civitas_winter_2021
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civitasdas Magazin
KIRCHE IN DEN STADTTEILEN BUCHFORST | BUCHHEIM | MÜLHEIM
KRAFT-
QUELLE ...
Ausgabe Winter| 2021 | KOSTENLOS ZUR MITNAHME
AKTUELLES – Motivation | Interview
THEMA – Kraft – Hoffnung – Energie | Essay
GOTTESDIENST – Bete mal wieder! | Artikel
GELEIT
IMPRESSUM
Herausgeber:
Katholische Kirchengemeinde
St. Clemens und Mauritius
Elisabeth-Breuer-Straße 46
51065 Köln
Tel.: +49 / 221 / 96 70 20
Fax.: +49 / 221 / 96 70 29 0
www.clemens-mauritius.de
Bankverbindung:
IBAN: DE47 3705 0198 0001 1924 75
BIC: COLSDE33XXX
Redaktion:
Verantwortlich: Stefan Wagner, Pfarrer
E-Mail: redaktion@clemens-mauritius.de
Mitglieder: Z. Barbaric, B. de Cosnac, S. Grimm, T. Laroche,
R. Linke, W. Obermann, S. Wagner, H. Weiß, L. Weyand
Konzeption, Projektsteuerung:
Silke Grimm, Reinhard Linke, Stefan Wagner
Design, Layout und Fotografie:
Silke Grimm | www.silkegrimm.eu
Liebe Leserinnen und Leser,
was verbinden Sie mit dem Begriff Kraftquelle? Wer oder was ist für Sie Kraftquelle im Leben? Gerade in
einer Zeit, in der wir tagtäglich konfrontiert werden mit Fragen zur Pandemie, zum Klimawandel, zur Kirchenkrise,
zur Flüchtlingskrise und zu Naturkatastrophen werden auch wir uns die Frage stellen, wo wir
überhaupt noch Kraftquellen finden. Wo kommt die Kraft her, woher gewinnen wir Energie, die wir brauchen
für uns, unsere Mitmenschen, unseren Beruf, die Freizeit, für das Leben überhaupt?
Autoren dieser Ausgabe:
B. de Cosnac (BdC), T. Laroche (TL), R. Linke, A. v. Lüninck,
A. Martin, P. Mokry, W. Obermann, J. Sher, E. Steyer, S. Wagner,
C. Weinhag, H. Weiß, L. Weyand
Lektorat:
Lisa Weyand, Helga Weiß
Titelbild + Impressum: beau, Quelle: stock.adobe.com
Druck:
Cologne Print Arens, In der Lößbörde 28, 50859 Köln
Auflage: 5.500 Stück
Erscheinungsdatum: 15.12.2021
Hinweise:
Namentlich gekennzeichnete Texte geben nicht immer
die Position der Redaktion wieder. Die Redaktion behält
sich in allen Fällen redaktionelle Änderungen vor.
Spenden zur Deckung der Druckkosten werden gerne
angenommen.
Bildnachweise:
S. 6 – 9: S. Grimm, S. 10 – 11: Hallo Nachbar Team,
S. 12 – 13: Umfragepartner, S. 14: annaperevozkina * , S. 15:
DorSteffen * , S. 17: AVTG * , S. 19: Jacob Lund * , S. 20: Yakobchuk
Olena * , Marcin * , chamillew * , Studio Barcelona * , Nadiia * ,
NDABCREATIVITY * , S. 21: Анастасия Стягайло * , mythja * ,
yaisirichai * , Farknot Architect * , JackF * , jörn buchheim * , S. 24:
Kristina Rütten * * , S. 25: sandrobrezger * * , S. 26 – 27: pepipepper * * ,
S. 28 – 35: S. Grimm, S. 36: farba2014 * , S. 38 – 41: S. Grimm,
S. 42 – 43: T. Höft + Umfragepartner, S. 45: HN Works * , S. 46:
iiierlok_xolms * , S. 48: pixabay.com, S. 50: Stockwerk-Fotodesign * ,
S. 52: REDPIXEL * , S. 53: S. Grimm, S. 54: darkside17 *
( * Quelle: stock.adobe.com), ( * * Quelle: photocase.de)
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Wir suchen Menschen,
die bei der Verteilung
dieses Magazins mitwirken.
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oder telefonisch
bei Zdenko Barbarić
(0160 / 90 64 53 61)
Die neue Ausgabe des Magazins civitas lädt alle Leserinnen
und Leser ein, dieser Frage nachzugehen und
die Impulse der Autorinnen und Autoren als Anregung
zu verstehen, eine Antwort zu finden.
In diesem Jahr haben die katholischen Kirchengemeinden
ihre Mitglieder aufgerufen, die Kandidaten der beiden
wichtigsten Gremien der Pfarrei zu wählen. Zwei
der Neugewählten berichten von sich und ihrer Motivation.
(S. 6 – 9) Mit der nötigen und richtigen Energie
schaffen Menschen sehr viel. Die Stadt Köln hat mit
viel Energie das Projekt Hallo Nachbar, Danke Schön
auf dem Genovevahof realisiert. (S. 10f) Einen persönlichen
Einblick in die Kraftquelle ihres Lebens geben
acht Menschen, die danach gefragt wurden. (S. 12f) Es
ist nicht leicht, in den Katastrophen der Menschheit die
Hoffnung nicht zu verlieren. Diese Anstrengung bleibt
die große Herausforderung der Menschheit. Es liegt
am Ende am Menschen selbst. Wenn seine Hoffnung
zur Tat wird, kann er die Krisen meistern. (S. 14 –16)
Energie und Kraft gehören zusammen in der Wortbedeutung,
aber auch in der Wirkung. (S. 18) Für viele
Menschen sind die verschiedenen Kulturangebote eine
Quelle, aus der sie große Kraft schöpfen, ob aktiv oder
passiv. (S. 24 – 27) Das Projekt des Unverpacktladens ist
mehr als eine Geschäftsidee. Es ist eine Einstellung zum
Leben und zur Schöpfung und ein ganz besonderer
Beitrag zur Erhaltung unserer Umwelt. (S. 28 – 31) Die
Area 51 in Buchforst ist als katholische Jugendeinrichtung
ein Ort, der Kindern und Jugendlichen mit seinen
Angeboten Hoffnung schenkt und gleichzeitig aber
auch von Mitarbeitenden geführt wird, die selber viel
Energie für ihre Arbeit brauchen. (S. 32 – 33) Die Kraft-
quelle des kirchlichen Lebens ist das Gebet. Das Gebet
will uns helfen, Kraft zu tanken in der Hektik, in der
Aufgeregtheit und in der Hoffnungslosigkeit. (S. 36f)
Kraft brauchen Menschen auf ihrem letzten Weg und
deren Begleiterinnen und Begleiter. Wie der Umgang
mit dem Tod zur Kraftquelle werden kann, zeigen die
Impulse der Trauerpastoral. (S. 38f) Aufeinander hören
und die Geschichten des Lebens betrachten führt zum
Verstehen, aus welcher Kraftquelle heraus Menschen
leben. (S. 34f, S. 40f) Ehrenamtliches Engagement in der
Kirchengemeinde ist eine der Kraftquellen derselben
– oder besser: Gemeinde ohne Ehrenamt wäre nicht
denkbar. (S. 42f) Eine besondere Form des Gebetes sind
die Exerzitien, die für viele Menschen eine große Kraftquelle
ihres Glaubens und Lebens bedeuten. (S. 44f)
Kirche ist Gemeinschaft. In der Ortsgemeinde wird dies
persönlich erfahren. Viele Menschen verlassen heute
durch Austritt die Kirche und kehren leider auch der
Gemeinde den Rücken. (S. 46f) Kirche ist immer auch
Weltkirche. In der Einen Welt gehen wir aufeinander
zu und lernen voneinander. Auch wir in unserer Pfarrei
knüpfen Kontakte zur Weltkirche. (S. 53)
In wenigen Tagen feiern wir das Weihnachtsfest. Die
Botschaft, die wir an diesem Fest verkünden, ist die
der Hoffnung. Gott schenkt der Welt einen (Neu-)
Anfang durch die Geburt seines Sohnes.
Im Namen der Redaktion wünsche ich Ihnen ein
gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.
Es grüßt Sie herzlichst Ihr Pfarrer Stefan Wagner.
3
INHALT
03
GELEIT
06 – 09
AKTUELLES
Motivation
Gespräch mit
Frau Strehlau
und Herrn Schmitz
10 – 11
NACHBARSCHAFT
Hallo Nachbar,
Danke Schön
Veedelsprojekt
18 – 21
BILDSTRECKE
Engergiequellen
22 – 23
BUCHVOR-
STELLUNGEN
Zeit zum Lesen
24 – 27
KULTUR
Willkommen zurück
Erfahrungsberichte
44 – 45
CRASHKURS
KIRCHE
Exerzitien
Eine Herleitung
46 – 47
RÜCKMELDUNG
Ihr Impuls zählt
Austausch
48 – 49
TERMINE
Weihnachten
THEMA FAMILIE JUGEND SENIOREN GOTTESDIENST TRAUER CARITAS
KONTAKTE
12 – 13
THEMA
Zeit zum Nachdenken
Umfrage
14 – 17
THEMA
Kraft – Hoffnung
– Energie
Essay von
Lisa Weyand
28 – 31
FAMILIE
Neugierde
Gespräch mit
Familie Rösner
INHALT
32 – 33
JUGEND
Etwas bewegen
Gespräch mit
Jonas aus der Area 51
34 – 35
SENIOREN
Glauben leben
Gespräch mit
Herrn Voßkühler
36 – 37
GOTTESDIENST
Mach´s wie Jesus:
Bete mal wieder!
Christian Weinhag, Pfr.
38 – 39
TRAUER
Austausch
Gespräch mit
Frau Schimanski
40 – 41
CARITAS
Zeit zum Zuhören
Kalendergeschichten
Erinnerungen
42 – 43
EHRENAMT
Wir sind Kirche
Vorstellung
unterschiedlicher
Engagierter
50 – 52
KONTAKTE
ADRESSEN
Gemeinde, Soziales
Informationen
53
WIR STELLEN VOR
Ostafrikanische Mission
Brigitte Boden
Vorstellung
54
NACHGEDACHT
Wir verabschieden uns
Schlussworte
5
AKTUELLES
MOTIVATION
Im Gespräch mit Frau Strehlau (Kirchenvorstand) und Herrn Schmitz (Pfarrgemeinderat)
Die Wahlen zum Kirchenvorstand und zum Pfarrgemeinderat sind gerade gelaufen und
das wollen wir zum Anlass nehmen, einmal zwei Menschen zu ihrer Motivation, zu ihrem
Antrieb zu befragen, sich in diesen Gremien zu engagieren.
Liebe Saskia, der Kirchenvorstand ist das höchste
administrative Gremium in der Kirchengemeinde. Er
verwaltet eine Reihe von Gütern, Gebäuden, Einrichtungen
und Finanzmitteln. Zudem ist er zuständig für
das Personal. Es ist eine Vielzahl von Fachthemen zu
bearbeiten und zu entscheiden.
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass es
sich bei der Mitarbeit in diesem Gremium um eine
ebenso herausfordernde wie verantwortungsvolle
Aufgabe handelt. Wir freuen uns, jetzt einmal aus
erster Hand etwas über die Vorstellungen und den
Antrieb eines Kirchenvorstandsmitglieds zu erfahren.
Ist es die erste Legislaturperiode (Anm. d. R. dauert
3 Jahre) für Sie oder haben Sie sich der Wiederwahl
gestellt?
Ich bin neu im KV und gespannt darauf, was mich
erwartet.
Was braucht es nach Ihrer Meinung, sich in eine
solche Aufgabe einzubringen?
Jeder hat seine individuellen Stärken, die er in
eine Gemeinde einbringen kann. Das, was wir alle
gemeinsam haben, ist unsere Freude an der Gemeinschaft.
Die katholische Kirche, und hier besonders das Erzbistum
Köln, ist ja momentan in einer schwierigen
Lage. Die Gläubigen laufen scharenweise davon.
Belastet Sie das und hat Ihr Entschluss etwas mit
dieser Situation zu tun?
Die aktuelle Situation macht es für jemanden schwierig,
der für sich die katholische Gemeinde gewählt
hat, weil er hin und her gerissen ist zwischen dem
Glauben und dem Mitgefühl für die Opfer.
Gibt es einen bestimmten Fachbereich, auf den Sie
in Ihrer Arbeit den Fokus legen wollen?
Da ich beruflich im Projektmanagement arbeite,
möchte ich diese Fähigkeiten gerne in die Arbeit im
KV einbringen.
Was sagt denn Ihr Umfeld dazu, wenn Sie davon hören,
dass Sie sich im Kirchenvorstand einer katholischen
Pfarrei engagieren?
Generell wird es in meinem Umfeld positiv wahrgenommen,
dass ich mich ehrenamtlich engagiere.
Wenn Sie dann, z. B. in vier Jahren, auf Ihre Arbeit
im Kirchenvorstand zurückblicken werden, was wäre
da etwas, was Sie als Erfolg Ihres Engagements
einordnen würden?
Ein Erfolg für mich persönlich wäre es, wenn ich
Freude bei der Arbeit hatte und das Gefühl, andere
unterstützt zu haben.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Dieses Interview führte Reinhard Linke
„Ein Erfolg für mich
persönlich wäre es,
wenn ich Freude bei der
Arbeit hatte und das Gefühl,
andere unterstützt
zu haben.“
Lieber Herr Schmitz, für die Gestaltung des Gemeindelebens
mit all ihren Handlungsfeldern in unserer
Pfarrei ist der Pfarrgemeinderat zuständig. Er ist
das zentrale Beratungsgremium für den ltd. Pfarrer
und das Pastoralteam. Wir sind jetzt gespannt, was
Sie uns zu ihrer Motivation und Ihren Vorstellungen
sagen können, sich in diesem Gremium zu engagieren
und bedanken uns für Ihre Bereitschaft, uns
darüber Auskunft zugeben.
Haben Sie schon Erfahrung in der PGR-Arbeit oder
sind Sie ein ”Neuling”?
Als Kind und Jugendlicher habe ich viel in meiner
Kirchengemeinde, damals Christ König in Longerich,
mitgemacht. Ich war bei den Messdienern
sehr aktiv und habe mehrere Jahre den Jugendchor
der Gemeinde geleitet. Mein Vater war lange Zeit
im Pfarrgemeinderat. Da habe ich schon etwas
mitbekommen, gerade in der Zeit, als in Longerich
zunächst 2 und später 3 Gemeinden zusammengelegt
worden sind.
Es gab damals tatsächlich einige andere engagierte Jugendliche
in meinem Umfeld, die sich dann auch im
PGR engagiert haben. Aber ich habe das damals als
ziemlich weit weg von meiner Lebensrealität wahrgenommen.
Deshalb bin ich ganz klar ein Neuling auf
dem Gebiet.
”Pastorale Arbeit” und ”Gemeindeleben” gestalten,
hört sich kompliziert an? Was bedeutet das konkret
für Sie persönlich?
6 7
AKUTELLES
AKTUELLES
Ja, wobei ich vielleicht eher das Wort „verkopft“
als „kompliziert“ verwenden würde. Ich arbeite ja
als Beamter in einem Ministerium, insofern ist mir
„verkopft“ durchaus vertraut. Und ich verstehe auch,
dass es überall da, wo viele Menschen zusammenkommen,
so eine Art Überbau, einen Plan, eine
Ordnung, einen Rahmen, gerne auch Leitfäden,
Leitbilder und Handlungsempfehlungen geben muss.
Als politisch denkender Mensch weiß ich auch, wie
wichtig es ist, das alles miteinander zu diskutieren
und auszuhandeln. Ich finde aber, dass Gemeinde zuallererst
ein Ort des miteinander Tuns ist: wir wollen
miteinander Liturgie feiern, Gemeinschaft leben und
gemeinsam unseren Glauben vertiefen und davon
Zeugnis ablegen. Insofern würde ich Gemeinde nicht
nur gestalten, sondern vor allem mehr leben wollen.
Benötigt man ein bestimmtes Fachwissen für die
Mitarbeit in dem Gremium, bzw. was bringen Sie
selbst für die Aufgabe mit?
Ich hoffe, gesunder Menschenverstand, ein gutes Maß
an Neugier, etwas Lebenserfahrung und ein bisschen
Gelassenheit decken den Großteil des geforderten
Kompetenzprofils ab. Ansonsten bringe ich eine
katholische Sozialisation und Berufserfahrung im
Umgang mit Verwaltung und Management mit.
Mit welchen Vorstellungen / Erwartungen gehen Sie
die Arbeit an?
