17.01.2022 Aufrufe

17. Jänner 2022

- Fünf Jahre für die Kinder, statt ein Schwerpunktjahr - FPÖ führt blaues Notfalltelefon ein - Ärger um Müllpläne erreicht den Gemeinderat - Mordprozess in Graz: 44-Jähriger erstach Ehefrau mit dem Küchenmesser

- Fünf Jahre für die Kinder, statt ein Schwerpunktjahr
- FPÖ führt blaues Notfalltelefon ein
- Ärger um Müllpläne erreicht den Gemeinderat
- Mordprozess in Graz: 44-Jähriger erstach Ehefrau mit dem Küchenmesser

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2 graz<br />

www.grazer.at <strong>17.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Die Zahl der Corona-Fälle in Graz<br />

hat sehr stark zugenommen. GETTY<br />

Corona-Zahlen<br />

in Graz und GU<br />

■ Die Omikron-Variante<br />

breitet sich weiter massiv aus,<br />

über das Wochenende stieg<br />

die Zahl der gemeldeten Fälle<br />

in Graz noch einmal deutlich<br />

an. Die Sieben-Tage-Inzidenz<br />

in Graz lag Freitag bei 885,5<br />

Fällen pro 100.000 Einwohner,<br />

jetzt sind es 987,9. In<br />

Graz-Umgebung beträgt der<br />

Wert aktuell 770,3 (Freitag:<br />

673,4), in der Steiermark im<br />

Durchschnitt bei 731,1 (Freitag:<br />

602,8). In Graz sind inzwischen<br />

385 Menschen mit<br />

Corona verstorben, 302 in GU.<br />

Mit dem neuen Förderprogramm können<br />

z.B. Kapellen renoviert werden. GETTY<br />

150.000 Euro für<br />

Kleindenkmäler<br />

■ Das Land Steiermark, um<br />

Kulturlandesrat Christopher<br />

Drexler, hat ein Förderungsprogramm<br />

zur Erhaltung von<br />

Flur- und Kleindenkmälern in<br />

der Steiermark aufgelegt. Unterstützt<br />

wird die Renovierung,<br />

Restaurierung und Revitalisierung<br />

von Kapellen, Bildstöcken,<br />

Feldkreuzen, Pest- und Grenzsäulen<br />

sowie anderer derartiger<br />

Denkmäler. Insgesamt stehen<br />

dafür 150.000 Euro zur Verfügung<br />

– maximal 5.000 Euro pro<br />

eingereichtem Projekt.<br />

Fünf Jahre für die<br />

Kinder, statt ein<br />

Schwerpunktjahr<br />

Mehr Platz im öffentlichen Raum – etwa durch Wohnstraßen und temporäre Spielstraßen – ist geplant. STADT GRAZ/FISCHER<br />

POLITIK. Die Rathauskoalition präsentierte heute Projekte für Kinder, die in den<br />

nächsten fünf Jahren umgesetzt werden sollen: Von der Senkung der Elternbeiträge<br />

über Wohnstraßen und Pop-up-Spielstraßen bis hin zu gratis Fahrrädern.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Noch unter Altbürgermeister<br />

