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Ausgabe 66 04/2010 - HSV-Supporters

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Pizza statt „Haggis“<br />

Es gab vielleicht prägendere und wichtigere<br />

Auswärtsspiele für mich (zum Beispiel<br />

Kopenhagen 2005, Bremen 2009,<br />

Fulham <strong>2010</strong>, um nur einige zu nennen), aber<br />

die schönste war diese Tour.<br />

Von Niebüll nach Glasgow<br />

Schon immer wollte ich nach Schottland, speziell<br />

natürlich zu einem Fußballspiel, idealerweise<br />

mit dem <strong>HSV</strong>. Dieses Jahr klappte es<br />

nun endlich. Frühzeitig wurde eine Tour zusammengestellt<br />

und gebucht, sodass wir vom<br />

Fanclub „Nordlichter NF“ von Niebüll aus am<br />

21.10.09 zu sechst die Fahrt antraten. Zu uns<br />

gesellten sich noch vier Jungs aus Langenhorn<br />

(12 Meter über Normalnull). Einer unserer<br />

Mitfahrer hatte zudem an diesem Tag<br />

Geburtstag, ein internationales Auswärtsspiel<br />

als passender Rahmen.<br />

Gemeinsam ging es nach Billund in Dänemark,<br />

von wo aus der Flug nach Edinburgh<br />

gehen sollte. Dort angekommen war man guter<br />

Dinge, die Getränke schmeckten und man<br />

wartete auf den Flug, der sich um 1,5 Stunden<br />

verzögerte. Während des Fluges gab es<br />

ein kleines Luftloch, welches dazu führte,<br />

dass sich unser Geburtstagskind auf der Toilette<br />

den Kopf anschlug. Davon sollte er sich<br />

bis zum nächsten Tag aber erholen, für Gesprächsstoff<br />

sorgt dies aber bis heute.<br />

Mit dem Zug ging es, nachdem ich wieder zu<br />

den anderen aufgeschlossen hatte (der Busfahrer,<br />

der in die Stadt fuhr, hatte wohl keinen<br />

Bock auf mich und ließ mich als einzigen stehen!),<br />

dann nach Glasgow, wo wir unser Hostel<br />

aufsuchten und unsere Zimmer aufteilten.<br />

Das Zimmer von mir und dem Geburtstagskind<br />

war das einzige, welches „einwandfrei<br />

funktionierte“. In einem war die Dusche kochendheiß<br />

und in dem anderen die Toilette<br />

verstopft. Ich sag nur: „The water is over.“<br />

Der Abend klang bei einer Menge Bier unter<br />

<strong>HSV</strong>- und Rangers-Fans in der Glaswegian<br />

Bar aus. Schöne Stimmung war es! Schade,<br />

dass diese Kneipe kurz nach unserem Spiel<br />

schließen musste.<br />

Von der Glaswegian Bar<br />

in den Celtic-Park<br />

Am Spieltag begann der Morgen mit einem<br />

„reichhaltigen“ schottischen Frühstück: Toast<br />

und Marmelade, dazu Cornflakes. Dann doch<br />

lieber ein kaltes Bier, was wir auch sofort in<br />

die Tat umsetzten, zuzüglich einiger Mischun-<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>66</strong><br />

Vor der Glaswegian Bar<br />

gen Cola-Sternmarke (falls das jemandem was<br />

sagt), die natürlich standesgemäß „versteckt“<br />

getrunken wurden. Auch auf unserer Stadtrundfahrt.<br />

Zugegeben, Glasgow ist nicht sonderlich<br />

hübsch, sondern eher wie eine Uroma<br />

(alt und grau), aber interessant war es dennoch.<br />

Und wenn man dann noch aufgrund<br />

eines übermächtigen Harndrangs die Stadtrundfahrt<br />

unterbrechen und dem Bedürfnis in<br />

der städtischen Uni nachgehen musste, umso<br />

besser! Dann waren auch die alten Fassaden<br />

Glasgows vergessen ;-)<br />

Anschließend wurde gegessen. Trotz großer<br />

Reden im Vorfeld traute sich aber dann doch<br />

niemand Haggis zu essen. Es blieb bei Pizza,<br />

Steak oder Fish & Chips.<br />

Nachmittags machten wir uns auf zur Glaswegian<br />

Bar, Treffpunkt für die <strong>HSV</strong>er, die am<br />

Marsch zum Celtic-Park teilnehmen wollten.<br />

Diese war völlig überfüllt, aber egal, draußen<br />

war das Wetter gut und direkt gegenüber<br />

gab es einen wundervollen Laden namens<br />

„Beers of the World“. Hier wurde dann auch<br />

artig der komplette Fosters-Bestand aufgekauft.<br />

Es gab auf der Tour im Übrigen so viel<br />

Bier, dass unser damaliges Geburtstagskind<br />

bis heute genug von dem Zeug hat – eine<br />

Schande eigentlich.<br />

Um 18 Uhr startete dann der Marsch, begleitet<br />

durch die örtlichen Schutzmänner, quer<br />

durch den Berufsverkehr. Dass dieser über<br />

4 Kilometer gehen sollte, ahnten wir nicht.<br />

Dementsprechend fertig war man dann am<br />

Stadion, was der Stimmung aber keinen Ab-<br />

Text + Foto Patrick Reschke<br />

bruch tat. Die Sicherheitskontrollen waren<br />

nicht so streng, wie wir uns das gedacht hatten,<br />

oder wie sollte man sich sonst den Genuss<br />

von „Kleiner Feigling“-Buddeln im Block<br />

erklären?<br />

Gänsehaut pur – immer wieder gern!<br />

Auf den Tribünen entdeckte man auch die eine<br />

oder andere Fahne des kleinen Clubs vom Hafenrand,<br />

der ja mittlerweile mit jedem Gegner<br />

von uns auf internationalem Parkett eine Fanfreundschaft<br />

hat. Allerdings wurden wir auch<br />

von einigen hundert Rangers-Fans unterstützt<br />

und waren, zumindest was die Stimmung anging,<br />

deutlich in Überzahl. Geiler Support!<br />

Das Spiel war nicht das Highlight schlechthin,<br />

allerdings konnten wir es durch ein Tor<br />

von Marcus Berg für uns entscheiden. AUS-<br />

WÄRTSSIEG!<br />

Der Marsch zurück in die Stadt glich einem Triumphzug!<br />

Überall an der Straße standen Fans<br />

der Rangers, um uns zuzujubeln und Beifall<br />

zu klatschen. Sowas hab ich noch nie erlebt,<br />

Gänsehaut pur! Den Rest des Abends feierten<br />

wir dann den Sieg unserer Mannschaft ausgiebig<br />

bei Bier und Cola-Sternmarke.<br />

Am nächsten Morgen, nachdem man von einem<br />

Touristen mit Rollen-Koffer auf Kopfsteinpflaster<br />

frühzeitig geweckt wurde, ging<br />

es wieder ab nach Edinburgh, von wo aus der<br />

Flug nach Hause, diesmal pünktlich, startete.<br />

Es war eine unglaublich tolle, lustige und vor<br />

allem stimmungsreiche Tour, bei der viel gesehen<br />

und erlebt wurde. Immer wieder gern!<br />

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