Notiert Nr. 52

Neben der Mitwirkung bei
Konzerten und
Schallplattenaufnahmen des
Männerchores (in dieser Zeit
vollzog sich übrigens die
Namensänderung von
Männerchor in
Chorgemeinschaft) schufen sich
die jungen Sängerinnen bald
eine eigene Plattform für
Auftritte: die Konzertreise nach
Luxemburg im September 1977,
die Ständchen bei
Bundeskanzler Kohl 1978 sowie
in der indonesischen Botschaft
in Bonn sind nur einige der
Höhepunkte.
Nach einem Aufruf in der
Tagespresse erschienen weit
über 100 Kinder aller
Altersstufen zu einem
Probesingen in der Stadthalle,
und alle bestanden die
„Aufnahmeprüfung“ durch
Chordirektor Theo Breuer, dem
Dirigenten des Männerchores.
Bereits ein halbes Jahr später
stand der GERMANIA-
Nachwuchs mit dem
Männerchor der GERMANIA
auf der Bühne und bestand
seine Feuertaufe. 1978
übergab er das Dirigentenamt
an Hermann-Josef Schmitz,
der im Jahre 1983 von Bernd
Radoch abgelöst wurde.
1986, nach 15 Jahren
erfolgreichen Singens,
mussten sich die
Verantwortlichen des Chores
dem Zeitgeist beugen und
den Kinderchor, der sich in
einem Schrumpfungsprozess
befand, auflösen.
Als Theo Breuer jedoch 1993
als Chorleiter der GERMANIA
verabschiedet wurde, gelang
es durch aufwändige
Recherche, ehemalige
Sängerinnen und Sänger auf
die Bühne zu bekommen, die
dann, geleitet und begleitet
von Hermann-Josef Schmitz und
Bernd Radoch, noch einmal ihr
Lieblingslied vortrugen: „Wo mag
denn nur mein Christian sein“.
Einer der jungen Sänger, Rainer
Lampert, trat damals dem
Männerchor bei, in dem er heute
noch als 1. Tenor singt – seit 50
Jahren.
Nachdem die GERMANIA 2015
einen gemischten Chor, die
Swingphonie, gegründet hatte,
erinnerte sich auch Claudia
Borneburg heute noch an ihre
damalige schöne Zeit im Kinderchor
und trat dem neuen Chor wieder
bei, ebenso Michael Stanetschek,
der seinerzeit sogar auf einer
Weihnachtsplatte der
Singgemeinschaft als Solist zu
hören war.
Fazit: über 500 Kinder und
Jugendliche durchliefen in 15 Jahren
den Kinder- und Jugendchor die
GERMANIA, einige sind heute als
Erwachsene dabei und haben sogar
Geschwister oder andere
Familienangehörige „nachgezogen“.
Damals wurde nicht nur das
Fundament für die musikalische
Ausbildung gelegt, sondern auch
ein sinnvolles Freizeitangebot,
weitab vom heutigen Trend des
Sich-Berieseln-Lassens und des
passiven Konsumierens. Es wäre
sicher keine schlechte Idee, wenn
die GERMANIA noch einmal
darüber nachdenken würde, das
Angebot für die Post-Covid-Zeit
wieder aufzuleben zu lassen, um
Kindern wieder mehr Freude am
Leben und an der Musik zu
vermitteln. - HJB