- Burgverein will die Grazer Ruine Gösting zurück
- Sitzungsabbruch in Frohnleiten: Eklat um Postenbesetzung
- Seilbahn auf Schloßberg und Schöckl stehen mehrere Monate still
- Neue 2G-Bändchen für die Grazer Innenstadt
- Kirche in Tansania: Danke für Hilfe aus Graz
21. JÄNNER 2022, E-PAPER AUSGABE
Getty
Quelle: ZAMG
6°
Bewölkt
und leichte
Regenschauer
sind möglich.
Die Temperaturen
in Graz liegen morgen Samstag
zwischen -4 und 6 Grad.
Schwierig
Eklat im Frohnleitner Gemeinderat: Die
Neubesetzung des Amtsleiters ließ die
SPÖ ausziehen und damit abbrechen. 3
Einfach
In der Grazer Innenstadt gibt es nun
farbige Bändchen als einheitliche
2G-Kontrolle für alle Geschäfte. 4
Erste Arbeiten laufen bereits
Ruine Gösting wird
jetzt wieder für
Besucher hergerichtet
STADT GRAZ, STREET VIEW, LKD STMK
Schön. Auf der Burgruine Gösting wurden seit der Übernahme durch die Stadt Graz inzwischen erste Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Im
Spätsommer bzw. Herbst soll das Ausflugsziel wieder für Besucher zugänglich sein. „Eventburg” wird es laut neuer Rathauskoalition sicher keine. SEITE 2
2 graz
www.grazer.at 21. JÄNNER 2022
Gösting: Der Burgverein
will zurück in die Burg
Die Zahl der Corona-Fälle in Graz
hat sehr stark zugenommen. GETTY
Corona-Zahlen
in Graz und GU
■ Die Omikron-Variante breitet
sich weiter aus. Die Sieben-
Tage-Inzidenz in Graz liegt
heute laut AGES bei 1091,3
Fällen pro 100.000 Einwohner,
gestern waren es 1029,8.
In Graz-Umgebung beträgt
der Wert aktuell 1075,7 (gestern:
928,1), in der Steiermark
im Durchschnitt bei 1023,3
(gestern: 900,5). Die meisten
Ansteckung gab es im Bezirk
Liezen (1710,0) In Graz sind
inzwischen 387 Menschen mit
Corona verstorben, 302 in GU.
84 Prozent der Steirer sind inzwischen
gegen Corona geimpf. KK
Steiermark steht
relativ gut da
■ „Im Vergleich mit den anderen
Bundesländern hat die Steiermark
derzeit eine gute Inzidenzienlage.
Die Prognose- und
Kapazitätsvorschau prognostiziert
in der kommenden Woche
erneut die niedrigste Inzidenz.
Ein möglicher Grund dafür ist
die gute Impfquote“, so Landesamtsdirektor-Stellvertreter
Wolfgang
Wlattnig. Seit 1. Dezember
wurden in der Steiermark insgesamt
532.700 Impfungen gesetzt.
Davon waren beachtliche
400.000 dritte Impfungen.
NEUSTART. Die neue Stadtregierung beginnt jetzt die Ruine Gösting neu zu
beleben. Der Burgverein sieht seine Chance wieder aktiv mitreden zu können.
Von Vojo Radkovic
vojo.radkovic@grazer.at
Viele Jahre war der Burgverein
Gösting nahezu
von der Burgruine ausgeschlossen.
Der Besitzer Hubert
Auer wollte nicht mit dem
Verein, der sich jahrzehntelang
darum bemüht hat, die Burg in
einem halbwegs gesicherten Zustand
zu erhalten, zusammenarbeiten.