Siegfried Nagl kam<br />

die Idee auf, das Jahr <strong>2022</strong><br />

aufgrund der Entbehrungen in<br />

der Corona-Pandemie zum Jahr<br />

der Kinder und Jugendlichen zu<br />

machen. Der zuständige Stadtrat<br />

und nunmehrige ÖVP-Chef Kurt<br />

Hohensinner verfolgte das Projekt<br />

weiter und wollte im Sommer<br />

<strong>2022</strong> mit dem Schwerpunktjahr<br />

starten. Jetzt muss er seine Pläne<br />

wohl zumindest adaptieren.<br />

Denn die neue Rathauskoalition<br />

aus KPÖ, Grünen und SPÖ<br />

präsentierte heute ihrerseits die<br />

Vorhaben für die Kinder und Jugendlichen<br />

– und diese möchte<br />

man nicht nur geballt in einem<br />

Jahr verankern, sondern gleich<br />

die gesamte Regierungsperiode<br />

von fünf Jahren in den Mittelpunkt<br />

stellen. „Das gemeinsame<br />

Ziel der Koalition ist es, Graz zu<br />

einer besonders kinderfreundlichen<br />

Stadt zu machen. Kinder<br />

und Jugendliche werden wir daher<br />

in die Stadt- und Verkehrsplanung<br />

einbeziehen und einen Austausch<br />

auf Augenhöhe pflegen.<br />

Sie sollen in Entscheidungsprozesse,<br />

von denen sie unmittelbar<br />

betroffen sind, aktiv eingebunden<br />

werden. Wir wollen die Gefühle<br />

von Kindern achten, ihre Interessen<br />

und Bedürfnisse wahrnehmen,<br />

sie ermutigen, ihre Meinung<br />

aktiv kundzutun und auch<br />

Verantwortung zu übernehmen“,<br />

so Bürgermeisterin Elke Kahr,<br />

Vize Judith Schwetner und Koalitionspartner<br />

Michael Ehmann.<br />

Viele kleine Projekte<br />

„Ein besonderes Anliegen ist<br />

mir der Ausbau der kostenlosen<br />

Nachhilfe. Die Stadt wird Mittel<br />

bereitstellen, um das Angebot<br />

zu erweitern. Eine gute Schulbildung<br />

darf nicht vom Einkommen<br />

abhängig sein“, umreißt Kahr eines<br />

der konkreten Vorhaben. Außerdem<br />

sollen die Elternbeiträge<br />

in Kinderbeteuungseinrichtungen<br />

ab September gesenkt werden<br />

– langfristiges Ziel ist der<br />

beitragsfreie Kindergarten.<br />

Außerdem möchte man Kindern<br />

und Jugendlichen im öffentlichen<br />

Raum mehr Platz geben.<br />

Die Straßganger Straße, Andreas-<br />

Hofer-Straße, Petrifelderstraße 91<br />

bis 98 sowie der Superblock rund<br />

um Herbersteinstraße, Villenstraße,<br />

Absengerstraße sowie Burgenlandstraße<br />

sollen zu Wohnstraßen<br />

werden. Pop-up-Spielstraßen<br />

wie es sie bisher etwa in der Kaiserfeldgasse<br />

hin und wieder gab,<br />

möchte man ausweiten. Den Weg<br />

mit temporären Fahrverboten vor<br />

Schulen will man im Sinne der Sicherheit<br />

am Schulweg fortsetzen.<br />

Jedes Kind soll, wie schon im<br />

Koalitionsprogramm<br />

angekündigt,<br />

ein Fahrrad bekommen.<br />

Dieses hofft man bis zum kommenden<br />

Schuljahr zur Verfügung<br />

stellen zu können. Kinder und<br />

Jugendliche werden im Rahmen<br />

von Beteiligungsprojekten stärker<br />

einbezogen. Beispielswiese<br />

will die Regierung noch enger<br />

mit den Kinderbürgermeistern<br />

zusammenarbeiten und den<br />

Umweltpreis Projekten von Kindern<br />

widmen.<br />

Koalition vs. Opposition<br />

Zum Vorhaben von Stadtrat<br />

Hohensinner meinte Bürgermeisterin<br />

Kahr: „Der Gedanke<br />

dahinter mag gut gemeint sein.<br />

Die Vorhaben müssen aber dauerhaft<br />

implementiert und Kinder<br />

immer unterstützt werden.“ Die<br />

Vorschläge kenne man nicht im<br />

Detail, der Großteil der Projekte<br />

sei jedoch sicherlich unterstützenswert.<br />

Hohensinners Grundsatzbeschluss<br />

für ein Kinderjahr<br />

werde man auf der Tagesordnung<br />

also nicht in dieser Form zustimmen.<br />

Man darf wohl mit einem<br />

Abänderungsantrag rechnen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!