Ich habe in den 11 Jahren, die ich jetzt mit meiner
Familie in Mülheim lebe, die Gemeinde sicher noch
nicht in allen ihren Facetten kennen gelernt. Klar, ich
kenne die KiTa Liebfrauen ganz gut, wo unser drittes
Kind jetzt im letzten Jahr ist. Ich habe zweimal als
Katechet in der Firmvorbereitung mitgemacht, besuche
halbwegs regelmäßig den Sonntagsgottesdienst in
Liebfrauen und bin jetzt gerade als Elternteil in der
zweiten Erstkommunionvorbereitung. Erst hier habe
ich so richtig erfahren, dass es außerhalb von Liebfrauen
auch noch weitere Kirchorte in der Gemeinde
gibt. Ich habe allerdings noch nicht ganz verstanden,
wie die alle zusammenwirken. Das scheint mir aber
nicht ganz unwichtig zu sein mit Blick auf unsere
Zukunft. Ich bin da sicherlich noch in der Lernphase
und als Neuling nicht nur im PGR, sondern auch in
der Gemeinde, recht offen. Meine Vorstellung / Erwartung
ist jedoch, dass die Zeichen der Zeit hier auf
Zusammenwachsen und Miteinander stehen. Dazu
gehört in meiner Vorstellungswelt auch, dass wir gemeinsam
Stärken stärken und Schwächen schwächen.
Derzeit schwirren ja Begriffe wie ”Gemeinde vor
Ort”, ”Teams von Verantwortlichen” und ”Multiprofessionelles
Pastoralteam” durch die Landschaft im
Erzbistum Köln. Erwarten Sie diesbezüglich auch
Herausforderungen im Bereich der Arbeit im PGR?
Die Konzepte, die im Erzbistum, bei den deutschen
Katholiken und sogar in der Weltkirche kursieren,
werden von Profis entwickelt. Ich finde das gut und
wichtig, aber ich würde erwarten, dass so etwas
auch „mundgerecht“ und handhabbar auf die lokale
Ebene herunter gebrochen wird. Sollten diese
hehren Begriffen am Ende lediglich auf ein “Toll,
Ein Anderer Macht’s“ Team von Ehrenamtlichen
hinweisen, fände ich das konzeptionell ein bisschen
dünn – gerade mit Blick auf deutschlandweit immer
noch mehr als 6 Mrd. Euro jährlich an Kirchensteuer
und einen ziemlich ordentlichen Personalkörper an
Hauptamtlichen. Ich habe schon ein paar Texte zu
den Konzepten gelesen und ich befürchte, dass die
auch einen PGR herausfordern sollen. Es scheint mir
aber nicht zielführend, dass wir uns in den Gemeinden
mit global galaktischen Organisationsprinzipien
oder Managementideen befassen. Insofern sehe ich
den genannten Begriffen mit gemischten Gefühlen
entgegen.
Was macht für Sie ganz persönlich eine erfolgreiche
PGR-Arbeit aus?
Ich würde gerne einen Beitrag zum Gemeindeleben
leisten. Und ich würde mich freuen, wenn ich dabei
meine Stärken einbringen kann, so dass ich einen effektiven
und effizienten Beitrag leisten kann. Ich bin
beruflich und familiär stark eingebunden. Daher ist
es mir wichtig, dass ich mich auf die Unterstützung
der Hauptamtlichen in der Gemeinde verlassen kann.
Können Sie uns den folgenden Satz vervollständigen:
”Ich engagiere mich im PGR, weil ...”
… auch die Arbeit ja getan werden muss.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Dieses Interview führte Reinhard Linke
DER PFARRGEMEINDERAT
Der Pfarrgemeinderat hat die Aufgabe, gemeinsam
mit dem ltd. Pfarrer und dem Pastoralteam das pastorale
Wirken im Seelsorgebereich so zu entwickeln
und zu gestalten, dass die Kirche in den Lebensräumen
und Lebenswelten der Menschen wirksam
präsent ist.
Der Pfarrgemeinderat wirkt an der Erarbeitung und
Realisierung eines Pastoralkonzeptes mit, das
in jedem Seelsorgebereich vom Pfarrer zu verantworten
ist. Der Pfarrgemeinderat engagiert sich
insbesondere in den Handlungsfeldern: Bildung,
Erziehung und Kultur, Ehe, Familie und Generationen,
Mission, Entwicklung, Frieden, Trauer undJugend.
Für ausgewählte Handlungsfelder beruft der Pfarrgemeinderat
Sachausschüsse ein. Er bildet Ortsausschüsse
zur Wahrnehmung der pastoralen Arbeit
vor Ort. Gemeinsam mit dem Pfarrer erarbeitet er
die Gottesdienstordnung, die liturgische Gestaltung.
Der Pfarrgemeinderat kümmert sich um die Außendarstellung
der Kirchengemeinde im Rahmen der
Öffentlichkeitsarbeit.
DER KIRCHENVORSTAND
Der Kirchenvorstand (KV) ist das Organ einer
Körperschaft des öffentlichen Rechts der Katholischen
Kirchengemeinde. Er kümmert sich u. a. um
das Personal, die Liegenschaften und die Finanzen
der Kirchengemeinde. Er ist zuständig für die
materiellen Voraussetzungen für das caritative und
pastorale Engagement der Kirchengemeinde. Die
Kindertageseinrichtungen fallen ebenso in seinen
Zuständigkeitsbereich. Zur Wahrnehmung seiner
Aufgaben kann der Kirchenvorstand Ausschüsse
für die verschiedenen Themengebiete bilden. Somit
ist der Kirchenvorstand das Verwaltungsorgan
einer Kirchengemeinde, das gemäß der Kirchenverfassung
mit Leitungs- und Verwaltungsaufgaben
beauftragt ist.
ERGEBNISSE DER KV/PGR-WAHLEN
Ehrfahren Sie auf unser Internetseite
die Ergebnisse unerer Wahlen ...
8 9
MENSCHEN IM VEEDEL
Nachbarschaft
HALLO NACHBAR, DANKE SCHÖN
Hallo Nachbar, Danke Schön des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes der Stadt Köln
setzt in unserem Veedel viele Energien ein, um die Nachbarschaft für die gemeinsame
Sache zu gewinnen. In Köln-Mülheim ist das Zentrum der Genovevahof.
Wilder Müll, verschmutzte Gärten,
Parks und Wiesen. Dieses Bild
bietet sich leider immer noch in
vielen Teilen unserer Stadt. Das
Problem „Müll“ ist oft in erster
Linie ein Symptom für ein fehlendes
Gefühl von Gemeinschaft und
Nachbarschaft vieler Menschen.
Wenn man dieses Gefühl stärken
kann, wenn sich diese Menschen
wieder stärker mit ihrem Umfeld
und Quartier identifizieren, dann
gehen sie auch besser mit ihrer
Umgebung um und lassen ihren
Müll nicht überall herumliegen.
Diese Idee bietet die Basis für die
Initiative „Hallo Nachbar, Danke
Schön“. Das Team, welches
sich aus Spezialisten der Bereiche
Umweltschutz, Umweltpädagogik
und Kommunikation zusammensetzt,
möchte sich für Ihr Veedel
einsetzen und die Nachbarschaft
für die gemeinsame Sache gewinnen.
Statt immer häufiger durch die
AWB reinigen zu lassen, soll das
Engagement von Bewohnerinnen
und Bewohnern und von den
Geschäftsleuten geweckt werden.
Es ist ihre Straße, und jeder kann
etwas zur Sauberkeit beitragen.
Wenn immer mehr Nachbarn
mit gutem Beispiel voran gehen,
dann fühlen sich auch die anderen
angespornt mitzumachen.
Hallo Nachbar arbeitet eng mit
den Menschen vor Ort, initiiert
Aktionen, um die Nachbarschaft
zusammen zu bringen und zu
vernetzen und organisiert kreative
Maßnahmen, die das Bewusstsein
für Müllvermeidung stärken. Seit
einigen Jahren arbeitet Hallo
Nachbar bereits erfolgreich im
Kölner Stadtbezirk Mülheim. Seit
November 2021 ist die Initiative in
drei weiteren Quartieren in Köln
– Neubrück, Bilderstöckchen und
Bickendorf – aktiv.
Um unsere Ideen, die Menschen
hinter den Projekten und die kreative
Atmosphäre zu verdeutlichen,
möchten wir euch im Folgenden
einige unserer Projekte vorstellen:
Frauen Café auf dem Genovevahof
Unser Frauen Café macht viel Freude.
Der Winter wird noch ein paar
schöne Tage haben. Kommt vorbei!
Wir freuen uns auf Gespräche
rund um die Nachbarschaft.
Was könnte man an diesem Ort
alles anstellen? Was gibts neues?
Klatsch und Tratsch, Kaffee oder
Tee? Gibt es beides? Ihr werdet
es erfahren. Ebenso gibt es
mehrsprachige Informationen zu
Angeboten der AWB bezüglich
Sperrmüllentsorgung.
Jeden Mittwoch von 14.00 bis
16.00 Uhr. Es sei denn, es regnet
in Strömen. Ihr findet uns in
Köln-Mülheim, zwischen Genoveva-,
Holweider- und Keupstraße.
1 – 3 Frauen Café auf dem Genovevahof, 4 Genovebahof nachher, 5 – 6 Genovevahof Goldener Kürbis, grosses Bild: das Hallo Nachbar Team
Genovevahof vorher – nachher
Tschüss Tristesse! Der Platz auf
dem Genovevahof wird ein heller
freundlicher Platz im Keupviertel.
Das Grünflächenamt der
Stadt Köln hat die eingegangenen
Bäume mit schon recht hochgewachsenen
Bäumen nachgepflanzt
und den Platz mit einem hellen
Belag versehen. Das sieht nicht
nur schön aus sondern mindert
auch ein Speichern der Hitze in
den Sommermonaten. In Planung
ist jetzt ein Klettergerüst für den
Spielplatz. Ein Übersee-Container
wurde gerade aufgestellt.
Genovevahof Goldener Kürbis
Unser Kürbisfest im Oktober, war
gesegnet durch wunderschönstes
Wetter: Sonniger Herbst, raschelndes
Laub und leckerste Kürbissuppe
gab es auf dem Genovevahof
für die Nachbarschaft, die Kitakinder
und Gäste aus Neubrück.
Dank an das Kochmobil des Nordquartier
e. V., das uns kulinarisch
verwöhnte. Gabi Schönau und
Kollegin kochten live auf dem
Platz. Der Kürbis wurde komplett
verwertet. Unter dem Pavillon
wurde gebastelt und gemalt. Designerin
Hanna Ungar kreierte mit
den Kindern aus dem Veedel mexikanische
Masken. Auch die bunt
beklebten Windlichter nahmen die
Kinder zum Schluss mit nach Hau-
se. Und Hallo Nachbar Ansprechpartnerin
Filiz Yildiz überzeugte
gerade auch junge Frauen von ihrer
feinen Handarbeit.
Beim Boulespielen tauschten Eltern
und das Hallo Nachbar Team
Erfahrungen aus. Besonders gefreut
hat uns der Besuch einer Delegation
aus Neubrück: Interessierte
Nachbarn wollten sich umschauen,
was die Initiative »Hallo Nachbar«
in Mülheim »so treibt«. In ihrer
Nachbarschaft ist »Hallo Nachbar«
nun seit September tätig.
Weitere Informationen zur Hallo
Nachbar finden Sie hier:
www.hallonachbar.koeln
10 11
THEMA
ZEIT ZUM NAC HDENKEN
WORAUS ZIEHEN SIE KRAFT UND ENERGIE?
Antriebslos, ohne Energie, ein Spray oder ein paar Pillen aus der Apotheke, und schon ist
alles wieder im Lot! Das will uns die Werbung weismachen. Da wir das nicht so stehen lassen
wollen, haben wir Menschen gefragt, uns ihre Energiequelle zu verraten. Wir wollten wissen,
woher sie die Motivation zur Gestaltung ihres Alltags nehmen und ihre kleinen und großen
Ziele zu verwirklichen. Also haben wir sie gefragt: „Woraus ziehen Sie Kraft und Energie?”
D. IVANOVA, 53
BONN
E. NEUMANN, 24
KÖLN-FLITTARD
M. HÄUSSERMANN, 61
KÖLN-MÜLHEIM
W. H. KNEUTGEN, 68
KÖLN-DELLBRÜCK
G. WIENERS, 39
KÖLN-MÜLHEIM
A. HEFLIK, 34
BOCHUM
L. KLETSCH, 27
KÖLN-BUCHHEIM
H. SONNABEND, 70
KÖLN-HOLWEIDE
Es sind verschiedene
Quellen, aus denen ich
Energie schöpfe – ich liebe
Spaziergänge früh morgens
im Wald, mit bewusstem
Atmen. Wenn ich das nicht
machen kann, versuche ich
für paar Minuten Stille zu
halten und einfach meinen
Atem wahrzunehmen.
Singen ist eine andere Quelle
der Energie, Schreiben und
Schlafen auch. Märchen hören
ist auch etwas wunderbares
– letztes Jahr haben
mein Mann und ich durch einen
Freund einen Märchenerzähler
auf YouTube entdeckt
und sind immer nach einem
Märchen so eingeschlafen.
Es war wunderbar.
Definitiv aus meiner Leidenschaft!
Ich habe mich
schon vor mehreren Jahren
dazu entschieden, meine
Leidenschaft zum Beruf zu
machen. In meinem Fall das
Tanzen, die kreative Arbeit
und seit diesem Jahr auch
mein eigenes Tanzstudio.
Dieser Job gibt mir unglaublich
viel Kraft und auch
Energie, jeden Tag immer
weiter für meinen Traum zu
kämpfen. Außerdem habe
ich ein großes soziales
Umfeld mit Familie und
Freunden, die mich in jeder
Lebenslage unterstützen
und zu dem energiegeladenen
Menschen gemacht
haben, der ich jetzt bin.
Ich lebe am Rand eines
sozialen Brennpunkts. Die
Nachbarschaft ist nicht
immer einfach. Deshalb bin
ich froh, dass ich einen Raum
habe, in dem ich Kraft und
Energie erhalte.
Es ist der Kirchenraum von
St. Antonius. Das, was darin
stattfindet und auch stattfand:
Tausende von Fürbitten,
Hunderte von freudigen Ereignissen
(Taufen, Trauungen),
Tausende von Danksagungen,
und Musik (vom Singen
der Gemeinden bis zu professionellen
Darbietungen). Und
natürlich der große Raum an
sich, den so viele Menschen
(mehr oder weniger liebevoll)
gestaltet haben.
Wenn wir zurück finden
zum christlichen Glauben,
erfährst Du, was für eine
grosse Liebe und Kraft uns
Jesus Christus gibt und
schenkt!
Schwachheit führt nur
zur Angst und macht den
Menschen mürbe! Redet
in guten Worten, und eine
Zufriedenheit kehrt ein
beim Zuhören!
Seid wachsam, und Ihr
habt für immer unseren
Herren Jesus Christus in
Euch!
Die Kraft Gottes ist unendlich
– und betet viel!
Seit gesegnet, Ihr alle.
Wenn ich an Kraft und Energie
denke, denke ich direkt
an meine Eltern. Vielleicht ist
meine Energie einfach nur
Veranlagung. Veranlagung
zusammen mit einem tollen
Umfeld und Achtsamkeit für
mich selbst. Meine Kraft- und
Energiequellen würde ich
daher mit diesen vier Säulen
beschreiben: Gesundheit,
meine Familie, welche mir
Geborgenheit, Liebe und
Stabilität geben. Meine tolle
Arbeit als Grundschullehrerin,
die mich erfüllt und bereichert.
Meine Hobbys und die
Zeit, die ich für mich habe, um
kreativ zu sein, zu musizieren,
zu tanzen und viele schöne
Dinge mehr zu machen.
Als Ordensmann schöpfe
ich Kraft aus Glauben und
den Sakramenten. Ich fühle
mich durch Gott beschenkt.
Ein Geschenk macht mir
bewusst, dass es jemanden
gibt, dem ich wichtig
bin. Es ist schön, etwas
zu empfangen, genauso
schön ist es, anderen etwas
geben zu können. Dies sind
spontane Gelegenheiten,
aufmerksam zu sein. Dinge,
die einem selber gar nicht
groß vorkommen, für andere
jedoch eine Bedeutung
haben. Es ist letztens Endes
der Dienst an den Menschen,
denen ich begegne,
der mich oft beschenkt und
aus dem ich Kraft beziehe.