In letzter Zeit gab es
zwischen dem Burgherren und
dem Verein überhaupt keine
Kommunikation mehr. Vereinsobmann
Sepp Stiger hat darunter
sehr gelitten. „Wir haben
freiwillig kleinere Reperaturarbeiten
durchgeführt, die vom
Burgherrn nicht einmal bemerkt
worden sind. Wir haben Konzepte
erarbeitet, aber es war nicht
mehr möglich unsere Aktivitäten
für die Burg weiterzuführen.“
Jetzt wittert der Verein seine
Chance wieder voll aktiv in die
Restaurierungsarbeiten eingebunden
zu werden. Nicht gut zu
sprechen ist Stiger auch auf das
Bundesdenkmalamt. „Die haben
uns auch immer außen vorgelassen
und nicht wirklich mit uns
zusammengearbeitet.“ Der Burgverein
hat auch immer wieder
auf dringende Reperaturarbeiten
hingewiesen und die aktuelle
Situation auf der Burgruine
Ohne Strom, ohne Wasser und ohne Kanal hat die leider schon verstorbene
Wirtin Angelika Michalatsch die Burg-Taverne jahrzehntelang geführt. STIGER
Die Ruine Gösting, einst stolze Burg im Norden von Graz, soll wieder ein lohnendes
Ausflugsziel für Grazer und Touristen werden.
BURGVEREIN GÖSTING
detalliert aufgezeigt. Jetzt war
Obmann Stiger bei allen Partein
vorstellig um die Mitarbeit des
Vereins auf neue Beine zu stellen.
Auf Initiative von Ex-Bürgermeister
Siegfried Nagl gelang
nach mühsamen Verhandlungen
mit dem Besitzer Hubert Auer einen
Pachtvertrag auszuarbeiten,
der auch unterschrieben wurde.
Die neue Regierungskoalition
aus KPÖ, Grüne und SPÖ wird
den Vertrag übernehmen und
die GBG (Gebäude und Baumanagement
Graz) hat bereits erste
Sanierungsmaßnahmen begonnen.
KP-Stadtrat Manfred Eder:
„Parallel zu den infrastrukturellen
Maßnahmen wird die Koalition
ein Konzept für das Naherholungsgebiet
erarbeiten lassen.
Was klar ist: Einen Eventberg
wird es mit uns nicht geben.“
Für die notwendigen Arbeiten
betreffend Wasser-, Strom- Kanaleinleitung
ist man optimistisch
in den nächsten Wochen
mit der Ausschreibung beginnen
zu können. Danach werde man
auch einen Pächter für die Taverne
suchen. Der Burgverein will
dabei behilflich sein. Bis zum
Spätsommer bzw. Herbst soll das
Areal wieder für Besucher zugänglich
sein.
21. JÄNNER 2022 www.grazer.at
Sitzungsabbruch in Frohnleiten:
graz 3
Debatte um Postenbesetzung
STREIT. Der Tagesordnungspunkt zur Neubesetzung des Stadtamtsdirektors in Frohnleiten sorgte
für den Abbruch der gestrigen Gemeinderatssitzung. Die SPÖ fordert genauere Diskussionen.
Von Fabian Kleindienst
fabian.kleindienst@grazer.at
Die Neubesetzung der Position
des Stadtamtsdirektors
sorgte im Frohnleitner
Gemeinderat gestern für einen
Eklat. Die SPÖ-Gemeinderäte verließen
die Sitzung vorzeitig, was
zu einem Abbruch führte. Konkret
kritisiert die Partei rund um den 2.
Vizebürgermeister Martin Wonaschütz,
dass ein neuer Amtsdirektor
bestellt werden soll, die
jetzige bisher aber gute Arbeit geleistet
habe – und noch vier Jahre
im Amt bleiben würde, bei vollem
Gehalt. „Die ÖVP leistet sich also
Eine Personalentscheidung in Frohnleiten sorgt für Diskussionen.
STREET VIEW
einen ihr genehmen Amtsdirektor
mit entsprechend hohem Gehalt,
obwohl die bisherige Direktorin,
die 15 Jahre lang gute Arbeit geleistet
hat, auch noch da ist“, so
Wonaschütz. Ein Jahr Übergangszeit
müsse außerdem genügen,
gleichzeitig kritisiert man, dass
der neue Amtsdirektor im Vorjahr
einen Auftrag für eine Unternehmensberatung
im Bereich der Gemeindeverwaltung
übernommen
und dabei mit vielen Mitarbeitern
vertrauliche Gespräche geführt
habe. „Jetzt soll er plötzlich als
Chef zurückkehren“, so Wonaschütz.
