Genussatelier 2/2021
Unsere neue Zeitschrift, das Genussatelier soll Bühne für die High-End-Marke im LEH, Shop und Gastronomie sein.
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Sehr<br />
schmackhafte<br />
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gibt es in der<br />
Schmalsteder<br />
Mühle<br />
EIN FNG MAGAZIN<br />
16 Seiten Genussmomente<br />
2<br />
<strong>2021</strong><br />
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Was ist Genuss? Manchmal lässt sich das ganz simpel erklären. Genuss sind zuweilen<br />
Erinnerungen. Man schließt die Augen und lässt sich zurückversetzen in vergangene<br />
Zeiten. An den ersten Weihnachtstag früh morgens nach dem Aufstehen zum Beispiel.<br />
An Frühstück war in der Hektik des Familienbetriebs kaum zu denken. Eine Scheibe<br />
Brot mit Marmelade vielleicht, mehr nicht. Jetzt nur nicht stören! Schon zogen aus<br />
der Küche die ersten wunderbaren Duftwolken durchs Haus. Die Weihnachtsgans<br />
garte im Herd. Allein der Gedanke an die nach oben ragenden Keulen in ihrem appetitlich<br />
angebrutzelten Braun ließ uns das Wasser im Munde zerlaufen. Wenig später<br />
waberten auch die köstlichen Aromaschwaden des Rotkohls durch die Räume. Und irgendwann<br />
gegen eins, die Kartoffeln brodelten noch im Topf, zerlegte Vater auf einem<br />
breiten Tablett die Gans und Mutter richtete sie dekorativ auf einer großen Platte an.<br />
Eine andere Erinnerung, die Genuss pur versprach, waren die Backnachmittage in<br />
der Vorweihnachtszeit. Ich als Kind durfte aus dem wunderbar duftenden dünnen,<br />
braunen Teig mit Metallformen die Plätzchen ausstechen, Weihnachtsbäume, Sterne,<br />
Monde, Weihnachtsmänner, Herzen. Die legten wir aufs Backblech und ab ging es<br />
in den mit Gas befeuerten Backofen. Appetitlich strömte die würzige Luft durch die<br />
Küche, und als die Plätzchen später abgekühlt waren, durfte ich sie mit Zuckerguss<br />
bestreichen, dem weißen mit Zitronenaroma, dem rosafarbenen mit Himbeergeschmack,<br />
und abschließend kamen bunte Streusel auf das Gebäck. Wenn die Kekse<br />
abgetrocknet waren, legten wir sie in eine große Blechdose, die dann hoch oben,<br />
unerreichbar für die Kinder, auf einen Schrank gestellt wurde. Manchmal, wenn ich<br />
allein zu Hause war, konnte ich nicht widerstehen, kletterte auf einen Hocker und<br />
hob die Dose gen Fußboden, ganz vorsichtig, damit bloß kein Malheur passierte.<br />
Dann klappte ich den Deckel auf. Welch verführerische Noten von Teig, Zucker und<br />
mir damals noch unbekannten Inhaltsstoffen umgarnten meine Nase! Ich konnte<br />
nicht anders und stibitzte mir ein, zwei Plätzchen. Was für ein Geschmack, was für<br />
eine Steigerung der Freude auf Weihnachten! Und welch ein Genuss, der jeder noch<br />
so kostbaren Delikatesse standhielt.<br />
Das war eine schöne, tiefe Rückbesinnung in die Vergangenheit. Auch später, in den<br />
ersten Jahren des Berufslebens, spürte man zu Weihnachten schon auf der Reise nach<br />
Hause eine gewisse Aufregung. Endlich sind wir mal wieder alle beisammen, beim<br />
Festbraten, den vertrauten Plätzchen und nun auch schon mal bei einem edlen Tröpfchen<br />
Champagner und Wein. In zahlreichen Familien spielen sich an den Festtagen<br />
gewiss ähnliche Szenarien ab, noch heute, und das ist wirklich eine große Freude!<br />
In diesen Wochen jedoch sieht es anders aus. Beim Einkauf der Utensilien fürs festliche<br />
Gebäck müssen sich selbst Kinder Masken über Mund und Nase stülpen, Abstand<br />
muss in den Geschäften gewahrt werden, sich bloß keiner Infektionsgefahr<br />
in der um sich greifenden Pandemie aussetzen. Und warum? Weil sich immer noch<br />
Millionen von Unbelehrbaren in grenzenlosem Egoismus dem Piks verweigern und die<br />
Gesellschaft komplett in größte Bedrängnis bringen.<br />
Ich wünsche Ihnen ein friedliches Weihnachtsfest bei genussvollen Stunden und einen<br />
besinnlichen Start ins neue Jahr. Trotz allem!<br />
EDITORIAL<br />
<strong>Genussatelier</strong><br />
3
IInHaltI<br />
Ausgabe 2<br />
Winter 21/22<br />
03<br />
Editorial<br />
12<br />
Nachhaltigkeit<br />
Schmalsteder Mühle<br />
06<br />
Talk mit Karl-Heinz Dautzenberg<br />
14<br />
Portrait Käse- & Feinkost Langer<br />
18<br />
08<br />
Dicke Food<br />
DR. JAGLAS<br />
Kräuter-Elixiere<br />
18<br />
Impressum<br />
GENUSSATELIER//02<br />
4
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Zum Magazin<br />
1
Italk mitI<br />
Karl-Heinz Dautzenberg:<br />
»Der Verbraucher möchte sich<br />
Der Preis spielt dann nicht<br />
Emma Laden meiner Tante – dann Ausbildung<br />
zum Groß- und Außenhandelskaufmann.<br />
In Tätigkeiten bei Brülle & Schmeltzer, Edeka<br />
und Rewe habe ich fast alle Positionen im<br />
Handel durchlaufen. Azubi, Verkäufer, Substitut,<br />
Marktleiter, Bezirksleiter, Verkaufsleiter<br />
und Geschäftsführer.<br />
die es maximalen Sinn macht, zusammen zu<br />
arbeiten. Nicht jedes Produkt passt zu jedem<br />
Händler und zu jeder Kundenstruktur.<br />
fng: Wenn Sie zum Beispiel beim Aufbau<br />
einer Feinkostabteilung oder eines Geschäfts<br />
beratend tätig sind, begleiten Sie dann die<br />
Firma über einen längeren Zeitraum?<br />
Menschen zu treffen, ihnen etwas von<br />
meinem Fachwissen anzubieten – dies<br />
macht mir viel Freude“<br />
Zur Person:<br />
Karl-Heinz Dautzenberg zählt seit<br />
Jahren zu den einflussreichen Entscheidern<br />
im Lebensmitteleinzelhandel.<br />
Unter anderem berät er junge<br />
Unternehmen beim Aufbau ihrer<br />
Feinkostbereiche mit Produkten aus<br />
aller Welt. Zudem ist er gefragter<br />
Referent zu strategischen Themen<br />
der Lebensmittelwirtschaft.<br />
fng: Wenn es um edle Kreationen im Gourmetbereich<br />
des Lebensmittelhandels geht, ist<br />
Ihre Expertise sehr gefragt. Was ist die Basis<br />
Ihrer Tätigkeit?<br />
Karl-Heinz Dautzenberg: Ich verbringe<br />
praktisch bereits mein ganzes Leben im Lebensmittelhandel.<br />
Zunächst – als Kind – im Tante<br />
Die zwölf Jahre Karstadt Feinkost haben dann<br />
mein Wissen über Lebensmittel – speziell Feinkost-Sortimente<br />
