Spökenkieker Nr. 434 - 01/2022
Fit und gesund ins neue Jahr 2022 // Stadt Waremdorf bereit Gewerbeschau vom 13. - 15. Mai 2022 vor // Kronkorken-Sammlung für den guten Zweck // Veranstaltungstipps // Keine Gewalt gegen Retter // Spökenkieker-Stellenmarkt // u.v.m.
Fit und gesund ins neue Jahr 2022 // Stadt Waremdorf bereit Gewerbeschau vom 13. - 15. Mai 2022 vor // Kronkorken-Sammlung für den guten Zweck // Veranstaltungstipps // Keine Gewalt gegen Retter // Spökenkieker-Stellenmarkt // u.v.m.
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Meldesystem für Gewalt gegen Einsatzkräfte<br />
„IMEG-Portal“ geht auch in Warendorf an den Start<br />
Einsatzkräfte des Rettungsdienstes<br />
und der Feuerwehr sind ein wichtiger<br />
Bestandteil unserer Gesellschaft.<br />
Rund um die Uhr sind sie für die Bürgerinnen<br />
und Bürger in Nordrhein-<br />
Westfalen im Einsatz und üben einen<br />
interessanten und erfüllenden<br />
Beruf aus, in dem sie Menschen in<br />
Notfällen zur Seite stehen und Leben<br />
retten. Leider werden Einsatzkräfte<br />
bei der Ausübung ihrer Tätigkeit<br />
auch mit Respektlosigkeiten<br />
und sogar Gewaltübergriffen konfrontiert.<br />
Auch wenn es sich bei diesen<br />
Übergriffen glücklicherweise um<br />
Einzelfälle handelt, so ist jeder einzelne<br />
Fall einer zu viel und kann und<br />
darf nicht toleriert werden. Daher<br />
startet ab dem 10. Januar das „innovative<br />
Melde- und Erfassungssystem<br />
Gewaltübergriffe (IMEG)“ für<br />
Einsatzkräfte des Rettungsdienstes<br />
und der Feuerwehr. 12 Kreise und<br />
kreisfreie Städte testen in einer Pilotphase<br />
das IT-System. Körperliche<br />
Angriffe, verbale und non-verbale<br />
Übergriffe sowie Sachbeschädigungen<br />
können künftig online und plattformunabhängig<br />
durch die Einsatzkräfte<br />
gemeldet werden.<br />
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann:<br />
„Einsatzkräfte bei Feuerwehr<br />
und Rettungsdienst machen einen<br />
tollen Job. Tagtäglich helfen die Beschäftigten<br />
Menschen in Notlagen<br />
und erfahren dafür sehr viel Dank<br />
und Anerkennung. Aber es gibt auch<br />
mal Einsatzsituationen, bei denen<br />
Einsatzkräften nicht mit dem notwendigen<br />
Respekt begegnet wird<br />
und es Beleidigungen oder sogar<br />
Übergriffe gibt. Hier muss klar sein:<br />
Solche Respektlosigkeit gegenüber<br />
Menschen, die in diesen Diensten<br />
arbeiten, wird weder von den Bürgerinnen<br />
und Bürgern noch von der Politik<br />
toleriert. Ich freue mich daher,<br />
dass das Bewusstsein für solche Ereignisse<br />
durch das neue Meldesystem<br />
geschärft wird und verspreche<br />
mir davon, dass sowas noch seltener<br />
bis gar nicht mehr stattfinden<br />
wird.“<br />
Innenminister Herbert Reul: „Angriffe<br />
auf diejenigen, die uns schützen<br />
und dienen, egal ob sie verbal,<br />
nonverbal oder sogar körperlich erfolgen,<br />
können und werden wir niemals<br />
akzeptieren. Die Respektlosigkeiten<br />
und Gewalt gegenüber Einsatzkräften<br />
im Rettungsdienst und<br />
Feuerwehr sind ein gesellschaftliches<br />
Problem. Ursachen und Bedingungen<br />
zu erkennen und positiv zu<br />
