24.12.2012 Aufrufe

Geschäftsbericht 2010 - Hamburg

Geschäftsbericht 2010 - Hamburg

Geschäftsbericht 2010 - Hamburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

hamburg-airport.de<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Quick<br />

Check-in


Kennzahlenüberblick <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> Impressum<br />

PASSAGIERE (in Mio.) FLUGBEWEGUNGEN<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

2006<br />

2005<br />

MITARBEITER*<br />

FHG-GRUPPE TOCHTER-/BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN FHG<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

2006<br />

2005<br />

2008<br />

2007<br />

2006<br />

2005<br />

674<br />

667<br />

673<br />

666<br />

938<br />

945<br />

983<br />

994<br />

* Jahresmittelwerte ohne Auszubildende und Geschäftsführung<br />

UMSATZ (in Mio. Euro) ERGEBNIS (in Mio. Euro)<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

31,2<br />

35,0<br />

41,8<br />

39,3<br />

38,2<br />

643<br />

665<br />

48,2<br />

924<br />

10,68<br />

976<br />

12,23<br />

11,95<br />

12,96<br />

12,84<br />

12,78<br />

203,4<br />

224,1<br />

223,1<br />

156.128<br />

230,7<br />

234,2<br />

157.180<br />

157.488<br />

1.589<br />

1.612<br />

1.612<br />

168.395<br />

1.619<br />

248,6<br />

1.656<br />

1.660<br />

172.064<br />

173.499<br />

Mit Ausbildung Zukunft gestalten<br />

Neue Köpfe, frische Ideen und Perspektiven – für all das steht Ausbildung.<br />

<strong>Hamburg</strong> Airport bildet aus: in drei kaufmännischen und vier gewerblich-technischen<br />

Ausbildungsberufen können junge Menschen am fünftgrößten Flughafen Deutschlands<br />

beruflich durchstarten. Von der Servicekauffrau im Luftverkehr über den<br />

Bürokaufmann und den Bachelor of Science Betriebswirtschaftlehre bis hin zur<br />

Fachinformatikerin, Industriemechaniker, Kraftfahrzeug-Mechatroniker und Elektroniker<br />

Betriebstechnik. Der Flughafen <strong>Hamburg</strong> bietet viele Wege und Chancen.<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> stellt aktuelle Auszubildende in ausgewählten Unternehmensbereichen<br />

und Tochterunternehmen vor. Ebenso präsentieren sich<br />

ehemalige Auszubildende, die noch heute am <strong>Hamburg</strong> Airport arbeiten und die<br />

Zukunft des Unternehmens mitgestalten.<br />

Herausgeber<br />

Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Matthias Quaritsch<br />

Postfach<br />

22331 <strong>Hamburg</strong><br />

Germany<br />

Telefon +49 (0) 40 / 50 75 -0<br />

Telefax +49 (0) 40 / 50 75 - 12 34<br />

fhg@ham.airport.de<br />

www.hamburg-airport.de<br />

Textliche Konzeption<br />

und Realisation<br />

Stefanie Harder (V. i. S. d. P.)<br />

Tanja Bösche<br />

Peter Gublass<br />

Nina Jaspert<br />

Madeleine Lange<br />

Manfred Meiser<br />

Ina Pahl<br />

Matthias Quaritsch<br />

Cord Schellenberg<br />

Katja Tempel<br />

Susanne Walloschek<br />

Projektleitung<br />

Tanja Bösche<br />

Weitere Informationen<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Telefon +49 (0) 40 / 50 75 - 36 11<br />

Telefax +49 (0) 40 / 50 75 - 36 22<br />

presse@ham.airport.de<br />

Gestalterische Konzeption<br />

und Realisation<br />

Sabine Barmbold<br />

Claus Michael Semmler<br />

Joachim Staak, Faktor 3<br />

Fotografie<br />

Michael Penner<br />

Peter Meier<br />

Krafft Angerer<br />

Produktion<br />

Bartels Druck GmbH


<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> <strong>Hamburg</strong> Airport<br />

Das Unternehmen<br />

04 Vorwort des Aufsichtsrats<br />

06 Interview mit der Geschäftsführung<br />

10 Wirtschaftliche Lage<br />

Ausbildung<br />

… in ausgewählten Geschäftsbereichen<br />

14 Aviation Marketing<br />

18 Aviation<br />

22 Center Management<br />

26 Real Estate Management<br />

30 Ground Handling<br />

… und Tochterunternehmen<br />

34 RMH<br />

38 SAEMS<br />

42 AIRSYS<br />

46 Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />

Im Fokus<br />

50 Ausbildungspolitik<br />

52 Nachhaltigkeit<br />

Bericht über das Jahr <strong>2010</strong><br />

56 Lagebericht und Konzernlagebericht<br />

60 GmbH: Bilanz und GuV<br />

64 Konzern: Bilanz und GuV<br />

68 Anhang und Konzernanhang<br />

82 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

83 Bericht des Aufsichtsrats<br />

86 Entsprechenserklärung der<br />

Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH zum<br />

<strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex<br />

Fotochronik <strong>2010</strong><br />

92 Geschichten und Gesichter des Jahres<br />

98 Airlines und Direktflüge


<strong>Hamburg</strong> Airport Das Unternehmen<br />

2 3


Vorwort des Aufsichtsrats<br />

„Mit einem Passagierwachstum von 6 Prozent<br />

erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

einen beachtlichen Gewinn. Mit striktem<br />

Kostenmanagement und unternehmerischer<br />

Weitsicht ist es <strong>Hamburg</strong> Airport gelungen,<br />

auch in schwierigen Zeiten zu überzeugen.<br />

Diesen Weg ging die Geschäftsführung<br />

konsequent weiter und konnte <strong>2010</strong> die<br />

Früchte ernten.“<br />

Dr. Klaus-Jürgen Juhnke, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Dr. Klaus-Jürgen Juhnke, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> war das Jahr des Aufschwungs. Dem Wirt-<br />

schaftsstandort Deutschland bescherte es das stärkste<br />

Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung. Auch der<br />

Luftverkehr profitierte: Trotz Vulkanasche aus Island und einem<br />

frühen Winter wurden neue Rekordzahlen eingeflogen. Von<br />

deutschen Flughäfen aus sind so viele Menschen wie noch<br />

nie in die Luft gestartet. Die 23 internationalen Flughäfen in<br />

Deutschland meldeten rund 190 Millionen Passagiere.<br />

Damit sind die Fluggastzahlen im Vergleich zum Vorjahr um<br />

4,7 Prozent gestiegen und liegen wieder auf dem Vorkrisenniveau<br />

von 2008.<br />

Auch die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH spürte diesen Aufwind<br />

und schloss das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit sehr zufriedenstellenden<br />

Ergebnissen ab. Mit einem Passagierwachstum von<br />

6 Prozent erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

einen beachtlichen Gewinn. Mit striktem Kostenmanagement<br />

und unternehmerischer Weitsicht ist es <strong>Hamburg</strong> Airport<br />

gelungen, auch in schwierigen Zeiten zu überzeugen. Diesen<br />

Weg ging die Geschäftsführung konsequent weiter und konnte<br />

<strong>2010</strong> die Früchte ernten.<br />

Der <strong>Hamburg</strong>er Flughafen ist seinen Kunden ein zuverlässiger<br />

Partner und seiner Belegschaft ein verlässlicher Arbeitgeber.<br />

Mein Dank gilt der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern von <strong>Hamburg</strong> Airport für ihr großes<br />

Engagement und ihren erfolgreichen Einsatz im zurückliegenden<br />

Geschäftsjahr.<br />

Dr. Klaus-Jürgen Juhnke, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

4 5


Interview mit der Geschäftsführung<br />

Mit guter Ausbildung die Zukunft gestalten<br />

„Der Flughafen benötigt Mitarbeiter mit einem speziellen<br />

Know-how, denn die Arbeit ist ebenso verantwortungsvoll<br />

wie breit angelegt. Es ist unser Ziel, dass unsere gut ausgebildeten<br />

Mitarbeiter an ihren Aufgaben wachsen können.<br />

In einigen Bereichen werden wir zusätzlich neue Köpfe<br />

von außen einstellen.“<br />

Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung, Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

„Menschen, die qualitativ hochwertig ausgebildet werden,<br />

sind sicher und selbstbewusst in ihrem Handeln und daher<br />

meist auch freundlich im Umgang. Für ein Dienstleistungsunternehmen<br />

wie <strong>Hamburg</strong> Airport ist das ein bedeutender<br />

Erfolgsfaktor.“<br />

Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer, Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung (rechts), und<br />

Servicekauffrau Irene Lak an der Information im Terminal 2<br />

Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer (links), im Gespräch<br />

mit dem Industriemechaniker Hendrik Südhaus<br />

6 7


Interview mit der Geschäftsführung<br />

Mit guter Ausbildung die Zukunft gestalten<br />

Wenn Unwirkliches wirklich wird – so könnte man die Ereignisse des Jahres <strong>2010</strong> in aller Kürze<br />

zusammenfassen. Für die Geschäftsführer Michael Eggenschwiler und Claus-Dieter Wehr sowie<br />

für die gesamte Belegschaft der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH waren zahlreiche geplante und<br />

ungeplante Aufgaben zu bewältigen.<br />

„Das Jahr <strong>2010</strong> begann vielversprechend, aber dann<br />

geschah plötzlich ...“<br />

Michael Eggenschwiler: „... etwas bisher nie Dagewesenes:<br />

Ein Vulkan auf Island legte den Flugverkehr in Nordeuropa über<br />

mehrere Tage hinweg lahm. So wurde das Jahr <strong>2010</strong> zu einer<br />

Berg-und-Tal-Fahrt. Anziehende Nachfrage und operationelle<br />

Herausforderungen wechselten sich ab. Denn zum Ende des starken<br />

zweiten Halbjahres wirbelten Eis und Schnee den Flugverkehr<br />

in Europa erneut durcheinander. Mit diesen Eskapaden hat uns<br />

die Natur einmal mehr gezeigt, wer der Meister ist auf unserem<br />

Planeten. Das hat auch eine heilende Wirkung.“<br />

Claus-Dieter Wehr: „Die Aschewolke führte zu einem Minus<br />

bei unseren Fluggastzahlen im April in Höhe von 16,4 Prozent.<br />

Als ich an einem Tag ohne Flugverkehr durch die Pier ging, bin ich<br />

keinem Menschen begegnet – lediglich ein Mitarbeiter führte<br />

Wartungsarbeiten durch. Es ist positiv, dass wir trotz aller Unwägbarkeiten<br />

<strong>2010</strong> einen Passagierrekord erzielten und damit wieder<br />

das hohe Niveau erreichen konnten, das wir vor der Wirtschaftskrise<br />

hatten.“<br />

„Trotz Berg-und-Tal-Fahrt haben Sie auch im vergangenen<br />

Jahr Wert auf eine qualifizierte Aus- und Fortbildung<br />

gelegt. Warum?“<br />

Michael Eggenschwiler: „Es ist richtig, dass wir beschlossen<br />

haben, in diesem Bereich ohne Sparmaßnahmen durchzukommen.<br />

Der Flughafen benötigt Mitarbeiter mit einem speziellen<br />

Know-how, denn die Arbeit ist ebenso verantwortungsvoll wie<br />

breit angelegt. Es ist unser Ziel, dass unsere gut ausgebildeten<br />

Mitarbeiter an ihren Aufgaben wachsen können. In einigen Bereichen<br />

werden wir zusätzlich neue Köpfe von außen einstellen.“<br />

Claus-Dieter Wehr: „Im Jahr 2011 werden wir das Ausbildungsangebot<br />

sogar um den Bereich Fachinformatik erweitern und<br />

legen einen zusätzlichen Schwerpunkt auf das duale Studium für<br />

angehende Betriebswirte. Auch das bewirkt Nachhaltigkeit: Wenn<br />

wir kontinuierlich die Qualifikation der Belegschaft fördern, haben<br />

wir einen festen Bestand an gut ausgebildeten Mitarbeitern. Das<br />

ist für den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens wichtig.<br />

Dabei geht es nicht nur um Auszubildende, sondern um das<br />

gesamte Personal.“<br />

„Wie wichtig ist Ihnen der Austausch Ihrer Mitarbeiter<br />

untereinander und mit Kollegen anderer Unternehmen?“<br />

Michael Eggenschwiler: „Ich bin überzeugt davon, dass junge<br />

Menschen während ihrer Ausbildung den Austausch mit Kollegen<br />

wünschen und er ihnen auch gut tut. Es ist wichtig, die gelebte<br />

Unternehmenskultur kennenzulernen und von älteren, erfahrenen<br />

Mitarbeitern zu hören, wie man die unterschiedlichen Aufgaben<br />

erfolgreich anpacken und bewältigen kann. Die jungen Menschen<br />

sollen abgucken können und gleichzeitig neue Impulse ins Unternehmen<br />

bringen. Das gleiche gilt für den fachlichen Austausch mit<br />

anderen Unternehmen, der Blick über den berühmten Tellerrand<br />

tut gut.“<br />

„Was haben die Passagiere von der profunden<br />

Ausbildung am <strong>Hamburg</strong> Airport?“<br />

Michael Eggenschwiler: „<strong>Hamburg</strong> Airport ist der Dienstleister<br />

für Passagiere, Fluggesellschaften und Besucher. Unsere Mitar-<br />

beiterinnen und Mitarbeiter stehen für diese vielfältigen Dienstleistungen<br />

und erbringen sie während 365 Tagen im Jahr. Und die<br />

Passagiere sollen konstant gute Leistungen an allen Berührungspunkten<br />

mit dem Flughafen spüren. Dass sich hier viel Positives<br />

getan hat, zeigt uns die Kundenbefragung ASQ, ein Qualitätsvergleich<br />

europäischer Flughäfen: Wir haben uns über die Jahre<br />

kontinuierlich verbessert und stehen aktuell auf Rang 16 von den<br />

51 in Europa bewerteten Flughäfen.“<br />

Claus-Dieter Wehr: „Menschen, die qualitativ hochwertig ausgebildet<br />

werden, sind sicher und selbstbewusst in ihrem Handeln<br />

und daher meist auch freundlich im Umgang. Für ein Dienstleistungsunternehmen<br />

wie <strong>Hamburg</strong> Airport ist das ein bedeutender<br />

Erfolgsfaktor.“<br />

„Für die Fluggesellschaften stehen bei den Flughafen-<br />

Dienstleistungen die Bodenverkehrsdienste im Fokus. Was<br />

hat sich hier <strong>2010</strong> getan?“<br />

Michael Eggenschwiler: „Die Bodenverkehrsdienste haben im<br />

vergangenen Jahr einen besonderen Erfolg erreicht, denn mit<br />

Air Berlin konnte ein neuer Kunde gewonnen werden. Sowohl in<br />

<strong>Hamburg</strong> als auch auf alle deutschen Flughäfen bezogen ist Air<br />

Berlin als Nummer zwei von großer Bedeutung.“<br />

„Nach so vielen guten Nachrichten – was erwarten Sie<br />

vom Jahr 2011?“<br />

Michael Eggenschwiler: „Die ersten Monate sind vielversprechend<br />

verlaufen. Als Flughafengesellschaft haben wir unsere<br />

Hausaufgaben gemacht und sind gut auf die Verkehrsentwicklung<br />

vorbereitet.“<br />

Claus-Dieter Wehr: „Wir wollen 2011 die 13-Millionen-Grenze bei<br />

den Fluggastzahlen überschreiten, das wäre ein schöner Erfolg.<br />

Und ich freue mich auf den zweiten täglichen Nonstop-Flug von<br />

Emirates nach Dubai – eine Bestätigung für die Beliebtheit unserer<br />

Langstrecken.“<br />

8 9


<strong>Hamburg</strong> Airport<br />

Wirtschaftliche Lage<br />

Insgesamt war das Jahr <strong>2010</strong> ein erfreuliches Jahr. War<br />

2009 noch von der weltweiten konjunkturellen Abschwächung<br />

geprägt, konnte <strong>2010</strong> ein deutlicher Aufschwung<br />

verzeichnet werden. Der Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

profitierte und erbrachte das stärkste Wachstum seit der<br />

Wiedervereinigung.<br />

Wirtschaftliche Lage<br />

Es war ein außergewöhnlicher Start in ein an sich erfolgreiches<br />

Jahr: Der Winter 2009/<strong>2010</strong> schien nicht enden zu<br />

wollen und zog sich bis in den März hinein. Flugausfälle,<br />

Verspätungen und hohe Aufwendungen für den Winterdienst<br />

waren die Folgen. Dann hielt ein neues, unbekanntes Phänomen<br />

Hof in Europa. Die Aschewolke eines ausgebrochenen<br />

Vulkans auf Island. Die Folge: Mehrtägige Flugstreichungen<br />

in Deutschland und großen Teilen Europas führten zu milliardenschweren<br />

wirtschaftlichen Verlusten in der Branche. Das<br />

Jahr endete wie es begann: Nach einem doch erfreulichen<br />

Jahresverlauf zog der Winter bereits Ende November <strong>2010</strong> ein.<br />

Die anhaltend winterlichen Witterungsbedingungen bis Jahresende<br />

hatten zahlreiche Flugbetriebsstörungen an anderen<br />

großen deutschen und europäischen Flughäfen zur Folge. Trotz<br />

reibungslosen Betriebs in <strong>Hamburg</strong> kam es flächendeckend zu<br />

Flugausfällen und Verspätungen.<br />

Insgesamt war das Jahr <strong>2010</strong> ein erfreuliches Jahr. War 2009<br />

noch von der weltweiten konjunkturellen Abschwächung geprägt,<br />

konnte <strong>2010</strong> ein deutlicher Aufschwung verzeichnet<br />

werden. Der Wirtschaftsstandort Deutschland profitierte und<br />

erbrachte das stärkste Wachstum seit der Wiedervereinigung.<br />

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes<br />

stieg das Bruttoinlandsprodukt gegenüber 2009 im<br />

Jahresdurchschnitt um 3,6 Prozent an. Von dieser Entwicklung<br />

konnte auch die Luftfahrtbranche profitieren und erreichte<br />

einen deutlichen Nachfragezuwachs. So weist der Flughafenverband<br />

ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen)<br />

an den internationalen deutschen Verkehrsflughäfen einen<br />

Anstieg der Passagiermengen um 4,7 Prozent aus.<br />

Verkehrsentwicklung am Flughafen <strong>Hamburg</strong><br />

Auch <strong>Hamburg</strong> Airport profitierte von der positiven Gesamt-<br />

entwicklung der Luftfahrtbranche: Im Jahr <strong>2010</strong> wuchs die<br />

Passagiermenge um 6,0 Prozent auf 12.962.917 Passagiere<br />

und liegt damit deutlich über dem ADV-Durchschnitt. Die<br />

Flugbewegungen erhöhten sich lediglich um 0,4 Prozent auf<br />

138.060 gewerbliche Flugbewegungen. Grund: Die Fluggesellschaften<br />

setzten im Laufe des Jahres durchschnittlich<br />

größeres Gerät ein und lasteten dieses zudem besser aus.<br />

Mit rund 94 Passagieren pro Flugbewegung wurde dabei der<br />

historisch höchste Wert erreicht (Vorjahr: 90 Passagiere pro<br />

Flugbewegung). Im Bereich der geflogenen Luftfracht halten<br />

hingegen die Rückgänge (–13,2 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr) am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen an. Hier schlägt sich der<br />

Basiseffekt aus dem Volumen des im Oktober 2009 eingestellten<br />

werktäglichen Frachtflugs nach Leipzig nieder. Darüber<br />

hinaus zog die Umstellung auf Fluggerät mit geringeren<br />

Frachtkapazitäten auf der Frankfurt-Verbindung eine anteilige<br />

Verlagerung der bis Sommer 2009 geflogenen Fracht auf den<br />

LKW-Transport nach sich, der sich <strong>2010</strong> überproportional<br />

erhöht hat.<br />

Geschäftsentwicklung und Ertragslage<br />

In Summe konnten die gesamten Umsatzerlöse <strong>2010</strong> um<br />

10,9 Prozent auf 248,6 Millionen Euro gesteigert werden. Im<br />

Einklang mit der Verkehrsmengensteigerung erhöhten sich die<br />

Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Aviation um 5,4 Prozent<br />

auf 124,8 Millionen Euro. Der Anteil an den Gesamterlösen<br />

beträgt 50,2 Prozent (Vorjahr: 52,8 Prozent). Die Umsatzerlöse<br />

im Ground Handling übertreffen das Vorjahresniveau um<br />

44 Prozent und erreichen dabei 50,6 Millionen Euro. Positiv<br />

wirken sich hier sowohl die Übernahme eines großen Kunden<br />

ab Januar <strong>2010</strong> sowie das witterungsbedingt starke Flugzeugenteisungsgeschäft<br />

aus. Das überproportionale Wachstum<br />

in diesem Segment spiegelt sich auch in einem auf 20,4 Prozent<br />

erhöhten Anteil an den Gesamterlösen wider (Vorjahr:<br />

15,7 Prozent).<br />

Innerhalb der nicht verkehrsbezogenen Umsatzerlöse haben<br />

sich die Erlöse für Festmieten, Mietnebenleistungen und sonstige<br />

Dienstleistungen jeweils leicht erhöht. Die weitestgehend<br />

passagierabhängigen Umsatzmieten sind um 10,2 Prozent<br />

überproportional auf 25,1 Millionen Euro angestiegen. Ursächlich<br />

hierfür ist das erweiterte Angebot im Einzelhandel und in<br />

der Gastronomie im Bereich der Airport Plaza, das von Passagieren<br />

und Besuchern immer stärker genutzt wird. Trotz dieser<br />

erfreulichen Entwicklung hat sich der Anteil der nicht verkehrsbezogenen<br />

Umsatzerlöse an den Gesamterlösen – infolge<br />

des starken Anstiegs im Ground Handling – auf 29,4 Prozent<br />

(Vorjahr: 31,5 Prozent) verringert.<br />

10 11<br />

Investitionen<br />

Das Investitionsvolumen belief sich im Gesamtjahr <strong>2010</strong> auf<br />

insgesamt 11,3 Millionen Euro. Nachdem Anfang <strong>2010</strong> das<br />

mehrjährige Flughafenausbauprogramm HAM 21 offiziell abgeschlossen<br />

wurde, lagen die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit<br />

auf der Erweiterung der zentralen Sicherheitskontrolle,<br />

auf Blendschutzmaßnahmen im Terminal 2 sowie einem neuen<br />

Rüstwagen für die Feuerwehr.


<strong>Hamburg</strong> Airport Ausbildung in ausgewählten<br />

Geschäftsbereichen und Tochterunternehmen<br />

12 13


Zentralbereich Aviation Marketing<br />

Mit dem Blick für das große Ganze<br />

„Mit Hilfe des Analyse-Tools ,Qlikview‘ können<br />

wir sämtliche statistischen Erhebungen, wie zum<br />

Beispiel unsere Ergebnisse aus der Fluggastbefragung<br />

und Buchungsdaten der Reisebüros, vereinen.<br />

Schwere Statistikkost wird so leicht und transparent.“<br />

Zitat: Marco Niermann, Market Research Analyst am <strong>Hamburg</strong> Airport, (Foto rechts)<br />

Dominik Braun, in der Ausbildung zum Diplom-Betriebswirt (BA) (Foto links)<br />

14 15


Zentralbereich Aviation Marketing<br />

Mit dem Blick für das große Ganze<br />

Es herrscht geschäftiges Treiben im Terminal 1 des <strong>Hamburg</strong>er<br />

Flughafens: Passagiere kaufen Tickets, checken ihr Gepäck ein,<br />

erfragen Ankunfts- und Abflugzeiten. Am Schalter von Turkish<br />

Airlines steht Marco Niermann (Foto oben, Mitte), Market<br />

Research Analyst am <strong>Hamburg</strong> Airport, im Gespräch mit Stationsleiter<br />

Ebubekir Toker (rechts) und Dominik Braun (links),<br />

der die duale Ausbildung „Bachelor of Arts Luftverkehrsmanagement“<br />

absolviert. Auf seinem Laptop stellt Marco Niermann<br />

sein neustes Analyse-Tool vor: Qlikview. „Mit Hilfe dieses<br />

Programms können wir sämtliche statistischen Erhebungen,<br />

wie zum Beispiel unsere Ergebnisse aus der Fluggastbefragung<br />

und Buchungsdaten der Reisebüros, vereinen. Schwere Statistikkost<br />

wird so leicht und transparent. Und es ist geplant,<br />

noch weitere Datenquellen einzuspeisen, wie zum Beispiel<br />

die Übernachtungszahlen der <strong>Hamburg</strong> Tourismus GmbH.<br />

Künftig soll es im Internet auch eine „HAM Lounge“ geben,<br />

einen Bereich, in dem Airliner unter anderem mit Hilfe von<br />

Qlikview Zugang zu den für sie relevanten Daten haben“, so<br />

der 30-Jährige weiter.<br />

Seit dem Jahr 2004, direkt nach seiner dualen Ausbildung zum<br />

Diplom-Betriebswirt (BA), Fachrichtung Flughafenwirtschaft,<br />

ist Marco Niermann in der Abteilung Aviation Marketing beschäftigt.<br />

Zunächst war er als Abteilungsassistenz tätig, seit<br />

ca. dreieinhalb Jahren ist er Manager Marketing Research und<br />

in dieser Position fungiert er als Schnittstelle zwischen den<br />

Statistikern und den Key-Accountern, den für die unterschiedlichen<br />

Airlines zuständigen Mitarbeitern des Aviation Marke-<br />

ting. „Was mich an meiner Stelle jedes Mal aufs Neue reizt:<br />

Der Blickwinkel. Denn dieser ist sowohl nach innen gerichtet,<br />

also mit Fokus auf den Flughafen <strong>Hamburg</strong>, als auch nach<br />

außen auf die Airlines und Flughäfen, mit denen wir im Wettbewerb<br />

stehen.“<br />

Ebenso wie für Marco Niermann stand für Dominik Braun nach<br />

dem Abitur fest, dass der künftige Berufsweg mit Luftfahrt zu<br />

tun haben soll, denn ein großes Interesse daran bestand bei<br />

beiden schon sehr früh. „Die Zeit zwischen Abitur und Bundeswehr<br />

überbrückte ich mit einem Job im Gepäckkeller des <strong>Hamburg</strong>er<br />

Flughafens. Anschließend machte ich eine Ausbildung<br />

als Servicekaufmann im Luftverkehr bei Swissport und lernte<br />

so den Flughafen von der ,Pike auf‘ kennen“, erzählt Dominik<br />

Braun. Es schloss sich eine Anstellung und Fortbildung zum<br />

Operations Agent an. Im Zuge dieser Fortbildung durchlief der<br />

heute 26-Jährige auch die Personalabteilung des <strong>Hamburg</strong>er<br />

Flughafens, wo er von der Möglichkeit des dualen Ausbildungsweges,<br />

der ein Studium an einer Fachhochschule mit der<br />

Ausbildung im Betrieb koppelt, hörte. Während Marco Niermann<br />

noch in Mannheim studierte, findet der Blockunterricht<br />

von Dominik Braun an der Fachhochschule Frankfurt statt. Auf<br />

dem Lehrplan stehen Betriebswirtschaftslehre, Logistik und<br />

Luftverkehrsmanagement. Seit dem Jahr <strong>2010</strong> hat der Flughafen<br />

<strong>Hamburg</strong> eine Kooperation mit der Nordakademie in Elmshorn,<br />

an der nun zwei Mal jährlich die theoretische Ausbildung<br />

zum Bachelor of Science Betriebswirtschaftslehre stattfindet.<br />

Am Flughafen hat Dominik Braun bereits die Abteilungen<br />

Parkraumbewirtschaftung, Aviation Marketing und Einkauf<br />

durchlaufen, wo er jeweils an aktuellen Projekten mitgearbeitet<br />

hat. So war er zum Beispiel im Aviation Marketing an der Vorbereitung<br />

für die ITB Berlin, die weltweit größten Touristikmesse,<br />

beteiligt. Zudem hat er das Potenzial an Passagieren südlich<br />

der Elbe recherchiert, die von der 2008 eröffneten S-Bahn-<br />

Anbindung profitieren könnten.<br />

Das Highlight seiner bisherigen Ausbildung bildete ein vierwöchiges<br />

Auslandspraktikum am Flughafen in Miami. Dort<br />

hatte er die Möglichkeit, die Bereiche Protocol & International<br />

Affairs, vergleichbar mit dem hiesigen VIP-Service, und<br />

Terminal Operations, in dem u. a. Apron Control, Verkehrsberatung,<br />

Safety & Security und Maintenance zusammengefasst<br />

sind, kennenzulernen. „Typisch amerikanisch war die Walt-<br />

Disney-Customer-Schulung zur Verbesserung des Kundenservice<br />

sowie die Schulung für den Segway, mit dem man auch<br />

schon mal eilige Medikamente durch die Sicherheitskontrolle<br />

bringen musste“, erzählt Dominik Braun.<br />

Den <strong>Hamburg</strong>er Flughafen findet er aufgrund seiner Größe genau<br />

richtig, um Strukturen, Arbeitsabläufe und die meisten der<br />

Kolleginnen und Kollegen persönlich kennenzulernen. Wenn er<br />

im August 2011 seinen akademischen Titel „Bachelor of Arts<br />

Luftverkehrsmanagement“ verliehen bekommt, würde er gern<br />

am Flughafen <strong>Hamburg</strong> bleiben. Aber er ist offen für alles –<br />

vielleicht sogar für einen Berufsstart im Ausland.<br />

Zentralbereich Aviation Marketing<br />

Mitarbeiter: 10<br />

Bereichsleiter: Dr. Jörgen Kearsley<br />

Zuständigkeit: Aufgabe des Aviation Marketing ist es, neue Fluggesellschaften<br />

für den <strong>Hamburg</strong>er Markt zu gewinnen und die Aktivitäten<br />

der am Standort ansässigen Airlines zu sichern bzw. zu erhöhen. Dazu<br />

bedient sich die Abteilung der modernen Marktforschung und arbeitet<br />

eng u. a. mit Tourismusverbänden, Reiseveranstaltern, Handelskammern<br />

und Travel-Managern großer Unternehmen zusammen.<br />

Neues aus dem Bereich Aviation Marketing<br />

Grund zur Freude hatte das zehnköpfige Team rund um<br />

Bereichsleiter Dr. Jörgen Kearsley, als es im Mai <strong>2010</strong> den<br />

