Paralympic News - Countdown PEKING 2022 - Ausgabe 1/2022
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schwerpunkt<br />
Barbara Aigner im<br />
Training und unten<br />
mit ihrem Guide<br />
Klara Sykora.<br />
In Lillehammer<br />
holten sie gemeinsam<br />
Gold im<br />
Riesenslalom.<br />
Bei ebenjener WM in Norwegen im Jänner, den um ein<br />
Jahr verschobenen World Para Snow Sports Championships,<br />
zeigten dafür die jüngsten Aigners eindrucksvoll,<br />
was in ihnen steckt: Zweimal Gold (im Slalom und Parallelbewerb)<br />
sowie zweimal Silber (Riesenslalom, Super-G) holten<br />
Johannes Aigner und sein Guide Matteo Fleischmann.<br />
Barbara Aigner gewann – mit Klara Sykora – Gold im Riesenslalom.<br />
Johannes gewann nur eine Woche später auch<br />
den Gesamtweltcup in Slalom, Riesenslalom und Super-G.<br />
Riesiger Zusammenhalt<br />
Woher genau in der Familie Aigner das Talent für den Skirennsport<br />
kommt, wissen die Geschwister gar nicht so genau.<br />
„Von den Eltern nicht“, sagt Johannes.<br />
Die älteren Schwestern unter<br />
den insgesamt fünf Kindern,<br />
Irmgard und Elisabeth, waren aber<br />
auch schon im Skirennsport in den<br />
Nachwuchsklassen erfolgreich.<br />
Elisabeth fuhr FIS-Rennen und<br />
Johannes Aigner mit<br />
Matteo Fleischmann<br />
in Lillehammer<br />
als sie ihre eigene Karriere nicht mehr fortsetzte, übernahm<br />
sie von Irmgard die Rolle als Veronikas Guide.<br />
Der Familienzusammenhalt bei den Aigners ist riesig,<br />
erzählt Veronika, die Eltern investieren viel, um den Kindern<br />
den Rennlauf zu ermöglichen. Trotz Sponsoren wie Toyota<br />
(der den Aigners einen Van für die Fahrt zu den Rennen zur<br />
Verfügung stellt) würde es ohne den großen elterlichen Einsatz<br />
nicht gehen. „Bei der WM sind wir daheim vorm Fernseher<br />
gesessen“, erzählt Veronika, „als Johannes und Barbara<br />
zu ihren Erfolgen gefahren sind. Alle haben geschrien,<br />
vor allem die Mama ist da mit Leib und Seele dabei. Ich hab<br />
mich riesig für die beiden gefreut – obwohl ich natürlich ein<br />
bisschen traurig war, dass ich nicht dabei sein konnte.“<br />
Dass Veronika in BEIJING nicht einfach nur „dabei sein“<br />
will, versteht sich, sie dämpft aber die Erwartungshaltung.<br />
Nach ihren Verletzungen haben die Vergleichsmöglichkeiten<br />
durch Rennen gefehlt. Sie hat auf ihrem Weg zurück viel mit<br />
Günther Hirnböck trainiert – „er meint, dass die Medaillenränge<br />
drin sind“, erzählt sie. Selbst möchte sie zumindest<br />
unter die Top 5. Obwohl es ihre erste <strong>Paralympic</strong>s-Teilnahme<br />
ist, hat sie bereits paralympische Luft geschnuppert, mit<br />
Elisabeth gemeinsam war sie 2018 beim Jugendcamp des<br />
ÖPC in PYEONGCHANG mit dabei.<br />
Barbara und Johannes, die beide im ÖSV von Markus<br />
Gutenbrunner trainiert werden, gehören nach ihren WM-Erfolgen<br />
natürlich zum engen Kreis der MedaillenanwärterInnen.<br />
„Die <strong>Paralympic</strong>s stehen noch eine Stufe über der Weltmeisterschaft“,<br />
sagt Johannes, der zweifache Weltmeister<br />
von Lillehammer. „Wir wissen auch nicht, wie die Verhältnisse<br />
in Peking sind. Eine Medaille ist einmal das Ziel. Und<br />
wenn es noch mehr wird, wäre es wirklich geil.“ Und Barbara<br />
erklärt: „Eine Medaille bei den <strong>Paralympic</strong>s wäre mein<br />
größter Wunsch. Wenn es aber jetzt noch nicht aufgehen<br />
sollte, freue ich mich dennoch über die gesammelte Erfahrung.“<br />
Vielleicht stehen Veronika, Elisabeth und Barbara<br />
aber auch gemeinsam auf demselben Siegerpodest. Möglich<br />
wäre es im Slalom wie im Riesenslalom. Drei Schwestern<br />
gemeinsam auf einem paralympischen Siegerstockerl – das<br />
wäre erst recht ein Fall für die Geschichtsbücher.<br />
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