– gravierend erweitert.<br />
fng: Wie spüren Sie Produkte auf, von denen<br />
Sie glauben, dass sie auch ihre Käufer finden?<br />
Karl-Heinz Dautzenberg: In erster Linie<br />
kommen die Produkte – oft über Start-ups –<br />
zu mir. Wenn diese Artikel in die Zeit passen,<br />
macht es Sinn, sie möglichst vielen Menschen<br />
zugänglich zu machen.<br />
Aktuelle Trends sind dabei natürlich Bio, Vegetarisch,<br />
Vegan, Nachhaltig und Regional.<br />
Aber auch Genuss spielt eine immer wichtigere<br />
Rolle. Der Verbraucher möchte sich etwas<br />
gönnen – er möchte sich verwöhnen – er<br />
möchte genießen. Der Preis spielt dann nicht<br />
mehr die wichtigste Rolle.<br />
fng: Wie wichtig ist die Kontaktpflege auf<br />
Ihrem Betätigungsfeld?<br />
Menschen zu mögen, Beziehungen zu pflegen,<br />
ist natürlich eminent wichtig und schön.<br />
Karl-Heinz Dautzenberg: Menschen zu<br />
mögen, Menschen zu kennen, Beziehungen<br />
zu pflegen, ist natürlich eminent wichtig, und<br />
schön.<br />
Es gelingt mir so, auf kurzen, unkomplizierten<br />
Wegen Produzenten und Händler<br />
zusammen zu bringen. Idealerweise die, für<br />
Karl-Heinz Dautzenberg: Eine solche<br />
Tätigkeit macht nur Sinn, wenn ich ein<br />
Projekt auf dem gesamten Weg begleiten<br />
kann. Von der Grundidee zum Konzept. Vom<br />
Plan zur Ausführung. Von der Ausführung<br />
zum Erfolg. Und dann notwendige Korrekturen<br />
einleiten, in enger Abstimmung mit<br />
dem Unternehmer und den handelnden<br />
Personen.<br />
fng: Wie hilfreich ist für Sie als kompetenter<br />
Berater Ihre Führungsposition bei der Branchen-Leitmesse<br />
„Symposium Feines Essen +<br />
Trinken“?<br />
Karl-Heinz Dautzenberg: Hier kann<br />
ich natürlich das Angenehme des Messeauftritts<br />
mit den angenehmen Kontakten zu<br />
führenden Persönlichkeiten und Kennern der<br />
Branche kombinieren. Menschen zu treffen,<br />
Ihnen etwas von meinem Fachwissen anzubieten<br />
– dies macht mir viel Freude. Hier<br />
kann ich Start-Ups helfen, die ersten Schritte<br />
zum Händler und zum Handel zu gehen und<br />
Feedbacks von den Entscheidern der Unternehmen<br />
zu bekommen.<br />
fng: Kommen wir nochmal zur Auswahl der<br />
edlen Produkte, die in den Genussbereichen<br />
der Geschäfte offeriert werden. Darunter sind<br />
ja auch viele völlig ausgefallene Kreationen<br />
aus aller Welt. Wie werden Sie auf derlei Spezialitäten<br />
aufmerksam?<br />
Karl-Heinz Dautzenberg: Ich gehe<br />
mit offenen Augen durch die Welt. Besuche<br />
natürlich spannende Messen, gehe in fast<br />
jeden neuen Supermarkt und dies nicht nur<br />
in Deutschland, sondern auch in Urlauben<br />
im Ausland.<br />
GENUSSATELIER//02<br />
6
IKarl-heinz DautzenbergI<br />
etwas gönnen, sich verwöhnen.<br />
mehr die wichtigste Rolle.«<br />
Auch das Lesen von Fachpresse schadet hier<br />
nicht. Spannend ist auch, wenn Köche in den<br />
ja immer noch populären Kochsendungen<br />
Produkte benutzen. Oft entsteht hier Bedarf,<br />
den der Handel vorher noch gar nicht kannte.<br />
fng: Da wir beim Thema Genuss sind: Wo<br />
liegen auf diesem Sektor Ihre persönlichen<br />
Präferenzen?<br />
Karl-Heinz Dautzenberg: Es gibt<br />
eigentlich nichts Spezielles, nur gut muss<br />
es sein. Lieber weniger Fleisch, aber gut erzeugtes.<br />
Lieber weniger Wein, aber einen<br />
anständigen.<br />
Wenn ich in München bin, gehört ein Leberkäse-Brötchen<br />
zu meinem Genuss, in Berlin<br />
die Curry Wurst von Konopke oder vom<br />
Ku’damm 195.<br />
D<br />
Essen<br />
ie Zahl der Kochshows auf<br />
den zahlreichen TV-Kanälen in<br />
Deutschland ist mittlerweile<br />
inflationär. Die Fernsehköche<br />
überbieten sich geradezu, ihrem Publikum<br />
raffiniert komponierte Gerichte mit den<br />
dazu passenden Getränken und auf den Tellern<br />
elegant gestaltet zu zelebrieren. Ob die<br />
Zuschauer derlei Kreationen zu Hause nachkochen,<br />
steht natürlich auf einem anderen<br />
Blatt. Oft sind die Rezepturen ziemlich kompliziert,<br />
erfordern viel Zeit für den Einkauf<br />
und für die Zubereitung am eigenen Herd.<br />
Zudem – dies ist ja allgemein bekannt – haben<br />
immer weniger Konsumenten die Muße,<br />
in der heimischen Küche für ein tolles Essen<br />
stundenlang zu hantieren. Der Alltagsstress<br />
lässt grüßen!<br />
Das haben so viele Hersteller längst erkannt<br />
und bieten im Handel die schmackhaftesten<br />
Kreationen an, die zu Hause relativ fix zubereitet<br />
sind. Convenience auf hohem Niveau<br />
war nie so stark gefragt wie heute. „Der Verbraucher<br />
möchte sich etwas gönnen, sich verwöhnen,<br />
möchte genießen“, sagt der Experte<br />
für feines Essen, Karl-Heinz Dautzenberg.<br />
„Und er ist bereit, dafür auch etwas mehr<br />
Geld auszugeben.“ Aber Dautzenberg, der<br />
seit Jahrzehnten in der Lebensmittelbranche<br />
unterwegs ist, weiß selbstverständlich auch,<br />
ist ein Bedürfnis, Genießen ist eine Kunst<br />
dass Genuss beim Essen und Trinken eine individuelle<br />
Sache ist. Für ihn zum Beispiel ist<br />
eben auch die Currywurst in Berlin ein echter<br />
Gaumenschmaus, wenn er ab und an mal in<br />
der Hauptstadt zu tun hat.<br />
„Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine<br />
Kunst“, hat mal ein französischer Schriftsteller<br />
formuliert. Tatsächlich fällt es manchen<br />
Menschen schwer zu genießen. Wenn jemand<br />
einen in pappigem Brötchen versteckten Burger<br />
im Stehen verschlingt und dann weiter<br />
eilt, ist das Genuss? Genuss beim Essen wird<br />
oft missverstanden als Schlemmen und Völlerei.<br />
Dabei sollte eigentlich jedem klar sein,<br />
dass Genuss eine positive Sinnesempfindung<br />
umschreibt. Sie betrifft alle Bereiche unseres<br />
Lebens, ist aber auch sehr eng mit Kulinarik<br />
verbunden. Das Essen hat da großes Potenzial,<br />
weil es alle fünf Sinne anspricht: Sehen,<br />
Riechen, Schmecken, Fühlen und auch Hören.<br />
Man denke nur an den Plopp, wenn der<br />
Korken die Sektflasche freigibt. Da kommt<br />
Freude auf!<br />
