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civitas_winter_2021

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SENIOREN

Das Mitwirken in der Gemeinde St. Clemens und Mauritius ist Herrn Voßkühler seit vielen Jahren eine Herzensangelegenheit.

GLAUBEN LEBEN

Im Gespräch mit Herrn Voßkühler, 86 Jahre aus Köln-Mülheim

Viele ältere Menschen in Deutschland sind in dörflichen Strukturen groß geworden, haben

den 2. Weltkrieg mit all seinen Folgen erlebt und mußten oft ihre Heimat unter dramatischen

Bedingungen verlassen. Wie sind Sie durch diese oft schweren Zeiten gekommen?

Was hat Ihnen geholfen, nicht zu verzweifeln? Was hat sie froh gemacht und ihnen

Kraft und Hoffnung gegeben?

gegeben, weiter zu leben?

Ich bin in einem kleinen Dorf nahe beim Kloster Arnstein

an der Lahn aufgewachsen. Schon als Kind waren

Gebet und Gottesdienst mir und meiner Frau keine

Pflicht, sondern ein Herzensanliegen. Glauben habe ich

immer als etwas Frohes und Lebendiges erlebt.

Der Glaube trägt mich, auch über die Zeit, wo unser

kleiner Sohn gestorben ist, und gibt mir die Kraft im

Leben – dazu gehört für mich auch immer eine Portion

Humor! „Man muss och ens Spaß mache künne

… das Leben ist ernst genug.“

Sie sind nun 86 Jahre alt und können nur noch bestimmte

Dinge tun? Was tun Sie besonders gerne?

Heute helfe ich hier an der Herz Jesu Kirche, wenn

es nötig ist, springe ich ein. Da, wo es noch geht,

machen wir gerne mit!

Lieber Herr Voßkühler, das war eine sehr interessante

Geschichte unserer Gemeinde und ein tiefer

Einblick in Ihr Leben. Sie und Ihre Frau sind wirklich

vorbildliche Menschen.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Dieses Interview führte Wolfgang Obermann

Guten Tag Herr Voßkühler, Sie und Ihre Frau sind

schon seit so vielen Jahren in unserer Gemeinde aktiv

und sind sozusagen „Urgesteine“! Wie kommt das?

Durch meinen Beruf, als Leitung einer technischen

Fotoabteilung bei der KHD, den ich über 40 Jahre

ausübte, haben wir immer hier in der Gegend

gewohnt. Hier an Herz Jesu wohnen wir bereits über

50 Jahre. Das Mitmachen in dieser Gemeinde und

auch in St. Urban in der Stegerwaldsiedlung, wo wir

einige Jahre auch aktiv waren – weil unsere Tochter

hier keine Messdienerin werden durfte – war uns

immer sehr wichtig und ein Herzensanliegen.

Was haben Sie besonders gerne gemacht?

Ich hatte an vielen Dingen Freude wie z. B. das Singen

im Chor, wo ich meine spätere Frau kennengelernt

habe, die aus Mülheim stammt, die Mitarbeit in

den Gremien, das Mitwirken bei Gottesdiensten als

Kommunionhelfer, Aufbau des „offenen Liebfrauenhauses“.

(aus Platzgründen kann hier nur ein kleiner

Ausschnitt benannt werden, Anm. der Redaktion)

Besonders große Freude bereitete es mir, Feste aller

Art zu gestalten. Mit vielen anderen Helfern haben

wir große Feiern erlebt. Es hat aber auch durchaus

„Meinungsverschiedenheiten“ im Miteinander gegeben,

manchmal „ging es auch heiß her“.

Aber die Feste brachten immer viele Menschen zusammen,

und wir konnten Gutes tun, das war schön!

Und natürlich die Liebe zur Herz Jesu Kirche!

Mit Ihrer Frau haben Sie eine Tochter und einen

Sohn, Ihre Tochter aus 1969 und Ihr Sohn aus 1972,

der leider mit 20 Monaten verstorben ist. Wie sind

Sie damit klargekommen? Was hat Ihnen die Kraft

„Schon als Kind

waren Gebet und

Gottesdienst mir

und meiner Frau

keine Pflicht,

sondern ein Herzensanliegen.“

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