2021-1_Feldkirch_aktuell

MENSCHEN
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Madeleine Ganath
ist überzeugt: „Wir
brauchen mehr Frauen
auf dem Bau.“
SPENGLEREI GANATH
„Als Handwerkerin sehe ich das
Ergebnis meiner Arbeit!“
Madeleine Ganath ist Junior-Chefin
der Spenglerei Ganath in Gisingen.
Wieso Frauen im Handwerk
wichtig sind und man mit Schüchternheit
nicht weiterkommt, erzählt
sie im Gespräch. „Feldkirch aktuell“
stellt an dieser Stelle Unternehmen
in Feldkirch vor.
Das Gespräch führte Katharina Graf.
Die Spenglerei Ganath gibt es
bereits seit über 30 Jahren. Wie
hat sich der Betrieb entwickelt?
Mein Papa hat unsere Spenglerei als
Einmannbetrieb gegründet. Über
die Jahre ist die Firma gewachsen.
Ursprünglich war es nicht sein Plan, so
groß zu werden.
Wie lange sind Sie bereits im
Geschäft, Frau Ganath?
Seit neun Jahren. Nach der Matura
habe ich meine Lehre zur Spenglerin
im Betrieb absolviert. Danach habe ich
berufsbegleitend studiert und letztes
Jahr habe ich die Meisterprüfung
bestanden.
Wussten Sie schon immer, dass
Sie im Familienbetrieb arbeiten
wollen?
Ja, in der Schule habe ich bereits als
Ferialarbeiterin ausgeholfen. Es gab
keinen Druck von meinen Eltern, dass
ich in die Spenglerei einsteige. Mein Papa
hat mich immer wieder aufgefordert,
mir andere Berufe anzuschauen. Im
Unterschied zu anderen Berufen hat
mir am Handwerk gefallen, dass ich
am Abend das Ergebnis meiner Arbeit
sehe. Ich kann mir schwer vorstellen,
irgendwann den ganzen Tag nur noch im
Büro zu sitzen.
Wie ist die Nachfolge geplant?
Werden Sie den Betrieb
übernehmen?
Ja, auf jeden Fall. Eigentlich sollte ich
jetzt schon mehr im Büro sein. Aktuell
werde ich aber auf den Baustellen
gebraucht, wie immer haben wir viel
Arbeit. Die Übergabe ist für nächstes
oder übernächstes Jahr geplant. Wenn
mein Papa im Urlaub ist, übernehme ich
jetzt schon seine Aufgaben hier bei uns
im Büro.
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FELDKIRCH AKTUELL 1/2021