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Ausgabe 66 04/2010 - HSV-Supporters

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Das Leben ist kein Heimspiel<br />

Eigentlich kann jedes Auswärtsspiel mit<br />

dem <strong>HSV</strong> eine eigene Geschichte erzählen.<br />

Mein schönstes Auswärtsspiel mit<br />

meinem <strong>HSV</strong> war mein bisher einziger Titel:<br />

UI-Cup Finale in Valencia.<br />

Ich bin seit 1983 <strong>HSV</strong>er. Habe seit Jahren eine<br />

Dauerkarte und bin ab und zu auswärts gefahren.<br />

Aber das UI-Cup Final-Hinspiel gegen Valencia<br />

hat irgendetwas in mir in Gang gesetzt.<br />

Nach diesem Spiel musste ich irgendwie nach<br />

Valencia. Keiner meiner Kumpels wollte mit.<br />

Also bin ich alleine mit dem Tagesflieger nach<br />

Valencia geflogen.<br />

Auf dieser Reise habe ich schätzen gelernt,<br />

was es heißt, mit <strong>HSV</strong>ern in Europa unterwegs<br />

zu sein. Ich habe Leute kennengelernt,<br />

mit denen ich heute immer noch netten Kontakt<br />

habe. Das Gemeinschaftsgefühl in einer<br />

fremden Stadt macht unwahrscheinlich Spaß<br />

und stolz, wenn wir unseren <strong>HSV</strong> präsentieren.<br />

Dieses Spiel hatte alles, was das Fußballherz<br />

begehrt. Tolles Wetter, ein unsagbar steiles<br />

Stadion und meinen bis heute einzigen Ti-<br />

Mit dem Zug nach Turin<br />

Nach dem grandiosen Auftakt zur<br />

Champions-League 2000/2001 mit<br />

einem 4:4 zu Hause gegen Turin, entschlossen<br />

sich zwei treue Fans vom Fanclub<br />

„sudden death Nordenham“ eine Auswärtstour<br />

zu unternehmen. Kurz entschlossen organisierten<br />

Theun de Jong und ich zwei Karten<br />

über den <strong>Supporters</strong> Club inklusive Zugfahrt<br />

und Übernachtung in Mailand für das Spiel<br />

am 24.10.2000 bei Juventus Turin.<br />

Am Sonntagabend ging es mit 140 Gleichgesinnten<br />

ab Hamburg Hauptbahnhof Richtung<br />

Süden. Im Zug war schon ausgelassene<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>66</strong><br />

tel mit dem <strong>HSV</strong>. Zwar nur UI-Cup, aber immerhin.<br />

Dieses Spiel hat bei mir den Schalter<br />

umgelegt. Inzwischen gehört ein Bundesliga-<br />

Heimspiel zum normalen Alltag. Away, Bundesliga<br />

ist schon was anderes, aber Europa,<br />

away, ist das, wofür ich als Fan lebe. Der all-<br />

Steile Ränge: Das Mestalla-Stadion vom FC Valencia<br />

Stimmung, wie man es von den Fans immer<br />

gewohnt ist. An den Umsteigebahnhöfen<br />

wurde man zwar skeptisch angeschaut, aber<br />

es war nicht viel Zeit, sich auch noch hiermit<br />

zu beschäftigen, schließlich waren wir im europäischen<br />

Fußball vertreten.<br />

In Mailand war am Montagnachmittag dann<br />

der erste Stop. Bei einem Rundgang um die<br />

Jugendherberge konnte man sich das Giuseppe-Meazza-Stadion<br />

anschauen. Viele Mailänder<br />

wünschten uns viel Glück fürs Spiel.<br />

Auch hier gönnt man den „Nachbarn“ wohl<br />

nichts.<br />

Text + Fotos Henning Schröder<br />

gemein bekannte Spruch: „das Leben ist kein<br />

Heimspiel“, hat für mich seit dem Spiel eine andere<br />

Bedeutung.<br />

Seit diesem „perfekten“ Spiel bin ich noch mehr<br />

und noch stolzer ein <strong>HSV</strong>er zu sein und versuche<br />

so, viele Spiele meines <strong>HSV</strong> live zu sehen.<br />

Text Stephan Hemme · Foto Witters<br />

Am nächsten Morgen ging es dann endlich nach<br />

Turin. Die Freude aufs Spiel wurde immer größer.<br />

Aus Sicherheitsgründen wurden wir irgendwo<br />

am Rande von Turin in einem Bahnhof abgesetzt.<br />

Anschließend wurden wir mit Bussen inkl.<br />

Polizeieskorte zum „Stadio delle Alpi“ gebracht.<br />

20.45 Uhr: Endlich Anpfiff. Nach einer halben<br />

Stunde lag der <strong>HSV</strong> in Führung und Turin<br />

hatte nur noch neun Mann (rote Karte: Zidane<br />

und Gelb/Rot: Davids). Das konnte ein guter<br />

Abend werden! Nach Toren von Präger, Yeboah<br />

und Panadic gewannen wir 3:1 gegen<br />

die alte Dame. Während des Spiels wurden wir<br />

von den Turin-Fans mit allem beworfen, was<br />

nur geworfen werden kann. Nach dem Spiel<br />

das selbe Prozedere:<br />

Die <strong>HSV</strong>-Fans wurden zu einem Bus gebracht und<br />

wieder ging es zu dem abgelegenen Bahnhof.<br />

Aus Sicherheitsgründen wurden wir diesmal im<br />

Bahnhof eingeschlossen, da unser Zug sehr spät<br />

fuhr. Am Mittwochabend kamen wir erschöpft,<br />

aber mit einem Sieg in der Tasche in Hamburg an.<br />

Aus diesem Erlebnis folgten dann noch Auswärtsspiele<br />

beim AS Monaco und Arsenal London.<br />

Die Kopfnuss von Zidane an Kientz<br />

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