„European Routes Marketing Award für Gesamteuropa“<br />

entgegennehmen konnte. Die Marketing- und Statistikexperten<br />

von <strong>Hamburg</strong> Airport konnten sich gegen rund<br />

300 andere europäische Flughäfen durchsetzen. Mit der Auszeichnung<br />

wurde u. a. das Engagement von <strong>Hamburg</strong> Airport<br />

bei der Entwicklung neuer Marketing-Tools gewürdigt, zum Beispiel<br />

des neuartigen Analyse-Tools Qlikview. Damit können die<br />

Marketingexperten am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen Airline-Kunden<br />

innerhalb kürzester Zeit ein ausführliches Portfolio an Daten<br />

zur Verfügung stellen, das bei der Einschätzung hilfreich ist,<br />

ob eine Strecke neu aufgenommen werden soll. Der Einsatz<br />

dieses Programms, das verschiedenste Datenquellen miteinander<br />

verzahnt, ist bisher einzigartig an einem deutschen<br />

Flughafen.<br />

Auch durch seine Messeauftritte im typisch hanseatischen<br />

Outfit hebt sich das Marketing-Team von seinen Mitbewerbern<br />

ab. „Der European Routes Marketing Award für Gesamteuropa<br />

würdigt die Teamarbeit in unserer Abteilung. Für uns alle ist<br />

diese Auszeichnung eine Bestätigung, dass sich innovative<br />

Ideen und Engagement auszahlen“, so Dr. Jörgen Kearsley.<br />

2011 steht das Aviation Marketing im Zeichen verstärkter<br />

Vertriebs-aktivitäten für die Aufnahme einer Langstrecke nach<br />

China und einer Frequenzerhöhung in die USA.<br />

16 17


Geschäftsbereich Aviation<br />

Abwechslung zwischen Bürostuhl<br />

und Follow-me-Fahrzeug<br />

„Ich habe zwar einen klassischen Bürojob, bin aber gleichzeitig<br />

viel auf dem Vorfeld unterwegs und genieße den<br />

direkten Kontakt zu den Kunden. Ich erstelle Dienstpläne,<br />

Dienstanweisungen, Invest- und Budgetplanungen.<br />

Zudem arbeite ich mit dem EDV-Erfassungsprogramm für<br />

Flugzeuge. Aber auch die Anlagen- und Geräteverwaltung<br />

fällt in meinen Aufgabenbereich. Und selbstverständlich<br />

auch das Aushelfen bei Personalengpässen.“<br />

Zitat: Janos Parey, stellvertretender Leiter des Geschäftsfliegerzentrums am <strong>Hamburg</strong> Airport (Foto links)<br />

Sebastian Schwebe, Auszubildender zum Bürokaufmann (Foto rechts)<br />

18 19


Geschäftsbereich Aviation<br />

Abwechslung zwischen Bürostuhl<br />

und Follow-me-Fahrzeug<br />

Es ist ein frostiger, aber sonniger Tag: Janos Parey (Foto oben,<br />

links), stellvertretender Leiter des Geschäftsfliegerzentrums<br />

am <strong>Hamburg</strong> Airport, steht an einem Business-Jet. Neben<br />

ihm Sebastian Schwebe (rechts), seit August <strong>2010</strong> Auszubildender<br />

am Flughafen <strong>Hamburg</strong>. Mit ruhiger Stimme erklärt<br />

Janos Parey seinem jungen Kollegen, welche Daten auf einen<br />

Neuerfassungsbogen gehören: so zum Beispiel Kennzeichen,<br />

Flugzeugtyp, Gewicht und Passagieranzahl. Sebastian Schwebe<br />

hört aufmerksam zu und erfährt, dass diese Daten für<br />

jedes Kleinflugzeug erfasst werden müssen, das erstmals am<br />

Geschäftsfliegerzentrum <strong>Hamburg</strong> landet, bzw. zwei Jahre<br />

nicht in <strong>Hamburg</strong> war. Janos Parey und Sebastian Schwebe<br />

haben zwei Gemeinsamkeiten. Erstens: Beide absolvierten bzw.<br />

absolvieren die dreijährige Ausbildung zum Bürokaufmann bei<br />

der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH. Und zweitens: Das Interesse<br />

am Arbeitsplatz Airport liegt bei ihnen in der Familie. Beide<br />

Väter sind bzw. waren am Flughafen <strong>Hamburg</strong> tätig.<br />

„Als ich im Jahr 2000 meine Ausbildung zum Bürokaufmann<br />

am <strong>Hamburg</strong> Airport begann, hatte ich bereits ausgiebig Flughafenluft<br />

,geschnuppert‘“, erzählt Janos Parey. „Als Schüler<br />

hatte ich als Hallenwart am Geschäftsfliegerzentrum gejobbt.<br />

Meine Aufgabe bestand hauptsächlich darin, die Flugzeuge<br />

so in die insgesamt 5.800 Quadratmeter großen Hallen zu<br />

schieben, dass die vorhandene Fläche optimal genutzt und die<br />

Maschinen trotzdem kurzfristig wieder für den Einsatz bereit<br />

gestellt werden konnten. Danach machte ich eine Ausbildung<br />

zum Follow-me-Fahrer und jobbte in der Leitstelle des<br />

Geschäftsfliegerzentrums“, erzählt der 33-Jährige. Mit der<br />

Ausbildung zum Bürokaufmann sollte er fit gemacht werden<br />

für eine Tätigkeit in der Verwaltung und durchlief mehrere<br />

Abteilungen, wie Rechnungswesen, Finanzen und Personalwesen.<br />

Nach drei Jahren legte er die mündliche und schriftliche<br />

Abschlussprüfung vor der Handelskammer <strong>Hamburg</strong> ab. Als<br />

ausgelernten Bürokaufmann zog es ihn jedoch wieder zurück<br />

in den operativen Betrieb, diesmal sogar mit Publikum: Zwei<br />

Jahre lang arbeitete er in der Modellschau des Flughafens, bevor<br />

er wieder zum Geschäftsfliegerzentrum kam, das er bereits<br />

aus Schulzeiten kannte.<br />

Das Geschäftsfliegerzentrum gehört zum Geschäftsbereich<br />

Aviation. Mit täglich rund 50 Starts und Landungen von<br />

Business-Jets und Helikoptern ist es eine wichtige Ergänzung<br />

zum Linienverkehr mit großen Maschinen. Etwa 50 große<br />

deutsche Unternehmen haben eigene Geschäftsreiseflugzeuge<br />

am <strong>Hamburg</strong> Airport stationiert – ob für den dringenden<br />

Geschäftstermin oder den spontanen Wochenendtrip. Auch<br />

eilige Transporte, zum Beispiel von Spenderorganen, erfolgen<br />

oftmals über das Geschäftsfliegerzentrum. „Als die isländische<br />

Vulkanaschewolke im April <strong>2010</strong> den Flugverkehr in Europa zu<br />

großen Teilen lahmlegte, war auch der Flughafen <strong>Hamburg</strong> für<br />

fünf volle Tage für den Instrumentenflug gesperrt. Aber wir im<br />

Geschäftsfliegerzentrum erlebten in dieser Zeit einen großen<br />

Zulauf, denn für Kleinflugzeuge im Sichtflug war der Luftraum<br />

an einigen Tagen freigegeben“, erklärt Janos Parey. In seiner<br />

Position leitet er ein Team aus zwölf Mitarbeitern. „Ich habe<br />

zwar einen klassischen Bürojob, bin aber gleichzeitig viel auf<br />

dem Vorfeld unterwegs und genieße den direkten Kontakt zu<br />

den Kunden.“ Auf die Frage von Sebastian Schwebe, wie ein<br />

typischer Arbeitstag aussehe, erklärt Janos Parey: „Ich erstelle<br />

Dienstpläne, Dienstanweisungen, Invest- und Budgetplanungen.<br />

Zudem arbeite ich mit dem EDV-Erfassungsprogramm für<br />

Flugzeuge. Aber auch die Anlagen- und Geräteverwaltung fällt<br />

in meinen Aufgabenbereich. Und selbstverständlich auch das<br />

Aushelfen bei Personalengpässen“, fügt er hinzu. „Als letztens<br />

unser Hallenwart ausfiel, bin ich eingesprungen und habe, wie<br />

früher, die Flieger ein- und ausgehallt.“ Diese Abwechslung im<br />

Job ist es auch, was ihm an seinem Arbeitsplatz gefällt.<br />

Und dieser Abwechslungsreichtum ist es auch, der Sebastian<br />

Schwebe nach einem mehrwöchigen Schulpraktikum am<br />

Flughafen <strong>Hamburg</strong> dazu bewogen hat, sich dort für einen<br />

Ausbildungsplatz zu bewerben. „Allein in den ersten vier<br />

Monaten meiner Ausbildung habe ich drei Stationen durchlaufen.<br />

Ich war beim Center Management, beim Betriebsarzt und<br />

im Auszubildendenbüro der Personalabteilung“, erzählt der<br />

18-Jährige. „Zusätzlich zum Blockunterricht meiner Ausbildung<br />

besuche ich jede Woche einen Abendunterricht zur Erlangung<br />

der Fachhochschulreife.“ Diese Qualifizierung wird von seiner<br />

Berufsschule, der Beruflichen Schule für Wirtschaft und IT City<br />

Nord, angeboten. Sebastian Schwebe möchte gut gerüstet<br />

sein für den Fall, dass er sich nach seiner Ausbildung zum<br />

Bürokaufmann doch noch für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

entscheiden sollte.<br />

Geschäftsbereich Aviation<br />

Mitarbeiter: 250<br />

Bereichsleiter: Manfred Schernus<br />

Zuständigkeit: Der Geschäftsbereich Aviation gewährleistet den reibungslosen<br />

und sicheren Flughafenbetrieb für Airlines, Passagiere und<br />

Abfertigungsunternehmen. Er ermittelt den Bedarf an Flugbetriebsflächen,<br />

Passagier- und Gepäckanlagen. Der Geschäftsbereich plant die Prozesse<br />

mit allen Beteiligten und vergibt Flugzeugpositionen, Warteräume und<br />

Check-in-Schalter. Das Geschäftsfliegerzentrum gehört ebenso zum Bereich<br />

Aviation wie die Werkfeuerwehr und die Sicherheit.<br />

Neues aus dem Bereich Aviation<br />

„Für den Bereich Aviation war <strong>2010</strong> ein sehr dynamisches<br />

Jahr“, erzählt Bereichsleiter Manfred Schernus. „Auf den<br />

Pilotenstreik bei der Lufthansa im Februar, der sich auch auf<br />

zahlreiche Abflüge am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen auswirkte, folgte<br />

im April ein Phänomen, das es in der Luftfahrt in dieser Form<br />

noch nie gegeben hatte. Eine Vulkanaschewolke aus Island legte<br />

den europäischen Flugverkehr über Tage weitgehend lahm.<br />

Der <strong>Hamburg</strong>er Flughafen musste fünf Tage lang, vom 15. bis<br />

zum 19. April, für den Instrumentenflug gesperrt werden“, so<br />

Manfred Schernus weiter. Die Konsequenz aus der Flughafensperrung<br />

in Zahlen: Rund 2.100 Flüge konnten nicht abgefertigt<br />

werden, über 200.000 Passagiere konnten <strong>Hamburg</strong> Airport in<br />

dieser Zeit nicht nutzen und der finanzielle Ausfall belief sich<br />

auf rund 3 Millionen Euro. „Eine weitere Herausforderung war<br />

im Mai zu bewältigen, als das Europa-League-Finale in <strong>Hamburg</strong><br />

stattfand. Über 80 zusätzliche Flüge und etwa 20.000 Fußballfans<br />

aus Spanien und England mussten abgefertigt werden.<br />

Ein Betrieb, der weit über das normale Maß hinausging und<br />

uns unsere Grenzen aufgezeigt hat. Eine Start- und Landebahn<br />

wurde gesperrt, um als Parkfläche für die zusätzlichen Maschinen<br />

dienen zu können“, so Manfred Schernus.<br />

Mit Blick auf 2011 steht für den Bereich Aviation im Vorder-<br />

grund, sich infrastrukturell auf den zunehmenden Verkehr ein-<br />

zustellen. So laufen u. a. die Planungen für die Sanierung des<br />

Hauptvorfelds an, die von 2013 bis 2016 stattfinden soll.<br />

20 21


Geschäftsbereich Center Management<br />

Auf alle Zielgruppen abgestimmt<br />

„Wie die Abteilungen von <strong>Hamburg</strong> Airport miteinander<br />

verzahnt sind, habe ich während der Ausbildung zur Servicekauffrau<br />

im Luftverkehr gelernt. Bei meinen Aufgaben im<br />

Center Management hilft mir dieses Verständnis dabei, die<br />

besten Lösungen für meine Werbekunden zu finden.“<br />

Zitat: Stefanie Kistner, Media Beraterin (Foto rechts)<br />

Annika Nielsen, Auszubildende zur Servicekauffrau im Luftverkehr (Foto links)<br />

22 23


Geschäftsbereich Center Management<br />

Auf alle Zielgruppen abgestimmt<br />

Wenn es jemanden gibt, der alle Werbestars am <strong>Hamburg</strong><br />

Airport kennt, dann ist es Stefanie Kistner (Foto oben, links)<br />

vom Team Media, Events & Marketing aus dem Center Management.<br />

Auf der Fluggastpier stellt sie heute einen davon der Auszubildenden<br />

Annika Nielsen (rechts) vor: einen großen, dunklen<br />

Schwaben, fünf Türen, 2.900 cm³ Hubraum – der Mercedes<br />

wirbt für einen deutschen Mietwagenanbieter. So was ist immer<br />

ein Hingucker, weiß Stefanie Kistner. So auch heute: Fast<br />

alle Passagiere, die durch die Pier gehen, werfen mindestens<br />

einen Blick, manche auch zwei oder drei, auf das Fahrzeug.<br />

Stefanie Kistner und ihre Teamkollegen betreuen alle Werbeflächen<br />

des <strong>Hamburg</strong>er Flughafens, und davon gibt es mehrere<br />

hundert: unter anderem Banner, Drehtürvitrinen, Leuchtflächen<br />

und Exponate, wie eben das besagte Auto. „Wir<br />

betreuen dabei alles von der Kundenanfrage bis zur Montage<br />

der Werbeträger“, erzählt die Media Beraterin aus ihrem Berufsalltag.<br />

„Dabei klären wir nicht nur den möglichen Standort<br />

und welche Zielgruppe dort angesprochen wird, sondern<br />

prüfen auch, ob die geplante Werbeidee zu <strong>Hamburg</strong> Airport<br />

passt.“ Werbung gehört heute genauso zum Geschäftsfeld<br />

von <strong>Hamburg</strong> Airport wie die Vermietung von Einzelhandelsund<br />

Gastronomieflächen. Rund 30 Prozent des Umsatzes der<br />

Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH macht dieser Bereich aus, in der<br />

Fachwelt als Non-Aeronautical Revenues – flugunabhängige<br />

Erlöse – bezeichnet.<br />

Bei Flughafenwerbung gilt: Sie muss zum einen in all den<br />

unterschiedlichen Kulturen, die hier zusammenkommen,<br />

funktionieren, zum anderen müssen ganz besondere Sicherheitsstandards<br />

eingehalten werden. Stefanie Kistner erzählt<br />

von Brandschutzzertifikaten („B1 ist ein Muss“), der Kompatibilität<br />

mit dem Terminalbetrieb (denn der hat selbstverständlich<br />

Vorrang) und sogenannten Werkzeugmitnahmescheinen (für<br />

Handwerker, die hinter der Sicherheitskontrolle ein Werbeexponat<br />

aufbauen). Der Mercedes auf der Pier beispielsweise<br />

muss genauso wie ein Passagier durch die Sicherheitskontrolle,<br />

bevor er von den Fluggästen bewundert werden kann. Und<br />

das geschieht einzig und allein durch Muskelkraft, denn der<br />

Fahrzeugtank muss während der Ausstellungszeit entleert, die<br />

Batterie abgeklemmt sein. Und bevor der Wagen nachts durchs<br />

Terminal geschoben wird, bestellt Stefanie Kistner bei dem zuständigen<br />

Sicherheitsunternehmen einen Sprengstoffspürhund,<br />

der ihn komplett durchsucht. Bei einigen Exponaten veranlasst<br />

Stefanie Kistner vor der Aufstellung noch Modifikationen: abgerundete<br />

Kanten oder ein niedrigeres Podest.<br />

Selbstverständlich ist, dass die Installation stets dann geschieht,<br />

wenn keine oder nur noch wenige Passagiere am <strong>Hamburg</strong> Airport<br />

unterwegs sind: nach 21:00 Uhr, meist sogar nach 23:00<br />

Uhr, wenn der letzte Flieger des Tages gestartet oder gelandet<br />

ist. Denn die Handwerker benötigen Platz, um beispielsweise<br />

mobile Banner unter dem Dach der Terminals an den Stahlbindern<br />

zu befestigen. Da hilft es Stefanie Kistner, dass sie ihre<br />

Laufbahn 1999 mit einer Ausbildung zur Servicekauffrau im<br />

Luftverkehr begonnen hat – im ersten Jahrgang dieser Ausbildung<br />

am Airport. Ein vielseitiger Berufsstart, der Einblicke in<br />

alle Bereiche der Flughafenabläufe bietet. Ticketausstellung,<br />

Check-in oder das Fundbüro lernt man dabei genauso kennen<br />

wie die Buchhaltung oder die Flugzeugabfertigung als Ramp<br />

Agent. „Daher weiß ich heute, warum ein Werbeträger wo stehen<br />

darf und weshalb man bei der Vergabe der Standorte auf<br />

bestimmte Vorgaben achten muss“, so die Rellingerin. Annika<br />

Nielsen, die gerade kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung<br />

zur Servicekauffrau steht, stimmt zu: „Jeder erlebt irgendwann<br />

diesen Aha-Effekt, wenn das Verständnis für den komplexen<br />

Zusammenhang der einzelnen Abläufe einsetzt.“<br />

Warum sich die beiden jungen Frauen für diese Ausbildung<br />

entschieden haben, beantworten sie schnell. Annika Nielsen:<br />

„Ich wollte gern etwas machen, bei dem ich viel mit Menschen<br />

zu tun habe. Man trifft hier so viele unterschiedliche Personen,<br />

von der ägyptischen Flugzeugcrew bis hin zur finnischen<br />

Kollegin. Jeder Tag am Flughafen ist neu und anders.“ Stefanie<br />

Kistner, die ihrer Ausbildung eine Fortbildung zur Media Beraterin<br />

angehängt hat, pflichtet ihr bei. „Während der Ausbildung<br />

habe ich die Verzahnung der Unternehmensbereiche kennengelernt.<br />

Durch dieses Verständnis kann ich meinen Kunden<br />

schnell die besten Lösungswege anbieten.“ Man merkt:<br />

Serviceorientierung ist eine der Schlüsselqualifikationen für<br />

die Mitarbeiter am <strong>Hamburg</strong> Airport.<br />

Geschäftsbereich Center Management<br />

Mitarbeiter: 20<br />

Bereichsleiter: Dr. Thomas Immelmann<br />

Zuständigkeit: Um alle kommerziellen Aktivitäten kümmert sich das Center<br />

Management. Das Team ist Ansprechpartner für die Vermarktung der<br />

Einzelhandels- und Gastronomieflächen und betreut alle Werbeflächen.<br />

Dazu gehört auch die Leitung der Flughafen-Werbegemeinschaft SkyWorld.<br />

Das 20-köpfige Team ist außerdem für die Parkraumbewirtschaftung<br />

und die Modellschau des Flughafens zuständig.<br />

Neues aus dem Bereich Center Management<br />

Auf ein erfolgreiches Einzelhandelsjahr mit hohem zweistelligem<br />

Wachstum blickt der Bereich Center Management zurück.<br />

Zusätzliche Shopflächen wurden durch den Umbau der alten<br />

Sicherheitskontrollzonen in den Terminals frei, die <strong>2010</strong> vermietet<br />

werden konnten. „Wir haben im vergangenen Jahr eine<br />

tolle Entwicklung erlebt“, sagt Dr. Thomas Immelmann. „Umsatz<br />

und Ergebnis des Bereichs sind über dem Passagiervolumen<br />

gestiegen.“<br />

Zudem hat das Center Management mit Hilfe innovativer<br />

Bluetooth-Messungen die Wegeführung optimiert und konnte<br />

damit die Verweildauer der Passagiere in den komfortablen<br />

Aufenthaltszonen erhöhen. Im Sommer <strong>2010</strong> hat das Center<br />

Management außerdem die Online-Parkplatzreservierung<br />

eingeführt. Nach erfolgreichem Abschluss der Testphase im<br />

Herbst können nun in allen Parkhäusern und auf allen Parkflächen<br />

(außer P4) Stellplätze bequem von zuhause aus online<br />

reserviert werden. Bei den Reisenden kommt das sehr gut an:<br />

Rund 2.000 Reservierungen werden pro Monat gezählt.<br />

24 25


Geschäftsbereich Real Estate Management<br />

Die Vielfalt der Immobilie Airport mitgestalten<br />

„Der Flughafen erfüllt heute die Bedürfnisse der Menschen<br />

über die reine Bodenabfertigung hinaus. Fluggäste und<br />

Mitarbeiter wünschen sich Funktionalität und Erlebnis am<br />

Airport. Im Real Estate Management beschäftigen wir uns<br />

als Eigentümer mit der Entwicklung und Vermarktung der<br />

dafür geeigneten Flächen und Gebäude.“<br />

Zitat: Mareike Pause, Dipl. Betriebswirtin (Foto links)<br />

Felix Carstens, in der Ausbildung zum Diplom-Betriebswirt (BA) (Foto rechts)<br />

26 27


Geschäftsbereich Real Estate Management<br />

Die Vielfalt der Immobilie Airport mitgestalten<br />

Mareike Pause (Foto oben, 2. von rechts) hat einen Termin<br />

beim Zahnarzt. Dabei wird überhaupt nicht gebohrt – die<br />

27-Jährige besucht die Praxis am <strong>Hamburg</strong> Airport wegen der<br />

Nebenkostenabrechnung für Wasser, Strom und Heizung/Klima.<br />

Diese zu erstellen, gehört unter anderem zu den Aufgaben<br />

der Diplom-Betriebswirtin, die im Geschäftsbereich Real Estate<br />

Management am Flughafen in der Immobilienbewirtschaftung<br />

tätig ist. Begleitet wird sie heute morgen von Felix Carstens<br />

(rechts). Der Student der Betriebswirtschaftslehre mit dem<br />

Schwerpunkt Luftverkehrsmanagement absolviert den praktischen<br />

Teil seiner Ausbildung im dualen System am Airport. Die<br />

Zahnarztpraxis tryDent hat vor kurzer Zeit eröffnet und Mareike<br />

Pause bespricht mit Dr. Tatjana Kuzmanovic (links) und Dr.<br />

Andreas Herold (2. von links) einige Eckdaten zu ihrem Stromund<br />

Wasserverbrauch. Kennengelernt hatten sie sich bereits,<br />

als sich das Projekt noch in der Ausschreibung befand, Ideen<br />

und Planungen präsentiert wurden. Jetzt werden hier täglich<br />

Patienten aus der Nachbarschaft, Mitarbeiter des Flughafens<br />

sowie der Airlines und Reisende aus aller Welt behandelt –<br />

mit dem einzigartigen Blick von der Airport-Praxis in die<br />

Airport Plaza.<br />

„Der Flughafen erfüllt heute die Bedürfnisse der Menschen<br />

über die reine Bodenabfertigung hinaus“, sagt Mareike Pause.<br />

„Fluggäste und Mitarbeiter wünschen sich Funktionalität und<br />

Erlebnis am Airport. Im Real Estate Management beschäftigen<br />

wir uns als Eigentümer mit der Entwicklung und Vermarktung<br />

der dafür geeigneten Flächen und Gebäude. So könnte die<br />

neu eröffnete Zahnarztpraxis der erste Baustein eines medizinischen<br />

Dienstleistungszentrums sein.“ Das Real Estate<br />

Management vermietet und verpachtet Flächen, die einer Festund<br />

nicht einer umsatzabhängigen Miete unterliegen, wie zum<br />

Beispiel Büroräume für Airlines und Abfertigungsunternehmen,<br />

Flächen für Logistikfirmen oder das Geschäftsfliegerzentrum<br />

GAT. „Die außergewöhnliche Infrastruktur Flughafen, die<br />

Vielseitigkeit der Aufgaben im Bereich ihrer Bewirtschaftung<br />

und die damit verbundenen beruflichen Einstiegsmöglichkeiten<br />

haben mich vom ersten Moment an fasziniert“, erinnert sich<br />

Mareike Pause an ihre Entscheidung für ein Studium mit dem<br />

Schwerpunkt Flughafenwirtschaft im dualen Ausbildungssystem<br />

mit Fächern wie Dienstleistungsmarketing, Personalwesen<br />

und Finanz- und Rechnungswesen. Den praktischen Teil<br />

durchlief sie am <strong>Hamburg</strong> Airport, ihr Auslandspraktikum am<br />

Flughafen Zürich. Nach ihrem Diplom-Abschluss stieg sie 2007<br />

in den Geschäftsbereich Real Estate Management ein. Heute<br />

wirkt sie hier täglich daran mit, dass er immer mehr zu einer<br />

„kleinen Stadt in der Stadt“ wird, die den Wunsch der Menschen<br />

danach, Dinge zu erleben und zu erledigen, auf hohem<br />

Niveau erfüllt. So begleitet sie u. a. Ausschreibungen und<br />

organisiert die Auftritte auf Immobilien-Fachmessen, auf denen<br />

der Flughafen seine Vermietungsflächen präsentiert. Für 2011<br />

ist eines ihrer Projekte die Erstellung einer Datenbank für das<br />

Flächenmanagement am Flughafen. Und weil sich die Immobilie<br />

Airport stetig weiterentwickelt, gehören auch projektbezogene<br />

Sonderaufgaben, wie die Betreuung von Großumzügen<br />

von Mietern, zu ihren Aufgaben.<br />

Bei einem dieser XXL-Umzüge, der Voraussetzung für die bauliche<br />

Erweiterung der zentralen Sicherheitskontrolle gewesen<br />

ist, hat auch Felix Carstens mitgewirkt: „Die aufwändige Koordination,<br />

die sowohl die IT-Technik an den Ticket- und Checkin-Schaltern,<br />

als auch die Abstimmung von Malern, Elektrikern<br />

und anderen Gewerken berücksichtigen musste – das war<br />

spannend!“ Die Anregung zu seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

mit Schwerpunkt Luftverkehrsmanagement<br />

bekam er auf einer Jobmesse anlässlich der Airport Classics<br />

am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen. „Ich war gleich begeistert, denn ich<br />

habe eine Affinität zur Luftfahrt. Ich bin damit aufgewachsen,<br />

da mein Vater bei Airbus arbeitet“, erzählt der 22-Jährige, der<br />

den sechs Semester dauernden Bachelor-Studiengang, bestehend<br />

aus Betriebswirtschaftslehre, Luftverkehrswirtschaft und<br />

Logistik, 2008 begonnen hat.<br />

Ein Auslandspraktikum gehörte auch bei ihm dazu. Felix<br />

Carstens, der Englisch und Spanisch spricht, hat vier Wochen<br />

am Miami International Airport gearbeitet. „<strong>Hamburg</strong> Airport<br />

stellt seine Auszubildenden im dualen System für diese Praktika<br />

frei und unterstützt sie dabei. Der USA-Aufenthalt war ein tolles<br />

Erlebnis“, erklärt der Student. Am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen hat<br />

ihn zu Beginn der Ausbildung noch etwas anderes beeindruckt:<br />

„Die Eröffnung der Airport Plaza mit ihren Shops, Restaurants<br />

und Büroflächen war ein echtes Highlight.“ Für Felix Carstens<br />

ein Beispiel für das, was ihn an der Luftfahrt besonders reizt<br />

und die berufliche Zukunft interessant macht – denn er weiß:<br />

„Die Flughäfen wachsen über ihre klassische Funktion hinaus.“<br />

Geschäftsbereich Real Estate Management<br />

Mitarbeiter: 80<br />

Bereichsleiter: Carsten Wilmsen<br />

Zuständigkeit: Das Real Estate Management ist dafür verantwortlich, die<br />

Immobilie Flughafen zusammenhängend zu entwickeln und Infrastruktur<br />

an interne und externe Kunden zu vermarkten. Neben dem klassischen<br />

Immobilienmanagement, der Vermietung von Büroflächen und der<br />

Grundstücksverwaltung gehören auch die Projektentwicklung sowie die<br />

eigentlichen Planungs- und Bauaufgaben in die Verantwortung des Real<br />

Estate Management.<br />

Neues aus dem Bereich Real Estate Management<br />

Trotz eines wettbewerbsintensiven und wirtschaftlich anspruchsvollen<br />

Umfeldes konnten die Vermietungen von Büroflächen<br />

und Hallen auf dem Flughafengelände im vergangenen<br />

Jahr stabil gehalten werden. Mit einer großen Zahnarztpraxis<br />

gewann das Real Estate Management zudem einen interessanten<br />

neuen Mieter und legte damit den Grundstein für die<br />

künftige Entstehung eines medizinischen Dienstleistungszentrums.<br />

Während eine feierliche Veranstaltung mit den an der<br />

Planung und am Bau beteiligten Unternehmen, Partnern und<br />

Mitarbeitern den formalen Schlusspunkt des Projekts HAM 21<br />

und von zehn Jahren Flughafenausbau setzte, stellte das Real<br />

Estate Management <strong>2010</strong> gleichzeitig die Weichen für die Flughafenentwicklung<br />

der Zukunft.<br />

Orientiert am Bedarf des Airports bis zum Jahr 2020 hat der<br />

Bereich maßgeblichen Entwicklungsbedarf konkretisiert und<br />

koordiniert. „Im Jahr 2011 werden wir die Vorhaben für die<br />

Sanierung unserer Flugbetriebsflächen, wie Vorfelder und<br />

Rollwege, in klare Projektstrukturen überführen und ausarbeiten<br />

sowie auch auf der Landseite des Flughafens konkrete<br />

Entwicklungsvorhaben, wie beispielsweise die Planung und<br />

Realisierung zusätzlichen Parkraums, beginnen“, gibt Carsten<br />

Wilmsen, Bereichsleiter Real Estate Management, einen Ausblick<br />

auf die Projekte der nächsten Monate. „Darüber hinaus<br />

wird der Startschuss für die detaillierten Planungen eines<br />

neuen Luftfrachtzentrums fallen.“<br />

28 29


Geschäftsbereich Ground Handling<br />

Das Unmögliche möglich machen<br />

„Am <strong>Hamburg</strong> Airport bekommt man als Mitarbeiter<br />

früh Verantwortung übertragen. So koordinieren wir<br />

nach erfolgter Einarbeitung die Abfertigung eines<br />

Flugzeugs auf dem Vorfeld. Dabei muss man sich selbst<br />

organisieren und alle, zumeist parallel ablaufenden<br />

Aufgaben im Blick haben.“<br />

Zitat: Irene Lak, Auszubildende zur Servicekauffrau im Luftverkehr (Foto links)<br />

