element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau
behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.
6
58. Jahrgang
2021
ISSN 0934-5914
B2836
Die Fachzeitschrift für Objektbau
Powerhouse Telemark im
norwegischen Porsgrunn:
Mit voller Kraft voraus!
SPECIAL: SCHWIMMBÄDER / SPORTHALLEN
Tageslichtsysteme; Fassaden; Sonnenschutzsysteme; Glaskonstruktionen;
Sicherheitstechnik; Hallenbau; Wirtschaftsbau; Brandschutz; Keramik; Sanitär; Klima-/Heiztechnik
PROZESSTECHNIK &KOMPONENTEN
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editorial
Armin König
Chefredakteur
Liebe Leser,
leicht amüsiert habe ich mir dieser Tage die Augen gerieben, als eine Pressemitteilung des bau- und wohnungspolitischen Sprechers
der FDP-Bundestagsfraktion Daniel Föst bei mir im Posteingang einging, in dem er als einer der ersten ein Statement zum Koalitionsvertrag
der neuen Ampelregierung abgab und dabei die Vereinbarungen zur Bau- und Wohnungspolitik "über den grünen Klee" lobte.
Dies ist das erste Mal, dass ich wissentlich eine solch positive Meldung von Herrn Föst wahrnahm, kannte ich seine Statements doch
eher als zwar fundierte, aber immer äußerst kritische Stimme zur aktuellen Baupolitik. Grinsend und an den alten Werbespruch von
TUI "Du meckerst ja gar nicht" erinnert, machte ich mir Gedanken, wie sehr eine Regierungsbeteiligung doch die Sicht auf die Dinge
verändert.
Kurze Zeit später kamen allerdings noch weitere Meldungen aus ganz unterschiedlichen Quellen zum Koalitionsvertrag herein: So
"flatterte" z. B. eine Pressemitteilung des ZDB mit dem Statement von Felix Pakleppa auf meinen Schreibtisch, in dem er wörtlich
sagte: "Wir begrüßen die Ankündigung der Ampelkoalition, die Bedeutung des Bauens mit einem eigenständigen Ministerium
hervorzuheben. Denn egal ob Leitungsinfrastruktur, der Ausbau der Windenergie oder die energetische Gebäudesanierung – bei
der Klimawende ist die Bauwirtschaft mit ihrem Knowhow gefragt. Wir haben in der Vergangenheit mehrfach ein Bauministerium
gefordert, dass es nun kommt, erfüllt uns mit Zufriedenheit." Weiter sprach er sich lobend über die Erhöhung der linearen Afa von
2 auf 3 % aus. Zwar bezeichnete er das Ziel im Jahr 400.000 Wohnungen jährlich zu bauen als ambitioniert, drückte sich aber
dennoch recht positiv über die Vereinbarungen aus. Auch das kurz danach eintreffende Statement der Bundesingenieurkammer war
zwar etwas kritischer und beklagte, dass etwas mehr "Mut zur Neugestaltung" wünschenswert gewesen wäre und bedaurte, dass
der Bereich 'Infrastruktur' nicht unter dem Dach des Bundesbauministeriums angesiedelt ist, begrüßte aber trotzdem weite Teile des
Koalitionsvertrages. Und auch das Handelsblatt kam zu folgenden Aussage: "Nach langen und vor allem diskreten Verhandlungsrunden
haben sich die Ampelparteien auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Statt auf Konfrontation mit der Immobilienwirtschaft setzen
die Koalitionäre auf Kooperation. So wird es eine von vielen Marktteilnehmern befürchtete schärfere Mietenregulierung nicht geben,
stattdessen soll ein 'Bündnis bezahlbarer Wohnraum' unterstützt durch steuerliche Anreize das Wohnungsangebot deutlich ausweiten."
So viel positive Resonanz in Sachen Baupolitik habe ich bisher selten erlebt. Und wirklich: Liest man sich in die Vereinbarungen
des neuen Koalitionsvertrages zum Thema Baupolitik etwas ein, so sind viele Punkte, die hier angegangen werden sollen, auch
aus meiner Sicht, durchaus lobenswert. Vor allem scheint das existentielle Problem, das Wohnungsnot und hohe Mieten für viele
darstellt, auch endlich bei der Politik angekommen und der diesbezügliche Handlungsbedarf durchaus erkannt worden zu sein. Doch
ein Wermutstropfen bleibt leider: Da allerdings die Gegenfinanzierung so mancher Punkte im Koalitionsvertrag noch nicht wirklich
geregelt wurde, bleibt zu hoffen, dass sich hier auch wirklich etwas zum Positiven wandelt und es nicht nur bei Absichtserklärungen
bleibt. Man darf gespannt sein und hoffen!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein paar schöne Feiertage und einen guten Rutsch, in ein hoffentlich gutes und vor allem
gesundes neues Jahr 2022.
Ihr
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3
inhalt
TITELTHEMA
Powerhouse Telemark im norwegischen
Porsgrunn
Mit voller Kraft voraus!
6
OBJEKTE
Büroprojekt „Vision One“ in Leinfelden-
Echterdingen
Nachhaltiger und zukunftsorientierter
Nutzungsmix
Unternehmensgebäude von Heroal in Verl
Alles Alu
Smart Office im Büro- und Dienstleistungsstandort
Airport City, Düsseldorf
Moderne Bürowelt mit modernem Klimakonzept
Hotel Schulz in Berlin
Mit Blick auf die „Berliner Mauer“
SPECIAL: SCHWIMMBÄDER / TURNHALLEN
Tageslicht- und Lüftungssysteme für
Sportbauten und Schwimmbäder
Vielseitig, robust, ästhetisch
Sporthalle der Grundschule
Richardstraße in Hamburg
Ideale Lösung für Sporthallensanierungen
Sportplatz in Ahrensfelde bei Berlin
Sportanlage der Zukunft
Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg
Bewegter Badehimmel
Schlossberg Sporthalle, Stephanskirchen
Lichtkuppeln beleuchten das Spielfeld
Neptunbad in Köln
Denkmalgeschütztes Thermalbad:
Sicher und schnell saniert
Hallenbad Rheinmünster
Trinkwasserhygiene par excellence
IM FOKUS
Rückkehr aus dem Homeoffice
Tipps zur Gestaltung der
neuen Bürogeneration
Alho Modul-Architektur
Schwerpunkt Fassade
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Aluminium prägt die Fassade: Unternehmensgebäude
von Heroal in Verl.
Seite 13
Tageslicht als gestalterisches Element: Tageslichelemente
in Sportstätten und Schwimmbädern.
Seite 19
Welle prägt die Innenarchitektur: Paracelcus
Bad in Salzburg.
Seite 27
4 element + BAU • 6/2021
inhalt
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Für Sie notiert ...
Die DOMOTEX wird im Januar 2022
nicht stattfinden. Das hat die Deutsche
Messe AG als Veranstalterin der führenden
Messe für Teppiche und Bodenbeläge
mitgeteilt.
Titelgeschichte ab Seite 6
Norwegens Klimaschutzziele sind ambitioniert.
Bis 2050 wird ein nahezu CO 2
-neutraler
Gebäudebestand angestrebt. Ein wegweisender
Impulsgeber für die Dekarbonisierung
von Büroneubauten ist das „Powerhouse
Telemark“, das seine Klimabilanz über den
gesamten Lebenszyklus ausgleicht. Von zentraler
Bedeutung ist dabei die innovative Fassadenlösung
aus der Fertigung von Schüco.
Schüco International KG
Karolinenstraße 1-15
D-33609 Bielefeld
Tel.: + 49 521 783-0
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www.schueco.de
"Wir haben bis zuletzt gemeinsam mit
den ausstellenden Unternehmen für
die DOMOTEX gekämpft und stehen
seit Monaten täglich im Austausch
mit der Branche", sagt Sonia Wedell-
Castellano, Global Director DOMOTEX,
Deutsche Messe AG. "Die DOMOTEX ist
im besonderen Maße von den Auswirkungen
der Corona-Pandemie betroffen,
denn die überwiegende Mehrheit der
DOMOTEX-Aussteller und -Besucher
kommt aus dem Ausland. Angesichts
des aktuellen Pandemie-Geschehens ist
jedoch mit einer kurzfristigen Erholung
des internationalen Geschäftsreiseverkehrs
nicht zu rechnen", ergänzt
Wedell-Castellano.
Noch vor gut einem Monat wollten die
Veranstalter die DOMOTEX im Südteil
des Messegeländes in Hannover in
einem kompakten Format als Re-Start-
Veranstaltung in drei Hallen ausrichten
und so der Branche nach nahezu zwei
Jahren Pandemie die Chance auf ein
physisches Treffen ermöglichen. Wedell-Castellano:
"Was vor einem Monat
noch als realistisches und vielversprechendes
Re-Start-Szenario galt und vom
Markt auch gut angenommen wurde,
hat sich in den letzten Tagen als nicht
mehr darstellbar gezeigt."
Die Veranstalter prüfen einen DOMO-
TEX-Termin im weiteren Verlauf des
Kalenderjahres 2022.
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titelthema
Powerhouse Telemark im norwegischen Porsgrunn
Mit voller Kraft voraus!
Norwegens Klimaschutzziele sind ambitioniert. Bis 2050 wird ein nahezu CO 2
-neutraler Gebäudebestand
angestrebt. Ein wegweisender Impulsgeber für die Dekarbonisierung von Büroneubauten
ist das „Powerhouse Telemark“, das seine Klimabilanz über den gesamten Lebenszyklus
ausgleicht. Von zentraler Bedeutung ist dabei die innovative Fassadenlösung.
Weit über den Horizont der
Industriestadt Porsgrunn hinaus
ist die markante Silhouette des
„Powerhouse Telemark“ sichtbar. Bei
Sonnenschein funkelt der elfstöckige Büroturm
wie ein bernsteinfarbener Diamant
in XXL-Größe, von dessen Dachterrasse
sich ein fulminanter Blick auf das etwa
35.000 Einwohner:innen zählende Oberzentrum
der Provinz Telemark und den
Frierfjord bietet. Fertiggestellt im Sommer
2020, ist das Nullemissionsgebäude zum
Symbol für die Wende zu einer Green
Economy in der Region geworden, die
etwa 150 Kilometer südlich von Oslo
liegt und eine lange Historie als fortschrittlicher
Wirtschaftsstandort hat. Mit der
UNESCO-Weltkulturerbestätte Vemork,
die in derselben Provinz wie Porsgrunn
liegt, ist hier eines der größten Wasserkraftwerke
des frühen 20. Jahrhunderts
verortet. Passender kann der Ort für ein
„Powerhouse“ demnach nicht sein.
243.000 Kilowatt
stunden alles inklusive
Nicht nur architektonisch ist das Kraftpaket
ein Hingucker. Auch die energetische
Performanz ist bemerkenswert,
wie das Energiekonzept „Powerhouse
Telemark: A plus energy building with a
low exergy heating and cooling system“
der Ingenieurinnen und Ingenieure von
Skanska Norwegen zeigt. So beinhalten
die kalkulierten 243.000 Kilowattstunden
Solarstrom, die das rund 8.400 Quadratmeter
umfassende Bürogebäude pro
Jahr erzeugt, einerseits die Betriebsenergie,
die für den laufenden Unterhalt des
Gebäudes nötig ist, und andererseits die
graue Energie, die in den verwendeten
Materialien steckt, so dass die CO 2
-Bilanz
des Gebäudes nach einer angenommenen
Nutzungsdauer von 60 Jahren
ausgeglichen ist. Der Clou: Ein integriertes
Gebäude-, Energie-, Fassaden- und Innenraumdesign
verringert den Energiebedarf
des solaren Selbstversorgers bis zu 70
Prozent gegenüber dem vergleichbarer
Neubauten. Was einzigartig klingt hat
Serienreife: Das „Powerhouse Telemark“
ist bereits das vierte Powerhouse in
Norwegen, jedoch das erste Bürogebäude
dieser Art in einer kleineren Ortschaft.
Das möchte Emil Eriksrød, Geschäftsführer
von R8 Property, ändern.
Ein Investor
mit Weitblick
Das mit dem Nachhaltigkeitszertifikat
"BREEAM Excellent" ausgezeichnete
Nullemissionsgebäude soll als Inspirationsquelle
für zukunftsfähige Nullemissionsgebäude
gerade jenseits großer
Städte wie Oslo und Trondheim dienen,
wo derartige Objekte ohnehin entstehen.
Der Handlungsbedarf ist allerorts groß:
2017 emittierte die norwegische Bauwirtschaft
fast 13 Millionen Tonnen CO 2
,
was etwa der Menge an klimaschädlichen
Treibhausgasen entspricht, die die Öl- und
Gasindustrie in diesem Zeitraum verursachte.
Will Norwegen seine Klimaschutzziele
erreichen, ist es höchste Zeit für die
Branche, umzudenken. Bei R8 Property
hat die Zukunft längst begonnen, denn
Visionär Eriksrød gründete das Unternehmen
in 2010 deshalb, weil er explizit
nachhaltige Büroimmobilien entwickeln
wollte, in denen Menschen gerne arbeiten.
Der Erfolg gibt ihm Recht: Seit 2015
führt R8 Property den „Norwegian Tenant
Index“ an und gilt landesweit als einer der
beliebtesten Bürovermieter.
Null-Emission
als Mission
Rückblick: Das Erfolgsprojekt „Powerhouse
Telemark“ begann damit, dass die
Büroräume von R8 Property am Stammsitz
in Porsgrunn am Ufer des Porsgrunnselva
an ihre Kapazitätsgrenzen stießen
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titelthema
und kein Platz mehr im Gebäude für die
adäquate Unterbringung neuer Mieter
vorhanden war, weshalb eine Alternative
gefunden werden musste. Da neben der
Firmenzentrale ein bebaubares, flächenmäßig
passendes Grundstück lag, war die
Antwort schnell gefunden: Hier kommt
das neue Head Office hin, dessen großzügige
Büroflächen maximal flexibel sind,
das modernste Anforderungen an Klimaschutz
erfüllt und inspirierende Arbeitsräume
bietet. Ein Leuchtturm soll entstehen,
mit Strahlkraft in die Region hinein und
darüber hinaus. Soweit die Theorie. Für
die Praxis kam die Powerhouse-Initiative
an Bord. Der von renommierten Vertretern
der norwegischen Bauwirtschaft ins
Leben gerufenen Allianz gehören der
Bauträger Entra, die Skanska-Baugruppe,
die Ingenieurgesellschaft Asplan Viak,
die Umweltorganisation Zero und das
auf nachhaltige Baukunst spezialisierte
Architektur- und Designbüro Snøhetta an.
Gemeinsam realisieren sie Nullemissionsgebäude,
die sich durch größtmögliche
Nutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit
auszeichnen. Anders als herkömmliche
Plusenergiehäuser, deren Energiekonzept
primär auf eine energieeffiziente
Betriebsphase und die Reduktion dabei
entstehender CO 2
-Emissionen abzielt,
fokussiert das Design eines „Powerhouse“
auf die Vermeidung jeglicher Treibhausgase,
die das Gebäude über seinen gesamten
Lebenszyklus – also von der Planung
über die Errichtung und Nutzung bis zum
Rückbau – emittiert. Folglich läuft der
Planungsprozess grundsätzlich ganzheitlich
und integral ab, statt, wie gemeinhin
üblich, Gewerk für Gewerk.
Das „Powerhouse Telemark“ ist bereits das vierte Powerhouse in Norwegen, jedoch das erste
Bürogebäude dieser Art in einer kleineren Ortschaft.
Erst simulieren,
dann konstruieren
Die Planer:innen steckten also die Köpfe
zusammen. Erstens mussten sie den
Betrieb des Gebäudes mit klimafreundlicher
Energie sicherstellen. Elementar war
hierfür die bestmögliche Tageslichtnutzung,
um künstliche Lichtquellen weitestgehend
zu vermeiden. Denn die Beleuchtung
ist üblicherweise ein bedeutender
Energieschlucker in Bürogebäuden. Um
den Bedarf auf ein absolutes Minimum zu
reduzieren, entwarf das Kreativteam von
Snøhetta ein Lichtkonzept, das lediglich
2,3 Watt pro Quadratmeter vorsah, und
ein Raumkonzept, das aus dem Wechselspiel
von Licht und Schatten und den
fließenden Übergängen unterschiedlicher
Arbeitssituationen eine anregende
Atmosphäre bietet. Außerdem erhielt
das Gebäudedach vertikale Glasschlitze,
wodurch die drei oberen Büroetagen mit
Tageslicht versorgt werden. Zweitens war
der Energiebedarf für Heizung und Kühlung
zu ermitteln. Drittens bedurfte es der
Analyse, wie viel CO 2
die Herstellung der
Bei der Gebäudeeingangsseite, die eine markante Kerbe ziert, bewies das Schüco Fassadensystem
FWS 50 SG.SI größtmögliche Gestaltungsfreiheit bei gleichzeitig bestmöglicher
Umweltverträglichkeit.
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7
titelthema
Auch bei der Materialauswahl hatten
Umweltverträglichkeit und Langlebigkeit
oberste Priorität, um möglichst viel CO 2
zu sparen. Das Schüco Fassadensystem
FWS aus Aluminium überzeugte hier
nicht nur durch das Cradle-to-Cradle-Zertifikat
in Silber, sondern auch durch eine
hundertprozentige Recyclingfähigkeit
ohne Qualitätsverlust. Daneben waren
weitere vorteilhafte Eigenschaften des
Werkstoffes ausschlaggebend für die
Wahl des Fassadensystems, beispielsweise
seine Leichtigkeit bei gleichzeitig
sehr hoher Stabilität, seine hohe Korrosionsbeständigkeit
durch Eloxierung
und seine Unempfindlichkeit gegenüber
Temperaturschwankungen. Für eine
positive CO 2
-Bilanz alles äußerst förderliche
Merkmale. Auch eine gehörige
Portion Kreativität war erforderlich. Der
Holzboden beispielsweise besteht aus
Industrieparkett, hergestellt aus Holzabfälvorgesehenen
Materialien und Produkte
verursacht, wie viel Treibhausgase bei der
turnusmäßigen Erneuerung von Bauteilen
entstehen und wie groß die CO 2
-Menge
im Entsorgungsfall ist, um die graue Energie
zu berechnen. Alle Werte summiert
ergaben das zu entwickelnde Energiekonzept.