In erster Linie ziehe ich diese
aus der Selbstreflexion der
wesentlichen Erlebnisse eines
Tages, die mir einerseits
zeigt, dass ich manchmal
genau das Richtige sowohl
für mich, als auch für meine
Mitmenschen tue, mir aber
genauso auch meine Fehler
offenbart. Die Kraft und die
Energie liegen demnach
darin, das Gute in mir zu sehen
und beizubehalten, aber
auch die eigenen Schwachstellen
klar zu definieren und
sich zu bessern. Es gibt mir
viel Kraft, zurückzublicken
und diesen Prozess mit den
ganz persönlichen Erfolgen
und die Veränderungen
wahrzunehmen.
Ich gehe schon mein ganzes
Leben lang in die Kirche,
habe mich aber, als mein
Mann und ich vor 22 Jahren
nach Holweide gekommen
sind, zum ersten Mal einer
Gemeinde angeschlossen.
Ohne die Gemeinde hätte ich
in Holweide nie Fuß gefasst.
St. Antonius habe ich erst
vor einigen Wochen kennen
gelernt, habe mich aber
sofort heimisch gefühlt: die
Menschen, die dorthin gehen,
wie Gottesdienst gefeiert
wird, das berührt mich im
Innersten. Das ist es, was mir
Kraft gibt, die Gottesdienste,
auch in Holweide, aber vor
allen Dingen, zu meinem
Erstaunen, in St. Antonius.
12 13
THEMA
Zwei große Katastrophen haben die Erde in diesem
Jahrhundert heimgesucht: Corona, eine Pandemie
globalen Ausmaßes, und der Klimawandel, der sich
schon seit Jahrzehnten angekündigt hat, ohne dass
Nennenswertes dagegen getan wurde. Corona hat
die Menschen fest im Griff. Fast zwei Jahre lag das
öffentliche Leben völlig darnieder. Wissenschaftliche
Untersuchungen haben ergeben, dass die Menschen
paradoxerweise ihre persönliche Lage positiver beurteilten
als die gesellschaftliche, trotz der verordneten
Kontaktlosigkeit, dem einsamen Tod alter und kranker
Menschen und dem Zurückgeworfensein auf sich
selbst. Der erzwungene Stillstand in vielen Bereichen
hat zu einem Rückzug auf die eigene Befindlichkeit
geführt und gleichzeitig unerwartete Kräfte freigesetzt.
Viele Menschen wagten den Sprung in die Selbständigkeit,
viele gründeten eine Familie früher als
vielleicht ursprünglich beabsichtigt. Das Vertrauen
in staatliche Institutionen tendierte gegen Null; die
Kraft – Hoffnung – Energie
Menschen fühlten sich auf sich selbst zurück geworfen
und versuchten, das Beste daraus zu machen.
Inzwischen muss auch dem größten Fortschrittsgläubigen
deutlich geworden sein, dass das Wachstum
an seine Grenzen gestoßen ist, dass die Erde
unbewohnbar wird, wenn sich nichts ändert. Die
Flutkatastrophe in diesem Sommer hat auf erschreckende
Weise gezeigt, dass der Klimawandel hier und
jetzt stattfindet. Die Eisschmelze an den Polkappen,
die Waldbrände in den Tropen, die Dürre in der
Sahelzone und das Steigen des Meeresspiegels in der
Südsee sind nicht mehr nur weit weg liegende, eher
abstrakte Ereignisse. Die Krise ist in unseren Breiten
angekommen.
Die Überflutungen in Deutschland haben nicht nur
viele Tote, Zerstörungen von Existenzen, Häusern
und Infrastruktur verursacht, sondern zugleich und
überraschend eine Welle der Energie, Hilfsbereitschaft
und Solidarität mit sich geführt. Aus ganz
Deutschland trafen Spenden ein für die heimatlos
Gewordenen. Aus allen Teilen der Republik kamen
und kommen Menschen in die Flutgebiete, um
ihre Zeit und Arbeitskraft über Monate kostenlos
anzubieten. Die staatlichen Hilfen erstickten in
einem Wust von Bürokratie; es war die Dynamik der
privaten Einsätze, die die Behebung der dringlichsten
Schäden ermöglichten. Was aber hat diese unerwartete
und anhaltende Dynamik ausgelöst? Es ist die
Hoffnung.
„Der erzwungene Stillstand in
vielen Bereichen hat zu einem
Rückzug auf die
eigene Befindlichkeit geführt
und gleichzeitig unerwartete
Kräfte freigesetzt.“
Der Begriff hat im Laufe der Jahrhunderte manchen
Bedeutungswandel erfahren. In der Antike, bei den
Griechen, ist Hoffnung ganz formal der Zukunftsbezug
des einzelnen Menschen, am besten zu beschreiben
durch den neutralen Begriff Erwartung. Einen
neuen Impuls gab die Religion. Das Alte Testament
kennt keine neutrale Erwartung. Hoffnung ist hier
die Verheißung Gottes auf eine gute Zukunft. Sie hat
ihren besonderen Ort im Bekenntnis der Zuversicht
in den Klagepsalmen und entfaltet sich vor allem
in den eschatologischen Erwartungen der Propheten.
Die spätjüdische Apokalyptik führt zu einer
Entwertung des gesamten gegenwärtigen Daseins
und schließlich zu einer Zwei-Äonen-Vorstellung,
nach der der gegenwärtige Äon auf eine kosmische
Katastrophe hinausläuft, während der kommende
transzendente Äon die neue gerechte Welt Gottes
verwirklichen wird.
Die Zukunftserwartung Jesu ist einerseits wie bei
Johannes dem Täufer durch die Ankündigung der
Nähe des Reiches Gottes bestimmt, andererseits
durch den Hinweis auf den sich bereits vollziehenden
Anbruch dieses Reiches. Diese Hoffnung auf die Zukunft
des Reiches Gottes führt nicht zur Weltflucht,
sondern ermöglicht die Annahme der gegenwärtigen
Wirklichkeit mit ihren Widersprüchen und deren
14 15
THEMA
„Die vergangenen
Monate haben gezeigt:
Viele Einzelne können
viel bewirken.“
schrittweise Veränderung durch Antizipation der
verheißenen Freiheit und Gerechtigkeit bis hin zur
Erwartung eines neuen Himmels und einer neuen
Erde.
Im neuzeitlichen Denken spielt die Hoffnung von
Descartes bis zur Aufklärung keine sonderliche Rolle.
Luther, Kant und vor allem Marx haben sie unterschiedlich
bewertet. Die Revolutionen der vergangenen
zwei Jahrhunderte lebten von der Hoffnung auf
eine bessere Zukunft.
Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist
durch das Werk Ernst Blochs das „Prinzip Hoffnung“
zu einem zentralen Thema geworden. Für ihn
wohnt der Hoffnung ein Pathos inne, ein Affekt, der
sich des Werdens bemächtigt, eine Dynamik, die sich
nicht auf das Gewordene reduziert, sondern sich auf
das Vorwärts konzentriert. Das Prinzip Hoffnung,
wie es der Marxist Bloch entwarf, ist frei von allen
religiösen Rückkoppelungen. In ihm ist ein Wille:
es soll so sein, es muss so sein. Hoffen heißt überschreiten.
„Das Wirkliche ist Prozess; dieser ist die
weitverzweigte Vermittlung zwischen Gegenwart,
unerledigter Vergangenheit und vor allem: möglicher
Zukunft.“
Diese Hoffnung ist Antrieb für die vielen Menschen,
die sich in einer Welle der Solidarität für die Opfer
des Klimawandels einsetzen. Sie werden das nicht so
formulieren, aber sie handeln aus einer Kraft und aus
einem Willen, der sich von keinem Gegebenen überstimmen
lässt. Von der Politik ist nichts zu erwarten,
das zeigt einmal wieder die Konferenz in Glasgow, auf
der nationale Egoismen und wirtschaftliche Interessen
fröhliche Urständ feiern. Die vergangenen Monate
haben gezeigt: Viele Einzelne können viel bewirken.
Text: Lisa Weyand
SPENDENÜBERGABE
Am Montag, dem 06.09.2021 war es soweit!
Es ging nach Zülpich, um die tollen Spenden
unserer Gemeinde abzugeben. Wir haben den
beiden Kindertagesstätten insgesamt 7016,00 €
an Geldspenden und jede Menge Sachspenden im
Wert von ca. 3000,00 € überreichen können.
Die Freude war sehr groß, und die Kinderaugen
haben gestrahlt, als der Bus sich leerte.
Die Leiterinnen hoffen, dass sie Anfang des Jahres
wieder zurück in Ihre Einrichtung können und bedanken
sich ganz herzlich bei allen Spender*innen
für Ihre Unterstützung.
Vielen Dank auch von uns an alle Spender*innen.
Wir werden mit den Kitas in Kontakt bleiben.
C. Stäge, C. Höft & B. Nebel
16 17
BILDSTRECKE
ENERGIE-
QUELLEN
Energie ist aktuell einer der präsentesten Begriffe. Energiewende, Energiegewinnung,
Energieeinsparung, Energieeffizienz, Energieeffizienzklasse, erneuerbare Energien und
so weiter. Öffnen wir einmal den Blick darauf, wo das Wort Energie herkommt: „Der Begriff
Energie kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „wirkende Kraft“.
Anschaulich ausgedrückt ist Energie die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten, Wärme abzugeben
oder Licht auszustrahlen oder auch die Kraft in unserem Inneren zu stärken.
Die Menschen sind erfinderisch, immer neue Energiequellen
zu erschließen, und mittlerweile setzt sich
die Erkenntnis durch, dass dies im Einklang mit der
Natur erfolgen muss, wenn wir unseren schönen
Planeten und damit unseren Lebensraum nicht selbst
zerstören wollen. Dies haben wir mit den Bildern aus
dem Ahrtal eindringlich vor Augen geführt bekommen.
Wir alle brauchen inneren Antrieb und somit
Energie, um unser Leben zu gestalten, uns Ziele zu
setzen und sie zu verwirklichen. Wir brauchen Kraft,
schwierige Situationen zu meistern, und die Motivation,
neue Herausforderungen anzunehmen. Dabei
sind die Energiequellen für die Menschen ebenso
vielfältig wie die der Energiegewinnung für unseren
Alltag.
So sind es beispielsweise für die einen Macht oder
Geld, für die anderen sind es moralische oder
ethische Werte oder auch die Religion oder die
Natur. Wesentliche Kraftquelle ist auch die persönliche
Lebenssituation in Lebensgemeinschaft oder
Familie.
Manchmal ist es aber auch der ruhige Moment an
einem einsamen Ort, an dem man Energie tanken
kann, oder der Anblick einer Frühlingsblume, die
ihren Kopf nach einer langen Zeit der Kälte durch
die Erde schiebt. Ein Kinderlachen, ein gutes warmes
Essen mit Freunden oder das Erlebnis eines Konzertbesuches
...
Welches sind Ihre Energiequellen im Alltag und wo
finden Sie neue Kraft?
Lassen Sie sich von den Bildern in die Vielfalt der
Energiequellen entführen, die sich uns erschließen.
Text: Reinhard Linke
18 19
20 21
BUCHVORSTELLUNGEN
ZEIT ZUM LES EN
Sie können die von uns
vorgestellten Bücher
in unserer kath. Bücherei
ausleihen.
VIEL FREUDE.
Was treibt einen Menschen an, jeden Morgen aufzustehen? Woher nimmt er die Kraft eine
Krankheit zu bekämpfen? Was gibt ihm die Energie, eine Sache zu verfolgen? Solche Fragen
stellen wir uns selten. Oft erst in dem Moment, wo es uns just an Schwung und Kraft fehlt
und wir in einem dunklen Loch der Unlust sitzen. Es gibt jedoch Trost: erstens sind wir
nicht alleine in solcher Not; zweitens gibt es immer einen Ausweg. Der Alternative Nobelpreisträger
Tony Rinaudo war kurz davor, seinen Traum, afrikanische Wüsten in fruchtbare
Wälder zu verwandeln aufzugeben. Dann geschah ein Wunder, erzählt uns sein Biograf
Martin Faltenberg. Die Überlebenstrainer Arlet und Schäfer wiederum zeigen, dass materielle
Sicherheit allein nicht reicht, um in Krisen die notwendige Energie zum Überleben zu
finden. Wir finden fröhlichen Antrieb im (Karten-)spiel oder tiefgreifende Überlegungen
zu einem besseren Leben bei einem Jenaer Soziologen. Und da es – trotz Virus, Katastrophen
und Stress, wieder einmal wie immer weihnachtet, stellen wir zum Innehalten einen
Weihnachtsroman vor, in dem die Heldin es wagt, sich trotz Skepsis auf ein ungewöhnliches
Abenteuer einzulassen. Die Folge: sie findet einen neuen Impuls für mehr Leben. (BdC)
MARTIN FALKENBERG,
TONY RINAUDO: EINER,
DER WÜSTEN IN WÄL-
DER VERWANDELT.
Down-to-Earth, 2,80 €
Ein Mann mit Visionen
verändert Afrika
Der "Waldmacher" Rinaudo
ist der 28. vorgestellte Weltveränderer
im christlichen
Verlag Down-To-Earth. Der
australische Agrarwissenschaftler
entwickelte im von
Menschenhand verödeten
Land Niger die Farmer
Managed Natural Regeneration.
Eine die Natur unterstützende
Landwirtschaft.
Nach und nach ersetzte sie
die bisher angewandten
schädliche Agrarideen.
Statt nur die erodierte
Oberfläche anzusehen, grub
Rinaudo tiefer und entdeckte
die Kraft des unterirdisch
entwickelten Wurzelwaldes.
Fortan setzte er auf den
Baum in der Wüste. Biograf
Martin Falkenberg schildert
knapp und sachlich Rinaudos
Antrieb und "Hartnäckigkeit",
Menschen aus
der Hungersnot zu helfen.
Seine Kraftquellen waren
Gebet und Gott. Immer
mehr Helfer und Umweltorganisationen
fanden sich
auf wundersame Weise, um
die nutzbringende Methode
zu unterstützen. Die
Kurzbiografie im Manteltaschenformat
macht Mut,
eigenen Visionen auch
in schwierigen Zeiten zu
folgen. Das erschwingliche
Büchlein trägt den Samen
zu Großem in sich. (BdC)
BENJAMIN ARLET,
DANIEL SCHÄFER:
DAS ÜBERLEBENS-
HANDBUCH.
Bebra-VERLAG, 20,00 €
Überlebensenergie!
Die Lektüre vor der
Katastrophe
Survival-Bücher sollten
nicht erst gelesen werden,
wenn Wirtschaftskrisen
und Natur-Katastrophen
schon vor der Haustür
stehen, sondern vorher
in Muße. Zur Vorsorge
gehören neben Wissen
auch das Training von
Körper und Geist, meint
das katastrophengeübte
Autorenteam Benjamin Arlet
und Daniel Schäfer. Und
betonen, Hamstern habe
nichts mit Vorsorge zu tun.
Neben praktischen Check-
Listen sind die vielleicht
spannendsten Kapitel
jene über die elementare
Bedeutung von sozialer
Kompetenz und positiven
Gedanken. Tests am Ende
des Buches zeigen, wie
überlebenstauglich man
bereits ist. Ein streckenweise
wissenschaftlich-argumentativ
geschriebenes,
an Fallbeispielen jedoch
reiches Buch. Konzentriert
man sich auf das Praktische
für die Not, ist es
sehr hilfreich. Die Autoren
bieten auch Outdoor-Trainingscamps
an. Quasi als
Abenteuer in Ruhezeiten -
vor dem Sturm. (BdC)
HARTMUT ROSA:
BESCHLEUNIGUNG ...
Suhrkamp, 20,00 €
Der Antrieb unserer
modernen Zeit
Das große Thema der
Beschleunigung von
Hartmut Rosa hat in den
letzten Jahren nichts an
Aktualität eingebüßt. Im
vorliegenden Buch führt
er aus, wie die Strukturen
unserer modernen Welt
auf unser Gefühlsleben
wirken. Er erläutert, wie
die Produktionsprozesse
und eine übermächtige
Forderung nach stetigem
Wachstum auch zu
sozialer Beschleunigung
führen. Immer schnellere
und tiefgreifendere Veränderungen,
Rationalisierungen,
Differenzierungen
und Individualisierungen
setzen uns unter Druck.