Seine Partei forderte eine
Vertagung der Entscheidung auf
März und eine vertiefende Diskussion,
was abgelehnt wurde.
Neuer Termin
Bürgermeister Johannes Wagner
kann die Aufregung nicht nachvollziehen.
Man habe die Stelle
normal ausgeschrieben, auch die
SPÖ sei eingebunden gewesen. Es
gehe konkret um ein Altersteilzeitmodell,
die SPÖ habe dem auch
zugestimmt. Gleichzeitig stehen
viele Projekte an, man brauche ein
gutes Management, deshalb habe
man gleich nach einer geeigneten
Person gesucht. Den Auszug aus
der Sitzung durch die SPÖ bezeichnet
er als „Foul“, man habe „den
Weg der Demokratie verlassen“.
Wonaschütz hingegen verweist
darauf, dass die ÖVP in der Vergangenheit
auch schon aus Gemeinderatssitzungen
ausgezogen sei.
Nun wird ein neuer Sitzungstermin
gesucht, da soll ein Beschluss erfolgen.
Wagner hält fest: „Ich verstehe
die Aufregung der SPÖ nicht, von
meiner Seite wird das die künftige,
und bisher gute, Zusammenarbeit
aber nicht trüben.“
4 graz
www.grazer.at 21. JÄNNER 2022
Ab 31. Jänner bis voraussichtlich Mitte Juni diesen Jahres wird auch die
Schlossbergbahn und die Trasse auf Vordermann gebracht. GRAZ TOURISMUS/SCHIFFER
Seilbahn auf Schloßberg
und Schöckl stehen still
SICHERHEIT. Mit 31. Jänner starten Arbeiten an
der Schloßbergbahn und der Schöckl-Seilbahn.
Von Valentina Gartner
valentina.gartner@grazer.at
500.000 Fahrgäste aus aller Welt
nutzten vor Corona jährlich die
Schloßbergbahn, die Schöckl-
Seilbahn transportiert rund 200.000
Personen auf den 1445 Meter hohen
Grazer Hausberg. Diese Zahlen
zeigen: Die Sicherheit im Bereich
der Infrastruktur und Technik für
mehr als 700.000 Kunden hat absolute
Priorität.
Bei der seit 1894 beliebten
Schloßbergbahn stehen unaufschiebbare
Arbeiten an. Freizeit-
Graz-Geschäftsführer Michael
Krainer: „Aufgrund der Belastung
und Witterungseinflüsse müssen
wir nach Jahrzehnten die Oberfläche
der Schloßbergbahn-Unterkonstruktion
neu beschichten.
Nach dem Abtragen der alten
Beschichtung werden die schadhaften
Betonstellen mittels Sanierungsmörtel
ausgebessert. Danach
erfolgt ein Grundanstrich auf
dem eine mehrschichtige Kunst-
stoffabdichtung aufgebracht wird“.
Die Trassensanierung wird mit
31. Jänner beginnen und wetterabhängig
mit Mitte Juni abgeschlossen.
Währenddessen steht
der Schloßberglift zur Verfügung.
Weiters wird für Personen mit einer
Mobilitätseinschränkung ein
Shuttle-Dienst eingerichtet.
Auch wird zwei Mal im Jahr bei
der Schöckl-Seilbahn eine Revision
durchgeführt. Holding-Vorstand
Mark Perz: „Um die Anlage
auf den neuesten Stand der Technik
zu bringen, müssen im Bereich
der Elektronik gewisse Teile
erneuert werden. Unser Team
erneuert daher im Zuge der jährlichen
Frühjahrsrevision von 31.
