TRENDYone | Das Magazin – Augsburg – Januar 2022
Werterhalt trotz Inflation | Kanuslalom-WM 2022 | Pro & Contra: Meinungen zur Cannabis-Legalisierung
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M4 Wirtschaft & Politik<br />
spekulative) Anlegen in Aktien. Damit<br />
werden Beteiligungen an Unternehmen<br />
aller Art bezeichnet. Aktien sind<br />
als Inflationsschutz gut geeignet, denn<br />
meistens steigen die Kurse, wenn die<br />
Geldmenge steigt. Es hängt natürlich<br />
stark davon ab, welche Aktien Sie<br />
besitzen. Wenn es den Unternehmen<br />
gelingt, die aufgrund der Inflation entstandenen<br />
Kostensteigerungen weiterzugeben,<br />
dann profitieren Sie als<br />
Aktionär von der Inflation.<br />
Eine Voraussetzung dafür ist jedoch,<br />
dass die Reallöhne der Kunden mithalten.<br />
Denn wenn die Kaufkraft der<br />
Kundschaft eines Unternehmens<br />
sinkt, können die Preise eben nicht<br />
weitergegeben werden. Wie so oft<br />
im Leben kommt es hier also auf<br />
das richtige Maß an: Laut mehrerer<br />
Studien schneiden Aktien bis<br />
zu einer Inflationsrate von fünf<br />
Prozent am besten ab, während es bei<br />
höheren Inflationsraten zu Problemen<br />
kommt. Auf längere Sicht sollte ein Aktieninvestment<br />
die Inflationsrate von 2<br />
Prozent schlagen. Der DAX (Deutsche<br />
Aktienindex) erwirtschaftete bisher im<br />
Schnitt ein Plus von 8 Prozent pro Jahr.<br />
Ihre reale Rendite läge hierbei also bei<br />
plus 6 Prozent pro Jahr und damit weit<br />
über der Inflation.<br />
Auch die Gewinne von einzelnen Unternehmen<br />
leiden unter einer steigenden<br />
Inflation. Daher sollen Sie möglichst<br />
breit gestreut in Aktien investieren <strong>–</strong><br />
hier bieten sich vor allem kostengünstige<br />
Exchange-Traded Funds (ETFs /<br />
Indexfonds) an, die einem bestimmten<br />
Aktienindex folgen. Ein Tipp: Verzichten<br />
Sie am besten auf Aktien von stark<br />
konjunkturanfälligen Unternehmen,<br />
wie etwa Finanzwerte oder Autowerte.<br />
Stattdessen empfehlen sich die Branchen<br />
Gesundheit bzw. Pharmazie oder<br />
Stromversorger, denn Strombedarf<br />
besteht auch in konjunkturschwachen<br />
Phasen.<br />
3. Für Informierte: Immobilien<br />
„Was ist schon sicherer als eine Geldanlage<br />
aus Beton und Stahl?” heißt es<br />
so schön. Doch nicht jede Immobilie<br />
INFLATION FÜHRT ZU<br />
WERTVERLUST<br />
ist zum Schutz vor Inflation geeignet:<br />
<strong>Das</strong> sogenannte Bauerwartungsland,<br />
denkmalgeschützte Objekte, Immobilien<br />
in wirtschaftlichen „Problemregionen“<br />
sowie land- und forstwirtschaftliche<br />
Objekte fallen hierbei raus.<br />
Ein- und Mehrfamilienhäuser, Bauland<br />
und Eigentumswohnungen in Ballungsräumen<br />
sind stattdessen sehr<br />
empfehlenswert. Generell sollten Sie<br />
auf den allgemeinen Wohlstand der<br />
Anlageregion achten <strong>–</strong> eine Orientierung<br />
bieten hier etwa die entsprechenden<br />
Arbeitslosenquoten.<br />
Eine Immobilie funktioniert außerdem<br />
nur dann gut als Schutz gegen Inflation,<br />
wenn Sie als Käufer die höheren Kosten<br />
auf Ihre Mieter abwälzen können. Denn<br />
zusammen mit der Inflation steigen<br />
folglich auch die laufenden Kosten für<br />
den Unterhalt des Objekts sowie gegebenenfalls<br />
auch die Finanzierungskosten.<br />
Steigen die Mieten nicht proportional<br />
zu den Kosten, machen Sie<br />
als Vermieter also einen Verlust. Sehr<br />
starke, schnelle Erhöhungen der Miete<br />
sind gegenüber den Mietern meist<br />
schwer durchzusetzen, vor allem während<br />
einer Inflation.<br />
Ein relativ guter Schutz ist die Immobilie,<br />
wenn Sie sie während einer<br />
hohen Inflation verkaufen. Denn mit<br />
steigender Inflation steigen auch<br />
die Immobilienpreise, sodass Sie<br />
Ihr Objekt in der Regel für einen<br />
wesentlich höheren Preis als ursprünglich<br />
verkaufen können. Wer<br />
nicht ausreichend Kapital zum Erwerb<br />
einer eigenen Immobilie hat,<br />
kann sich zudem an Immobilienfonds<br />
beteiligen.<br />
5. Für Risikoscheue: Infrastrukturfonds<br />
Eine weitere, weniger vom Finanzmarkt<br />
abhängige Möglichkeit ist die<br />
Investition in Infrastrukturfonds. Da<br />
sowohl in Deutschland als auch auf der<br />
ganzen Welt stetig die Infrastruktur (z.<br />
B. Autobahnen, Brücken, Flughäfen…)<br />
ausgebaut wird, ist in diesem Bereich<br />
ein großer und vor allem langfristiger<br />
Bedarf vorhanden. Seit einigen Jahren<br />
kann auch in erneuerbare Energien<br />
und Kommunikationsnetze investiert<br />
werden, zudem werden immer öfter<br />
Lira-Krise: In der Türkei stieg die Inflationsrate zuletzt auf knapp<br />
20 Prozent, dort wird bereits von einer galoppierenden Inflation<br />
gesprochen.