ändern, ist daher auch eine gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe und nur in<br />
einem langfristigen Prozess nachhaltig<br />
erreichbar.“<br />
Die Einsatzkraft im<br />
Vordergrund<br />
Die Einsatzkraft und ihr Empfinden<br />
nach einem Übergriff stehen im Vordergrund<br />
des Meldesystems. Zwar<br />
gibt es an vielen Feuer- und Rettungswachen<br />
im Land bereits eigene<br />
Prozesse, um nach einem<br />
Übergriff die Einsatzkräfte bestmöglich<br />
zu unterstützen. Das IT-System<br />
bietet jedoch eine flexible Ergänzung,<br />
um den Meldeweg für die Einsatzkräfte<br />
zu vereinfachen und die<br />
Bearbeitung der Fälle zu beschleunigen.<br />
Je nach Schwere des Übergriffs<br />
erfolgt ein intensiveres Management,<br />
dass unter anderem aus psychosozialer<br />
Nachbereitung, Unfallanzeige<br />
und Strafantrag bestehen<br />
kann. Der Umgang mit Gewaltübergriffen<br />
steht im Fokus und wird präsenter.<br />
Gleichzeitig gewinnen die<br />
vorhandenen Daten an Aussagekraft.<br />
„Die Nachsorge bei Übergriffen ist<br />
eine unerlässliche Hilfe für die betroffenen<br />
Helferinnen und Helfer. Wir<br />
sind es den Einsatzkräften schuldig,<br />
dass wir uns um sie kümmern“, so<br />
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann:<br />
„Die Erfahrung zeigt, dass es<br />
enorm wichtig ist, Hürden abzubauen,<br />
um Übergriffe zu melden.<br />
Das Meldesystem bietet eine<br />
schnelle und unkomplizierte Übermittlung<br />
sowie ganz konkrete Hilfsangebote<br />
für die Betroffenen.“<br />
Auf Initiative des nordrhein-westfälischen<br />
Ministerium des Innern, des<br />
Ministeriums für Arbeit, Gesundheit<br />
und Soziales, der komba gewerkschaft<br />
nrw, der Unfallkasse NRW,<br />
des Verbandes der Feuerwehren<br />
NRW, des Städtetages NRW, des<br />
Landkreistages NRW und des<br />
Städte- und Gemeindebundes NRW<br />
wurde bereits am 2. Oktober 2<strong>01</strong>9<br />
der Aktionsplan “Gemeinsam gegen<br />
Gewalt - Aktionsbündnis als Maßnahmenkatalog<br />
zum Schutz von<br />
Feuerwehr- und Rettungskräften“<br />
veröffentlicht (https://www.im.nrw/<br />
aktionsplan-gemeinsam-gegengewalt-veroeffentlicht).<br />
Das Melde- und Erfassungssystem<br />
ist ein bedeutender Bestandteil dieses<br />
Aktionsplanes. Seit dem Jahr<br />
2<strong>01</strong>8 arbeitet eine Arbeitsgruppe<br />
daran, ein niederschwelliges und<br />
freiwilliges Meldeangebot für Einsatzkräfte<br />
zu schaffen, um umfänglich<br />
tätliche, verbale und nonverbale<br />
Übergriffe möglichst einfach und effektiv<br />
digital zu erfassen.<br />
Das Meldesystem „IMEG“ für Einsatzkräfte<br />
im Rettungsdienst und<br />
bei den Feuerwehren wurde ab Dezember<br />
zur Vorbereitung auf den<br />
Start der Pilotphase bei den Pilotleitstellen<br />
und Dienststellen im Land<br />
implementiert.<br />
Gestartet wird dort nun in den kreisfreien<br />
Städten Bochum, Krefeld,<br />
Hamm, Duisburg und Düsseldorf<br />
sowie den Kreisen Heinsberg, Herford,<br />
Mettmann, Lippe, Minden-<br />
Lübbecke, Warendorf und der Städteregion<br />
Aachen. Die Kosten für das<br />
System werden in der Pilotphase<br />
durch das Ministerium für Arbeit,<br />
Gesundheit und Soziales gedeckt.