Mittels BIM wurde am digitalen
Gebäudemodell getüftelt. Für die komplexen
Berechnungen kamen unter anderem
die Energiesimulationssoftware Simien
v 6.009 und ein auf der DIN EN ISO
11855-2 (EU-Norm für umweltgerechte
Gebäudeplanung) basierendes Kalkulationstool
zum Einsatz. Das Ergebnis: Man
nehme eine sehr gut wärmegedämmte
Gebäudehülle, kombiniere sie mit aktiv
gewonnenen regenerativen Energien,
die zu einem Kreislaufsystem verbunden
werden, unterstütze das Ganze mit einem
LowTech-Ansatz und verwende vorrangig
ressourcenschonende, rezyklierte Bauund
Werkstoffe.
Um ein Maximum an Sonnenstrahlen einzufangen,
wurde die Dachfläche mit den integrierten
Photovoltaik-Modulen gen Süden geneigt.
Bildnachweis (Seiten 6-8): Fotograf Sindre
Ellingsen; Nutzungsrecht: Schüco International
KG
Ausgeglichene Klimabilanz
mit Solarstrom
Die (i)konische Gebäudeform macht
nicht nur optisch ein gute Figur. Auch
unter energetischen Gesichtspunkten
ist sie vorteilhaft: Um ein Maximum an
Sonnenstrahlen einzufangen, wurde die
Dachfläche imposant um 24 Grad gen
Süden geneigt und mit hocheffizienten
integrierten Photovoltaik-Modulen der
dänischen Firma SolarLab mit einem
Wirkungsgrad von 22 Prozent und
einer Leistung von 210 Kilowatt Peak
bestückt. Die schräg nach oben verlaufende,
abgewinkelte Südostfassade
erhielt eine ebensolche Ausstattung,
genauso wie das Dach des neben dem
Gebäude befindlichen Carports. Jährlich
produziert die insgesamt fast 1.500
Quadratmeter große Modulfläche etwa
243.000 Kilowattstunden Sonnenstrom:
Davon entfallen lediglich knapp 50.000
Kilowattstunden auf die Betriebsenergie,
während rund 193.000 Kilowattstunden
zum Ausgleich der Klimabilanz
verbleiben, die in dem hausinternen
130-Kilowattstunden-Stromspeicher
zwischengespeichert werden. Überschüssig
produzierte Energie wird in die
Autoladestationen und damit zurück in
den Stromkreislauf geleitet. Über die
Lebensdauer von 60 Jahren erzeugt das
Plusenergiehaus auf diese Weise fast 15
Millionen Kilowattstunden CO 2
-neutralen
Strom. Damit ist das „Powerhouse
Telemark“, bezogen auf die Angaben in
„Norwegen: Beheizung und Kühlung von
Gewerbe- und Industriegebäuden mit
erneuerbaren Energien“, herausgegeben
von der Deutsch-Norwegischen Handelskammer
in Oslo, aktuell eines der
effektivsten Solarkraftwerke Norwegens.
Nachweisbare Umweltverträglichkeit
als
Erfolgsfaktor
Für die Lichtdachkonstruktion kam das
vielfach eingesetzte Schüco Fassadensystem
FWS 50.HI zur Anwendung, mit
dem sich speziell in Großprojekten wie
Einkaufszentren, Büro- und Verwaltungsgebäuden
und Hotels große Spannweiten
architektonisch ansprechend
verwirklichen lassen. Ausschlaggebend
für Planer:innen und Bauherrn, sich für
diese Lösung zu entscheiden, war die
nachweisbare Umweltverträglichkeit der
Materialien durch eine Zertifizierung nach
dem Cradle-to-Cradle-Produktstandard.
Cradle-to-Cradle-zertifizierte Systeme
können nach ihrer Nutzungsphase außerdem
beliebig oft in den Wertstoffkreislauf
zurückgeführt werden und erfüllen hohe
Ansprüche bei der Einhaltung sozialer
Standards sowie dem sorgfältigen
Umgang mit Wasser und Energie in der
Herstellung. Um die schräg nach oben
verlaufende, großflächige Fensterfront
im unteren Abschnitt der Südostfassade
so elegant wie möglich zu gestalten, das
Tageslicht zu maximieren und dabei auf
nachhaltige Produkte zu setzen, fiel auch
für weitere Teile der Gebäudehülle die
Entscheidung zu Gunsten des ebenfalls
Cradle-to-Cradle-zertifizierten Fassadensystems
Schüco FWS 50 SG.SI. Die
Semi-Structural-Glazing-Optik mit schmaler
Ansichtsbreite von lediglich 50 mm
sorgt dafür, dass die Profile nur im Raum
sichtbar sind und außen in flächenbündiger
Ganzglasoptik mit filigranen Fugen
erscheinen, was dem Kraftpaket, anders
als sein Name vermuten lässt, eine anmutige
Erscheinung verleiht. Optisch äußerst
apart ist zudem die gewählte Lösung
für die Gebäudeeingangsseite, die eine
markante Kerbe ziert. Auch hier bewies
das Schüco Fassadensystem FWS 50
SG.SI größtmögliche Gestaltungsfreiheit
bei gleichzeitig bestmöglicher Umweltverträglichkeit.
Die hochwärmegedämmten und mit
Dreifachisolierverglasung versehenen
Fenster und Vorhangfassaden überzeugen
sowohl in gestalterischer als auch
in technischer Hinsicht, da sie niedrigste
thermische Kennwerte gewährleisten:
Der Wärmedurchgangskoeffizient aller
Fenster (U w
-Werte) und Vorhangfassaden
(U cw
-Werte), einschließlich der Rahmenprofile
und Verglasungen, beträgt 0,75
W/m²K, der Gesamtenergiedurchlassgrad
(g-Wert) der Verglasung liegt bei 37
Prozent und hinsichtlich der Tageslichttransmission
bei 63 Prozent.
Ökodesign macht den
Unterschied
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titelthema
len. Die Teppichfliesen sind zu 70 Prozent
aus alten Fischernetzen gefertigt. Rauen
Charme versprüht der unbehandelte, freiliegende
Beton. Vom Büroschreibtisch bis
zum Küchenmöbel fand bis ins kleinste
Detail eine Überprüfung der Klimafreundlichkeit
statt, damit nichts die CO 2
-Waage
aus dem Gleichgewicht brachte. Sogar
ein spezielles Beschilderungssystem mit
umweltschonender Folierung wurde entworfen,
das eine visuelle Kennzeichnung
von Büroräumen erlaubt, ohne unnötigen
Abfall zu produzieren.
Wärme kommt aus
300 Metern Tiefe
Für wohlige Wärme von 21,5 Grad
Celsius im Gebäude sorgt geothermische
Energie. Eingebunden in ein „LowEx“-
System, das auf einer optimal aufeinander
abgestimmten Niedrigtemperaturheizung
und Hochtemperaturkühlung basiert,
wodurch der Stromenergiebedarf extrem
gering ist, zapft eine hocheffiziente
Wärmepumpe über acht Erdsonden aus
300 Metern Tiefe die vorhandene Wärme
im Erdinneren an. Die Ausbeute ist so beträchtlich,
dass nahezu 100 Prozent der
zur Beheizung und Lüftung der Räume
benötigten Energie abgedeckt werden.
Die Erdbohrungen gehören zu den bisher
tiefsten zur Nutzung geothermischer Wärme
in Norwegen und zeigen, dass sich
die Kenntnisse der Öl- und Gasindustrie
in Bohrtechnologie und Geologie künftig
für die Erschließung von Erdwärme und
damit klimafreundlicher Energie nutzen
lassen.
Innenraumgestaltung
eröffnet Möglichkeiten
Ebenfalls mit Bedacht geschah die
Innenraumkonfiguration. Vom Empfangsbereich
im Erdgeschoss bis zur gemeinsamen
Personalkantine und den Penthouse-
Tagungsräumen führen zwei großzügig
gestaltete, offene Treppen in die obersten
Etagen. Das lädt nicht nur dazu ein, den
Weg zu Fuß zurückzulegen und etwas
für den Kreislauf zu tun, sondern fördert
darüber hinaus die zufällige Begegnung
und damit die Kommunikation der Nutzerinnen
und Nutzer untereinander. Im
neunten Stock verbindet eine markante
Holztreppe die Kantine mit den Tagungsräumen
und führt hinaus auf die Dachterrasse,
von wo aus sich ein herrlicher
Blick auf den Fjord bietet. Standardisierte
Innenraumlösungen und Co-Working-
Spaces bieten den Mietern die Möglichkeit,
ihre Büroräume nach Bedarf zu
skalieren, um flexibel zu sein und Remote-
Working-Konzepte umzusetzen. Über die
Smartphone-App der Softwarelösung
Orbit lassen sich diverse Anwendungen
Im neunten Stock verbindet eine markante Treppe die Kantine mit den Tagungsräumen und
lädt nicht nur dazu ein, den Weg zu Fuß zurückzulegen, sondern fördert darüber hinaus die
zufällige Begegnung und damit die Kommunikation der Nutzerinnen und Nutzer untereinander.
Bildnachweis: THT Foto / R8 Property
personalisiert steuern, etwa der Check-in,
die Raumbuchung oder die Anmeldung
von Besuchern.
Die Begeisterung, mit der die
Mieter:innen das Gebäude nutzen,
Bauherr:
Architekten:
Energiekonzept:
Technische
Gebäudeausrüstung:
Fachbetrieb:
Projektentwicklung:
Bautafel
R8 Property, Porsgrunn, Norwegen
Snøhetta, Oslo, Norwegen
Skanska AB, Oslo, Norwegen
Asplan Viak AS, Sandvika, Norwegen
H-fasader AS
Entra Eiendom AS, Oslo
Planungs-/Bauzeit: 2015 - 2020
Bruttogeschossfläche (BGF): 8.403 m²
bestärkt R8 Property-Chef Eriksrød in
seiner Überzeugung, zur richtigen Zeit am
richtigen Ort die richtige Büroimmobilie
realisiert zu haben. Also: Volle Kraft voraus
für das klima- und nutzerfreundliche
Powerhouse
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objekte
Büroprojekt „Vision One“ in Leinfelden-Echterdingen
Nachhaltiger und zukunftsorientierter Nutzungsmix
Die Region Stuttgart ist eine der am stärksten wachsenden Metropolregionen in Deutschland.
Damit wird auch der prosperierende Standort Leinfelden-Echterdingen, direkt vor den Toren
der Landeshauptstadt, zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt im „Ländle“. Hier hat die
Bülow-AG das „Vision One“ realisiert, das gekonnt Büro, Schulungsangebote und Hotellerie
unter seinem Dach vereint.
Fliesenhersteller Lasselsberger mit
seiner Marke Rako lieferte für alle
Verkehrswege im Innenbereich
ästhetische und hochbelastbare Fliesen
der Serie „Kaamos“ sowie für die Sanitärzonen
und die Hotellobby die eleganten
Serien „Extra“, „Base“, „Color One“ und
„Saloon“. Insgesamt wurden in dem
außergewöhnlichen Objekt über 3.500
m 2 Fliesen des Herstellers verbaut, die
in allen Nutzungsbereichen zum Einsatz
kommen.
Die Bülow-AG plant und realisiert seit
über 55 Jahren zahlreiche Projekte in
ganz Deutschland. Das dienstleistungsorientierte
Unternehmen entwickelt und
managt komplexe Neubauvorhaben
sowie Revitalisierungen im Bestand sowie
denkmalgeschützte Objekte. Damit das
möglich ist, arbeitet ein interdisziplinäres
Team aus Immobilienspezialisten, Architekten
und Planern bei der Bülow AG eng
zusammen.
Moderner Business-
Campus mit
vielfältiger Nutzung
Am Standort Leinfelden-Echterdingen, in
unmittelbarer Nachbarschaft zur Landeshauptstadt
Stuttgart, der Autobahn A8
und nahe der Messe Stuttgart sowie des
Flughafens gelegen, ist von der Bülow-
AG nun das „Vision One“ fertiggestellt
worden. Der Gebäudekomplex ist ein
moderner Business-Campus, der eine
optimale Arbeitsumgebung für seine
Nutzer schafft. Die insgesamt 25.400
Quadratmeter Bruttogeschossfläche
(BGF) gliedern sich in vier eigenständige
Bauteile, die um einen großzügigen
und begrünten Innenhof angeordnet
sind. Weiteres Element ist das moderne
Apartment-Hotel, das Privat- und Geschäftsreisenden
ebenso wie Gästen des
im Gebäude ansässigen Schulungs- und
Konferenzzentrums Unterkunft bietet.
Hinzu kommt das Casino, das als Restaurant
Campus-Nutzern und ihren Gästen
zur Verfügung steht.
Nachhaltiges Gebäudeund
Nutzungskonzept
Das Vision One verfolgt ein nachhaltiges
Gebäude- und Nutzungskonzept. So
stehen in der Tiefgarage eine große Zahl
von Elektro-Ladestellen zur Verfügung,
die neben Autos auch E-Fahrräder laden.
Darüber hinaus ist die gesamte Ver- und
Entsorgung des Vision One zentralisiert,
was Synergien zwischen den verschiede-
10
element + BAU • 6/2021
objekte
Das Vision One vereint gekonnt Büro-, Schulungsräumlichkeiten,
Restaurant und ein Hotel.
Bildnachweis (alle Bilder): Boris Storz / Rako
In den Fluren und Treppenhäusern kam die Fliesenserie Kaamos zum Einsatz, die durch ihr zeitloses,
elegantes Design den Räumlichkeiten eine unaufgeregte und hochwertige Optik verleiht.
nen Nutzern und Büroeinheiten ermöglicht
und ein attraktives, zukunftsfähiges
Arbeitsumfeld unterstützt.
Überzeugende Qualität
im Projekteinsatz
Das anspruchsvolle Projekt stellte hohe
Anforderungen an die eingesetzten
Fliesenprodukte und deren Verlegung.
Vor allem die architektonisch anspruchsvollen
Treppenhäuser bedingten eine
präzise Fliesenlegerarbeit und perfekt
verarbeitbare Produkte. Rako erwies sich
hierbei als idealer Lösungsgeber: „Die
Produkte zeichnen sich durch eine hohe
Qualität und ein gutes Preis-Leistungs-
Verhältnis aus. Vorangegangene Projekt
haben bereits gezeigt, dass das Portfolio
von Rako eine nachhaltige Designauswahl
und Qualität für unsere Objekte liefert und
daher gut zu unseren Wünschen passt“,
erklärt Projektleiter Sebastian Kübler von
der Bülow AG den gezielten Einsatz von
Rako-Fliesen in seinem Objekt. Darüber hinaus
punktet der Hersteller mit Liefertreue
und einen umfassenden Support durch
seinen Außendienst.
Zeitlose und
elegante Designs
für Hotel und Bäder
Qualität auf der einen, logistische Besonderheiten
und enge Zeitpläne auf der
wedi Top ®
• Modernes Design, großformatig und fugenfrei
• Umfangreiches Sortiment, fünf aufeinander
abgestimmte Farben und Texturen
• Hochwertiger Verbundwerkstoff, voll durchgefärbt
• Pflegeleichte Oberflächen, rutschsicher im Nassbereich
• Schnelle Installation, einfach und sicher zugleich
www.wedi.eu
Line
Ganzheitliche Systemlösungen
für die moderne Badgestaltung
NEU
element + BAU • 6/2021
11
objekte
In den Bädern wurde die Fliesenserie Base
verlegt, die sich neben ihrer eleganten Optik
auch durch ihre Rutschfestigkeit auszeichnet.
anderen Seite – solche Herausforderungen
waren ebenso zu meistern. Denn die
Nasszellen für das Vision One sind mit
Fertigbädern von Tairos erstellt und waren
bereits in den Rohbau zu integrieren.
Ausgestattet mit den Serien „Base“ und
„Color one“ von Rako, waren die Fliesen
somit lange vor Start des Innenausbaus
pünktlich beim Fertigbadhersteller anzuliefern.
Bei den Bädern wurde ganz bewusst
auf modische Designs oder außergewöhnliche
Farben verzichtet. Für die Bülow AG
war es wichtig, moderne Fliesenoptiken
zu wählen, die eine zeitlose Eleganz in
den Bädern erzeugt. Darüber hinaus ist in
den Duschbereichen die erhöhte Rutschfestigkeit
R10B gefordert, die mit den
dort verlegten Fliesen der Serie „Base“
erreicht wurde.
In der Lobby des Apartment-Hotels
ersetzte die Fliesenserie „Saloon“ mit ihrer
authentischen Holzoptik ein ursprünglich
geplantes Laminat ähnlicher Anmutung.
In Hinblick auf Dauerhaftigkeit, Produktnachhaltigkeit
und eine leichte Reinigung,
erweist sich eine Fliese in solchen Projekteinsätzen
oft als die bessere Lösung.
Das bemerkt ebenso der Hotelbetreiber
positiv: Er ist durchweg zufrieden mit
der gewählten Fliesenserie „Saloon“, so
Projektleiter Sebastian Kübler.
