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6. Februar 2022

- Landesrat will drei Kraftwerke für Graz - Lokale: Ungeimpfte müssen draußen bleiben - Palmers zieht in den Spitz in der Herrengasse - 200 Grazer Bauprojekte stehen still - Graz erhält Sauberkeits-Auszeichnung

- Landesrat will drei Kraftwerke für Graz
- Lokale: Ungeimpfte müssen draußen bleiben
- Palmers zieht in den Spitz in der Herrengasse
- 200 Grazer Bauprojekte stehen still
- Graz erhält Sauberkeits-Auszeichnung

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<strong>6.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 5<br />

➜<br />

TOP<br />

LUEF, KK<br />

Arbeitslosigkeit auf Rekord-Tief<br />

Das AMS vermeldete in der Steiermark<br />

Ende Jänner so wenige Arbeitslose<br />

wie zuletzt vor 30 Jahren.<br />

Schockierender Doppelmord<br />

Ein 60-Jähriger erschoss am Dienstag<br />

in der Wohnung in Leonhard zuerst<br />

Mutter und Bruder, dann sich selbst.<br />

FLOP<br />

➜<br />

Kraftwerke für Graz<br />

Kurz gefragt …<br />

NA BUMM. Agrarlandesrat<br />

Johann<br />

Seitinger fordert drei<br />

ökologisch wertvolle<br />

Biomasse-Anlagen am<br />

Grazer Stadtrand.<br />

Von Tobit Schweighofer<br />

tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Angesichts des zu erwartenden<br />

enormen Anstiegs<br />

des Energieverbrauches<br />

in den kommenden Jahren tritt<br />

Agrarlandesrat Johann Seitinger<br />

mit einer fundamentalen<br />

Neuausrichtung der Grazer<br />

Energiewirtschaft auf den Plan.<br />

„Es müssen alle Möglichkeiten<br />

der Abwärme- und Biogasnutzung<br />

sowie die Photovoltaik-<br />

Potenziale in der Stadt ausgenutzt<br />

und als Kernelemente am<br />

Stadtrand drei große Biomasse-<br />

Anlagen errichtet werden“, fordert<br />

Seitinger.<br />

Graz wird mit Fernwärme<br />

aus Mellach (Gaskraftwerk Ver-<br />

bund), Gratkorn (Abwärme<br />

Sappi) und dem Heizwerk in<br />

der Puchstraße (Gas) versorgt.<br />

„Derzeit kommt der Großteil<br />

der Grazer Fernwärme aus fossilen<br />

Energieträgern. Das schadet<br />

der Umwelt und macht Graz<br />

von Gaslieferungen aus dem<br />

Ausland abhängig.“<br />

Genug Holz vorhanden<br />

Aus diesen Gründen will Seitinger<br />

auf ökologische Biomasse-<br />

Anlagen setzen. Diese sollen<br />

mit Holz und Biogas betrieben<br />

werden. „In der Steiermark ist<br />

genug Holz vorhanden. Jahr für<br />

Jahr wachsen rund acht Millionen<br />

Festmeter Holz nach,<br />

aber nur die Hälfte davon wird<br />

geerntet. Das heißt: Das Potenzial<br />

für die Nutzung dieses<br />

klimaneutralen Rohstoffes ist<br />

enorm und die Wertschöpfung<br />

bleibt in der Region.“ Zudem<br />

können Holzabfälle, sogenanntes<br />

„Industrieholz“, obendrein<br />

sinnvoll genutzt werden. Biogas<br />

hingegen kann aus Bioabfällen<br />

gewonnen werden. „Davon gibt<br />

es in der Landeshauptstadt ohnehin<br />

viel zu viel.“<br />

Neben dem Umweltaspekt<br />

zählt Seitinger zahlreiche weitere<br />

Vorteile seiner Vision auf:<br />

„Wir werden unabhängig von<br />

Gasimporten aus Russland und<br />

anderen womöglich instabilen<br />

Ländern. Erdgas ist klimaschädlich.<br />

Die CO2-Emissionen<br />

betragen bei Erdgas je nach<br />

Wirkungsgrad der Verbrennungsanlage<br />

circa 0,35 kg/kWh.<br />

Zieht man die maximale Liefermenge<br />

des Kraftwerks Mellach<br />

von 600 Gigawattstunden als<br />

Vergleichswert heran, können<br />

durch den Einsatz von CO2-<br />

neutraler Biomasse 210.000<br />

Tonnen CO2-Emissionen eingespart<br />

werden.“ Zum Vergleich:<br />

Die durchschnittliche Pro-<br />

Kopf-Emission beträgt in Österreich<br />

rund acht Tonnen CO2 pro<br />

Jahr.<br />

„Die Holzressourcen der Steiermark,<br />

die mit über 60 Prozent<br />

Waldanteil das waldreichste<br />

Bundesland ist, gilt es als saubere<br />

Energiequelle zu nutzen“,<br />

so der Landesrat, der appelliert:<br />

„Die Grazer Stadtregierung ist<br />

jetzt gefordert, auf eine saubere<br />

Energieversorgung zu setzen!“<br />

... Johann Seitinger<br />

1<br />

Wieso brauchen wir<br />

diese Kraftwerke vor<br />

unserer Haustüre?<br />

Seitinger: Wenn wir<br />

jetzt vor dem Hintergrund<br />

internationaler Krisenherde<br />

nicht erkennen, in welcher<br />

Energie-Abhängigkeit wir in<br />

Österreich und Graz leben,<br />

dann ist uns nicht mehr zu<br />

helfen.<br />

2<br />

Ist Selbstversorgung<br />

realistisch?<br />

Seitinger: Noch nie zuvor<br />

war die Chance so groß,<br />

Versorgungssicherheit, Klimaschutz<br />

und Sicherung von<br />

Arbeitsplätzen so erfolgreich<br />

miteinander zu verbinden.<br />

3<br />

Was muss jetzt<br />

passieren?<br />

Seitinger: Jetzt ist die<br />

Grazer Stadtregierung am<br />

Zug.

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