Theofania Rautogiannes, Planerin Externes Personalmanagement GroundSTARS (Foto rechts)<br />

30 31


Geschäftsbereich Ground Handling<br />

Das Unmögliche möglich machen<br />

Wenn Theofania Rautogiannes (Foto oben, Mitte) morgens um<br />

8:00 Uhr ihr Büro in unmittelbarer Nähe der Pier aufschließt,<br />

dann ist zwar der konkrete Verlauf ihres Arbeitstages noch<br />

offen, aber dass sich der Ausspruch des berühmten Naturforschers<br />

Charles Darwin bewahrheiten wird, darauf kann sich die<br />

24-jährige <strong>Hamburg</strong>erin verlassen: Nichts in der Geschichte<br />

des Lebens ist beständiger als der Wandel. Es wirkt wie ein<br />

Schlüsselwort in der Erzählung der jungen Frau, die im August<br />

2007 ihre Ausbildung zur Servicekauffrau im Luftverkehr<br />

bei der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH begann und bereits nach<br />

zweieinhalb Jahren mit Erfolg abschloss: Wandel. Man könnte<br />

auch sagen: Sie muss das Unmögliche möglich machen. Sie<br />

muss nämlich 230 Zeitarbeitskräfte in der Flugzeugabfertigung,<br />

Flugzeugreinigung und Gepäckabfertigung an jedem Tag der<br />

Woche so einplanen, dass immer genau die richtige Anzahl<br />

von Arbeitskräften zu exakt dem richtigen Zeitpunkt am <strong>Hamburg</strong><br />

Airport einsatzbereit ist. Und das will gekonnt sein, denn<br />

jede einzelne Änderung des Flugplans, der Wetterverhältnisse<br />

oder auch die Krankmeldung eines Kollegen erfordert eine<br />

Überarbeitung des Dienstplans.<br />

„Pro Woche komme ich auf 60 bis 70 Umdisponierungen.<br />

Dabei ist es mein Ziel, die Wünsche der Mitarbeiter in Bezug<br />

auf Familienereignisse, Fahrgemeinschaften, Kinderbetreuung<br />

und Urlaub so gut wie irgend möglich zu berücksichtigen“,<br />

erklärt die einsatzfreudige Planerin – um sofort noch ein<br />

wichtiges Kriterium hinzuzufügen: „Natürlich berücksichtige<br />

ich die Qualifikation des Einzelnen genauso wie die laufenden<br />

Weiterbildungen.“ Ihr Erfolgsrezept: persönlicher Ehrgeiz, um<br />

alle Planungsaufgaben so gut wie irgend möglich zu erfüllen,<br />

ein hohes Maß an Flexibilität, um schnell zu reagieren, und ein<br />

gutes menschliches Verhältnis zu „ihren“ Zeitarbeitskräften.<br />

Von all dem berichtet Theofania Rautogiannes ihrer Kollegin<br />

Irene Lak (Foto rechts). Diese steht kurz vor dem erfolgreichen<br />

Abschluss ihrer eigenen Ausbildung zur Servicekauffrau im<br />

Luftverkehr, teilt die Begeisterung ihrer Kollegin für das Flughafengeschehen<br />

und hat bereits zahlreiche Ausbildungsstationen<br />

durchlaufen.<br />

Wie lebendig es an einem internationalen Verkehrsflughafen<br />

zugeht, erlebte sie beispielsweise auf der Rampe: „Am <strong>Hamburg</strong><br />

Airport bekommt man als Mitarbeiter früh Verantwortung<br />

übertragen. So koordinieren wir nach erfolgter Einarbeitung die<br />

Abfertigung eines Flugzeugs auf dem Vorfeld. Dabei muss man<br />

sich selbst organisieren und alle, zumeist parallel ablaufenden<br />

Aufgaben im Blick haben.“ Besonders angetan ist die junge<br />

Frau aus <strong>Hamburg</strong>-Bramfeld von der Fokker 50 der VLM aus<br />

den Niederlanden – mit 50 Sitzplätzen hat das zweimotorige<br />

Turboprop-Flugzeug eine überschaubare Größe. Nach ihrer<br />

Ausbildung möchte die 22-Jährige Luftverkehrsmanagement<br />

studieren. Konkrete Vorstellungen von ihrem späteren Arbeitsgebiet<br />

hat sie bereits: „Ich interessiere mich sehr für Projektentwicklung<br />

und Organisation im Terminalbetrieb, natürlich am<br />

liebsten am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen.“<br />

Beide Mitarbeiterinnen sind sich einig, dass der Arbeitsplatz<br />

Flughafen an Vielfältigkeit nicht zu übertreffen ist. Theofania<br />

Rautogiannes: „Wir Flughafenmitarbeiter sind auf allen Partys<br />

beliebt, weil wir viele spannende Geschichten vom Flughafen<br />

zu erzählen haben. Meine Freunde hören interessiert zu, denn<br />

mein Arbeitsplatz ist alles andere als alltäglich.“ Irene Lak<br />

stimmt fröhlich zu: „Oft stellen Freunde mir Fragen zu ihrer<br />

eigenen Urlaubsplanung, denn in ihrer Vorstellung kenne ich<br />

mich mit allem rund ums Reisen aus.“<br />

Trotz des täglichen Umgangs mit Mensch und Flugzeug am<br />

<strong>Hamburg</strong> Airport bleibt noch genug Platz für das, was aus<br />

Arbeit Berufung macht: Faszination. Theofania Rautogiannes<br />

bewundert die mächtigen Boeing-777-Großraumflugzeuge von<br />

Emirates, die <strong>Hamburg</strong> mit Dubai verbinden. Da macht es sich<br />

gut, dass die renommierte Fluggesellschaft gerade die Aufnahme<br />

eines zweiten täglichen 777-Fluges nach <strong>Hamburg</strong> angekündigt<br />

hat. Auch Irene Lak zieht es dorthin, wo gelandet wird:<br />

an die Piste. Sie beobachtet voller Begeisterung das Aufsetzen<br />

der Flugzeuge. „Ich liebe es, zuzuschauen, wenn die Flugzeuge<br />

einschweben, aufsetzen und ausrollen.“<br />

Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der<br />

Wandel. Vielleicht gibt es doch eine winzige Ausnahme: die<br />

Faszination Fliegen.<br />

Geschäftsbereich Ground Handling<br />

Mitarbeiter: 662<br />

Bereichsleiter: Christian Noack<br />

Zuständigkeit: Das Ground Handling kümmert sich um alle Serviceleistungen,<br />

die ein Flugzeug am Boden benötigt. Die Airlines können diese im Paket oder<br />

einzeln buchen. Am <strong>Hamburg</strong> Airport umfasst der Geschäftsbereich Ground<br />

Handling die drei FHG-Tochtergesellschaften CATS (Flugzeugreinigung und Kabinenmechanik),<br />

STARS (Transportdienstleistungen, Flugzeugschlepps und Flugzeugenteisung)<br />

und GroundSTARS (Flugzeugabfertigung, Be- und Entladung).<br />

Diese Unternehmen nutzen insgesamt 1.200 Fahrzeuge und Gerätschaften.<br />

Neues aus dem Bereich Ground Handling<br />

„Wir messen bei jedem einzelnen Flugereignis unsere Perfor-<br />

mance und verfassen für jeden verspäteten Flug einen Report.<br />

Wir lernen aus diesen Erkenntnissen, und dadurch verbessern<br />

wir uns kontinuierlich“, berichtet Bereichsleiter Christian<br />

Noack. Ab wann ein Flug als verspätet gilt, ist klar geregelt:<br />

„Wir zählen bereits, wenn das Flugzeug eine Minute nach seiner<br />

im Flugplan festgelegten Blockzeit von seiner Position rollt.“<br />

Natürlich wird auch festgehalten, wenn ein Flug verspätet in<br />

<strong>Hamburg</strong> landet. Christian Noack: „<strong>2010</strong> hatten aufgrund zahlreicher<br />

Unregelmäßigkeiten im Luftverkehr, wie z. B. Schnee,<br />

Aschewolke oder Fluglotsenstreiks, rund die Hälfte aller Flüge<br />

eine Ankunftsverspätung. Das erfordert einerseits täglich eine<br />

Anpassung unserer Personal- und Geräteplanung, andererseits<br />

verlangt dies unseren operativen Kolleginnen und Kollegen<br />

Flexibilität ab.“ In zwei Projekten erfolgte eine schrittweise Perfektionierung<br />

bestehender Arbeitsabläufe. Mit Swiss International<br />

Air Lines wurde die Flugzeugkabinenreinigung dokumentiert<br />

und weiter verbessert. Mit dem Ziel, die täglich rund 280<br />

Bustransporte auf dem Vorfeld kundenfreundlicher, schneller<br />

und wirtschaftlicher durchführen zu können, wurden mit der<br />

Lufthansa alle Abläufe überprüft. Durch diese Veränderungen<br />

kann jedes Bus-Boarding bis zu drei Minuten schneller erfolgen<br />

– ein Effizienzgewinn von über 5.000 Stunden pro Jahr.<br />

32 33


RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

Industriemechaniker und Elektroniker arbeiten<br />

Hand in Hand<br />

„Wir arbeiten in fast allen Bereichen des Flughafens<br />

und wechseln so gut wie jeden Tag unser Arbeitsumfeld.<br />

Jeder Tag ist anders, das macht meinen Job so spannend.“<br />

Hendrik Südhaus, Industriemechaniker RMH<br />

34 35


RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

Industriemechaniker und Elektroniker arbeiten<br />

Hand in Hand<br />

Im Blockheizkraftwerk am <strong>Hamburg</strong> Airport ist es heiß, laut<br />

und eng. Ein unwirtlicher Arbeitsplatz und doch müssen sich<br />

die Männer der RMH mehrere Tage dort aufhalten. Diesmal<br />

muss ein Katalysator ausgetauscht werden, eine Arbeit, die<br />

großes handwerkliches Geschick und persönlichen Einsatz<br />

erfordert. Hendrik Südhaus (Foto Seite 34 / 35) setzt seine Flex<br />

an und trennt den schweren Katalysator von den Leitungen.<br />

Am Abend wird er spüren, was er an diesem Tag geleistet hat.<br />

Hendrik Südhaus ist Industriemechaniker bei der Flughafen-Tochtergesellschaft<br />

Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong>, kurz RMH.<br />

147 Schlosser und Elektriker, Hoch- und Tiefbauer arbeiten hier<br />

und sind für die Instandhaltung der Gebäude und der technischen<br />

Anlagen zuständig. Vom Austausch der Katalysatoren im<br />

Blockheizkraftwerk bis zum Reparieren von Zimmertüren: Das<br />

Aufgabengebiet ist umfangreich und kann in seiner Vielfalt kaum<br />

aufgezählt werden. Aber genau das macht den großen Reiz aus.<br />

Hendrik Südhaus begann seine Ausbildung im Jahr 1998.<br />

„3,5 Jahre dauerte meine Lehre. Eine doch kurze Zeit, wenn<br />

man wirklich alles wissen und lernen will“, sagt der heute<br />

30-Jährige. Begeistert zeigt sich Hendrik Südhaus von der<br />

Vielseitigkeit seiner Arbeit. „Wir arbeiten in fast allen Bereichen<br />

des Flughafens und wechseln so gut wie jeden Tag unser<br />

Arbeitsumfeld. Jeder Tag ist anders, das macht meinen Job so<br />

spannend.“ Dass Hendrik Südhaus den gesamten Flughafen<br />

wie seine Westentasche kennt, ist seiner Herkunft geschuldet.<br />

Schon der Großvater arbeitete am Flughafen, trat seinen Dienst<br />

im Jahr 1948 an. Vater Gerd Südhaus ist noch heute bei der<br />

Verkehrsaufsicht tätig. „Ich bin in den Flughafen hineingeboren<br />

und hier aufgewachsen. In dritter Generation decken wir schon<br />

einen großen Teil der 100-jährigen Geschichte ab. 80 Jahre<br />

Südhaus am Flughafen sozusagen“, meint der 30-Jährige<br />

lächelnd. Auch wenn Hendrik Südhaus manchmal die Funken<br />

sprühen lässt, arbeitet er doch lieber filigraner. „Am liebsten<br />

schweiße ich im WIG-Verfahren. Das ist doch eine größere<br />

Herausforderung und macht daher mehr Spaß“, sagt er.<br />

Im Drei-Schicht-Betrieb sind die Mitarbeiter der RMH an 365<br />

Tagen des Jahres für alle technischen Herausforderungen zuständig.<br />

Hand in Hand arbeiten die Industriemechaniker dabei<br />

mit den Elektronikern. „Es kommt oft vor, dass ich mit einem<br />

jungen Kollegen von den Elektronikern zusammenarbeite“, so<br />

Hendrik Südhaus. Mit Jan Schröder (Foto oben) zum Beispiel.<br />

Der 20-Jährige hat gerade seine Ausbildung zum Elektroniker<br />

für Betriebstechnik absolviert und ist jetzt frischgebackener<br />

Geselle. Das Thema seiner Abschlussarbeit: Für das Steuerungsprogramm<br />

des Auffangbeckens an der Umlaufstraße –<br />

SIMATIC S7 – hat der junge Computerspezialist ein Steuerungsprogramm<br />

neu geschrieben. „Dass dieses SPS-Programm<br />

bereits im Einsatz ist, macht mich besonders stolz“,<br />

sagt Jan Schröder. Auch sein Aufgabengebiet ist vielfältig.<br />

Dazu gehören zum Beispiel die Instandhaltung der Startbahnelektronik<br />

und -beleuchtung, die Verkabelung der Rollbahnen,<br />

die Anflugbefeuerung und ihre Überwachungseinrichtungen,<br />

aber auch die Funktionsfähigkeit der Haustechnik und der Gepäckbeförderung.<br />

Weiterhin sind Elektroniker auch für die<br />

Wartung und Reparatur von Toranlagen, Aufzügen, Fahrtreppen<br />

und Fluggastbrücken zuständig. Auch Jan Schröder<br />

ist gerne im großen Stil im Einsatz. Im Gepäckkeller an der<br />

Förderanlage, in den Terminals an den Drehtüren oder an der<br />

Pier bei den Fluggastbrücken – nicht viele Elektroniker haben<br />

so ein breites Aufgabengebiet. 24 junge Männer hat die RMH<br />

derzeit in der Ausbildung: zwölf Industriemechaniker und zwölf<br />

Elektroniker. Angestellt sind sie in dieser Zeit bei der Flughafen<br />

<strong>Hamburg</strong> GmbH und leisten ihre praktische Arbeit bei der<br />

Flughafentochter RMH.<br />

Die Ausbildungszeit bei den handwerklichen Berufen liegt bei<br />

3,5 Jahren. „Wir versuchen allen Auszubildenden nach ihrer<br />

Lehre einen Arbeitsvertrag anzubieten“, sagt Roland Märtins,<br />

Geschäftsführer der RMH. „Zunächst erst einmal für sechs Monate,<br />

meist mündet dies aber in ein festes Arbeitsverhältnis.“<br />

Für Märtins ist das Ausbilden ein wichtiger Bestandteil der Firmenkultur.<br />

„Junge Menschen bringen frische Ideen und neuen<br />

Elan ins Unternehmen.“ Zudem muss sich auch der Flughafen<br />

mit seinen Tochterunternehmen dem demografischen Wandel<br />

stellen. „Selbst ausgebildet zu haben, ist hier der größte<br />

Garant für einen hohen Standard an Arbeitsqualität“, so<br />

Märtins. Wenn nach acht Stunden die Arbeitszeit endet, ist ein<br />

Handwerker eben ein Handwerker. Dann beschäftigt sich Jan<br />

Schröder am liebsten mit dem Innenleben von Computern und<br />

Hendrik Südhaus mit der Technik seines Oldtimers, Baujahr<br />

1965. Die beste Entspannung für den anspruchvollen Job am<br />

Flughafen.<br />

Tochtergesellschaft: RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

Mitarbeiter: 150<br />

Geschäftsführung: Roland Märtins (Foto links), Manfred Meiser (Foto rechts)<br />

Zuständigkeit: Die Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH ist eine 100-prozentige<br />

Tochtergesellschaft der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH. Das Unternehmen<br />

erbringt unter anderem Dienstleistungen in den Bereichen Gebäude-, Anlagen-<br />

und Flächenmanagement. Dazu gehören die Inspektion, Wartung, Instandsetzung<br />

und Verbesserung von Anlagen und Gebäuden. Das Kundenportfolio beinhaltet<br />

neben der FHG die Unternehmen der Unternehmensgruppe <strong>Hamburg</strong> Airport,<br />

Konzessionäre und auch weitere Kunden außerhalb dieser Kreise.<br />

Neues von der Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

Fragt man Roland Märtins, Geschäftsführer der Real Estate<br />

Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH, nach dem Unwort <strong>2010</strong>, erwidert<br />

er spontan: „Winter“. Denn dieser schlug <strong>2010</strong> besonders<br />

lange und hart zu. „Die RMH ist am <strong>Hamburg</strong> Airport für den<br />

Winterdienst zuständig. Wir räumen alle Flächen am Flughafen,<br />

seien es Start-, Lande- und Rollbahnen, Vorfelder oder<br />

Betriebsstraßen. Die RMH verfügt über die nötigen Gerätschaften<br />

und das ausgebildete Personal, aber eine solche Intensität<br />

hatten wir noch nie zu bewältigen. Der Winter <strong>2010</strong> war eine<br />

außergewöhnlich hohe Belastung für unser Personal und Material.“<br />

Ein schwieriges wirtschaftliches Jahr ist es für die RMH<br />

deshalb geworden, weil der größte Teil der Arbeiten für die<br />

Muttergesellschaft Flughafen <strong>Hamburg</strong> durch Pauschalverträge<br />

abgedeckt wird. Wenn die tatsächlichen Arbeiten die prognostizierten<br />

übersteigen, ist das schlecht für den Vertragsnehmer.<br />

„An einer Veränderung arbeiten wir mit Hochdruck“, sagt<br />

Roland Märtins. Es soll im Detail dokumentiert werden, welche<br />

Arbeiten die RMH leistet und was diese kosten. So können<br />

Verträge maßgeschneidert ausgehandelt werden. Auch wenn<br />

die finanziellen Ziele für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> nicht erreicht<br />

werden konnten, der Umsatz <strong>2010</strong> war der höchste in der Geschichte<br />

der Flughafen-Tochter. Für 2011 stehen weitere Projekte<br />

zur Optimierung der Abläufe an. „Wir müssen uns noch<br />

stärker an den Bedürfnissen unserer Kunden orientieren“, sagt<br />

Märtins. Hierzu zählen neben der Muttergesellschaft Flughafen<br />

<strong>Hamburg</strong> GmbH die Unternehmen auf dem Flughafengelände.<br />

36 37


SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services GmbH & Co. KG<br />

Zündkerzentests und Zahnriemenwechsel<br />

auf dem Flughafen<br />

„Die Arbeit bei SAEMS ist unglaublich vielfältig.<br />

Wir haben hier mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen<br />

zu tun, vom LKW über Fluggasttreppen bis hin zum<br />

normalen PKW und Elektro-Scooter. So etwas ist in<br />

anderen Betrieben eher selten der Fall.“<br />

Mehmet Hasaltay, KFZ-Mechatroniker (Foto rechts), und Nils Hanke, Auszubildender zum<br />

KFZ-Mechatroniker (Foto links)<br />

38 39


SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services GmbH & Co. KG<br />

Zündkerzentests und Zahnriemenwechsel<br />

auf dem Flughafen<br />

Hier macht das Herz eines jeden Fahrzeugliebhabers Freudensprünge:<br />

In der Reparaturhalle von SAEMS (die Abkürzung<br />

steht für Special Airport Equipment and Maintenance Services<br />

GmbH & Co. KG) geben sich an diesem Nachmittag im goldenen,<br />

frühlingshaften Sonnenschein die verschiedensten Fahrzeugarten<br />

– vom großen Gelenkbus bis hin zum kleinen Ford<br />

Courier – ein Stelldichein. Kfz-Mechatroniker Mehmet Hasaltay<br />

(Foto oben, links) ist mitten in der regelmäßigen Wartung<br />

eines Erdgasschleppers. 32 davon sind auf dem Vorfeld von<br />

<strong>Hamburg</strong> Airport im Einsatz, um Gepäck von den Terminals zu<br />

den Flugzeugen und von den Flugzeugen in die Terminals zu<br />

transportieren. Auch Passagierbusse nutzen Erdgas als Treibstoff.<br />

Nach 2.000 Betriebsstunden kommt ein Gepäckschlepper<br />

dann hierher in die Halle südlich des Luftfrachtzentrums, um<br />

auf Herz und Nieren geprüft zu werden. Oder wohl eher: auf<br />

Gasleitung und Zündkerze. „Damit bin ich noch die nächsten<br />

zwei bis drei Tage beschäftigt“, erzählt der junge Mann, der im<br />

Jahr <strong>2010</strong> seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker beendet<br />

hat. Neben den Routinearbeiten, wie Ölfilter- und Zahnriemenwechsel,<br />

kommen schließlich noch die anfallenden Reparaturen<br />

dazu, die erst während der Wartung offenkundig werden.<br />

Pro Tag erhält das Team von SAEMS 30 bis 40 Aufträge. Die<br />

reichen vom Reifentausch bei einem PKW bis zur Jahresinspektion<br />

des großen Löschfahrzeugs Z8 von der Flughafenfeuerwehr.<br />

Das 1.000-PS-Gefährt ist mit so viel Technik ausgerüstet,<br />

dass seine Wartung eine ganze Woche dauert. Für Mehmet<br />

Hasaltay und Nils Hanke (rechts), der gerade im zweiten Jahr<br />

seiner Ausbildung ist, eine der spannendsten Aufgaben ihres<br />

Berufs, wie sie berichten, denn so viele Details gibt es sonst an<br />

kaum einem einzigen Fahrzeug.<br />

„Die Arbeit bei SAEMS ist unglaublich vielfältig“, sind sich<br />

beide einig. „Wir haben hier mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen<br />

zu tun, vom LKW über Fluggasttreppen bis hin zum<br />

normalen PKW und Elektro-Scooter. So etwas ist in anderen<br />

Betrieben eher selten der Fall.“ Handwerkliches Geschick und<br />

das Interesse für Fahrzeuge aller Art hat sie beide zu ihrem<br />

Berufswunsch Kfz-Mechatroniker geführt. Während früher<br />

Kfz-Mechaniker und Kfz-Elektriker für Kraftfahrzeuge zuständig<br />

waren, erfordern moderne Fahrzeuge mit Bordcomputern<br />

eben auch erweiterte Kenntnisse in Mechanik, Elektronik und<br />

Informatik – heute alles aus einer Hand der Kraftfahrzeugmechatronik.<br />

Dass sie ihren Wunschberuf einmal auf einem Flughafen ausüben<br />

würden, hätten die beiden jungen Männer nicht gedacht.<br />

Und wer würde auch vermuten, dass auf einem Flughafen<br />

mit jährlich 13 Millionen Passagieren 21 Menschen als Kfz-<br />

Schlosser, -Mechaniker und -Mechatroniker arbeiten? Doch<br />

der Fuhrpark des Flughafens und seiner Partner muss schließlich<br />

immer einsatzbereit sein, und genau dafür sorgt das<br />

SAEMS-Team. Wer seine dreieinhalbjährige Ausbildung bei<br />

SAEMS beginnt, der ist sofort mittendrin in der Praxis. Jeder<br />

Azubi wird einem Gesellen zugeordnet, mit dem er dann<br />

gemeinsam an den Fahrzeugen arbeitet. „Ab dem dritten Lehrjahr,<br />

manchmal schon in der Mitte des zweiten“, weiß Mehmet<br />

Hasaltay aus eigener Erfahrung, „ist man allein für Wartung<br />

oder Reparaturen zuständig.“ So wie Nils Hanke, der an diesem<br />

Tag an einem Ford Courier die Ansaugbrücke – das Teil<br />

im Motor, das für die Verteilung der angesaugten Frischgase<br />

auf die einzelnen Zylinder zuständig ist – repariert, den Keilriemen<br />

ersetzt und jetzt mit dem lastabhängigen Bremsventil<br />

beschäftigt ist. Sechs Wochen am Stück ist er in den Werkstätten<br />

eingesetzt, dann folgt jeweils ein zweiwöchiger Berufsschulblock<br />

oder ein Lehrgang bei der <strong>Hamburg</strong>er Kfz-Innung.<br />

Dort haben die angehenden Mechatroniker, aber auch diejenigen,<br />

die bereits ausgelernt haben, die Möglichkeit, Weiterbildungskurse<br />

zu besuchen.<br />

Dass man am Flughafen nicht nur reiner Autofan bleiben<br />

kann, beweisen die Kfz-Experten bei der Frage nach ihrem eindrucksvollsten<br />

Erlebnis. „Die Reparatur des Spezialfahrzeugs<br />

Z8 der Feuerwehr“, sagt Mehmet Hasaltay. Und ergänzt nach<br />

kurzer Pause: „Und die Landungen großer Flugzeuge, wie der<br />

A380 oder der Antonov 225.“ Wer am Flughafen arbeitet, wird<br />

eben fast automatisch zu einem echten Luftfahrtenthusiasten.<br />

Beteiligung: SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services<br />

GmbH & Co. KG<br />

Mitarbeiter: 29<br />

Geschäftsführung: Horst Esser (Foto links), Andreas Damaske (Foto rechts)<br />

Zuständigkeit: SAEMS ist ein Gemeinschaftsunternehmen der FHG<br />

(60 Prozent) und der Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH<br />

(40 Prozent). Das Unternehmen ist in der Instandhaltung und Vermietung von<br />

flughafenspezifischen Fahrzeugen und Geräten tätig. Kunden sind die Bodenverkehrsdienste,<br />

die FHG-Gruppe, die Lufthansa Technik AG sowie andere<br />

Unternehmen, die am <strong>Hamburg</strong> Airport tätig sind.<br />

Neues von der Special Airport Equipment and<br />

Maintenance Services GmbH & Co. KG<br />

Viel zu tun hatte das Team von SAEMS im vergangenen Jahr<br />

vor allem mit den sogenannten Sondergeräten. Denn während<br />

des „Jahrhundertwinters“ Anfang <strong>2010</strong> waren Schneepflüge,<br />

Räum- und Enteisungsfahrzeuge im wochenlangen Dauereinsatz<br />

– und anschließend zur Wartung und Reparatur bei<br />

SAEMS. „Bei den Fahrzeugen und Gerätschaften hatten die<br />

ständige Nutzung und der Streumitteleinsatz natürlich ihre<br />

Spuren hinterlassen“, so Horst Esser, Geschäftsführer des<br />

Tochterunternehmens. „Durch die Folgeerscheinungen des<br />

Winters hatten wir viele zusätzliche Aufträge, die sich wie ein<br />

roter Faden durch das gesamte Jahr gezogen haben.“<br />

85 Prozent der SAEMS-Kunden gehören dem FHG-Konzern an,<br />

der Großteil unter ihnen sind die Bodenverkehrsdienste. Und<br />

die wollen selbstverständlich sicherstellen, dass alle Geräte<br />

und Fahrzeuge stets in bestem Zustand und einsatzbereit sind.<br />

Spitzenzeiten hatten die Wartungsprofis ausgerechnet – aber<br />

nicht überraschend – zu einem Moment, als der europäische<br />

Flugverkehr selbst fast ruhte: während der Vulkanaschewolke<br />

aus Island. Für viele Unternehmen der passende Zeitpunkt, den<br />

gesamten Fuhrpark von Grund auf warten zu lassen.<br />

40 41


AIRSYS-Airport Business Information Systems GmbH<br />

Die Administratoren am <strong>Hamburg</strong> Airport<br />

„Unsere Arbeit am <strong>Hamburg</strong> Airport bringt ständige Veränderungen<br />

und Bewegungen mit sich. Neben den alltäglichen<br />

Aufgaben der IT-Betreuung fördern neue Technologien nicht<br />

nur die Kreativität, sondern auch die Selbstverantwortung<br />

der Mitarbeiter.“<br />

Zitat: Christine Manthei, Fachinformatikerin bei AIRSYS (Foto rechts)<br />

Michael Wiench, Systemadministrator und Ausbildungsbeauftragter bei AIRSYS (Foto links)<br />

42 43


AIRSYS-Airport Business Information Systems GmbH<br />

Die Administratoren am <strong>Hamburg</strong> Airport<br />

Es blinkt und surrt im Rechenzentrum von AIRSYS. 90 große<br />

Server reihen sich hier aneinander und sorgen dafür, dass<br />

<strong>Hamburg</strong> Airport funktioniert. Ob Datensicherung, die Verwaltung<br />

operativer Flugdaten oder auch die Anzeige der Ankunftsund<br />

Abflugzeiten – ohne Computer kann ein Flughafen heute<br />

nicht mehr auskommen. Zwischen den umherfliegenden Bits<br />

und Bytes knien Michael Wiench (Foto oben, rechts) und<br />

Christine Manthei (links) vor einem der Server, um ihn auf Fehler<br />

hin zu überprüfen. „Jeder Server hat eine andere Funktion,<br />

abhängig vom jeweiligen Aufgabengebiet des Anwenders“,<br />

erklärt Michael Wiench. „Vorkommende Störungen sind teilweise<br />

von hier aus zu beheben, manchmal auch nur vor Ort.“<br />

Der 54-jährige Systemadministrator ist seit 1999 am <strong>Hamburg</strong><br />

