2021-546
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D.a. 546 Feuilleton Dezember 2021
auch in seinem künstlerischen Schaffen. So verwies
er z.B. auf eine 30-jährige Zusammenarbeit mit
Katinka Winz und Rainer Westerkamp.
Die kam auch nun wieder bei der derzeitigen
Ausstellung zum Tragen.
Besucher vor den Kunstwerken
Nach der Begrüßung und dem Dank an die Hausherren
Katinka Winz und Rainer Westerkamp sowie die
Förderer der Ausstellung, die Stadt Lippstadt, thematisierte
Daniela die ersten Lebensjahre des Künstlers.
Manfred Feith-Umbehr wurde 1951 in Lipperode als
Sohn einer Arbeiterfamilie geboren. Dort besuchte er
die Volkschule und wurde von einem Lehrer geprägt,
der zur Strafe nicht prügelte (wie seinerzeit durchaus
üblich). Die Schüler mussten stattdessen an der Tafel
Zeichnungen anfertigen. Seine Eltern lehnten eine
Lehre als Schaufenstergestalter ab („Zu wenig Einkommen.“).
Die holte er aber nach unbefriedigenden
Erfahrungen in der Versicherungsbranche nach.
Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an der FH
Münster und an der Freien Kunst Akademie Düsseldorf
bei Norbert Tadeusz und Timm Ullrichs. Neben
der Malerei, Zeichnungen, Möbeln und Stahlskulpturen
hat sich der geborene Lippstädter auch mit Theaterprojekten
und Bühnenbildern beschäftigt. Hier hob
er seine Zusammenarbeit mit Pina Bausch vom
Tanztheater Wuppertal hervor.
Seine Reise durch die künstlerischen Aktivitäten ging
einher mit wechselnden Wohnorten. Er zog mit
seiner Frau Phillis nach Frankfurt, bewohnte dort ein
Hausboot und machte dann für 14 Jahre (2004-2016)
Station in Unterwössen/Chiemgau. Seit 2016 wohnen
die beiden wieder in Frankfurt. Feith-Umbehr hält
(und hielt) aber immer Kontakt nach Lippstadt und
zu Bekannten. Hier wusste er einige Anekdoten zu
erzählen.
Seine Verbindungen zur alten Heimat nutzten ihm
Die Kunstwerke …
Gemütlichkeit mit Katze
In seinem gesamten Lebenswerk setzt sich Manfred
Feith-Umbehr sehr bewusst mit der gegenwärtigen
Gesellschaft und Zivilisation auseinander. Das erklärt
u.a. auch seine Vorliebe für die Farbe Rot. In seiner
oft in Mischtechnik entwickelter Bild- und Formgestaltung
spielen immer wieder eingefügte
Schriftzüge eine wichtige Rolle.
Auch auf den Exponaten der Ausstellung ‚lichtgestalten‘
sind viele Schriftzüge zu sehen, wie ‚so
lonesome’, ‘who let the dogs out’, ‘on the road
again’ oder auch ‘Talking Heads’. Alles Referenzen,
die seine Affinität zur Musikkultur erkennen lassen.
Bei den Werken in der Ausstellung ‚lichtgestalten‘
handelt es sich um Zeichnungen. Katinka Winz übertrug
die Zeichnungen auf blauen, gebogenen Stahl
und schnitt sie mit einem Plasmaschneider aus. Diese
Arbeit, so in der Scheune bei T8 nachzuvollziehen,
ist ein Kunstwerk an sich. Die Stahlplatten sind mit
Leuchtmittel hinterlegt und entwickeln so eine
eindrucksvolle Atmosphäre.
Die Ausstellung ‚lichtgestalten‘ kann offiziell noch
bis Sa., d. 4. Dezember, nach telefonischer Absprache
(Tel.: 0162 1020402) besucht werden. Allerdings
hängen die Werke laut Auskunft des Künstlers noch
bis zum Jahresende in der Scheune.
… in originaler Beleuchtung und … angestrahlt.
D.a. 546/47