Geschäftsbericht 2010 - Hamburg
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hamburg-airport.de<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Quick<br />
Check-in
Kennzahlenüberblick <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> Impressum<br />
PASSAGIERE (in Mio.) FLUGBEWEGUNGEN<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
2008<br />
2007<br />
2006<br />
2005<br />
MITARBEITER*<br />
FHG-GRUPPE TOCHTER-/BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN FHG<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
2008<br />
2007<br />
2006<br />
2005<br />
2008<br />
2007<br />
2006<br />
2005<br />
674<br />
667<br />
673<br />
666<br />
938<br />
945<br />
983<br />
994<br />
* Jahresmittelwerte ohne Auszubildende und Geschäftsführung<br />
UMSATZ (in Mio. Euro) ERGEBNIS (in Mio. Euro)<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
31,2<br />
35,0<br />
41,8<br />
39,3<br />
38,2<br />
643<br />
665<br />
48,2<br />
924<br />
10,68<br />
976<br />
12,23<br />
11,95<br />
12,96<br />
12,84<br />
12,78<br />
203,4<br />
224,1<br />
223,1<br />
156.128<br />
230,7<br />
234,2<br />
157.180<br />
157.488<br />
1.589<br />
1.612<br />
1.612<br />
168.395<br />
1.619<br />
248,6<br />
1.656<br />
1.660<br />
172.064<br />
173.499<br />
Mit Ausbildung Zukunft gestalten<br />
Neue Köpfe, frische Ideen und Perspektiven – für all das steht Ausbildung.<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport bildet aus: in drei kaufmännischen und vier gewerblich-technischen<br />
Ausbildungsberufen können junge Menschen am fünftgrößten Flughafen Deutschlands<br />
beruflich durchstarten. Von der Servicekauffrau im Luftverkehr über den<br />
Bürokaufmann und den Bachelor of Science Betriebswirtschaftlehre bis hin zur<br />
Fachinformatikerin, Industriemechaniker, Kraftfahrzeug-Mechatroniker und Elektroniker<br />
Betriebstechnik. Der Flughafen <strong>Hamburg</strong> bietet viele Wege und Chancen.<br />
Der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> stellt aktuelle Auszubildende in ausgewählten Unternehmensbereichen<br />
und Tochterunternehmen vor. Ebenso präsentieren sich<br />
ehemalige Auszubildende, die noch heute am <strong>Hamburg</strong> Airport arbeiten und die<br />
Zukunft des Unternehmens mitgestalten.<br />
Herausgeber<br />
Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Matthias Quaritsch<br />
Postfach<br />
22331 <strong>Hamburg</strong><br />
Germany<br />
Telefon +49 (0) 40 / 50 75 -0<br />
Telefax +49 (0) 40 / 50 75 - 12 34<br />
fhg@ham.airport.de<br />
www.hamburg-airport.de<br />
Textliche Konzeption<br />
und Realisation<br />
Stefanie Harder (V. i. S. d. P.)<br />
Tanja Bösche<br />
Peter Gublass<br />
Nina Jaspert<br />
Madeleine Lange<br />
Manfred Meiser<br />
Ina Pahl<br />
Matthias Quaritsch<br />
Cord Schellenberg<br />
Katja Tempel<br />
Susanne Walloschek<br />
Projektleitung<br />
Tanja Bösche<br />
Weitere Informationen<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Telefon +49 (0) 40 / 50 75 - 36 11<br />
Telefax +49 (0) 40 / 50 75 - 36 22<br />
presse@ham.airport.de<br />
Gestalterische Konzeption<br />
und Realisation<br />
Sabine Barmbold<br />
Claus Michael Semmler<br />
Joachim Staak, Faktor 3<br />
Fotografie<br />
Michael Penner<br />
Peter Meier<br />
Krafft Angerer<br />
Produktion<br />
Bartels Druck GmbH
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
Das Unternehmen<br />
04 Vorwort des Aufsichtsrats<br />
06 Interview mit der Geschäftsführung<br />
10 Wirtschaftliche Lage<br />
Ausbildung<br />
… in ausgewählten Geschäftsbereichen<br />
14 Aviation Marketing<br />
18 Aviation<br />