Airport tätig und seitdem auch der Ausbildungsbeauftragte bei<br />

AIRSYS.<br />

Christine Manthei befand sich ab ihrem zweiten Ausbildungsjahr<br />

unter seinen „Fittichen“. Die 27-jährige Fachinformatikerin<br />

fing im August 2000 ihre dreijährige Ausbildung bei AIRSYS<br />

an und ist immer noch begeistert bei der Sache: „Wir haben<br />

einfach einen spannenden Themenbereich: Ob es sich um die<br />

Planung oder Installation der Bildschirme mit den Start- und<br />

Landezeiten der Flugzeuge handelt oder um die Entwicklung<br />

einer speziellen Software zur Erfassung von Gepäckstücken<br />

– unsere Arbeit ist unheimlich vielfältig. Wir stellen Grundlagen<br />

zur Verfügung, haben aber auch Eigenentwicklungen zu<br />

betreuen.“ Ob Programmierung, Benutzerservice, Administration<br />

oder die Beantwortung von Fragen über die Hotline – bei<br />

den IT-Profis läuft die gesamte IT-Infrastruktur des Flughafens<br />

zusammen. Christine Manthei weiß die ständigen Veränderungen<br />

und Bewegungen in ihrem Beruf zu schätzen, denn so<br />

kommt keine Langeweile auf. Es kam sogar schon vor, dass sie<br />

ihr Büro gegen einen Arbeitsplatz in luftiger Höhe und mit<br />

einem fantastischen Ausblick auf das gesamte Vorfeld tauschen<br />

durfte, um auf dem Tower der Deutschen Flugsicherung<br />

eine Computerstörung zu beheben. „Mir macht es einfach<br />

Spaß, logische Abläufe zu erkennen und herzustellen“, so die<br />

<strong>Hamburg</strong>erin. Ihren Spaß an Zahlen lebt sie auch bei Computerspielen<br />

in ihrer Freizeit aus.<br />

Dafür kann ihr ehemaliger Ausbildungsleiter Michael Wiench<br />

sich nicht begeistern. „Nach neun Stunden am Rechner brauche<br />

ich einen anderen Ausgleich“, sagt der Schleswig-Holsteiner.<br />

In seinem Job als Systemadministrator hat er schon oft<br />

Hartnäckigkeit bewiesen: „Ich habe mal drei Monate lang acht<br />

Stunden am Tag einen Fehler gesucht – und letztendlich auch<br />

gefunden“, so der gelernte Industriefachwirt, der seit fast zwölf<br />

Jahren bei AIRSYS arbeitet. „In unserem Job darf man eben<br />

nicht schnell aufgeben. Man sollte nicht nur lösungsorientiert<br />

denken können, sondern auch Biss haben“, kommentiert er<br />

sein Durchhaltevermögen. Seine Ausbildereignungsprüfung<br />

absolvierte er bereits vor 23 Jahren, er ist aber immer noch mit<br />

großer Freude dabei, junge Menschen während der Ausbildung<br />

zu begleiten. „Wir haben hier bei AIRSYS immer nur einen<br />

Azubi zur Zeit. Ich stelle den Ausbildungsplan auf, schaue, ob<br />

die Lernziele erreicht werden, und unterstütze die jungen<br />

Leute“, sagt Michael Wiench. Was man als guter Ausbilder<br />

mitbringen muss? Er muss nicht lange nachdenken: „Ein<br />

Gespür für Menschenführung, Geduld, Organisationstalent und<br />

Zuverlässigkeit.“<br />

Der besondere Reiz seiner Arbeit als Systemadministrator am<br />

Flughafen liegt für ihn nicht nur in den verschiedenen Aufgabengebieten,<br />

sondern auch in den unterschiedlichen Techniken<br />

– ob Funktechnik, Handy, Netzwerktechnik oder Kameras.<br />

„Wir haben überall unsere Finger mit drin“, schmunzelt der<br />

Vater zweier mittlerweile erwachsener Kinder. Als großen Kraftakt<br />

bezeichnet Michael Wiench die Eröffnung des neuen<br />

Terminals 1 im Jahr 2005. Zu der Zeit saß er an der Hotline der<br />

Administrationsbereiche und half dabei, so manche Hindernisse<br />

technischer Art zu überwinden. Gleichzeitig sind die<br />

Terminals für ihn auch ein Rückzugsort: „Manchmal hilft es,<br />

Abstand zu gewinnen, um komplizierte technische Lösungen<br />

zu finden. Das kann ich hier zwischen den vielen reisenden<br />

Menschen sehr gut.“<br />

Neben dem interessanten Tätigkeitsfeld schätzt Michael<br />

Wiench vor allem eins an seinem Arbeitsplatz <strong>Hamburg</strong><br />

Airport: die nette und fachliche Zusammenarbeit und den<br />

Austausch mit seinen Kollegen. „Wir haben einen lockeren<br />

Umgang und duzen uns untereinander, wir sind eben die<br />

Airport Family.“<br />

Tochtergesellschaft: AIRSYS-Airport Business Information<br />

Systems GmbH<br />

Mitarbeiter: 48<br />

Geschäftsführung: Peter Liske (Foto links), Wolfgang Müller (Foto Seite 47)<br />

Zuständigkeit: Als IT-Spezialist für Flughäfen und Airlines ist die AIRSYS-<br />

Airport Business Information Systems GmbH für den Betrieb der gesamten<br />

Datenverarbeitung und Kommunikationstechnik der FHG-Gruppe verantwortlich.<br />

Die 100-prozentige Tochter von <strong>Hamburg</strong> Airport ist seit dem<br />

1. Oktober 2002 am Markt vertreten und bietet seither ihre Services auch<br />

externen Unternehmen an.<br />

Neues von AIRSYS-Airport Business Information<br />

Systems GmbH<br />

„<strong>2010</strong> stand für AIRSYS eines im Vordergrund, nämlich<br />

<strong>Hamburg</strong> Airport fit zu machen für das nächste Jahrzehnt“,<br />

sagt Geschäftsführer Peter Liske. Dazu gehörten umfangreiche<br />

Konzeptarbeiten für eine neue AODB (Airport Operational Database),<br />

das zentrale System für alle operativen Anwendungen.<br />

Aufgrund der veränderten Anforderungen war eine Weiterentwicklung<br />

des bestehenden Systems notwendig, um zukunftsorientiert<br />

arbeiten zu können. Noch klarer tönen die Passagierinformationen<br />

durch das Terminal 2, das <strong>2010</strong> mit einer neuen<br />

elektroakustischen Anlage ausgerüstet wurde. Für die flächendeckende<br />

Ausstattung des Flughafens mit Defibrillatoren hat<br />

AIRSYS die notwendige IT-Anbindung realisiert. Ebenso wurde<br />

die IT-Infrastruktur für die Erweiterung der zentralen Sicherheitskontrolle<br />

in der Airport Plaza von AIRSYS geplant und umgesetzt.<br />

Auch außerhalb des Flughafens sind die IT-Spezialisten<br />

gut im Geschäft: Für einen großen externen Kunden wurde das<br />

von AIRSYS selbst entwickelte Abrechnungssystem in SAP<br />

erweitert. Zum 100. Geburtstag wird das Tochterunternehmen<br />

eine mobile App (Anwendungsprogramm für Mobiltelefone)<br />

mit Informationen rund um den Flughafen fertigstellen. Darüber<br />

hinaus plant AIRSYS einen Neustart des Intranets und ein<br />

SAP-Portal, mit dem unter anderem Anträge und Formulare auf<br />

elektronischem Wege intern versandt werden können. „Mit der<br />

Unterstützung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt<br />

untersuchen wir außerdem das Rechenzentrum in Bezug auf<br />

Energiesparmöglichkeiten“, so der Geschäftsführer.<br />

44 45


Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />

Wichtige Elemente des Konzernergebnisses<br />

Die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH (FHG) ist wie im Vorjahr unverändert an<br />

15 Gesellschaften beteiligt. Soweit im Folgenden nicht anders erwähnt, handelt<br />

es sich um 100-prozentige Beteiligungen. Insgesamt haben sie für die FHG<br />

im Jahr <strong>2010</strong> Beteiligungserträge in Höhe von 3,7 Millionen Euro erwirt-<br />

schaftet und damit – wie in den Vorjahren – einen wichtigen Beitrag zum<br />

Unternehmenserfolg geleistet.<br />

In den Konzernabschluss einbezogene Beteiligungsgesellschaften<br />

Neben der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH selbst zählen sieben Beteiligungsgesellschaften zum<br />

Konsolidierungskreis des FHG-Konzerns, da die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH hier die Mehrheit<br />

der Stimmrechte hält. Zudem beeinflussen diese Beteiligungsgesellschaften die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns maßgeblich.<br />

Die GroundSTARS GmbH & Co. KG ist im Wesentlichen für<br />

die Gepäckbeladung und -entladung zuständig. Infolge der<br />

Übernahme eines großen Kunden sowie allgemeiner Verkehrszuwächse<br />

in <strong>2010</strong> erhöhten sich die Anzahl der Mitarbeiter um<br />

64 auf 480 und die Umsatzerlöse um 6,7 Millionen Euro auf<br />

31,1 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss wurde deutlich auf<br />

1,0 Millionen Euro gesteigert.<br />

Für die Instandhaltung aller Gebäude, Flächen und technischen<br />

Anlagen am <strong>Hamburg</strong> Airport ist die RMH Real Estate Maintenance<br />

<strong>Hamburg</strong> GmbH mit ihren 150 Mitarbeitern verantwortlich.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> haben sich die Umsatzerlöse um<br />

2,8 Millionen Euro auf 27,3 Millionen Euro erhöht. Zu dem<br />

Umsatzanstieg haben im Wesentlichen Sonderleistungen<br />

beigetragen, insbesondere die Weiterberechnung der sehr<br />

hohen Mehraufwendungen für den Winterdienst, die Grundüberholung<br />

der Module des Blockheizkraftwerkes sowie<br />

diverse Sanierungsmaßnahmen am Start- und Landebahnsystem.<br />

Der Jahresüberschuss liegt mit 0,6 Millionen Euro<br />

unter dem Vorjahresniveau.<br />

Die STARS Special Transport and Ramp Services GmbH ist<br />

am <strong>Hamburg</strong> Airport mit ihren 110 Mitarbeitern für den Bustransport<br />

von Passagieren und Crews zuständig und darüber<br />

hinaus in den Bereichen Flugzeugschleppen und Flugzeugenteisung<br />

tätig. Die FHG hält an STARS eine Beteiligung von<br />

51 Prozent, die restlichen 49 Prozent sind im Besitz der Lufthansa<br />

Engineering and Operational Services GmbH (LEOS).<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte STARS Umsatzerlöse in<br />

Höhe von 10,1 Millionen Euro sowie einen Jahresüberschuss<br />

in Höhe von 1,4 Millionen Euro ausweisen. Außerdem verkaufte<br />

die Gesellschaft ihren Anteil (51 Prozent) an der STARS<br />

Berlin GmbH an einen lokalen Wettbewerber und hat zum<br />

1. Januar 2011 die Arbeitnehmerüberlassung an LEOS in<br />

Frankfurt eingestellt.<br />

Als IT-Spezialist für Flughäfen und Airlines ist die AIRSYS-<br />

Airport Business Information Systems GmbH mit ihren<br />

48 Mitarbeitern für den Betrieb der gesamten Datenverarbeitung<br />

und Kommunikationstechnik der FHG-Gruppe verantwortlich.<br />

Während die Umsatzerlöse in Höhe von 6,9 Mil-<br />

lionen Euro nur leicht über Vorjahr liegen, konnte der Jahresüberschuss<br />

deutlich auf 1,0 Millionen Euro gesteigert werden.<br />

CATS Cleaning and Aircraft Technical Services GmbH mit<br />

ihren 72 Mitarbeitern erbracht. Infolge der Übernahme eines<br />

großen Kunden sowie allgemeiner Verkehrszuwächse steigerten<br />

sich die Umsatzerlöse im Jahr <strong>2010</strong> auf 4,4 Millionen Euro,<br />

während das Ergebnis – vor Steuern und bilanziellen Sondereffekten<br />

– in Höhe von 0,4 Millionen Euro ausgewiesen wird.<br />

Als ein Gemeinschaftsunternehmen der FHG (60 Prozent) und<br />

der Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH<br />

(40 Prozent) ist die SAEMS Special Airport Equipment and<br />

Maintenance Services GmbH & Co. KG in der Instandhaltung<br />

sowie Vermietung von flughafenspezifischen Fahrzeugen und<br />

Geräten tätig. Mit 29 Mitarbeitern erbringt SAEMS diese Leistungen<br />

für die FHG-Gruppe, die Lufthansa Technik AG sowie<br />

andere Unternehmen. Die Umsatzerlöse werden mit 4,6 Millionen<br />

Euro ausgewiesen, während der Jahresüberschuss mit<br />

0,4 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau liegt.<br />

SecuServe Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

Mitarbeiter: 86<br />

Geschäftsführung: Wolfgang Müller<br />

Zuständigkeit: Die SecuServe Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong><br />

GmbH leistet diverse Service- und Sicherheitsdienstleistungen am <strong>Hamburg</strong><br />

Airport. Dazu zählen unter anderem die operative Parkraumbewirtschaftung,<br />

Bordkartenkontrollen sowie das Gepäckwagenmanagement. Die Gesellschaft<br />

beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr 86 Mitarbeiter.<br />

Zwei Fragen an Wolfgang Müller,<br />

Geschäftsführer SecuServe:<br />

„Wie war das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> für die SecuServce?“<br />

Wolfgang Müller: „Wir können zufrieden sein. Sowohl die<br />

Umsatzerlöse mit einem Volumen von 2,5 Millionen Euro als<br />

auch der Jahresüberschuss mit knapp 0,1 Millionen Euro lagen<br />

nahezu auf Vorjahresniveau.“<br />

„Zwar haben Sie aktuell keine Auszubildenden, legen aber<br />

Wert auf die Schulung und Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter.<br />

Welchen Schwerpunkt haben Sie dabei?“<br />

Wolfgang Müller: „Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf dem<br />

Umgang mit Konfliktsituationen. Das ist besonders wichtig,<br />

da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SecuServe keine<br />

leichten Aufgaben zu bewältigen haben. So sind sie die ersten<br />

Ansprechpartner für die Passagiere, wenn zum Beispiel der<br />

Parkautomat nicht funktioniert, keine Gepäckwagen mehr<br />

vorhanden sind oder gar der PKW wegen Falschparkens abgeschleppt<br />

wurde. Da gilt es: Cool bleiben und das will gelernt<br />

sein. Es dürfte kaum ein zweites Unternehmen in unserer<br />

Branche geben, das mit einer solchen Intensität schult. Wir<br />

haben durchaus auch geprüft, ob wir ein berufsausbildendes<br />

Unternehmen werden können, mussten dann aber feststellen,<br />

dass es den für uns passenden Ausbildungsberuf zurzeit offenbar<br />

nicht gibt. Insofern setzen wir also weiterhin verstärkt auf<br />

innerbetriebliche Schulung und Personalentwicklung.“<br />

46 47


Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />

Wichtige Elemente des Konzernergebnisses<br />

Nicht in den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften<br />

Folgende acht Beteiligungsgesellschaften sind nicht in den Konzernabschluss einbezogen.<br />

Hier hält die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH entweder keine Mehrheit der Stimmrechte oder<br />

ihre Ergebnisse haben keinen großen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns.<br />

Die AHS Aviation Handling Services GmbH (AHS) ist unter<br />

den unabhängigen Anbietern im Bereich Passagierhandling &<br />

Operations (P&O) Marktführer in Deutschland und deckt alle<br />

wichtigen deutschen Verkehrsflughäfen mit eigenen Stationen<br />

oder über Beteiligungsgesellschaften ab. An dem Gemeinschaftsunternehmen<br />

von sechs deutschen Flughäfen hält die<br />

FHG einen Anteil von 32,25 Prozent. Ohne Einbeziehung der<br />

Beteiligungsgesellschaften wurden Umsatzerlöse i. H. v. 13,4<br />

Millionen Euro erzielt. Insbesondere durch Aufwendungen im<br />

Zusammenhang mit dem Mitte 2009 übernommenen P&O-<br />

Geschäft der Swissport Deutschland AG wird für <strong>2010</strong> ein<br />

Fehlbetrag ausgewiesen. Der formelle Zusammenschluss<br />

beider Gesellschaften ist für die meisten Standorte zum<br />

1. Januar 2011 erfolgt.<br />

An der AHS <strong>Hamburg</strong> Aviation Handling Services GmbH ist<br />

die AHS mit 51 Prozent und die FHG mit 49 Prozent beteiligt.<br />

Die Gesellschaft konnte im Bereich Passagierhandling &<br />

Operations die Umsatzerlöse auf 8,3 Millionen Euro und den<br />

Jahresüberschuss auf 0,4 Millionen Euro steigern. Zum<br />

1. Januar 2011 ist der formelle Zusammenschluss mit der<br />

AHS GermanGround in <strong>Hamburg</strong> erfolgt, mit der bereits<br />

seit Ende <strong>2010</strong> ein gemeinsamer Betrieb geführt wurde.<br />

Die GAC German Airport Consulting GmbH ist auf die Beratung<br />

von Flughäfen im In- und Ausland spezialisiert, aber auch<br />

in Projekten außerhalb der Luftverkehrsindustrie tätig. Die<br />

Projekte werden von Mitarbeitern der Unternehmensgruppe<br />

<strong>Hamburg</strong> Airport bearbeitet, die bei Bedarf durch externe Bera-<br />

ter unterstützt werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die<br />

GAC Umsatzerlöse in Höhe von 0,3 Millionen Euro erzielt und<br />

einen Jahresüberschuss in Höhe von 6.000 Euro ausgewiesen.<br />

Die GroundSTARS Verwaltungs GmbH übt als Komplementär-<br />

gesellschaft der GroundSTARS GmbH & Co. KG (siehe oben)<br />

deren Geschäftsführung aus.<br />

Die Beteiligungsgesellschaften SecuServe Aviation Security<br />

and Services Holding International GmbH, Grundstücksgesellschaft<br />

Kaltenkirchen mbH & Co. KG sowie die Grundstücksgesellschaft<br />

Kaltenkirchen Verwaltungs GmbH waren<br />

im Jahr <strong>2010</strong> nicht aktiv.<br />

CSP Commercial Services Partner GmbH<br />

Mitarbeiter: 22<br />

Geschäftsführung: Johannes Scharnberg<br />

Zuständigkeit: Die CSP Commercial Services Partner GmbH erbringt mit<br />

22 eigenen und ca. 15 Mitarbeitern in den Zentralbereichen des <strong>Hamburg</strong><br />

Airport kaufmännische Dienstleistungen für alle Beteiligungsgesellschaften<br />

der FHG sowie für Dritte. Mittlerweile bilden die Drittmandate mehr als<br />

60 Prozent der Gesamtleistung der CSP und setzen sich hauptsächlich aus<br />

öffentlichen Unternehmen und luftfahrtaffinen Unternehmen wie die<br />

AHS zusammen.<br />

Zwei Fragen an Johannes Scharnberg, Geschäftsführer CSP:<br />

„Wie war das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> für die CSP?“<br />

Johannes Scharnberg: „<strong>2010</strong> war für die CSP ein Rekordjahr,<br />

weil wir mit 3,1 Mio. Euro Umsatzerlösen erstmals in unserer<br />

Geschichte die magische Drei-Millionen-Marke überspringen<br />

konnten. Damit setzt die CSP die positive Entwicklung der letzten<br />

Jahre fort. In den letzten fünf Jahren konnten die Umsatzerlöse<br />

insgesamt um mehr als 35 Prozent erhöht und der Ausbau der<br />

sogenannten Drittmandate konsequent umgesetzt werden. Die<br />

Erweiterung bestehender Mandate und auch der Gewinn neuer<br />

Mandate, wie zum Beispiel des <strong>Hamburg</strong>er Ausbildungszentrums<br />

(HAZ), sind die Ergebnisse dieses Kurses. Der Jahresüberschuss<br />

konnte für <strong>2010</strong> mit 0,3 Millionen Euro ausgewiesen werden.“<br />

„Welchen Stellenwert haben Aus- und Weiterbildung bei der<br />

CSP?“<br />

Johannes Scharnberg: „Für die CSP sind Aus- und Weiterbildung<br />

wichtige Aufgaben heute und auch zukünftig. Die CSP bildet<br />

Servicekaufleute im Luftverkehr sowohl für <strong>Hamburg</strong> Airport<br />

wie auch für die AHS aus, und wir unterstützen die BWL-Studenten<br />

im dualen Ausbildungssystem. Stichworte wie „Bilanzrechtsmodernisierung“,<br />

„Umsatzsteuerpaket“, „E-Bilanzen“ oder auch<br />

Kundenanforderung z. B. an internationale Bilanzierungsstandards<br />

machen deutlich, dass die Weiterbildung unserer eigenen<br />

Mitarbeiter eine ständige und dauerhafte Aufgabe ist. Flexibilität<br />

und ein gleichbleibend hoher Ausbildungsstandard sind wichtige<br />

Eckpfeiler für die Zukunftsfähigkeit und den Erfolg der CSP.“<br />

48 49


Im Fokus<br />

Ausbildungspolitik<br />

Ein Interview mit der Personalleitung am <strong>Hamburg</strong> Airport<br />

„Bei uns sind alle Türen offen für die Zukunft der Mitarbeiter.<br />

Es ist unser Ziel, Potenziale zu erkennen und Chancen zu nutzen.“<br />

Zitat: Sandra Carstensen, Bereichsleiterin Personal (Foto links)<br />

Renate Jakstat-Peill, Leiterin Personalentwicklung und Ausbildung (Foto rechts)<br />

Faszination Fliegen: Die Begeisterung für Flugzeuge und Flughäfen ist auch bei jungen Menschen<br />

groß, viele norddeutsche Schulabsolventen können sich eine Berufsausbildung am <strong>Hamburg</strong><br />

Airport vorstellen. Was macht das „Unternehmen Flughafen“ aus, was bietet es seinen künftigen<br />

Auszubildenden? Ein Expertinnengespräch mit Sandra Carstensen, Bereichsleiterin Personal (Foto<br />

links), und Renate Jakstat-Peill, Leiterin Personalentwicklung und Ausbildung (Foto rechts).<br />

„Am <strong>Hamburg</strong> Airport trifft man Prominente, eilige<br />

Geschäftsreisende und entspannte Urlauber. Das hört<br />

sich so gar nicht nach hartem Arbeitsalltag, sondern<br />

mehr nach einem Abenteuer Arbeit an …“<br />

Sandra Carstensen: „… was natürlich nicht stimmt. Es<br />

ist nicht unser Arbeitsalltag, Flugzeuge anzuschauen und<br />

das bunte Treiben an einem internationalen Flughafen zu<br />

bestaunen. Die Realität sieht so aus: Viele Mitarbeiter sehen<br />

tagelang kein einziges Flugzeug, beispielsweise weil sie im<br />

Gepäckumschlag oder im Büro arbeiten.“<br />

„Gibt es wirklich kein besonderes Flair am Arbeitsplatz<br />

Flughafen?“<br />

Sandra Carstensen: „Der Flughafen besitzt eine hohe<br />

Anziehungskraft. Ob Mitarbeiter, Bewerber, Fluggäste oder<br />

Besucher – die meisten von ihnen schätzen die besondere<br />

Atmosphäre und genießen die Mobilität, die ihnen das Reisen<br />

per Flugzeug bietet. Allerdings: Für <strong>Hamburg</strong> Airport und seine<br />

rund 1.700 Mitarbeiter steht die Arbeit im Vordergrund, nicht<br />

das Erlebnis. Wichtig ist, dass wir verzahnt miteinander arbeiten.<br />

Jeder Mitarbeiter ist wichtig, damit alle Räder ineinandergreifen<br />

und der Flughafen funktioniert.“<br />

„Wie finden sich junge Menschen beim Start in den Beruf<br />

am <strong>Hamburg</strong> Airport zurecht?“<br />

Renate Jakstat-Peill: „Wir sind als Unternehmen groß und<br />

haben dennoch überschaubare Strukturen. Das führt zu vielen<br />

persönlichen Kontakten der Mitarbeiter untereinander. Das<br />

ist beispielsweise etwas, was unsere Auszubildenden schätzen<br />

– ihnen helfen die familiären Kontakte beim Start ins Berufsleben.<br />

Am <strong>Hamburg</strong> Airport gibt es rund 40 Ausbilder, die<br />

sich auch ständig weiterbilden. Sie stehen für eine interessante,<br />

anspruchsvolle Ausbildung in sechs unterschiedlichen Berufen<br />

und engagieren sich mit viel Herzblut für unsere 50 Auszubildenden.<br />

Dieses Engagement zeichnet den Flughafen ebenso<br />

aus wie die finanziellen Möglichkeiten. Wir wissen, dass<br />

gute Ausbildung Geld kostet, und haben als Personalabteilung<br />

die volle Unterstützung unserer Geschäftsleitung.“<br />

„Welche Perspektive bietet <strong>Hamburg</strong> Airport seinen<br />

Mitarbeitern?“<br />

Sandra Carstensen: „Bei uns sind alle Türen offen für die Zukunft<br />

der Mitarbeiter. Es ist unser Ziel, Potenziale zu erkennen<br />

und Chancen zu nutzen. Für den einen Mitarbeiter sind ein<br />

sicherer Arbeitsplatz, klare Strukturen und die Möglichkeit zur<br />

individuellen Weiterbildung wichtig. Für den anderen jungen<br />

Menschen ist es der richtige Weg, neue Aufgaben anzugehen<br />

und beispielsweise ein Studium zu beginnen oder die Arbeitsweise<br />

in anderen Unternehmen kennenzulernen.“<br />

Renate Jakstat-Peill: „Wir begrüßen diese Mobilität, denn sie<br />

fördert den Austausch von Ideen und die persönliche Weiterentwicklung.<br />

Es ist vorteilhaft für das gesamte Unternehmen,<br />

wenn Mitarbeiter Neues entdecken und umsetzen. Natürlich<br />

ist es auch wichtig herauszufinden, wie andere Unternehmenskulturen<br />

aussehen, um die eigene noch besser schätzen zu<br />

können.“<br />

50 51


Im Fokus<br />

Nachhaltigkeit<br />

Die Mitarbeiter arbeiten gern am Flughafen. Die Fluktuationsquote<br />

erreichte in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt<br />

nicht einmal zwei Prozent. Dieser hervorragende Wert ist<br />

Ergebnis einer Unternehmenskultur, die den Mitarbeiter und<br />

dessen Weiterentwicklung in den Mittelpunkt stellt.<br />

Nachhaltigkeit hat am <strong>Hamburg</strong> Airport Tradition. Lange bevor dieser Begriff ins Zentrum<br />

der gesellschaftlichen Diskussion geriet, hat der Flughafen nachhaltig geplant und gehandelt.<br />

Nicht nur aufgrund seiner stadtnahen Lage trägt der Flughafen eine besondere Verantwortung<br />

für seine Nachbarschaft, die Umwelt und sichere Arbeitsplätze. Mit 15.000 Mitarbeitern auf dem<br />

Flughafengelände und zahlreichen Zulieferern ist <strong>Hamburg</strong> Airport einer der wichtigsten Arbeitsgeber<br />

in Norddeutschland.<br />

Nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg<br />

Basis für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ist ein<br />

gesundes wirtschaftliches und finanzielles Fundament. Beispielsweise<br />

hat der Flughafen seit den 1990er Jahren schnell<br />

und erfolgreich neue Geschäftsfelder wie das Non-Aviation-<br />

Geschäft erschlossen: Heute sind die Erlöse aus Shops, Gastronomie,<br />

Parken und Werbung für rund 30 Prozent des Umsatzes<br />

verantwortlich. Ein anderer stabilisierender Faktor ist die große<br />

Zahl von über 60 Fluggesellschaften, die <strong>Hamburg</strong> anfliegen.<br />

Die beiden größten Airlines – Lufthansa und Air Berlin mit<br />

jeweils rund 30 Prozent Marktanteil – stehen in engagiertem<br />

Wettbewerb und sorgen so für kundenfreundliche Preise und<br />

rege Nachfrage. Ergänzt wird das Portfolio durch renommierte<br />

Fluggesellschaften wie Air France, British Airways, Emirates,<br />

Condor, easyJet, Turkish Airlines und viele andere mehr.<br />

Nachhaltige Personalpolitik<br />

Die Mitarbeiter arbeiten gern am Flughafen. Die Fluktuationsquote<br />

erreichte in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt<br />

nicht einmal zwei Prozent. Dieser hervorragende Wert<br />

ist Ergebnis einer Unternehmenskultur, die den Mitarbeiter<br />

und seine Weiterentwicklung in den Mittelpunkt stellt. Dazu<br />

gehört ein Bildungsprogramm, das mit fast 100 Trainings vom<br />

Führungskräftetraining über Fach- und Sprachtrainings bis zum<br />

Gesundheitsmanagement keine Wünsche offenlässt.<br />

Ein modernes Führungskonzept – geprägt von partnerschaftlichem<br />

Respekt und Teilhabe an Entscheidungsprozessen – ist<br />

wesentlicher Baustein der Personalpolitik. Darüber hinaus bietet<br />

<strong>Hamburg</strong> Airport seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ein breitgefächertes Angebot an sozialen Leistungen: Der Mitarbeiter-<br />

und Familienservice hilft beispielsweise in schwierigen<br />

familiären Situationen, veranstaltet in den Sommerferien ein<br />

Camp für Mitarbeiterkinder und unterstützt bei der Suche nach<br />

Kindergartenplätzen. Auch der Betriebssport hat am Flughafen<br />

einen hohen Stellenwert. Auf dem betriebseigenen Sportgelände<br />

können die Mitarbeiter zum Beispiel Fußball, Tennis,<br />

Beachvolleyball und Tischtennis spielen. Der voll ausgestattete<br />

Fitnessraum inklusive Trainer steht an 365 Tagen im Jahr offen.<br />

Nachhaltige Nachbarschaftsarbeit<br />

<strong>Hamburg</strong> Airport übernimmt gesellschaftliche Verantwortung.<br />

