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KULTUR

„Theater – du hast

mich wieder. Beseelt

und ausgeglichen hat

der Alltag mich zurück.“

Was für ein Theater!

Aufgrund der Corona-Situation blieb mein Lieblingsausgleich zu Beruf und

Familie in den letzten Monaten weitgehendst auf der Strecke.

In einem kurzen Zeitfenster ergatterte ich mit meiner Freundin 2 Theaterkarten

im Stollwerk. Über einen guten Freund bekam ich den Tipp

für ein Theaterstück auf den Poller Wiesen. Dies war für mich das kulturelle

Highlight des Jahres. Es regnete zwar in Strömen, doch weder

Schauspieler*innen noch Gäste ließen sich davon beirren. Der Hunger nach

Theater auf beiden Seiten war zu groß, um das Stück abbrechen zu lassen.

Ich selber war lange Jahre Mitglied in einem Improvisation-Frauen-Theater.

Anfragen für Auftritte wurden seit 2 Jahren nicht mehr gestellt. Gott sei

Dank war dies nur ein Hobby und ich musste nicht davon leben, mich

nicht davon ernähren.

Welche Alternative statt Theater gibt es für mich? Ich tue mich schwer,

Kraft, Energie und geistigen Ausgleich durch andere Dinge zu erhalten.

Doch – um ehrlich zu sein – ohne Theater fehlt mir etwas sehr Wesentliches

in meinem Leben. Zurzeit lese ich Bücher. Auch so tauche ich ein, in

eine Welt der Kunst – Lesekunst. Es ersetzt nichts, es ist eine Krücke für

meine Leidenschaft – das Theater.

Nun öffnen wieder die Spielstätten. Ich bin bereit und mutig, jedoch nicht

übermütig. Ich beginne mit dem Besuch kleiner Spielstätten. Wie ein kleines

Kind, mit einem Lächeln im Gesicht, steige ich in die Bahn und fahr

meiner Sehnsucht entgegen. Theater – du hast mich wieder. Beseelt und

ausgeglichen hat der Alltag mich zurück.

Text: Petra Mokry

„Mir hilft immer ein

solch persönlicher

"Augen-Öffner" bei

Gemälden, Fotos,

Skulpturen sehr.“

Lieblingsstück

Die Stadt Köln und ihre Museen – in mancher Hinsicht sicher auch ein

besonderes Thema. Soll man eine Stiftung annehmen? Eventuell sogar

ein Gebäude dafür errichten? Oder wie steht es mit der Fertigstellung der

Archäologischen Zone? Und wie hoch sind dann eines Tages die stetig

wachsenden Gesamtkosten? Von derartigen Fragen gibt es ganz sicher noch

viele, auch wenn gerade werbewirksam die 2. Ausgabe einer Hochglanz-

Zeitungsbeilage zu den Kölner Museen erschien.

Lassen wir die Stadtpolitik beiseite. Ich möchte mich auf meine persönlichen

Museumbesuche beschränken. Einige Jahre lang hatte ich das

Vergnügen, in kleinem Kreis einmal monatlich eine Führung durch eine

gerade hier aktuelle Ausstellung zu erleben. Diese Führungen wurden sehr

sachkundig und kompetent von einer Kunsthistorikerin aus Essen geleitet,

die nun leider in den Ruhestand gegangen ist. Sie hat mir aber für viel Schönes

im Museum Ludwig und Käthe-Kollwitz-Museum die Augen geöffnet.

Mir hilft immer ein solch persönlicher "Augen-Öffner" bei Gemälden,

Fotos, Skulpturen sehr. Ihnen vielleicht auch? Und wenn es keine Person

sein kann, greife ich gerne auf Audio-Führungen zurück und lasse mich auf

diese Art leiten. Diese Möglichkeit kommt hoffentlich bald bei den jetzt

möglichen Museumsbesuchen wieder, denn lange Zeit mussten wir uns auf

virtuelle Rundgänge beschränken.

Bei meinen Museumsbesuchen habe ich mir angewöhnt, mir – manchmal

bei einem 2., verkürzten Rundgang in umgekehrter Richtung – mein

Lieblingsstück auszusuchen und das dann in Gedanken mit nach Hause zu

nehmen. Mit ganz viel Glück ist es im Begleitheft / Katalog abgebildet oder

als Postkarte erhältlich.

In diesem Sinne: wie wäre es vielleicht mit einem Besuch der aktuellen

Ausstellung im Museum Ludwig? Der geteilte Picasso – der Künstler und

sein Bild in der BRD und der DDR (bis zum 31.01.2022)?

Text: Helga Weiß

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