22 Center Management<br />
26 Real Estate Management<br />
30 Ground Handling<br />
… und Tochterunternehmen<br />
34 RMH<br />
38 SAEMS<br />
42 AIRSYS<br />
46 Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />
Im Fokus<br />
50 Ausbildungspolitik<br />
52 Nachhaltigkeit<br />
Bericht über das Jahr <strong>2010</strong><br />
56 Lagebericht und Konzernlagebericht<br />
60 GmbH: Bilanz und GuV<br />
64 Konzern: Bilanz und GuV<br />
68 Anhang und Konzernanhang<br />
82 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
83 Bericht des Aufsichtsrats<br />
86 Entsprechenserklärung der<br />
Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH zum<br />
<strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex<br />
Fotochronik <strong>2010</strong><br />
92 Geschichten und Gesichter des Jahres<br />
98 Airlines und Direktflüge
<strong>Hamburg</strong> Airport Das Unternehmen<br />
2 3
Vorwort des Aufsichtsrats<br />
„Mit einem Passagierwachstum von 6 Prozent<br />
erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
einen beachtlichen Gewinn. Mit striktem<br />
Kostenmanagement und unternehmerischer<br />
Weitsicht ist es <strong>Hamburg</strong> Airport gelungen,<br />
auch in schwierigen Zeiten zu überzeugen.<br />
Diesen Weg ging die Geschäftsführung<br />
konsequent weiter und konnte <strong>2010</strong> die<br />
Früchte ernten.“<br />
Dr. Klaus-Jürgen Juhnke, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Dr. Klaus-Jürgen Juhnke, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war das Jahr des Aufschwungs. Dem Wirt-<br />
schaftsstandort Deutschland bescherte es das stärkste<br />
Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung. Auch der<br />
Luftverkehr profitierte: Trotz Vulkanasche aus Island und einem<br />
frühen Winter wurden neue Rekordzahlen eingeflogen. Von<br />
deutschen Flughäfen aus sind so viele Menschen wie noch<br />
nie in die Luft gestartet. Die 23 internationalen Flughäfen in<br />
Deutschland meldeten rund 190 Millionen Passagiere.<br />
Damit sind die Fluggastzahlen im Vergleich zum Vorjahr um<br />
4,7 Prozent gestiegen und liegen wieder auf dem Vorkrisenniveau<br />
von 2008.<br />
Auch die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH spürte diesen Aufwind<br />
und schloss das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit sehr zufriedenstellenden<br />
Ergebnissen ab. Mit einem Passagierwachstum von<br />
6 Prozent erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
einen beachtlichen Gewinn. Mit striktem Kostenmanagement<br />
und unternehmerischer Weitsicht ist es <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
gelungen, auch in schwierigen Zeiten zu überzeugen. Diesen<br />
Weg ging die Geschäftsführung konsequent weiter und konnte<br />
<strong>2010</strong> die Früchte ernten.<br />
Der <strong>Hamburg</strong>er Flughafen ist seinen Kunden ein zuverlässiger<br />
Partner und seiner Belegschaft ein verlässlicher Arbeitgeber.<br />
Mein Dank gilt der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern von <strong>Hamburg</strong> Airport für ihr großes<br />
Engagement und ihren erfolgreichen Einsatz im zurückliegenden<br />
Geschäftsjahr.<br />
Dr. Klaus-Jürgen Juhnke, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
4 5
Interview mit der Geschäftsführung<br />
Mit guter Ausbildung die Zukunft gestalten<br />
„Der Flughafen benötigt Mitarbeiter mit einem speziellen<br />
Know-how, denn die Arbeit ist ebenso verantwortungsvoll<br />
wie breit angelegt. Es ist unser Ziel, dass unsere gut ausgebildeten<br />
Mitarbeiter an ihren Aufgaben wachsen können.<br />
In einigen Bereichen werden wir zusätzlich neue Köpfe<br />
