus kritisch zum Thema Klimawandel angelegte Suite lässt - ebenso
wie das einmal mehr grandiose Artwork von Roger Dean - durchaus an
die legendären 70er-Werke der Formation denken.
Darauf scheint man es aber gar nicht permanent angelegt zu haben
und geht es mitunter wesentlich ruhiger und weniger verschachtelt
an (da könnten sich deine Sätze ein Beispiel nehmen, Andi). Doch
das ist kein Problem, schließlich kommen auch Anhänger ihrer eher
„kommerzieller“ ausgeführten Alben aus den 80ern auf ihre Rechnung.
Kurzum, solange YES in dieser Form aktiv sind, dürfen die
Pensionsanträge gerne noch unter Verschluss bleiben (dafür bring' ich
bald meinen ein, Andi).
www.yesworld.com
Walter
42
VOLUMES -
Happier? (Fearless Rec.)
Trotz ein paar Rochaden im Line-Up - seit
2020 ist der frühere Sänger Michael Barr
zurück - und dem tragischen Tod eines ehemaligen
Bandmitglieds wurde es nie still um
die Gruppe. Vier der elf Songs kennt der treue
Fan schon. Sie wurden in der Pandemiezeit als
Laut und finster: stark!strom auf insta!
Instagram/starkstrom_magazin
Stark!strom auch im
sozialen netz
Facebook/StarkStromMag
:
Schwarz!Strom
44
BRANDEE YOUNGER -
Somewhere Different
(Impulse Rec./Universal)
Der Tonarm des Plattenspielers hebt ab in ätherische
Gefilde, die Boxen produzieren fluoreszierende
Aura und kosmische Energie füllt den
Raum - dann läuft diese LP. Mit ihrer Harfe erzeugt
BRANDEE YOUNGER schwebende Fusion-Sounds
zwischen Meditation und Introspektion, zwischen
swingender Intensität plus Funk-Drive. Jenes hochwertige
Vinyl bietet sinnliche Erlebnisse, eine akustische
Aromatherapie für alltagsabgenutzte Seelen.
DREAM THEATER -
Master Of Puppets Live In Barcelona, 2002
(InsideOut)
Diese Progressive Metal-Überflieger beweisen
Expertise in Sachen Interpretationskompetenz.
Durch den Think Tank geschleust wird jenes legendäre
METALLICA-Werk, das einzige existierende
Dokument dieser konzertanten Ausführung ist
als Doppel-Album in Schwarz und Gold erhältlich.
Besagte Hommage ist kein Nachahmer-
Präparat, sondern eine exzellente, facettenreiche
Neugestaltung, nahe am Original und doch nicht.
Prädikat Masterarbeit.
NUBYA GARCIA -
Source ⧺ We Move (Concord Jazz/Universal)
NUBYA GARCIA präsentiert sich als Verpackungskünstlerin.
Die britische Jazz-
Saxofonistin hat Promis aus modernen
Genres so wie Kaidi Tatham,
Moses Boyd oder Dengue Dengue
Dengue angeheuert, um ihr
ambitioniertes Debüt „Source“ zu remixen. Groovige
Beats und elektronische Leichtigkeit hebeln dabei
das Trägheitsmoment stilistischer Grenzen aus. Ein
spannendes Experiment, fein gefertigtes Vinyl und
wir bewegen uns definitiv gegen jeden Stillstand.
CAN -Live in Stuttgart 1975
(Spoon Rec./Rough Trade)
Wer bei Highlights die Auslaufrille als psychosoziale
Belastung empfindet, der möge sich hier
wappnen. Jenes Set mit drei LPs auf orangenem
Vinyl in sehr brauchbarer Pressqualität zeigt die
Krautrock-Vordenker auf Topniveau. CAN liefern
ausschweifende Improvisationen, raffinierte
Rhythmik, avantgardistische Ambitionen und siedende
Intensität, ausreichend zur Beheizung eines
Iglus. Ein zeitloses Zeitdokument, eine elementare
Zeitwanderung.
PREMIATA FORNERIA MARCONI -
I Dreamed Of Electric Sheep (InsideOut)
In den 1970er-Jahren benötigte Italiens Progressive
Rock-Szene Frostschutzmittel für den
Motivationstank. Denn im Schatten der globalen
Konkurrenz konnte es ziemlich kühl werden.
Nachhaltige internationale Sichtbarkeit erreichten
bloß PREMIATA FORNERIA MARCONI und dürfen nun
neben Schafen von tie rischen Verkäufen träumen.