Wie „ein guter Nachbar“ kümmert sich der Flughafen um<br />

Projekte, Initiativen und Vereine in der Nachbarschaft. Das<br />

Team um den Nachbarschaftsbeauftragten Manfred Czub<br />

informiert über den Flughafen, fördert viele Sportvereine in<br />

der Umgebung, unterstützt kulturelle Projekte wie „Jugend<br />

musiziert“ und hilft bei der Organisation von Stadtteilfesten.<br />

Ganz besonders wichtig ist dabei der ständige Dialog auch<br />

über Umweltauswirkungen und Fluglärm. Die Nachbarschaftszeitung<br />

„<strong>Hamburg</strong> Flughafen“ hält Anwohner über Neuigkeiten<br />

rund um den Flughafen auf dem Laufenden.<br />

Nachhaltige Umweltarbeit<br />

Die mit vielen Preisen ausgezeichnete Umweltarbeit des Flughafens<br />

setzt Maßstäbe in der deutschen Flughafenlandschaft:<br />

Maßnahmen, wie eine der größten Lärmschutzhallen weltweit<br />

für Triebwerksprobeläufe auf dem Gelände der Lufthansa Technik,<br />

ein Nutzungsverbot der Hilfstriebwerke am Boden sowie<br />

emissions- und lärmabhängige Start- und Landeentgelte haben<br />

unter anderem dazu geführt, dass trotz rasant steigender Passagierzahlen<br />

der Lärmteppich rund um den Flughafen seit 1997<br />

um fast 40 Prozent kleiner geworden ist. Weitere innovative<br />

Projekte: mit Bio-Erdgas betriebene Schlepper und Busse,<br />

Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb und das Thermolabyrinth im<br />

Terminal 1. Der Ausstoß von CO wurde in den vergangenen<br />

2<br />

Jahren um rund 12.000 Tonnen pro Jahr vermindert und soll in<br />

den nächsten Jahren weiter reduziert werden.<br />

52 53


<strong>Hamburg</strong> Airport Bericht über das Jahr <strong>2010</strong><br />

54 55


<strong>Hamburg</strong> Airport Fotochronik <strong>2010</strong><br />

90 91


Geschichten und Gesichter des Jahres Fotochronik <strong>2010</strong><br />

Januar Februar März April<br />

01 03<br />

02 04<br />

01 Schnell.Schön.Modern. Und: Grün. <strong>Hamburg</strong> Airport hat<br />

seine Flotte an Erdgasfahrzeugen um zwei weitere Niederflurbusse<br />

der Firma Solaris für den Passagiertransport<br />

verstärkt. Seit Januar fahren die Erdgas-Fahrzeuge mit Bio-<br />

Erdgas von E.ON Hanse Vertrieb. Es wird aus rein regenerativen<br />

Rohstoffen gewonnen, ist vom TÜV Nord zertifiziert und<br />

reduziert die CO -Emissionen um ca. 65 Prozent.<br />

2<br />

02 „Faszination Fliegen“ in der Europapassage: <strong>Hamburg</strong><br />

Airport als Partner des Aktionstages war wieder mit einem<br />

Informationsstand vor Ort vertreten. Kindern und Jugendlichen<br />

wurde bereits zum fünften Mal ein buntes Programm<br />

auf zwei Etagen geboten. Es wurde experimentiert, geflogen,<br />

gebastelt und informiert.<br />

03 Seit Anfang Februar geht es mit easyJet von <strong>Hamburg</strong><br />

nach London/Gatwick. Zum Erstflug gratulierte Dr. Jörgen<br />

Kearsley (re.), Leiter Aviation Marketing am <strong>Hamburg</strong> Airport,<br />

dem Piloten und seiner Crew. Die britische Fluggesellschaft<br />

easyJet bedient die Strecke montags bis freitags zweimal<br />

täglich und samstags und sonntags einmal täglich.<br />

04 <strong>Hamburg</strong> Aviation Conference <strong>2010</strong>: Gruppenbild der<br />

Teilnehmer des renommierten Branchentreffs. Die über<br />

230 Wissenschaftler und Führungskräfte der Luftverkehrswirtschaft<br />

waren aus 20 Ländern angereist. Die von<br />

<strong>Hamburg</strong> Airport jährlich organisierte <strong>Hamburg</strong> Aviation<br />

Conference fand bereits zum 13. Mal statt.<br />

05 07<br />

06 08<br />

05 Der Neue <strong>Hamburg</strong> Airport ist fertig: Nach erfolgreichem<br />

Abschluss des Ausbauprogramms HAM 21 feierten Planer,<br />

Baufirmen, Behördenvertreter und alle direkt beteiligten<br />

Flughafenmitarbeiter im Terminal Tango den Abschluss des<br />

größten Ausbau- und Modernisierungsprogramms in der<br />

rund 100-jährigen Geschichte von <strong>Hamburg</strong> Airport.<br />

06 <strong>Hamburg</strong> Airport macht mobil: Der Bereich Nachbar-<br />

schaftsarbeit engagierte sich auch in diesem Jahr beim<br />

„Stadtputz <strong>2010</strong>“ in Norderstedt. Nach der nachbarschaftlichen<br />

Aufräumaktion verteilte Manfred Czub (vorne li.) mit<br />

seinem Team Buchsbäumchen und Informationsmaterial<br />

über den Flughafen.<br />

07 Gewichtige Fracht: Das größte kommerziell genutzte<br />

Frachtflugzeug der Welt, die Antonov AN 225, wurde<br />

am <strong>Hamburg</strong> Airport mit einer Laser-Schweißanlage und<br />

Zubehör – insgesamt 150 Tonnen – für China beladen. Der<br />

Beladungsvorgang erfolgte mittels einer Spezialrampe und<br />

eines 160-Tonnen-Krans. Der Frachtraum der sechsstrahligen<br />

Maschine misst rund 1.220 Kubikmeter.<br />

08 Erlebnis Flughafen am „Girls’ Day“ und „Neue Wege für<br />

Jungs-Tag“: 67 interessierte Mädchen und Jungen konnten<br />

spannende Einblicke in die Abläufe am <strong>Hamburg</strong> Airport gewinnen.<br />

Großen Anklang fand ein Besuch bei der Flughafenfeuerwehr<br />

sowie in der Modellschau mit anschließender<br />

Vorfeldrundfahrt. Bereits seit zehn Jahren ist der Girls’ Day<br />

eine Institution am <strong>Hamburg</strong> Airport.<br />

92 93


Geschichten und Gesichter des Jahres Fotochronik <strong>2010</strong><br />

Mai Juni Juli August<br />

09 11<br />

10 12<br />

09 Zweifach prämiertes Aviation Marketing: Das Team des<br />

Aviation Marketing gewann den European Routes Marketing<br />

Award <strong>2010</strong> für Zentraleuropa und für Gesamteuropa. Über<br />

diese Auszeichnung freute sich Michael Eggenschwiler (re.),<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung am <strong>Hamburg</strong> Airport,<br />

gemeinsam mit Dr. Jörgen Kearsley (li.), Leiter Aviation<br />

Marketing am <strong>Hamburg</strong> Airport, und dessen Abteilung.<br />

10 Neues Bodenradar A-SMGCS geht erfolgreich am <strong>Hamburg</strong><br />

Airport an den Start. Das innovative Überwachungssystem<br />

„Advanced Surface Movement Guidance and<br />

Control System“ unterstützt die Arbeit der Vorfeldlotsen und<br />

optimiert somit die Kontrolle der Bodenverkehre. Eingespart<br />

werden nicht nur Kosten, sondern auch luftseitige Emissionen<br />

– diese können um 10 Prozent gesenkt werden. Apron-<br />

Controllerin Sonja Jürgensen freut sich über die detaillierte<br />

Monitordarstellung.<br />

11 Congratulations! Fünf Jahre <strong>Hamburg</strong> – New York.<br />

Continental Airlines feierte am 10. Juni am <strong>Hamburg</strong> Airport<br />

ihr fünfjähriges Jubiläum der Nonstop-Verbindung zum<br />

Drehkreuz New York-Newark. Zu diesem besonderen Anlass<br />

überreichte <strong>Hamburg</strong> Airport eine Geburtstagstorte und<br />

verabschiedete die Boeing 757 von Flug CO 075 mit einer<br />

Wasserfontäne Richtung New York.<br />

12 Hoher Besuch am <strong>Hamburg</strong> Airport: Am 3. Juni präsentierte<br />

sich der erste Airbus A380 der Lufthansa im Rahmen<br />

seines Flugtrainings auch in <strong>Hamburg</strong>. Bestens gerüstet<br />

empfing <strong>Hamburg</strong> Airport den frisch ausgelieferten Superjet.<br />

Seit 2008 ist der Flughafen <strong>Hamburg</strong> offizieller Ausweichflughafen<br />

für das Airbus-Werk Finkenwerder. Dies war<br />

bereits der dritte A380-Besuch am <strong>Hamburg</strong> Airport.<br />

13 15<br />

14 16<br />

13 10.000 Euro für die ARCHE Jenfeld: Der Erlös der<br />

alljährlichen Fundsachenversteigerung wurde traditionell<br />

gespendet. Im Namen der Airport Office-Mitarbeiter überreichten<br />

Flughafen-Geschäftsführer Claus-Dieter Wehr (l.)<br />

und der stellvertretende Betriebsleiter Airport Office<br />

Helmut Meierdierks (r.) dem leitenden Sozialpädagogen<br />

der ARCHE Jenfeld Tobias Lucht den Spendenscheck.<br />

14 Voller Erfolg für die Airport Tiger: Die Ferienbetreuung für<br />

Mitarbeiterkinder in den Sommerferien fand auch im vierten<br />

Jahr regen Zuspruch. Geschulte Betreuerinnen der pme<br />

Familienservice GmbH gingen mit den vier- bis zwölfjährigen<br />

Schützlingen auf Flughafenentdeckungstour, spielten,<br />

bastelten oder tobten.<br />

15 Jubiläum am <strong>Hamburg</strong> Airport: Seit genau 90 Jahren<br />

verbindet KLM den Flughafen <strong>Hamburg</strong> mit Amsterdam.<br />

Am 1. September 1920 landete die erste KLM-Maschine<br />

aus Amsterdam in der Hansestadt. Anlässlich des Jubiläums<br />

gratulierte <strong>Hamburg</strong> Airport mit einem großen Blumenstrauß<br />

und einer Geburtstagstorte in Blau-Weiß, den Farben der<br />

1919 gegründeten Airline.<br />

16 Beruflich durchstarten am <strong>Hamburg</strong> Airport:<br />

Die 13 neuen Auszubildenden wurden herzlich willkommen<br />

geheißen. Sie verstärken als angehende Betriebswirte für<br />

Luftverkehrsmanagement, Bürokaufleute, Industriemechaniker,<br />

Elektroniker für Betriebstechnik und Servicekaufleute im<br />

Luftverkehr die Airport Family.<br />

94 95


Geschichten und Gesichter des Jahres Fotochronik <strong>2010</strong><br />

September Oktober November Dezember<br />

17 19<br />

18 20<br />

17 Zwei Körperscanner im Test am <strong>Hamburg</strong> Airport:<br />

Der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière gab<br />

am 27. September den Probebetrieb frei. Fluggäste haben<br />

seitdem vor Betreten der Sicherheitskontrolle die Wahl:<br />

Körperscanner oder Torsonde. Die Körperscanner sind für<br />

einen umfangreichen Feldtest von voraussichtlich sechs<br />

Monaten vom Bundesinnenministerium und von der<br />

Bundespolizei am Flughafen installiert worden.<br />

18 Besonderer Gast am <strong>Hamburg</strong> Airport: Eine Boeing 747<br />

der Lufthansa kam auf der Strecke von Frankfurt nach <strong>Hamburg</strong><br />

für drei Wochen zum Einsatz. Normalerweise wird die<br />

Verbindung von einer A321 bedient. Die 747 der Lufthansa-<br />

Flotte verband die Mainmetropole insgesamt sieben Mal mit<br />

der Hansestadt, weil sie im September nicht für Langstreckeneinsätze<br />

benötigt wurde.<br />

19 Erfolgreiche Energietage <strong>2010</strong> am <strong>Hamburg</strong> Airport:<br />

Vom 26. bis zum 27. Oktober informierten sich rund<br />

400 Beschäftigte am Flughafen sowie geladene Gäste über<br />

praktische Umweltschutzmaßnahmen. Viele namhafte<br />

Unternehmen präsentierten sich mit einem Stand im Terminal<br />

Tango. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Flughafen-Geschäftsführer<br />

Claus-Dieter Wehr (re.).<br />

20 Royaler Besuch aus den Niederlanden: Kronprinz Willem-<br />

Alexander van Oranje-Nassau und seine Gemahlin, Prinzessin<br />

Máxima, kommen regelmäßig zu Verwandtenbesuchen in<br />

die Hansestadt.<br />

21 23<br />

22 24<br />

21 100 Jahre <strong>Hamburg</strong> Airport: Mit einer bunten Zeitreise<br />

durch zehn Jahrzehnte Luftfahrt in <strong>Hamburg</strong> begann am<br />

16. November die Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr<br />

des Flughafens im Miniatur Wunderland. Erster Gratulant<br />

war Miniatur-Wunderland-Geschäftsführer Gerrit Braun (li.),<br />

der Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler das Modell eines<br />

modernen Airbus A350 in <strong>Hamburg</strong>-Airport-Bemalung als<br />

Jubiläumsgeschenk überreichte.<br />

22 Nonstop nach Toulouse: Zum Erstflug überreichte Gesa<br />

Zaremba (3. v. re.), stellvertretende Leiterin Aviation Marketing<br />

am <strong>Hamburg</strong> Airport, dem Piloten und seiner Crew eine<br />

Geburtstagstorte und Blumen.<br />

23 Neuer Flughafenbotschafter: Ein XXL-Bus in der Optik<br />

eines Follow-me-Autos wies bei seiner Jungfernfahrt auf<br />

dem Vorfeld von <strong>Hamburg</strong> Airport einer aus Paris kommenden<br />

Lufthansa Boeing 737 den Weg zur Parkposition. Der<br />

25 Meter lange Doppelgelenkbus der <strong>Hamburg</strong>er Hochbahn<br />

AG ist bis November 2011 auf der MetroBus-Linie 5 in<br />

<strong>Hamburg</strong> unterwegs.<br />

24 tryDent Airport, die erste Zahnarztpraxis am <strong>Hamburg</strong><br />

Airport, feierte am 1. Dezember erfolgreich ihre Eröffnung.<br />

Dr. Tatjana Kuzmanovic und Dr. Andreas Herold (v.l.) bieten<br />

gemeinsam mit ihren Kollegen zahnärztliche Leistungen an.<br />

Kassen- und Privatpatienten aus dem In- und Ausland werden<br />

in der Praxis im öffentlichen Bereich oberhalb der Airport<br />

Plaza behandelt.<br />

96 97


Airlines und Direktflüge <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

63 Airlines 115 Direktflüge<br />

EI Aer Lingus<br />

SU Aeroflot<br />

VV AeroSvit<br />

BT airBaltic<br />

AB Air Berlin<br />

ABR Air Contractors/Fedex<br />

AF Air France<br />

AHO Air <strong>Hamburg</strong><br />

LFM Air Lift Service<br />

KM Air Malta<br />

TS Air Transat<br />

VIM Air Via Bulgarian Airways<br />

AZ Alitalia<br />

KK Atlasjet<br />

OS Austrian Airlines<br />

BA British Airways<br />

SN Brussels Airlines<br />

BUC Bulgarian Air Charter<br />

C9 Cirrus Airlines<br />

VG Cityjet<br />

DE Condor<br />

CO Continental Airlines<br />

CAI Corendon Airlines<br />

OK Czech Airlines<br />

LH Deutsche Lufthansa<br />

EZY easyJet<br />

EK Emirates<br />

OV Estonian Air<br />

ECA Eurocypria<br />

AY Finnair<br />

BE Flybe<br />

2Q FlyGotland<br />

FHY Freebird<br />

ST Germania<br />

4U Germanwings<br />

HHI <strong>Hamburg</strong> International<br />

3L InterSky<br />

IR Iran Air<br />

KL KLM<br />

KBR KoralBlue Airlines<br />

LO LOT Polish Airlines<br />

LG Luxair<br />

MA Malev<br />

DY Norwegian<br />

LBT Nouvelair<br />

OL OLT<br />

OHY Onur Air<br />

H9 Pegasus Airlines<br />

FV Rossiya<br />

SK SAS Scandinavian Airlines<br />

SHY Sky Airlines<br />

JZ Skyways<br />

SX SkyWork Airlines<br />

XQ SunExpress<br />

LX Swiss International Air Lines<br />

TWI Tailwind Airlines<br />

TP TAP Portugal<br />

HV transavia.com<br />

X3 TUIfly<br />

TU Tunisair<br />

TK Turkish Airlines<br />

TRK Turkuaz Airlines<br />

GXL XL Airways<br />

ADA Adana<br />

AGA Agadir<br />

ALC Alicante<br />

AMS Amsterdam<br />

ANK Ankara<br />

AYT Antalya<br />

BCN Barcelona<br />

BSL Basel<br />

BIA Bastia<br />

BGO Bergen<br />

BRN Bern<br />

BHX Birmingham<br />

BJV Bodrum<br />

BRU Brüssel<br />

BUD Budapest<br />

BOJ Burgas<br />

DLM Dalaman<br />

DJE Djerba<br />

DRS Dresden<br />

DXB Dubai<br />

DUB Dublin<br />

DBV Dubrovnik<br />

DUS Düsseldorf<br />

FAO Faro<br />

FRA Frankfurt<br />

FDH Friedrichshafen<br />

FUE Fuerteventura<br />

FNC Funchal<br />

GVA Genf<br />

GOT Göteborg<br />

HGL Helgoland<br />

HEL Helsinki<br />

HER Heraklion<br />

HRG Hurghada<br />

IBZ Ibiza<br />

INN Innsbruck<br />

IST Istanbul<br />

SAW Istanbul - Sabiha Gökçen<br />

IZM Izmir<br />

XRY Jerez de la Frontera<br />

FKB Karlsruhe/Baden-Baden<br />

IEV Kiew<br />

KLU Klagenfurt<br />

CGN Köln/Bonn<br />

CPH Kopenhagen<br />

CFU Korfu<br />

KGS Kos<br />

SUF Lamezia - Terme<br />

ACE Lanzarote<br />

LCA Larnaca<br />

LPA Las Palmas<br />

LIS Lissabon<br />

LGW London - Gatwick<br />

LHR London - Heathrow<br />

LTN London - Luton<br />

LUX Luxemburg<br />

LXR Luxor<br />

LYS Lyon<br />

MAD Madrid<br />

MIL Mailand<br />

AGP Malaga<br />

MLA Malta<br />

MAN Manchester<br />

MHG Mannheim<br />

RMF Marsa Alam<br />

FMM Memmingen<br />

MAH Menorca<br />

MIR Monastir<br />

DME Moskau - Domodedovo<br />

SVO Moskau - Sheremetjevo<br />

MUC München<br />

NAP Neapel<br />

EWR New York - Newark<br />

NCE Nizza<br />

NUE Nürnberg<br />

OLB Olbia<br />

OSL Oslo<br />

PMI Palma de Mallorca<br />

PAR Paris<br />

PRG Prag<br />

PRN Priština<br />

REK Reykjavík<br />

RHO Rhodos<br />

RIX Riga<br />

RMI Rimini<br />

ROM Rom<br />

RTM Rotterdam<br />

SCN Saarbrücken<br />

SOB Saarmelleek<br />

SZG Salzburg<br />

SMI Samos<br />

SPC Santa Cruz de La Palma<br />

JTR Santorin<br />

SSH Sharm el Sheikh<br />

SKP Skopje<br />

SPU Split<br />

LED St. Petersburg<br />

STO Stockholm<br />

STR Stuttgart<br />

TLL Tallinn<br />

THR Teheran<br />

TLV Tel Aviv<br />

TCI Teneriffa<br />

SKG Thessaloniki<br />

YTO Toronto<br />

TLS Toulouse<br />

TUN Tunis<br />

VAR Varna<br />

VCE Venedig<br />

VNO Vilnius<br />

VBY Visby<br />

WAW Warschau<br />

GWT Westerland<br />

VIE Wien<br />

ZRH Zürich<br />

98 99


100


Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Branchensituation<br />

Nach einem von der weltweiten konjunkturellen Abschwächung<br />

geprägten Jahr 2009 konnte im Jahr <strong>2010</strong> ein deutlicher Aufschwung<br />

verzeichnet werden, der dem Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland das stärkste Wachstum seit der Wiedervereinigung<br />

brachte. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes<br />

stieg das Bruttoinlandsprodukt gegenüber 2009 im<br />

Jahresdurchschnitt um + 3,6 % an.<br />

Von dieser Entwicklung konnte auch die Luftfahrtbranche<br />

profitieren und erreichte einen deutlichen Nachfragezuwachs.<br />

So weist der Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher Verkehrsflughäfen) an den internationalen deutschen<br />

Verkehrsflughäfen einen Anstieg der Passagiermengen um<br />

+ 4,7 % aus.<br />

Auch auf internationaler Ebene konnte die Luftfahrtbranche<br />

sich von der wirtschaftlichen Abkühlung 2009 wieder erholen und<br />

eine positive Entwicklung verzeichnen, die allerdings durch die<br />

weltweiten Auswirkungen der Vulkanaschewolke im April <strong>2010</strong><br />

getrübt wurde. Mehrtägige Flugstreichungen in Deutschland und<br />

großen Teilen Europas führten zu milliardenschweren wirtschaftlichen<br />

Verlusten in der Branche. Nach einem erfreulichen weiteren<br />

Jahresverlauf für die Luftfahrt zog der plötzliche Wintereinbruch<br />

Ende November <strong>2010</strong> mit anhaltend winterlichen Witterungsbedingungen<br />

bis Jahresende zahlreiche Flugbetriebsstörungen an<br />

anderen großen deutschen und europäischen Flughäfen nach<br />

sich, die – trotz reibungslosen Betriebs in <strong>Hamburg</strong> – flächendeckend<br />

für Flugausfälle und Verspätungen sorgten.<br />

Verkehrsentwicklung am Flughafen <strong>Hamburg</strong><br />

Die positive Gesamtentwicklung der Luftfahrtbranche hat auch<br />

am Flughafen <strong>Hamburg</strong> in <strong>2010</strong> zu einem Zuwachs der Passagiermenge<br />

von + 6,0 % auf 12.962.917 Passagiere geführt, der<br />

über dem ADV-Durchschnitt liegt. Da die Fluggesellschaften im<br />

Laufe des Jahres durchschnittlich größeres Gerät eingesetzt haben<br />

und dies zudem besser ausgelastet wurde, hat sich die Anzahl<br />

der Starts und Landungen gegenüber dem Vorjahr lediglich<br />

um + 0,4 % auf 138.060 gewerbliche Flugbewegungen erhöht<br />

(ADV-Durchschnitt + 0,2 % gegenüber Vorjahr). Mit rund 94 Passagieren<br />

pro Flugbewegung wurde dabei der historisch höchste<br />

Wert erreicht (Vorjahr: 90 Passagiere pro Flugbewegung).<br />

Im Bereich der geflogenen Luftfracht halten hingegen die Rückgänge<br />

(– 13,2 % gegenüber Vorjahr) am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen an.<br />

Hier schlägt sich der Basiseffekt aus dem Volumen des im Oktober<br />

2009 eingestellten werktäglichen Frachtflugs nach Leipzig nieder.<br />

Darüber hinaus zog die Umstellung auf Fluggerät mit geringeren<br />

Frachtkapazitäten auf der Frankfurt-Verbindung eine anteilige<br />

Verlagerung der bis Sommer 2009 geflogenen Fracht auf den LKW-<br />

Transport nach sich, der sich in <strong>2010</strong> überproportional erhöht hat.<br />

Nach einem noch verhaltenen Verkehrswachstum in den<br />

ersten Monaten des Jahres <strong>2010</strong> kam es im April aufgrund der<br />

Vulkanaschewolke über Europa zu mehrtägigen Flugausfällen.<br />

Unge achtet dessen konnten in den der Wiederaufnahme des<br />

Flugverkehrs folgenden Monaten erfreuliche Wachstumsraten<br />

verzeichnet werden. Wenngleich der anhaltend starke Winter<br />

zum Jahresende zu diversen Flugstreichungen an anderen deutschen<br />

und europäischen Flughäfen führte, die sich in den Verkehrsmengen<br />

auch auf den <strong>Hamburg</strong>er Flughafen ausgewirkt<br />

haben, war das Jahr <strong>2010</strong> das aufkommensstärkste der 100-jährigen<br />

Geschichte des <strong>Hamburg</strong>er Flughafens.<br />

Geschäftsentwicklung und Ertragslage<br />

In Summe konnten die gesamten Umsatzerlöse in <strong>2010</strong> um<br />

+ 24,5 Mio. € (+10,9 %) auf 248,6 Mio. € gesteigert werden.<br />

Im Einklang mit der Verkehrsmengensteigerung erhöhten<br />

sich die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Aviation um<br />

+ 6,4 Mio. € (+ 5,4 %) auf 124,8 Mio. €. Der Anteil an den Gesamterlösen<br />

beträgt 50,2 % (Vorjahr: 52,8 %).<br />

Die Umsatzerlöse im Ground Handling übertreffen das Vorjahresniveau<br />

um +15,5 Mio. € (+ 44,0 %) und erreichen dabei<br />

50,6 Mio. €. Positiv wirken sich hier sowohl die Übernahme eines<br />

großen Kunden ab Januar <strong>2010</strong> sowie das witterungs bedingt starke<br />

Flugzeugenteisungsgeschäft aus. Das überpro portiona le Wachs-<br />

tum in diesem Segment spiegelt sich auch in einem auf 20,4 % er-<br />

höhten Anteil an den Gesamterlösen wider (Vorjahr: 15,7 %).<br />

Innerhalb der nicht verkehrsbezogenen Umsatzerlöse haben<br />

sich die Erlöse für Festmieten, Mietnebenleistungen und sons-<br />

tige Dienstleistungen jeweils leicht erhöht. Die weitestgehend<br />

passagierabhängigen Umsatzmieten sind überproportional um<br />

+10,2 % auf 25,1 Mio. € angestiegen. Ursächlich hierfür ist das erweiterte<br />

Angebot im Einzelhandel und der Gastronomie im Bereich<br />

der Airport Plaza, das von Passagieren und Besuchern immer<br />

stärker genutzt wird. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung<br />

hat sich der Anteil der nicht verkehrsbezogenen Umsatzerlöse<br />

an den Gesamterlösen – infolge des starken Anstiegs im Ground<br />

Handling – auf 29,4 % (Vorjahr: 31,5 %) verringert.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen in <strong>2010</strong> um<br />

+16,0 Mio. € über dem Vorjahr (11,4 Mio. €). Diese Abweichung ist<br />

vorwiegend begründet in der Auflösung der – über mehrere Jahre<br />

zugeführten – Rückstellung für Sicherheitsentgelte. Der Grund<br />

für die Rückstellung ist aufgrund eines im Mai <strong>2010</strong> ergangenen<br />

Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Luftsicherheitsgesetz<br />

entfallen.<br />

Im Materialaufwand sind die Übernahme eines großen<br />

Kunden in den Bodenverkehrsdiensten sowie die deutlich gestiegenen<br />

Enteisungsvorgänge hauptursächlich für den Anstieg<br />

der von den Tochtergesellschaften bezogenen Aviati-<br />

on-Serviceleistungen. Diese haben – neben dem ebenfalls<br />

witterungsbedingt verstärkten Bezug von Flugzeugenteisungsmitteln<br />

und erhöhten Aufwand in der Flächenenteisung – den<br />

größten Anteil an der Vorjahresüberschreitung um +16,7 Mio. €<br />

auf 109,7 Mio. €.<br />

Ungeachtet einer Tariferhöhung zum 01.01.<strong>2010</strong> sind die Personalaufwendungen<br />

gegenüber dem Vorjahr um – 2,0 Mio. €<br />

(– 5,4 %) gesunken. Dieser Rückgang ist allerdings vollumfänglich<br />

einer strukturellen Änderung infolge der erstmaligen Anwendung<br />

des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) geschuldet.<br />

So wird der Aufwand für die Aufzinsung der Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen<br />

(insgesamt 3,6 Mio. €) nicht mehr wie<br />

früher im Personalaufwand, sondern gesondert als Zinsaufwand<br />

ausgewiesen. Bei der Neubewertung dieser Rückstellungen<br />

gemäß BilMoG erfolgt die Aufstockung verteilt über<br />

einen Zeitraum von 15 Jahren. Der hieraus resultierende Aufwand<br />

wird ebenfalls nicht dem Personalaufwand, sondern den<br />

außer ordentlichen Aufwendungen zugeordnet und beträgt für<br />

Altersteilzeitregelungen und Pensionsverpflichtungen in Sum-<br />

me 0,9 Mio. €.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von<br />

45,5 Mio. € sind gegenüber dem Vorjahr um + 9,4 Mio. € erhöht.<br />

Dieser Anstieg beinhaltet im Wesentlichen die Rückstel lung auf-<br />

grund der Novellierung des gesetzlichen Lärmschutzprogramms,<br />

die gebildet werden musste, um mögliche Aufwendungen für<br />

baulichen Schallschutz der Eigentümer im Bereich der Lärmschutzzone<br />

abzudecken.<br />

Die Fertigstellung des Parkdecks P2 – 4 sowie die Randstreifenbefestigungen<br />

der Start- und Landebahnen führten im Vorjahr<br />

zu einem Zuwachs des Anlagevermögens, der sich <strong>2010</strong> in einer<br />