Jänner wetterabhängig bis voraussichtlich
Anfang Mai die E-Steuerung
der Seilbahn. Dabei werden
die eingebauten Elektrokomponenten
wie Gleichstrommotor,
Stromrichter, die Steuerung für die
Haupt- und Hilfsbetriebe sowie
sämtliche Schalt- und Überwachungseinrichtungen
getauscht.“
Bunte Bändchen erleichtern nun die 2G-Kontrollen in der Grazer Innenstadt.
Dieses gilt für alle Geschäfte an einem Tag. LPD STMK, GRAZ TOURISMUS/SCHMUCK
Neue 2G-Bändchen für
die Grazer Innenstadt
EINFACHER. In der City gibt es jetzt Bändchen aus
dem Toursmusbüro anstatt einzelner 2G-Kontrollen.
Im Tourismus Infobüro in der
Herrengasse 16 werden künftig
tageweise Bänder ausgegeben,
um den 2G-Nachweis beim
Einkauf bei den Handelsbetrieben
in der Innenstadt zu erleichtern.
Dabei wird der zentrale 2G-
Check in der Grazer Innenstadt
mittels der offiziellen „Green
Check App“ durchgeführt. Mit
gültigem 2G-Nachweis bekommen
die Kunden ein farbiges
„Graz 2G Check“-Armbändchen,
bei dem jeden Tag die Farbe gewechselt
und das aktuelle Datum
eingestempelt wird.
Die Handelsbetriebe können
dieses Band als 2G-Nachweis
akzeptieren und müssen keine
separaten Eintrittskontrollen
durchführen, was eine Erleichterung
für die Betriebe und die
Kunden darstellt. Wenn einzelne
Betriebe zusätzlich eine eigene
Kontrolle wünschen, ist das
natürlich weiterhin möglich.
Der 2G-Check im Tourismus
Infobüro ist von Montag bis
Samstag zwischen 10 und 17
Uhr möglich.
Bürgermeistin Elke Kahr:
„Mit den Bändchen wird der
Einkauf in der Grazer Innenstadt
vereinfacht. Damit soll es auch
in der derzeitigen Situation für
alle möglich bleiben, nahe am
Wohnort einzukaufen und sich
lange Wege zu ersparen. Das ist
gut für unsere Innenstadt, aber
auch für die Umwelt.“
Wirtschafts- und Tourismusstadtrat
Günter Riegler: „Mit
dieser zentralen Überprüfungsstelle
für 2G-Kontrollen tragen
wir sowohl zu einem professionellen
Gesundheitsschutz
der Kunden, als auch zu einer
praktikablen Qualitätsverbesserung
des Einkaufserlebnisses
im Stadtzentrum bei. Gerade in
Zeiten wie diesen ist es für Unternehmen
und Kunden wichtig,
dass das Wirtschaftsleben
mit möglichst einfachen und
zugleich sicheren Lösungen unterstützt
wird.“
derGrazer
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10
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21. JÄNNER 2022 www.grazer.at
graz 5
C H R O N I K
Blaulicht
Report
✏ julian.bernoegger@grazer.at
Grazer Taxi krachte
gegen Müllcontainer
■ Gestern Nachmittag baute
ein Grazer Taxilenker im Bezirk
Straßgang einen Unfall:
Der 61-jährige Taxifahrer aus
dem Bezirk Weiz fuhr gegen
17 Uhr auf der Triester Straße
in Richtung Süden. Auf Höhe
der Kreuzung mit der Wagner-
Jauregg-Straße verlor er laut eigenen
Angaben wegen Sekundenschlafs
die Herrschaft über
das Fahrzeug und kam rechts
von der Fahrbahn ab. Danach
fuhr er gegen eine Leitschiene,
daraufhin verlor das Taxi die
Bodenhaftung und krachte gegen
vier Müllcontainer. Durch
die Kollision wurden zwei der
Container gegen parkende Autos
geschleudert und der Inhalt
Die Freiwillige Feuerwehr führte nach einem Brand in Vasoldsberg Nachlöscharbeiten
durch. Ein Kühlschrank hatte Feuer gefangen.
