12. Jänner 2022
- Fortsetzung der Agenda der Landesregierung präsentiert - Katholische Kirche verliert weiter Mitglieder - Familien.Kompetenz.Zentrum eröffnet: Unterstützung für Grazer Eltern - Vor Gericht: Polizist wollte Unfall vertuschen
- Fortsetzung der Agenda der Landesregierung präsentiert
- Katholische Kirche verliert weiter Mitglieder
- Familien.Kompetenz.Zentrum eröffnet: Unterstützung für Grazer Eltern
- Vor Gericht: Polizist wollte Unfall vertuschen
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2 graz<br />
www.grazer.at <strong>12.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
Arbeit, Pflege, Kinderbetreuung, Klimaschutz<br />
Die Corona-Fälle in Graz haben<br />
sehr stark zugenommen. GETTY<br />
Corona-Zahlen<br />
in Graz und GU<br />
■ Die Omikron-Variante breitet<br />
sich weiter massiv aus, heute<br />
wurde österreichweit mit<br />
17.006 ein neuer Rekordwert an<br />
Neuinfektionen erfasst. Auch<br />
in Graz steigen die Zahlen. Die<br />
Sieben-Tage-Inzidenz in Graz<br />
lag gestern bei 633,0 Fällen pro<br />
100.000 Einwohner, jetzt sind es<br />
730,2. In Graz-Umgebung beträgt<br />
der Wert aktuell 537,2 (gestern:<br />
473,2), in der Steiermark im<br />
Durchschnitt bei 469,4 (gestern:<br />
407,3). In Graz sind inzwischen<br />
382 Menschen mit Corona verstorben,<br />
301 in GU.<br />
Die Pläne der<br />
Landesregierung<br />
für die Zukunft<br />
Die Landesregierung präsentierte die Ergebnisse der Klausur auf Schloss Seggauberg im Bezirk Leibnitz. LAND STEIERMARK/LORBER<br />
PROGRAMM. Die Steiermärkische Landesregierung präsentierte die Fortsetzung<br />
ihrer Agenda. Schwerpunkte sind die Themen Arbeitsmarkt und<br />
Fachkräfte, Pflege, Digitalisierung, Klimaschutz und Elementarpädagogik.<br />
LAK-Präsident Eduard Zentner<br />
zieht Bilanz.<br />
LAK STEIERMARK<br />
Rechtsfälle bei<br />
LAK verdoppelt<br />
■ Wie die Steiermärkische<br />
Landarbeiterkammer (LAK) im<br />
Zuge ihrer Leistungsbilanz informiert,<br />
brachte das jahr 2021<br />
eine Verdopplung der Rechtsberatungen<br />
mit sich. In rund<br />
2500 Fällen wurden land- und<br />
forstwirtschaftliche Arbeitnehmer<br />
von der Kammer vertreten.<br />
Im Förderbereich stellte<br />
die LAK mehr als 600.000 Euro<br />
bereit und konnte rund 2.000<br />
Teilnehmer bei Bildungsveranstaltungen<br />
begrüßen.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Kurz nachdem die Steiermärkische<br />
Landesregierung<br />
im Dezember<br />
2019 ihre „Agenda Weiß-Grün“<br />
präsentierte, wurde sie von der<br />
Corona-Pandemie überrumpelt<br />
und eingebremst. Auch der eingeschlagene<br />
Budgetpfad musste<br />
verlassen werden. Das Regierungsprogramm<br />
wurde im Mai<br />
2021 deshalb als „Agenda Weiß-<br />
Grün 21 plus“ adaptiert. Heute<br />
präsentierte man nach einer<br />
Klausur im Schloss Seggauberg<br />
eine weitere Anpassung, die wieder<br />
von Zuversicht statt von Pandemie<br />
zeugen soll. „Es gibt krisenhafte<br />
Entwicklungen. Es ist vieles<br />
brüchig geworden. Aber es gibt<br />
auch große Chancen. Wir in der<br />
Steiermark wollen diese Chancen<br />
nutzen“, so Landeshauptmann<br />
Hermann Schützenhöfer.<br />
Als Hauptprobleme und damit<br />
auch Schwerpunktthemen wurden<br />
Arbeitsmarkt und Fachkräfte<br />
herausgestellt. Bis zum Sommer<br />
möchte man gemeinsam mit<br />
den Sozialpartnern und dem<br />
AMS eine Strategie erarbeiten,<br />
wie Fachkräfte aus dem Ausland<br />
in die Steiermark geholt werden<br />
können. Weiters möchte man<br />
Projekte für Langzeitarbeitslose,<br />
zur Berufsorientierung, für Lehrlinge<br />
oder die Digitalisierung<br />
entwickeln.<br />
Apropos Digitalisierung: 300<br />
Millionen Euro können für den<br />
Breitbandausbau <strong>2022</strong> in Gang<br />
gesetzt werden (die Hälfte davon<br />
in Form von Bundesmitteln). Außerdem<br />
verriet Schützenhöfer:<br />
„Offen können wir noch nicht darüber<br />
reden, aber ab dem nächsten<br />
Jahr wird ein großer neuer<br />
Anbieter erwartet!“ e-Health und<br />
die KMU-Digitalisierungsoffensive<br />
werden ebenfalls forciert.<br />
In der Pflege plant man beispielsweise<br />
eine Qualitätsoffensive<br />
in Kooperation mit der<br />
KAGes als größtem Arbeitgeber.<br />
Das sogenannte Taschengeld für<br />
Pflegeschüler wird ab Februar<br />
von 100 auf 300 Euro pro Monat<br />
erhöht. Die Lehrgänge für diplomierte<br />
Pfleger werden bis Sommer<br />
2024 (gemäß Bundesvorgaben)<br />
weiter angeboten bzw.<br />
wiederaufgenommen.<br />
Klima & Pädagogik<br />
Außerdem sollen die Klimaund<br />
Energiestrategie Steiermark<br />
2030+ überarbeitet und ein Aktionsplan<br />
<strong>2022</strong>-2024 beschlossen<br />
werden. Man setzt weiterhin auf<br />
den Ausbau von E-Ladestationen,<br />
Photovoltaik-Anlagen und die<br />
Devise Sanierung vor Neubau.<br />
„Wir alleine in der Steiermark<br />
werden die Welt nicht retten können.<br />
Aber wir müssen Maßnahmen<br />
setzen und einen Beitrag für<br />
das große Ganze leisten!“, so Vize-<br />
Landeshauptmann Anton Lang.<br />
In der Kinderbetreuung möchte<br />
man schrittweise Verbesserungen<br />
und administrative Erleicherungen<br />
schaffen. So sollen Genehmigungen<br />
für die Überschreitungen<br />
von Gruppengrößen ausgesetzt<br />
werden. Firmen sollen es leichter<br />
haben Tageseltern direkt im Betrieb<br />
zu beschäftigen.<br />
Staffelübergabe<br />
Zur Frage, wann Hermann Schützenhöfer<br />
das Zepter des Landeshauptmanns<br />
an Nachfolger<br />
Christopher Drexler übergeben<br />
werde – dies soll ja in diesem Jahr<br />
vonstattengehen – meinte er nur:<br />
„Darüber haben wir in der Regierungsklausur<br />
nicht abgestimmt.“<br />
Drexler kommentierte: „Wir haben<br />
gerade einen sehr aktiven<br />
Landeshauptmann gesehen.“