STARK!STROM #24
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Strom-Folk
Absolut. Unser Grundwesen hat sich dadurch nicht verändert,
wir feiern immer noch gerne Gelage und sind
fröhlich. Wir haben uns aber sehr wohl der Tragweite
der Ereignisse gewidmet und sind auch in deren Tiefen
vorgedrungen. Das ist sozusagen die Erweiterung von
FEUERSCHWANZ, dass wir nun auch ernstere Themen
angehen.
Parallel zur Thematik scheint ihr auch immer mehr Gefallen
an der härteren Gangart zu finden, mit kernigeren Riffs und
auch kantigerem Gesang, oder?
Ja, speziell gesanglich haben wir uns auf „Memento
Mori“ ein Stück weiter getraut. Wir haben das Growling
noch einmal erweitert und bei einigen Songs tatsächlich
durchgegrowlt, auch ich habe das jetzt für mich
entdeckt. Generell haben wir den Gesang etwas verschärft,
auch die Metal-Screams von Hodi haben sich
vermehrt, sodass noch ein wenig mehr Power dahinter
ist.
Das Riffing geht ebenso in einen härteren Bereich,
das ist richtig, mitunter ein wenig Richtung Thrash
oder im Stil von AMON AMARTH. Der Power Metal-
Anteil ist etwas zurückgefahren, aber bei Songs wie
„Hannibal“ kommt er schon noch durch. Gerade auf
unserem Coveralbum, das wie schon beim letzten Mal
gemeinsam mit dem Album erscheint, sind einige härtere
Sachen drauf, obwohl speziell bei den Covers auch
wieder viel Party-Potenzial vorhanden ist.
Gibt es auch Leute, denen das nicht schmeckt?
© Nikolaj Georgiew
„Damit alles schön
lebendig bleibt,
nerven wir jetzt auch
die Metaller!“
Natürlich, wir beobachten das auch, da die Musik unser
Herzblut ist. Aber es sind unterm Strich nur wenige, die
tatsächlich mehr Anstoß daran nehmen…
Insofern glaube ich, dass wir
mit unseren Entscheidungen schon
richtiglagen, unseren Fan-Stamm
auch in Richtung eines Bereichs, den
wir alle lieben, den Metal nämlich, zu
erweitern. Und dass wir hier vielleicht
einen sinnvollen Beitrag leisten
können, den Metal-Sektor um neue
Klangkombinationen zu erweitern.
Damit alles schön lebendig bleibt,
nerven wir jetzt auch die Metaller!
Kling, Glöckchen, klingelingeling
Nach ihrem Erfolgsalbum „Das Elfte Gebot“ legen FEUERSCHWANZ mit dem am 31.12. erscheinenden
„Memento Mori“ (Napalm Rec.) ein Schäuferl drauf und servieren einen Zacken aggressiveres, deutlich
metallischeres Riffing, gepaart mit abwechslungsreichem Gesang, der die Stärken der Nürnberger
Folk-Power-Metaller gekonnt hervorkehrt.
Egal, ob eine melodische Ode an das Leben gesungen wird, augenzwinkernde Hasstiraden auf Weihnachten
losgelassen oder ernste zwischenmenschliche Themen behandelt werden, des Hauptmanns Haufen
bewegt sich gekonnt in der Schnittmenge aus fröhlich-melodischem Folk und kernigem, streckenweise fast
thrashigem Metal. Zwischen Ohrwurm und Arschtritt steht das neue Werk seinem Vorgänger in nichts nach.
Wir haben uns in einer kalten Novembernacht mit dem Hauptmann unterhalten,
um ein wenig mehr darüber zu erfahren...
Hallo Hauptmann! Ihr bringt bald euer
neues Album „Memento Mori“ heraus.
Der Titeltrack nimmt inhaltlich Bezug auf den Titeltrack
vom letzten Dreher „Das Elfte Gebot“ - gilt diese thematische
„Weiterführung“ für das komplette Album?
Das bezieht sich tatsächlich hauptsächlich auf die
Titeltracks. Dadurch, dass wir das Album letzten Winter
im zweiten Lockdown geschrieben haben, kam dieser
Bezug stark auf und erschien uns passend, obwohl
wir uns anfangs auch unsicher waren, ob wir das so
weiterführen sollten.
Trotzdem die Zeiten für (Live-)Musik gerade eher finster
sind, wirkt die Platte unterm Strich sehr lebensbejahend,
im Vergleich zu den oft düsteren Aufarbeitungen im Metal-
Genre. Seid ihr selber auch eher positive Menschen?
Der Erfolg gibt euch recht. Zumal ihr
gerade in den letzten beiden Jahren, wo
viele Bands durch den Wegfall der Live-
Aktivitäten sehr gelitten haben, euren
Fan-Kreis durch die Online-Aktivitäten noch erweitern
konntet.
Durch die Online-Shows haben wir erstmals auch
einen Einblick auf unser Einzugsgebiet bekommen,
von wo aus man uns eigentlich überall zuschaut, und
das war definitiv viel mehr, als wir gedacht haben!
Wahrscheinlich haben wir diese Base tatsächlich durch
unsere Aktivitäten erweitern können. Auch wenn wir
gar nicht sehr viel gemacht haben. Aber das, was wir
gemacht haben - immer noch einen Schritt weiter.
Mit „nicht sehr viel“ stellst du eure Aktivitäten aber gehörig
unter den Scheffel, wenn man sich alleine die Anzahl
der Musikvideos zum letzten Album ansieht! Und mit
4 5