Die Doppel-LP mit Booklet überzeugt durch
gute, sphärisch-eingängige Tracks
im Breitband-Soundoutfit.
Für wollige Mo mente.
Klangkultur für Hörer.
Vinyl only
by Christian Prenger
COMA SYSTEM -
Blurred
(Grazil Rec., www.vinyl-music.shop)
Melancholische Elixiere, feinhypnotisch gemischt
und mit psychedelischen Retromolekülen vermengt.
Dieses Grazer Trio erzeugt ein Debüt
ohne Mainstream-Andocksystem, ersetzt durch
eigenständige Leitlinien. Die Limited Edition
auf Marbled Vinyl beschert vielschichtige Rock-
Kultur mit dynamischen Arrangements inklusive
Disruptions-Credo, überzeugend inszeniert. Sollte
nach dem Hören schroffes Herbstlaub neben euren
Geräten liegen - es hat System.
OMNIUM GATHERUM -
Origin (Century Media)
In den historischen Hallen der Musikwelt verrosten
heute zahllose Kopiermaschinen, im
Inneren darben schale Gleichklangsubstanzen.
Ausnahmen bestätigen auch im Bereich des
melodischen Death Metal jede Regel. OMNIUM
GATHERUM belüften die Szenerie durch
Individualität, befreit von der tristen Schwerkraft
des Genre-Pragmatismus. Eine gelungene
Gatefold-Scheibe ohne Fadesse-Faktor, dafür
mit jeder Menge Kraftstoff samt coolen Songs.
Origin-al eben.
Special:
Ikonenerleuchtung
THE BEATLES haben mit phänomenalen Klassikern das Universum erleuchtet
und andere Meinungen werden in diesem Fall kategorisch abgelehnt.
Pünktlich zum 50-Jahre-Jubiläum ihres finalen Albums „Let It Be“ füllt eine erbauliche
Box die Regale. Ihr Inhalt umfasst vier 180g-LPs, Half-Speed-Mastering, eine 12“ EP mit
vier Tracks und das Buch mit 105 Seiten. Neben dem neuen Mix des Originals warten
unveröffentlichte Outtakes, Studiojams und Probenaufnahmen.
Unvergänglicher ikonischer Glanz.
lava-strom
Z a h , h e a v y , e r h a b e n :
Doom &
Artverwandtes
ich wünsche mir heuer folgende Platten -
und empfehle sie hiermit auch unseren Lesern.
Frohes Fest, doom on!
ARCTIC SEA SURVIVORS -
The Longest Dawn (The Souls Burn In Everlasting Fires)
(Talheim Rec.)
Auch auf Album Nummer zwo - eine EP war noch dazwischen -
schaffen es die Steirer, ohne Einsatz von Gesang mit ihrem
Doom-Post-Rock-Gemisch packende Geschichten zu erzählen.
Etwas sperriger (bewusst?) als das Debüt braucht das Werk einige
Durchläufe, zündet dann aber um so gewaltiger!
www.facebook.com/arcticseasurvivors
CLOUDS - Despartire (Personal Rec.)
Atmosphärischer gehts nicht. Auf ihrem sechsten Longplayer
beweisen die Rumänen einmal mehr, warum sie in einem
Atemzug mit FUNERAL und MY DYING BRIDE genannt werden
müssen. Da trifft es sich gut, dass hier MY DYING-Bräutigam
Aaron Stainthorpe und Mick Moss von ANTIMATTER zu hören
sind. Funeral Doom vom Allerbesten!
TARLUNG - Architect (Eigenprod.)
www.facebook.com/CloudsBandOfficial
Die Wiener haben ihr Sludge-Korsett etwas gelockert und
bringen durch Einsatz von Melodie auf der einen und vermehrten
Hardcore-Elementen auf der anderen Seite ordentlich
Abwechslung in ihre Kompositionen. Ein Album mit gewaltig
Druck und Wumms!
www.facebook.com/tarlungband
THE ANCIENT DOOM - In Hoc Signo Vinces (Rafchild Rec.)
Ein wahres Kleinod haben die chilenischen Epic Doomer hier
kreiert. Fette Riffs, kraftvoller, oft orchestraler Gesang mit spanischen
Texten, das Tempo wird leicht variiert. Vergleiche mit
SOLITUDE AETURNUS sind durchaus gerechtfertigt.
DEVIL SEED - Devil Seed
www.facebook.com/theancientdoom
Nach zwei sehr guten Demos haben die ungarischen Epik-Okkult-
Doomer nun endlich ihr Debüt rausgebracht. Und beweisen darauf
ein unglaubliches Gespür für Songwriting. Selbst der Synthesizer
fügt sich exzellent ein, die Stimme von Sängerin Stragessa setzt
dem Ganzen das vielbesungene Sahnehäubchen auf.