An dieser Stelle greift der
bekannte Jenaer Soziologe
auf den alten Begriff der
„Entfremdung“ zurück, um
die Wirkung des allgegenwärtigen
erhöhten Antriebs
in Wirtschaft, Gesellschaft
und Industrie zu beschreiben
und geht damit einen
Schritt weiter als in seinem
umfassenderen Werk „Beschleunigung-Die
Verände-
rung der Zeitstrukturen in
der Moderne“ von 2005. In
leichtverständlicher Sprache
geschrieben eröffnet
das Buch einen Zugang zu
einem der Schlüsselthemen
unserer Zeit und wirft
damit auch die Frage nach
dem guten Leben auf und
„warum wir eigentlich kein
gutes Leben haben“. (TL)
„Im vorliegenden
Buch führt
er aus, wie die
Strukturen
unserer modernen
Welt auf
unser Gefühlsleben
wirken ...“
MICHAELA HUBER:
RESSOURCIUM
KIKT, 29,00 €
Schnelle Hilfe, wenn der
Antrieb fehlt
Wenn man entmutigt,
schlapp oder resigniert ist,
hapert es mit dem Antrieb.
Lustlosigkeit dominiert, und
es fällt schwer, sich aufzuraffen.
Hier hilft Michaela
Huber mit ihrem Ressourcium,
einem Kartenset mit
Fragen, die optimistische
Imaginationen anstoßen und
ohne viel Aufwand frischen
Wind in die trüben Gedanken
bringen. Man kann die
Karten sehr variabel nutzen,
jede enthält eine Frage, die
zur Erinnerung an Freundliches,
Lustiges, Hilfreiches
oder Interessantes anregt.
Die bekannte Therapeutin
hat diese 99 Wortkarten im
Rahmen ihrer langjährigen
Arbeit mit traumatisierten
Klienten entwickelt. Sie
können sowohl im privaten
Rahmen z. B. zur Meditation
als auch in Therapiesituationen
eingesetzt werden, um
die inneren Ressourcen zu
fördern, innere Stabilität zu
gewinnen oder etwa nach
einer morgendlichen Lesung
mit frischem Antrieb in den
Tag zu starten. (TL)
FELICITY PICKFORD:
WILLKOMMEN IM KLEI-
NEN GRAND HOTEL
Goldmann, 16,00 €
Überraschungen
verändern die Welt
Die Kinderbuchillustratorin
Charlotte erhält eine
anonyme Einladung zu einer
weihnachtlichen Traumreise
in ein kleines schottisches
Grand Hotel. Skeptisch will
sie ablehnen, reist aber
letztlich hin. Und erlebt den
diskreten Charme eines Luxushotels.
Romantik, Liebe,
Kurzkrimi – alles inklusive.
Selbst unerwartet gute Taten
mit großen Folgen nicht nur
für Charlotte und die Queen.
Ein Weihnachtsroman von
Felicity Pickford wie er
englischer nicht sein könnte,
trotz einiger stilistischer und
erzählerischer Schwächen.
Aber man taucht ein in die
schneebedeckte Insel-Idylle,
in der Fremde sich nahe
kommen und Kinder zum
Fest gehören. Ein bisschen
Mary Poppins und Nordpol-
Express, Rosamunde Pilcher
und Charles Dickens. Für
Teenager und Erwachsene.
Zum Wegträumen und als
Antrieb, Geschenke anzunehmen
und selber welche zu
machen. (BdC)
22 23
KULTUR
WILLKOMMEN
ZURÜCK
Wie hat es uns gefehlt – uns von Filmen in unterschiedliche Welten entführen zu lassen,
unseren Hunger nach einem neuen Theaterstück zu tilgen oder uns unser ganz eigenes
Lieblingsstück in unserem Lieblingsmuseum anzuschauen. Drei ganz unterschiedliche
Geschichten sollen im Folgenden versinnbildlichen, welch großen Stellenwert die Kultur
in unserem Leben einnimmt – wie sehr wie sie vermisst haben ...
„Es ist für mich Emotion,
es schafft Vielfalt und
Mitgefühl, regt zum
Denken an ...“
Vorhang auf! Die Flucht in eine andere Welt
Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte
Mal im Kino war – auf jeden Fall ist es viel zu lange her. Für mich als
leidenschaftlichen Cineasten wuchs die Sehnsucht nach einem besonderen
Filmerlebnis außerhalb meiner kleinen Sofawelt in den letzten eineinhalb
Jahren von Monat zu Monat. Denn Filme werden fürs Kino gemacht!
Oft wird das Lichtspielhaus als ein Ort dargestellt, in dem Träume wahr
werden. Und für mich stimmt das auch. Nur hier, in der Dunkelheit der
Kinosäle, entführen uns Filme in die verschiedensten Welten: Atemberaubende
Bilder im großen Format mit einnehmendem Sound und in besonderer
Atmosphäre – das gibt es so nur hier. Deshalb war die Freude groß,
als es hieß, die Kinos öffnen wieder. Allerhöchste Zeit, denn wann war es
dringender, in eine andere Welt entführt zu werden als jetzt? Die Pandemie
hat so manches verlangsamt, aber vieles auch beschleunigt. So auch den Sog
der Streamingdienste. Nun fast schon zwei Jahre haben wir zu Hause vor
dem Fernseher gesessen und uns alles angeschaut, was die Plattformen zu
bieten haben. Damit ist der Zauber des Streamens erst einmal vorbei! Es ist
allerhöchste Zeit, Filme wieder außerhalb der eigenen vier Wände als Event
zu erleben, sie mit anderen Menschen zu teilen und sich im Anschluss darüber
auszutauschen. Durch die letzten Monate ist mir ganz klar bewusst geworden,
wie sehr ich eine lebendige Kinolandschaft brauche und das Kino
für mich einen unverzichtbaren Bestandteil von Kultur bedeutet. Es ist für
mich Emotion, es schafft Vielfalt und Mitgefühl, regt zum Denken an und
ist damit unweigerlich ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Aber
genug der vielen Worte, denn nun heißt es für mich: Vorhang auf für den
neuen James Bond! Nicht nur ich, sondern auch er musste lange warten.
Text: Alexander Martin
24 25
KULTUR
„Theater – du hast
mich wieder. Beseelt
und ausgeglichen hat
der Alltag mich zurück.“
Was für ein Theater!
Aufgrund der Corona-Situation blieb mein Lieblingsausgleich zu Beruf und
Familie in den letzten Monaten weitgehendst auf der Strecke.
In einem kurzen Zeitfenster ergatterte ich mit meiner Freundin 2 Theaterkarten
im Stollwerk. Über einen guten Freund bekam ich den Tipp
für ein Theaterstück auf den Poller Wiesen. Dies war für mich das kulturelle
Highlight des Jahres. Es regnete zwar in Strömen, doch weder
Schauspieler*innen noch Gäste ließen sich davon beirren. Der Hunger nach
Theater auf beiden Seiten war zu groß, um das Stück abbrechen zu lassen.
Ich selber war lange Jahre Mitglied in einem Improvisation-Frauen-Theater.
Anfragen für Auftritte wurden seit 2 Jahren nicht mehr gestellt. Gott sei
Dank war dies nur ein Hobby und ich musste nicht davon leben, mich
nicht davon ernähren.
Welche Alternative statt Theater gibt es für mich? Ich tue mich schwer,
Kraft, Energie und geistigen Ausgleich durch andere Dinge zu erhalten.
Doch – um ehrlich zu sein – ohne Theater fehlt mir etwas sehr Wesentliches
in meinem Leben. Zurzeit lese ich Bücher. Auch so tauche ich ein, in
eine Welt der Kunst – Lesekunst. Es ersetzt nichts, es ist eine Krücke für
meine Leidenschaft – das Theater.
Nun öffnen wieder die Spielstätten. Ich bin bereit und mutig, jedoch nicht
übermütig. Ich beginne mit dem Besuch kleiner Spielstätten. Wie ein kleines
Kind, mit einem Lächeln im Gesicht, steige ich in die Bahn und fahr
meiner Sehnsucht entgegen. Theater – du hast mich wieder. Beseelt und
ausgeglichen hat der Alltag mich zurück.
Text: Petra Mokry
„Mir hilft immer ein
solch persönlicher
"Augen-Öffner" bei
Gemälden, Fotos,
Skulpturen sehr.“
Lieblingsstück
Die Stadt Köln und ihre Museen – in mancher Hinsicht sicher auch ein
besonderes Thema. Soll man eine Stiftung annehmen? Eventuell sogar
ein Gebäude dafür errichten? Oder wie steht es mit der Fertigstellung der
Archäologischen Zone? Und wie hoch sind dann eines Tages die stetig
wachsenden Gesamtkosten? Von derartigen Fragen gibt es ganz sicher noch
viele, auch wenn gerade werbewirksam die 2. Ausgabe einer Hochglanz-
Zeitungsbeilage zu den Kölner Museen erschien.
Lassen wir die Stadtpolitik beiseite. Ich möchte mich auf meine persönlichen
Museumbesuche beschränken. Einige Jahre lang hatte ich das
Vergnügen, in kleinem Kreis einmal monatlich eine Führung durch eine
gerade hier aktuelle Ausstellung zu erleben. Diese Führungen wurden sehr
sachkundig und kompetent von einer Kunsthistorikerin aus Essen geleitet,
die nun leider in den Ruhestand gegangen ist. Sie hat mir aber für viel Schönes
im Museum Ludwig und Käthe-Kollwitz-Museum die Augen geöffnet.
Mir hilft immer ein solch persönlicher "Augen-Öffner" bei Gemälden,
Fotos, Skulpturen sehr. Ihnen vielleicht auch? Und wenn es keine Person
sein kann, greife ich gerne auf Audio-Führungen zurück und lasse mich auf
diese Art leiten. Diese Möglichkeit kommt hoffentlich bald bei den jetzt
möglichen Museumsbesuchen wieder, denn lange Zeit mussten wir uns auf
virtuelle Rundgänge beschränken.
Bei meinen Museumsbesuchen habe ich mir angewöhnt, mir – manchmal
bei einem 2., verkürzten Rundgang in umgekehrter Richtung – mein
Lieblingsstück auszusuchen und das dann in Gedanken mit nach Hause zu
nehmen. Mit ganz viel Glück ist es im Begleitheft / Katalog abgebildet oder
als Postkarte erhältlich.
In diesem Sinne: wie wäre es vielleicht mit einem Besuch der aktuellen
Ausstellung im Museum Ludwig? Der geteilte Picasso – der Künstler und
sein Bild in der BRD und der DDR (bis zum 31.01.2022)?
Text: Helga Weiß
26 27
FAMILIE
NEUGIERDE
Im Gespräch mit Familie Rösner, Köln-Mülheim
Liebe Familie Rösner, Sie sind in Mülheim ja schon zu einer gewissen ”Berühmtheit”
gelangt. Zur Verwirklichung der Geschäftsidee des ersten ”Unverpacktladens” auf der
Schäl-Sick hat es ja sicher auch ein Stück Mut und Zuversicht gebraucht. Schön, dass Sie
uns an dieser Stelle einen kleinen Einblick gewähren, wie das gelingen konnte.
Wie hat sich denn die Idee entwickelt, den Schritt in
die Selbständigkeit zu wagen und das auch noch auf
einem recht neuen Feld?
Es war im Grunde ein längerer Prozess. Nach der
Geburt von Theo war ich in Elternzeit. Nach meiner
Rückkehr ins Arbeitsleben habe ich gemerkt, dass
ich meine bisherige Tätigkeit im Bereich Betriebswirtschaft
so nicht mehr machen wollte. Dann habe
begonnen nachzudenken, was ich denn machen
könnte. Ein leerstehendes Ladenlokal hat mich zum
Nachdenken angeregt, und bei mir den Gedanken
„Hey, was könnte man damit machen” ausgelöst. Es
war dann wie ein Geistesblitz, dass mir die Idee zu einem
Unverpacktladen kam. Die Immobilie war dann
zwar weg, aber die Idee war geboren. Jetzt hieß es
einen, Businessplan zu schreiben und immer konkreter
zu werden. Es gab für mich viele neue Themen zu
bewältigen, wie die Selbstständigkeit und den Bereich
der Lebensmittel. Der Einzelhandel war mir wohl
bekannt, da ich in dem Bereich eine Ausbildung
absolviert habe. Es gab vieles zu bewältigen aber es
ist auch sehr reizvoll, einer selbstbestimmten Arbeit
nachzugehen, mit der Verantwortung, die da dranhängt.
Das alles empfinde ich als absolut spannend
und herausfordernd.
Wie erleben Sie denn ihre Mülheimer Kundschaft?
Zeigt diese sich eher neugierig oder eher motiviert
durch ihr Umweltbewusstsein?
Die Mülheimer Kundschaft empfinde ich als sehr
aufgeschlossen, aber auch kritisch. Viele sind erstmal
gekommen um zu schauen und haben nachgefragt,
wie das so funktioniert, wie das aussieht mit dem
Mehrwert und wie das so geht mit dem Einkauf.
Mittlerweile sind aber viele von denen begeistert und
Stammkunden. Neugierde spielt eine große Rolle,
und das führt auch dazu, dass sich der Blick für das
eigene Zuhause verändert, in dem Sinne, was kann
ich vielleicht bei mir umstellen. Wo kann ich zum
Beispiel Müll, Plastik und Verpackung sparen. Nachhaltiger
Konsum wird dann zunehmend in den Blick
genommen. Neugierde und Motivation, beides spielt
eine große Rolle.
Wie sieht denn so Ihr Familienalltag aus? Gibt es da
eine klare Aufgabenverteilung?
Wir haben gemerkt, dass es die klassische Aufgabenverteilung
bei uns so erstmal nicht gibt.
Unser Tag ist da eher in Abschnitte aufgeteilt. So ist
das Fertigmachen am Morgen, Frühstück und der
Weg zur Kita eher meine Sache und Barbara gestaltet
dann den Tag eher mit Fred, während ich dann im
Laden bin. Dann holt Barbara mit Fred Theo von
der Kita ab, und wir machen was am Nachmittag.
Nach Ladenschluss geht es dann nach Hause und
verbringen noch etwas Zeit gemeinsam mit den
Kindern. Dann geht es für die Kinder langsam ab
ins Bett. (Anm.d.R.: Einwurf von Barbara) Es ist ja
schon spät, bis Maik nach Hause kommt, denn er
schließt ja in der Regel den Laden um 19:00 Uhr. Ich
sehe dann zu, dass die Kinder schon bettfertig sind
und wir es uns dann noch etwas gemütlich machen
können. Ach ja, ganz wichtig ist auch noch, dass ich
mit den Kindern nach der Kita häufig noch im Laden
vorbeischaue. Da gibt es dann noch einen kleinen
Snack und Kaffee für die Großen. Dann können wir
uns als Familie über den Tag austauschen, was andere
Familien eher am Abend machen. Bei uns bleibt
abends dann eher noch die gute Nachtgeschichte.
Frau Rösner, geht es auch nach Ladenschluss zuhause
noch um das Thema des Ladens, oder stehen
da eher die anderen Themen des Alltags im Vordergrund?
Die Frage beantwortet sich eher aus der vorherigen
Frage. Die Zeit Abends gehört zunächst einmal den
Kindern. Wenn die im Bett sind, stehen schon noch
Themen aus dem Laden und auch aus dem privaten
Bereich an. So geht es zum Beispiel um das Sortiment,
wie jetzt auch für die Vor-Weihnachtszeit.
Wenn sie eine solchen Laden betreiben, wie wirkt
sich das denn auf den Blick auf andere Umweltthemen
aus?
Da war die Reihenfolge eher anders herum. Spätestens
mit der Geburt unserer Kinder gewann das
Thema Umwelt Nachhaltigkeit immer mehr an
Bedeutung. Die Idee mit dem Laden kam dann auch
daher und nicht umgekehrt.
„Neugierde spielt eine große
Rolle, und das führt auch dazu,
dass sich der Blick für das eigene
Zuhause verändert, in dem
Sinne, was kann ich vielleicht
bei mir umstellen.“
28 29
FAMILIE
Wenn auf der Schäl Sick mehr Läden dieser Art entstehen
würden, würde ich das sehr begrüßen.
Hier herrscht kein Konkurrenzdenken, sondern wir
als Anbieter ziehen eher am selben Strang – es
geht uns halt um die Sache.
Schauen wir einmal gut 20 Jahre weiter. Wird dann
Ihr Sohn Theo in das Geschäft einsteigen?
Keine Ahnung was in 20 Jahren ist. Die Kinder werden
dann hoffentlich ihre Zukunft selbst gestalten.
Wir wollen ihnen aber das Bewusstsein mitgeben,
sich den Blick für die Umwelt und unseren Planeten
zu entwickeln und zu erhalten. Dadurch, dass die
Kinder ein Stück in dem Laden aufwachsen, ist es
spannend zu beobachten, wie sie das Thema jetzt
schon ein Stück weit aufnehmen.
Liebe Familie Rösner, vielen Dank für das Gespräch,
für das Sie sich die Zeit trotz ihres ausgefüllten Alltags
genommen haben. Alles Gute für Ihre Familie
und Ihr Geschäft.