Erhö hung der Abschreibungen um + 2,2 Mio. € auf 30,4 Mio. € wi-<br />

derspiegelt.<br />

Der Anstieg der Zinsaufwendungen um + 6,4 Mio. € auf<br />

15,8 Mio. € ist maßgeblich begründet in der vorstehend erläuter-<br />

ten veränderten Zuordnung der Aufwendungen aus der Aufzin-<br />

sung der Altersteilzeit- und Pensionsverpflichtungen durch die<br />

erstmalige Anwendung des BilMoG sowie der Aufnahme weiterer<br />

Bankdarlehen.<br />

Aufgrund des Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages<br />

mit der FHK werden für <strong>2010</strong> keine wesentlichen Steuern<br />

vom Einkommen und Ertrag ausgewiesen. Im Vorjahr hat sich –<br />

infolge einer hohen Steuererstattung für die Jahre 1999 und<br />

2000 sowie der Auflösung der in diesem Zusammenhang gebildeten<br />

Rückstellung – ein Ertrag (2,8 Mio. €) ergeben.<br />

Ein weiterer Basiseffekt im Zusammenhang mit den im Vorjahr<br />

einmalig erhöhten Energiesteuern ist ursächlich für den<br />

deutlichen Rückgang der sonstigen Steuern auf 0,9 Mio. € (Vorjahr:<br />

2,9 Mio. €).<br />

Infolge der beschriebenen operativen Geschäftsentwicklung<br />

sowie der Vielzahl an Sondereffekten weist die Gesellschaft für<br />

das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> ein Ergebnis vor Abführung in Höhe von<br />

41,8 Mio. € aus, das um + 6,7 Mio. € (+19,2 %) über dem Vorjahresergebnis<br />

liegt. Folgerichtig errechnet sich eine erhöhte Umsatzrendite<br />

in Höhe von 16,8 % (Vorjahr: 15,6 %).<br />

Auf Konzernebene haben sich die Umsatzerlöse gegenüber<br />

dem Vorjahr um + 22,6 Mio. € auf 248,1 Mio. € erhöht. Nach Eliminierung<br />

der Innenumsätze der konsolidierten Beteiligungsgesellschaften<br />

mit der FHG (z.B. bezogene Leistungen im Ground<br />

Handling) weisen im Wesentlichen noch SecuServe, STARS und<br />

SAEMS nennenswerte Umsatzerlöse außerhalb des Konzerns<br />

aus, die allerdings durch Erlöse der FHG mit den Beteiligungsgesellschaften<br />

(insbesondere Mieten) überkompensiert werden, so<br />

dass die Umsatzerlöse des Konzerns um – 0,5 Mio. € unter denen<br />

der FHG liegen. Der Konzern weist für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von<br />

43,1 Mio. € (Vorjahr: 34,2 Mio. €) aus.<br />

Vermögenslage und -struktur<br />

Die Bilanzsumme der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH (nach folgend<br />

FHG genannt) hat sich um +13,2 Mio. € (+ 2,8 %) auf 491,7 Mio. €<br />

(im Konzern um + 2,2 % auf 506,5 Mio. €) gegenüber dem Vor-<br />

jahresultimo erhöht.<br />

Auf der Aktivseite führten Abschreibungen in Höhe von<br />

30,4 Mio. €, denen lediglich realisierte Investitionen (ohne Finanz-<br />

anlagen) in Höhe von 11,3 Mio. € gegenüberstanden, zu einer Ver-<br />

ringerung des Anlagevermögens um – 16,2 Mio. € (– 3,6 %) auf<br />

426,8 Mio. €, das zu 83,6 % (Vorjahr: 78,9 %) durch Eigenkapital so-<br />

wie mittel- und langfristiges Fremdkapital gedeckt ist. Der hohe<br />

Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Verbindung<br />

mit der verhaltenen Investitionstätigkeit spiegelt sich im Umlaufvermögen<br />

im Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

wider; davon 11,9 Mio. € gegen die <strong>Hamburg</strong>er Gesellschaft<br />

für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH<br />

(nachfolgend HGV genannt) aus dem Cash-Pool. Darüber hinaus<br />

hat sich das Guthaben bei Kreditinstituten um + 26,5 Mio. € auf<br />

32,0 Mio. € erhöht.<br />

Auf der Passivseite der Bilanz werden geringere Rückstellungen<br />

für Lieferungen und Leistungen durch einen deutlichen Anstieg<br />

der Verbindlichkeiten überkompensiert. Im Detail ist das<br />

höhere Unternehmensergebnis <strong>2010</strong> ursächlich für die Zunahme<br />

der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,<br />

während sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

auf 255,1 Mio. € (Vorjahr: 242,6 Mio. €) erhöht haben.<br />

Bei unverändertem Eigenkapital (63,8 Mio. €) führt die gestiegene<br />

Bilanzsumme daher folgerichtig zu einem Rückgang der Eigenkapitalquote<br />

auf 13,0 % (Vorjahr: 13,3 %). Im Konzern beträgt<br />

56 57


Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme 13,9 % (Vorjahr:<br />

14,6 %). Die mittel- und langfristig gebundenen Vermögensteile<br />

wurden zu 83,4 % (im Konzern zu 86,9 %) durch Eigenkapital so-<br />

wie mittel- und langfristiges Fremdkapital gedeckt.<br />

Finanzlage<br />

Mit dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnten die<br />

Investitionen in Sachanlagen und Finanzanlagen gedeckt werden.<br />

Unter Berücksichtigung der Mittelabflüsse aus der Finanzierungstätigkeit<br />

verbleibt der FHG zum Jahresende ein Finanzmittelfonds<br />

in Höhe von 31,7 Mio. € (Vorjahr: 2,9 Mio. €). Die freie<br />

Liquidität wird als Tagesgeldanlage bei der HGV und Kreditinstituten<br />

angelegt.<br />

Auch im Konzern konnten die Investitionen durch den Cashflow<br />

aus laufender Geschäftstätigkeit gedeckt werden, der Finanzmittelfonds<br />

wird zum Jahresende in Höhe von 42,6 Mio. €<br />

ausgewiesen. Hierbei übersteigt die Tagesgeldanlage bei der<br />

HGV und Kreditinstituten die verbleibende Tagesgeldaufnahme<br />

aus dem Cash Pool der nicht konsolidierten eigenen Beteiligungsgesellschaften<br />

deutlich.<br />

Die Geschäftsführung erhält für das Treasury-Management regelmäßig<br />

Informationen über die Liquidität und mögliche Finanzrisiken.<br />

Die FHG unterhält mit ihren Beteiligungsgesellschaften einen<br />

gemeinsamen Cash Pool mit dem Ziel eines optimalen Einsatzes<br />

der liquiden Mittel, durch den die Liquiditätsüberschüsse der Beteiligungsgesellschaften<br />

bei der Konzernmutter konzentriert werden.<br />

Die FHG ihrerseits gleicht kurzfristige Liquiditätsschwankungen im<br />

Bedarfsfall bei der HGV aus. Durch die Einbindung der FHG in den<br />

HGV-Konzern und die hohe Bonität der Gesellschafter sind Finanzierungsprobleme<br />

derzeit und auch in Zukunft nicht erkennbar.<br />

Investitionen<br />

Das Investitionsvolumen (ohne Finanzanlagen) belief sich im Gesamtjahr<br />

<strong>2010</strong> auf insgesamt 11,3 Mio. € (Vorjahr: 34,7 Mio. €).<br />

Nachdem Anfang <strong>2010</strong> das mehrjährige Flughafenausbauprogramm<br />

HAM21 offiziell abgeschlossen wurde, lagen die Schwerpunkte<br />

der Investitionstätigkeit in der Erweiterung der zentralen<br />

Sicherheitskontrolle, Blendschutzmaß nahmen im Terminal 2<br />

sowie einem neuen Rüstwagen für die Feuerwehr. Darüber hin-<br />

aus erfolgten Schlussabrechungen aus dem Projekt HAM21. Im<br />

Konzern wurden Investitionen in Höhe von 14,4 Mio. € (ohne Finanzanlagen)<br />

realisiert. Neben der FHG spiegelt sich hier insbesondere<br />

die Investitionstätigkeit von GroundSTARS, AIRSYS und<br />

der RMH wider.<br />

Mitarbeiter<br />

Ohne Geschäftsführer und Auszubildende beschäftigte die FHG<br />

<strong>2010</strong> im Durchschnitt 643 (Vorjahr: 636) Mitarbeiter. Der An-<br />

stieg im Konzern auf insgesamt 1.619 (Vorjahr: 1.535) Mitarbeiter<br />

ist in der befristeten Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter bei<br />

den Bodenverkehrsdienstgesellschaften begründet. Darüber hinaus<br />

waren im Jahresdurchschnitt 38 Auszubildende bei der FHG<br />

(Konzern: 44) tätig. Unterjährig haben 14 Auszubildende ihre Berufsausbildung<br />

erfolgreich abgeschlossen, während 13 neu eingestellt<br />

wurden. Die FHG bildet in fünf Ausbildungsberufen bewusst<br />

über ihren eigenen Bedarf hinaus aus und kommt damit<br />

ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung nach. Zum 01.01.<strong>2010</strong> erfolgte<br />

für die FHG und einige ihrer Beteiligungsgesellschaften –<br />

die sich am TVöD orientieren – eine Tariferhöhung um +1,2 %.<br />

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Lage der Gesellschaft<br />

und des Konzerns sind nach dem Bilanzstichtag nicht<br />

eingetreten.<br />

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

Die FHG und der Konzern verfügen über ein zentrales Risikomanagementsystem,<br />

das ständig aktualisiert wird. Zielsetzung ist<br />

der kontrollierte Umgang mit Risiken. Hierzu wurden organisatorische<br />

Regelungen implementiert und Gremien geschaffen, die<br />

eine sehr frühe Erkennung risikobehafteter Entwicklungen gewährleisten.<br />

Die Definitionen von Wertgrenzen sowohl für spezifische<br />

Risiken als auch für generelle Risikopotenziale wurden<br />

in einem Risikohandbuch dokumentiert. Gemäß diesen Klassifizierungen<br />

sind für die Gesellschaft und den Konzern keine bestandsgefährdenden<br />

Risiken erkennbar.<br />

Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage werden darin gesehen, dass im Bereich Ground<br />

Handling durch eine anhaltende Konsolidierung der Fluggesellschaften<br />

eine Abhängigkeit von immer wenigeren und größeren<br />

Kunden bzw. Allianzen droht. Würde die FHG einen dieser großen<br />

Kunden verlieren, so hätte dies einen signifikanten Umsatz- und<br />

Marktanteilsverlust zur Folge. Außerdem hat der lokale Wettbewerber<br />

seit November <strong>2010</strong> seinen Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen<br />

und ist intensiv bemüht, über niedrige Preise weitere<br />

Kunden aus dem Bestand der FHG zu akquirieren. Dabei besteht<br />

das Risiko, dass sich das Preisniveau insgesamt weiter absenkt.<br />

Darüber hinaus ergeben sich Chancen und Risiken mit wesentlichem<br />

Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

aus unerwartet deutlichen Veränderungen der Verkehrsmengen,<br />

die vor dem Hintergrund des hohen Fixkostenanteils des Unternehmens<br />

nahezu unvermindert ergebniswirksam werden.<br />

Die von der Gesellschaft und dem Konzern eingesetzten Finanzinstrumente<br />

bestehen aus Zinsswaps, die in Höhe und<br />

Laufzeit der Finanzierungsstruktur entsprechen und Zinsrisiken<br />

absichern.<br />

Ausblick<br />

Für das kommende Jahr zeichnet sich eine anhaltend positive<br />

Geschäftsentwicklung ab. Im Einklang mit der Verkehrsmengenentwicklung<br />

ist mit einem Anstieg der Aviation- und Non Aviation-Erlöse<br />

zu rechnen. Im Ground-Handling-Bereich wird es in<br />

2011 durch die erneute Betriebsaufnahme des Wettbewerbers<br />

seit November <strong>2010</strong> zu leichten einstelligen Marktanteilsverlusten<br />

kommen. Dieser Effekt sowie besonders die erwartete Absenkung<br />

der Flugzeugenteisung auf ein normalisiertes Niveau<br />

werden zu Erlösrückgängen führen, gleichwohl wird 2011 insgesamt<br />

ein erhöhtes Betriebsergebnis erwartet.<br />

Ohne die Sondereffekte des Jahres <strong>2010</strong> (wie die Auflösung<br />

der Sicherheitsrückstellungen) wird das Jahresergebnis vor Gewinnabführung<br />

jedoch voraussichtlich leicht geringer ausfallen.<br />

Für 2012 wird eine ähnliche Geschäftsentwicklung wie für 2011<br />

erwartet.<br />

<strong>Hamburg</strong>, den 28. Januar 2011<br />

Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung<br />

Die Geschäftsführung<br />

Michael Eggenschwiler Claus-Dieter Wehr<br />

58 59


Bilanz GmbH <strong>2010</strong><br />

Aktiva<br />

A. Anlagevermögen 1<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und<br />

ähnliche Rechte und Werte 1.118.792,00 1.241.164,00<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 339.092.769,55 350.275.248,51<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen 60.154.370,21 67.643.941,00<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.426.970,00 15.106.488,00<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.117.067,54 3.109.664,86<br />

III. Finanzanlagen<br />

418.791.177,30 436.135.342,37<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.739.327,66 2.986.240,35<br />

2. Beteiligungen 2.591.316,20 2.591.316,20<br />

3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 1.549.783,32 0,00<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

6.880.427,18 5.577.556,55<br />

426.790.396,48 442.954.062,92<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 418.927,12 396.119,02<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.256.527,60 14.489.760,31<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 14.436.158,61 10.429.241,67<br />

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 32.152,84 42.852,11<br />

4. Forderungen gegen die<br />

Freie und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> 8.309,55 5.122,81<br />

5. Sonstige Vermögensgegenstände 2.722.697,54 2.695.093,61<br />

31.455.846,14 27.662.070,51<br />

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 32.045.501,25 5.566.875,38<br />

63.920.274,51 33.625.064,91<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.028.987,07 1.915.566,37<br />

1 Siehe Anhang und Konzernanhang 5.<br />

2 Siehe Anhang und Konzernanhang 6.<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> 31. Dezember 2009<br />

€ €<br />

491.739.658,06 478.494.694,20<br />

Passiva<br />

A. Eigenkapital 1<br />

I. Gezeichnetes Kapital 56.026.500,00 56.026.500,00<br />

II. Kapitalrücklage 6.925.498,05 6.925.498,05<br />

III. Gewinnrücklagen<br />

Andere Gewinnrücklagen 808.007,65 808.007,65<br />

B. Rückstellungen 2<br />

63.760.005,70 63.760.005,70<br />

1. Rückstellungen für Pensionen 57.665.661,00 55.440.039,00<br />

2. Steuerrückstellungen 82.000,00 1.285.000,00<br />

3. Sonstige Rückstellungen 36.786.558,34 46.535.140,29<br />

C. Verbindlichkeiten 3<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> 31. Dezember 2009<br />

€ €<br />

94.534.219,34 103.260.179,29<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 255.086.096,27 242.591.069,88<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.993.057,59 1.995.150,98<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 61.997.153,92 53.349.100,89<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 683.252,51 74.060,61<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber der<br />

Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> 3.602.709,61 4.108.348,05<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten 3.284.357,05 3.309.225,80<br />

327.646.626,95 305.426.956,21<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten 5.798.806,07 6.047.553,00<br />

1 Siehe Anhang und Konzernanhang 7.<br />

2 Siehe Anhang und Konzernanhang 8.<br />

491.739.658,06 478.494.694,20<br />

3 Siehe Anhang und Konzernanhang 9.<br />

60 61


Gewinn- und Verlustrechnung GmbH <strong>2010</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

1. Umsatzerlöse 1 248.641.940,15 224.108.615,76<br />

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 536.561,00 643.694,00<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 2 27.375.663,03 11.369.873,48<br />

4. Materialaufwand<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren 7.760.267,30 5.247.035,50<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 101.970.772,88 87.816.773,52<br />

5. Personalaufwand<br />

01.01. – 31.12. <strong>2010</strong> 01.01. – 31.12. 2009<br />

€ €<br />

109.731.040,18 93.063.809,02<br />

a) Löhne und Gehälter 28.362.614,25 26.868.855,06<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung, 7.249.671,92 10.793.143,61<br />

davon für Altersversorgung € 2.356.016,08<br />

(Vorjahr: € 6.162.407,30)<br />

35.612.286,17 37.661.998,67<br />

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 3 30.396.245,21 28.200.314,78<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2 45.526.192,68 36.124.326,19<br />

8. Erträge aus Beteiligungen, 1.739.221,36 671.098,04<br />

davon aus verbundenen Unternehmen € 1.636.680,73<br />

(Vorjahr: € 474.544,24)<br />

9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 1.922.000,71 2.220.336,63<br />

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, 289.358,60 531.319,85<br />

davon aus verbundenen Unternehmen € 102.112,66<br />

(Vorjahr: € 13.105,32)<br />

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4 , 15.778.282,35 9.386.825,73<br />

davon an verbundene Unternehmen € 86.308,24<br />

(Vorjahr: € 226.574,30)<br />

12. Aufwendungen aus Verlustübernahme 23.890,56 9.062,08<br />

13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 43.436.807,70 35.098.601,29<br />

14. Außerordentliche Erträge 5 112.689,25 0,00<br />

15. Außerordentliche Aufwendungen 5 923.845,02 0,00<br />

16. Außerordentliches Ergebnis – 811.155,77 0,00<br />

17. Steuern vom Einkommen und Ertrag 6 – 19.521,90 – 2.785.648,89<br />

18. Sonstige Steuern 7 891.995,89 2.851.486,30<br />

19. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />

abgeführte Gewinne 41.753.177,94 35.032.763,88<br />

20. Jahresüberschuss 0,00 0,00<br />

1 Siehe Anhang und Konzernanhang 10. 2 Siehe Anhang und Konzernanhang 11.<br />

3 Siehe Anhang und Konzernanhang 12. 4 Siehe Anhang und Konzernanhang 14.<br />

5 Siehe Anhang und Konzernanhang 15. 6 Siehe Anhang und Konzernanhang 16.<br />

7 Siehe Anhang und Konzernanhang 17.<br />

62 63


Bilanz Konzern <strong>2010</strong><br />

Aktiva<br />

A. Anlagevermögen 1<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte 1.733.709,15 1.731.285,59<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 347.097.794,59 359.955.638,19<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen 61.272.294,42 68.777.422,61<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 22.354.555,02 22.690.377,98<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.138.067,54 3.161.869,86<br />

III. Finanzanlagen<br />

435.862.711,57 454.585.308,64<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 542.401,16 542.401,16<br />

2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 346.212,45 1.476.860,07<br />

3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.549.783,32 0,00<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

2.438.396,93 2.019.261,23<br />

440.034.817,65 458.335.855,46<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.984.282,85 2.126.938,97<br />

2. Unfertige Erzeugnisse 57.697,67 36.438,74<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2<br />

2.041.980,52 2.163.377,71<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.425.998,15 14.856.649,47<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 13.421.917,32 9.071.614,71<br />

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 32.152,84 42.852,11<br />

4. Forderungen gegen die<br />

Freie und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> 8.309,55 5.122,81<br />

5. Sonstige Vermögensgegenstände 3.015.437,69 3.499.520,33<br />

III. Wertpapiere<br />

30.903.815,55 27.475.759,43<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 38.250,00<br />

IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 32.061.808,30 5.591.625,44<br />

65.007.604,37 35.269.012,58<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.176.175,11 2.087.388,92<br />

D. Aktive latente Steuer 255.271,11 0,00<br />

1 Siehe Anhang und Konzernanhang 5.<br />

2 Siehe Anhang und Konzernanhang 6.<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> 31. Dezember 2009<br />

€ €<br />

506.473.868,24 495.692.256,96<br />

Passiva<br />

A. Eigenkapital 1<br />

I. Gezeichnetes Kapital 56.026.500,00 56.026.500,00<br />

II. Kapitalrücklage 5.811.919,68 5.811.919,68<br />

III. Gewinnrücklagen<br />

Andere Gewinnrücklagen 7.935.959,04 9.627.957,68<br />

Gewinnrücklagen aus BilMoG-Umstellung 262.190,44 0,00<br />

IV. Konzernbilanzgewinn 43.676,81 566.652,18<br />

V. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter 365.000,00 365.000,00<br />

B. Rückstellungen 2<br />

70.445.245,97 72.398.029,54<br />

1. Rückstellungen für Pensionen 74.915.378,00 71.165.294,00<br />

2. Steuerrückstellungen 256.440,50 1.471.247,31<br />

3. Sonstige Rückstellungen 42.526.515,94 52.259.983,62<br />

C. Verbindlichkeiten 3<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> 31. Dezember 2009<br />

€ €<br />

117.698.334,44 124.896.524,93<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 255.086.096,27 242.591.069,88<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.584.609,32 4.373.622,89<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 43.462.209,19 36.715.123,70<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.558.276,26 535.668,95<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber der<br />

Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> 3.602.709,61 4.108.348,05<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten 4.237.581,11 4.026.316,02<br />

312.531.481,76 292.350.149,49<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten 5.798.806,07 6.047.553,00<br />

1 Siehe Anhang und Konzernanhang 7.<br />

2 Siehe Anhang und Konzernanhang 8.<br />

506.473.868,24 495.692.256,96<br />

3 Siehe Anhang und Konzernanhang 9.<br />

64 65


Gewinn- und Verlustrechnung Konzern <strong>2010</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

01.01. – 31.12. <strong>2010</strong> 01.01. – 31.12. 2009<br />

€ €<br />

1. Umsatzerlöse 2 248.124.608,83 225.572.816,68<br />

2. Erhöhung / Verminderung des Bestandes<br />

an unfertigen Erzeugnissen 21.258,93 – 54.051,26<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 2.205.630,05 2.920.975,80<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge 3 27.903.664,55 11.577.988,89<br />

5. Materialaufwand 7<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren 12.040.261,84 9.998.107,22<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 52.604.378,94 46.967.723,83<br />

6. Personalaufwand<br />

64.644.640,78 56.965.831,05<br />

a) Löhne und Gehälter 61.592.255,61 58.368.127,98<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />

und für Unterstützung, 14.312.135,87 17.741.103,67<br />

davon für Altersversorgung € 3.030.202,29<br />

(Vorjahr: TEUR 7.351)<br />

75.904.391,48 76.109.231,65<br />

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 4 34.739.657,56 32.370.642,22<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3 42.732.960,18 32.302.178,24<br />

9. Erträge aus dem Verkauf von Anteilen<br />

an verbundenen Unternehmen 111.750,00 0,00<br />

10. Ergebnis aus assoziierten Unternehmen – 1.028.106,99 198.929,23<br />

11. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 305.844,09 424.415,36<br />

12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, 299.014,17 561.223,61<br />

davon aus verbundenen Unternehmen € 102.100,70<br />

(Vorjahr: TEUR 13)<br />

13. Aufwendungen aus Verlustübernahme 5 23.890,56 9.062,08<br />

14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, 6<br />

davon an verbundene Unternehmen € 7.787,98<br />

(Vorjahr: TEUR 126)<br />

16.781.586,33 9.292.202,64<br />

15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 43.116.536,74 34.153.150,43<br />

16. Außerordentliche Erträge 112.689,25 0,00<br />

17. Außerordentliche Aufwendungen 1.184.984,82 0,00<br />

18. Außerordentliches Ergebnis 7 – 1.072.295,57 0,00<br />

19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8 702.743,04 – 2.582.500,16<br />

20. Sonstige Steuern 9 921.124,57 2.880.925,66<br />

21. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />

abgeführte Gewinne 41.753.177,94 35.032.763,88<br />

22. Konzernjahresfehlbetrag – 1.332.804,38 – 1.178.038,95<br />

23. Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 10 882.169,63 526.329,60<br />

24. Konzerngewinnvortrag 566.652,18 579.021,58<br />

25. Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen 1<br />

1.691.998,64 1.691.999,15<br />

26. Konzernbilanzgewinn 43.676,81 566.652,18<br />

1 Siehe Anhang und Konzernanhang 4. 2 Siehe Anhang und Konzernanhang 10. 3 Siehe Anhang und Konzernanhang 11. 4 Siehe Anhang und Konzernanhang 12.<br />

5 Siehe Anhang und Konzernanhang 13. 6 Siehe Anhang und Konzernanhang 14. 7 Siehe Anhang und Konzernanhang 15. 8 Siehe Anhang und Konzernanhang 16.<br />

9 Siehe Anhang und Konzernanhang 17. 10 Siehe Anhang und Konzernanhang 18.<br />

66 67


Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />

1 Allgemeine Angaben<br />

Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der Flughafen<br />

<strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter Haftung (FHG) für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden nach den Vorschriften des HGB für<br />

große Kapitalgesellschaften aufgestellt und werden im Folgenden,<br />

soweit nicht besonders vermerkt, zusammengefasst erläutert. Zudem<br />

sind für den Jahresabschluss der FHG die Vorschriften des<br />

GmbHG beachtet worden. Die Gewinn- und Verlustrech nungen<br />

sind jeweils nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />

Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss <strong>2010</strong> der<br />

FHG wurden erstmals auf der Grundlage des Bilanzrechtsmo-<br />

dernisierungs gesetzes (BilMoG) aufgestellt. In diesem Zusam-<br />

men hang wurde von dem Wahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 8<br />

Satz 2 des Einführungsgesetzes zum HGB (EGHGB) Gebrauch<br />

gemacht, die Vorjahreszahlen nicht anzupassen.<br />

2 Konsolidierungskreis<br />

In den Konzernabschluss sind neben der FHG die in Tabelle 2a aufgeführten<br />

sieben Gesellschaften einbezogen, an denen der FHG<br />

unmittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht. Wegen ihrer<br />

insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz-<br />

und Ertragslage des Konzerns wurde von der Einbeziehung<br />

der folgenden zehn Gesellschaften in den Konzern abschluss ge-<br />

mäß § 296 Abs. 2 und § 311 Abs. 2 HGB abgesehen; siehe Tabel-<br />

le 2b. Die im Vorjahr hier aufgeführten Anteile der STARS KG an<br />

der STARS Berlin GmbH wurden in <strong>2010</strong> veräußert. Beteiligungen<br />

an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode<br />

bewertet, wenn der Konzern zwischen 20 % und 50 % der Anteile<br />

hält und einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Die FHG hält Beteiligungen<br />

an den in Tabelle 2c aufgeführten Gesellschaften.<br />

3 Konsolidierungsgrundsätze<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte nach der Buchwertmethode<br />

durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil<br />

am Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen<br />

zum Zeitpunkt ihres Erwerbs bzw. der Erstkonsolidierung. Danach<br />

verbleibende aktivische Unterschiedsbeträge wurden entsprechend<br />

§ 309 Abs. 1 Satz 3 HGB in der bis zum 28. Mai 2009<br />

geltenden Fassung mit den Rücklagen verrechnet.<br />

Die in den Konzernabschluss einbezogenen assoziierten Unternehmen<br />

wurden nach der Buchwertmethode (§ 312 Abs. 1 Nr.<br />

1 HGB in der bis zum 28. Mai 2009 geltenden Fassung) zum Zeitpunkt<br />

ihres Erwerbs bzw. der Erstkonsolidierung bewertet. Der<br />

Unterschiedsbetrag als Saldo zwischen dem Buchwert der Betei -<br />

li gung und dem anteiligen Eigenkapital wurde mit den Rücklagen<br />

verrechnet. Zum Zeitpunkt dieser Verrechnung war der Deutsche<br />

Rechnungslegungs Standard Nr. 4 noch nicht anzuwenden.<br />

Bei der Schuldenkonsolidierung gemäß § 303 HGB ergab<br />

sich eine passive Aufrechnungsdifferenz in Höhe von T € 186<br />

durch die Bewertung von Pensionsverpflichtungen zum Anwartschaftsbarwert<br />

und den aktiven Gegenan sprüchen, die zum Bar-<br />

wert bewertet worden sind.<br />

Umsätze, Aufwendungen und Erträge, Ausleihungen und an-<br />

dere Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen zwi-<br />

schen den einbezogenen Gesellschaften wurden eliminiert. Zwi-<br />

schenergebnisse gemäß § 304 HGB waren nicht zu eliminieren.<br />

4 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung<br />

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wen-<br />

den einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze an.<br />

Durch den Wegfall des Beibehaltungswahlrechtes des § 308<br />

Abs. 3 HGB wurden die in den Vorjahren vorgenommenen Über-<br />

tragungen von steuerfreien Rücklagen nach § 163 Abs. 1 AO auf<br />

Ge genstände des Sachanlagevermögens zum 1. Januar 2004 in<br />

Höhe der nur nach steuerlichen Vorschriften vorgenommenen<br />

Ab schrei bungen im Konzernabschluss erfolgsneutral zugeschrie-<br />

ben und gleichzeitig in die Gewinnrücklagen eingestellt.<br />

Aufgrund des Organschaftsverhältnisses mit der FHK Flug hafen<br />

<strong>Hamburg</strong> Konsortial- und Service GmbH & Co. oHG (FHK oHG) wa-<br />

ren im Jahresabschluss der FHG keine latenten Steuern zu bilden.<br />

Die im Konzernabschluss ausgewiesenen aktivischen latenten<br />

Steuern betreffen die bei einigen Tochter-Kommanditgesellschaften<br />

ausgewiesenen Beträge, und berücksichtigen die Gewerbesteuer.<br />

Im Berichtsjahr ergaben sich im Konzern durch die in 2004<br />

vorgenommenen Zuschreibungen zum Sachanlagevermögen<br />

wie im Vorjahr um T € 1.692 höhere laufende Abschreibungen;<br />

gegenläufig wirkte sich eine gleich hohe Entnahme aus anderen<br />

Gewinnrücklagen aus.<br />

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden<br />

zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen,<br />

bewertet.<br />

Das Sachanlagevermögen wird grundsätzlich zu Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare,<br />

der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer entsprechende,<br />

sowie außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt.<br />

Zuschreibungen werden vorgenommen, sofern der Grund<br />

für die außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist. Im Zuge der<br />