Das Vision One steht für eine neue Philosophie
im Bürobau, die Architekturqualität
und ein optimales Arbeitsumfeld um
Elemente wie Gemeinschaft, Schulung,
Hotelnutzung sowie Nachhaltigkeit und E-
Mobilität gekonnt ergänzt. Um diesen auf
viele Jahre ausgelegten Nutzungsmix dauerhaft
zu gewährleisten, sind qualitätsvolle
Produkte und ein kompetenter Hersteller-
Support wesentliche Grundlagen. Bülow
AG-Projektleiter Sebastian Kübler: „Unser
Fazit fällt sehr positiv aus, da die Qualität
der Rako-Produkte sehr gut ist – was für
unser Projekt und unsere Kunden den entscheidenden
Faktor darstellt. Der Support
war ebenfalls sehr gut. Bei den Bemusterungen
und Rückfragen stand uns stets
ein kompetenter Ansprechpartner mit Rat
und Tat zur Seite. Beim nächsten Projekt
planen wir eventuell mit neuen Rako-
Designs und anderen Farben.“
Ursprünglich war für die Lobby des Hotels ein Laminatbelag für den Boden eingeplant. Da ein Fliesenbelag aber in Sachen Reinigung und Langlebigkeit
punkten konnte, entschieden sich die Verantwortlichen für die Fliesenserie Saloon, die auch optisch Zeichen setzt.
12
element + BAU • 6/2021
objekte
Unternehmensgebäude von Heroal in Verl
Alles Alu
Das prosperierende ostwestfälische Städtchen Verl erfreut sich hinreichender Gewerbesteuereinnahmen
durch Industrie- und Gewerbebetriebe, die sich zunehmend um den Ort herum
ansiedeln. Die Ausnahme von dieser Regel stellt die Firma Heroal dar, deren Wurzeln bis ins
Jahr 1874 zurückreichen und die seit 1950 Rollläden herstellt, und zwar mitten im Ort. Inzwischen
wurde das Portfolio um die Produktgruppen Sonnenschutz und Rolltore sowie Fenster,
Türen und Fassaden erweitert, alles aus Aluminium gefertigt, und so besteht immer mal wieder
neuer Platzbedarf. Da der Hauptfirmensitz, historisch gewachsen, von reiner Wohnbebauung
umgeben ist, müssen für Expansionen Grundstücke in anderen Ortsteilen gefunden oder
auf dem Firmengelände bestehende Immobilien umgewidmet oder zurückgebaut werden. Als
über die Machbarkeit nachgedacht wurde, ein bis dahin genutztes Wohnhaus als Ersatz für
die alte Mensa umzubauen, stellte man bald fest, dass der Aufwand in keinem guten Verhältnis
zum Nutzen gestanden hätte. Die Firma beschloss daher, am Standort ein neues Gebäude
zu errichten und ein zusätzliches Raumangebot zu schaffen. Also trat der beschriebene Fall
ein und das Einfamilienhaus wurde abgeräumt. Auf der so frei gewordenen Fläche sollte ein
Baukörper mit möglichst großer Tiefgarage entstehen, welcher außerdem eine Kantine mit Küche
sowie Besprechungs-, Konferenz- und Schulungsräume, die in ihren Größen variabel sein
sollten, aufnehmen konnte.
Das Unternehmen wandte sich an
das ortsansässige Architekturbüro
Wischke Send und Partner, mit
dem man schon des Öfteren erfolgreich
zusammengearbeitet hatte. Man wünschte
sich ein modernes Gebäude mit einem
„Bistro“, in welchem die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter nicht nur regenerative
Pausen mit dem Verzehr frischen Speisen
verbringen könnten, sondern außerdem
genügend Raum für Kommunikation und
interdisziplinären Austausch in angenehmer
Atmosphäre vorfinden würden.
Neben den Vorgaben für das Raumprogramm
und der wohl selbstverständlichen
Forderung, die eigenen Produkte
einzusetzen, ließ man den Architekten
weitgehend freie Hand, dieses Vertrauen
hatten sich die Planer bereits erarbeitet.
Und so ergaben sich die Restriktionen
eher aus der Situation vor Ort. Zwar
war der Bauplatz nicht übermäßig mit
behördlichen Auflagen belastet, allerdings
galt als Höhenbegrenzung die
Firsthöhe der dreigeschossigen, nachbarlichen
Bebauung. Und da man das nicht
rechtwinklig geschnittene Gelände mit
maximaler Flächenausnutzung bebauen
wollte, blieb naturgemäß wenig Platz für
element + BAU • 6/2021
13
objekte
der Küche ist zur Straße hin verglast,
was gelegentlich Zuschauer anlockt
und Transparenz signalisiert. Das erste
Obergeschoss bietet Raum für Büros und
Besprechungsräume, die großzügig mit
Tageslicht versorgt werden. Das zweite OG
ist den Seminar- und Schulungsräumen
vorbehalten; beide Geschosse verfügen
über die notwendigen sanitären Anlagen.
Bei entsprechendem Wetter kann darüber
hinaus eine ca. 140 m² große Dachterrasse
genutzt werden, die nicht einsehbar
und gegebenenfalls während des gesamten
Tages sonnenbeschienen ist.
Passivhaustaugliche
Glasfassade
Die Glaselemente der Fassade wurden unter
Verwendung der eigenen Produkte errichtet.
Hier kam das System Heroal C 50
HI zum Einsatz, welches aufgrund seiner
Dämmfähigkeit mit einer herkömmlichen
Dreifachverglasung passivhaustauglich
ist. Außerdem wurde das Produkt C 50
GD verbaut, dessen Besonderheit darin
besteht, dass ein Glasschwert den Aluminiumpfosten
statisch ersetzt, wodurch
Breite und Tiefe der Konstruktion optische
Reduzierungen erfahren.
Strenge Geometrie,
präzise Ausformung
Südostansicht des Gebäudes: Die Mischung aus Glas-Aluminium-Fassadenelementen des Bauherren
sowie den Alucobond-Elementen prägen die Fassade.
Bildnachweis (alle Bilder): Alucobond
Baumaterialien und Baustellenlogistik.
Um den Aushub für die große Tiefgarage
sicher vornehmen zu können, wurden die
Baugrubenränder umlaufend gespundet
und eine verlorene Schalung eingesetzt.
Das Gebäude wurde als klassischer Stahlbetonbau
konzipiert, mit den entsprechenden
Decken und Stützen.
In Bezug auf die
Umgebungsbebauung
Entstanden ist ein kubischer Baukörper
mit der Grundfläche eines Trapezoids,
welcher zum einen auf die Umgebungsbebauung
antwortet und zum anderen
den Hauptansichtsflächen, zur Straße und
zum Firmengelände, direkt zugewandt
ist. Unregelmäßig angeordnete, verglaste
Rücksprünge und schräg gestellte
Leibungen nehmen dem Baukörper dabei
die Schwere.
Im Erdgeschoss wurde die gesamte
Gastronomie untergebracht, inklusive
Bistro und großzügiger Außenbereiche mit
Pflanzensichtschutz, sowie den Funktionsräumen
Küche, Lager, Spülküche, Ausgabe
usw. Ungewöhnliches Detail: die Stirnseite
Die Architekten stießen mit ihrem Vorschlag,
auch die geschlossenen Fassadenflächen
mit Aluminium zu bekleiden, sofort
auf Zustimmung. Aufgrund der strengen
Geometrie und der präzise konturierten,
dreidimensionalen Ausformung der Fassade
kam ein Vollmaterial nicht infrage. Das
Büro hatte bereits früher die dreischichtigen
Fassadenplatten Alucobond von 3A
Composites ausgeschrieben und außerdem
mit der Firma Athens aus Hövelhof
einen Partner gefunden, der in der Lage
war, den Entwurf in hochwertige gebaute
Realität umzusetzen. Dazu gehörte, dass
die Fassadenflächen absolut planeben
ausfallen mussten, die Toleranzen bei der
Fugenausbildung dem Niveau im Möbelbau
entsprachen und auch die Untersichten
in das Gesamtbild passten.
Die umweltbeständigen, UV-stabilen und
farbechten Oberflächen des Materialkomposits
ließen es zu, bei Sohlbänken und
der Attika auf die sonst häufig üblichen
Materialwechsel zu verzichten (bei diesem
Objekt wurde übrigens die Uni-Farbe Pure
White 10 ausgewählt, ergänzt durch graue
und blaue Applikationen). Innen liegende
Entwässerungen sorgen hier für die erforderliche
Sicherheit, ohne dass die Architektur
durch technische Notwendigkeiten
unnötig optisch beeinträchtigt wird. Die
Variabilität der Fassadenplatte konnte hier
14
element + BAU • 6/2021
Das neue
Thermo-Z
Distanzprofil
Im Erdgeschoss wurden großzügige Außenbereiche für die Mitarbeiter vorgesehen.
BEGEISTERT
PRAXIS-
ERPROBT!
im Zusammenhang mit einer Vorgehängten
Hinterlüfteten Fassade (VHF) zu einem
Ergebnis führen, bei dem das Material
konsequent dem Entwurf folgt.
Die Bauherrin zeigt sich mit dem repräsentativen
Solitär neben dem Hauptverwaltungsgebäude
sehr zufrieden, die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen
das zusätzliche Angebot und die damit
zum Ausdruck kommende Wertschätzung
gerne an und die kleine Stadt Verl
ist um eine architektonische Besonderheit
reicher geworden.
Langlochperforation
Reduzierte
Wärmebrückenwirkung
Verwenden Sie das speziell entwickelte
Thermo-Z Distanzprofil als statisch
tragende Unterkonstruktion für alle
Metalldachsysteme, um
wirtschaftlich sehr gute
U-Werte zu erreichen.
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verbesserter U-Wert
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Einfache Montage
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objekte
Das Smart Office verlangte nach einem leistungsfähigen Lüftungs- und Kühlkonzept. Das Ergebnis brachte dem Gebäude die DGNB & Wired-
Score Goldzertifizierung.
Bildnachweis (alle Bilder): Schwank GmbH
Smart Office im Büro- und Dienstleistungsstandort Airport City, Düsseldorf
Moderne Bürowelt mit modernem Klimakonzept
Seit einigen Jahren bietet der hochmoderne Büro- und Dienstleistungsstandort Airport City
unweit des Düsseldorfer Flughafens attraktive Gewerbeflächen und ein vielfältiges Immobilienangebot.
Inmitten der gefragten Infrastruktur ist jetzt ein skulpturales Bürogebäude entstanden,
das Smart Office.
Der Gebäudekomplex, ein feingliedrig
ausgearbeiteter Baukörper von
rund 14.000 m 2 , setzt ganzheitlich
auf Glas und Licht. So werden beispielsweise
beide Gebäudeflügel durch
gläserne Brücken verbunden, bodentief
verglaste Büroräume ermöglichen einen
freien Blick in begrünte Innenflächen und
die urbane Nachbarschaft.
Klimakonzept nach
Geschmack von DGNB
Das Klimakonzept von Smart Office war
eine energetische Herausforderung. Klar
war, neben einer Heizung bedarf das
Gebäude aufgrund der Dimensionen und
großen Glasflächen auch ein leistungsfähiges
Lüftungs- und Kühlkonzept. Das
Problem: Die Planer konnten standortbedingt
weder auf Fernwärme noch auf
hohe elektrische Anschlussleistungen
zurückgreifen. Erst Erdgas lieferte die
Lösung: Dank dieses bewährten Primärenergieträgers
konnte man für die
Wärme- und Kälteerzeugung auf moderne
Gasmotor-Wärmepumpen setzen und
gleich mehrere wirtschaftliche wie ökologische
Vorteile nutzen. Dabei steht Gas
nicht im Widerspruch zum Ökologiegedanken.
Durch die direkte Umsetzung des
Erdgases im Motor der Wärmepumpe
entfällt der aufwändige Zwischenschritt
der Stromherstellung in einem meist
weit weg gelegenen Kraftwerk. Darüber
hinaus kann die Motorabwärme in den
Warmwasserkreislauf des Gebäudes
eingespeist werden, egal ob im Gebäude
gerade geheizt oder gekühlt wird.
Gas-Motor-Wärmepumpen
bedienen
mehrere Systeme
Für die Lösung der innerbaulichen Heizals
auch Kühlfragen, hat das Planerteam
des Ingenieurbüros PGH auf zwei sich
ergänzende und der Behaglichkeit zuträgliche
Systeme gesetzt. Wärme und Kälte
werden dabei sowohl über Betonkernaktivierung
als auch über Deckenluftauslässe
16
element + BAU • 6/2021
objekte
in die zwischen 3 und 4 Meter hohen
Büroräume eingebracht. Klaus Huke,
Geschäftsführer PGH: „Wir haben mit der
Einbindung verschiedener Wärme- und
Kältesysteme ein ideales, den Ansprüchen
an ein modernes Gebäude entsprechendes
Büroklima geschaffen. Die Gasmotor-
Wärmepumpen lassen dabei genug
planerischen und energetischen Freiraum,
um die verschiedenen Systeme auch ohne
Fernwärme und hohe elektrische Leistungen
mit Wärme und Kälte zu versorgen.“
Für die Kälte- und Wärmelast der Betonkernaktivierung
lieferte der Klimaspezialist
Schwank vier Gasmotor-Wärmepumpen
sowie vier VRF-Wasser-Wärmeübertrager.
Dabei beträgt die Nennleistung pro Gerät
im Heizfall 95 kW, im Kühlfall 85 kW.
Ein Pufferspeicher bedient zwei Kaltwasserkreise
mit 16 °C und 20 °C für
die Betonkernaktivierung der einzelnen
Etagen. Über einen Zortström-Heizkreisverteiler
werden sowohl die Betonkerne
als auch RLT-Geräte und weitere statische
Heizkörper versorgt. Eingespeist wird
hier zusätzlich die Abwärme der Gasmotoren
aus den Wärmepumpen sowie die
Wärme aus einem zusätzlichen 160 kW
Gas-Brennwertkessel.
In den Büroräumen stören keine konventionellen Heizkörper den Blick aus den bodentiefen
Fenstern.
Die Gasmotor-Wärmepumpen von
Schwank kommunizieren über ein
BACnet-Schnittstellenmodul mit der übergeordneten
Gebäudeleittechnik.
Das Klima Fazit
In dem prestigeträchtigen Bürogebäude
lösen Gasmotor-Wärmepumpen Heiz- und
Kühlaufgaben gleichermaßen effizient
und nachhaltig, ohne Wirtschaftlichkeitsaspekte
für den Betrieb aus den Augen
zu verlieren. Dabei sorgt die Nutzung der
Motorabwärme für zusätzliche Effizienz
der Wärmepumpen. Bei der Bauausführung
übernahm Schwank die Installation
der Geräte auf dem Dach des Gebäudes
sowie die Einbindung und Inbetriebnahme
der gelieferten Hydraulikeinheiten
in den Kältemittel-Kreislauf und in die
Gebäudeleittechnik. Das vom Bauherrn
beauftragte Ingenieurbüro PGH erarbeitete
das grundlegende Klimakonzept.
Das bezugsfertige Gebäude hat die DGNB
& WiredScore Goldzertifizierung erhalten.
Für die Kälte- und Wärmelast der Betonkernaktivierung wurden Gasmotor-Wärmepumpen und
Hydraulikeinheiten installiert.
element + BAU • 6/2021
17
objekte
Hotel Schulz in Berlin
Mit Blick auf die „Berliner Mauer“
„Hotel Schulz“ ist ein junges, weltoffenes Hotel, das zentrumsnah an der Spree liegt und 2018
eröffnet wurde. Vom Außengastraum blickt man auf die vergangene Geschichte der Stadt.
Denn er grenzt direkt an ein erhaltenes Stück „Berliner Mauer“, die durch bunte Graffities den
Spirit der Stadt spiegelt. Die Hotelbetreiber entschieden sich dafür, die Terrasse mit Markisen
überdachen zu lassen. Sie wollten die Fläche unter anderem als erweiterten Frühstücksraum
nutzen, in dem Menschen aus aller Welt zusammentreffen können.
Kunde hat sich nach ausführlicher
Beratung für unser
„Der
pergola-System mit tracfix-
Tuchführung entschieden. Die aus vier
separaten Feldern bestehende Anlage
lässt sich per Funk steuern, misst gut 12
Meter in der Länge und überspannt eine
Fläche von rund 75 Quadratmetern“,
erklärt Jan Kattenbeck, Verkaufsleiter für
den Vertriebsinnendienst sowie Leiter
von „team : project“. Der Außengastraum
biete nun für 50 Gäste einen wettergeschützten
Platz im Freien.
Panoramafenster
bieten freie Sicht
Zumal sich das System mit Vertikalmarkisen
vom Typ markilux 776 tracfix und
speziell angefertigten Dreiecksmarkisen
rundherum schließen lässt. Durch den
Einbau von Panoramafenstern bleibt der
Blick auf den historischen Mauerrest
erhalten. Bei schönem Wetter lässt sich
der Raum schnell wieder öffnen, indem
die Markisen hochgefahren werden.
„Das Konzept des Hotels ist innen sehr
modern und ein wenig hipp. Von außen
wirkt es eher schlicht. Die Farbe von Tuch
und Rahmen sind daher hell und neutral
gewählt. Das passt zur Fassade und dem
angrenzenden poppig bunten Ausschnitt
deutscher Historie“, meint Kattenbeck.
Auch die Abstimmung mit den Kunden
habe gut harmoniert. Diese hätten einen
kompetenten Planungsservice sowie
hochwertige Produkte für außenliegenden
Sonnen- und Wetterschuzt gesucht und
sich daher für Markilux entschieden.
Das mitten in Berlin gelegene „Hotel Schulz“ erhielt eine großzügige Pergola-Anlage. Die Außenterrasse dient seither als erweiterter Frühstücksraum.
Dafür lässt sich das gewählte System bei Bedarf komplett mit Vertikalmarkisen schließen.