Die Empfindungen, die zu genussvoller Wahrnehmung<br />
führen, unterscheiden sich von<br />
Mensch zu Mensch. Und mit Übermaß hat<br />
Genuss absolut gar nichts zu tun. Schon das<br />
Aufreißen einer Kaffeepackung, wenn ganz<br />
plötzlich das köstliche Aroma herausbricht,<br />
ein fng magazin<br />
7<br />
das Aufschneiden eines Apfels, der einen<br />
wunderbaren Duft verströmt, können großen<br />
Genuss bedeuten.<br />
Aber kommen wir noch mal zurück auf die<br />
vielen Koch-Shows im Fernsehen. Noch nie<br />
haben sich große Teile der Gesellschaft so<br />
sehr mit Essen beschäftigt wie heute. Doch<br />
immer weniger Menschen stellen ihre Gerichte<br />
zu Hause aus frischen Zutaten her und<br />
genießen sie in Gemeinschaft mit Familie<br />
und Freunden. Dabei sollte uns eigentlich<br />
klar sein, dass Gesundheit, Kultur und Genuss<br />
in einer selbst zubereiteten und gelungenen<br />
Mahlzeit stets zusammenfinden. Was sagte<br />
schon der große Dichter Johann Wolfgang<br />
von Goethe? „Kein Genuss ist vorübergehend,<br />
denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend!“<br />
KONTAKT<br />
Karl-Heinz Dautzenberg<br />
Mühlenstraße 27a<br />
25462 Rellingen<br />
Tel.: +49 (0) 170/338 5675<br />
karl-heinz.dautzenberg@t-online.de<br />
www.dautzenbergconsulting.de
IGenussmomenteI<br />
Food Makes Fun lautet der Leitspruch des Unternehmens<br />
also nicht umsonst – und man<br />
spürt den Spaß auch beim Firmengründer.<br />
„Wir möchten unseren Kunden, deren Mitarbeitern<br />
und dem Konsumenten die Freude<br />
an hochwertigen Lebensmitteln vermitteln“,<br />
sagt Wolfgang G. Dicke. Er sagt das nicht nur<br />
so, er meint es auch so. Ihm ist sind zum Beispiel<br />
die Qualifikationen seiner Mitarbeiter<br />
wichtig. Zum Expertenteam gehören unter<br />
anderem Metzgermeister, Ökotrophologen<br />
und Lebensmittelchemiker.<br />
Auf der Spur<br />
der raffiniertesten<br />
Spezialitäten<br />
Dicke Food<br />
Edle Delikatessen für die Theke,<br />
das ist das Metier von DICKE<br />
FOOD aus Wuppertal. Geschäftsführer<br />
Wolfgang G. Dicke ist stolz<br />
auf seine breite Produktpalette, er freut sich<br />
über jede raffinierte Neuheit, die er dem Handel<br />
anbieten kann. „Wir brauchen Produkte,<br />
die eine hohe Qualität haben. Produkte mit<br />
einer hohen Ehrlichkeit in der Herstellung,<br />
Produkte, die etwas Besonderes sind“, sagt<br />
er. „Wir brauchen Produkte für die Theke, die<br />
nicht zu teuer sind, aber die eben dieses gewisse<br />
Etwas haben.“<br />
Immer mit Leidenschaft dabei<br />
DICKE FOOD wurde im Jahr 1997 von Wolfgang<br />
G. Dicke gegründet, der schon seit<br />
1989 unternehmerisch im Lebensmittelbereich<br />
tätig war. Er war und ist bis heute<br />
getrieben von der Idee, dem Lebensmittelhandel<br />
bei der Suche nach neuen Produkten<br />
unter die Arme zu greifen, ihm zu zeigen, was<br />
es da draußen alles Schönes, Edles, Außergewöhnliches<br />
gibt. Wolfgang G. Dicke versteht<br />
sich selbst als leidenschaftlicher Food-Scout<br />
– und vor allem als Mittler zwischen (kleinen)<br />
Herstellern und dem (großen) Handel. Dicke<br />
Durchgängiger<br />
Premium-Anspruch – und<br />
jetzt noch mehr Bio<br />
Pro Woche werden von DICKE FOOD rund 50<br />
Tonnen Lebensmittel in die Frische-Servicetheken<br />
bekannter Lebensmittelhändler geliefert.<br />
Das Sortiment, dass er dem LEH bieten<br />
kann, besteht aus rund 1.500 Delikatessen<br />
von etwa 80 kleinen und mittelständischen<br />
Betrieben, die vor allem hochwertige Fleischund<br />
Wurstwaren, Milchprodukte sowie Traiteur-Artikel<br />
fertigen. Dabei achtet man auf<br />
besonders hochwertige Lebensmittel mit<br />
Gütezeichen wie dem „Label Rouge“ oder<br />
der Appellation d’Origine Protegée. „Gerade<br />
haben wir übrigens im Bio-Bereich sehr stark<br />
aufgerüstet“, erzählt uns Wolfgang G. Dicke.<br />
„Vor allem bei Wurst und Käse gibt es da eine<br />
enorm große Nachfrage des Handels, da sind<br />
wir jetzt sehr gut unterwegs, um diese riesige<br />
Nachfrage auch bedienen zu können.<br />
Das sind vor allem Premium-Bioprodukte, darunter<br />
25 französische Biokäse-Spezialitäten<br />
und 25 Spezialitäten aus dem Wurstbereich<br />
aus Italien. Der Handel will mehr Bio, wir liefern<br />
es.“<br />
Standbein Prepacking<br />
wird ausgebaut<br />
Wenn das Herz auch für die Bedientheken<br />
schlägt, Wolfgang G. Dicke weiß genau,<br />
dass der Prepacking-Bereich groß ist, immer<br />
stärker wächst und sein Unternehmen auch<br />
mehr Sortimente in diesem Bereich anbieten<br />
muss. Das bringt aber gerade in diesen<br />
GENUSSATELIER//02<br />
8
Idicke foodI<br />
Zeiten besondere Herausforderungen mit<br />
sich. „Wir müssen in dem Bereich für weniger<br />
Umweltbelastung sorgen, müssen mit<br />
extrem reduziertem Verpackungsmaterial<br />
arbeiten. Papier statt Plastik, Plastik generell<br />
vermeiden, wo es geht. Da müssen wir aber<br />
auch Lieferanten finden, die das riesige Investment<br />
auch tätigen können und wollen,<br />
um auf umweltschonendere Verpackungen<br />
umzustellen.“ Im Bereich Salami „Lable Rouge“<br />
hat er seit einigen Wochen Produkte im<br />
Angebot, die mit extrem reduziertem Plastikanteil<br />
in der Verpackung auskommen. „Das<br />
ist ein echtes Premiumprodukt im Prepackingbereich.<br />
Wir suchen da immer Betriebe,<br />
die so etwas machen können. Das ist ein großer<br />
Aufwand.“ Ganz kleine Erzeuger können<br />
sich das Investment oft nicht leisten. „Aber<br />
zukünftig werden sich da auch die ganz kleinen<br />
Anbieter umstellen. Der Kostenaufwand<br />
ist da sicher erstmal hoch, aber es ist eben<br />
gerade wichtig, da zu investieren.“<br />
Auf kleine,<br />
aber feine Hersteller setzen<br />
Wolfgang G. Dicke hat ein Herz für kleine,<br />
aber feine Hersteller. So nimmt er zum Beispiel<br />
gerne immer wieder die Produkte kleiner<br />
Käsereien ins Sortiment auf, sei es aus<br />
Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien<br />
oder der Schweiz, die er oft über Jahre protegiert.<br />