FF VASOLDSBERG
ergoss sich über die Straße. Eine
48-jährige Frau, die als Fahrgast
im Taxi saß, wurde bei dem
Unfall verletzt und musste ambulant
im UKH Graz behandelt
werden. Der Taxifahrer selbst
blieb unverletzt.
Diebe klauten in
Grazer Geschäft
■ Ebenfalls gestern Nachmittag
klaute ein Diebes-Duo (ein
Mann und eine Frau) verschie-
dene Kosmetikprodukte aus
einem Drogeriesgeschäft im
Bezirk Eggenberg: Als die beiden
Diebe das Geschäft gegen
17 Uhr verlassen wollten, stellte
sich ihnen eine 49-jährige Mitarbeiterin
in den Weg und hielt
sie an, weil sie den Diebstahl
bemerkt hatte. Die beiden Verdächtigen
stießen die Frau aber
zur Seite und flüchteten. Nach
ersten Ermittlungsergebnissen
dürften die beiden Diebe wohl
schon mehrere Ladendiebstähle
in Graz begangen haben. Die
Polizeiinspektion Eggenberg
will dem Duo nun auf die Spur
kommen.
Kühlschrank setzte
Wohnung in Brand
■ Gestern Nachmittag brach
plötzlich ein Feuer in einer
Wohnung in Vasoldsberg im
Bezirk Graz-Umgebung aus:
Der Brand entstand vermutlich
kurz nach 17 Uhr in einer Wohnung
in der Kapellenstraße und
wurde zum Glück noch rechtzeitig
vom Mieter beim Heimkommen
entdeckt. Der Mann
konnte den Brand mit zwei weiteren
Helfern zum Glück noch
selbst löschen, die Freiwillige
Feuerwehr führte in der Folge
aber noch weitere Nachsicherungsarbeiten
durch. Bei der
Brandursache handelte es sich
nach derzeitgen Informationen
wohl um einen defekten Kühlschrank.
Bei dem Feuer wurde
Niemand wurde verletzt, die
Schadenshöhe steht bislang
aber noch nicht fest.
6 graz
www.grazer.at 21. JÄNNER
Tansania: Dank für Hilfe aus Graz
ERÖFFNET. Bei Eröffnung
einer neuen Kirche
wurde für die Hilfe
aus Graz gedankt.
Von Vojo Radkovic
vojo.radkovic@grazer.at
Dieser Tage konnte der
Grazer Militärbischofsvikar
Christian Thomas
Initiator Christian Thomas Rachlé
mit einer der Krankenschwestern KK
Rachlé sein in seinem einjährigen
Sabbatical begonnenes
Hilfsprojekt in Tansania beenden.
Mitte Jänner wurde die
neue Kirche und eine ärztliche
Ambulanz samt Tagesklinik in
Tansania eröffnet. Rachlé konnte
auf Grund der aktuellen Corona-
Situation nicht bei der Eröffnung
dabei sein. Er bekam aber einen
ausführlichen Videobericht von
der Feier in der Diözese Sam
am Fuße des Kilimandscharo-
Massivs. Rachlé lernte dort den
Bischof Rogatus Kimaryo kennen
und der ersuchte ihn um
Hilfe bei der Realisierung des
Kirchenprojektes. Daraufhin begann
der Bischofsvikar Spenden
zu sammeln und nach einiger
Zeit konnte mit den ersten Bauarbeiten
begonnen werden.
Der Bau der Kirche „Maria
Goretti“ wurde durch private
Spenden von Grazer Unternehmern
sowie auch durch die Militärdiözese
ermöglicht. Letztere
übernahm die Kosten für das
Feierliche Eröffnung der auch mit Hilfe aus Graz erbauten neuen Kirche am
Fuße des Kilimandscharo. Danach wurde ein Eröffnungfest gefeiert. RACHLÉ
Dach des Zentrums.