Dieses Interview führte Reinhard Linke
Lassen Sie uns ein Stück an der Motivation Ihrer
Kundschaft teilhaben, bei Ihnen einzukaufen?
Das ist sicher ein bunter Strauß an Motivation, es
gibt nicht das eine Motiv. Jeder, der zu uns einkaufen
kommt, hat eine andere Idee, warum er unverpackt
einkauft, beziehungsweise nachhaltig konsumieren
möchte. Neben der Nachhaltigkeit geht es dann auch
darum, dass bei uns in kleinen Gebinden einkaufen
kann, was beispielsweise für Singlehaushalte ganz
praktisch ist. Da ist es dann auch einfacher, mal
etwas auszuprobieren. Es erhöht auch die Vielfalt
dessen, was unsere Kunden dann genießen können.
Im Allgemeinen spielt natürlich eine wichtige Rolle,
Plastikmüll zu vermeiden. Das ist sicher ein wichtiger
Pfeiler von Nachhaltigkeit für unsere Kunden.
Es geht dabei nicht um Perfektionismus, sondern es
ist wichtig, die ersten Schritte zur Nachhaltigkeit zu
machen und umzulernen, von alten Gewohnheiten
loszukommen. Dabei geht es ja nicht nur um Lebensmittel,
sondern in der Kosmetik und den Alltagsdingen
im Badezimmer gibt es da auch ein breites Feld.
Gibt es schon Expansionspläne?
(Anm.d.R.: Barbara lacht) Nein, es ist zunächst
wichtig, den Laden zu etablieren. Der Laden und die
Familie hält uns schon echt in Atem. Daher gibt es
da keine Pläne.
„Jeder, der zu uns einkaufen
kommt, hat eine andere Idee,
warum er unverpackt einkauft,
beziehungsweise nachhaltig
konsumieren möchte.“
Sie sprechen in Bezug auf den Laden häufiger von
”meinem Projekt”. Nun sind Projekte nach klassischer
Definition zeitlich abgegrenzt. Trifft das auch
für den Laden zu?
Nein, in diesem Sinn ist der Laden kein Projekt. Wir
werden häufig gefragt, was denn ist, wenn die großen
Läden auf den Zug aufzuspringen. Wir würden das
als großen Erfolg sehen, von den Müllbergen etwas
wegzukommen. Möglicherweise würden wir dann
etwas anderes machen. Aber, bis dahin ist sicher
noch ein weiter Weg. Bei den Biomärkten ist das ja
auch so. Neben den Bioabteilungen in den großen
Märkten haben auch die kleinen Bioläden noch ihre
Existenzberechtigung.
Wünschen Sie mehrere Unverpacktläden auf der
Schäl Sick oder wäre das eher unerwünschte
Konkurrenz?
DAS BERATUNGSTEAM DER AWB
Bei uns erfahren Kölner Kinder, Jugendliche und Erwachsene alles über
Abfallvermeidung, Wertstoffsammlung und Stadtsauberkeit.
Wir besuchen Einrichtungen und Veranstaltungen und bieten Aktionen
sowie Betriebsbesichtigungen an.
Telefon: 02 21/9 22 22 88
E-Mail:
nissi@awbkoeln.de
Jute StAtt PlAStik?
Sind tASchentücher PAPiermüll?
WAS kommt unS nicht in die tonne?
30 31
www.awbkoeln.de
JUGEND
erst meinen Realschulabschluß gemacht, später auch
Abitur, wollte Richtung Lehramt gehen. Weil ich mir
nicht sicher war, habe ich meinen Bundesfreiwilligendienst
gemacht in einer heilpädagogischen Einrichtung.
In den Seminaren, die man in diesem Jahr
hat, habe ich etwas von der sozialen Arbeit und der
KaTHo NRW (Katholische Fachhochschule NRW in
Köln) über Mitteilnehmer erfahren und war mir dann
sicher, dass dieses Studium der sozialen Arbeit das
Richtige für mich ist. Für mich ist es wichtig, Menschen
helfen zu können, etwas zu bewegen und etwas
Sinnvolles zu tun.
„Wenn ich die Tage
zuhause rekapituliere,
dann fühlt es sich richtig an
und ich bin erfüllt“
ETWAS BEWEGEN
Im Gespräch mit Jonas Schumacher, 22 Jahre
In allen Stadtteilen gibt sogenannte „Offene Kinder – und Jugendfreizeiteinrichtungen“
in Kurzform „OT“ (offene Tür) genannt. Diese stehen allen Kinder und Jugendlichen bis
27 Jahren offen und sind ein Teil der Jugendpastoral in unserem Bistum. Die Angebote
der „Area51“ in Buchforst sprechen pro Woche ca. 120 – 130 Besucher*innen an. Die Leitung
dieser Einrichtungen liegt bei Sozialpädagogen. Aus einer christlichen Grundüberzeugung
heraus helfen sie den Jugendlichen in allen Belangen des Erwachsen-Werdens
wie Lehrstellensuche, Schreiben von Bewerbungen, Familienstreß, Schul- und Drogenproblemen
und vieles mehr.
Hallo Jonas, wir kennen uns nicht, magst Du etwas
über Dich sagen?
Ich bin Jonas komme gebürtig aus Gummersbach, studiere
soziale Arbeit im 5. Semester und mache gerade
mein Praxissemester hier in der Area 51. Das heißt,
ich bin 100 Tage und ca. 800 Stunden hier vor Ort.
Wie kam es zu dieser Entscheidung, wie ging dein
Weg bis hierhin?
Das hat sich ein bißchen hin gezogen über die gesamte
Schullaufbahn, ich habe immer viel überlegt. Es hat
sich entwickelt, dass ich was mit Menschen machen
wollte. Früher war ich auch in der Kirche aktiv, habe
Lass uns doch mal an einem Praktikumstag teilhaben.
Wie sieht deine Arbeit in der Area 51 konkret
aus?
Ich starte meinen Tag gegen 14.00 Uhr. Dann kommen
die ersten Jugendlichen in die Area. Wir versuchen,
viele Spielangebote durchzuführen und diese
ggf. anzuleiten bzw. die Jugendlichen zu motivieren,
selbst Spiele gemeinsam durchzuführen. Besonders
beliebt sind hierbei Tischtennis, Kicker, Uno oder
Phase 10. Gegen 18.00 Uhr möchten wir die Jugendlichen
dann auch zum Kochen motivieren, dass sie
sich selbständig organisieren und entscheiden, was
sie kochen wollen, worauf man dann achten muß,
welche Zutaten man einkaufen kann. Natürlich geben
wir Hilfestellungen und leiten das Ganze an. Gegen
Abend pendelt unser Tag dann langsam aus.
Bist du in deinem Praktikum gut angekommen?
Ja sicher! Generell finde ich, wenn die Arbeit einem
Spaß macht und man gar nicht merkt, wie die Zeit
vergeht, dass es einfach so passiert und gut läuft – das
ist gut, da weiß ich, dass ich angekommen bin und es
richtig ist. Wenn ich die Tage zuhause rekapituliere,
dann fühlt es sich richtig an und ich bin erfüllt.
Woher kommt die Kraft?
Ich antworte privat und beruflich.
Wenn ich das Gefühl habe, ich habe etwas Vernünftiges
mit meiner Zeit getan, da kann ich Kraft daraus
nehmen, das tut gut, das gibt Kraft. Ich mache viel
Sport, spiele Gitarre in zwei Bands, das gibt mir was
zurück, da kann ich wieder gerne arbeiten.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Dieses Interview führte Wolfgang Obermann
AREA 51 (Träger: KJA Köln e.V.)
Öffnungszeiten:
Mo.: 15 bis 20 Uhr Kindertag (für 8 – 13 jährige)
Di.: 15 bis 22 Uhr Jugendbereich (ab 12 Jahren)
Mi.: 15 bis 21 Uhr Jugendbereich (ab 12 Jahren)
Do.: 15 bis 20 Uhr Mädchentag (ab 8 Jahren)
Fr.: 15 bis 21 Uhr Jugendbereich (ab 12 Jahren)
UFO-Bus
Mi.: Norma-Spielplatz
Fr.: Grundschule Kopernikusstraße
Zusätzlich gibt es für alle Jungen ab 12 Jahren
donnerstags von 18 bis 20 Uhr ein Fußballangebot
in der Sporthalle Kopernikusstraße in Köln-Buchforst
Kontakt:
Kinder- und Jugendeinrichtung Area51
Galileistr. 8 / 51065 Köln-Buchforst
Tel.: 0221- 16 92 00 74 / E-Mail: area51@kja.de
www.kja-koeln.de/fachbereiche/okja/jugendeinrichtungen/area51/
oder auf Instagram: ot_area51
32 33
SENIOREN
Das Mitwirken in der Gemeinde St. Clemens und Mauritius ist Herrn Voßkühler seit vielen Jahren eine Herzensangelegenheit.
GLAUBEN LEBEN
Im Gespräch mit Herrn Voßkühler, 86 Jahre aus Köln-Mülheim
Viele ältere Menschen in Deutschland sind in dörflichen Strukturen groß geworden, haben
den 2. Weltkrieg mit all seinen Folgen erlebt und mußten oft ihre Heimat unter dramatischen
Bedingungen verlassen. Wie sind Sie durch diese oft schweren Zeiten gekommen?
Was hat Ihnen geholfen, nicht zu verzweifeln? Was hat sie froh gemacht und ihnen
Kraft und Hoffnung gegeben?
gegeben, weiter zu leben?
Ich bin in einem kleinen Dorf nahe beim Kloster Arnstein
an der Lahn aufgewachsen. Schon als Kind waren
Gebet und Gottesdienst mir und meiner Frau keine
Pflicht, sondern ein Herzensanliegen. Glauben habe ich
immer als etwas Frohes und Lebendiges erlebt.
Der Glaube trägt mich, auch über die Zeit, wo unser
kleiner Sohn gestorben ist, und gibt mir die Kraft im
Leben – dazu gehört für mich auch immer eine Portion
Humor! „Man muss och ens Spaß mache künne
… das Leben ist ernst genug.“
Sie sind nun 86 Jahre alt und können nur noch bestimmte
Dinge tun? Was tun Sie besonders gerne?
Heute helfe ich hier an der Herz Jesu Kirche, wenn
es nötig ist, springe ich ein. Da, wo es noch geht,
machen wir gerne mit!
Lieber Herr Voßkühler, das war eine sehr interessante
Geschichte unserer Gemeinde und ein tiefer
Einblick in Ihr Leben. Sie und Ihre Frau sind wirklich
vorbildliche Menschen.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Dieses Interview führte Wolfgang Obermann
Guten Tag Herr Voßkühler, Sie und Ihre Frau sind
schon seit so vielen Jahren in unserer Gemeinde aktiv
und sind sozusagen „Urgesteine“! Wie kommt das?
Durch meinen Beruf, als Leitung einer technischen
Fotoabteilung bei der KHD, den ich über 40 Jahre
ausübte, haben wir immer hier in der Gegend
gewohnt. Hier an Herz Jesu wohnen wir bereits über
50 Jahre. Das Mitmachen in dieser Gemeinde und
auch in St. Urban in der Stegerwaldsiedlung, wo wir
einige Jahre auch aktiv waren – weil unsere Tochter
hier keine Messdienerin werden durfte – war uns
immer sehr wichtig und ein Herzensanliegen.
Was haben Sie besonders gerne gemacht?
Ich hatte an vielen Dingen Freude wie z. B. das Singen
im Chor, wo ich meine spätere Frau kennengelernt
habe, die aus Mülheim stammt, die Mitarbeit in
den Gremien, das Mitwirken bei Gottesdiensten als
Kommunionhelfer, Aufbau des „offenen Liebfrauenhauses“.
(aus Platzgründen kann hier nur ein kleiner
Ausschnitt benannt werden, Anm. der Redaktion)
Besonders große Freude bereitete es mir, Feste aller
Art zu gestalten. Mit vielen anderen Helfern haben
wir große Feiern erlebt. Es hat aber auch durchaus
„Meinungsverschiedenheiten“ im Miteinander gegeben,
manchmal „ging es auch heiß her“.
Aber die Feste brachten immer viele Menschen zusammen,
und wir konnten Gutes tun, das war schön!
Und natürlich die Liebe zur Herz Jesu Kirche!
Mit Ihrer Frau haben Sie eine Tochter und einen
Sohn, Ihre Tochter aus 1969 und Ihr Sohn aus 1972,
der leider mit 20 Monaten verstorben ist. Wie sind
Sie damit klargekommen? Was hat Ihnen die Kraft
„Schon als Kind
waren Gebet und
Gottesdienst mir
und meiner Frau
keine Pflicht,
sondern ein Herzensanliegen.“
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GOTTESDIENST
„Gerade in einer
Stresszeit wie augenblicklich
ist der
(verordnete) Rückzug
eine Chance.“
Soweit die Theorie. Die Realität sieht anders aus. Im Zugangsbereich der
Gotteshäuser gibt es Einlasskontrollen – und was machen mit Ungeimpften?
Für jeden Besucher eine separate Bank – und wo bleiben Nähe und
Spontanität? Der Chor bleibt zu Hause, die Gemeinde stumm, und der
Kirchenmusiker spielt sich die Finger wund, um ein wenig Atmosphäre zu
schaffen. Gottesdienst in eine Gemeinschaftsaktion, denn es geht ja gerade
um das gemeinsame Gotteslob, um das gemeinsame Eingeständnis der persönlichen
Fehlbarkeit, um Stärkung des Individuums durch die Erfahrung
von Gemeinschaft, die trägt, aufbaut und motoviert: „Siehe da, da sind auch
noch andere, die glauben!“
Mach´s wie Jesus … Er nahm sich regelmäßig eine Auszeit. Er ließ alles stehen
und liegen, wenn es er mit sich selbst wieder ins Reine kommen wollte.
Gerade in einer Stresszeit wie augenblicklich ist der (verordnete) Rückzug
eine Chance. Vielleicht fällt es Ihnen schwer, den Schnitt zu vollziehen:
Handy weg, Termine kappen, Stille tanken – und vor dem lebendigen Gott
zu schweigen. Dieses Schweigen können Sie gestalten, indem Sie sich bewegen,
zu Fuß oder auf dem Fahrrad. Das Schweigen vor Gott können Sie füllen
mit Malen, Musizieren oder Lesen. Das Schweigen vor Gott können Sie
leben: Schreiben Sie Tagebuch, einen immer wieder aufgeschobenen Brief –
aber bitte keine SMS, WhatsApp oder Mails. Jeder Rückzug ist immer eine
Herausforderung. Erst in der Stille und Weite der Wüste begegnete Jesus
seinem größten Widersacher: dem inneren Schweinehund.
Bete mal wieder … Aber bitte ohne Krampf! Selbst den engsten Schülern
Jesu wurde das Beten zum Problem. Es waren nicht die fehlenden Worte,
die ihnen das Beten madig machten, sondern der Zweifel an die Wirksamkeit
des Gebets, der sie innerlich verdorren ließ. Und damit wären wir
wieder am Anfang dieses Beitrags. Das gemeinsame Gebet ist immer eine
Stütze: Fehlen mir die ureigenen Worte, dann sind andere da, zur Rechten
und zur Linken, die stellvertretend für mich einstehen …
Augenblicklich greift die 4. Welle der Pandemie – und die Entscheidungsträger
sind mal wieder überrascht über Ausmaß und Verlauf des Pandemiegeschehens.
Und auch in den christlichen Kirchen ist man schnell wieder
ins Tagesgeschehen zurückgekehrt. Online-Gottesdienste waren kleine
Gehversuche. Sie wurden ganz schnell wieder eingestellt, als die Verantwortlichen
sahen: Das ist in der Ausführung mit ganz viel Zeitaufwand
verbunden!
Mach’s wie Jesus: Bete mal wieder!
Keine Frage, die Pandemie hat die Religionsgemeinschaften
schwer getroffen. Es ging ans Eingemachte, und das ist in
jeder Religionsgemeinschaft die Feier der Gottesdienste und
Feste. Sie sind immer inklusiv: Männer und Frauen durch alle
Generationen, Gesunde und Kranke, Gläubige, Suchende und
Zweifler … In den Gotteshäusern aller Religionsgemeinschaften
soll sich die Verheißung des Propheten erfüllen: „Denn
mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker“
(Der Prophet Jesaja 56,7).
