Aktuell Obwalden | KW01 | 6. Januar 2022
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Mannspersonen unsittliche Beziehungen<br />
unterhalten». Etwa zum 60-jährigen Edwin<br />
F. aus Luzern. Dieser sagte gegenüber<br />
der Polizei, Louise habe regelmässig seine<br />
Wohnung geputzt. Dabei sei es jeweils auch<br />
zum Geschlechtsverkehr gekommen. Es<br />
habe, soEdwin wörtlich, eine «regelrechte<br />
Vereinigung der Geschlechtsteile stattgefunden».<br />
Louise habe «für den Geschlechtsverkehr<br />
kein Entgelt verlangt». Er habe ihr<br />
allerdings etwas mehr Lohn fürs Putzen gegeben.<br />
Louise bestritt im Polizeiverhör, mit<br />
Edwin F. jemals Sex gehabt zu haben.<br />
Auch der Vater wirdgetadelt<br />
Zur selben Zeit traf sich Louise auch regelmässig<br />
mit CarloC., einem jungen Mann aus<br />
Luzern. Carlo hatte Louise aneinem Sonntagnachmittag<br />
auf der Strasse kennengelernt.<br />
Zum Geschlechtsverkehr sei es in den<br />
darauffolgenden Treffen bei Carlo daheim an<br />
der Luzerner Eisengasse nicht gekommen,<br />
«weil meine Mutter immer zu Hause war»,<br />
wie Carlo im Verhör sagte. Er räumte aber<br />
ein, sie hätten «ca. 20 Mal miteinander an<br />
den Geschlechtsteilen gespielt». Louise, so<br />
gab Carlo weiter zu Protokoll, sei ein «ganz<br />
leichtes Mädchen». Als er herausfand, dass<br />
sie sich regelmässigauch mitanderen Männern<br />
traf, verlor er das Interesse an ihr.<br />
Zurück zumKüchenburschen Fritz: Er war<br />
offenbar der Einzige, der das Privileg hatte,<br />
Louise daheim in Sarnen zu besuchen, wo<br />
sie mit ihrem Vater und zwei unehelichen<br />
Kleinkindern wohnte. Regelmässig hatten<br />
die beiden Geschlechtsverkehr.Und weil sich<br />
Unverheiratete nicht einfach nach Lust und<br />
Laune vergnügen dürfen, nahm die Justiz<br />
auch den Hausherrn, Louises Vater Johann,<br />
in die Mangel. Er sei, so sprach ihm der Verhörrichter<br />
ins Gewissen, der «verantwortliche<br />
Haushaltungsvorstand». Als solcher sei er<br />
«verpflichtet, zum Rechten zu sehen». Nun<br />
aber sei seine Tochter Louise schon zum<br />
vierten Mal unehelich schwanger geworden.<br />
Vater Johannentgegnete, er wisseumseine<br />
Verantwortung. Er halte sich aber zurückmit<br />
Kritik an seinen Töchtern, weil sie ihm sonst<br />
«schier an den Grind springen». Auch der<br />
Verhörrichter notierte in seinen Akten, dass<br />
Louiseeine «freche und gemeine Redensart»<br />
an den Taglegte.<br />
Weiteres Unheil drohte: Die Einvernahme<br />
von Fritz brachte an den Tag, dass Louise<br />
Vorkehrungen getroffen hatte, das Kind<br />
heimlich abzutreiben. Fritz hatte dafür ver-
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