von außen einstellen.“<br />
Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung, Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
„Menschen, die qualitativ hochwertig ausgebildet werden,<br />
sind sicher und selbstbewusst in ihrem Handeln und daher<br />
meist auch freundlich im Umgang. Für ein Dienstleistungsunternehmen<br />
wie <strong>Hamburg</strong> Airport ist das ein bedeutender<br />
Erfolgsfaktor.“<br />
Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer, Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung (rechts), und<br />
Servicekauffrau Irene Lak an der Information im Terminal 2<br />
Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer (links), im Gespräch<br />
mit dem Industriemechaniker Hendrik Südhaus<br />
6 7
Interview mit der Geschäftsführung<br />
Mit guter Ausbildung die Zukunft gestalten<br />
Wenn Unwirkliches wirklich wird – so könnte man die Ereignisse des Jahres <strong>2010</strong> in aller Kürze<br />
zusammenfassen. Für die Geschäftsführer Michael Eggenschwiler und Claus-Dieter Wehr sowie<br />
für die gesamte Belegschaft der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH waren zahlreiche geplante und<br />
ungeplante Aufgaben zu bewältigen.<br />
„Das Jahr <strong>2010</strong> begann vielversprechend, aber dann<br />
geschah plötzlich ...“<br />
Michael Eggenschwiler: „... etwas bisher nie Dagewesenes:<br />
Ein Vulkan auf Island legte den Flugverkehr in Nordeuropa über<br />
mehrere Tage hinweg lahm. So wurde das Jahr <strong>2010</strong> zu einer<br />
Berg-und-Tal-Fahrt. Anziehende Nachfrage und operationelle<br />
Herausforderungen wechselten sich ab. Denn zum Ende des starken<br />
zweiten Halbjahres wirbelten Eis und Schnee den Flugverkehr<br />
in Europa erneut durcheinander. Mit diesen Eskapaden hat uns<br />
die Natur einmal mehr gezeigt, wer der Meister ist auf unserem<br />
Planeten. Das hat auch eine heilende Wirkung.“<br />
Claus-Dieter Wehr: „Die Aschewolke führte zu einem Minus<br />
bei unseren Fluggastzahlen im April in Höhe von 16,4 Prozent.<br />
Als ich an einem Tag ohne Flugverkehr durch die Pier ging, bin ich<br />
keinem Menschen begegnet – lediglich ein Mitarbeiter führte<br />
Wartungsarbeiten durch. Es ist positiv, dass wir trotz aller Unwägbarkeiten<br />
<strong>2010</strong> einen Passagierrekord erzielten und damit wieder<br />
das hohe Niveau erreichen konnten, das wir vor der Wirtschaftskrise<br />
hatten.“<br />
„Trotz Berg-und-Tal-Fahrt haben Sie auch im vergangenen<br />
Jahr Wert auf eine qualifizierte Aus- und Fortbildung<br />
gelegt. Warum?“<br />
Michael Eggenschwiler: „Es ist richtig, dass wir beschlossen<br />
haben, in diesem Bereich ohne Sparmaßnahmen durchzukommen.<br />
Der Flughafen benötigt Mitarbeiter mit einem speziellen<br />
Know-how, denn die Arbeit ist ebenso verantwortungsvoll wie<br />
breit angelegt. Es ist unser Ziel, dass unsere gut ausgebildeten<br />
Mitarbeiter an ihren Aufgaben wachsen können. In einigen Bereichen<br />
werden wir zusätzlich neue Köpfe von außen einstellen.“<br />
Claus-Dieter Wehr: „Im Jahr 2011 werden wir das Ausbildungsangebot<br />
sogar um den Bereich Fachinformatik erweitern und<br />
legen einen zusätzlichen Schwerpunkt auf das duale Studium für<br />
angehende Betriebswirte. Auch das bewirkt Nachhaltigkeit: Wenn<br />
wir kontinuierlich die Qualifikation der Belegschaft fördern, haben<br />
wir einen festen Bestand an gut ausgebildeten Mitarbeitern. Das<br />
ist für den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens wichtig.<br />
Dabei geht es nicht nur um Auszubildende, sondern um das<br />
gesamte Personal.“<br />