MISCELLEN - Blue Ruin
www.facebook.com/DevilSeedBand
Das amerikanisch-britische Gespann hat durch geschickte
Kombination von Gothic Noir, Psychedelic und Prog Rock ein
stimmiges, interessantes Album erschaffen. Der Bass drückt,
die Gitarre heult und das Schlagzeug erzeugt ordentlich Druck.
Hier drückt sich die Repeat-Taste fast von alleine!
www.facebook.com/miscellen
by Willi Winter
03. & 04.12.
Sickness Before Christmas
BIRDFLESH, GUTALAX
NUCLEAR VOMIT
GUTSLIT u.v.m.
17.12.
CLAUDIO SIMONETTI‘S
GOBLIN
18.01.
THE QUILL
LEGION OF BOKOR
21.01.
PESTILENCE
MISANTHROPIA
11.02.
INHUMATE
TEETHGRINDER
03.03.
HOUSE OF LORDS
04.03.
SCHIRENC PLAYS
PUNGENT STENCH
DARKFALL
VOID CREATION
05.03.
IMPALED NAZARENE
MISANTHROPIC MIGHT
VOIDSTALKER
11.03.
LIK
MASS WORSHIP
18.03.
DORNENREICH
PERCHTA
www.escape-metalcorner.at
Stark! vermisst
Johannes „Fusel“ Bartsch
(Blind Petition)
21.02.1957 – 21.10.2021
„Servas, i bin da Hannes“, mit diesen Worten hat
unsere gemeinsame Reise begonnen, and hell,
what a ride this was...
Der Hannes, an den ich mich erinnern will, war ehrlich,
lustig, liebevoll, geradezu väterlich fürsorglich,
ein großartiger Gesprächspartner, wach, intelligent,
feinfühlig und nicht zuletzt ein leidenschaftlicher
Musikliebhaber mit einem ausgezeichneten
Geschmack. An den guten Tagen war ich zwischen dir
und dem Berti auf der Bühne unverwundbar. Deine
Begeisterung und deine kindliche Freude waren
ansteckend, man konnte sich nicht entziehen.
Ob du Fehler hattest? Ach, du hast so ziemlich keinen
ausgelassen. Im Duden ist unter dem Begriff „Sünder“
ein Bild von dir. Du hast mich immer wieder in den
Wahnsinn getrieben und mehr als einmal hätt’ ich
dich am liebsten erwürgt. Aber so war das eben, du
warst immer das volle Programm und unterm Strich
haben für mich deine schönen Eigenschaften den
Rest bei Weitem überwogen.
© Werner Krause
Wo viel Sonne, da auch Schatten, und eine Sonne
warst du, ohne Wenn und Aber. Ich vermiss dich
mehr, als ich es für möglich gehalten hätte.
Baba Hannes, schlaf gut, Papabär, ich hab Dich lieb.
David Strohmeier
46
stark! und gratis:
Unser Mag liegt in vielen Clubs und Stores gratis auf
(eine Liste findet ihr unter www.starkstrom.live),
wird euch aber auch gerne ins Haus geschickt
(+ Versandspesen), bei Interesse einfach Mail an
strom@starkstrom.live
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Medieninhaber: Stark!Strom, Andreas Appel, Oberzellergasse 1/17/12, 1030 Wien, office@starkstrom.live, +43 664 43 46 55, ATU 55494405 • Herausgeber: Andreas Appel
Chefredaktion: Mike Seidinger & Andreas Appel • Redaktion: Anita Petzold, Claudia Jusits, Christine Cizek, Walter Scheurer, Willi Winter, Christian Prenger, Manfred „wahnfred“ Wadsack,
Christian König, Matej Lastro, Manuel Dauböck, Mansn, Doris Gapp, Florian Meingast, Patrick Meerwald, Anna Otto, Gabriel Niederberger, Charles Steiner, Thomas Hutterer, Stefan Mair
Lektorat: Claudia Jusits • FOTOS: Falls nicht anders angegeben, handelt es sich um uns zur Verfügung gestelltes Promotionmaterial der Künstler und Firmen.
Art-Direction, Layouts & Designs: Stephan „Jeff“ Ohorn • Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH, 2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, www.printalliance.at
Erscheinungsweise: zweimonatlich • Homepage: www.starkstrom.live • Facebook/StarkStromMag • Instagram/starkstrom_magazin
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