STARK!STROM #24
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Strom-Folk
MIND OVER MATTER AND BARRACUDA MUSIC BY ARRANGEMENT WITH K2 AGENCY PRESENT
„Untot im Drachenboot“ habt ihr bereits wieder ein fett
produziertes Video am Start. Eskaliert ihr videotechnisch
wieder ähnlich?
Dank der super Zusammenarbeit mit unserem Label
Napalm Records auf dem letzten Album können wir
jetzt in der Tat produktionstechnisch einen Schritt
weitergehen und uns einige Träume erfüllen. Wie zum
Beispiel auf einem echten Drachenboot zu drehen!
Fans, wir sind ja auch damit aufgewachsen, es war für
uns alle der Einstieg in die Fantasy-Welt. Und wir müssen
die Fantasy-Nerds ja mal wieder mal raushängen
lassen, da ist „Rohirrim“ die perfekte Gelegenheit dazu!
Ihr seid aber thematisch generell breit aufgestellt, mit dem
geschichtlich orientierten „Hannibal“ oder „Feuer und
Schwert“, wo ihr, nehme ich an, mal wieder gegen die böse
Kirche wettert?
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Und Rüstungen, und Hörnerhelme...
Mein Hörnerhelm ist ein Unikat,
der wurde mir vom Schmied meines
Vertrauens direkt auf den Schädel gezimmert.
Ob ich diesen allerdings bei
Konzerten auch tragen werde, weiß ich
nicht, ich bin auch gerade mit meinem
Schmied in Beratung, ob es für
die Bühne eine etwas klimaangepasste
Möglichkeit mit der Rüstung gibt,
das wird sonst in den Hallen ziemlich
sportlich. Oder man muss mir einfach
regelmäßig Wasser in den Gambeson
schütten...
Kommen wir mal zu den Songs auf
„Memento Mori“. In „Krampus“ verwurstet
ihr mit „Kling, Glöckchen, klingelingeling“
ein Weihnachtslied, obwohl der Text so ganz
und gar nicht weihnachtlich ist. Ein Anti-
Weihnachts-Song also?
Ja. Es hat sich herausgestellt, dass Hodi
ein sehr starker Weihnachts-Hasser ist, aber Metal
liebt, also hat er aus Hass dieses Lied (um-)geschrieben.
Allerdings hatten wir das Problem, was sich auf
„Krampus“ reimt und nicht nach „Schampus“ klingt…
Das haben wir schlussendlich mit einem lateinischen
Wort gelöst, womit wir das perfekte Rezept gefunden
hatten, um die Leute an Weihnachten zu nerven und
gleichzeitig die Metalheads mit guten Klängen zu versorgen!
Aus welchen Gründen habt ihr den Krampus für eure
Weihnachts-Hassorgie verwendet? Als Österreicherin mitten
im entsprechenden Brauchtumsgebiet muss ich das einfach
fragen.
Nun, wir interessieren uns seit jeher stark für die
nordische Mythologie, und die Krampus- und
Perchtenbräuche im Alpenraum, die es übrigens zum
Teil auch in unserer Nürnberger Gegend gibt, sind doch
den Mythen rund um die Wilde Jagd sehr nahe. Es ist
also auch Teil unserer Tradition und da freut es uns
natürlich, wenn wir vielleicht einen Beitrag leisten
können, dass auch ein Amerikaner dann versteht, warum
es bei ihnen drüben damals diesen komischen
Film „Krampus“ gegeben hat, haha!
Weiters gibt es mit „Rohirrim“, einem Tolkien-Song, in dessen
Refrain ihr sogar die große (Film-)Rede von König Théoden
vor der Schlacht um Minas Tirith zitiert. Wer ist der größte
Herr der Ringe-Fan bei euch?
Das sind schon einige bei uns. Aber einer oder besser
eine, größer als die anderen. Eigentlich sind wir alle
„Wir klauen eben gerne
von den Erfolgreichen“
Absolut! Einen Glauben politisch verbreiten,
damit die Leute Angst bekommen,
das mögen wir einfach nicht. Und
da werden wir auch noch jahrhundertelang,
sofern wir so lange leben,
Lieder darüber schreiben! Was das für
eine Ungerechtigkeit war, die armen
Heiden, die doch nur ihre Blutopfer
bringen wollten, so zu verfolgen und
zu bekehren.
Und entdecken wir in dem doch eindeutig
als Live-Song konzipierten „Ultima
Nocte“, gerade mit den prägnanten „Hu-
Ha“-Gangshouts, etwa auch noch eine Prise
POWERWOLF?
Hodi meinte dazu: `Leute, nervt uns
nicht mit POWERWOLF!´. Das haben
uns nämlich schon alle gesagt, dass
sie der Song an die Band erinnert. Aber
er hat gemeint, das sei schon im deutschen
Schlager vorgekommen, man
denke nur an „Dschinghis Khan“. Und
er hat recht! Aber irgendwie klingt es trotzdem wie
POWERWOLF, haha! Wir klauen eben gerne von den
Erfolgreichen, das geht ja schon fast als Tribute durch.
Gibt es eigentlich eine Hintergrundgeschichte zu eurer
Ballade „Das Herz eines Drachen“?
Dieses Lied liegt mir als Hauptmann sehr am Herzen.
Es ist ein sehr persönlicher Song, der das Verhältnis
eines Sohnes zu seinem Vater beschreibt. Da ist auch
noch das Thema Krieg und Kriegserlebnisse der früheren
Generation dabei, was sich im Fantasy-Kosmos
von FEUERSCHWANZ vereinigt, wo der Protagonist zum
Beispiel ein Wikinger sein könnte. Es geht vorrangig
um Erlebnisse und um Gefühle des Vaters, die nicht
ausgedrückt werden können, aber vom Sohn doch irgendwann
gefühlt werden, was die Herzen der beiden
letztendlich wieder zusammenführt.
Nervt es dich, gerade angesichts solcher Songs, dass es noch
immer Leute gibt, die euch aufgrund eurer Anfänge nicht
ernst nehmen wollen?
Also, dem Teil von uns, der sich weiterentwickelt hat,
tut es schon manchmal weh, weil wir im Grunde unser
Leben dem Folk und dem Metal verschrieben haben.
Aber davon lassen wir uns nicht bremsen. Oder um es
mit „Memento Mori“ zu sagen: Darum leben wir hier,
darum leben wir jetzt!
www.feuerschwanz.de, www.facebook.com/feuerschwanz
Anthalerero
14. FEBRUAR 2022
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