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht sind Sie zu bewegen, sich an einem
spirituellen Online-Projekt zu beteiligen? Dazu zählt der virtuelle Gottesdienst
„Sonntags um 11“, der virtuelle Bibelkurs zum Evangelium nach
Markus oder die Stille Andacht am Sonntagvormittag. Die Pandemie ist
lästig, doch die Verheißung des Propheten ist brandaktuell: Auch Ihre vier
Wände können zu einem Bethaus werden; nicht für „alle Völker der Erde“,
aber für Suchende an Ihrer Seite.
Text: Christian Weinhag, Pfr.
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TRAUER
AUSTAUSCH
Im Gespräch mit Frau Schimanski, 50 Jahre, Köln-Buchheim
In unserer Kirchengemeinde gibt es seit vielen Jahren einen „Arbeitskreis Trauerpastoral“.
Viele Angebote finden in Kooperation mit dem Hospizverein Köln-Mülheim und der evangelischen
Kirchengemeinde Mülheim am Rhein statt.
Neben dem Trauercafé lädt Katja Schminanski zu „Trauerspaziergängen“ ein. Darüber
und über das, was ihr die Kraft für diese Aufgabe gibt, erfahren wir im folgenden Gespräch
mit ihr.
Sie arbeiten im Hospiz in Köln-Nippes. Was sind da
Ihre Aufgaben?
Die Tätigkeit als Krankenschwester im Hospiz umfasst
verschiedene Aufgaben. Ich unterstütze unsere
Gäste bei der Körperpflege je nach Wunsch und
Bedarf und übernehme die komplette medikamentöse
Behandlung nach ärztlicher Anordnung. So ist
es möglich, Medikamente schnell und zielgerichtet
verabreichen zu können, um die Beschwerden von
schwertstkranken Menschen zu lindern, und verbleibende
Lebenszeit auch lebenswert zu machen. Ich
bin Ansprechpartner für die Angehörigen, Behörden,
Krankenkassen und für alle Belange, die unsere Gäste
angehen. Eine Vermittlung von seelsorgerischen und
ehrenamtlichen Angeboten gehört auch dazu.
Ehrenamtlich leiten Sie ein Trauercafe, arbeiten in
unserer Gemeinde in der Trauerpastoral mit und laden
immer wieder zum Trauerspaziergang ein. Wie
geht so ein Trauerspaziergang, was passiert dabei?
Das Trauercafé ist keine ehrenamtliche Tätigkeit für
das Hospiz. Da ich die Weiterbildung zur Trauerbegleiterin
habe, kann ich dem Hospiz die Möglichkeit
bieten, dieses Angebot zu machen. Im Dienstplan
ist der 1. Donnerstag im Monat ein fester Termin.
Das Trauercafé macht mir große Freude und ist ein
großes Geschenk für mich.
Ich kann ausprobieren, was ich gelernt habe und
mich weiter entwickeln. Zudem lerne ich soviel von
den Gästen des Cafés und bin immer wieder dankbar
für das Vertrauen, welches mir entgegen gebracht wird.
Genauso ist es mit den Trauerspaziergängen.Was
passiert dabei? Einen Spaziergang kennt jeder, und
ich gebe mit dem Vorlesen eines Textes zum Thema
und dem Ritual am Ende dem ganzen einen speziellen
Rahmen.
Ich glaube, es ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren,
die einen Trauerspaziergang besonders machen.
Zum einem, die bewußte Auseinandersetzung mit
der Trauer, jeder hat das gleiche Thema und weiß,
worum es bei diesem Spaziergang geht. Zum anderen
kann die Bewegung in der Natur eine heilsame
Wirkung haben. Die Sinne werden angesprochen,
manch einer findet in Gesellschaft und Bewegung die
Sprache eher wieder als alleine mit seinen Gedanken.
Denn der Austausch mit Menschen, die in der
gleichen Situation sind, wird immer wieder als sehr
erleichternd und unterstützend empfunden.
Das Ritual am Ende, mit dem Suchen und Finden des
"richtigen" Steines, das Beschriften und die Übergabe
an den Rhein, das fließende Gewässer, vertraut und
doch immer anders, bietet einen runden Abschluß.
Wie kommen Sie mit den Erfahrungen von Tod und
Sterben, Abschied nehmen und Trauer zurecht?
Was sind ihre Quellen, die ihnen Kraft zu dieser
Aufgabe geben?
Der Umgang mit dem schweren Themen des Lebens
ist nicht nur belastend, sondern hat eine prägende
und durchaus auch positive Wirkung.
Ich habe gelernt, dass Gesundheit keine Selbstverständlichkeit
ist, und wie zerbrechlich ein Lebenskonzept
sein kann. Dies macht mich demütig dem
Leben gegenüber und hilft mir, das Glück in den
kleinen und alltäglichen Freuden des Lebens zu
sehen und zu finden. Nach dem Motto: Mehr vom
Leben durch Umgang mit dem Tod.
Um mit den vielfältigen Eindrücken zurecht zu
kommen und nicht selber Schaden zu nehmen, ist
auch der Austausch mit den Arbeitskollegen wichtig,
ebenso Supervision unter professioneller Leitung
und die Wahrnehmung der eigenen Grenzen, sowie
die Nutzung von eigenen Ressourcen.
Was gibt mir Kraft und was treibt mich an? Kraft
gibt mir, unter anderem auch der christliche Glaube
und die Überzeugung, dass wir Menschen alle miteinander
verbunden sind.
Wenn wir aufeinander Acht geben und uns gegenseitig
unterstützen, geht es uns gut. Zudem fühle ich
mich vom Leben reich beschenkt mit Liebe, Glaube
und Hoffnung, wie sollte ich davon nichts abgeben?
Ich interessiere mich für Menschen und ihre Geschichten.
Wie sie mit Veränderungen umgehen und
was sich daraus entwickelt. Das finde ich spannend
und freue mich, wenn ich durch meine Begleitung
einen Teil dazu beitragen kann.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Dieses Interview führte Wolfgang Obermann
Informationen zu unserem Trauercafé und dem
Trauerspaziergang finden Sie unter:
www.clemens-mauritius.de/trauerpastoral
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CARITAS
ZEIT ZUM ZUHÖREN
In einer ‚Schreibwerkstatt‘ erzählen wir von unseren Lebenserfahrungen. Wir erinnern uns
an gute Ereignisse aus unserer Kindheit. An Menschen, Tiere, Orte, Landschaften, Häuser.
Daraus entstehen kleine Geschichten, in denen bestärkende und ermutigende Gefühle mitschwingen.
Auf den ersten Blick sind wir vor allem vielfältig und unterscheiden uns in Alter,
Lebenssituation, Sprache, Religion und Kultur, die uns prägten.
Wenn wir uns gegenseitig unsere Erzählungen vorstellen, sind wir erstaunt, wie ähnlich
die Erfahrungen sind in dem was uns Kraft gibt und uns nährt und uns ermutigt, auch mit
schwierigen Lebenssituationen umzugehen. Aus unseren Geschichten wird ein Kalender
entstehen, der zum Jahreswechsel in den Kirchen ausliegt!
Beate Bleck, Pastoralreferentin
Ich bin in einer Stadt mitten in Polen aufgewachsen,
die in einer hügeligen, grünen Landschaft liegt. Es gibt
rundherum viel Wald und einen Fluß, der durch die
Stadt fließt. Unser Haus lag an einer unebenen, nicht
geteerten Straße, die wir Kinder als Spielplatz nutzten:
im Winter fuhren wir mit unseren Schlitten, und im
Sommer spielten wir Badminton. Auf dieser Strasse
habe ich auch Fahrradfahren gelernt. In unserem Haus
lebten; meine Vater und sein Bruder, jeweils mit ihren
Familien. Zu unserer Wohnung gehörte eine Loggia
mit einem herrlichen Blick auf den Obstgarten und die
Blumenwiese. Dort traf sich die ganze Familie zum Kaffeetrinken;
wir Kinder bekamen schwarzen gezuckerten
Tee mit Zitrone. Es gab einen kleinen runden Tisch
aus dunklem Holz. Darauf stand eine Porzellandose,
weiß mit zarten blauen Blumen, aus der wir den Zucker
holten.
Mein Vater stand oft hier, ruhig und zufrieden, und
rauchte eine Zigarette. Am liebsten schaukelte ich in der
Hängematte, die aus fester Kordel geknüpft war.
Die Atmosphäre war fröhlich und gelassen. Haustüre und
Wohnungstüre waren nie verschlossen. Oft kamen Freunde
meiner Eltern oder unsere Schulfreunde vorbei – einfach
so, ohne Verabredung. So war das Haus immer voller
Menschen. Besonders froh war ich, wenn mein Vater sich
ans Klavier setze und spielte. Er spielte viele Melodien
nach Gehör – so, wie er sie erinnerte. Mein Lieblingslied
war „La Paloma“.
Diese Erinnerungen sind mir sehr kostbar und ich nehme
es als ein gutes Zeichen, dass die Gegend, in der ich aufwuchs
‚Heilige Berge‘ heisst.
Ewa
Schöne Erinnerungen sind im Herzen eingeschrieben. Die
Zeit vergeht und nimmt alles mit sich, aber Erinnerungen
und schöne Momente werden nie vergessen. Unsere Kindheit
ist die einzige Erinnerung, die uns lächeln lässt, wenn
die Sorgen des Lebens älter werden.
Ich erzähle eine Geschichte über das Haus meiner Großeltern
in der Provinz Shaqlawa und die wunderschöne Stadt Erbil,
in der ich aufgewachsen bin. Wir als große Familie versammelten
uns alle gerne zu Festen und Anlässen im Haus der
Großeltern. Alle Familienangehörigen fanden hier Platz. Es
gab bequeme Zimmer zum Schlafen und eine große Wohnhalle
mit Blick auf einen weitläufigen und hellen Garten mit
seinen vielfältigen bunten Blumen, mit Apfel- und Granatäpfelbäumen
und ihren köstlichen Früchten. Von dieser
Wohnung aus betrachteten wir auch den erhabenen Berg. Ich
spielte mit meinen Cousins und Cousinen, und wir genossen
das leckere Essen, das unsere Großmutter für uns zubereitete.
Wir tranken Tee, der auf Holzkohle zubereitet wurde, und
schliefen auf dem Dach, wo wir dem Rascheln des Windes
in den Bäumen lauschten und die vielen Sterne am Himmel
bestaunten. Wir waren oft in Shaqlawa, unserer schönen
Provinz, wo es im Winter schneit und im Sommer grünt. Im
Frühjahr bestiegen wir den Berg, vor allem am Fest des heiligen
Rabbin Boya, des Einsiedlers, der dort lebte und dessen
Kloster sich in den Armen des Berges Safeen befindet.
Es sind magische Erinnerungen, in der sich die Unschuld
der Kindheit und die Sicherheit in den Armen der wunderbaren
Natur vermischten, begleitet von Familie und
Freunden. Ich genoss jeden Augenblick des Tages, den ich
hier verbrachte, vom Morgengrauen bis zum Anbruch der
Nacht, begleitet von den Sternen und dem hellen Mond.
John
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EHRENAMT
WIR SIND KIRCHE
Hiermit stellen wir ihnen stellvertretend weitere ehrenamtlich Engagierte unserer Kirchengemeinde
St. Clemens und Mauritius vor, die durch ihr Mittun, ihren Einsatz in den
verschiedenen Bereichen das kirchliche Leben vor Ort, im Veedel, lebendig und sichtbar
machen und damit auch die Botschaft Jesu Christi nach außen tragen.
Als unruhiger Ruheständler sucht
man sich eine sinnvolle Aufgabe.
Mittlerweile arbeite ich nun seit
vier Jahren in der Lebensmittelausgabe
St. Antonius, weil ich das Gefühl
habe, dass unsere Arbeit nicht
nur nützlich ist, sondern dringend
vor Ort gebraucht wird. Natürlich
stellen sich auch bei mir Zweifel an
der Institution Kirche ein, aber ich
denke dann an die Worte meines
verstorbenen Vaters, der mir damals
schon sagte: „Jung, in der Kirche
kriegt man mit dem lieben Gott
keine Probleme, Probleme kriegst
du höchstens mit dessen Bodenpersonal.“
Gerd Groß,
Lebensmittelausgabe St.Antonius
Ich engagiere mich für die Gemeinde
und für die CAJ, weil ich die
Gemeinschaft und die Menschen
dort cool finde. Vor allem aber, habe
ich Spaß an der Arbeit und an dem
Umgang mit den Kindern.
Henry Sommers, CAJ Kassenwart
MELDEN SIE SICH GERNE
Für viele von uns ist der Jahreswechsel
auch mit guten Vorsätzen
für das neue Jahr verbunden.
Ja, Kirche ist lebendig! Dieses
stimmt mehr als je zuvor. Die
Kirche, das kirchliche Leben steht
vor Veränderungen, und wir, als
ehrenamtlich Engagierte haben es
in der Hand, dies mit zu gestalten.
Sie wissen nicht wie, wo und
Die KFD ist eine Gemeinschaft,
wo ich aktiv mitarbeiten und meine
Fähigkeiten einbringen kann. Die
Gemeinschaft mit den anderen
Frauen ist mir wichtig, einmal um
Glauben zu leben und zu erfahren,
Meinungen auszutauschen. Aber
auch die Gestaltung von geselligen
Veranstaltungen macht sehr viel
Freude, St. Petrus Canisius und die
KFD gehören zu meinem Leben
dazu, sind ein Stück Heimat.
Doris Hüls, KFD St. Petrus Canisius
haben Fragen zum warum, dann
nehmen Sie doch bitte Kontakt zu
uns auf: Pastoralbüro St. Clemens
und Mauritius, info@clemensmauritius.de
oder telefonisch unter
0221 – 96 70 20 .
Hier wird Ihre Anfrage gerne
entgegengenommen und an den
entsprechenden Ansprechpartner
weitergeleitet.
Ganz einfach: Als Mitglied mich
in einer Gemeinschaft nützlich
machen. Eine Pfarrgemeinde bietet
einen Strauß von Möglichkeiten und
Notwendigkeiten.
Mit Freude: Ich kann mir meine
Mitwirkung aussuchen; als Mitarbeiter
wird das Ergebnis meiner Mitwirkung
auch für mich unmittelbar sichtbar.
Aus Überzeugung: Als Katholik
arbeite ich in der Pfarrgemeinde mit
der Grundhaltung, Mitmenschen,
die tätige Hilfe brauchen, aus dem
Glauben zu helfen.
Dr. Carl Müller-Platz, PGR, Strategie,
Offene Liebfrauenkirche, Mülheimer
Gottestracht
Seit 6 Jahren bin ich hier Erstkommuionkatechetin,
mittlerweile in
einer Familiengruppe. Da ist die
besondere Herausforderung, mit
jeweils dem Kind und Angehörigen
gemeinsam oder alleine zu „arbeiten“.
Das macht mindestens genauso
viel Spaß, wie „nur“ mit Kindern.
Ich versuche, meinen Glauben zu
vermitteln und bin glücklich, wenn
es auch nur ansatzweise gelingt und
wir alle Spaß dabei haben!
Gitta Torsy, Kommunionketechetin
Nachdem ich in den Vorruhestand
gegangen bin habe ich mir die Frage
gestellt. Was nun, wie gehts weiter?
Offensichtlich habe ich die Frage
etwas laut gestellt, Marianne Arndt
hat sie gehört und mich an "Kölsch
Hätz" weitergeleitet.
Kölsch Hätz ist eine Nachbarschaftshilfe,
die sich in Köln um
Mitmenschen kümmert, egal welchen
Geschlechts, Alter, Nationalität
und Hautfarbe. Im Zuge einer
niederschwelligen Qualifikation
bieten wir von Kölsch Hätz ehrenamtliche
Hilfe an. Ich bin dann als
ehrenamtlicher Koordinator eingesetzt
worden und bin jetzt seit fast
10 Jahren für Kölsch Hätz tätig.
Mir wurde auch schon die Frage
gestellt: Warum machst du das? Die
Antwort ist für mich ganz einfach.
Ich habe im Laufe meines Lebens viel
Gutes erlebt und bin dankbar in diesem
Land zu leben. Etwas an meine
Mitmenschen weiterzugeben musste
nicht immer nur eine Geldspende
sein, sich aktiv einsetzen und von
meiner Zeit etwas zu geben war für
mich das größere Geschenk an meine
Mitmenschen.
Man kann es aber auch so ausdrücken
wie es in der Bibel im Gleichnis vom
Gericht des Menschensohnes über die
Völker steht: „Was ihr für einen meiner
geringsten Brüder / Schwestern
getan habt, das habt ihr mir getan“.
Dazu braucht es kein Amt in der
Amtskirche. Man muss nicht mal
einem christlichen Glauben angehören,
es reicht ein Herz für seine
Mitmenschen zu haben und sich aktiv
einsetzen zu wollen.
