NW Blitz KW04 / 27.01.22

BLITZGEDANKEN
Jetzt ist es offiziell: Es gibt für die Regierungsratswahlen
11 Kandidierende.
Abgesehen davon haben wir die Chance,
das erste Mal in der Geschichte
unseres Kantons eine Frauenmehrheit
in die Regierung zu hieven. Seit der Einführung
des Frauenstimmrechts haben
noch nie vier Frauen gleichzeitig für
einen Sitz in der Nidwaldner Regierung
kandidiert. In der Theorie sitzen ab dem
Sommer drei Männer vier Frauen gegenüber.
Für uns Männer stellt sich
jetzt natürlich die Frage: Wollen wir
das?
Im Grunde reicht es doch auch, dass
jetzt mal vier Frauen kandidieren. Damit
wäre der Sache doch Genüge getan.
Wir wollen es doch nicht gleich übertreiben.
Ich meine, wenn da jetzt vier
Frauen in der Exekutive sitzen, was
haben wir Männer dann da noch gross
zu melden?
Bisher haben sie sich schön anständig
beherrscht und uns mehr oder weniger
machen lassen. Selbst im Landrat hielten
sie sich vornehm zurück. Waren im
2018 noch etwa 30 Prozent der Kandidierenden
Frauen, sind es aber heuer
bereits etwa 35 Prozent. Wir Männer
werden langsam aber sicher auf die
lange Bank gedrängt. Wenn wir nicht
aufpassen, dann dürfen wir bei den
Wahlen 2042 nicht mehr antreten, weil
uns die Frauen das Männerstimmrecht
aberkennen. Damit das nicht passiert,
müssen wir die Frauen wieder vermehrt
motivieren, doch lieber zuhause zu bleiben
und sich anstatt in politische, lieber
in Einkaufsgeschäfte zu mischen.
Wir dürfen den Frauen unsere letzte,
verbliebene Spielwiese nicht kampflos
überlassen. Sonst laufen wir Gefahr,
dermassen unterdrückt zu werden, wie
es den Frauen bis ins 20. Jahrhundert
passierte. Jetzt stellt euch mal vor, ich
müsste meine Frau darum bitten, dass
sie mir mein Sackgeld etwas erhöht.
Und anstatt mit meinen Kollegen einen
gemütlichen Jassabend zu verbringen,
soll ich die Wäsche bügeln und zusammenfalten?
Sollten die Frauen tatsächlich die Mehrheit
in der Regierung erobern, lasse ich
mir von meiner Frau meine Rechte
schon mal vorsorglich vertraglich bis zu
meinem Lebensende absichern. Man
kann ja nie wissen…
Guido Gynäkophob
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