Bildnachweis: Markilux
18
element + BAU • 6/2021
Tageslicht- und Lüftungssysteme für
Sportbauten und Schwimmbäder
Vielseitig, robust, ästhetisch
special
schwimmbäder / turnhallen
PR-Anzeige
Freizeitgebäude unterliegen oft hohen Betriebskosten, sowohl die Klimatisierung als auch die
Belichtung und Entlüftung stellen eine besondere Herausforderung dar. VELUX Commercial
bietet eine große Auswahl an Lichtdach-Systemen, Materialien, Komfortlüftungs- und RWA-
Lösungen, um für mehr Licht, Luft, Komfort und Sicherheit in Sportbauten zu sorgen. Immer
ästhetisch, immer wirtschaftlich.
Nicht selten prägen weit spannende
Flächen- und Raumtragwerke das
Erscheinungsbild von Sportbauten.
Bei den großvolumigen Bauten ist die
Versorgung der Sportfläche mit natürlichem
Licht eine besondere Herausforderung
und gleichzeitig auch ein wichtiges
Charakteristikum moderner Freizeiteinrichtungen.
Dabei eignet sich nicht jedes
Dachbelichtungssystem gleichermaßen
für Sportbauten: Die Lichtdächer müssen
konstruktiv vielseitig sein – je nach
Anforderung leicht, ballwurfsicher oder
blendfrei, bei Schwimmbädern zusätzlich
resistent gehen die hohe Luftfeuchtigkeit.
Sie müssen zur Be- und Entlüftung der
Räume beitragen, das Brandschutzkonzept
stützen und dem Energiekonzept des
Gebäudes entsprechen. All dies gewährleisten
die hochwertigen Lichtbänder
und Verglasungssysteme von VELUX
Commercial.
Erweiterung Sportzentrum,
Bertrange
Im luxemburgischen Bertrange wurde der
kommunale Multifunktionsbau „Centre
Culturel et Sportif Atert“ mit einer Basketballhalle
als Ergänzungsbau erweitert. Zur
Belichtung der neuen Halle entschieden
sich die Planer von Architectuur & urbanisme
21 für vier transluzente GRILLO-
DUR ® Tonnen-Lichtbänder, eingebettet in
eine Stahlträger-Dachkonstruktion.
GRILLODUR ® ist verblüffend leicht. Das
Tageslichtsystem besteht aus mehrschaligen
Paneelen mit semitransparenten
Fiberglasplatten, aufgeklebt auf einem
Aluminiumgitterrahmen. Im Ergebnis
entsteht ein robustes, langlebiges und
thermisch effizientes Oberlichtsystem mit
einem sehr geringen Eigengewicht von
10 kg/m 2 . GRILLODUR ® ist die ideale
Wahl für Projekte, bei denen die Tragkonstruktion
keine schweren Lasten aufnehmen
kann. Zudem sind die Lichtbänder
ballwurfsicher und halten sogar den
hohen Kräften durch fliegende Hockeybälle
stand.
Schul- und
Sportkomplex
mit
Schwimmbad, Romont
In Romont, Schweiz, wurde durch die
„Association du communes pour le
Cycle d'Orientation de la Glâne (COG)“
ein Schul-, Kultur- und Sportzentrum
mit Schwimmbad errichtet. Der neue
Schwimmbereich, geplant von GNWA –
GRILLODUR ® -Tageslichtelemente machen das Sportzentrum Bertrange mit Rauch- und Wärmeabzug zu einer lichtdurchfluteten und sicheren
Sporthalle.
20 element + BAU
•
6/2021
schwimmbäder / turnhallen
special
Bildnachweis (Bilder Sportzentrum Bertrange):
Peter Witt
Gonzalo Neri & Weck Architekten GmbH,
ersetzt einen in die Jahre gekommen Vorgängerbau
mit Lehrschwimmbecken, der
im Zuge der Renovierung einer anderen
Nutzung zugeführt wurde. Über großzügige
Lichtbänder, welche die beiden
Hauptbecken und den Eingangsbereich
überspannen, wird der Raum mit Licht
durchflutet.
Auf der Decke liegt ein besonderer gestalterischer
Fokus: Ausgeführt als Holzkonstruktion
in Form von paarweise geneigten
Fachwerkbindern, bettet diese die VELUX
Modular Skylights-Lichtbänder ein. Um
Kondensation an den Glasflächen zu vermeiden,
wurden die Lüftungskanäle durch
die Dachstruktur geführt (ausführlicher
Objektbericht erscheint in der Februar-
Ausgabe von element + BAU 1/2022).
Viele bestehende Sport- und Schwimmhallen,
oft älter als 40 Jahre, warten auf
ihre energetische Sanierung. Diese ist
nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz,
sondern bietet die Chance für
mehr Licht, Luft und Komfort.
VELUX Commercial
info@veluxcommercial.de
www.commercial.velux.de/produkte
Bildnachweis (Bilder Schwimmbad Romont):
Marcel Rickli Fotografie
Ein besonderer Fokus liegt auf der Deckenkonstruktion der Schwimmhalle in Romont, welche die VELUX Modular Skylights Lichtbänder
inszeniert.
element + BAU • 6/2021
21
special
schwimmbäder / turnhallen
PR-Anzeige
Sporthalle der Grundschule Richardstraße in Hamburg
Ideale Lösung für Sporthallensanierungen
Viele Sport- und Mehrzweckhallen sind in den 1960er und 70er Jahren gebaut worden und
heute stark sanierungsbedürftig. So auch in Hamburg. Daher nimmt sich Schulbau Hamburg
(SBH) eine Halle nach der anderen vor, um sie umfassend zu modernisieren. Ein Beispiel ist
die Grundschule Richardstraße. Die größte Aufgabe dort war die Sanierung des Hallenbodens,
eines stark abgenutzten Linoleumbelags.
Die mit dem Projekt beauftragten
Knaack & Prell Architekten schlugen
dem Bauherrn eine innovative
Lösung vor: Statt den alten Belag herauszureißen
und den Unterboden neu aufzubauen,
wurde direkt auf das Linoleum der
selbstklebende Kautschukboden noraplan
sentica nTx verlegt.
Risiken minimiert
„Wir haben uns für nora nTx entschieden,
weil die Ausgangssituation in der Sporthalle
nicht klar war“, erläutert Architektin
Ellen Weidemeyer von Knaack & Prell.
Denn unter dem Linoleumboden befindet
sich ein Schwingboden. Da die Architekten
dessen Zustand nicht beurteilen
konnten, befürchteten sie, dass durch das
Herausreißen des alten Belags gravierende
Schäden an der Holzkonstruktion
entstehen könnten. „Wir wären Gefahr
gelaufen, gegebenenfalls einen neuen
Schwingboden einbauen zu müssen.
Dieses Risiko konnte durch die Verlegung
von noraplan sentica nTx ausgeschlossen
werden“. Auch der mit der Verlegung
beauftragte Betrieb Günter Krüger Söhne
GmbH aus Ellerbek war zufrieden. „Durch
nora nTx haben wir einen Arbeitsgang,
nämlich das Herausreißen des alten
Bodens, gespart“, sagt Michael Krüger,
seit 1979 Geschäftsführer. Für Architektin
Weidemeyer steht jedoch noch ein
anderer Aspekt im Fokus: „Den größten
Vorteil von nora nTx sehe ich in der Tatsache,
dass der Unterboden nicht angefasst
werden muss. So entstehen auch keine
unerwarteten Kosten und Risiken.“
Herausragende Sicherheit
und attraktive Optik
Gerade für Sporhallensanierungen ist
noraplan nTx eine gerne genutzte Option.
Der in der Sporthalle Richardstraße
Bei der Sanierung der Sporthalle Richardstraße in Hamburg wurde noraplan sentica nTx direkt auf den alten Linoleumbelag installiert.
Bildnachweis: Jochen Stüber
22 element + BAU
•
6/2021
schwimmbäder / turnhallen
special
Bei noraplan nTx sind die Beläge bereits ab Werk mit einer Kleberückseite
versehen. Nach dem Abziehen der Schutzfolie kann der Boden in
wenigen Handgriffen sauber und sicher verlegt werden.
Das Schnellverlegesystem noraplan nTx gibt es jetzt in 20 Farben.
verlegte hellgraue Sportboden ist nach
EN 14 904:2006-06 geprüft und erfüllt
alle Anforderungen an Spielflächen.
Der Kautschukboden bietet eine hohe
Tritt- und Gleitsicherheit, das Risiko von
Verbrennungen oder Verletzungen der
Haut durch Stürze ist sehr gering. Durch
seine matte Oberfläche kommt es nicht
zu störenden Licht-Reflexionen. Mit
seinen harmonischen Granulateinstreuungen
in der Belagsfarbe wirkt der Belag in
der Fläche unifarben und ist gleichzeitig
schmutzkaschierend.
Mehr Farbakzente im
Handumdrehen
Doppelte Auswahl, doppelt so viele
Möglichkeiten zur kreativen Raumgestaltung
– das bietet jetzt noraplan nTx. Das
erfolgreiche Schnellverlegesystem gibt
es ab sofort in 20 Farben. Insgesamt sind
im Standardsortiment nun jeweils zehn
Farbtöne für noraplan signa nTx und zehn
Farben für noraplan sentica nTx erhältlich.
Neben dem bewährten Spektrum
gedeckter, gut kombinierbarer Töne umfasst
die neue Farbpalette verschiedene
Akzentfarben. Darüber hinaus ist im noraplan
signa nTx Standardsortiment jetzt
auch eine Variante mit R10-Oberfläche
für Bereiche verfügbar, die eine besonders
hohe Rutschsicherheit erfordern.
nora nTx ist eine innovative Technologie
zur professionellen und schnellen
Verlegung von nora Kautschukböden. Die
Beläge sind bereits ab Werk mit einer Kleberückseite
ausgestattet, die wiederum
mit einer Schutzfolie versehen ist, so dass
der Boden mit wenigen Handgriffen sauber
und sicher verlegt werden kann und
sofort einsatzbereit ist. Bei Renovierungsvorhaben,
die kurzfristig fertiggestellt
werden müssen, ist der Boden eine gern
genutzte Verlegeoption – vor allem im
Gesundheits- oder Bildungswesen, aber
auch in der Industrie, im Transportwesen
oder in Sporthallen.
Erfolgstechnologie:
Mehr als 1,25 Millionen
Quadratmeter verkauft
„Unser Schnellverlegesystem nora nTx
wird vom Markt immer besser angenommen,
daher haben wir die Farbauswahl
weiter vergrößert“, erläutert Bettina
Haffelder, Vice President nora DACH. „Mit
den neuen Gelb-, Grün- oder Blautönen
können Kundenwünsche nach mehr
Farbe am Boden nun auch ohne eine
Mindestbestellmenge noch besser erfüllt
werden.“ Dass die Kunden die flexiblen
Möglichkeiten, die ihnen das nora Systemangebot
bietet, zu schätzen wissen,
wurde bereits im letzten Jahr deutlich:
2020 war das Standardsortiment der
Untergrund, Gundierung (nora nTx 020), nora nTx Belag.
Bildnachweis (diese Seite): nora Systems
norament nTx Kautschukfliesen-Produktlinie
aufgrund der großen Nachfrage
verdreifacht worden. nora nTx kann auf
vorhandenen Bodenbelägen installiert
werden sowie auf den für Neubauten
typischen Unterböden aus Beton oder
Zementestrich. Seit der Markteinführung
von nora nTx im Jahr 2015 wurden
bereits mehr als 1,25 Mio. Quadratmeter
der Böden mit der selbstklebenden Rückseite
verkauft. Unter den Top-Objekten
in der DACH-Region finden sich unter
anderem das Synlab Laborgebäude in
Leinfelden-Echterdingen oder das Nuuvera
Cannabis-Produktionsgewächshaus in
Neumünster. Auch die ersten Fahrzeuge
der X-Wägen der neuesten U-Bahn-
Generation der Wiener Linien werden
mit noraplan nTx ausgeführt. In vollem
Gange ist bereits die Modernisierung der
Bestandsfahrzeuge der S-Bahn Berlin mit
einem Gesamtvolumen von ca. 50.000
Quadratmetern.
element + BAU • 6/2021
23
special
schwimmbäder / turnhallen
Die Sportanlage des SV 1908 GRÜN-WEISS Ahrensfelde: Da der ursprüngliche Naturrasen oft an seine Belastungsgrenze gestoßen war und
witterungsbedingt häufig nicht genutzt werden konnte, entschied sich der Verein für einen Kunstrasen von Polytan mit einem hohen Anteil aus
biobasiertem Kunststoff.
Sportplatz in Ahrensfelde bei Berlin
Sportanlage der Zukunft
Am Berliner Stadtrand ist eine der modernsten Sportanlagen Brandenburgs und zugleich ein
europäisches Pilotprojekt entstanden: Die „Sportanlage der Zukunft“ auf dem Vereinsgelände
des SV 1908 GRÜN-WEISS Ahrensfelde (GWA) verbindet ökologische, soziale und ökonomische
Anforderungen mit sportfunktionalen Eigenschaften und hoher Nutzungsintensität.
Das Vorzeigeprojekt beweist, dass sich eine Sportanlage sowohl umweltbewusst und ressourcenschonend
als auch wirtschaftlich errichten und betreiben lässt.
Wie sieht der Sportplatz der Zukunft
aus, auf dem wir umweltverträglich
und zugleich effektiv
trainieren? Welche Materialien kommen
zum Einsatz? Wie wird beleuchtet? Welche
smarten Technologien unterstützen bei der
Leistungsdiagnostik? Um die Sportanlage
mit Vorbildcharakter zu entwickeln, wurde
ein Expertenkreis gebildet, dazu zählten
u.a. der Nord-Ostdeutsche Fußballverband
NOFV, Ahner Landschaftsarchitektur, das
Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung
INSPO, Mitglieder der Internationalen
Vereinigung für Sport- und Freizeiteinrichtungen
IAKS sowie verschiedene
Hersteller. Hinzu kam die Unterstützung
der Gemeinde Ahrensfelde. Das Unternehmen
Polytan steuerte sein Know-how in
puncto Nachhaltigkeit für Sportböden und
Kunstrasensysteme bei sowie zur professionellen
Leistungsdiagnostik.
24 element + BAU
•
6/2021
schwimmbäder / turnhallen
special
Sportanlagen im
Wandel der Zeit
Wo sich einst zwei Dorfgemeinschaften
auf dem Feld trafen, um eine Art
Ball durch das gegnerische Stadttor zu
tragen, sind heute Hightech-Anlagen
insbesondere aus dem Profisport nicht
mehr wegzudenken. Ahrensfelde ist ein
typisches Beispiel für den Wandel in den
Ballungsräumen europäischer Großstädte.
Trendsportarten kommen und gehen,
Individualsport wird beliebter und der
Breiten- neben den Wettbewerbssport
wichtiger. Selbst die Altersstruktur ändert
sich, neben dem klassischen Bürojob
wird Sport zum wichtigen Ausgleich in
der Freizeit. Damit müssen Sportanlagen
künftig zeitlich flexibler und vielseitiger
nutzbar sein, ideal wäre etwa eine Kombination
aus Sportplätzen und unterschiedlichen
Sportgelegenheiten, die zumindest
teilweise öffentlich zugänglich sind, multifunktional
und familienfreundlich. Digitale
Technik nimmt zudem auch im Amateurund
Freizeitsport einen immer größeren
Raum ein. Die gesellschaftliche Relevanz
von Sport ist bis heute unumstritten: Er
verbindet Menschen, Kulturen, Generationen,
er fördert Solidarität, Gesundheit und
Belastungsfähigkeit, er lehrt Respekt und
den fairen Umgang miteinander. Somit
leisten Sportvereine einen höchst wertvollen
gesellschaftlichen Beitrag.
Auch die 400 m Rundlaufbahn wurde erneuert. Passend zum Vereinsnamen wurde ein grüner
Belag aus 80 Prozent recycelten Materialien installiert.
Bildnachweis (alle Bilder): Sandra Schuck / Polytan GmbH
Ausgangssituation
spiegelt die
vieler Vereine wider
Die sanierungsbedürftige Anlage des
SV 1908 GRÜN-WEISS Ahrensfelde mit
zwei Spielfeldern (Natur- und Kunstrasen)
sowie einer Rundlaufbahn spiegelte die
Situation von zahlreichen Vereinen in
Deutschland wider: Die bestehenden
Strukturen konnten die gewünschte Anzahl
an Spiel- und Trainingseinheiten der
Mannschaften nicht abdecken und vor
allem das Naturrasen-Spielfeld war witterungsbedingt
oft an seine Belastungsgrenze
gestoßen. Die hohe Nutzungsfrequenz
und -intensität sprach daher für einen
Kunstrasenplatz.
Nachhaltige und
ressourcenschonende
Baumaterialien
Schwerpunkt des Konzepts zum Sportplatz
der Zukunft in Ahrensfelde lag auf
einer ganzheitlichen Betrachtung über
den gesamten Lebenszyklus hinweg.
So wurden zunächst die Baumaterialien
selbst betrachtet, die einen hohen
Mit LigaTurf Cross GTzero hat Polytan den weltweit ersten CO 2
-neutralen Kunstrasen für Fußball
entwickelt. Er ist zu 100 % klimaneutral hergestellt und steht hinsichtlich seiner sportfunktionalen
Eigenschaften einem Kunstrasen in nichts nach.
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Anteil (über 50 %) recycelten Materials
mitbringen und die CO 2
-Emmissionen
minimieren. Zugleich wurde aber darauf
geachtet, dass die Produkte über die
gesamte Nutzungsdauer besonders nachhaltig
sind, d.h. etwa den Wasser- oder
Energieverbrauch und Unterhaltsaufwand
senken bei bestmöglichen Trainingsvoraussetzungen.