Hans Joachim Koßmann, Kölsch Hätz
Ich bin ehrenamtlich in unserer Gemeinde
tätig, weil ich gerne mit und
für Menschen arbeite. So begann
mein Engagement vor vielen Jahren,
als unsere Kinder klein waren, mit
der Kommunionkatechese. Daraus
ergab sich dann später die Mitarbeit
bei der Firmvorbereitung.
Und wenn man einmal begonnen
hat, ehrenamtlich zu arbeiten, kommen
ganz schnell neue Aufgaben
hinzu!
So helfen mein Mann und ich mit,
bei Gemeindefesten, Krippenaufund
Abbau und Ordnerdiensten.
Was uns besonders gut gefällt, ist die
Arbeit im Vorbereitungsteam des
sonntäglich stattfindenden Pfarrtreffs.
Es ist eine Begegnungsstätte
für Jung und Alt mit viel Spaß und
guten Gesprächen. Die Arbeit in
der Trauerpastoral und in der Kfd
seien hier auch noch erwähnt. Aber
am meisten Spaß macht mir die
kreative Arbeit!
Ich entwerfe zusammen mit einem
Team netter Frauen die Osterkerzen
für vier Kirchenstandorte oder ich
kleide Krippenfiguren neu ein, wie
den kleinen Lappenclown. Das Alles
tue ich, weil es mir Freude macht
in dieser von netten Menschen
bewohnten Gemeinde tätig zu sein
oder weil bestimmte Dinge einfach
getan werden müssen.
Jetzt, in dieser Coronazeit fällt Vieles
aus, und das ist sehr schade!
Angela Heider, Trauerpastoral,
engagiert in St. Mauritius
42 43
CRASHKURS KIRCHE
sucht nach Sinn, nach einem „Mehr“ in ihrem Leben; sie wollen lernen,
das Heilige, ja Gott in ihrem eigenen, alltäglichen Leben zu entdecken
und sich damit zu verbinden.
Das Wort „Exerzitien“ weckt in vielen von uns zunächst Bilder aus dem militärischen Zusammenhang.
Wir denken an Menschen in Uniformen, die sich, laut gebrüllten Kommandos
folgend, in großer Formation synchron und zackig auf einem „Exerzierplatz“ bewegen.
Bei Exerzitien im religiösen Sinne geht es eher leise zu. Gangart und Schrittfolge der
beteiligten Menschen sind ganz unterschiedlich. Die Bewegung führt nach innen. Schauplatz
ist die eigene Seele.
44
E
Exerzitien
Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen „exercere“ = üben, bearbeiten,
in Bewegung bringen / halten, bzw. exerzitium = eifrige Übung /
Beschäftigung ab. Es war der heilige Ignatius von Loyola (1491 – 1556),
der das „Exerzieren“ auf das spirituelle Leben anzuwenden begann.
Ignatius war Spanier und ein ehrgeiziger Soldat, bis eine schwere Verletzung
seine militärische Karriere durchkreuzte und ihn für viele Monate
ans Krankenlager fesselte. Diese Zeit wurde für ihn zu einer existenziellen
Lebenskrise, die ihn durch das leidvolle Erleben von Sinnlosigkeit,
Schwäche, Langeweile und Ohnmacht hindurch zu einer lebendigen
und schöpferischen Beziehung zu Jesus Christus führte und in der Folge
seinem Leben eine ganz neue Ausrichtung gab: Aus dem stolzen Soldaten
wurde zunächst ein bettelnder Pilger, später gründete er den Orden
der Jesuiten; statt Truppen zu befehligen, erforschte er nun sein eigenes
Herz und wurde vielen Menschen ein Begleiter auf ihrem Weg mit Gott
und zu einem gelingenden Leben.
Ignatius schrieb seine Geschichte auf, und er destillierte seine Erfahrungen
zu dem sogenannten „Exerzitienbuch“ (orig.: „Exercitia spirtualia“,
dt.: „Geistliche Übungen“). Diese Texte haben seither Menschen geholfen,
andere auf ihrem Lebens- und Glaubensweg zu begleiten und zu
unterstützen; der Name „Exerzitien“ für spirituelle Übungswege hat sich
weit über die Tradition der Nachfolger von Ignatius hinaus verallgemeinert:
es gibt benediktinische und franziskanische Exerzitien, „Exerzitien
zu Hause“, Online-Exerzitien, Straßenexerzitien und viele mehr.
Menschen, die heute „Exerzitien machen“, tun dies, um inneren Abstand
zu ihrem Alltag zu schaffen und „zur Besinnung“ zu kommen. Sie
suchen den Kontakt mit sich selbst und mit Gott, folgen ihrer Sehn-
„Der eigenen
Sehnsucht zu folgen,
ja, ihr überhaupt einmal
Raum zu geben und sie
zu spüren, ist in
unserem schnelllebigen
Alltag nicht so einfach.“
Der eigenen Sehnsucht zu folgen, ja, ihr überhaupt einmal Raum zu
geben und sie zu spüren, ist in unserem schnelllebigen Alltag nicht so
einfach. Manchmal werden wir darauf gestoßen, weil unser Leben in
eine Krise gerät: durch Krankheit oder den Verlust eines geliebten Menschen,
durch ein Scheitern in Beruf, Karriere oder in der Beziehung.
Auch die aktuelle Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen lässt uns
gewissermaßen aufwachen zu der Frage: Was ist mir eigentlich wirklich
wichtig? Woran will, woran kann ich mein Leben überhaupt noch festmachen
und ausrichten? Was trägt mich?
Exerzitien können einen Raum bieten, sich solchen Fragen zu stellen.
Sie bieten einen geschützten Rahmen, z. B. ein Kloster oder Bildungshaus,
einen geordneten Tagesablauf mit viel Stille und wenig
Ablenkung, Zeit für Gebet, Ausruhen, nach-innen-Horchen, und
– für ein solches Unterfangen auch ganz wichtig! – Begleitung durch
Personen, die selbst auf dem spirituellen Weg sind und sich mit ihren
Erfahrungen und ihrer Person dem und der „Übenden“ zur Verfügung
stellen im Zuhören und auch in der „Wegweisung“. Der oder die
Exerzitienbegleiter*in hilft, die Tage zu strukturieren, sie bietet in
Gesprächen Resonanz und gibt Hilfen zur Begegnung mit Gott im Gebet
und in der Betrachtung jeweils passender Stellen aus der Bibel und
anderen heiligen Schriften. Oft werden Exerzitien auch für eine Gruppe
angeboten, sodass man als Übende:r gemeinsam mit anderen unterwegs
ist und in der Gruppe auch Solidarität und Ermutigung erfährt.
So können Exerzitien eine sehr intensive Zeit mit tiefen inneren Erfahrungen
werden, die weit in den dann wiederkehrenden Alltag hineinreichen
und diesen mit neuem Antrieb, tiefer gegründeter Kraft und
Energie beleben.
Von vornherein stärker im „aktiven“, z. T. alltäglichen Leben verankert
sind Exerzitien-Angebote, für die man sich nicht an einen stillen Ort
zurückzieht: „Exerzitien auf der Straße“ bieten die Übung an, inmitten
z. B. einer belebten Großstadt – sie wurden erstmals in Berlin angeboten
– „Heiliges“ zu entdecken; „Wander-Exerzitien“ erschließen die
Erfahrung, mit Gott „auf dem Weg“ zu sein; „Exerzitien im Alltag“ –
wie sie auch in St. Clemens und Mauritius angeboten werden – bieten
eine Weggemeinschaft über mehrere Wochen alltäglichen Lebens, die inspiriert
wird von geistlichen Impulsen und Hilfen zu einer verfeinerten
Aufmerksamkeit für die Gegenwart Gottes.
Allen Exerzitien gemeinsam ist, dass die Übenden lernen, sich selbst
mehr zu spüren und die Anwesenheit Gottes in allem mehr und mehr
wahrzunehmen. Möchten Sie ein kleines Experiment dazu machen?
Schenken Sie sich selbst die kommenden 5 Minuten. Wenden Sie Ihre
Aufmerksamkeit dem Möbel zu, auf dem Sie gerade sitzen. Spüren Sie
in Ruhe den Kontakt: mit dem Gesäß, mit dem Rücken. Mit Ihren Füßen.
Sie werden getragen. Lassen Sie sich tragen! Gestatten Sie sich ein
paar Atemzüge lang, einfach dazusitzen: Müde, gelangweilt, fröhlich,
unruhig … wie auch immer: So genügt es. „Du liebst alles, was ist, und
verabscheust nichts von dem, was Du gemacht hast; denn hättest Du
etwas gehasst, so hättest Du es nicht geschaffen.“ (Weish. 11, 24)
Text: Ada v. Lüninck, Meditationsleiterin
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RÜCKMELDUNG
Ist der Kirchenaustritt eine Reaktion auf die gegenwärtige
Kirchenkrise?
‚Bitte teilen Sie mir den Grund mit, weshalb Sie
aus der Kirche ausgetreten sind.‘ Dies mir mitzuteilen
bitte ich in einem Schreiben die Damen und
Herren, deren Austritt mir über den behördlichen
Weg mitgeteilt wurde. Als Pfarrer der katholischen
Kirchengemeinde St. Clemens und Mauritius in Köln
Buchforst, Buchheim und Mülheim interessiert es
IHRE
RÜCK-
MELDUNG
ZÄHLT ...
Die Zahl der Kirchenaustritte ist in den letzten Monaten stark gestiegen.
Anstelle einer einzelnen Rückmeldung haben wir uns entschieden den folgenden Artikel
abzudrucken, den Pfarrer Wagner auf mehrere Rückmeldungen von Katholikinnen und
Katholiken geschrieben hat, die aus der Kirche ausgetreten sind.
mich und meine haupt- und ehrenamtlichen Kolleginnen
und Kollegen in den pastoralen Berufen und
Gremien, ob vielleicht auch wir hier vor Ort Grund
zum Austritt gegeben haben.
Für viele Menschen ist es der Glaube, der Halt im
Leben gibt. Die Pfarrgemeinde ist der Ort, an dem
die Gläubigen ihren Glauben in Gemeinschaft leben.
Diese Ortspfarrei ist Teil, ja Untergliederung, der
Diözese; in unserem Fall der Kirche von Köln, des
Erzbistums Köln.
Und hier gibt es nun ein Problem – bei vielen, sehr
vielen der Ausgetretenen, zumindest bei denen, die
sich zurückmelden und mir den Grund ihres Kirchenaustritts
dankenswerter Weise mitteilen.
Der Beweggrund ist oft nicht der fehlende Glaube an
Gott. Menschen glauben an Gott und wollen ihren
Glauben behalten. Der Grund ihres Austritts ist
vielmehr das Verhalten der ‚Amtskirche‘ und deren
Vertreter. Deren Verhalten und deren Aussagen
bewegen Menschen, der Kirche den Rücken zu kehren.
Das Frauenpriestertum, Maria 2.0, die Segnung
homosexueller Paare, der Missbrauchsskandal, die
Aufarbeitung desselben und die Vertrauenskrise in
unserer Diözese sind Beispiele der Themen, die Menschen
zum Austritt bewegen. Aber auch der Kirchensteuerbeitrag
wird genannt als Grund zum Austritt.
Menschen wollen mit ihrem finanziellen Beitrag die
Institution, in der ihrer Meinung nach so vieles im
Argen liegt, nicht mehr unterstützen. Sie können
und wollen sich nicht mehr mit einer Kirche identifizieren,
die nicht zeitgemäß ist. Eine solche Kirche
hilft ihnen nicht, den Glauben an Gott lebendig zu
erfahren. Einer Institution wird nicht geglaubt, die
den Glauben an den Schöpfer zwar verkündet, aber
selber nicht danach handelt. Am Beispiel der Sexualmoral
wird dies deutlich. Amtsträger predigen Moral
und verstoßen selber dagegen.
In den Briefen der Ausgetretenen an mich wird
deutlich, dass ihr Austritt zumeist kein Austritt aus
Glaubensgründen ist, sondern ein bewußtes Abwenden
von der verfassten, organisierten katholischen
(Amts-)Kirche.
In Deutschland, einem Land, in dem die Kirchenzugehörigkeit
über einen behördlichen, staatlichen Weg in
Verbindung mit der Zahlung der Steuer verbunden ist,
geschieht der Austritt beim Amtsgericht. Oft denke
ich, wie es wäre, wenn der erste Schritt zum Kirchenaustritt
über den persönlichen Kontakt zu einer
Seelsorgerin oder einem Seelsorger in den Pfarreien
liefe, wenn es um den Austritt geht. – Nicht um die
Menschen zu bewegen, nicht auszutreten, sondern um
mit ihnen über ihre Fragen zu sprechen. Die Entscheidung
zum Austritt bliebe davon unberührt. Die
Fragen des Glaubens und der Kirchenzugehörigkeit
jenseits der staatlich-bürokratischen und kirchenrechtlichen
Strukturen wären im Gespräch mit Vertreterinnen
und Vertretern der Ortspfarrei gut platziert.
Natürlich respektiere ich die Entscheidung einer
Katholikin oder eines Katholiken, den Schritt des
Austritts zu gehen. Gleichzeitig bedauere ich aber
auch, dass es in vielen der hier aufgezeigten Fällen
dazu gekommen ist.
Ich bin überzeugt, dass wir auch innerkirchlich noch
viel an Auseinandersetzung mit den Fragen unserer
Zeit brauchen. Wenn Auseinandersetzung zu Veränderung
führt, kommt vielleicht auch wieder eine
Zeit der Eintritte.
Text: Stefan Wagner, Pfarrer
„Der Beweggrund ist
oft nicht der fehlende
Glaube an Gott. Menschen
glauben an Gott
und wollen ihren Glauben
behalten. Der Grund
ihres Austritts ist vielmehr
das Verhalten der
‚Amtskirche‘ und deren
Vertreter.“
SCHREIBEN SIE UNS ...
Mit dieser civitas-Ausgabe gehen wir in die zweite
Runde mit dieser neuen Rubrik. Unter dem Namen
"Rückmeldung" rufen wir Sie auf, uns Ihre ganz
persönliche Sicht auf ganz unterschiedliche Themen
in unserer Gemeinde und unseren Veedeln zu
schildern.
Dieser Beitrag kann die Form einer Stellungnahme
zu einem gewissen Thema einnehmen, Lob oder
Kritik äußern, er kann eine Meinung widerspiegeln
oder eine ganz eigene Geschichte erzählen.
Wir möchten Ihnen mit dieser neuen Rubrik die
Möglichkeit bieten, sich thematisch einzubringen,
Ihre Gedanken mit uns und den Leser*innen von civitas
zu teilen und so Ihre Ideen zu kommunizieren.
Wir sind gespannt, welche Geschichten Sie erzählen.
