Blickpunkt 4-2021 Web
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58 Reportage<br />
Dezember <strong>2021</strong><br />
50 ccm, über 1.300 km, durch vier Länder<br />
Am 3. September starteten fünf Burschen aus dem<br />
Schwarzautal (Daniel Wohlmutter, Markus Handl,<br />
Patrick Urdl, Marc Gschliesser, Niklas Kaufmann)<br />
eine achttägige Tour der besonderen Art…<br />
DIVERSES<br />
Mit dem Auto nach Kroatien<br />
in den Urlaub? Das ist uns viel zu<br />
langweilig! Was für die meisten<br />
Leute zum alljährlichen Erholungsstandard<br />
gehört, muss<br />
doch auch irgendwie aufregender<br />
funktionieren, dachten wir uns<br />
und meldeten uns kurzerhand<br />
beim sogenannten „Moped-<br />
Rodeo“ an.<br />
Bei dieser Rally treten über<br />
200 Gleichgesinnte mit ihren<br />
„heißen Eisen“ an. Die Regeln<br />
sind einfach: maximal 50 ccm,<br />
maximal zwei Räder und mindestens<br />
20 Jahre alt. Wir entschieden<br />
uns für vier Puch MV50-S<br />
und eine Puch DS50, was sich<br />
sehr anbot, da überall derselbe<br />
Motor verbaut ist.<br />
Nach monatelanger Vorbereitung,<br />
die hauptsächlich darin<br />
bestand, unsere Mopeds zu restaurieren,<br />
starten wir zur ersten<br />
Feuerprobe in Richtung Velden<br />
am Wörthersee, wo der offizielle<br />
Startschuss fallen sollte. Einen<br />
ersten Vorgeschmack auf die<br />
eigentliche Rally gab’s bereits<br />
auf dem Radlpass, wo wir eine<br />
Reparaturpause einlegen mussten,<br />
um einen Platten und ein<br />
paar andere Kleinigkeiten am<br />
Moped zu reparieren. „Aber<br />
da gibt es doch bestimmt ein<br />
Servicefahrzeug mit Werkzeug<br />
und Ersatzteilen?“ werdet Ihr<br />
euch denken. Nein - alles, was<br />
man braucht, muss man selbst<br />
am Moped mittransportieren.<br />
Und dann ging’s<br />
auch schon los!<br />
Vom Adrenalin angetrieben<br />
und durch den Massenstart<br />
angefeuert, bewegten wir uns<br />
mit scharfen 40 km/h in Richtung<br />
Slowenien, wo wir auch einige<br />
Pässe unter die Räder nehmen<br />
mussten.<br />
An dieser Stelle ist zu erwähnen,<br />
dass es bei dieser Rally nicht<br />
darum geht, der Schnellste zu<br />
sein, sondern darum, gemeinsam<br />
ans Ziel zu kommen. Um<br />
trotzdem einen kleinen Ansporn<br />
zu haben, können bei jedem<br />
Streckenabschnitt lustige Zusatzaufgaben<br />
bewältigt werden,<br />
die anschließend mit Punkten<br />
bewertet werden.<br />
200 km später erreichten wir<br />
unser Tagesziel in Lasko. Doch<br />
von einer entspannten Abendgestaltung<br />
mussten wir uns schnell<br />
verabschieden. Ein Radlager und<br />
eine defekte Kupplung zwangen<br />
uns dazu, den Motor von Markus<br />
komplett zu zerlegen. Mit Erfolg!<br />
Am nächsten Morgen ging<br />
es erstmal zum Checkpoint,<br />
wo wir die Tagesaufgabe und<br />
Koordinaten für den nächsten<br />
Checkpoint erhielten. Die Route<br />
führte uns durch das slowenische<br />
Hinterland bis nach Kroatien in<br />
die Ortschaft Rastoke.<br />
Dort fuhren wir<br />
mit Abschleppseil<br />
ein, da Daniel kurz<br />
vor der Unterkunft<br />
einen Kolbenfresser<br />
hatte.<br />
konnten wir einmal eine Pause<br />
einlegen und etwas baden und,<br />
wie könnte es anders sein, an<br />
unseren Mopeds schrauben.<br />
Wir staunten nicht schlecht, als<br />
wir an Marc’s Moped zu arbeiten<br />
begannen, das offenbar nach<br />
dem „weniger-ist-mehr“-Prinzip<br />
funktionierte. Düsennadel? Fehlanzeige.<br />
Kurbelwellenlager?<br />
Kaum noch vorhanden. Eigentlich<br />
ein Wunder, das er überhaupt<br />
am Tagesziel angekommen ist.<br />
Kleiner Spoiler: Aus Mangel an<br />
Ersatzeilen auch noch bis ins<br />
Ziel gekommen ist.<br />
Die nächste Etappe bis auf die<br />
Insel Krk war von zahlreichen<br />
Fährübersetzungen und Bade-<br />
Nach einem „Ritt“<br />
durch Kroatien durften<br />
unsere Mopeds<br />
das erste Mal Meeresluft<br />
schnuppern.<br />
Auf der Insel Pag<br />
angekommen, ließen<br />
wir den Abend<br />
am berühmten Zrce-<br />
Beach ausklingen. Da<br />
wir am Vortag etwas<br />
weiter gefahren sind,