Dort traut er sich auch was, bringt ganz<br />
neue Produkte an den Start. Und versucht,<br />
auch bei den Herstellern etwas zu verändern.<br />
Ein Beispiel aus dem Traiteurbereich:<br />
Für die leckeren Quiches aus<br />
Frankreich überzeugte Wolfgang<br />
G. Dicke seinen Lieferanten nur<br />
noch Eier aus Nicht-Käfighaltung<br />
zu verwenden. „Naturfreundlich<br />
ist uns wichtig, da<br />
machen wir schon Druck.“<br />
Eier aus Käfighaltung seien<br />
in Frankreich normal, aber in<br />
Deutschland achtet man da<br />
schon mehr aufs Tierwohl.<br />
Für viele Traiteurprodukte<br />
sind die Aluschalen von<br />
einst passé – da wird nun<br />
mit Papier- und Holzschalen<br />
gearbeitet. „Das ist gar nicht<br />
so einfach, das umzustellen“,<br />
sagt Wolfgang G. Dicke. Wenn<br />
die Holzschalen zu günstig sind,<br />
kleben sie am Produkt. „Da muss<br />
man viel probieren. Es ist oft ein langer<br />
Weg. Aber ich sage den Herstellern<br />
ein fng magazin<br />
9
Idicke foodI<br />
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GENUSSATELIER//02<br />
10
Idicke foodI<br />
immer: Investiert das Geld, wir verkaufen das<br />
auch, wir können dafür dann auch mehr Geld<br />
verlangen. Es geht darum, die Qualitäten der<br />
Produkte oben zu halten – eben auch in den<br />
Umweltaspekten.“<br />
Kleinbäuerliche<br />
Strukturen stärken<br />
DICKE FOOD versteht sich auch als Bewahrer<br />
von Landschaften, die eben nicht landwirtschaftlich<br />
durchindustrialisiert sind.<br />
„Nehmen wir da unseren Molkereibereich<br />
in Frank reich mit den kleineren Milchbetrieben,<br />
die mit ihren speziellen Milchqualitäten<br />
für die Spezialitäten sorgen, die wir suchen.<br />
Sei es nun ein Époisses, Chaource AOP oder<br />
ein Comté AOP. Dadurch, dass wir diese Produkte<br />
forcieren und ihnen ihren Preis geben,<br />
tun wir auch etwas für die Regionen dort. Wir<br />
fördern die bäuerliche Landwirtschaft, eben<br />
keine Großindustrie. Wir bemühen uns, diese<br />
Strukturen zu stützen. Und die Milch<br />
muss dann auch in Produkte, wo sie eben<br />
mit ihrer besonderen Qualität den Unterschied<br />
macht.“<br />
Besonderheiten in<br />
der Theke mehr<br />
herausarbeiten<br />
DICKE FOOD ist und<br />
bleibt auch ein klarer<br />
Bedienungstheken-<br />
Partner. „Wir haben heute zum Glück mehr<br />
Spezialitäten in der Bedienungstheke. Die<br />
Personalleistung ist hoch, die Theken werden<br />
kleiner, da müssen eben Produkte rein,<br />
die wirklich ein Alleinstellungsmerkmal<br />
haben“, sagt Wolfgang G. Dicke. Aber diese<br />
guten Qualitäten gibt es eben auch nicht in<br />
rauen Mengen. „Die Warenbeschaffung ist<br />
nicht nur in Corona-Zeiten nicht einfacher geworden.<br />
Die Warenverfügbarkeit ist immer ein<br />
großes Thema, nicht allein wegen der Logistik<br />
etwa, sondern wegen der Produktion. Gerade<br />
bei Produkten mit geschütztem Ursprung wird<br />
der Qualität bei der Herstellung immer der<br />
Vorrang gegeben. Infolgedessen ändern sich<br />
die Produktionsmengen der g.U.-Milchviehbetriebe<br />
von Jahr zu Jahr kaum.“ Zudem müssen<br />
hohe Qualitätsstandards eingehalten werden.<br />
„Deutsche Standards zum Beispiel in Sachen<br />
Milch können da deutlich höher sein als in<br />
Frankreich. Das könne man nicht ins Endlose<br />
skalieren. „Wir müssen da alle besser planen<br />
und damit leben, dass nicht immer alles ständig<br />
und durchgängig verfügbar ist.“<br />
Weihnachten: Alle wollen alles –<br />
und zwar sofort<br />
Weihnachten wollen alle, alles haben. Das<br />
ist überall so und in diesem Jahr wird uns<br />
in vielen Bereichen bewusstwerden, dass<br />
das nicht immer geht. Das ist auch im Spezialitätengeschäft<br />
nicht anders. „Man wird<br />
sich generell in Zukunft zwischen Handel<br />
und Lieferanten besser absprechen messen.<br />
Aber die Bedienungstheke sei sicher auch<br />
ein Instrument, wie man den Kunden da die<br />
Zusammenhänge deutlich machen kann, so<br />
Wolfgang G. Dicke. „Die Theke ist ja ohnehin<br />
eine Anlaufstelle für Begehrlichkeiten<br />
und Beratung, da kann man auch mal erklären,<br />
welcher Aufwand dahintersteckt, um<br />
diese hohen Qualitäten bei Spezialitäten<br />
zu bewahren. Es sind eben Produkte aus der<br />
Natur heraus – und die sind nicht unendlich<br />
verfügbar.“<br />
Frankreich als<br />
Steckenpferd<br />
Frankreich ist ein Steckenpferd von DI-<br />
CKE FOOD. Egal ob Käse, Quiches, Schinken,<br />
Salami, Pasteten oder Gänseleber-<br />
Spezialitäten. „Fast 80 Prozent von dem,<br />
was wir derzeit machen, kommt aus dem<br />
französischen Raum“, sagt der Geschäftsführer.<br />
„Wir sind für diese Firmen strategischer<br />
Partner, weil wir für sie den Markt<br />
in Deutschland fit machen.“ Kein Wunder,<br />
dass Wolfgang G. Dicke 2017 für sein unermüdliches<br />
Engagement den französischen<br />
Verdienstorden für Landwirtschaft (Ordre<br />
de Mérite Agricole) erhielt. „Darauf bin ich<br />
sehr stolz und wir fühlen uns in unserer leidenschaftlichen<br />
Arbeit bestätigt.“ Die will<br />
er immer weiter ausbauen, auf der Jagd<br />
nach dem Besonderen.<br />
KONTAKT<br />
DICKE FOOD<br />
Vorm Eichholz 2<br />
42119 Wuppertal<br />
Tel.: +49 (0) 202 28156-0<br />
Fax: +49 (0) 202 2815622<br />
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13
INachhaltigkeitI<br />
Die Karpfen aus dem<br />
Mühlenteich sind ein<br />
Schmalsteder Mühle<br />
Der Pfeil am Schild an der Weggabelung<br />
zeigt nach rechts: Schmalsteder Mühle<br />
1km. Eng ist die Straße nun, die sich<br />
kurvenreich eine sanfte Anhöhe hinaufschlängelt.<br />
Das Ziel ist erreicht. Auf der einen Seite der<br />
See, der sich silbern glitzernd im Licht der hellen Wolken<br />
spiegelt, auf der anderen Seite die Einfahrt zum<br />
Hof, der umsäumt ist von den alten Gebäuden. Still<br />
liegt sie da, die Schmalsteder Mühle, ein idyllischer<br />
Ort inmitten fast unberührter Natur.<br />
Britta Plambeck und ihr Vater Georg führen den Hof<br />
nebst Karpfenzucht, sie gemeinsam mit ihrem Partner<br />