„Wie wichtig ist Ihnen der Austausch Ihrer Mitarbeiter<br />
untereinander und mit Kollegen anderer Unternehmen?“<br />
Michael Eggenschwiler: „Ich bin überzeugt davon, dass junge<br />
Menschen während ihrer Ausbildung den Austausch mit Kollegen<br />
wünschen und er ihnen auch gut tut. Es ist wichtig, die gelebte<br />
Unternehmenskultur kennenzulernen und von älteren, erfahrenen<br />
Mitarbeitern zu hören, wie man die unterschiedlichen Aufgaben<br />
erfolgreich anpacken und bewältigen kann. Die jungen Menschen<br />
sollen abgucken können und gleichzeitig neue Impulse ins Unternehmen<br />
bringen. Das gleiche gilt für den fachlichen Austausch mit<br />
anderen Unternehmen, der Blick über den berühmten Tellerrand<br />
tut gut.“<br />
„Was haben die Passagiere von der profunden<br />
Ausbildung am <strong>Hamburg</strong> Airport?“<br />
Michael Eggenschwiler: „<strong>Hamburg</strong> Airport ist der Dienstleister<br />
für Passagiere, Fluggesellschaften und Besucher. Unsere Mitar-<br />
beiterinnen und Mitarbeiter stehen für diese vielfältigen Dienstleistungen<br />
und erbringen sie während 365 Tagen im Jahr. Und die<br />
Passagiere sollen konstant gute Leistungen an allen Berührungspunkten<br />
mit dem Flughafen spüren. Dass sich hier viel Positives<br />
getan hat, zeigt uns die Kundenbefragung ASQ, ein Qualitätsvergleich<br />
europäischer Flughäfen: Wir haben uns über die Jahre<br />
kontinuierlich verbessert und stehen aktuell auf Rang 16 von den<br />
51 in Europa bewerteten Flughäfen.“<br />
Claus-Dieter Wehr: „Menschen, die qualitativ hochwertig ausgebildet<br />
werden, sind sicher und selbstbewusst in ihrem Handeln<br />
und daher meist auch freundlich im Umgang. Für ein Dienstleistungsunternehmen<br />
wie <strong>Hamburg</strong> Airport ist das ein bedeutender<br />
Erfolgsfaktor.“<br />
„Für die Fluggesellschaften stehen bei den Flughafen-<br />
Dienstleistungen die Bodenverkehrsdienste im Fokus. Was<br />
hat sich hier <strong>2010</strong> getan?“<br />
Michael Eggenschwiler: „Die Bodenverkehrsdienste haben im<br />
vergangenen Jahr einen besonderen Erfolg erreicht, denn mit<br />
Air Berlin konnte ein neuer Kunde gewonnen werden. Sowohl in<br />
<strong>Hamburg</strong> als auch auf alle deutschen Flughäfen bezogen ist Air<br />
Berlin als Nummer zwei von großer Bedeutung.“<br />
„Nach so vielen guten Nachrichten – was erwarten Sie<br />
vom Jahr 2011?“<br />
Michael Eggenschwiler: „Die ersten Monate sind vielversprechend<br />
verlaufen. Als Flughafengesellschaft haben wir unsere<br />
Hausaufgaben gemacht und sind gut auf die Verkehrsentwicklung<br />
vorbereitet.“<br />
Claus-Dieter Wehr: „Wir wollen 2011 die 13-Millionen-Grenze bei<br />
den Fluggastzahlen überschreiten, das wäre ein schöner Erfolg.<br />
Und ich freue mich auf den zweiten täglichen Nonstop-Flug von<br />
Emirates nach Dubai – eine Bestätigung für die Beliebtheit unserer<br />
Langstrecken.“<br />
8 9
<strong>Hamburg</strong> Airport<br />
Wirtschaftliche Lage<br />
Insgesamt war das Jahr <strong>2010</strong> ein erfreuliches Jahr. War<br />
2009 noch von der weltweiten konjunkturellen Abschwächung<br />
geprägt, konnte <strong>2010</strong> ein deutlicher Aufschwung<br />
verzeichnet werden. Der Wirtschaftsstandort Deutschland<br />
profitierte und erbrachte das stärkste Wachstum seit der<br />
Wiedervereinigung.<br />
Wirtschaftliche Lage<br />
Es war ein außergewöhnlicher Start in ein an sich erfolgreiches<br />
Jahr: Der Winter 2009/<strong>2010</strong> schien nicht enden zu<br />
wollen und zog sich bis in den März hinein. Flugausfälle,<br />
Verspätungen und hohe Aufwendungen für den Winterdienst<br />