Übertragung von steuerfreien Rücklagen nach § 163 Abs. 1 AO<br />

wurden in den Vorjahren bei Zugängen der FHG (Einzelabschluss)<br />

Abschrei bungen nach § 254 HGB in der bis zum 28. Mai 2009<br />

geltenden Fassung vorgenommen. Geringwertige Wirtschafts-<br />

güter mit Anschaffungskosten bis 150,00 € werden im Jahr der<br />

Anschaffung in voller Höhe abge schrieben. Wirtschaftsgüter mit<br />

Anschaffungskosten zwischen 150,00 € und 1.000,00 € werden<br />

in einem Jahressammelposten zusammengefasst und über einen<br />

Zeitraum von fünf Jahren linear abgeschrieben.<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und<br />

Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen werden zu An-<br />

2a In den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Gezeichnetes Kapital Beteiligung Beteiligung<br />

oder der in<br />

Kommanditkapital in T€ Gesellschaft Prozent<br />

Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

<strong>Hamburg</strong> (FHG)<br />

56.027<br />

GroundSTARS GmbH & Co. KG, <strong>Hamburg</strong><br />

(GroundSTARS KG)<br />

1.136 FHG 100<br />

STARS Special Transport and Ramp Services GmbH & Co. KG,<br />

<strong>Hamburg</strong> (STARS KG)<br />

500 FHG 51<br />

SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services GmbH & Co. KG,<br />

<strong>Hamburg</strong> (SAEMS KG)<br />

300 FHG 60<br />

CATS Cleaning and Aircraft Technical Services GmbH & Co. KG,<br />

<strong>Hamburg</strong> (CATS KG)<br />

205 FHG 100<br />

SecuServe Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong> GmbH,<br />

<strong>Hamburg</strong> (SecuServe <strong>Hamburg</strong>)<br />

150 FHG 100<br />

AIRSYS-Airport Business Information Systems GmbH,<br />

<strong>Hamburg</strong> (AIRSYS)<br />

100 FHG 100<br />

RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH,<br />

<strong>Hamburg</strong> (RMH)<br />

50 FHG 100<br />

2b Nicht in den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Gezeichnetes Kapital Beteiligung Beteiligung<br />

oder der in<br />

Kommanditkapital in T€ Gesellschaft Prozent<br />

SecuServe Aviation Security and Services Holding<br />

International GmbH, <strong>Hamburg</strong> (SecuServe Holding)<br />

250 FHG 100<br />

Grundstücksgesellschaft Kaltenkirchen mbH & Co. KG, <strong>Hamburg</strong> (Kaki KG) 100 FHG 100<br />

Aerotronic-Aviation Electronic Service GmbH, <strong>Hamburg</strong> (Aerotronic) 26 CATS KG 100<br />

GAC German Airport Consulting GmbH, <strong>Hamburg</strong> (GAC) 26 FHG 100<br />

C.A.T.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> (CATS Verwaltung) 25 CATS KG 100<br />

CSP Commercial Services Partner GmbH, <strong>Hamburg</strong> (CSP) 25 FHG 100<br />

Grundstücksgesellschaft Kaltenkirchen Verwaltungs-GmbH,<br />

<strong>Hamburg</strong> (Kaki Verwaltung)<br />

25 FHG 100<br />

GroundSTARS Verwaltungs GmbH, <strong>Hamburg</strong> (GroundSTARS Verwaltung) 25 FHG 100<br />

S.A.E.M.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> (SAEMS Verwaltung) 25 SAEMS KG 100<br />

S.T.A.R.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> (STARS Verwaltung) 25 STARS KG 100<br />

2c FHG-Beteiligungen<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Beteiligungs- Eigenkapital Beteiligung<br />

buchwert der Gesellschaft der FHG<br />

31.12.<strong>2010</strong> in T€ 31.12.2009 in T€ in Prozent<br />

AHS Aviation Handling Services GmbH, <strong>Hamburg</strong> (AHS Holding) 2.245 3.866 32,25<br />

AHS <strong>Hamburg</strong> Aviation Handling Services GmbH, <strong>Hamburg</strong> (AHS <strong>Hamburg</strong>) 346 916 49,00<br />

68 69


Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />

schaffungskosten bewertet, gegebenenfalls vermindert um<br />

außerplanmäßige Abschreibungen.<br />

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen im Konzernabschluss<br />

beinhalten auch die Veränderungen des anteiligen<br />

Eigenkapitals der assoziierten Unternehmen.<br />

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind mit den Einstandspreisen<br />

bzw. den niedri geren Marktpreisen nach dem Niederstwert-<br />

prinzip bewertet. Die unfertigen Erzeugnisse im Konzernabschluss<br />

werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet.<br />

Forderungen werden zum Nominalwert, sonstige Vermögensgegenstände<br />

zum Nominalwert oder zum Barwert bilanziert.<br />

Erkennbare Risiken sind durch Abschreibungen bzw. Wertabschläge<br />

berücksichtigt. Bei den Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen wurde dem allgemeinen Ausfallrisiko durch eine<br />

pauschal ermittelte Wertberichtigung Rechnung getragen.<br />

Liquide Mittel werden zu Nennwerten bilanziert.<br />

Bei den aktivischen und passivischen Rechnungsabgrenzungsposten<br />

werden geleistete und erhaltene Vorauszahlungen<br />

für zukünftige Zeiträume zeitanteilig abgegrenzt.<br />

Für die Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und<br />

den steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen,<br />

Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich voraussichtlich<br />

in späteren Geschäftsjahren abbauen, wird von dem<br />

Wahlrecht nach § 306 HGB in Verbindung mit § 274 Abs. 1 HGB<br />

Gebrauch gemacht, indem für eine sich insgesamt ergebende<br />

Steuerentlastung eine aktive Steuerlatenz angesetzt wird.<br />

Rückstellungen sind in Höhe des Betrages angesetzt worden,<br />

der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.<br />

Zur Berechnung des Erfüllungsbetrages langfristiger Rückstellungen<br />

wird eine Kostensteigerung von 1,5 % p. a. berücksich tigt.<br />

Des Weiteren wird für die Abzinsung der langfristigen Rückstel-<br />

lungen der durchschnittliche fristenkongruente Marktzinssatz ge-<br />

mäß Bekanntgabe der Deutschen Bundesbank angesetzt.<br />

Pensionsrückstellungen werden nach der Anwartschafts-<br />

barwertmethode (projected unit credit method i. S. d. IAS 19.64)<br />

bewertet. Biometrische Rechnungsgrundlage ist die Richttafel<br />

2005 G von Dr. Klaus Heubeck unter Ansatz eines Rechnungszinses<br />

von 5,15 % p.a. Der Bewertung liegt weiterhin eine Gehaltsdynamik<br />

von 2 % p. a. und eine Rentendynamik des Ruhegeldes<br />

von 1 % p. a. zugrunde. Die Pensionsrückstellungen wurden unter<br />

Berücksichtigung des Wahlrechtes nach Art. 67 Abs. 1 EGHGB<br />

angesetzt. Die Zuführung des Unterschiedsbetrages erfolgt in 15<br />

gleichmäßigen Jahresraten bis zum Jahr 2024.<br />

Die Jubiläumsrückstellungen werden unter Berücksichtigung<br />

des Beibehaltungswahlrechtes gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2<br />

EGHGB im Ansatz nicht verändert, da eine Wertaufholung bis<br />

zum Jahr 2024 erfolgt.<br />

Altersteilzeitrückstellungen werden in entsprechender Anwendung<br />

der Stellungnahme IDW RS HFA 3 vom 18. November 1998<br />

in Verbindung mit dem BilMoG – BGBI I Nr. 27 vom 28.05.2009,<br />

S. 1102) errechnet. Gemäß Rückstellungsabzin sungs verordnung<br />

ist der Rechnungszins für den Bilanzstichtag anzusetzen. Dieser<br />

wurde mit 5,15 % p. a. bei der Bewertung verwendet. Künftige<br />

Gehaltsanpassungen wurden mit 2 % p. a. berücksichtigt.<br />

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag (Vorjahr: Rückzahlungsbetrag)<br />

bilanziert.<br />

Zinsswaps werden zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken<br />

bei einem Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

eingesetzt; zwischen den Grund- und Sicherungsgeschäften<br />

bestehen Bewertungseinheiten.<br />

5 Anlagevermögen<br />

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens<br />

ist aus dem Anlagenspiegel (siehe Seite 76 – 79) ersichtlich.<br />

Investitionsschwerpunkte des Berichtsjahres bildeten der<br />

Ausbau der Sicherheitskontrollen, Blendschutzmaßnahmen im<br />

Terminal 2 sowie Restarbeiten in der Airport Plaza und die laufende<br />

Erneuerung des Fuhrparks bei GroundSTARS.<br />

Die Abgänge in den Finanzanlagen der FHG betreffen vier<br />

Tochter-Kommanditgesellschaften. Es handelt sich um Minderungen<br />

der Beteiligungsansätze, die ihre Ursache in der Anwendung<br />

des BilMoG haben. Die Zuschreibungen bei der FHG von<br />

T € 2.135 (Vorjahr: T € 3.779) betreffen Grundstücke und sind in<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen<br />

Erträgen ausgewiesen. Im Konzern beträgt der Gesamtbetrag<br />

T € 2.141 (Vorjahr: T € 3.779).<br />

Der Anteilsbesitz ist auf Seite 75 dieser Anlage aufgelistet.<br />

6 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen setzen sich wie<br />

in Tabelle 6 aufgeführt zusammen. Die Forderungen gegen verbundene<br />

Unternehmen im Einzel ab schluss der FHG betreffen mit<br />

T € 12.510 (Vorjahr: T € 8.205) und im Konzern mit T € 13.104 (Vorjahr:<br />

T € 8.595) Forderungen gegen Gesellschafter. Die Forderungen ge-<br />

gen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht,<br />

sowie die Forderungen gegen die Freie und Hansestadt <strong>Hamburg</strong><br />

betreffen wie im Vorjahr Lieferungen und Leistungen. Von den Forderungen<br />

und sonstigen Vermögensgegenständen haben, sowohl<br />

im Einzel- als auch im Konzernabschluss, Beträge von T € 2.009 (Vorjahr:<br />

T € 2.673) je eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.<br />

7 Eigenkapital<br />

Das gezeichnete Kapital des Konzerns in Höhe von € 56.026.500<br />

ist das Stammkapital der Muttergesellschaft FHG.<br />

8 Rückstellungen<br />

Pensionsrückstellungen wurden unter Berücksichtigung des<br />

Wahl rechtes nach Art. 67 Abs. 1 EGHGB angesetzt. Die Zufüh-<br />

rung des Unterschiedsbetrages erfolgt in gleichmäßigen Jah-<br />

resraten innerhalb von 15 Jahren. Zum 31.12.<strong>2010</strong> beträgt der in<br />

der Bilanz der FHG nicht ausgewiesene Restzuführungsbetrag<br />

T € 9.197 und im Konzern T € 10.926.<br />

Die Jubiläumsrückstellungen wurden unter Berücksichtigung<br />

des Beibehaltungswahlrechtes gem. Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB<br />

im Ansatz nicht verändert. Eine Wertaufholung erfolgt bis zum<br />

Jahr 2024, die Überdeckung zum 31.12.<strong>2010</strong> beträgt bei der FHG<br />

T € 23 und im Konzern T € 52.<br />

Die Steuerrückstellungen der FHG in Höhe von T € 82 betreffen<br />

Strom- und Energiesteuern, die zum Bilanzstichtag auf den<br />

Konzern entfallenden Steuerrückstellungen im Konzern in Höhe<br />

von T € 256 enthalten darüber hinaus Gewerbesteuern von T € 174<br />

aus den Tochter-Kommanditgesellschaften.<br />

Die sonstigen Rückstellungen der FHG zum Bilanzstichtag beinhalten<br />

als nennenswerte Einzelposten Rückstellungen für Schallschutzmaßnahmen<br />

von T € 15.295 (Konzern: T € 15.295), Rückstellungen<br />

für ausstehende Lieferantenrechnungen in Höhe von<br />

T € 8.574 (Konzern: T € 9.786), Rückstellungen für Altersteilzeit in Höhe<br />

von T € 3.844 (Konzern: T € 7.514) und Rückstellungen für ehemalige<br />

Mitarbeiter, die in Vorjahren in Tochter- und Drittunternehmen<br />

gewechselt sind, in Höhe von T € 2.555 (Konzern: T € 2.555).<br />

9 Verbindlichkeiten (Siehe Tabelle 9, Verbindlichkeiten)<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

der FHG betreffen mit T € 7.725 (Vorjahr: T € 4.567) Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen, mit T € 54.082 (Vorjahr:<br />

T € 47.044) sonstige Verbindlichkeiten und mit T € 2.545 (Vorjahr:<br />

T € 2.530) Darlehen. Sie wurden mit Forde rungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen in Höhe von T € 452 (Vorjahr: T € 317) und sonstigen<br />

Forderungen in Höhe von T € 1.903 (Vorjahr: T € 475) saldiert.<br />

Im Konzern betreffen von den Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen T € 223 (Vorjahr: T € 87) Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen, T € 43.248 (Vorjahr:<br />

T € 36.654) sonstige Verbindlichkeiten und T € 45 (Vorjahr:<br />

T € 30) Darlehen. Sie wurden mit Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen von T € 54 (Vorjahr: T € 56) saldiert. Die Verbindlichkeiten<br />

der FHG betreffen mit T € 41.892 (Vorjahr: T € 35.033)<br />

6 Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

und des Konzerns mit T € 41.892 (Vorjahr: T € 35.043) Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Gesellschaftern, davon betreffen T € 41.753<br />

(Vorjahr: T € 35.033) die Ergebnisabführung an die Muttergesellschaft<br />

FHK.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht, und die Verbindlichkeiten gegenüber<br />

der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> betreffen wie im<br />

Vorjahr Lieferungen und Leistungen.<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen bei der FHG mit<br />

T € 441 (Vorjahr: T € 381) und im Konzern mit T € 1.275 (Vorjahr:<br />

T € 976) Steuern. Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit<br />

bestehen in Höhe von T € 251 (Vorjahr: T € 334) und im<br />

Konzern mit T € 254 (Vorjahr: T € 334).<br />

10 Umsatzerlöse (Siehe Tabelle 10, Gliederung der Umsatzerlöse)<br />

11 Periodenfremde Aufwendungen und Erträge<br />

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind periodenfremde Erträge<br />

bei der FHG von T € 24.420 und im Konzern von T € 25.011, insbesondere<br />

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, enthalten.<br />

Ebenso sind bei der FHG T € 790 sowie im Konzern T € 868<br />

periodenfremde Aufwendungen enthalten, im Wesentlichen Verluste<br />

aus dem Abgang und dem Verkauf von Anlagevermögen<br />

und der Wertberichtigung von Forderungen.<br />

12 Abschreibungen<br />

Die FHG hat in Vorjahren steuerliche Sonderabschreibungen auf<br />

das Anlagevermögen vorgenommen. Durch den Abschluss eines<br />

Gewinn abführungsvertrages mit der FHK entfällt eine Anga-<br />

be über die Höhe des Steuerstundungsvolumens.<br />

In den Abschreibungen der FHG und im Konzern sind au-<br />

ßerplanmäßige Abschreibungen auf Grundstücke in Höhe von<br />

T € 1.930 (Vorjahr: T € 79) enthalten<br />

13 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen<br />

Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen enthält Erträge<br />

von T € 211 (Vorjahr: T € 199) sowie Verluste von T € 1.239 (Vorjahr:<br />

T € 0).<br />

FHG Konzern<br />

<strong>2010</strong> in T € 2009 in T € <strong>2010</strong> in T € 2009 in T €<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen, 14.436 10.429 13.422 9.072<br />

davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 21 4 243 281<br />

davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 – 142 – 3 – 146<br />

davon sonstige Forderungen und andere Vermögensgegenstände 14.415 10.567 13.182 8.937<br />

70 71


Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />

9 Verbindlichkeiten<br />

FHG Konzern<br />

Gesamt Unter 1 – 5 Über Gesamt Unter 1 – 5 Über<br />

1 Jahr Jahre 5 Jahre 1 Jahr Jahre 5 Jahre<br />

T € T € T € T € T € T € T € T €<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

(Vorjahr)<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

(Vorjahr)<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

(Vorjahr)<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

(Vorjahr)<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong><br />

(Vorjahr)<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

(Vorjahr)<br />

Gesamt<br />

(Vorjahr)<br />

10 Gliederung der Umsatzerlöse<br />

255.086 26.236 100.645 128.205 255.086 26.236 100.645 128.205<br />

(242.591) (18.580) (92.073) (131.938) (242.591) (18.580) (92.073 (131.938)<br />

2.993 2.993 – – 4.585 4.585 – –<br />

(1.995) (1.995) – – (4.373) (4.373) – –<br />

61.997 61.997 – – 43.462 43.462 – –<br />

(53.349) (53.349) – – (36.715) (36.637) – (78)<br />

683 683 – – 1.558 1.558 – –<br />

(74) (74) – – (536) (536) – –<br />

3.603 3.535 – 68 3.603 3.535 – 68<br />

(4.109) (4.041) – (68) (4.109) (4.041) – (68)<br />

3.285 3.118 167 – 4.238 4.071 167 –<br />

(3.309) (3.059) (250) – (4.026) (3.776) (250) –<br />

327.647 98.562 100.812 128.273 312.532 83.447 100.812 128.273<br />

(305.427) (81.098) (92.323) (132.006) (292.350) (67.943) (92.323) (132.084)<br />

FHG Konzern<br />

<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

T € T € T € T €<br />

Erlöse aus Verkehrsleistungen<br />

Aviation-Erlöse 124.837 118.417 124.837 118.417<br />

Flugzeugabfertigung 50.649 35.176 51.212 36.455<br />

175.486 153.593 176.049 154.872<br />

Sonstige Erlöse<br />

Fest- und Umsatzmieten, Mietnebenleistungen 64.465 61.301 60.364 57.362<br />

Andere Erlöse 8.691 9.215 11.712 13.339<br />

73.156 70.516 72.076 70.701<br />

Gesamte Umsatzerlöse 248.642 224.109 248.125 225.573<br />

14 Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Der Zinsaufwand der FHG enthält erstmals Aufwendungen aus der<br />

Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen von T € 3.689 (Vor jahr:<br />

T € 0) und im Konzern von T € 4.770 (Vorjahr: T € 0).<br />

15 Außerordentliche Erträge / Außerordentliche Aufwendungen<br />

Im Zuge des Übergangs auf das BilMoG sind gemäß Art. 67 Ab-<br />

satz 7 EGHGB außerordentliche Aufwendungen und Erträge aus-<br />

gewiesen worden, die aus den Anpassungen von Pensions- und<br />

Altersteilzeitrückstellungen sowie sonstigen langfristigen Rückstellungen<br />

resultieren. Das außerordentliche Ergebnis hat weder<br />

im Einzelabschluss noch im Konzernabschluss Einfluss auf die Ertragsteuerbelastung.<br />

16 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

Die vollständig periodenfremden Ertragsteuern bei der FHG im Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> von T € 20 betreffen ausschließlich die Aufzinsung<br />

eines über mehrere Jahre rückzahlbaren Körperschaftsteuerguthabens.<br />

Im Vorjahr beinhaltete der Posten darüber hinaus Erstattungen<br />

von Gewerbe- und Körperschaftsteuer für Vorjahre und Erträge<br />

aus der Auflösung von Steuerrückstellungen.<br />

Im Konzern beinhaltet diese Position im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

zusätzlich Gewerbesteueraufwand für das laufende Geschäftsjahr<br />

(T € 718), Gewerbesteuererstattungen für Vorjahre (T € 42) sowie<br />

Aufwendungen für latente Steuern (T € 46).<br />

17 Sonstige Steuern<br />

Die sonstigen Steuern enthalten im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> bei der<br />

FHG und im Konzern Erträge aus der Auflösung von Steuerrückstellungen<br />

von T € 922.<br />

18 Ergebnisanteile anderer Gesellschafter<br />

Anteile anderer Gesellschafter T €<br />

SAEMS KG 164<br />

STARS KG 718<br />

19 Außerbilanzielle Geschäfte<br />

Es bestehen mehrere Miet- und Leasingverträge für Fahrzeuge<br />

und Bürogeräte bei der FHG und im Konzern. Die Restlaufzeit der<br />

Fahrzeugverträge beträgt zwischen 3 und 48 Monaten, die Verträge<br />

über Bürogeräte haben eine Restlaufzeit zwischen 1 und<br />

35 Monaten mit einer Verlängerungsoption von jeweils 12 Monaten.<br />

Die laufenden Verträge belasten das Unternehmen in der<br />

Restlaufzeit mit T € 1.141 (Konzern: T € 592), davon entfallen auf<br />

die nächsten 12 Monate T € 1.026 (Konzern: T € 426). In Höhe von<br />

T € 756 bestehen diese Verträge gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

der FHG und sind in voller Höhe im Folgejahr zahlungswirksam.<br />

Weitere Belastungen können sich bei den Fahrzeug-<br />

verträgen aus möglichen Nachberechnungen für Schäden oder<br />

Überschreitungen der Laufleistung ergeben.Ein positiver Effekt<br />

durch den Abschluss der Leasing- und Mietverträge ergab sich aus<br />

der Vermeidung der Anschaffungsauszahlungen, damit wurde die<br />

Liquidität des Unternehmens geschont.<br />

20 Haftungsverhältnisse<br />

Eventualverbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen bestehen zum Bilanzstichtag in<br />

Höhe von T € 208 bei der FHG und im Konzern. Zum Bilanzstichtag<br />

bestand kein Risiko aus der Inanspruchnahme.<br />

Es besteht zwischen der FHG und einzelnen Tochtergesellschaften<br />

ein Cash Pooling. Die FHG haftet gesamtschuldnerisch<br />

für etwaige Verpflichtungen der Tochtergesellschaften resultierend<br />

aus dem Cash Pooling. Zum Bilanzstichtag bestand kein Risiko<br />

aus der Inanspruchnahme. Weitere Haftungsverhältnisse<br />

i.S.v. § 251 HGB bestanden zum Bilanzstichtag nicht.<br />

21 Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die sonstigen aus der Bilanz bzw. der Konzernbilanz nicht ersichtlichen<br />

finanziellen Verpflichtungen betragen bei der FHG T € 129.170<br />

und im Konzern T € 130.468. Sie betreffen bei der FHG und im Konzern<br />

mit T € 100.348 zwei langfristige Erbbaurechtsverträge mit<br />

jährlich T € 8.023 und einer Laufzeit bis zum 31.12.2020 bzw. mit<br />

T € 402 und einer Laufzeit bis zum 31.12.2060 sowie diverse Grundstücksmietverträge<br />

über insgesamt T € 20.312 mit jährlichen Zahlungen<br />

in Höhe von T € 3.205. Weitere T € 8.510 (Konzern: T € 9.808)<br />

entfallen auf künftige Ausgaben aus abgeschlossenen Liefer- und<br />

Leistungsverträgen (Bestellobligo), wovon T € 8.510 (Konzern:<br />

T € 8.509) auf das kommende Geschäftsjahr entfallen. Von den letzteren<br />

Verpflichtungen im Ko nzern entfallen T € 1.059 auf nicht kon-<br />

solidierte verbundene Unternehmen.<br />

22 Abschlussprüferhonorare<br />

Das Abschlussprüferhonorar in Höhe von T € 84 umfasst Leistungen<br />

zur Abschluss- und Konzernabschlussprüfung.<br />

23 Derivative Finanzinstrumente<br />

Die derivativen Finanzinstrumente bestehen in Form von Zins swaps<br />

in einer Gesamthöhe von T € 219.285, denen Grundgeschäfte in ent-<br />

sprechender Höhe gegenüberstehen. Der beizulegende Zeitwert<br />

der Zinsswaps beträgt T € – 12.381, er wurde anhand der Barwertmethode<br />

auf Basis der am Bilanzstichtag vorhandenen Zinsstrukturkurve<br />

ermittelt. Es bestehen zwei weitere Zinsswaps mit Beginndatum<br />

30.06.2011 (T € 7.500, beizulegender Zeitwert T € – 86) und Beginndatum<br />

30.12.2012 (T € 10.420, beizulegender Zeitwert T € 200). Diese<br />

Swaps sind für die Prolongation bestehender Darlehen, deren Zinsbindung<br />

zu diesen Zeitpunkten endet, abgeschlossen worden. Insoweit<br />

war eine Rückstellung für den ersten Swap nicht zu bilden.<br />

72 73


Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />

24 Konzernabschluss<br />

Unser Jahresabschluss wird neben der Einbeziehung in den Konzernabschluss<br />

der FHG (Registergericht: Amtsgericht <strong>Hamburg</strong>,<br />

HRB Nr. 2130) auch in den Konzernabschluss der HGV <strong>Hamburg</strong>er<br />

Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement<br />

mbH, <strong>Hamburg</strong>, (Registergericht: Amtsgericht <strong>Hamburg</strong>, HRB<br />

Nr. 16 106) zum 31.12.<strong>2010</strong> einbezogen. Die Offenlegung erfolgt<br />

im elektronischen Bundesanzeiger. Alleinige Gesellschafterin der<br />

HGV ist die Freie und Hansestadt <strong>Hamburg</strong>.<br />

25 Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung<br />

Die Bezüge der Geschäftsführer der FHG betrugen für das Berichtsjahr<br />

T € 549. Entsprechende Bezüge für die ehemaligen Geschäftsführer<br />

sowie deren Hinterbliebene betrugen T € 133. Für die<br />

28 Angaben zu den Organen der Gesellschaft<br />

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats<br />

HELMUT SCHMIDT, <strong>Hamburg</strong><br />

Bundeskanzler a.D.<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. KLAUS-JÜRGEN JUHNKE, <strong>Hamburg</strong><br />

Ehem. Bereichsvorstand Logistik der Preussag AG, Berlin/Hannover,<br />

Ehem. Vorsitzender der Geschäftsführung der VTG Vereinigte Tanklager und<br />

Transportmittel GmbH, <strong>Hamburg</strong>,<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Prof. Dr. MARTIN ROHR, Düsseldorf<br />

Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF AG,<br />

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

WINFRIED ADAMS, Bad Oldesloe<br />

Ehem. Mitarbeiter der GroundSTARS GmbH & Co. KG<br />

UWE ARNDT, <strong>Hamburg</strong><br />

Mitarbeiter der FHG<br />

Dr. ROLF BIERHOFF, Essen<br />

Vorstand im Ruhestand<br />

HARALD BOBERG, <strong>Hamburg</strong><br />

Repräsentant der Bankhaus Lampe KG<br />

CLAUDIA BOLDT, <strong>Hamburg</strong><br />

Mitarbeiterin der FHG<br />

JOST DE JAGER, Kiel<br />

Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein<br />

Geschäftsführung<br />

MICHAEL EGGENSCHWILER, <strong>Hamburg</strong><br />

lic. oec. HSG<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

<strong>Hamburg</strong>, den 28. Januar 2011<br />

Pensionsverpflichtung gegenüber dieser Personengruppe sind<br />

T € 1.290 zurückgestellt. An die Aufsichtsratmitglieder wurden<br />

Sitzungsgelder in Höhe von insgesamt T € 6 gezahlt.<br />

26 Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter FHG Konzern<br />

Entgeltempfänger gesamt, 643 1.619<br />

davon teilzeitbeschäftigt 143 298<br />

27 Corporate Governance Kodex<br />

Die FHG hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> alle Regelungen des <strong>Hamburg</strong>er<br />

Corporate Governance Kodex, wie sie von der Geschäftsführung<br />

der FHG zu verantworten sind, angewandt.<br />

Dr. BERND EGERT, Winsen (Luhe)<br />

Senatsdirektor in der Behörde für Wirtschaft und Arbeit<br />

der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong><br />

MARTIN HELLWIG, Bargteheide<br />

Betriebsratsvorsitzender der FHG<br />

Mitarbeiter der FHG (freigestellt)<br />

Dr. RAINER KLEMMT-NISSEN, <strong>Hamburg</strong><br />

Geschäftsführer der HGV<br />

Bis 15. April <strong>2010</strong><br />

Dr. SIBYLLE ROGGENCAMP, <strong>Hamburg</strong><br />

Senatsdirektorin der Finanzbehörde der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong><br />

Ab 15. April <strong>2010</strong><br />

Prof. Dr. HANS-JÖRG SCHMIDT-TRENZ, <strong>Hamburg</strong><br />

Hauptgeschäftsführer der Handelskammer <strong>Hamburg</strong><br />

REINER SCHRÄNKLER, Düsseldorf<br />

Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Concessions AG<br />

JAN SIEVERS, <strong>Hamburg</strong><br />

Mitarbeiter der FHG<br />

JÖRN SÖDER, <strong>Hamburg</strong><br />

Generalleutnant a.D.<br />

Dipl.-Ing. CLAUS-DIETER WEHR, <strong>Hamburg</strong><br />

Geschäftsführer<br />

Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

Anteilsbesitz der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter Haftung (zum 31. Dezember <strong>2010</strong>)<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Eigen- Beteiligung Ergebnis Beherrkapital<br />

der <strong>2010</strong> schungs- und<br />

Gesellschaft Ergebnisabführungsin<br />

T € an in % T € vertrag<br />

Aerotronic-Aviation Electronic Service GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 0 CATS KG 100 – 1 –<br />

AHS Aviation Handling Services GmbH, <strong>Hamburg</strong> 3, 4 3.866 FHG 32,25 334 –<br />

AHS <strong>Hamburg</strong> Aviation Handling Services GmbH, <strong>Hamburg</strong> 3 , 4 916 FHG 49 209 –<br />

AIRSYS-Airport Business Information Systems GmbH, <strong>Hamburg</strong> 1 500 FHG 100 0 Ja<br />

C.A.T.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 41 CATS KG 100 2 –<br />

CATS Cleaning and Aircraft Technical Services GmbH & Co. KG,<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

407 FHG 100 202 –<br />

1<br />

CSP Commercial Services Partner GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 40 FHG 100 0 Ja<br />

GAC German Airport Consulting GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 160 FHG 100 6 –<br />

GroundSTARS GmbH & Co. KG, <strong>Hamburg</strong> 1 1.136 FHG 100 1.025 –<br />

GroundSTARS Verwaltungs GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 48 FHG 100 2 –<br />

Grundstücksgesellschaft Kaltenkirchen mbH & Co. KG , <strong>Hamburg</strong>2 87 FHG 100 – 5 –<br />