Dirk Mordhorst nun schon in sechster Generation. Und<br />
die Karpfenzucht ist es auch, die diesen bäuerlichen<br />
Betrieb, der gar nicht weit von Kiel, der Landeshaupt<br />
von Schleswig-Holstein entfernt liegt, so attraktiv<br />
macht. „Ich bin hier zur Welt gekommen und kann mir<br />
ein Leben ohne unsere Karpfen gar nicht vorstellen“,<br />
erzählt die junge Frau, und Partner Dirk Mordhorst ergänzt:<br />
„Schon als Junge war ich hier als interessierter<br />
Zuschauer bei der alljährlichen Karpfenernte.“<br />
Das Abfischen ist stets ein großes Ereignis in<br />
Schmalstede und findet immer in der ersten Novemberwoche<br />
statt. Manchmal versammeln sich dort um<br />
die 300 Zuschauer, um mitzuerleben, wie die kräftigen<br />
Fische gesammelt und in Bassins verbracht werden,<br />
eine Augenweide natürlich auch für Kinder.<br />
„Unser See ist zwar zwölf Hektar groß, heißt aber<br />
Schmalsteder Mühlenteich“, berichtet Dirk Mordhorst.<br />
„Denn ein Teich hat einen Abfluss, und den brauchen<br />
wir, um unsere Karpfen zu ernten. Den Teich trocken zu<br />
legen, ist bei den Plambecks ein eingespielter Prozess.<br />
Zunächst wird der Zufluss aus dem Bordesholmer See<br />
am so genannten Stintgraben – Stint ist die Bezeichnung<br />
für einen kleinen Fisch – geschlossen. Über einen<br />
Ablauf, der die Bezeichnung Mönch trägt, werden die<br />
Wassermassen dann in den Fluss Eider geleitet, einen<br />
Steinwurf vom Hof entfernt. Ungefähr eine Woche<br />
dauert es, bis der Teich leer ist. Rund 200.000 Kubikmeter<br />
Wasser gehen im wahrsten Sinne des Wortes<br />
den Bach runter. Um keine unnötigen Überschwemmungen<br />
zu verursachen, wird die Abflussmenge mit<br />
Hilfe von Brettern gesteuert. In dem schmalen Abzugsgraben<br />
und mit Hilfe eines Gitters werden die Fische<br />
dann mit Keschern geerntet und in Bassins gebracht,<br />
den sogenannten Hältern, im Keller der alten Mühle.<br />
Und eine Woche nach dem Abfischen beginnt der Verkauf.<br />
Echte Hochsaison ist immer von Dezember bis in<br />
den März hinein.<br />
Schmalsteder Karpfen von den Plambecks sind für ihre<br />
Qualität berühmt, und weil der Hof über das Internet<br />
ziemlich bekannt ist, kommt die Kundschaft gern von<br />
weit her, um sich schöne Karpfen für festliche Tage auszusuchen,<br />
sogar aus großen Städten Norddeutschlands<br />
und bis hin nach Dänemark. Ist ja auch einen längeren<br />
Ausflug wert, der alte Hof mit seinem wunderbaren<br />
Kopfsteinpflaster aus längst vergangenen Zeiten.<br />
Der Verkaufsraum ist oberhalb der Bassins mit einem<br />
rustikalen Holztresen. Ebenso rustikal ist die Waage,<br />
GENUSSATELIER//02<br />
14
ISchmalsteder mühleI<br />
Die Familie betreibt schon<br />
seit 1878 Fischzucht<br />
Der Hof der Plambecks hat eine lange Tradition.<br />
Schon seit 1878, seit dem Erwerb des Anwesens,<br />
betreibt die Familie Fischzucht, die in<br />
der Region überhaupt tief verwurzelt ist. Einst<br />
waren es Mönche, die im Mittelalter ihr Augustinerkloster<br />
am Bordesholmer See wegen<br />
des Fischreichtums bauten. Die Klosterbrüder<br />
wollten in der Fastenzeit nicht auf fleischliche<br />
Nahrung verzichten und labten sich stattdessen<br />
an deftigen Fischgerichten. Und sie<br />
heimsten sich den Schmalsteder Mühlenteich<br />
für eine eigene Fischzucht ein.<br />
Schmalsteder<br />
e Delikatesse<br />
die auf jeder Seite eine Schale hat. In die<br />
eine kommt der Fisch, auf die andere das Gewicht<br />
aus Eisenguss, zwei Kilo, ein Kilo, 500<br />
Gramm. Wenn die Schalen ausgeglichen auf<br />
dem Träger stehen, wird der Preis genannt.<br />
Ziemlich umständlich nach heutigen Maßstäben.<br />
Aber die Kunden, die bei den Plambecks<br />
ihren Karpfen erwerben, wollen dieses nostalgische<br />
Verfahren nicht missen. Und die neuen<br />
digitalen Systeme wären eher ein Störfaktor<br />
in diesem Ambiente, das bei jedem Blick<br />
durch den Raum an frühere Zeiten erinnert.<br />
Hochkonjunktur ist die<br />
Zeit zum Jahreswechsel<br />
Hochkonjunktur für den Absatz der Karpfen<br />
aus dem Schmalsteder Mühlenteich sind die<br />
Tage um Weihnachten und Sylvester. Manchmal<br />
stehen die Menschen Schlange, um ihren<br />
Karpfen mit nach Hause zu nehmen. Angeboten<br />
wird der Fisch in unterschiedlichen Varianten.<br />
Mal als ganzer Fisch, mal als Filet ohne<br />
die kräftig ausgeprägten Gräten oder in mehreren<br />
Teilen. Das Gewicht der Fische beträgt<br />
zwischen zwei und fünf Kilo, manchmal sogar<br />
sieben, je nach Wunsch des Kunden.<br />
Dass die Karpfen aus dem Schmalsteder<br />
Mühlenteich so beliebt sind, hat einen ganz<br />
besonderen Grund. Das gesamte Gebiet rund<br />
um den See unterliegt der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie,<br />
einem wirkungsvollen Naturschutzprogramm.<br />
Nichts gelangt in den Teich,<br />
was nicht hineingehört. Keinerlei unliebsame<br />
Nährstoffe aus der Landwirtschaft, denn Wiesen<br />
und Äcker werden in diesem Lebensraum<br />
nicht gedüngt. Die Karpfen schwimmen in<br />
klarem Wasser, werden nicht gefüttert und<br />
ernähren sich von dem, was sie auf dem Boden<br />
des Teiches finden, Schnecken, Muscheln,<br />
kleine Krebse, Würmer und Insektenlarven.<br />
„Dadurch, dass unsere Karpfen aufgrund der<br />
ausbleibenden Fütterung viel schwimmen<br />
müssen, um ihre Nahrung zu finden, setzen<br />
sie kein Fett an und haben festes Fleisch“,<br />
erklärt Dirk Mordhorst, „das schätzen unsere<br />
Kunden. Und so kann man unsere Fische als<br />
echte Delikatesse bezeichnen. Zudem ist der<br />
Karpfen der einzige Fisch, der nachhaltig gezüchtet<br />
werden kann.“<br />
Wenn die Verkaufssaison allmählich zu Ende<br />
geht, werden schon die nächsten Fische für<br />
den Mühlenteich angeliefert. Sie kommen aus<br />
der Lewitz in Mecklenburg-Vorpommern. In<br />
dieser Region südlich von Schwerin erstrecken<br />
sich ausgedehnte Karpfenteiche in einem<br />
Naturschutzgebiet. Der Transportweg nach<br />
Schleswig-Holstein ist kurz, und so gelangen<br />
die Jungfische völlig unversehrt und stressfrei<br />