Insbesondere ein Kunstrasen
reduziert den Pflegeaufwand und die
Unterhaltskosten enorm, kann aber das
ganze Jahr hindurch kontinuierlich und
mit hoher Frequenz genutzt werden.
Kunstrasen mit
guter Umweltbilanz
Mit LigaTurf Cross GTzero hat Polytan den
weltweit ersten CO 2
-neutralen Kunstrasen
für Fußball auf den Markt gebracht. Er ist
zu 100 Prozent klimaneutral hergestellt,
ohne dabei Kompromisse bei den Spieleigenschaften
einzugehen. Möglich macht
dies das Zusammenwirken verschiedener
Maßnahmen: Ein neuer Herstellungsprozess
zählt ebenso dazu wie der Einsatz
eines biobasierten Kunststoffs aus nachhaltiger
Landwirtschaft.
Der Belag ist zudem wasserdurchlässig,
eine Flächen-Versiegelung wird damit
verhindert. Eine Drainage in Kombination
mit mineralischen Filteranlagen schützt
das Grundwasser vor Verunreinigung
durch Umweltschadstoffe. Eine künstliche
Bewässerung ist nicht notwendig – die
Einsparung beträgt in Ahrensfelde etwa
390.000 Liter Wasser pro Jahr. Auch
auf Dünger und Unkrautvernichter kann
verzichtet werden. Verfüllt wurde der
neue Kunstrasen mit einem mineralischen
Füllstoff. LigaTurf Cross GTzero kombiniert
glatte mit texturierten Filamenten und
vereint deren Vorteile zu einem idealen
Fußballrasen. Optisch und haptisch, aber
insbesondere sportfunktional: mit bestem
Ballrollverhalten, Spielerschutz, langfristiger
Witterungsbeständigkeit und hoher
Nutzungsintensität sowie Strapazierfähigkeit.
Vorteil elastischer
Tragschichten
Die Rundlaufbahn wurde mit einem grünen Belag realisiert. Sowohl in die Laufbahn als auch
den Kunstrasen wurde ein digitales System zur Leistungsdiagnostik integriert. Grundlage sind
unsichtbar im Boden verankerte Magnetschranken.
Elastische Tragschichten (ET) werden seit
über 40 Jahren verbaut. Die Tragschicht
stellt die wichtigsten Schutzfunktionen
für den Sportler sicher. Zugleich punktet
sie in Sachen Upcycling, denn sie besitzt
eine lange Lebensdauer und wird in der
Regel mehrfach wieder verwendet. Die
Sanierung in Ahrensfelde demonstriert
eindrucksvoll, wie man aus einer zurückgebauten
elastischen Tagschicht und
durch ein modernes Aufbereitungsverfahren
eine neue elastische Tragschicht
fertigen kann. Die Messung der sportfunktionellen
Eigenschaften beweist, dass
diese Tragschicht die besten Werte nach
DIN/EN besitzt und tatsächlich alle Anforderungen
der Sportfachverbände erfüllt.
GRÜN-WEISS Ahrensfelde
mit farblich
passender Laufbahn
Eine ebenso gute Umweltbilanz erreicht
die 400 m lange und in Signalgrün
realisierte Rundlaufbahn von Polytan: Sie
besteht zu ca. 80 Prozent aus recycelten
Materialien. Zudem entzieht das eingesetzte
Bindemittel im Herstellungsprozess
aus der Umwelt schädliches CO 2
– wie
auch bei der Elastikschicht des Kunstrasens.
Die Qualität und Langlebigkeit des
Belags werden dabei in keinerlei Hinsicht
beeinträchtigt.
Digitale
Leistungsdiagnostik
Mit Polytan SMART wurde ein digitales
System zur Leistungsdiagnostik integriert,
das Trainings- und Wettkampfdaten der
Sportler exakt erfasst und auswertet,
beispielsweise Schnelligkeit und Bewegungsabläufe,
die Dynamik bei Richtungsänderungen
oder auch die Sprungfähigkeit.
Einsehen lassen sich die Daten etwa
auf einer Smartphone App. Die präzise
Zeiterfassung und Leistungsdiagnostik
eignet sich für den Schul- und Hochleistungssport,
aber auch für ambitionierte
Freizeitsportler. Grundlage der Technik
sind fest in der Laufbahn und im Kunstrasen
verankerte Magnetschranken sowie
kleine Sensoren, die die Sportler direkt
am Körper tragen. Durch den unsichtbaren
Einbau im Boden kann nicht nur auf
störende Aufbauten vollständig verzichtet
werden, sondern die Technik ist außerdem
vor Vandalismus optimal geschützt.
Nachhaltigkeit
als Gesamtkonzept
Weitere wichtige Bausteine der nachhaltig
gestalteten Sportanlage sind eine
energieeffiziente und dimmbare LED-Beleuchtungsanlage,
ein ausgefeiltes Konzept
zur Mülltrennung und -vermeidung
sowie Ausgleichsflächen für Insekten
und Wiesenblumen. Die naturbelassenen
Grünflächen müssen dabei nur ein- bis
zweimal im Jahr gemäht werden und
sorgen für mehr Artenvielfalt am Rande
der Großstadt Berlin. „Unsere Kinder
sind die Zukunft. Wir tragen Verantwortung
für unsere Jugend und wollen
beweisen, dass es heutzutage möglich
ist, eine Sportanlage umweltbewusst,
ressourcenschonend und energieeieffizient
zu errichten und zu betreiben“ – so
das Statement des Nordostdeutschen
Fußballverbands zur Idee, eine in allen
Facetten nachhaltige Sportstätte in Ahrensfelde
zu bauen.
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Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg
Bewegter Badehimmel
Saunieren und schwimmen in architektonisch reizvoller Atmosphäre – das ist im neuen
Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg möglich. Der vom Wiener Architekturbüro
Berger+Parkkinen entworfene Neubau präsentiert sich modern, puristisch und mit Blickbezügen
zur Umgebung. Beim Bau wurde besonderer Wert auf die Wahl der Materialien gelegt.
Harmonisch ins Gesamtbild fügen sich hier Keramikziegel in das Designkonzept ein. Die Elemente,
die als Sonderlösung speziell für diesen Neubau entwickelt wurden, bilden eine geschwungene
Wellendecke, die sich wie ein Himmelszelt über die Badelandschaft legt.
Seit Ende 2019 hat Salzburg ein neues Schwimmbad mit Saunalandschaft und Gastronomie mitten in der Stadt: das Paracelsus Bad & Kurhaus.
Bildnachweis (alle Bilder): Christian Richters
Seit Ende 2019 verfügt Salzburg
mit dem Paracelsus Bad & Kurhaus
über eine neue, moderne Bade-,
Kur- und Saunalandschaft im Herzen der
Stadt. Errichtet wurde das fünfgeschossige
Gebäude in unmittelbarer Nähe zur
Salzach im Westen und dem im 17. Jahrhundert
erbauten Schloss Mirabell im Süden.
Der Neubau schreibt die Geschichte
an diesem Ort auf besondere Weise
fort: Denn an derselben Stelle befand
sich schon seit 1868 das sogenannte
„Actien-Badehaus“. Das nach dem Krieg
von Architekt Josef Havranek als Nachfolgebau
errichtete „Paracelsusbad“ im Stil
der 50er Jahre ist nach einer Betriebszeit
von rund 60 Jahren nun zu Gunsten des
Neubaus gewichen.
Badelandschaft mit
Panoramaaussicht
Das neue Paracelsus Bad & Kurhaus
wurde nach Plänen des Architekturbüros
Berger+Parkkinen aus Wien errichtet. Es
zeichnet sich insbesondere durch seinen
kompakten Baukörper aus. Die Fassade
besteht aus vertikalen Keramiklamellen,
welche im dritten Obergeschoss durch ein
geschwungenes, raumhohes Lichtband
unterbrochen werden. Hinter den Glasflächen
befindet sich die Badelandschaft mit
Sport-, Sprung-, und Kleinkinderbecken,
Relaxpool sowie Liegeflächen. Von dort
genießen die Besucher eine eindrucksvolle
Panoramaaussicht auf Salzburg und den
unmittelbar angrenzenden Kurgarten.
Während in den Sockelgeschossen das
Kurhaus, die Umkleiden und der Eingang
verortet sind, liegen Gastronomie und Saunabereich
oberhalb der Schwimmhalle.
Ein Außenpool mit Aussicht auf die Stadt
ergänzt das Wellness-Angebot.
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schwimmbäder / turnhallen
Ein besonderer Blickfang des Paracelsus Bad & Kurhauses ist die Wellendecke über der Badelandschaft im dritten Obergeschoss.
Eine Treppe führt vom Erdgeschoss bis hin
zur Badeebene mit Oberlicht im dritten Obergeschoss.
Geschwungene
Wellendecke
Von besonderer Anmut ist die geschwungene
Wellendecke über dem
Badebereich. Sie besteht aus hunderten
Tonality-Deckenziegeln, die eine Fläche
von rund 980 Quadratmeter einnehmen.
Die glatt glasierten Keramikkörper weisen
eine Breite von 200 Millimetern und eine
Länge von 284 bis zu 1.164 Millimetern
auf. Farblich ordnen sich die Keramikziegel
mit ihrer weiß glänzenden Oberfläche
dem übergeordneten Farbkonzept der Badeumgebung
unter, welche von den weißen
und sandfarbenen Oberflächen der
Wände und Böden geprägt ist. Lediglich
die beleuchteten Schwimmbecken setzen
Akzente und lassen die Wellendecke in
Teilbereichen leicht türkis erscheinen,
sodass diese noch stärker den Eindruck
eines Himmels vermittelt.
Hochwertige Tone aus
dem Westerwald
Die verbauten Deckenziegel wurden aus
hochwertigen, sinterfähigen Tonen aus
der Westerwaldregion im Keralis-Sinterbrandverfahren
hergestellt. Im Zuge des
Produktionsprozesses werden die Tone
fein aufbereitet und unter sehr hohem
Druck gepresst. Anschließend werden
die Keramikkörper schonend getrocknet.
Eine spezielle Beschichtung verleiht den
Ziegeln ihr einzigartiges Erscheinungsbild.
„Die Heißglasurtechnik sorgt für eine sehr
gute Verbindung zwischen der Glasur als
sichtbare Außenschicht und dem keramischen
Grundkörper“, erklärt Wolfgang
Häußler, Geschäftsführer für Vertrieb und
Unternehmensentwicklung der Tonality
GmbH. Abschließend werden die Ziegel
bei Temperaturen zwischen 1.180 und
1.200 Grad Celsius gebrannt.
Hohe Oberflächenqualität
und Beständigkeit
Für die Verwendung der Keramikziegel
sprach vor allem die einzigartige Oberflächenqualität.
„Die elegante, natürliche
Optik der Ziegel trägt zur angenehmen
Atmosphäre im Bad bei – zusammen
mit den anderen verbauten Materialien
sorgen sie für ein stimmiges Gesamtkonzept“,
so die Architekten Alfred Berger
und Tiina Parkkinen. Den Ziegeln kommt
darüber hinaus zu Gute, dass sie tempe-
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schwimmbäder / turnhallen
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raturwechselbeständig, wasserfest sowie
beständig gegenüber Säuren und Laugen
sind. Damit eignen sie sich auch uneingeschränkt
für den Schwimmbadbereich.
Daneben gewährleistet die Farb-, UV- und
Alterungsbeständigkeit, dass die Elemente
über die gesamte Lebensdauer ihre
Optik beibehalten und keine aufwendigen
Wartungsarbeiten notwendig sind.
Schutz gegen äußere
Einwirkungen
Überdies haben die Tonality-Ziegel ein
geringes Eigengewicht und sind daher
vergleichsweise leicht. Ein Vorteil, der
sich besonders positiv auf die Dimensionierung
der Unterkonstruktion auswirkte,
die als abgehängte Decke konstruiert
wurde. Hierbei ist jeweils ein Aluminium-
Trägerkasten mit einem Tonality-Element
versehen. Der gesamte Aufbau ist an
Drahtseilen befestigt beziehungsweise
abgehängt. Die Unterkonstruktion wurde
unter sicherheitstechnischen Aspekten
geplant. So verfügen die Ziegel auf der
Rückseite über eine spezielle Haltekonstruktion:
Sollte ein Ziegel durch äußere
Einwirkungen wie beispielsweise Ballwurf
oder Schlag brechen, verhindert diese
Vorrichtung, dass sich größere Keramikteile
lösen und herunterfallen. Stattdessen
verklemmen sich die größeren Bruchstücke
der Keramikziegel in der Haltekonstruktion.
Auf diese Weise wird auch der
Sicherheit im Bad Rechnung getragen.
„Die Deckengestaltung in der Badeebene
des Paracelsus Bad & Kurhaus ist
außergewöhnlich. Mit Tonality haben wir
einen Hersteller gefunden, der über das
keramische Know-how verfügt, abseits
vom Standard zu denken und zu produzieren.
Dies gab uns die Möglichkeit, unsere
Vision eines Badehimmels zu verwirklichen“,
so die Architekten.
Fixpunkt der Wellendecke ist ein ovales Oberlicht, das beim Schwimmen im Becken den Blick
in den Himmel ermöglicht und für zusätzliches natürliches Licht sorgt.
Bautafel
Bauherr:
Stadtgemeinde Salzburg,
KKTB Kongress, Kurhaus & Tourismusbetriebe Salzburg
Betreiber:
Tourismus Salzburg GmbH (TSG)
Architekten und Generalplaner:
Berger+Parkkinen Architekten, Wien
Keramik Wellendecke:
Tonality, Weroth
Bauzeit:
Mai 2017 bis Oktober 2019
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Schlossberg Sporthalle, Stephanskirchen
Lichtkuppeln beleuchten das Spielfeld
Die renovierungsbedürftige und zu kleine Schulsport-Turnhalle veranlasste die Gemeinde Stephanskirchen,
diese an fast gleicher Stelle durch einen Neubau zu ersetzen. Die neue Sporthalle
bietet nun ausreichend Platz für den Sportunterricht der direkt angrenzenden Grundschule
und für den Sportverein. Bei der außergewöhnlichen Deckenkonstruktion über dem Spielfeld
standen insbesondere die Lichtplanung und die Akustik im Vordergrund. 28 Lichtkuppeln belichten
zusammen mit den Lichtbändern in der Fassade das gesamte Spielfeld.
In dem von Wimmer Architekten entworfenen
kompakten Gebäude sind im
Erdgeschoss Nebenräume, die Umkleide
und die Sportfläche untergebracht.
Über die Treppe oder den Aufzug werden
der Gymnastikraum und die Zuschauergalerie
im Obergeschoss erreicht. Dadurch
ist es möglich, dass der Neubau von
zwei Sportgruppen gleichzeitig genutzt
werden kann. Von der Galerie aus fällt
der Blick der Besucher über die gesamte
Spielfläche und die außergewöhnliche
Deckenkonstruktion. Insbesondere die
Lichtplanung und die Akustik standen bei
der Deckengestaltung im Vordergrund.
Neben der wichtigen statischen Konstruktion
ist die Lichtführung über die 28
Lichtkuppeln besonders bedeutend, da
diese zusammen mit den Lichtbändern
in der Fassade das gesamte Spielfeld
belichten.
Spannende Deckenuntersicht
und gleichmäßige
Ausleuchtung
des Spielfelds
Das Dachtragwerk über der 15 x 27
Meter großen Sportfläche besteht aus
einem Trägerrost aus Brettschichtträgern.
In diese Felder sind asymmetrische, pyramidenförmige
Lichtschächte eingesetzt,
die die Träger kaschieren. Die Winkel der
Lichtschächte variieren jeweils, insgesamt
gibt es vier Typen, die miteinander kombiniert
werden. Die Pyramidenstümpfe
wurden mit Gipskartonplatten verkleidet,
die aus akustischen Gründen teilweise
perforiert sind. Diese Flächen sind ebenfalls
asymmetrisch angeordnet, was den
optischen Reiz noch erhöht. Am oberen
Ende wurden ballwurfsichere Leuchten in
die Lichtschächte integriert, die hohe Beleuchtungsstärken
bieten. Die Modulation
ergibt eine spannende Deckenuntersicht,
sorgt aber auch für eine gleichmäßige
Ausleuchtung des Spielfelds.
Lichtfeld aus
drei Leuchten
In der Sporthalle entsteht durch die
integrierten Flächenleuchten, die wie
Oberlichter wirken, eine besondere
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schwimmbäder / turnhallen
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atmosphärische Wirkung. Dabei wurden
hohe Lichtstärken benötigt, um die rund
sieben Meter hohe Halle und das große
Spielfeld gleichmäßig hell auszuleuchten
– zumal der schwarze Boden keine
Reflexionsfläche bietet. Elektroplaner
Wolfgang Weingart löste diese Aufgabe,
indem er drei Sportstättenleuchten von
Regiolux zu einem quadratischen Lichtfeld
zusammenfasste. Dieses Lichtfeld ließ
sich passgenau in die pyramidenförmigen
Dome integrieren. Eine Lösung, die jetzt
sogar mehr Licht als gefordert liefert.
Thermisch
sichere Installation
Für die Lichtfelder wurden die Sportstättenleuchten
„sportler“ von Regiolux
ausgewählt. Sie konnten ohne zusätzlichen
Aufwand mit den ballwurfgeprüften
Montagewinkeln an der Decke befestigt
werden. Wichtig war dabei, dass eine
sichere thermische Installation realisiert
wurde. So schließt die Leuchte nicht plan
mit der Decke ab, sondern wurde mit
deutlichem Abstand montiert, um genügend
Zirkulationsvolumen zu erhalten, damit
sich die Wärme in der abgehängten
Decke verteilen kann. Auch die als Trag-
Unterkonstruktion für die Leuchtenhalter
befestigten Kanthölzer wurden bewusst
nicht formschlüssig an der Holzdecke festgeschraubt,
sondern mit Abstandhaltern
zur Nivellierung ausgerichtet. So kann
die Luft rund um die Leuchten zirkulieren
und die betriebsbedingte Erwärmung
der Umgebungsluft in den unisolierten
Deckenhohlraum abgeführt werden.