Grundstücksgesellschaft Kaltenkirchen Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 28 FHG 100 0 –<br />

RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH, <strong>Hamburg</strong> 1 100 FHG 100 0 Ja<br />

SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services<br />

GmbH & Co. KG, <strong>Hamburg</strong><br />

300 FHG 60 415 –<br />

1<br />

S.A.E.M.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 39 SAEMS KG 100 1 –<br />

SecuServe Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong> GmbH, <strong>Hamburg</strong> 1 150 FHG 100 0 Ja<br />

SecuServe Aviation Security and Services Holding International GmbH,<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

250 FHG 100 0 Ja<br />

2<br />

STARS Special Transport and Ramp Services GmbH & Co. KG,<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

500 FHG 51 1.404 –<br />

1<br />

S.T.A.R.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 47 STARS KG 100 2 –<br />

1 Konsolidiert. 2 Nicht konsolidiert. 3 Assoziierte Unternehmen. 4 Eigenkapital zum 31. Dezember 2009 und Ergebnis des Geschäftsjahres 2009.<br />

74 75


Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />

Anlagenspiegel GmbH<br />

I. Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

Abschreibungen Buchwerte Buchwerte Zuschreibungen Abschreibungen<br />

Stand 01.01.<strong>2010</strong> Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.<strong>2010</strong> (kumuliert) 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 des Geschäfts- des Geschäfts-<br />

€ € € € € € € € jahres in € jahres in €<br />

1. Entgeltlich erworbene gewerbliche<br />

Schutzrechte und<br />

ähnliche Rechte und Werte 3.905.292,27 297.528,11 68.808,10 34.832,30 4.168.844,58 3.050.052,58 1.118.792,00 1.241.164,00 0,00 452.983,41<br />

Summe immaterielle<br />

Vermögensgegenstände 3.905.292,27 297.528,11 68.808,10 34.832,30 4.168.844,58 3.050.052,58 1.118.792,00 1.241.164,00 0,00 452.983,41<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten<br />

auf fremden Grundstücken 689.452.681,16 3.921.935,61 317.153,28 296.677,27 693.354.140,76 354.261.371,21 339.092.769,55 350.275.248,51 2.135.450,41 17.382.844,91<br />

2. Technische Anlagen und<br />

Maschinen 220.298.680,14 1.652.242,29 1.497.798,88 203.024,67 220.656.148,22 160.501.778,01 60.154.370,21 67.643.941,00 0,00 9.080.260,37<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 38.074.559,54 1.778.535,15 1.165.135,84 1.058.297,53 39.746.256,38 25.319.286,38 14.426.970,00 15.106.488,00 0,00 3.480.156,52<br />

4. Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau 3.109.664,86 3.600.234,45 0,00 – 1.592.831,77 5.117.067,54 0,00 5.117.067,54 3.109.664,86 0,00 0,00<br />

Summe Sachanlagen 950.935.585,70 10.952.947,50 2.980.088,00 – 34.832,30 958.873.612,90 540.082.435,60 418.791.177,30 436.135.342,37 2.135.450,41 29.943.261,80<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen 4.397.666,88 0,00 246.912,69 0,00 4.150.754,19 1.411.426,53 2.739.327,66 2.986.240,35 0,00 0,00<br />

2. Beteiligungen 2.591.316,20 0,00 0,00 0,00 2.591.316,20 0,00 2.591.316,20 2.591.316,20 0,00 0,00<br />

3. Ausleihungen an Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht 0,00 1.549.783,32 0,00 0,00 1.549.783,32 0,00 1.549.783,32 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Finanzanlagen 6.988.983,08 1.549.783,32 246.912,69 0,00 8.291.853,71 1.411.426,53 6.880.427,18 5.577.556,55 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 961.829.861,05 12.800.258,93 3.295.808,79 0,00 971.334.311,19 544.543.914,71 426.790.396,48 442.954.062,92 2.135.450,41 30.396.245,21<br />

76 77


Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />

Anlagenspiegel Konzern<br />

I. Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

Abschreibungen Buchwerte Buchwerte Zuschreibungen Abschreibungen<br />

Stand 01.01.<strong>2010</strong> Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.<strong>2010</strong> (kumuliert) 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 des Geschäfts- des Geschäfts-<br />

€ € € € € € € € jahres in € jahres in €<br />

Gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte 5.672.247,83 603.868,01 68.808,10 34.832,30 6.242.140,04 4.508.430,89 1.733.709,15 1.731.285,59 634.527,75<br />

Summe immaterielle<br />

Vermögensgegenstände 5.672.247,83 603.868,01 68.808,10 34.832,30 6.242.140,04 4.508.430,89 1.733.709,15 1.731.285,59 0,00 634.527,75<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten<br />

auf fremden Grundstücken 709.648.757,25 3.945.496,64 321.773,28 296.677,27 713.569.157,88 366.471.363,29 347.097.794,59 359.955.638,19 2.135.450,41 19.081.770,58<br />

2. Technische Anlagen und<br />

Maschinen 222.393.691,68 1.990.920,99 1.501.889,22 203.024,67 223.085.748,12 161.813.453,70 61.272.294,42 68.777.422,61 5.986,87 9.434.496,47<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 57.287.011,79 4.310.200,39 1.405.021,94 1.058.297,53 61.250.487,77 38.895.932,75 22.354.555,02 22.690.377,98 0,00 5.588.862,76<br />

4. Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau 3.161.869,86 3.569.029,45 0,00 – 1.592.831,77 5.138.067,54 0,00 5.138.067,54 3.161.869,86 0,00 0,00<br />

Summe Sachanlagen 992.491.330,58 13.815.647,47 3.228.684,44 – 34.832,30 1.003.043.461,31 567.180.749,74 435.862.711,57 454.585.308,64 2.141.437,28 34.105.129,81<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen 1.264.813,13 0,00 0,00 0,00 1.264.813,13 722.411,97 542.401,16 542.401,16 0,00 0,00<br />

2. Ausleihungen an verbundene<br />

Unternehmen 25.000,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00 25.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

3. Beteiligungen an assoziierten<br />

Unternehmen 1.476.860,07 108.707,78 1.239.355,40 0,00 346.212,45 0,00 346.212,45 1.476.860,07 0,00 0,00<br />

4. Ausleihungen an Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht 0,00 1.549.783,32 0,00 0,00 1.549.783,32 0,00 1.549.783,32 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Finanzanlagen 2.766.673,20 1.658.491,10 1.239.355,40 0,00 3.185.808,90 747.411,97 2.438.396,93 2.019.261,23 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 1.000.930.251,61 16.078.006,58 4.536.847,94 0,00 1.012.471.410,25 572.436.592,60 440.034.817,65 458.335.855,46 2.141.437,28 34.739.657,56<br />

78 79


Konzern-Kapitalflussrechnung <strong>2010</strong> Konzern-Eigenkapitalspiegel <strong>2010</strong><br />

Konzern-Kapitalflussrechnung <strong>2010</strong> 2009<br />

für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong> T€ T€<br />

1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

Konzernergebnis vor außerordentlichen Posten und Ergebnisabführung<br />

Abschreibungen abzüglich Zuschreibungen auf Gegenstände des<br />

41.493 33.855<br />

Anlagevermögens 32.598 28.592<br />

Abnahme der Rückstellungen – 7.414 – 4.724<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge 1.029 – 417<br />

Gewinn / Verlust aus Anlageabgängen<br />

Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen<br />

382 – 593<br />

u. Leistungen sowie anderer Aktiva<br />

Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen sowie<br />

1.088 – 440<br />

anderer Passiva 1.317 4.345<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 70.493 60.618<br />

2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen 163 1.904<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen – 17.257 – 38.434<br />

Einzahlungen aus der Tilgung von Gesellschafterdarlehen 0 125<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 17.094 – 36.405<br />

3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />

Auszahlungen an Unternehmenseigner (Abführung Vorjahresergebnis) – 35.033 – 39.331<br />

Einzahlungen aus der Aufnahme von Bankdarlehen 30.000 50.000<br />

Auszahlungen für die Tilgung von Bankdarlehen – 18.018 – 4.268<br />

Veränderungen von Konzerndarlehen 15 – 10<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 23.036 6.391<br />

4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />

(Zwischensumme 1 – 3) 30.363 30.604<br />

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 12.257 – 18.347<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 42.620 12.257<br />

5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />

Liquide Mittel 32.062 5.592<br />

Forderungen aus Tagesgeld 11.900 8.200<br />

Verbindlichkeiten aus Cash Pooling – 1.342 – 1.535<br />

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds 42.620 12.257<br />

6. Zins- und Steuerzahlungen<br />

Gezahlte Zinsen 11.541 9.735<br />

Erhaltene Zinsen 306 654<br />

Gezahlte Ertragsteuern 17 255<br />

Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

Mutterunternehmen Minderheits- Konzerngesellschafter<br />

Eigen-<br />

Gezeichnetes Kapital- Andere Gewinn- Konzern- Eigen- Kapitalanteile kapital<br />

Kapital rücklage Gewinn- rücklagen bilanz- kapital anderer Gerücklagen<br />

aus gewinn gemäß sellschafter<br />

BilMoG- Konzern- und übriges<br />

Umstellung bilanz Konzernergebnis<br />

T € T € T € T € T € T € T € T €<br />

Stand am 01.01.2009<br />

Entnahme aus den<br />

56.027 5.812 11.320 0 579 73.738 365 74.103<br />

Gewinnrücklagen 0 0 – 1.692 0 1.692 0 0 0<br />

Konzernjahresergebnis<br />

Ergebnisanteile<br />

0 0 0 0 – 1.178 – 1.178 0 – 1.178<br />

anderer Gesellschafter 0 0 0 0 – 527 – 527 0 – 527<br />

Stand am 31.12.2009 56.027 5.812 9.628 0 566 72.033 365 72.398<br />

Stand am 01.01.<strong>2010</strong><br />

Entnahme aus den<br />

56.027 5.812 9.628 0 566 72.033 365 72.398<br />

Gewinnrücklagen<br />

Einstellungen in<br />

0 0 – 1.692 0 1.692 0 0 0<br />

Gewinnrücklagen 0 0 0 262 0 262 0 262<br />

Konzernjahresergebnis<br />

Gutschrift auf Verbindlichkeitskonten<br />

der<br />

Minderheits-<br />

0 0 0 0 – 2.215 – 2.215 882 – 1.333<br />

gesellschafter 0 0 0 0 0 0 – 882 – 882<br />

Stand am 31.12.<strong>2010</strong> 56.027 5.812 7.936 262 43 70.080 365 70.445<br />

80 81


Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Bericht des Aufsichtsrats<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinnund<br />

Verlustrechnung sowie Anhang, der mit dem Konzernanhang<br />

zusammengefasst wurde – unter Einbeziehung der Buchführung<br />

der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung, <strong>Hamburg</strong>, sowie den von ihr aufgestellten Konzernabschluss<br />

– bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

zusammengefasstem Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel<br />

– und ihrem Bericht über die Lage der Gesellschaft<br />

und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember<br />

<strong>2010</strong> geprüft. Die Aufstellung dieser Unterlagen nach<br />

den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung<br />

der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung sowie den von ihr aufgestellten Konzernabschluss<br />

und ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft<br />

und des Konzerns abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahres- und Konzernabschlussprüfung<br />

nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss<br />

und den Konzernabschluss unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Bericht<br />

über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelten<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich<br />

auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei<br />

der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und<br />

rechtliche Umfeld der Gesellschaft und des Konzerns sowie die<br />

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />

der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die An-<br />

gaben in Buchführung, in Jahres- und Konzernabschluss und in<br />

dem Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns<br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung<br />

umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den<br />

Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung<br />

des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungsund<br />

Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />

der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des<br />

Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Wir<br />

sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entsprechen der Jahresabschluss und<br />

der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermitteln<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und<br />

des Konzerns. Der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des<br />

Konzerns steht in Einklang mit dem Jahresabschluss und dem<br />

Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von<br />

der Lage der Gesellschaft und des Konzerns und stellt die Chancen<br />

und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

<strong>Hamburg</strong>, den 8. Februar 2011<br />

Ernst & Young GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Kreninger Karowski<br />

Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüfer<br />

Die Geschäftsführung der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah<br />

und umfassend schriftlich und mündlich über die wirtschaftliche<br />

Lage und die Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns<br />

einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements<br />

informiert. Der Aufsichtsrat hat sich während des Berichtsjahres<br />

in vier Sitzungen mit der Geschäftsführung sowie anhand<br />

ihrer schriftlichen und mündlichen Berichte laufend und umfassend<br />

über die wirtschaftliche Lage und die Entwicklung der<br />

Gesellschaft und des Konzerns informiert und die Führung der<br />

Geschäfte überwacht. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch<br />

zwischen den Aufsichtsratssitzungen in regelmäßigem Kontakt<br />

mit der Geschäftsführung und wurde laufend über die aktuelle<br />

Geschäftsentwicklung und wesentliche Geschäftsvorfälle informiert.<br />

Zwei Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Jahr <strong>2010</strong><br />

an weniger als der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen persönlich<br />

teilnehmen können. Zusätzlich zu den Aufsichtsratssitzungen<br />

fanden vier Sitzungen des Finanz- und Personalausschusses<br />

und des Beteiligungsausschusses sowie drei Sitzungen des Planungs-<br />

und Bauausschusses statt.<br />

Der Jahresabschluss der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> sowie der zusammengefasste Lagebericht der<br />

Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter Haftung und<br />

des Konzerns sind unter Einbeziehung der Buchführung von der<br />

auf der Gesellschafterversammlung als Abschlussprüfer gewählten<br />

Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

<strong>Hamburg</strong>, geprüft worden. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />

geführt. Es wurde ein zusammengefasster, uneingeschränkter<br />

Bestätigungsvermerk erteilt.<br />

Die Prüfungsberichte haben den Aufsichtsratsmitgliedern<br />

vorgelegen. Der Prüfer hat in der Sitzung des Aufsichtsrats am<br />

7. April 2011 über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet<br />

und für ergänzende Auskünfte zur Verfügung gestanden.<br />

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den zusammengefassten<br />

Lagebericht der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung und des Konzerns geprüft und erhebt in<br />

Übereinstimmung mit dem Abschlussprüfer keine Einwendungen.<br />

Er hat den von der Geschäftsführung vorgelegten Jahresabschluss<br />

und den Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2010</strong> gebilligt.<br />

Im Juli 2009 ist der <strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex<br />

(HCGK) bei der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung in Kraft getreten. Der HCGK orientiert sich am Deutschen<br />

Governance Kodex für Kapitalgesellschaften. Er bildet die<br />

Grundlage für Führung, Überwachung und Prüfung der Gesellschaft.<br />

Geschäftsführung und Aufsichtsrat folgen den Empfehlungen<br />

des HCGK (in der Fassung vom 01.01.<strong>2010</strong>) und haben<br />

hierzu am 7. April 2011 gemeinsam eine Entsprechenserklärung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> abgegeben. Die Entsprechenserklärung<br />

wird im <strong>Geschäftsbericht</strong> der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung veröffentlicht.<br />

Der Aufsichtsrat dankt dem zum 15. April <strong>2010</strong> ausgeschiedenen<br />

Mitglied des Aufsichtsrats, Herrn Dr. Rainer Klemmt-Nissen,<br />

für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit zum Wohle der<br />

Gesellschaft. Als Nachfolgerin wurde Frau Dr. Sibylle Roggencamp,<br />

Senatsdirektorin in der Finanzbehörde der Freien und<br />

Hanse stadt <strong>Hamburg</strong>, am 15. April <strong>2010</strong> als neues Aufsichtsrats-<br />

mitglied bestellt.<br />

Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung sowie den Mit-<br />

arbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft für ihren Einsatz<br />

und die im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> geleistete erfolgreiche Arbeit.<br />

<strong>Hamburg</strong>, den 7. April 2011<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dr. Klaus-Jürgen Juhnke<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

82 83


84 85


Entsprechenserklärung der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

zum <strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex<br />

Die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit<br />

folgenden – in Teil A aufgeführten – Ausnahmen die Regelungen<br />

des <strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex (HCGK, in<br />

der Fassung vom 01.01 <strong>2010</strong>) eingehalten, die von Geschäftsführung<br />

und Aufsichtsräten zu verantworten sind (Gliederungspunkte<br />

3 bis 7 des HCGK sowie deren Unterpunkte).<br />

Die Tochtergesellschaften der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

– AIRSYS Airport Business Information Systems GmbH,<br />

– CATS Cleaning and Aircraft Technical Services GmbH & Co. KG,<br />

– CSP Commercial Services Partner GmbH,<br />

– GAC German Airport Consulting GmbH,<br />

– GroundSTARS GmbH & Co. KG,<br />

– RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH,<br />

– SecuServe Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong> GmbH,<br />

– SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services<br />

GmbH & Co. KG,<br />

– STARS Special Transport and Ramp Services GmbH & Co. KG<br />

verfügen über keinen Aufsichtsrat. Sie haben im Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> mit folgenden – in Teil B aufgeführten – Ausnahmen die<br />

Rege lungen des <strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex einge-<br />

halten, die von der jeweiligen Geschäftsführung zu vertreten sind.<br />

Teil A<br />

Von folgenden Punkten des HCGK wurde von der Flughafen<br />

<strong>Hamburg</strong> GmbH abgewichen:<br />

Punkt 3.2 des HCGK:<br />

„Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung legen die Satzung,<br />

die Geschäftsanweisung des Aufsichtsrates für die Geschäftsführung<br />

oder der Aufsichtsrat Zustimmungsvorbehalte zugunsten<br />

des Aufsichtsrates fest. Hierzu gehören Entscheidungen oder<br />

Maßnahmen, die zu einer erheblichen Veränderung der Geschäftstätigkeit<br />

im Rahmen des Gesellschaftsvertrages oder zu einer bedeutenden<br />

Veränderung der Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage<br />

oder der Risikostruktur des Unternehmens führen können.<br />

Die Kompetenz des Aufsichtsrates, zusätzliche Zustimmungsvorbehalte<br />

zu bestimmen, bleibt hiervon unberührt.“<br />

Der Vertrag zwischen den Gesellschaftern der Flughafen <strong>Hamburg</strong><br />

GmbH (im Folgenden Konsortialvertrag) sieht – abweichend<br />

zu den Regelungen des HCGK – vor, dass die Bestimmung zusätzlicher<br />

Zustimmungsvorbehalte der Gesellschafterversammlung<br />

des Unternehmens obliegt.<br />

Punkt 4.1.2 des HCGK:<br />

„Die Geschäftsführung stimmt ihre längerfristige Orientierung<br />

auf der Basis eines Zielbildes der FHH mit der Vorlage eines Un-<br />

ternehmenskonzeptes an den Aufsichtsrat ab. Das Konzept ist in<br />

Abständen von fünf Jahren zu überprüfen.“<br />

Abweichend zu diesem Punkt des HCGK sieht der Konsortialvertrag<br />

vor, dass die Geschäftsführung der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

die längerfristige Orientierung des Unternehmens mit dem Konsortialausschuss,<br />

bestehend aus den Gesellschaftern, abstimmt.<br />

Punkte 4.2.1, 4.2.3 und 4.2.5 des HCGK:<br />

4.2.1: „Die Geschäftsführung soll grundsätzlich aus mindestens<br />

zwei Personen bestehen, die die Gesellschaft gemeinschaftlich<br />

vertreten. Ein Mitglied kann vom Aufsichtsrat zum Vorsitzenden<br />

oder Sprecher bestellt werden. Eine Geschäftsanweisung soll die<br />

Zusammenarbeit in der Geschäftsführung regeln und vorsehen,<br />

dass die Geschäftsverteilung geregelt wird.“<br />

4.2.3: „Mitglieder der Geschäftsführung sind vom Aufsichts-<br />

rat auf höchstens fünf Jahre zu bestellen. Bei Erstbestel lungen<br />

soll eine Bestelldauer von drei Jahren nicht überschritten<br />

werden. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der<br />

Amtszeit (frühestens ein Jahr vor Ablauf der Amtszeit) ist zulässig.<br />

Eine Wiederbestellung vor Ablauf eines Jahres vor dem<br />

Ende der Bestelldauer bei gleichzeitiger Aufhebung der laufenden<br />

Bestellung soll nur bei Vorliegen besonderer Umstände<br />

erfolgen.“<br />

4.2.5: „Die Vergütung der Mitglieder der Geschäftsführung ist –<br />

nach Beratung und regelmäßiger Überprüfung – vom Aufsichts-<br />

rat in angemessener Höhe auf der Grundlage einer Aufgabenund<br />

individuellen Leistungsbeurteilung für die einzelne Person<br />

unter Beachtung der wirtschaftlichen Lage und der Zukunftsaussichten<br />

für das Unternehmen festzulegen; Tätigkeiten in Organen<br />

von Beteiligungsgesellschaften werden nicht gesondert vergütet.<br />

Zur Absicherung der Angemessenheit der Vergütung sollen Vergleiche<br />

insbesondere mit den anderen hamburgischen öffentlichen<br />

Unternehmen sowie mit dem Branchen- und Wirtschaftsumfeld<br />

vorgenommen werden.<br />

Die Vergütung der Mitglieder der Geschäftsführung soll fixe<br />

und variable Bestandteile umfassen. Die variable Vergütung<br />

soll einmalige sowie jährlich wiederkehrende, an den geschäftlichen<br />

Erfolg gebundene Komponenten enthalten, die langfristige<br />

Anreizwirkung haben. Dabei können auch langfristige Vergütungskomponenten<br />

(sog. Long-Term-Boni) vereinbart werden,<br />

die als Anreiz zur Nachhaltigkeit bzw. Erhöhung des Unternehmenswertes<br />

dienen. Es sollen Vertragstantiemen in Form von<br />

Ziel- und Leistungsvereinbarungen abgeschlossen werden, die<br />

auch Regelungen zur Verbesserung des Klimaschutzes (Klimatantieme)<br />

enthalten. Hierbei sind Ziele und Zielerreichungsgrade<br />

eindeutig zu definieren und zu quantifizieren. Die vari-<br />

able Vergütung soll hinsichtlich ihrer Höhe begrenzt werden.<br />

Der Anteil der Tantieme an der Gesamtvergütung soll 50 % nicht<br />

überschreiten.<br />

Bei Abschluss von Anstellungsverträgen soll vereinbart werden,<br />

dass Zahlungen an ein Mitglied der Geschäftsführung bei vorzeitiger<br />

Beendigung der Geschäftsführertätigkeit ohne wichtigen<br />

Grund einschließlich Nebenleistungen den Wert von höchstens<br />

zwei Jahresgrundvergütungen zuzüglich einer variablen Jahresvergütung<br />

in Höhe der im Jahr des Ausscheidens zustehenden Tantieme<br />

betragen (Abfindungs-Cap), jedoch nicht mehr als die Gesamtvergütung<br />

geleistet wird, die dem Mitglied der Geschäftsführung<br />

für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages zugestanden hätte.“<br />

Der Konsortialvertrag sieht vor, dass die Verantwortung hinsichtlich<br />

der Bestellung der Geschäftsführer der Flughafen <strong>Hamburg</strong><br />

GmbH sowie die Festlegung ihrer Vergütung bei der Gesellschafterversammlung<br />

der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH liegen.<br />

Punkt 5.4.1 des HCGK:<br />

„Der Aufsichtsrat soll mit Personen besetzt werden, die hinsichtlich<br />

ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen geeignet<br />

und hinsichtlich ihrer beruflichen Beanspruchung in der<br />

Lage sind, die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds wahrzunehmen.<br />

Diese Personen können Bedienstete <strong>Hamburg</strong>s oder<br />

anderer Körperschaften des öffentlichen Rechts sein. Es ist<br />

zweckmäßig, auch andere Personen für die Aufsichtsräte vorzusehen,<br />

die besondere Kenntnisse auf den Aufgabengebieten des<br />

Unternehmens haben oder über ausgewiesene wirtschaftliche<br />

Erfahrungen verfügen – z. B. auch durch die Leitung von Unternehmen<br />

– und von denen anzunehmen ist, dass sie die hamburgischen<br />

Interessen angemessen vertreten. Es sollen keine Personen<br />

in die Aufsichtsräte berufen werden, bei denen aufgrund<br />

beruflicher oder persönlicher Bindungen das Risiko von Interessenkollisionen<br />

gegenüber dem Unternehmen oder dem Gesellschafter<br />

<strong>Hamburg</strong> zu befürchten ist. Bei der Auswahl der Aufsichtsratsmitglieder<br />

soll auf ein ausgewogenes Verhältnis von<br />

Frauen und Männern hingewirkt werden.<br />

Die Steuerung der öffentlichen Unternehmen ist vom Senat<br />

zu verantworten. Mit Rücksicht auf den verfassungsrechtlichen<br />

Grundsatz der Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Legislative<br />

können Abgeordneten der Bürgerschaft und den Bediensteten<br />

der Bürgerschaftsfraktionen Aufsichtsratsmandate als Vertreter<br />

der FHH bei öffentlichen Unternehmen nicht übertragen werden.“<br />

Die in diesem Punkt des HCGK zusammengefassten Regelungen<br />

gelten nur für die Aufsichtsratsmitglieder, die von der<br />

Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> nominiert werden.<br />

Teil B<br />

Von folgenden Punkten des HCGK wurde von den obengenannten<br />

Tochtergesellschaften abgewichen:<br />

Punkt 3.6 des HCGK:<br />

„Geschäftsführung und Aufsichtsrat haben die Regeln ordnungsgemäßer<br />

Unternehmensführung zu beachten. Verletzen sie die<br />

Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsführers<br />

bzw. Aufsichtsratsmitgliedes schuldhaft, so haften sie der<br />

Gesellschaft gegenüber auf Schadenersatz. Bei unternehmerischen<br />

Entscheidungen liegt keine Pflichtverletzung vor, wenn<br />

das Mitglied der Geschäftsführung oder des Aufsichtsrates vernünftigerweise<br />

annehmen durfte, auf der Grundlage angemessener<br />

Information zum Wohle der Gesellschaft zu handeln (Business<br />

Judgement Rule).<br />

Zugunsten von Mitgliedern von Geschäftsführung und Aufsichtsräten<br />

können mit Zustimmung des Aufsichtsrates Vermögensschaden-Haftpflichtversicherungen<br />

(D&O-Versicherungen)<br />

abgeschlossen werden, sofern sie erhöhten unternehmerischen<br />

und / oder betrieblichen Risiken ausgesetzt sind. Die Entscheidung<br />

und ihre Begründung insbesondere zur Zweckmäßigkeit einer<br />

D&O-Versicherung sollen dokumentiert und dem Aufsichtsrat<br />

vorgelegt werden.<br />

Wird eine Versicherung zur Absicherung der Mitglieder<br />

der Geschäftsführung gegen Risiken aus deren beruflicher<br />

Tätigkeit abgeschlossen, so ist ein Selbstbehalt von mindestens<br />

10 % des Schadens bis mindestens zur Höhe des<br />

Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des jeweiligen<br />

Geschäftsführers vorzusehen. Werden neben den Geschäftsführern<br />

auch die Mitglieder der Kontrollorgane in<br />

die Versicherung einbezogen, bedarf es für den Vertragsabschluss<br />

der Zustimmung der Aufsichtsbehörde bzw. der Gesellschafterversammlung.<br />

Für Mitglieder der Überwachungsorgane soll beim Abschluss<br />

einer derartigen Versicherung nur dann ein entsprechender<br />

Selbstbehalt vereinbart werden, wenn sie für ihre Tätigkeit im<br />

Aufsichtsrat eine Vergütung erhalten.“<br />

Die Verträge der Geschäftsführer der Mehrheitsbeteiligungen<br />

sind nicht auf eine solche Haftungsübernahme (bis zum 1,5-Fachen<br />

der festen jährlichen Vergütung) ausgelegt, dies ergibt sich<br />

daraus, dass die Geschäftsführer der Tochterunternehmen überwiegend<br />

bei der FHG angestellt sind.<br />

Punkte 4.2.1 des HCGK:<br />

4.2.1: „Die Geschäftsführung soll grundsätzlich aus mindestens<br />

zwei Personen bestehen, die die Gesellschaft gemeinschaftlich<br />

vertreten. Ein Mitglied kann vom Aufsichtsrat zum Vorsitzenden<br />

oder Sprecher bestellt werden. Eine Geschäftsanweisung soll die<br />

86 87


Entsprechenserklärung der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

zum <strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex<br />

Zusammenarbeit in der Geschäftsführung regeln und vorsehen,<br />

dass die Geschäftsverteilung geregelt wird.“<br />

Für die CSP Commercial Services Partner GmbH und die SecuServe<br />

Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong> GmbH wurde<br />

jeweils nur ein Geschäftsführer bestellt. Durch die Geschäftsanweisung<br />

der Gesellschafterversammlung für die Geschäftsführung<br />

der jeweiligen Gesellschaft werden die Befugnisse des<br />

jeweiligen Geschäftsführers geregelt. Die Wahrung des 4-Augen-Prinzips<br />

ist durch die Ernennung von Prokuristen für die jeweilige<br />

Gesellschaft gewährleistet.<br />

Punkt 7.2.3 des HCGK:<br />

„Zur Wahrung der Unabhängigkeit soll ein Wechsel des testierenden<br />

Abschlussprüfers erfolgen, wenn dieser bei einem Unternehmen<br />

fünf aufeinanderfolgende Jahresabschlüsse gezeichnet hat.<br />

Der Mandatsvergabe an ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen soll<br />

ein wettbewerbliches Vergabeverfahren zugrunde liegen.“<br />

Die Tochtergesellschaften der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

werden von der gleichen Prüfungsgesellschaft wie die Flughafen<br />

<strong>Hamburg</strong> GmbH geprüft. Da die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH bei<br />

der Auswahl und dem Umfang der Beauftragung der Prüfungsgesellschaft<br />

dem HCGK entspricht, gilt Gleiches auch für ihre<br />

Tochtergesellschaften.<br />

<strong>Hamburg</strong>, den 7. April 2011<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dr. Klaus-Jürgen Juhnke<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Die Geschäftsführung<br />

Michael Eggenschwiler Claus-Dieter Wehr<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung Geschäftsführer<br />

88 89

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!