in ihre neue Umgebung. Etwa 30 Zentimeter<br />
groß und ein Kilo schwer sind die Fische,<br />
wenn sie zum ersten Mal im Schmalsteder<br />
Mühlenteich schwimmen.<br />
Und es erscheint seltsam, dass die dort bis<br />
heute Bestand hat. Die Spiegelkarpfen aus<br />
dem See tragen nur wenig Schuppen und<br />
werden nicht ohne Grund gern zum Jahreswechsel<br />
genossen. Legt man sich eine Schuppe<br />
des Fisches ins Portemonnaie, so heißt es,<br />
verspricht das Geldsegen im nächsten Jahr.<br />
Deshalb entscheidet der Aberglaube auch<br />
über die Zubereitung des Karpfens. Denn für<br />
Karpfen blau, also die gekochte Variante, wird<br />
der Karpfen nicht entschuppt. So kann sich<br />
jeder Gast eine Glücksschuppe abschaben.<br />
Britta Plambeck und ihr Partner haben klare<br />
Ziele mit Ihrer Karpfenzucht und ihrem Auftritt<br />
im Internet: Sie möchten das Image des Karpfens<br />
von seinem etwas muffigen Image befreien.<br />
„Mit dem Fisch verbinden viele noch Oma,<br />
Badewanne und Modder“, sagen sie. „Die junge<br />
Generation sollte sich aber selber mal ein Bild<br />
machen vom sehr schmackhaften Spiegelkarpfen<br />
und den vielen interessanten Rezepten.“<br />
Rezept des Kabarettist und Sportreporter<br />
Werner Schneyder:<br />
Die Haut der Karpfenfilets in kurzen Abständen<br />
nicht zu tief einschneiden, wobei die<br />
Gräten so zerkleinert werden, dass sie beim<br />
Essen nicht stören. Das Fleisch in gleich große<br />
Stücke schneiden, kräftig mit Salz sowie Pfeffer<br />
würzen und mit Zitronensaft beträufeln. Fischstücke<br />
nacheinander mit Mehl, verquirlten Eiern<br />
und Semmelbröseln panieren. In heißem<br />
Butterschmalz schwimmend beidseitig hellbraun<br />
ausbacken. Aus dem Fett heben, auf Küchenkrepp<br />
abtropfen lassen und mit Zitronenspalten<br />
sowie Petersilie obendrauf anrichten.<br />
Dazu gibt´s Kartoffelsalat. Guten Appetit!<br />
KONTAKT<br />
Schmalsteder Mühle<br />
Britta Plambeck<br />
Schmalsteder Mühle 1<br />
24241 Schmalstede<br />
Tel.: +49 (0) 4322 3063<br />
Mobil: +49 (0) 0172 6404 189<br />
post@schmalsteder-muehle.de<br />
ein fng magazin<br />
15
Anton Langer:<br />
IportraitI<br />
»Ich bin jeden Tag<br />
fng <strong>Genussatelier</strong>: Was passiert beim Affinieren?<br />
Anton Langer: Affinieren ist kontrolliertes Reifen. Der Käserohling<br />
kommt in jungem Zustand bei mir an und wird in einem speziellen<br />
Reiferaum verfeinert. Jeder Käse ist ein Unikat und erhält seine individuelle<br />
Affinage. Wichtig bei der Reifung ist eine konstante Tempertur<br />
von etwa 10° C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 85 bis 88 Prozent.<br />
Weil sämtliche Käse gemeinsam in einem Raum reifen, muss das<br />
Klima für alle Sorten passen. Jeder Affineur hat seine eigene Handschrift<br />
und behandelt den Käse nach seiner eigenen Methode und<br />
nach eigenen Rezepturen. Er entscheidet darüber, ob sein Reifekeller<br />
warm oder kalt, nass oder trocken ist und damit, in welcher Klimazone<br />
ein Käse reifen soll. Wichtig ist außerdem die ständige Kontrolle. Ich<br />
bin jeden Tag bei meinem Käse. So kann ich immer sehen, ob ein Käse<br />
gewendet, gebürstet, gewaschen oder eingerieben werden muss – ich<br />
verwende hierfür auch gerne Grappa oder einen selbst gebrannten<br />
Birnen-Quittenschnaps. Manche Käse werden mit Kräutern veredelt.<br />
Ich probiere vieles aus, mal gelingt es sehr gut und ein andermal<br />
nicht. Manchmal schneide ich einen Käse an und denke mir, heute ist<br />
er wirklich gut. Wichtig ist es, den perfekten Zeitpunkt zu erkennen,<br />
an dem man weiß, jetzt ist der Käse genau richtig. Das ist mit jedem<br />
Käse und zu jeder Zeit anders. Den Reifegrad bestimmt letztlich der<br />
Kunde. Eine Reifung ist dann gelungen, wenn der Kunde zufrieden ist.<br />
Das ist die höchste Auszeichnung für einen Affineur. Meine Kunden<br />
entscheiden sich ganz bewusst für einen meiner sehr ausgereiften<br />
Käse. Manche Käsesorten lagern drei bis vier Jahre in meinem Reiferaum,<br />
um das volle Potenzial zu entwickeln. Diese Käse gibt es nur<br />
einmal, ähnlich wie bei einem Whiskey. Das heißt, jeder Käse hat<br />
seine eigene Persönlichkeit.<br />
fng <strong>Genussatelier</strong>: Welche Käsesorten gibt es in Ihrem Fachgeschäft?<br />
Der Maître Fromager Affineur ist spezialisiert auf hausgereiften Rohmilchkäse.<br />
Jeder Käse hat seine eigene<br />
Persönlichkeit, ähnlich wie ein<br />
guter Whisky.<br />
Zur Person:<br />
Anton Langer versteht die hohe Kunst der<br />
Käseveredelung, denn er hat nicht nur ein<br />
ganz besonderes Gespür, sondern nimmt<br />
sich auch viel Zeit für seine Käse, einige von<br />
ihnen lagern mehrere Jahre in der Reifekammer.<br />
Das Ergebnis sind hausgereifte und<br />
elegante Käsespezialitäten. Seit 1980 ist<br />
der Maître Fromager Affineur spezialisiert<br />
auf die Verfeinerung von weit ausgereiftem<br />
Rohmilchkäse und betreibt einen Käsefachhandel<br />
in Fürth.<br />
Anton Langer: Saisonabhängig biete ich insgesamt 120 bis 150<br />
verschiedene Käsespezialitäten an – vom Frischkäse über Weichkäse,<br />
halbfesten oder festen Schnittkäse bis zum Extrahartkäse und Edelpilzkäse,<br />
aus Schaf-, Ziegen-, Kuh- oder Büffelmilch. Ich verwende<br />
überwiegend Rohmilchkäse, der ja an sich schon eine Spezialität ist.<br />
Die Milch wird so verarbeitet, wie sie vom Tier kommt, also bei Körpertemperatur.<br />
Dadurch bleiben während der Herstellung und Reifung<br />
alle Vitamine, Enzyme und Mineralien erhalten. Für eine gute<br />
Rohmilch ist es wichtig, dass die Tiere nicht überzüchtet sind. Eine<br />
normale Kuh, die ihr Jungtier füttert, hat eine natürliche Milchproduktion<br />
von sechs bis acht Liter am Tag. Diese Milch ist im Geschmack<br />
sehr konzentriert. Eine naturnahe Lebensweise der Tiere, eine natürliche<br />
Schwangerschaft und Milchproduktion sowie die notwendigen<br />
Ruhephasen spiegeln sich auch im Käse wider. Die Rohmilchkäse<br />
verabeite ich zu hausgereiften und verfeinerten Spezialitäten. Jeder<br />