Beleuchtungsstärken
für jede Sportart
Das flache, ein Meter lange Gehäuse
der sportler wurde für die Sporthalle mit
Lichtströmen von 21.900 lm ausgestattet.
Hochwertige LEDs in neutralweißem
Licht (4.000 K) erzielen eine
gute Farbwiedergabe (RA>80). Mit zwei
Lichttechniken (breitstrahlend und tief-/
breitstrahlend) und Schutzart IP40 ist
die Leuchte zur adä quaten Sportstättenbeleuchtung
bestens geeignet. Sie wird
über DALI gedimmt, um unterschiedliche
Beleuchtungsstärken je nach Sportart zu
erzielen. Da die Sporthalle abends für den
Vereinssport genutzt wird, ist eine hohe
Beleuchtungsdichte auch in Dunkelzeiten
garantiert.
Bautafel
Bauherr:
Gemeinde Stephanskirchen
Architekt:
Wimmer Architekten, Rosenheim
Elektroplaner:
Teleplan Ingenieurbüro GmbH,
Rohrdorf
Elektroinstallation:
Baader Elektroanlagen,
Nußdorf am Inn
Leuchten:
Regiolux GmbH, Königsberg
Jeweils drei Sportstättenleuchten von Regiolux wurden zu einem quadratischen Lichtfeld
zusammenfasst, um die Wirkung eines Oberlichts zu erzielen.
Bildnachweis (alle Bilder): www.peters-fotodesign.com
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schwimmbäder / turnhallen
Neptunbad in Köln
Denkmalgeschütztes Thermalbad:
Sicher und schnell saniert
Die Herleitung des Begriffs Spa als Kurzform von „sanus per aquam“, also „gesund durch
Wasser“, ist zwar umstritten, wird aber im Neptunbad in Nordrhein-Westfalen wörtlich genommen.
Das Bad im Kölner Westen wurde 1912 vom Königlich-Preußischen Baurat Kleefisch im
Jugendstil erbaut und wird seit 2002 als Wellness- und Fitness-Anlage betrieben. Besonders
beliebt sind die beiden außergewöhnlichen Saunabereiche: eine asiatische Sauna- und Bäderlandschaft
sowie eine unter Denkmalschutz stehende historische Sauna im Jugendstil.
Der Denkmalschutz war die große
Herausforderung bei der Sanierung
des Wellnessbereichs. Denn
zwei Aspekte mussten besonders beachtet
werden: In die denkmalgeschützte
Gewölbedecke der historischen Sauna
durfte nicht hineingebohrt werden und
die Konstruktion muss langfristig der
hohen Feuchtigkeitsbelastung standhalten.
Für diese besonderen Anforderungen
hat das Neptunbad auf die Expertise des
Unternehmens Wedi zurückgegriffen,
einem der führenden Hersteller von direkt
verfliesbaren, wasserdichten Dusch- und
Badsystemen und Anbieter individueller
Lösungen für Nassräume.
Das Neptunbad in Köln Ehrenfeld ist ein
beliebtes Thermalbad, das neben dem
Fitness-Bereich vor allem mit seinen
zwei außergewöhnlichen Saunabereichen,
einer Vielzahl an atmosphärischen
Ruhebereichen und einer Sonnenterasse
begeistert. Für das besondere Flair sorgt
das historische Ambiente in Dampfbad
und Laconium – beide Jugendstil-Schätze
wurden nun saniert.
Wellnessbau Peters aus Bochum und
die Wedi GmbH aus Emsdetten realisierten
die Sanierung gemeinsam. In
modularer Bauweise schafft Wedi völlig
neue Möglichkeiten für die individuelle
Bad- und Nassraumgestaltung. Mit
leichten und enorm stabilen Modulen des
Herstellers lässt sich vom Boden über die
Wand bis hin zur Decke alles realisieren:
Freistehende Raumteiler oder einseitig
angebundene Konstruktionen, fertige
Duschplatzlösungen oder komplette
Raum- und Anlagenlösungen für den Spaund
Wellnessbereich.
Der Vorteil der vorgefertigten Elemente:
Sie bestehen aus extrudiertem Polystyrol-
Hartschaum mit integrierter Dampfbremse
und schützen Hinter- und Untergründe
ideal vor Feuchtigkeit. Zuverlässig und
langlebig erfüllen sie die Aspekte, die besonders
in einem Thermalbad von größter
Wichtigkeit sind.
Sicherheit –
das Top Thema
bei der Sanierung
"Eine der Herausforderungen im Zuge
des Umbaus war sicherlich die Tatsache,
dass keinerlei Bohrungen in die denkmalgeschützte
Gewölbedecke ausgeführt
werden durften", berichtet Daniel Kösters,
Anwendungsingenieur bei Wedi.
"Die Befestigung der abgehängten Deckenkonstruktion
und die Lastabtragung
der darauf liegenden Versorgungstechnik
musste somit komplett über die Wandflächen
erfolgen. Also haben wir schon
Die vorgefertigten Elemente aus Polystyrol-Hartschaum im Laconium wurden mit Fliesen im Jugendstil verkleidet, da sich dieser in der gesamten
historischen Sauna fortsetzen sollte.
Bildnachweis (alle Bilder): wedi GmbH / Tom Bendix
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schwimmbäder / turnhallen
special
während der Konstruktion werkseitig
Auflagepunkte in den Wandelementen
geschaffen."
Das hat auf der Baustelle vor Ort enorme
Vorteile. Über eine einfache Steckverbindung
erfolgte hier dann der kraftschlüssige
Anschluss der abgehangenen
Deckenkonstruktion schnell und sicher.
Neben den Vorbereitungen für den
Anschluss der Decke wurden werkseitig
auch bereits sämtliche Verrohrungen für
die Warmwasserheizung sowie Leerrohre
für die Elektroinstallation in den Bauteilen
vorbereitet.
"Wir erreichen so zwei sehr wichtige Ziele
bei komplexen Projekten wie diesen. Zum
einen sparen wir durch den hohen Grad
der Vorfertigung enorm viel Zeit auf der
Baustelle. Zum anderen erlangen wir ein
höchstes Maß an Sicherheit durch die
Reduzierung von Schnittstellen. Das ist
unser ganz großer Vorteil", erklärt Anwendungsingenieur
Daniel Kösters.
Die wichtigste Arbeitsgrundlage eines
solchen Projekts sind die Produktionsund
Freigabezeichnungen: Hier ist jedes
Bauteil für den Wellnesstempel – von der
Bank bis zum Fußwaschbecken – individuell
entwickelt und geplant. Auf dieser
Basis werden dann im Werk in Emsdetten
die einzelnen Bauteile für das Projekt
individuell produziert. Der Vorteil der
vorgefertigten Elemente: Sie sind 100 %
wasserdicht. Für den Einsatz in besonders
feuchtem Milieu sind sie zusätzlich mit
einer Dampfbremse versehen. So schützen
sie Hinter- und Untergründe ideal vor
einer hohen Feuchtigkeitsbelastung und
das viele Jahre lang – zuverlässig und
langlebig.
Einen ersten Eindruck vom späteren
Dampfbad oder Laconium bekommt
man bereits in der Werkhalle, denn hier
werden alle Bauteile einmal vor Ort
aufgebaut. "Der Testaufbau in unserer
Werkshalle ist für mich und meine
Kollegen unverzichtbar", erklärt Daniel
Kösters, "so stellen wir sicher, dass alle
Teile wirklich genau passen und wir auf
der Baustelle vor Ort eine enorme Zeitersparnis
erzielen – der Kunde möchte ja
nur so kurz wie möglich auf seine Anlage
verzichten. Wichtig ist außerdem, dass
wir fehleranfällige Schnittstellen zwischen
den einzelnen Gewerken reduzieren
können."
Im Neptunbad brauchten der Fliesenlegermeister
Wolfgang Peters und sein
Kollege für die Montage der Elemente inklusive
Verrohrung und Abdichtung sowie
der neuen Verfliesung nur vier Wochen.
Jetzt strahlt das Bad wieder in neuem
Glanz und die Besucher können wieder
im Flair des Jugendstils dampfbaden.
Optimale Zusammenarbeit
auf der Baustelle
Auf der Baustelle war die Installation von
der engen Zusammenarbeit zwischen
Verarbeiter und Installateur geprägt, viele
Arbeitsschritte liefen Hand in Hand. „Die
Wandelemente lieferte uns Wedi inklusive
Verrohrung auf die Baustelle. Wir haben
dann die vorgefertigten Wandelemente
aufgestellt, der Installateur presste die
Rohre zusammen“, erklärt Verarbeiter
Wolfgang Peters. Ähnlich verlief die
Aufstellung der Sitzbänke: In den Unterbauten
wurden die Anschlussrohre und
die Unterputzarmaturen bereits werkseitig
eingebaut und eingedichtet. Auch hier
wurden nach der Montage der Trägerelemente
die Rohre miteinander verpresst
bevor die Sitzelemente darauf platziert
wurden.
So wurde der Großteil der benötigten Elemente
im Werk in Emsdetten vorgefertigt,
am Neptunbad in Köln angeliefert und
direkt verbaut. "Nur die beiden Säulen
zur Decke für den Dampfauslass mit dem
Dampfkasten sowie die Ablagestücke
habe ich direkt vor Ort aus Wedi Bauplatten
gebaut – das ist eben ein ganz großer
Vorteil des Produkts", erklärt Fliesenlegermeister
Wolfgang Peters. In den Säulen
verklebte er außerdem spezielle Befestigungsplatten,
an denen die Dampfleitung,
die Kondensatleitung und die Zuluftrohre
für den Dampfkasten befestigt werden
konnten.
Elementar: Das
richtige Abdichten
Für die sichere Verklebung und Abdichtung
der Stöße der einzelnen Elemente
verwendete der Experte den Wedi 610
Kleb- und Dichtstoff. Die Stoßausbildungen
wurden zusätzlich mit einem
Epoxidharzkleber versehen, in den das
Wedi Tools Dichtband eingelegt wurde.
Im Anschluss wurde das Dichtband mit
Epoxidharz-Fliesenkleber abgezogen und
mit Quarzsand abgestreut, womit die
fachgerechte Abdichtung gewährleistet
ist. Die Abdichtung garantiert Sicherheit
und Langlebigkeit und ist einer der
wichtigsten Arbeitsschritte bei einer
solchen Sanierung. Zum Schluss wurden
die Elemente im Neptunbad mit Fliesen
der Firma Golem – Kunst und Baukeramik
verkleidet, da sich der prägende
Jugendstil der Sauna auch in Dampfbad
und Laconium wiederfinden sollte. Dank
der Erfahrung aller Beteiligten sowie dem
hohen Vorfertigungsgrad konnte der
gesamte Umbau schnell und problemlos
umgesetzt werden, mit dem Ergebnis
sind Bauherren und Verarbeiter sehr
zufrieden.
Die Wände in Laconium und Dampfbad des
Neptunbads bestehen aus vorgefertigten
Wand elementen, die der Verarbeiter nur
aufstellen und miteinander verkleben musste.
Für die Unterbauten der Sitzbänke wurden
die I-Boxen sowie die Anschlussrohre bereits
werkseitig eingebaut und eingedichtet. Bevor
die Sitzfläche auf den Trägerelementen mit
verklebt werden konnten, wurden die Rohrleitungen
durch den Installateur verpresst.
Die Wandelemente wurden mit der werkseitig
integrierten Verrohrung auf die Baustelle
geliefert, beim Aufstellen wurden die Wände
untereinander verklebt und die Rohre vom
Installateur zusammengepresst.
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special
schwimmbäder / turnhallen
Hallenbad Rheinmünster
Trinkwasserhygiene par excellence
Ein Hallenbad im Ausnahmezustand: Leere Becken und eine temporäre Schließung wegen
eines Legionellenbefalls in den Duschen. Für Rheinmünster ein herber Verlust, den Bürgermeister
Helmut Pautler nicht einfach hinnehmen wollte. So setzte er alles daran, diese in der
Gemeinde mit 7.000 Einwohnern gern genutzte Einrichtung zu erhalten. In Rekordzeit wurde
darum eine nachhaltige Lösung installiert.
Die Reaktion war radikal, aber richtig:
Als nach einer Routineprüfung
in der Damen- und Herrendusche
Legionellenbefall festgestellt wurde,
musste das Hallenbad im Ortsteil Greffern
geschlossen werden. Kern des Problems
war die Mischstation für das Duschwasser,
die noch aus der Erbauungszeit
stammte und im Keller des Gebäudes
untergebracht war. Hier wurde bislang
das Trink- und Brauchwasser für die Duschen
des Hallenbades auf eine Temperatur
von 40 Grad Celsius gebracht und
anschließend nach oben befördert. Ein
idealer Nährboden für Legionellen: Wenn
das Wasser über Nacht in den Leitungen
stand, konnten sie sich ungehindert
vermehren. Hinzu kamen überdimensionierte
und korrodierte Leitungen aus
der Erbauungszeit des 1976 eröffneten
Hallenbades, in denen sich die Legionellen
ausbreiten konnten. Ein weiteres
Problem gab es mit dem Kaltwasser. Die
Temperaturen an der Eintrittsstelle der
Versorgungsleitung ins Gebäude stiegen
in heißen Sommern manchmal auf bis zu
20 Grad Celsius – eine Folge des Klimawandels:
80 Zentimeter Frostschutztiefe
reichen nicht mehr aus, um das Trinkwasser
entsprechend kühl zu halten. Die
hohen Temperaturen im Kaltwasser unterstützen
die Vermehrung von Legionellen.
Sanierung vor
Wiederinbetriebnahme
Kurzfristig stand ein Abriss des alten
Hallenbads zur Diskussion, doch wäre
ein Neubau signifikant teurer geworden
als eine Sanierung. Hierbei sollten somit
Systeme zum Einsatz kommen, die einen
Legionellenbefall bereits präventiv verhindern.
Die Sanierung wurde in nur sechs
Monaten vom TGA-Ingenieurbüro Bender
+ Urich und der Fa. Albert Kropp GmbH
durchgeführt. Dabei mussten zunächst
die überdimensionierten Rohrleitungen
im Keller komplett ausgetauscht und
nahezu das gesamte Leitungsnetz „verschlankt“
werden: aus DN 125 wurde DN
50. Die alte Mischwasseranlage wurde
entfernt und durch eine neue Anlagentechnik
ersetzt, die 60 Grad Celsius
heißes Warmwasser erzeugt. Außerdem
wird das Wasser jetzt nicht mehr über
eine Mischwasserleitung, sondern über
zwei Trinkwasserleitungen für Kalt- und
Warmwasser zu den Duschen geführt.
Auch die alten Unterputz-Duscharmaturen
wurden demontiert. Stattdessen
kamen 17 elektronische Aufputz-Duschpaneele
„LINUS D-C-T“ vom Armaturenspezialisten
Schell zum Einsatz. Sie
werten die Duschbereiche optisch auf,
steigern den Komfort für Badegäste und
Das in Rheinmünster sehr beliebte und viel genutzte Hallenbad wurde wegen eines Legionellenbefalls in den Duschen geschlossen. Bei der
Sanierung sollten Systeme eingebaut werden, die dies präventiv verhindern.
Bildnachweis (alle Bilder): SCHELL GmbH & Co. KG
34 element + BAU
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CMYK / .ai
schwimmbäder / turnhallen
special
Personallose Stagnationsspülungen an Feiertagen,
in den Ferien oder bei pandemiebedingten
Schließungen lassen sich über das Schell
Wassermanagement-System SWS automatisieren
– zum Erhalt der Trinkwassergüte.
Die Anlagentechnik ist nicht mehr zeitgemäß und muss zum Großteil saniert werden. Im ersten
Schritt wurde die Trinkwasser-Installation auf den hygienisch neuesten Stand gebracht. Dabei
kommen elektronische Aufputz-Duschpaneele „LINUS D-C-T“ zum Einsatz.
lassen sich über die Revisionsklappe sehr
einfach warten. Ausschlaggebend bei der
Auswahl war jedoch ein anderer, wesentlicher
Vorteil der Duschpaneele: Heiß- und
Kaltwasser werden nicht mehr im Keller,
sondern über das integrierte Thermostat
im Duschpaneel selbst auf eine angenehme
Temperatur gemischt. Durch die
kurzen Wege von der Erwärmung bis zur
Entnahme reduziert sich die Legionellengefahr
enorm.
Automatisierte Unterstützung
bei der Einhaltung
des bestimmungsgemäßen
Betriebs
Doch dies allein reicht nicht aus, um die
Trinkwasser-Installation nachhaltig vor
einer für die Gesundheit schädlichen
Konzentration an Legionellen zu schützen.
Entscheidend ist, dass die Leitungen
regelmäßig vollständig gespült werden.
Mithilfe dieser Stagnationsspülungen wird
das möglicherweise kontaminierte oder
zu warme Wasser aus den Leitungen ausgetauscht
und so der Erhalt der Trinkwassergüte
bestmöglich unterstützt. Darum
werden sämtliche Duschen seit der
Wiedereröffnung des Hallenbads nicht
mehr manuell, sondern nun automatisch
mithilfe des Wassermanagement-Systems
SWS gespült. Durch den automatisierten
Wasserwechsel wird ein bestimmungsgemäßer
Betrieb simuliert und der Inhalt des
Wassernetzes regelmäßig vollständig ausgetauscht.