Die feierliche Eröffnung erfolgte
jetzt mit viel Musik, Gesang
und Tanz. Für die Tagesklinik
und die Ambulanz will
Rachlé sich jetzt darum bemühen,
dass vielleicht ein Team von
„Ärzte ohne Grenzen“ nach Tansania
kommt. Rachlé abschließend
über das Projekt: „Es war
für mich eine große Freude Menschen
in Afrika zu unterstützen,
nun mögen sie dort glücklich
leben und ihre Heimat selbst gestalten“.
Das Bistum Same erstreckt
sich überr eine Fläche von
10.000 Quadratkilometer und
hat rund 700.000 Einwohner. Der
Anteil der katholischen Bevölkerung
beträgt knapp 80.000 und
ist stark wachsend.
21. JÄNNER 2022 www.grazer.at
graz 7
Nero sucht
ein Zuhause
Grazer
Pfoten
Nero ist ein selbstsicherer
Rüde mit sehr viel Skepsis
Fremden gegenüber. Neue Menschen
haben kein leichtes Spiel
mit ihm. Wer sein Herz gewinnen
möchte, muss oft vorbeikommen
und sich viel mit ihm beschäftigen.
Bei Nero zeigt sich ganz
deutlich, dass er eine Aufgabe
braucht. Sein perfektes Zuhause
ist hundeerfahren. Es muss konsequent
mit ihm trainiert werden
und er braucht viel Auslauf.
- 2 Jahre
- Schäferhund
- mag Hunde
- mag keine Katzen
Nero ist ein
aktiver Bursche,
der
einen Seelenpartner
sucht. KK
Kontakt: Arche Noah
www. aktivertierschutz.at
Tel. 0676/84 24 17 437
Der Streuner Bizeps musst einer aufwendigen Operation unterzogen werden.
Die nächsten beiden Wochen werden noch kritisch sein. AKTIVER TIERSCHUTZ AUSTRIA
Zittern um Kater Bizeps
■ Kürzlich kam ein Streuner in
die Arche Noah. Schnell wurde
klar, dass der rund fünf Monate
junge Kater an einem Wurmbefall
leidet und er wurde von dem
Ärzte-Team wieder aufgepäppelt.
Nachdem es Bizeps – den Namen
hat er von einer Assistentin bekommen
– dennoch nicht besser
ging wurde er erneut untersucht
und eine Art Loch im Rippenbereich
und eine Fehlentwicklung
des Brustkorbes musste diagnostiziert
werden. Eine solche
Diagnose würde normalerweise
das Einschläfern bedeuten, aber
das wollte das Team nicht. Bizeps
wurde einer aufwendigen und
kostspieligen Operation in einer
externen Tierklinik unterzogen.
Die Kosten dafür trägt der Aktive
Tierschutz. Jetzt zittert man
um den kleinen Schützling – die
kommenden beiden Wochen
werden kritisch. Wer Bizeps unterstützen
möchte und etwas zu
den OP-Kosten beitragen möchte,
kann hier Spenden: Kontoinhaber:
AKTIVER TIERSCHUTZ
AUSTRIA; IBAN: AT71 3800
0000 0513 5025; BIC: RZSTAT2G;
Betreff: Bizeps
Jetzt
mitdiskutieren
www.facebook.com/derGrazer
Verstehe Bedenken
Kann die Bedenken gegenüber
Amazon verstehen, aber Ablehnung
wird das Problem nicht lösen!
Es wird auch kleinen Händlern
nicht erspart bleiben, ihre
Kenntnisse im Online-Vertrieb
zu erweitern!
Helmuth Schlögl
* * *
Bau zahlt sich nicht aus
Die Großen zahlen eh keine
Steuern und Jobs gibt es eh nur
während der Aufbauphase der
Automatisierungsanlagen. Was
bleibt, sind ein paar schlecht bezahlte
Jobs, weil eh jeder darin
austauschbar ist, viel Verkehr
im Tal Graz, noch mehr verlockende
Angebote, die eh keiner
braucht und a Haufn Müll.
Mircea Ra
* * *
Sicher prime-Kunden
Die Leute sind einfach nicht
mehr ganz klar im Kopf. Überall
dagegen sein, das geht gerade
noch. Ich wette mindestens
die Hälfte der Unterzeichner ist
prime-Kunde.