Käse läuft durch meine Hände. Er schmeckt niemals gleich. Meine<br />
Käse sind meine Kinder, die ich begleite, bis sie gegessen werden.<br />
fng <strong>Genussatelier</strong>: Welcher ist Ihr Lieblingskäse?<br />
Anton Langer: Ich esse gerne Époisses, einen französischen Weichkäse<br />
mit einem ausgewogenen, markanten und fruchtigen Aroma,<br />
der mit Schnaps verfeinert wird. Das war schon der Lieblingskäse<br />
von Napoleon. Außerdem Gruyère d'Alpage, ein Hartkäse aus un-<br />
GENUSSATELIER//02<br />
16
IKäse- und Feinkost LangerI<br />
bei meinem Käse.«<br />
pasteurisierter Kuhmilch von schweizer Gebirgsalpen<br />
mit den Aromen von würzigen<br />
Alpenkräutern, der ausschließlich im Sommer<br />
hergestellt wird. Ebenso schätze ich echten<br />
Camembert aus traditioneller Herstellung<br />
aus der Normandie mit seiner cremigen Textur<br />
und seinem leicht scharfen und nussigen<br />
Geschmack, der an einen Kuhstall erinnert.<br />
Einer meiner Lieblingskäse ist auch Gruyère<br />
L'Etivaz, ein kräftiger Bergkäse von einer<br />
schweizer Alpkäserei mit einer eigenen A.O.C.<br />
Er stammt aus einer kleinen Produktion und<br />
wird von Mai bis Oktober handwerklich nach<br />
einer uralten Tradition im Kupferkessel hergestellt,<br />
an manchen Tagen werden nur zwei<br />
Käse gemacht. Er hat einen ganz eigenen,<br />
etwas fruchtigen und kräftigen Geschmack<br />
und einen besonders zarten Schmelz. Dieser<br />
Käse wird bei mir noch ein Jahr lang weiterveredelt,<br />
so dass er insgesamt 24 bis 36 Monate<br />
gereift ist. In Deutschland gibt es nur<br />
drei Affineure, die diesen Käse anbieten.<br />
fng <strong>Genussatelier</strong>: Woher kommt der Käse?<br />
Anton Langer: Ich bearbeite Rohmilchkäse<br />
aus allen Käseländern: Frankreich, Italien,<br />
Spanien, der Schweiz, den Niederlanden und<br />
England, dem ältesten Käseland. Seit 1980<br />
arbeite ich mit den selben Lieferanten zusammen,<br />
inzwischen sind sogar schon die Enkelkinder<br />
in der Käserei. Viele von ihnen habe<br />
ich bereits in meinem Urlaub besucht. Neu<br />
im Sortiment ist seit letztem Jahr Džiugas,<br />
ein authentischer Hartkäse aus einer alten<br />
Käserei in Litauen in unterschiedlichen Reifegraden.<br />
Er wird ausschließlich aus Sommermilch<br />
von Freilandkühen hergestellt, die das<br />
ganze Jahr draußen auf der Weide stehen.<br />
fng <strong>Genussatelier</strong>: Wie wird man Affineur?<br />
Anton Langer: 1980 habe ich von meinem<br />
Schwiegervater einen kleinen Kolonialwarenladen<br />
in Nürnberg übernommen. Schon bald<br />
habe ich den Käse entdeckt. Auf einer Messe<br />
durfte ich Käse aus Spanien und Italien probieren<br />
und war sehr beeinduckt. Ich wollte<br />
unbedingt wissen, wie man guten Käse<br />
macht. Schnell wurde Käse zum Schwerpunkt<br />
in unserem Geschäft. Entscheidend war dabei<br />
der Endverbraucher, denn ich wollte Käse<br />
nicht nur verkaufen, sondern meinen Kunden<br />
den perfekten Käse anbieten, der wie in Frankreich<br />
oder Italien schmeckt. So habe ich das<br />
Handwerk des Affineurs gelernt. In meinem<br />
Urlaub bin ich zu den Lieferanten, zu Bauernkäsereien<br />
und Affineuren nach Frankreich gereist,<br />
um zu erfahren, wie man wirklich guten<br />
Käse herstellt und verfeinert.<br />
fng <strong>Genussatelier</strong>: Was können die Teilnehmer<br />
bei Ihren Käseseminaren lernen?<br />
Anton Langer: Neben allgemeinen Käseseminaren,<br />
in denen ich einzelne Käsesorten<br />
in verschiedenen Reifestufen vorstelle<br />
sowie dem Klassiker „Käse und Wein" biete<br />
ich auch Seminare zu den jeweiligen Herkunftsländern<br />
an oder von welchem Tier ein<br />
Käse stammt. Außerdem kombinieren wir<br />
Käse mit Wein, Bier oder Schokolade oder<br />
wir verkosten edle gereifte Käse aus meiner<br />
Schatzkammer mit Hochprozentigem, wie besonderen<br />
Rum, Whiskey, Gin oder mit alten<br />
Portweinen. In einem speziellen Seminar können<br />
die Teilnehmer die einzelnen Schritte der<br />
Käseherstellung kennenlernen. Jeder darf<br />
vom Frischkäse bis zum Weichkäse seinen eigenen<br />
Käse machen und dabei erfahren, wie<br />
einfach und trotzdem kompliziert die Herstellung<br />
von Käse ist. Außerdem kochen wir mit<br />
Käse nach exklusiven Rezepten, die ich aus<br />
meinem Urlaub von Lieferanten und Bauern<br />
mitgebracht habe.<br />
Das Wow-Gefühl im<br />
Mund, wenn wir die<br />
Augen schließen.<br />
fng <strong>Genussatelier</strong>: Was gehört zum perfekten<br />
Käsegenuss?<br />
Anton Langer: Käse ist der Mittelpunkt.<br />
Man sollte ihn für sich allein genießen mit<br />
einem Getränk, das einem persönlich am<br />
besten schmeckt. An speziellen Abenden<br />
empfehle ich, welches Brot, welches Getränk,<br />
welche Früchte oder Konfitüren besonders<br />
gut zu einem bestimmten Käse passen.<br />
Am besten lässt sich Käse mit einem<br />
anderen Produkt aus derselben Region<br />
kombinieren. Zum perfekten Käsegenuss<br />
gehört ein hoch prozentiges Getränk, wie<br />
beispielsweise ein guter Whisky oder Rum.<br />
Er kann Aromen aus einem Käse lösen, die<br />
man sonst nicht schmecken würde. Auch<br />
umgekehrt kann Käse aus hochprozentigen<br />
Spirituosen noch mehr Geschmack herausholen.<br />
Für echte Käseliebhaber bietet Anton Langer bis zu 150 verschiedene<br />
Käsespezialitäten in seinem Fachgeschäft.<br />
Manche Käse lagern drei bis vier Jahre in der Reifekammer.<br />
Genuss kann man lernen. Man sollte Käse<br />
am besten Stück für Stück und das Getränk<br />
schluckweise genießen. Was wir als Umami,<br />
den fünften Geschmackssinn, bezeichnen,<br />
würde ich als Mundgefühl beschreiben: das<br />
Wow-Gefühl, wie sich ein Geschmack im Mund<br />
entwickelt, wenn wir die Augen schließen.<br />
Genau das versuche ich auch den Kunden in<br />
meinen Käseseminaren näherzubringen: Was<br />
ist Käsegenusss? Wichtig finde ich, dass die<br />
Teilnehmer Genuss vestehen, dass sie Käse<br />
nicht nur essen, sondern genießen können.<br />
Insofern sehe ich mich auch als Genusslehrer<br />