Durch ein zweites Magnetventil
im Duschpaneel besteht außerdem die
Möglichkeit, mit 70 Grad Celsius heißem
Wasser eine thermische Desinfektion
durchzuführen, um eventuelle Keime
abzutöten. Mithilfe der intelligenten
Software des Wassermanagement-
Systems können Stagnationsspülungen
und thermischen Desinfektionen
programmiert werden, genauso wie
sich zentrale Armaturenparameter
einfach einstellen und Wartungseinsätze
vorausschauend planen
lassen. Auch die Dokumentation der
vorgenommenen Maßnahmen ist
möglich. Die Bedienung ist besonders
benutzerfreundlich, denn sie
erfolgt intuitiv über die browserbasierte
Software mit dem gängigen
PC, Tablet oder Smartphone. Da
mehrere Duschpaneelen zu Spülgruppen
zusammengefasst sind,
können diese Leitungsabschnitte
und Duscharmaturen mit großen
Volumenströmen gespült werden,
wodurch auch Biofilme, die sich häufig
an den Rändern der Rohre bilden,
entfernt werden. Ein weiterer großer
Vorteil: Sind die Stagnationsspülungen
einmal programmiert, erfolgen
sie vollkommen personallos. Zudem
gibt es die Möglichkeit, bei der mittelfristig
anstehenden Generalsanierung
des Hallenbades das Wasser-
management-System mit den dann im
ganzen Gebäude an Waschtischen, WCs
und Urinalen verbauten, elektronischen
Armaturen zu vernetzen.
Die Mitteldeutsche Baumesse
mit
25. – 27. März
HALLE MESSE
täglich 10 –18 Uhr · www.messe-saalebau.de
HALLE MESSE
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im fokus
Bildnachweis: stock.adobe.com©artifara
Rückkehr aus dem Homeoffice
Tipps zur Gestaltung der neuen Bürogeneration
Durch die Pandemie hat sich das Büroleben nachhaltig verändert. New-Work-Konzepte gibt
es zwar schon lange, Covid-19 beschleunigte die damit angestrebten Veränderungen im
Arbeitsalltag bezüglich Homeoffice und mobilen Arbeitens jedoch massiv. Wo es geht, kehren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun aber langsam ins Büro zurück. Auch wenn Remote Work
aufgrund der vielseitigen Vorteile weiter bestehen bleibt, ist der persönliche Kontakt und Austausch
mit anderen für viele Menschen maßgeblich für beruflichen Erfolg und Zufriedenheit.
werden sich hybride
Modelle in der Arbeitswelt
„Langfristig
etablieren, die digitales, virtuelles
Arbeiten im Homeoffice mit analoger
Arbeit vor Ort kombinieren. Doch diese
New-Work-Ansätze funktionieren nur,
wenn es auch ein ‚New Office‘ gibt, das
sich in Funktionalität und Gestaltung
an die neuen Herausforderungen eines
modernen Arbeitsplatzes anpasst“, weiß
Heinz-Jürgen Dohrmann, Geschäftsführer
der Figo GmbH. Er gibt Tipps dazu,
wie das Büro der Zukunft aussehen und
umgesetzt werden kann.
Flexible Arbeitskultur –
flexibles Office
Zukünftig entwickelt sich das Büro mehr
und mehr zu einem Ort, an dem kreative
Prozesse in Kooperation ablaufen. Es
bleibt weiterhin zentral für die Entwicklung
eines Gemeinschaftsgefühls im
Team sowie im gesamten Unternehmen
und stärkt den Zusammenhalt. Die Bedeutung
von gemeinschaftlich genutzten
Flächen nimmt zu, während sich die
Anzahl klassischer Einzelarbeitsplätze
reduziert, denn vor allem in den letzten
Jahren ist Desk Sharing immer beliebter
geworden. Das heißt, dass Angestellte
keinen festen Schreibtisch mehr haben,
sondern ihren Arbeitsplatz flexibel an jedem
Tag neu wählen, an dem sie im Büro
und nicht im Homeoffice sind. Hier gilt es
allerdings gemeinsam mit den Angestellten
abzusprechen, in welchen Bereichen
ein solches Desk Sharing Sinn ergibt.
„Es zeichnet sich der Trend ab, dass ein
Mix aus Großraumbüro und individuellen
Rückzugsmöglichkeiten zum Arbeiten
oder auch zum Entspannen nötig ist“,
36 element + BAU
•
6/2021
im fokus
so Dohrmann. Vor allem offene Räume,
die flexibel für Besprechungen, Workshops
oder Events nutzbar sind, sind aus
modernen Bürokomplexen kaum mehr
wegzudenken. „Hier hat sich der Einsatz
modularer Möbel bewährt“, sagt Dohrmann.
„Sie lassen sich leicht kombinieren,
umstellen und verschieben, wenn sie mit
Rollen ausgestattet sind. Höhenverstellbare
sowie ergonomische Tische und
Stühle wirken sich zudem positiv auf die
Gesundheit aus.“
Nicht bloß ein
trister Arbeitsort
Büroräume erhalten Struktur durch eine
gut geplante Nutzung von Trennwänden.
Sie teilen das Büro in verschiedene Bereiche
ein, die nach Belieben eingerichtet
und genutzt werden können, und schaffen
Privatsphäre. Benötigen Unternehmen
weniger Einzelbüros, können die Abteile
auch als Ruheorte oder als Bereiche für
Kundengespräche fungieren. „Natürlich
sind Art und Menge der jeweiligen Räumlichkeiten
abhängig von Tätigkeitsbereich
und Unternehmen. Während manche
Menschen den regelmäßigen, direkten
und schnellen Austausch mit Kolleginnen
und Kollegen benötigen, brauchen andere
komplette Ruhe und einen Rückzugs- und
Arbeitsort für sich allein. Wieder andere
können sich am besten beim Herumlaufen
konzentrieren, sollten dabei aber
möglichst niemanden stören, weshalb an
dieser Stelle beispielweise Schallschutzwände
nötig sind. Hier planen wir je nach
Bedarf“, führt Dohrmann aus. Um Konzentration
und Kreativität zu fördern, setzen
Experten für Raumgestaltungskonzepte
und Innenausbau wie die Figo GmbH
auf ein breites Spektrum an Arbeits- und
Aufenthaltsorten. Ob gemütliche Lounges,
farbenfrohe Themenräume oder
Büroschaukeln zum Brainstormen und
Gedankenaustauschen – produktive und
spannende Ideen entstehen nicht in grauen
Großraumbüros, sondern in ausgefallenen
und anregenden Umgebungen.
Pandemiesicheres
Büro
Aufgrund der Pandemie haben sich viele
Hygienemaßnahmen fest in den Köpfen
der Menschen verankert und wirken
sich auch auf das Büroleben aus. Der
Wunsch nach mehr Abstand zwischen
den Arbeitsplätzen bleibt allerdings auch
weiterhin bestehen. Deshalb gehören
enge, dunkle Bürolandschaften mit dicht
beieinanderstehenden Schreibtischreihen
der Vergangenheit an und weichen
flexibel nutzbaren und offenen Projekträumen.
Um hier mögliche Infektionsrisiken
zu minimieren, unterstützen Luftreiniger
sowie Türgriffe und Bedienungsknöpfe an
Aufzügen mit antimikrobiellen Oberflächen
die gängigen Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen
zusätzlich. „Auch das
sogenannte berührungsfreie Bürogebäude
setzt sich weiter durch“, sagt Dohrmann.
„Es beinhaltet etwa kontaktlose
Toiletten sowie Fahrstühle, Lichtschalter,
Türen und Waschbecken ohne Knöpfe
oder Griffe und trägt zu einer geringeren
Übertragung von Viren und Bakterien
über Oberflächen bei.“
Nachhaltiger
Multispace
Nicht nur mehr Flexibilität und mehr
Raum sind wichtige Aspekte in moderner
Bürogestaltung, auch das Thema
Nachhaltigkeit hat seit geraumer Zeit
einen hohen Stellenwert. So reduziert
ein Austausch alter Leuchtmittel durch
energieeffiziente Beleuchtungslösungen
den Stromverbrauch stark. Dies senkt
auch den damit zusammenhängenden
CO 2
-Ausstoß. „Wenn wir Büros ausstatten,
setzen wir auf energiesparende LED-Beleuchtung,
nutzen wann immer möglich
Möbel aus zertifiziertem Massivholz aus
heimischem Anbau statt Tropenholz
und verwenden Glas statt Acryl“, so der
Experte für Innenausbau und -einrichtung.
Zur Verbesserung des Raumklimas lohnt
sich das Dekorieren mit verschiedenen
Pflanzen. Sie steigern Luftqualität sowie
Wohlbefinden und sorgen durch ihre
Vielfalt für eine optische Aufwertung des
Raumes. Klar ist, dass das moderne Büro
weiterhin dem Multispace-Ansatz folgen
Kurzprofil
Heinz-Jürgen Dohrmann, Geschäftsführer der
Figo GmbH.
Bildnachweis: Figo GmbH
wird, der verschiedene Bürokonzepte
kombiniert. Generalunternehmer wie
die Figo GmbH entwickeln gemeinsam
mit dem jeweiligen Unternehmen ein
individuelles Konzept, das die Bedürfnisse
und Wünsche der Kunden berücksichtigt.
Durch die enge Zusammenarbeit entsteht
eine freundliche, ergonomische und
motivierende Arbeitsumgebung für Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, in der sowohl
konzentrationsfördernde als auch nicht
arbeitsbezogene Bereiche zum Plaudern
und Entspannen im Fokus stehen.
Figo GmbH
www.figo-gmbh.de
Seit über 15 Jahren ist die Figo GmbH auf Gestaltungskonzepte für
Handel, Büroräume, Praxen, medizinische Diagnostikzentren und
andere gewerblich genutzte Immobilien spezialisiert. Dabei übernimmt
das Unternehmen Planung, Errichtung und Gestaltung, Organisation,
Überwachung und auch Durchführung am Bau. Neben einem Team aus
Architekten, Planern, Designern, Facility-Managern und Projektmanagern
arbeitet Figo dazu mit verschiedenen Partnern aus dem Handwerksbereich
und Fachplanern aus ganz Deutschland zusammen. Egal ob Unternehmenskette
mit bestehender CI oder inhabergeführter Mittelständler,
Figo setzt alle Gestaltungskonzepte in Bezug auf gegebene Räumlichkeiten,
Sicherheits- und Brandschutzanforderungen sowie Nachhaltigkeit
um. Schon vor Vertragsunterzeichnung steht Figo Kunden beratend zur
Seite, unterstützt bei Absprachen mit Vermietern, bei der Suche nach
geeigneten Mietobjekten, bei Strategien für Mietverträge sowie gegebenenfalls
beim Flächenrückbau. Ebenfalls unterstützt Figo Kunden bei der
Suche nach passenden Mietern für freistehende Flächen. Hier ermittelt
Figo mit Expertise Mieter, die sich für die vorhandenen Flächen optimal
eignen. Figo betreut unter anderem Kunden wie Hunkemöller, Fahrrad.
de, Sixt, Rüschenbeck, H&M, medneo oder Subway.
element + BAU • 6/2021
37
im fokus
Alho Modul-Architektur
Schwerpunkt Fassade
Modulgebäude sind keine Bauten von der Stange, sondern von Architekten individuell entworfene
Gebäude. Bei der Grundrissplanung bieten sie alle Freiheiten – unabhängig voneinander
in jedem Geschoss. Und auch bei der Fassadengestaltung ist vieles möglich: Als Visitenkarte
eines Gebäudes trägt die Fassade gestalterisch baukulturelle Verantwortung, stiftet Identität
und repräsentiert das Corporate Design eines Unternehmens nach außen. Als Gebäudehülle
übernimmt sie viele bauphysikalische Aufgaben.
Bei der Alho Modulbauweise kommen
innovative, langlebige, wiederverwendbare
oder recyclingfähige
Fassadenprodukte und -systeme zum
Einsatz, die eine Fülle an funktionalen,
konstruktiven und ästhetischen Möglichkeiten
bieten.
Die nachhaltige Stahl-Modulbauweise
gewinnt zunehmend an Akzeptanz.
Gerade bei jungen Planern besteht eine
hohe Affinität zur Digitalisierung und
damit zu innovativen Bauweisen. Bei der
Alho Modulbauweise entstehen durch
integrale, BIM-gestützte Planung und
standardisierte Prozesse in der industriellen
Vorfertigung individuelle Gebäude, die
viele Vorteile bieten – allen voran Qualität,
die durch zertifizierte Abläufe und stetige
Kontrollen sichergestellt wird.
Präzision erleichtert
Fassadenplanung
Ein Ergebnis dieser Qualitätskontrollen ist
die präzise Maßhaltigkeit: „Beim konventionellen
Bauen besteht aktuell ein großes
Toleranz- und damit Planungsproblem“,
berichtet Peter Orthen, Geschäftsführer
der Alho Systembau GmbH. „Im Modulbau
hingegen wird in Millimetern, nicht
in Zentimetern gedacht. Es besteht eine
präzise Maßhaltigkeit – im Vergleich zu
massiven Rohbauarbeiten eine 10-fach
kleinere Toleranzgröße. Auf Basis der
Bauwerksdatenmodellierung können alle
Gewerke – so auch die Fassade – präzise
vorgefertigt werden. Architekten und
Bauherren profitieren von bereits definierten
Systemen, geringen Fehlerkosten und
hoher Wirtschaftlichkeit.“ Bedenkt man,
dass die Fassade bei den Bauwerkskosten
einen relevanten Anteil einnimmt, ist dies
ein ernstzunehmendes Argument.
Hochwertige Vielseitigkeit
für die Gebäudehülle
In der Fassadengestaltung ist dieser
Modul-Architektur grundsätzlich alles
Bürogebäude des DLR Köln, Architekturbüro Hoppe: Die weite Auskragung des Baukörpers über
dem Eingang ist prägendes Element des Gebäudes. Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade erhielt
eine Verkleidung mit weissen, pulverbeschichteten Alupaneelen und damit eine zurückhaltend
zeitlose und edle Anmutung.
Forsthochschule Rottenburg, Architekturbüro Hartmut Bromberger: Ein wichtiger Aspekt,
wenn es um zukunftsweisende Architektur geht, ist das Thema Nachhaltigkeit. Das Büro- und
Seminargebäude der Forsthochschule Rottenburg passt in das Bild dieser ressourcenbewussten
Haltung – auch wegen seiner Fassade aus Holz.
38 element + BAU
•
6/2021
im fokus
realisierbar, was auch konventionelle
Bauweisen bieten – Putz auf Wärmedämmverbundsystemen,
Vorsatzmauerwerk
oder vorgehängte, hinterlüftete
Fassadenelemente aus Holz, Metall, HPL
(High Pressure Laminate), Faserzement
oder Keramik. Auch Kombinationen davon
sind möglich. Vorhangfassaden aus Glas
können in Pfosten-Riegelbauweise, als
Elementfassade oder als Doppelfassade
mit transparenten oder opaken Füllungen,
festverglast oder mit zu öffnenden
Fensterflügeln hergestellt werden. Formal
können Architekten die konstruktiven
Möglichkeiten der Modulbauweise an der
Fassade eindrucksvoll ausspielen und zum
Beispiel Eingangsbereiche mit auskragenden
Erkern betonen. Module können
versetzt vor- oder zurückspringend angeordnet
werden. Ebenso sind frei auskragende
Balkone und Loggien möglich, der
Fassade vorangestellte Balkontragwerke
oder an filigranen Hängekonstruktionen
befestigte Freisitze.
Es kommt drauf
an, was
man daraus macht!
Je nach Anforderungen hinsichtlich
Energieeffizienz, Wertbeständigkeit oder
Pflegeintensität werden unterschiedliche
Fassadenmaterialien in der Gebäudeplanung
berücksichtigt. Die Entscheidung
hierfür liegt allein beim Bauherrn und
seinem Budget.
Bürogebäude der Luxemburgischen Eisenbahngesellschaft, Esch-sur-Alzette (LU): Zur Bauaufgabe
passende Materialien wählen: Das Bürogebäude der Luxemburgischen Eisenbahngesellschaft
ist eingehüllt in eine Haut aus wetterfestem Cortenstahl. Die rostrote Fassade gibt dem eingeschossigen
Baukörper ein unverwechselbares Aussehen.
Bildnachweis (alle Bilder): Alho
Bei der Fassadenplanung im Modulbau
gilt wie beim Bauen mit Raummodulen
allgemein: Es kommt drauf an, was man
daraus macht! Bauherren müssen bereit
sein, in langanhaltende Fassaden-Qualität
zu investieren, dann entstehen Qualitätsgebäude
mit hohem Wiedererkennungswert.
Die große Baumesse
3. – 6. März 2022
MESSE DRESDEN
Bundesagentur für Arbeit, Köln, Architekturbüro Hartmut Bromberger: Sehr hochwertig,
langlebig und wertbeständig ist die Vorhangfassade aus rötlichen Fassadenziegeln, wie
sie bei der Bundesagentur für Arbeit in Köln zum Einsatz kam.
Schwerpunkte:
Fachausstellung ENERGIE
Sicherheitstechnik,
Baustoff Holz, u. v. m.
10 – 18 Uhr · www.baumesse-haus.de
© alotofpeople – stock.adobe.com
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Die HAUS ®
auch als App!
produkte
Versbach Metallbau GmbH
Bauelemente mit schmalen Ansichtsbreiten
Aufgrund der hohen statischen
Tragfähigkeit des Materials lassen
sich mit Stahl auch filigrane Konstruktionen
realisieren.
Denkmalpflege ist
komplex. Es gilt dabei,
verschiedene Faktoren
zu beachten. Maßgeblich ist,
dass Charakter und Erscheinung
des Gebäudes durch
die Sanierung nicht verändert
werden. Gleichzeitig muss
ein zeitgemäßer Erhaltungszustand
geschaffen werden.