waren die Folgen. Dann hielt ein neues, unbekanntes Phänomen<br />
Hof in Europa. Die Aschewolke eines ausgebrochenen<br />
Vulkans auf Island. Die Folge: Mehrtägige Flugstreichungen<br />
in Deutschland und großen Teilen Europas führten zu milliardenschweren<br />
wirtschaftlichen Verlusten in der Branche. Das<br />
Jahr endete wie es begann: Nach einem doch erfreulichen<br />
Jahresverlauf zog der Winter bereits Ende November <strong>2010</strong> ein.<br />
Die anhaltend winterlichen Witterungsbedingungen bis Jahresende<br />
hatten zahlreiche Flugbetriebsstörungen an anderen<br />
großen deutschen und europäischen Flughäfen zur Folge. Trotz<br />
reibungslosen Betriebs in <strong>Hamburg</strong> kam es flächendeckend zu<br />
Flugausfällen und Verspätungen.<br />
Insgesamt war das Jahr <strong>2010</strong> ein erfreuliches Jahr. War 2009<br />
noch von der weltweiten konjunkturellen Abschwächung geprägt,<br />
konnte <strong>2010</strong> ein deutlicher Aufschwung verzeichnet<br />
werden. Der Wirtschaftsstandort Deutschland profitierte und<br />
erbrachte das stärkste Wachstum seit der Wiedervereinigung.<br />
Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes<br />
stieg das Bruttoinlandsprodukt gegenüber 2009 im<br />
Jahresdurchschnitt um 3,6 Prozent an. Von dieser Entwicklung<br />
konnte auch die Luftfahrtbranche profitieren und erreichte<br />
einen deutlichen Nachfragezuwachs. So weist der Flughafenverband<br />
ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen)<br />
an den internationalen deutschen Verkehrsflughäfen einen<br />
Anstieg der Passagiermengen um 4,7 Prozent aus.<br />
Verkehrsentwicklung am Flughafen <strong>Hamburg</strong><br />
Auch <strong>Hamburg</strong> Airport profitierte von der positiven Gesamt-<br />
entwicklung der Luftfahrtbranche: Im Jahr <strong>2010</strong> wuchs die<br />
Passagiermenge um 6,0 Prozent auf 12.962.917 Passagiere<br />
und liegt damit deutlich über dem ADV-Durchschnitt. Die<br />
Flugbewegungen erhöhten sich lediglich um 0,4 Prozent auf<br />
138.060 gewerbliche Flugbewegungen. Grund: Die Fluggesellschaften<br />
setzten im Laufe des Jahres durchschnittlich<br />
größeres Gerät ein und lasteten dieses zudem besser aus.<br />
Mit rund 94 Passagieren pro Flugbewegung wurde dabei der<br />
historisch höchste Wert erreicht (Vorjahr: 90 Passagiere pro<br />
Flugbewegung). Im Bereich der geflogenen Luftfracht halten<br />
hingegen die Rückgänge (–13,2 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr) am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen an. Hier schlägt sich der<br />
Basiseffekt aus dem Volumen des im Oktober 2009 eingestellten<br />
werktäglichen Frachtflugs nach Leipzig nieder. Darüber<br />
hinaus zog die Umstellung auf Fluggerät mit geringeren<br />
Frachtkapazitäten auf der Frankfurt-Verbindung eine anteilige<br />
Verlagerung der bis Sommer 2009 geflogenen Fracht auf den<br />
LKW-Transport nach sich, der sich <strong>2010</strong> überproportional<br />
erhöht hat.<br />
Geschäftsentwicklung und Ertragslage<br />
In Summe konnten die gesamten Umsatzerlöse <strong>2010</strong> um<br />
10,9 Prozent auf 248,6 Millionen Euro gesteigert werden. Im<br />
Einklang mit der Verkehrsmengensteigerung erhöhten sich die<br />
Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Aviation um 5,4 Prozent<br />
auf 124,8 Millionen Euro. Der Anteil an den Gesamterlösen<br />
beträgt 50,2 Prozent (Vorjahr: 52,8 Prozent). Die Umsatzerlöse<br />
im Ground Handling übertreffen das Vorjahresniveau um<br />
44 Prozent und erreichen dabei 50,6 Millionen Euro. Positiv<br />
wirken sich hier sowohl die Übernahme eines großen Kunden<br />