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TERMINE
HEILIGER ABEND, 24.12.2021
11:00 Uhr | Herz Jesu
Familienkrippenfeier, Gemeindereferent
Ralf Steiner, Musikalische
Gestaltung: Herz-Jesu-Spatzen
(Leitung: Christel Buchs)
12:00 Uhr | Liebfrauen
gemeinsam statt einsam
12:00 Uhr | St. Petrus Canisius
gemeinsam statt einsam
12:30 Uhr | Herz Jesu
Musik & Texte zu Weihnachten, Texte:
Gemeindereferent Ralf Steiner, Musikalische
Gestaltung: Angelika Schulz
(Querflöte), Thomas Reuber (Orgel)
15:00 Uhr | St. Mauritius
Familienkrippenfeier, Pater Thomas
Lüersmann, Musikalische Gestaltung:
Edith und Sebastian Timpe
15:00 Uhr | St. Petrus Canisius
Familien-Christmette, Pfarrer Bruno
Nebel, Musikalische Gestaltung:
Ulrich Sendler (Orgel)
15:30 Uhr | Herz Jesu
Familienkrippenfeier, Gemeindereferent
Ralf Steiner, Musikalische
Gestaltung: Thomas Reuber (Orgel)
17:00 Uhr | St. Petrus Canisius
Christmette, Pfarrer Bruno Nebel,
Musikalische Gestaltung: Ulrich
Sendler (Orgel), Gesangsensemble
Termine
ab 17:00 Uhr
finden Sie den Link zur Christmette
aus der Kirche St. Petrus Canisius auf
unserer Internetseite: www.clemensmauritius.de/gottesdienste-aktuell
17:30 Uhr | Herz Jesu
Familien-Christmette, Pfarrer Stefan
Wagner, Musikalische Gestaltung: Herz-
Jesu-Spatzen (Leitung: Christel Buchs)
22:00 Uhr | St. Mauritius
Christmette, Pater Thomas Lüersmann,
Musikalische Gestaltung:
Ulrich Sendler (Orgel), Projektchor
Mauritius (Leitung: Sebastian Timpe)
22:30 Uhr | St. Antonius
Meditative Feier in der Hl. Nacht,
Liturgiegruppe St. Antonius, Musikalische
Gestaltung: Franziskus Bleck
(Klarinette)
ERSTER WEIHNACHTSTAG,
25.12.2021
10:30 Uhr | St. Theresia
Eucharistiefeier, Pater Thomas
Lüersmann, Musikalische Gestaltung:
Thomas Reuber (Orgel), Katrin Stelzmann
(Blockflöte)
11:00 Uhr | Liebfrauen
Eucharistiefeier, Pfarrer Christian
Weinhag, Musikalische Gestaltung:
Ulrich Sendler (Orgel), Bläserensemble
ZWEITER WEIHNACHTSTAG,
26.12.2021
11:00 Uhr | Liebfrauen
Eucharistiefeier, Pfarrer Stefan
Wagner, Musikalische Gestaltung:
Thomas Reuber (Orgel), Martina Lins
(Sopran)
11:00 Uhr | St. Mauritius
Eucharistiefeier, Pfarrer Christian
Weinhag, Predigt: evang. Pfarrerin
Alina North, Musikalische Gestaltung:
Ulrich Sendler (Orgel), Belcantonius
(Leitung: Ulrich Horst)
FREITAG, 31.12.2021
17:30 Uhr | Liebfrauen
Jahresschlussmesse, Pfarrer Stefan
Wagner, Musikalische Gestaltung:
Thomas Reuber (Orgel), Martina Lins
(Sopran)
17:30 Uhr | St. Mauritius
Jahresschlussmesse, Pater Thomas
Lüersmann, Musikalische Gestaltung:
Ulrich Sendler (Orgel)
SAMSTAG, 01.01.2022
16:00 Uhr | St. Antonius
Feier zur Einweihung des Triptychons,
Liturgiegruppe St. Antonius, Musikalische
Gestaltung: Ulrich Sendler
(Orgel)
17:00 Uhr | St. Petrus Canisius
Eucharistiefeier, Pfarrer Bruno Nebel,
Musikalische Gestaltung: Thomas Reuber
(Orgel), Katrin Stelzmann (Blockflöte)
SONNTAG, 02.01.2022
9:30 Uhr | St. Mauritius
Eucharistiefeier, Pater Thomas
Lüersmann, Musikalische Gestaltung:
Ulrich Sendler (Orgel)
11:00 Uhr | Liebfrauen
Eucharistiefeier, Pfarrer Christian
Weinhag, Musikalische Gestaltung:
Ulrich Sendler (Orgel)
HOCHFEST DER ERSCHEINUNG
DES HERRN (DREIKÖNIG),
06.01.2022
8:30 Uhr | St. Petrus Canisius
Eucharistiefeier, Pater Thomas
Lüersmann, Musikalische Gestaltung:
Ulrich Sendler (Orgel)
18:30 Uhr | Liebfrauen
Eucharistiefeier zum Hochfest, Pfarrer
Christian Weinhag, Pastoralteam,
Musikalische Gestaltung: Ulrich
Sendler (Orgel), Barbara Madzarevic
(Violine)
SAMSTAG, 08.01.2022
17:00 Uhr | St. Petrus Canisius
Eucharistiefeier mit Sternsingern,
Pfarrer Bruno Nebel, Musikalische
Gestaltung: Thomas Reuber (Orgel)
SONNTAG, 09.01.2022
9:30 Uhr | St. Mauritius
Eucharistiefeier mit Sternsingern,
Pater Thomas Lüersmann,
Musikalische Gestaltung: Ulrich
Sendler (Orgel)
11:00 Uhr | Liebfrauen
Eucharistiefeier mit Sternsingern,
Pfarrer Christian Weinhag,
Musikalische Gestaltung: Thomas
Reuber (Orgel)
ANMELDUNGEN ZU DEN GOT-
TESDIENSTEN UND VERAN-
STALTUNGEN
Alle Gottesdienste bzw. Veranstaltungen
sind anmeldepflichtig.
Ab Dienstag, den 14.12.2021,
9.00 Uhr können Sie sich online
(www.clemens-mauritius.de/gottesdienste-aktuell)
oder telefonisch
unter (0221) 96 70 20 anmelden.
Wir freuen uns auf Sie.
STERNSINGER 2022
Ähnlich wie in 2021 wird die
Sternsingeraktion 2022 anders
sein müssen als gewohnt. Coronabedingt
können wir erneut
keine Wohnungen besuchen.
Deswegen wollen wir an verschiedenen
Stellen „auftauchen“,
ein Lied singen, den Segen
verteilen und Spenden sammeln.
Die Aktion findet zwischen
01.01. und 09.01.2022 statt.
Bitte, beachten Sie die
Pfarrnachrichten und Webseite.
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KONTAKTE
Kontakte
Adressen
KONTAKTBÜROS
Liebfrauen
Adamsstr. 21, 51063 Köln
Derzeit geschlossen
St. Mauritius
Alte Wipperfürther St. 53,
51065 Köln
Derzeit geschlossen
St. Petrus Canisius
Voltastr. 32, 51065 Köln
Derzeit geschlossen
Telefon: 0221 /96 70 2 - 0
(zentrale Rufnummer für alle
Pfarrbüros + Friedhofsverwaltung)
info@clemens-mauritius.de
FRIEDHOFSVERWALTUNG
friedhofsverwaltung
@clemens-mauritius.de
0221 / 96 70 2 - 0
HAUSTECHNIK
haustechnik@clemens-mauritius.de
VERMIETUNGEN
vermietung@clemens-mauritius.de
0221 / 96 70 2 - 26
FAMILIENZENTRUM
steiner@clemens-mauritius.de
KINDERTAGESSTÄTTEN
St. Antonius
Don-Bosco-Str. 3, 51063 Köln
0221 /96 70 2 - 80
Herz Jesu
Schleiermacherstr. 14,
51063 Köln
0221 / 96 70 2 - 40
Liebfrauen
Adamsstr. 17, 51063 Köln
0221 / 96 70 2 - 50
St. Mauritius
Caumannsstr. 14, 51065 Köln
0221 / 69 75 60
St. Petrus Canisius
Kopernikusstr. 160,
51065 Köln
0221 / 96 70 2 - 60
St. Theresia
An St. Theresia 8,
51067 Köln
0221 / 96 70 2 - 70
GREMIEN
Kirchenvorstand
Kontakt über Pastoralbüro
Pfarrgemeinderat
pgr@clemens-mauritius.de
BEGEGNUNGS- UND
INFORMATIONSZENTRUM
OFFENE LIEBFRAUENKIRCHE
Regentenstr. 4.
51063 Köln
Letzte Wege -
Wir an Ihrer Seite
GEMEINDEDIENSTE
Als modernes Bestattungsunternehmen und Meisterbetrieb im Herzen von
Köln-Mülheim bieten wir Ihnen eine Vielzahl von Dienstleistungen.
WIR
helfen
gerne.
PASTORALTEAM
Stefan Wagner | Pfarrer
Christian Weinhag | Pfarrvikar
Wolfgang Heinen | Subsidiar
Pater Thomas Lüersmann | Pfarrvikar
Bruno Nebel | Pfarrvikar
Johannes Schmitz | Diakon mit Zivilberuf
Ralf Zilligen | Diakon mit Zivilberuf
Beate Bleck | Pastoralreferentin
Ralf Steiner | Gemeindereferent
Wolfgang Obermann | Gemeindereferent
Thomas Reuber | Seelsorgebereichsmusiker
zu erreichen über Email:
<nachname>@clemens-mauritius.de
(Beispiel: wagner@clemens-mauritius.de)
oder telefonisch über das Pastoralbüro
VERWALTUNGSLEITUNG
Rita Geuenich
geuenich@clemens-mauritius.de
PASTORALBÜRO
St. Elisabeth
Elisabeth-Breuer Str. 46, 51065 Köln
Mo., Mi., Do., Fr.: 09.00 – 12.00 Uhr
Mi. – Do.: 14.00 – 16.30 Uhr;
Fr. : 14.00 – 15.30 Uhr
Termine derzeit nur
nach Anmeldung
NOTFALL-TELEFON
Bei seelsorgerischen Notfällen
0221 / 96 70 2 - 22
Wir organisieren und führen alle Arten von Bestattungen durch.
Auch beim Thema Bestattungsvorsorge sind wir für Sie ein kompetenter
Partner. Wir beraten Sie gerne unverbindlich und kostenfrei.
Wir sind bei einem Sterbefall jederzeit telefonisch für Sie unter 0221 - 61 37 25
erreichbar.
Fordern Sie unsere kostenlosen Informationen und Preisbeispiele an!
Bestattungshaus
E. Maus GmbH
Regentenstraße 85
Köln-Mülheim
www.maus-koeln.de
50 51
Köln-Mülheim
KONTAKTE
WIR STELLEN VOR
SOZIALES
LEBENSMITTELAUSGABEN
Mit Caritas-Sprechstunde:
St. Mauritius:
Di.: ab 15.00 Uhr
St. Antonius:
Do.: ab 15.00 Uhr
KLEIDERSTUBE
Jacke wie Hose
Eulerstr. 2, 51065 Köln
Mo.: 10.00 – 13.00 Uhr,
Mi.: 15.00 – 18.00 Uhr
Tünn's Klamotte-Stübche
St. Antonius
Tiefentalstr. 38, 51063 Köln
Mo.: 11.30 – 13.30 Uhr,
Do.: 14.30 – 17.00 Uhr
CARITAS-ZENTRUM
Adamsstr. 15, 51063 Köln
0221 / 68 00 25 0
KÖLSCH HÄTZ
Adamsstr. 21, 51063 Köln
0221 / 96 70 2 - 38
Mi.: 10.00 – 12.00 Uhr
CHRISTLICHE SOZIALHILFE
Knauffstr. 1, 51063 Köln
0221 / 6 47 09 57
Offene Sozialsprechstunde:
Mo.: 10.00 Uhr – 13.00 Uhr
Knauffstr. 14
Mi.: 10.00 Uhr – 12.00 Uhr
Knauffstr. 1
CARITAS ALTENZENTRUM
St. Josef Elisabeth
Elisabeth-Breuer-Str. 57, 51065 Köln
0221 / 28 58 10
BODELSCHWINGH-HAUS
Bergisch-Gladbacher-Str. 74
51065 Köln
0221 / 99 56 32 72
SOZIALBETRIEBEKÖLN
Tiefentalstr. 86, 51063 Köln
0221 / 77 75 21 00
Kopernikusstr. 38, 51065 Köln
0221 / 88 99 70
NORBERT BURGER
SENIORENZENTRUM
Keupstr. 2a, 51063 Köln
0221 / 66 00 74 00
WOHNHAUS FÜR MENSCHEN
MIT BEHINDERUNGEN
Wohnhaus St. Christophorus
Rhodiusstr. 22, 51065 Köln
0221 / 61 73 17
JUGENDZENTREN
Don-Bosco-Club
Tiefentalstr. 38, 51063 Köln
0221 / 6 47 08 55
info@don-bosco-club.de
www.don-bosco-club.de
www.work4you.koeln
Area 51
Galileistr. 8, 51065 Köln
0221 / 16 92 00 74
area51@kja.de
Support 51
Charlierstr. 11, 51065 Köln
0221 / 16 83 49 32
katharina.ritter@kja.de
Internet: www.clemens-mauritius.de
Wir stellen vor
Brigitte Boden ist 57 Jahre alt, wohnhaft in Köln-Holweide
und seit 7 Jahren mit der Kirchengemeinde verbunden.
Liebe Frau Boden, vielen Dank,
dass Sie uns ein paar Einblicke
in ihre Arbeit und die Arbeit des
Sachausschusses ”Eine Welt”
gewähren. Sie engagieren sich für
die Ostafrikanische Mission. Was
hat Sie dazu motiviert, und was
können wir uns unter Ihrem Engagement
konkret vorstellen?
Ich liebe Ostafrika, die Natur dort,
die Tiere und die Menschen. Dort
finde ich eine Ruhe in mir wie
nirgendwo sonst. Auch meinen
Glauben konnte ich dort viel besser
spüren, und das hat dazu geführt,
dass ich sehr kritisch auf die Gottesdienste
hier in Köln geschaut habe.
Zum einen wollte ich gerne den
Glauben in Deutschland so fühlen
wie in Kenia, und zum anderen
wollte ich gerne den Ostafrikanern
hier eine Heimatgemeinde geben.
Durch meine Arbeit im Ausschuss
und mit Pfarrer Wagner war es mir
möglich, die Ostafrikanische Mission
hier zu gründen. Ich bin dort
Küsterin, mache Wortgottesdienste,
wenn es mal keinen Priester gibt,
organisiere alles und bin das Bindeglied
zwischen der Mission und St.
Clemens und Mauritius. Ich bin die
Hauptverantwortliche.
Was war denn zuerst, Ihre Arbeit
für die Ostafrikanische Mission
oder der Sachausschuss?
Ich war bereits im Sachausschuss
drin, als mir die Idee der Ostafrikanischen
Mission kam. Durch den
Sachausschuss habe ich es dann im
Pfarrgemeinderat vorgebracht. Ich
bin allen sehr dankbar, die mich
unterstützt haben.
Welches sind die”Highlights”,
der Arbeit, die andere Menschen
bewegen könnten, Ihre Arbeit zu
unterstützen?
Bei uns kann man den Glauben
spüren. Es sind ganz lebendige
Gottesdienste mit Gesang und
Tanz und Begeisterung. Die Herzlichkeit
und Freundlichkeit der
Ostafrikaner tut einfach gut und
bereichert jeden der kommt und
sich drauf einlässt.
Waren Sie auch schon persönlich
vor Ort um sich zu informieren?
Ha ha! Nein, ich war nicht in
Kenia, um mich zu informieren.
Ich war in Kenia, um mich zu
finden. Es ist ein tiefes Gefühl von
„nach Hause kommen“, was ich in
Kenia fühle. Seit 10 Jahren reise ich
immer wieder gerne nach Ostafrika
und genieße die Farbenpracht, die
Menschen und die Tiere und diesen
Frieden. Ich freue mich sehr, dass
ich wenigstens einen kleinen Beitrag
zurückgeben kann, indem wir ein
Projekt in Kenia jetzt vom Ausschuss
aus unterstützen.
Gibt es Ziele für die Arbeit für das
kommende Jahr und wenn ja, welche
sind das?
Ja, Ziele habe ich tatsächlich. Ich
hoffe, dass Corona so weit zurückgeht,
dass wir die ostafrikanische
Mission weiter ausbauen können
und eine richtige Gemeinde werden,
mit vielen freiwilligen Helfern.
Das zweite Ziel ist: unsere Projekte
im Ausschuss bekannt zu machen
und die Menschen hier zu begeistern,
von den Menschen in Kenia.
Vielleicht können wir auch irgendwann
eine Reise dorthin planen,
aber dafür muss noch Vertrauen auf
beiden Seiten wachsen. Wir fangen
ja gerade erst an. Es wäre schön,
wenn wir einiges an Geld sammeln
können, damit die Menschen in
Githirioni uns wahrnehmen und
kennen lernen möchten. Genau
so muss hier die Neugierde auf die
Menschen in Kenia noch viel mehr
geweckt werden. Es ist so vieles
möglich, wenn man neugierig fragt
und vielleicht Freundschaften entstehen.
Es ist eine Bereicherung für
unsere Pfarrei, genauso wie für die
Pfarrei in Kenia.
Dieses Interview führte
Reinhard Linke
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Katholische Kirchengemeinde
St. Clemens und Mauritius
IBAN:
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Vielen Dank
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NACHGEDACHT
„
In der Weihnacht berührt der Himmel die Erde.
Der Schöpfer der Welt teilt sich der Welt mit,
spricht sein Wort, wird Mensch,
um bei uns Menschen zu sein.
Allen
Leserinnen
und Lesern
ein frohes
FEST
der Geburt
des Herrn
und Erlösers
Jesus Christus,
Bei allen Veränderungen in unserem Leben bleibt das Wesentliche:
Gott ist unsere Hoffnung.
Im Namen des Redaktionsteams
und der katholischen Kirchengemeinde
wünsche ich Ihnen, dies tagtäglich zu erfahren.
Ihr Pfarrer Stefan Wagner
GOTTESDIENSTPLAN
Auf unserer Internetseite
finden Sie unter der Rubrik
"Gottesdienstplan" alle
aktuellen Gottesdienste.
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Katholische Kirchengemeinde St. Clemens und Mauritius | Köln