Philipp Haiden
* * *
Pakete regional liefern
Anstatt regional von der Niederlassung
zu profitieren (Kommunalsteuer,
Arbeitsplätze, etc.)
arbeitet man dagegen – dann
kommen die Pakete per Paketdienst
halt weiterhin aus Wien
Umgebung – es wird um kein
Paket weniger sein!
Robert Wallner
* * *
Keine Sympathie
Mag ich Amazon? Nein. Glaube
ich, dass ausreichend gegen
Steuervermeidung und Ausbeutung
von Mitarbeitern vorgegangen
wird? Nein. Aber: Das
sind keine Fragen, um die es in
diesem Fall geht. Wenn der Antrag
gesetzeskonform gestellt
wurde und die Verfahren
korrekt abgewickelt werden,
ist das zu genehmigen. Ein
Rechtsstaat hat nicht nach
Sympathie zu handeln.
Franz Strohmeier
* * *
Packerl aus Wien
Bei mir stand letztens ein Paketdienst
aus Wien. Also ich bin für
den Bau.
Christoph Platt
* * *
Einfach super
Amazon ist einfach super.
Patrick Kitak
Meistkommentierte
Geschichte
des Tages
4413 in
Petition
gegen Amazon
Unter dem Titel „Ackerboden
statt Amazon“ sammelten
Grazer Aktivbürger Unterschriften
gegen das geplante
Amazon-Logistikzentrum in
Liebenau. Gestern übergaben
die Initiatoren die Petition im
Rahmen der ersten Gemeinderatssitzung
des Jahres. Insgesamt
sammelte man 4413
Unterschriften. Unsere Leser
diskutierten den geplanten Bau.
REAKTIONEN & KOMMENTARE
8 graz
www.grazer.at 21. JÄNNER 2022
Da ist einer, der
kann Georg Kreisler
interpretieren
und wie: Jörg
Martin Wilnauer
wird den 100. Geburtstag
Kreislers
würdig zelebrieren.
GAMSBART
Willnauer feiert
Georg Kreisler
PFLICHT. Der 100. Geburtstag von Georg Kreisler muss
gefeiert werden. Jörg Martin Willnauer zelebriert das.
Von Vojo Radkovic
vojo.radkovic@grazer.at
Wer Chansons und das
gute alte Kabarett liebt
und ihn nicht kennt,
sollte das nachholen. „Georg
Kreisler ist der größte österreichische
Chansonier und Kabarettist
und bis dato unerreicht!“, so Gerhard
Kosel vom GamsbART respektvoll.
Das Lebenswerk des großen
österreichischen Chansoniers
und Kabarettisten ist mit mehr als
600 Liedern fast unüberschaubar
groß. Kosel weiter: „,Taubenvergiften
im Park‘ ist eines seiner
unsterblichen Chansons und
an diesem scheinbar einfachen
Lied können wir erkennen,
dass es eigentlich nur
einen gibt, der diese Lieder
interpretieren kann, nämlich
Georg Kreisler selbst“.
Aber, so Kosel erläuternd:
„Da ist einer, der Klavierspielen
kann wie der
Teufel, der wortgewaltig
ist, ein kahlköpfiger
Sänger noch dazu und als Wanderer
zwischen dem Schwäbischen
Meer und dem Sulmsee sprachlich
ebenso stilsicher auftritt.
Wenn einer die Interpretationen
von Kreisler schafft dann er: Jörg
Martin Willnauer.“
Der hundertste Geburtstag von
Georg Kreisler am 18. Juli muss
daher ordentlich gefeiert werden.
„Wir tun dies, indem wir seinem
Werk huldigen und bitten Willnauer
wieder auf die Bühne. Denn
er - von Georg Kreisler persönlich
und handschriftlich legitimiert -
bringt die Lieder auf Georg-Kreisler-Art.
Stimmgewaltig und direkt“,
so Kosel.