Darunter fallen heute geforderte
Standards hinsichtlich
Wärme- und Schalldämmung,
Brand- und Rauchschutz,
Durchschusshemmung und
Einbruchssicherung. In diesem
Kontext bietet die Versbach
Metallbau GmbH mit ihrer
Marke Versco Türen und
Fenster aus Stahl an. Das
eingesetzte Material eignet
sich dabei besonders für das
Bauen im Bestand. Denn es
ermöglicht mit seiner statischen
Tragfähigkeit auch sehr
schlanke Konstruktionen –
bietet also ein hohes Maß an
Gestaltungsfreiheit. Zudem
ist es robust und beständig
gegen mechanische Beschädigungen
und kann auch in
Bereichen eingesetzt werden,
in denen hohe Windlasten vorherrschen.
Diese Eigenschaften
begünstigen eine lange
Lebensdauer und minimieren
den zukünftigen Wartungsaufwand.
Die schmalen Ansichtsbreiten
der Fenstersysteme mit einer
Bautiefe ab 45 Millimetern
– in Abhängigkeit der Konstruktion
und Bauart – maximieren
die Fensterflächen. So
entstehen eine ansprechende
Optik sowie ein gesteigerter
Lichteinfall. Die Stahlelemente
von Versco haben zudem
gute wärmedämmenden
Eigenschaften. So erreichen
beispielsweise die Fenster-
Profilkonstruktionen einen
U w
-Wert > 0,84 W/(m²K).
Darüber hinaus sind die
flächenbündigen Brandschutztüren
nach EN 14351
zertifiziert und erfüllen somit
die Feuer- und Rauchschutzanforderungen.
Neben
Brandschutz versichert die
Produktnorm eine Schlagregendichtigkeit
bis Klasse 4A,
eine Luftdurchlässigkeit bis
Klasse 4, einen Widerstand
bei Windlast bis Klasse C4/B4
und eine Luftschalldämmung
bis R w
=45 Dezibel. Ferner
schützen die Türen effektiv vor
Einbruchsversuchen: Sie sind
in den Widerstandsklassen RC
1 bis 3 erhältlich, die Verglasungen
in RC 1 bis 4. Auch
die Durchschusshemmung ist
gegeben.
Eine große Auswahl von
Beschlägen ermöglicht Architekten
und Planern zudem
zahlreiche Gestaltungs- und
Anwendungsmöglichkeiten
– auch Rund- und Segmentbögen
sind verfügbar.
Versbach Metallbau GmbH
www.versco.de
Sihga
Unkomplizierte Montage von Holzfassaden
Mit TefaFix F bietet die
Sihga GmbH eine
Unterkonstruktionsschiene
an, die auf vielfältige
Weise einsetzbar ist. Das für
die Montage von Holzdielen
im Fassadenbau entwickelte
System sorgt für effizienten
Wasserablauf und gute
Durchlüftung. Es gewährleistet
sowohl Halt für die sichtbare
Profilverschraubung mit
TefaFlex F und TeFix als auch
für das nahezu unsichtbare
Profilverschraubungssystem
SenoFix FT. In Verbindung
mit TefaFix T ist die Schiene
außerdem im Handumdrehen
auch für den Terrassenbau
einsetzbar.
Mit dem neuen Schienensystem
TefaFix F der Sihga GmbH
aus Gmunden (Oberösterreich)
lassen sich Holzdielen unkompliziert
an der vorhandenen
Fassadenunterkonstruktion
anbringen. Das System ist
in SC 9-beschichtet und in
Aluminium blank erhältlich.
Beschichtet erzeugt es eine
durchgängig schwarze Fugenoptik.
Aufgrund des offenen
Profils an der Rückseite ist
eine Vorelementierung durch
rückseitige Verschraubung der
Aluminiumschiene problemlos
möglich. Die Trapezform
gewährleistet – neben einem
einwandfreien Wasserablauf
– auch eine ausreichende
Durchlüftung der Konstruktion.
In Kombination mit dem
Schraub- und Verbindersystem
SenoFix FT kann die Lebensdauer
der Dielen zusätzlich
verlängert werden. Hier
entsteht dank des Spreizmechanismus
eine gleichmäßige
Fugenbreite von sieben Millimetern,
die für eine effiziente
Durchlüftung und ein schnelles
Trocknen sorgt. Da das
System lediglich mit einer
BohrFix FB Schraube in der
Fuge befestigt wird, bleibt die
Montage nahezu unsichtbar.
Eine weitere Möglichkeit besteht
in der Kombination mit
TefaFlex F und TeFix. Dabei
handelt es sich um eine sichtbare
Profilverschraubung bei
minimaler Dielenauflage. Der
Abstandshalter kann mühelos
in den vorgesehenen Schacht
der TefaFix F Schiene eingesteckt
werden. Aufwendiges
Fixieren ist nicht notwendig.
Der gegebene Abstand des
Profils sorgt für eine optimale
Durchlüftung und Entwässerung.
Mit dem Verbindungsstück
TefaBind sind nicht nur
mehrere Anschlussmöglichkeiten
gegeben. Auch lässt sich
das System so beliebig in der
Länge erweitern.
SIHGA GmbH
www.sihga.com
40 element + BAU
•
6/2021
produkte
Aluprof
Schnelle Installation, Dauerhaftigkeit und zuverlässiger Schallschutz
Zur Ergänzung des
Systems MB-Harmony,
das rasche Montage mit
hoher Lebensdauer verbindet,
hat Aluprof eine neue
Glasinnenwand unter der Bezeichnung
Office entwickelt.
Passend zum Namen ist sie
vor allem für Büroräume konzipiert,
bewährt sich jedoch
auch in anderen Einsatzbereichen.
Großzügige Glasflächen
sorgen nicht nur für eine helle
Atmosphäre, sie verleihen
Räumlichkeiten auch einen
zeitlos eleganten Touch.
Die neue einfach verglaste
Innenwand MB-Harmony
Office ist bis zu einer Größe
von 3,6 Metern erhältlich; in
Verbindung mit den gerade
einmal 31 mm breiten Profilen
entsteht so ein offener und
freundlicher Gesamteindruck.
Da Diskretion oft ebenso
wichtig ist wie Transparenz,
bietet Office bereits eine standardmäßige
Schalldämmung
von 39 dB. Durch Nutzung
der doppelverglasten Variante
Duo erhöht sich diese auf bis
zu 48 dB. Auch Verbundsoder
Sicherheitsglas in 10-12
mm stehen zur Auswahl.
Sowohl Office als auch Duo
basieren auf den gleichen
Grundelementen. Verbinder
und Zubehör wurden auf ein
Minimum beschränkt, um die
Montage so schnell und einfach
wie möglich zu machen.
Vorfertigung und Installation
finden ohne Spezialwerkzeuge
direkt vor Ort statt, und an
den Wänden werden keine
Acrylfugen benötigt. Mithilfe
des Universalrahmens integrieren
Anwender Türen aller
Art. Auch farbliche Vorlieben
finden Berücksichtigung: Das
System kann in Eloxal, in sämtlichen
RAL-Farben sowie in
den ADEC-Farbtönen von Holz
und Beton ausgeführt werden.
Die akustischen Eigenschaften
von Office wurden im
Labor des Schiffbau- und
Forschungszentrums Gdansk
ausführlich geprüft und bestätigt.
Der Verglasungsbereich
umfasst ESG 10, ESG 12,
VSG 55.1, VSG 55.2, VSG
66.1, VSG 66.2 sowie VSG
55.2 mit Schallschutzfolie und
VSG 66.2 mit Schallschutzfolie.
Beide Wände des Systems
können ab sofort bestellt
werden.
Aluprof SA.
www.aluprof.eu
Sto
Lärm mindern, Energieeffizienz steigern
Vorgehängte hinterlüftete
Fassaden (VHF)
dienen nicht nur der
architektonischen Gestaltung
und dem Witterungs- und
Wärmeschutz, sie verbessern
auch den Schallschutz
eines Gebäudes. Das System
StoVentec erreicht bis zu 18
dB Lärmminderung. Wer also
im gut gedämmten Drinnen
weniger vom lauten Draußen
mitbekommen möchte, sollte
sich für eine vorgehängte hinterlüftete
Fassade (VHF) entscheiden.
Diese Konstruktion,
die die Fassadenbekleidung
von der tragenden Wand
entkoppelt, trägt deutlicher als
bisher bekannt zur Verbesserung
des Schallschutzes
von Außenwänden bei. In
Abhängigkeit von der Dicke
der offenporigen Dämmung,
von der Masse der Bekleidung
und dem Anteil offener
Fugen kann eine VHF – nach
aktuellen Messungen der ita
Ingenieurgesellschaft, Wiesbaden
– das Schalldämmmaß
R’w um bis zu 18 dB steigern.
(Eine Lärmreduktion um 10
dB halbiert bereits das subjektive
Lautstärkeempfinden).
Da VHF-Systeme wie StoVentec
besseren Schallschutz
als andere Fassadendämmsysteme
auf Massivwänden
erzielen, sind sie das Mittel
der Wahl bei besonderen
Anforderungen an die Schalldämmung;
sei es in der Nähe
starker Verkehrsflüsse oder
an Schulen, Verwaltungsbauten
oder Krankenhäusern.
Dasselbe gilt – umgekehrt –
beim Immissionsschutz, wenn
also beispielsweise Lärm in
Gewerbebauten nicht nach
außen gelangen soll.
Das VHF-System StoVentec
überzeugt mit einer wärmebrückenfreien
Unterkonstruktion
und mehreren Varianten für
die Gestaltung der Fassadenoberfläche.
StoVentec R,
eine Version mit fugenloser
Putzbeschichtung, verbessert
beispielsweise das Schalldämmmaß
um 12 dB. Mit
StoVentec S, dessen Oberfläche
von Natursteinfliesen auf
Trägerplatten aus Blähglasgranulat
gebildet wird, lässt sich
die Schalldämmleistung um
14 dB steigern, und StoVentec
Glass, die VHF mit großformatigen
Paneelen aus ESG-Sicherheitsglas,
erreicht 18 dB.
Sto SE & Co. KGaA
www.sto.de
element + BAU • 6/2021
41
anche aktuell
Lamilux
Architect’s Darling: Dreifache Auszeichnung für LAMILUX
Marketingleiter Hartmut Manske (links), geschäftsführende Gesellschafterin
der Lamilux Gruppe Johanna Strunz (mitte) und BIM-Spezialist
Bernd Kießling (rechts) nahmen die Architects‘ Darling Awards entgegen.
Bei der diesjährigen Verleihung
des Architects‘
Darling gewinnt Lamilux
in gleich drei unterschiedlichen
Kategorien. Nicht nur bei
den Produkt-Awards holt der
Hersteller von Tageslichtsystemen
in den zwei Kategorien
„Glas und Glaskonstruktionen“
und „Tageslichtsysteme/Dachbelichtung“
Silber, sondern
auch bei den Jury-Awards.
Hier punktet das Unternehmen
in der Kategorie „Bestes
BIM-Daten-Angebot“.
In insgesamt 38 Kategorien
wurden dieses Jahr die besten
Bauprodukthersteller mit dem
Architects‘ Darling gekürt. Für
die Produkt-Awards führte die
Heinze Marktforschung eine
unabhängige Befragung zu
neuen Produktkategorien bei
bis zu 100.000 deutschen Architekten
und Planern durch.
Zusätzlich wurden weitere
übergreifende Marketingdisziplinen
von einer hochkarätig
besetzten Jury mit dem Jury-
Award prämiert.
Produkt-Awards für Glaskonstruktionen
& Tageslichtsysteme:
Im Produktbereich wird
Lamilux sowohl für seine imposanten
Glasdachkonstruktionen
als auch seine innovativen
Tageslichtlösungen prämiert.
„Wir schaffen Gebäude, die
das Draußen nach Drinnen
holen: Behaglich hell, klimatisch
angenehm, energetisch
effizient und optisch ansprechend.
Deswegen entwickeln
wir seit Jahrzehnten optimale
und individuelle Tageslichtlösungen
für sämtliche Gebäudearten“,
erklärt Johanna
Strunz, geschäftsführende
Gesellschafterin der Lamilux
Gruppe. Bei der Befragung
der Heinze Marktforschung
sticht der Hersteller besonders
in drei Bewertungskriterien
heraus: Persönliche Beratung,
gute Erfahrung und Vertrauen
in die Marke.
Jury-Award für Konfigurator-
Tool: Lamilux überzeugte
in der Kategorie „Bestes
BIM-Daten-Angebot“ durch
seinen Produktkonfigurator,
der sämtliche Bedürfnisse
eines Architekten abdeckt. Der
Planer kann seine individuelle
Variante eines Oberlichts
in 3D konfigurieren, Maßzeichnungen,
Datenblätter
und Ausschreibungstexte
generieren und das BIM-
Modell in verschiedenen
Dateiformaten herunterladen.
Besondere Beachtung fand
der Produktkonfigurator bei
der fünfzehnköpfigen Jury,
aufgrund des einfachen und
übersichtlichen Handlings
sowie den umfangreichen
Download-Möglichkeiten.
Denn der Planer wird durch
einen selbsterklärenden und
sich dynamisch anpassenden
Dialog geführt. Im Hintergrund
laufen Plausibilitätsprüfungen
und ein Live-3D-Viewer unterstützt
den Planer bei seinem
Prozess.
Lamilux Heinrich Strunz
GmbH
www.lamilux.de
Franke Water Systems Commercial
BIM Daten für die integrale Planung
Vom Entwurf über die Planung
bis zum Betrieb:
Franke Water Systems
Commercial bietet Architekten,
Planern und Baubeteiligten
BIM Daten zur integralen
Planung der Sanitärtechnik an.
Für ca. 900 Produkte aus der
breiten Produktpalette des
Sanitärspezialisten stehen BIM
Daten zur Verfügung. Für die
gängigen CAD-Programme
Revit, Autocad und Archicad
können die entsprechenden
.RFA, .DWG oder .LCF Dateien
direkt beim Produkt auf der
Hersteller-Website www.
franke.com – Water Systems
– Produkte heruntergeladen
werden.
Alternativ kann der Nutzer
auch direkt zur BIM Library unter
dem Menüpunkt Support
navigieren.
Entsprechend des ganzheitlichen
Ansatzes der integralen
Planungsmethode stehen damit
nicht nur die 3D Modelle,
sondern auch die dazugehörigen
technischen und alphanumerischen
Daten der Produkte
zur Verfügung.
Franke Aquarotter GmbH
www.franke.de
42 element + BAU
•
6/2021
vorschau
Die Fachzeitschrift für Objektbau
ISSN 0934-5914
Verlag:
Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH
Eschenstraße 25
90441 Nürnberg
Tel.: +49 (0)911 2018-0
Fax: +49 (0)911 2018-100
E-Mail: e+b@harnisch.com
internet: http://www.harnisch.com
Bildnachweis: Teckentrup GmbH & Co. KG
Geschäftsleitung:
Dr. Claus-Jörg Harnisch
Benno Keller
Technische Leitung:
Armin König
Redaktionsteam:
Armin König (verantw.)
Mediaberatung:
Verlagsvertretung Petra Diews
Tel.: 089/8641955
Abonnement:
Marta Bletek-Gonzalez
Erscheinungsweise:
6 x jährlich: Ausgaben im Februar, April,
Juli, September, Oktober, Dezember
Bildnachweis: Hörmann KG Verkaufsgesellschaft
Ausgabe 1/2022:
Special "INDUSTRIE- UND SPEZIALTORE"
Angeschlossen der
Informationsgemeinschaft zur
Feststellung der Verbreitung
von Werbeträgern e.V. –
Sicherung der Auflagenwahrheit
Bezugspreis:
Jahresabonnement:
EUR 48,- + EUR 12,- Versandkosten
zzgl. MwSt.
Auslandsbezugspreis:
EUR 48,- + EUR 18,- Versandkosten
Gerade im Industriebau sind Tore Bauelemente,
deren Bedeutung nicht hoch
genug eingeschätzt werden kann, vereinen
Sie doch eine Vielzahl an Funktionen:
Originäre Aufgaben, wie der Schutz vor
klimatischen Einflüssen und unbefugtem
Betreten gehören ebenso dazu, wie
Brand-, Schall- und Arbeisschutz. Auch
unterstützen moderen Torsysteme die
Fluchtwegesicherung und trennen verschiedene
Funktionsbereiche voneinander
ab, was unter anderem aus energetischen
Gründen eine immer wichtigere Rolle
spielt.
Im Rahmen unseres Specials werden wir
in Ausgabe 1/2022 einen ganze Reihe
von Objekten vorstellen, wo moderen Torelemente
verschiedenste Anforderungen
auf vorbildliche Weise erfüllen. Außerdem
widmen wir uns Produktinnovationen,
die das Thema "Tor" um interessante
Features erweitern und noch vielseitiger
machen.
Weitere Themen dieser Ausgabe werden
sein: Lichttechnik; Sanierung; Innenausbau;
Glasanwenung im Innenbereich;
Akustik; Sanitär; Hallenbau; Wirtschaftsbau;
Klima-Heiztechnik; Sicherheitstechnik
und Brandschutz.
element + BAU 1/2022 erscheint am
23.02.2022.
Druck:
Schleunungdruck GmbH
Eltertstr. 27
97821 Marktheidenfeld
Derzeit gültige Anzeigenpreisliste:
Nr. 54, ab 01.01.2022
© Copyright 2021
element + BAU • 6/2021
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ISSN 1438-1672 · Vol. 38 · No. 3/20 · August
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WIN woodworking INTERNATIONAL
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Annual subscription rate: € 77,- incl p+h
The magazine will be published in a larger format: 229 mm x 305 mm.
We report on all aspects of woodworking from board materials, wood
treatment to machines, tools and technical know-how, from timber engineering
supplies to the latest developments in technologies and markets.
Special features will be presented on design, surfaces, laminating
and furniture.