und als Botschafter des guten Geschmacks.<br />
KONTAKT<br />
Käse- und Feinkost Langer<br />
Hirschenstr. 22<br />
90762 Fürth<br />
Tel: 0911 7566305<br />
Fax: 0911 7566306<br />
E-Mail: info@kaese1a.de<br />
www.käse1a.de<br />
ein fng magazin<br />
17
IDR. JAGLAS Kräuter-ElixiereI<br />
Von der Klosterapotheke in die Bar<br />
Dr. Jaglas<br />
Nichts Neues oder doch? Man<br />
nehme Kräuter, Wurzeln und Beeren<br />
und kreiere daraus nach traditionellen<br />
Rezepturen Hochprozentiges.<br />
Nicht zum Verkauf in der Apotheke,<br />
sondern für den exquisiten Geschmack, für<br />
Genießer und Kenner die das Besondere suchen.<br />
Apothekerin Christina Jagla hat mit<br />
ihrem Berliner Apothekenlabel DR. JAGLAS<br />
den Kräutern eine neue Bühne gegeben.<br />
Schon als Urgoßvater Max Jagla seinen Kolonialwarenladen<br />
führte, erfreute sich das<br />
Kloster-Elixier großer Beliebtheit und wurde<br />
besonders nach reichhaltigem Essen sehr geschätzt.<br />
Die Klosterrezepturen sind geblieben,<br />
die Kräuter dafür kommen jedoch nicht mehr<br />
wie einst aus dem Klostergarten. Wenn auch<br />
die Artischocken für Christina Jaglas Elixiere<br />
in Deutschland wachsen, den Ginseng bezieht<br />
sie aus Südkorea, die Maca-Pflanze aus<br />
Peru. Und statt in der Apotheke, gibt es die<br />
Magenbitter heute als hochwertige Kräuter-<br />
Spirituosen unter anderem in ausgewählten<br />
Feinkostläden und in der Gastronomie.<br />
KONTAKT<br />
Dr. Jaglas GmbH<br />
Choriner Str. 40<br />
10435 Berlin<br />
Tel. 030 46 99 55 60<br />
info@dr-jaglas.de<br />
www.dr-jaglas.de<br />
Kräuter-Spezialitäten<br />
für Genießer<br />
Basis für die exklusiven Premium-Kräuter-Digestifs<br />
wie Artischocken-, Maca Ginseng- oder<br />
Golfers-Gingseng-Elixier ist eine mittelalterliche<br />
Klosterapothekenrezeptur. Mit dem Dry<br />
Ginseng hat die promovierte Pharmazeutin<br />
eine besonders aromatische Spezialität auf<br />
den Markt gebracht: „Dieser zuckerfreie Ginseng-Gin<br />
gehört mit seinen 50 Volumenprozent<br />
zu den hochprozentigsten Navy Gins am<br />
deutschen Markt. Besonders an ihm sind der<br />
fünffach destillierte Weizenalkohol und die<br />
hohe Kräuterdichte“, so die Unternehmerin<br />
Christina Jagla. „Die Spezialität Herber Hibiskus<br />
- San Aperitivo ist die alkoholfreie Alternative<br />
zum Aperol Spritz. Die herbe Süße der Hibiskus-Blüten<br />
wird durch Rosmarin, Bitterorange,<br />
Holunderbeeren und Vanille abgepuffert“,<br />
so die Apothekerin, „die dezente, rauchige<br />
Whisky-Note im Angang ist das Faszinierende<br />
an ihm.“ Das leuchtende Aperol-Apricot hat<br />
die Komposition nicht nur den Blütenblättern,<br />
sondern weiteren natürlichen Farbstoffen aus<br />
Apfel oder Öldistel zu verdanken. Herber Hibiskus<br />
- San Aperitivo, der inzwischen bis nach<br />
Abu Dhabi und Aserbaidschan verkauft wird,<br />
kann man als Cocktail oder Longdrink genießen<br />
und ist spannender Begleiter zu<br />
Ziegenkäse, Feigen, Nüsse wie auch<br />
Schokolade.<br />
Zertifizierte Reinheit<br />
Ob Artischockenblätter, Tausendgüldenkraut,<br />
Wacholderbeeren, Zitwerwurzeln,<br />
Baldrian oder Lavendel, es<br />
sind alles Kräuter, die man eher<br />
aus der Medizin als aus dem<br />
Lebensmittelbereich kennt.<br />
„Genau das macht sie für den<br />
Gaumen so einzigartig“, konstatiert<br />
die Bitterspezialistin.<br />
Verarbeitet werden sie alle<br />
noch immer in der väterlichen<br />
Apotheke zu Bitterkräutern, die<br />
für ihre hohe Reinheit und den<br />
Gehalt an Inhaltsstoffen wie<br />
ätherische Öle oder Bitterstoffe<br />
nach Deutscher Arzneibuch<br />
Qualität zertifiziert sind. Kein<br />
Wunder also, dass Christina<br />
Jagla diese „Heil“-Kräuter auch<br />
im detailverliebten und mehrfach preisgekrönten<br />
Design (unter anderem German Design<br />
Award Special 2017) verewigt hat.<br />
Kräuter im Trend der Zeit<br />
2016 hat Apothekerin Christina Jagla ihr Unternehmen<br />
gegründet, heute, fünf Jahre später,<br />
sind die hochprozentigen Kräuter-Elixiere<br />
und ausgewählten Drink-Kreationen des Ber-<br />
liner Apothekenlabels Dr. Jaglas längst viel<br />
mehr als bloß ein Geheimtipp. „Mir war klar,<br />
dass die Artischocken-, Ginseng- und Maca-<br />
Elixiere dank wertvoller Bitterstoffe und<br />
vieler ätherischer Öle ein großes Potenzial<br />
als Digestif haben und genau den Nerv der<br />
Zeit treffen.“ Und sie weiß, dass ihre Kunden<br />
nicht nur die besondere Qualität der handverlesenen<br />
Bitterkräuter, Wurzeln und Beeren<br />
schätzen, sondern vor allem die authentische<br />
Geschichte hinter dem Label DR. JAGLAS.<br />
Authentizität, sich selbst und ihren Wurzeln<br />
treu zu bleiben, das ist es mithin auch, was<br />
Christina Jagla so erfolgreich macht. Nach<br />
wie vor arbeitet sie einen Tag in der Woche<br />
in der Apotheke und hält trotz stetig wachsendem<br />
Unternehmen, das mittlerweile<br />
weltweit exportiert, daran fest „strukturiert<br />
und bedacht meinen Weg zu gehen und die<br />
Marke organisch wachsen zu lassen. Genau<br />
diese Vielfältigkeit gibt mir jeden Tag neue<br />
Energie und Motivation und macht einfach<br />
enorm viel Spaß.“<br />
Drinks mit Elixieren<br />
Pur, als Aperitif oder als Long-Drink, die<br />
Kräuter-Elixiere von DR. JAGLAS sind nicht<br />
nur an der Bar, sondern auch zu Hause ein<br />
„kleine Sünde“ wert. Christof Reichert vom<br />
Hotel Adlon Kempinski in Berlin hat unter<br />
anderem mit ihnen exklusive Drinks kreiert.<br />
Diese und mehr Rezepte zum Nachmachen<br />
unter www.dr-jaglas.de.<br />
Impressum<br />
Verlagsleitung:<br />
Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />
Benno Keller<br />
Chefredaktion:<br />
Philipp Hirt-Reger<br />
Konzeptionelle Beratung:<br />
Karl-Heinz Dautzenberg<br />
Redaktion:<br />
Bert Pflüger<br />
Marie Schäfers<br />
Gudrun Schillack<br />
Head of Production:<br />
Britta Göpfert<br />
Herstellung:<br />
Schleunungdruck GmbH<br />
97828 Marktheidenfeld<br />
genussatelier@harnisch.com<br />
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