Auf die Frage, warum noch ein
Kreisler-Programm notwendig
ist, weil es ja schon viele gibt, sagt
Willnauer: „Kreislers kann es nicht
genug geben. Je mehr Kreisler desto
besser!“
„Willnauer spielt Kreisler“ vom
27. bis 29. Jänner im tube‘s am-
Grieskai 74, Beginn 20 Uhr. Karten
reservieren unter www.tubes-music.at.
Covid-19-Regeln beachten.
Gernot Resch ist „frei“
NEU. Kein Begriff ist so strapaziert wie „Freiheit“. Ein Grazer macht darüber einen Song.
1988 war Meatloaf live in Graz ÖTICKET
Meatloaf starb
mit 74 Jahren
■ Wieder ist ein großer Rockstar
tot. Meatloaf (Fleischlaberl) alias
Michael Lee Aday, starb mit
74 Jahren im Kreise seiner Familie.
Die Todesursache wird nicht
bekanntgegeben. „Bat out of
Hell“ war ein Meisterwerk, das
„Meat“ zum Weltstar machte.
1988 gab er ein Konzert im Orpheum.
■ „Ich bin so frei, ich selbst zu
sein. Die Fesseln sprengen, die
man sich selbst auferlegt, und
die von außen aufgelegt werden.
Sich selbst annehmen, so wie
man ist - das ist wahre Freiheit.
Sei du selbst, um frei zu sein!“,
das etwa ist der Text für den Song
„Ich bin so frei“, komponiert, geschrieben
und produziert von
Gernot Resch im fabiton studio
Graz. Der Song ist auf allen
Musik-Plattformen erhältlich,
das Video zum Song gibt es auf
youtube. Gernot Resch, der vor
allem witzige Werbetexte produziert,
war früher auch Produzent
bei der EAV.
Ex-EAV-Produzent Gernot Resch sorgt immer für ein Lächeln auf den Lippen
der Zuhörer mit seinen Songs und den lustigen Werbetexten. RESCH
21. JÄNNER 2022 www.grazer.at
graz 9
Ausblick
Was am Samstag
in Graz wichtig ist
■ Kein Tag ohne Demo in Graz, könnte man diese Woche sagen. Am
morgigen Samstag sind gleich zwei Kundgebungen in der Innenstadt
angemeldet. Ab 13 Uhr ziehen die Gegner der Impfpflicht wieder durch
die Straßen. Um 17 Uhr will man dann ein Zeichen für mehr Solidarität
setzen. Es kommt in beiden Fällen zu Behinderungen des Invididualsowie
Öffi-Verkehrs. Die Straßenbahnen stehen in der Annenstraße,
am Jakominiplatz bzw. Eisernen Tor sowie in der Herrengasse still.
■ Der 22. Jänner ist der „Tag der Elementarbildung“. Bildungsforscherin
Catherine Walter-Laager bricht aus diesem Anlass eine Lanze
für die Berufsgruppe und fordert hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten
sowie mehr Geld für diesen Bereich. Die Universität Graz
hat 2010 die österreichweit erste Professur für Elementarpädagogik
besetzt. Am Montag findet eine Aktion unter dem Motto „2 + 25 = zu
viel!“ um 15 Uhr am Hauptplatz statt.
■ Um 11 Uhr eröffnet die Ausstellung von Michael Goldgruber unter
dem Mittel „Bruchzonen“ bei der Akademie Graz in der Neutorgasse.
Der Künstler zeigt das Natürliche, wo es sich mit den gewohnten Bildern
von Natur bricht. Seine Ansichten der Gletscherschmelze wirken
so mitunter wie das Areal eines Schotterwerks, in dem sich menschliche
Eingriffe gerade in natürliche Strukturen zurückverwandeln.
Morgen Samstag sind gleich zwei Demonstrationen in Graz angekündigt:
gegen die Impfpflicht und für mehr Solidarität. Öffis stehen still. SCHERIAU
■ Morgen ist der letzte Tag, an dem man die Ausstellung „Showcase“
über Design als Erfolgsfaktor im designforum besuchen kann.