ab Januar <strong>2010</strong> sowie das witterungsbedingt starke Flugzeugenteisungsgeschäft<br />
aus. Das überproportionale Wachstum<br />
in diesem Segment spiegelt sich auch in einem auf 20,4 Prozent<br />
erhöhten Anteil an den Gesamterlösen wider (Vorjahr:<br />
15,7 Prozent).<br />
Innerhalb der nicht verkehrsbezogenen Umsatzerlöse haben<br />
sich die Erlöse für Festmieten, Mietnebenleistungen und sonstige<br />
Dienstleistungen jeweils leicht erhöht. Die weitestgehend<br />
passagierabhängigen Umsatzmieten sind um 10,2 Prozent<br />
überproportional auf 25,1 Millionen Euro angestiegen. Ursächlich<br />
hierfür ist das erweiterte Angebot im Einzelhandel und in<br />
der Gastronomie im Bereich der Airport Plaza, das von Passagieren<br />
und Besuchern immer stärker genutzt wird. Trotz dieser<br />
erfreulichen Entwicklung hat sich der Anteil der nicht verkehrsbezogenen<br />
Umsatzerlöse an den Gesamterlösen – infolge<br />
des starken Anstiegs im Ground Handling – auf 29,4 Prozent<br />
(Vorjahr: 31,5 Prozent) verringert.<br />
10 11<br />
Investitionen<br />
Das Investitionsvolumen belief sich im Gesamtjahr <strong>2010</strong> auf<br />
insgesamt 11,3 Millionen Euro. Nachdem Anfang <strong>2010</strong> das<br />
mehrjährige Flughafenausbauprogramm HAM 21 offiziell abgeschlossen<br />
wurde, lagen die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit<br />
auf der Erweiterung der zentralen Sicherheitskontrolle,<br />
auf Blendschutzmaßnahmen im Terminal 2 sowie einem neuen<br />
Rüstwagen für die Feuerwehr.
<strong>Hamburg</strong> Airport Ausbildung in ausgewählten<br />
Geschäftsbereichen und Tochterunternehmen<br />
12 13
Zentralbereich Aviation Marketing<br />
Mit dem Blick für das große Ganze<br />
„Mit Hilfe des Analyse-Tools ,Qlikview‘ können<br />
wir sämtliche statistischen Erhebungen, wie zum<br />
Beispiel unsere Ergebnisse aus der Fluggastbefragung<br />
und Buchungsdaten der Reisebüros, vereinen.<br />
Schwere Statistikkost wird so leicht und transparent.“<br />
Zitat: Marco Niermann, Market Research Analyst am <strong>Hamburg</strong> Airport, (Foto rechts)<br />
Dominik Braun, in der Ausbildung zum Diplom-Betriebswirt (BA) (Foto links)<br />
14 15
Zentralbereich Aviation Marketing<br />
Mit dem Blick für das große Ganze<br />
Es herrscht geschäftiges Treiben im Terminal 1 des <strong>Hamburg</strong>er<br />
Flughafens: Passagiere kaufen Tickets, checken ihr Gepäck ein,<br />
erfragen Ankunfts- und Abflugzeiten. Am Schalter von Turkish<br />
Airlines steht Marco Niermann (Foto oben, Mitte), Market<br />
Research Analyst am <strong>Hamburg</strong> Airport, im Gespräch mit Stationsleiter<br />
Ebubekir Toker (rechts) und Dominik Braun (links),<br />
der die duale Ausbildung „Bachelor of Arts Luftverkehrsmanagement“<br />
absolviert. Auf seinem Laptop stellt Marco Niermann<br />
sein neustes Analyse-Tool vor: Qlikview. „Mit Hilfe dieses<br />
Programms können wir sämtliche statistischen Erhebungen,<br />
wie zum Beispiel unsere Ergebnisse aus der Fluggastbefragung<br />
und Buchungsdaten der Reisebüros, vereinen. Schwere Statistikkost<br />
wird so leicht und transparent. Und es ist geplant,<br />
noch weitere Datenquellen einzuspeisen, wie zum Beispiel<br />
die Übernachtungszahlen der <strong>Hamburg</strong> Tourismus GmbH.<br />
Künftig soll es im Internet auch eine „HAM Lounge“ geben,<br />
einen Bereich, in dem Airliner unter anderem mit Hilfe von<br />
Qlikview Zugang zu den für sie relevanten Daten haben“, so<br />
der 30-Jährige weiter.<br />
Seit dem Jahr 2004, direkt nach seiner dualen Ausbildung zum<br />
Diplom-Betriebswirt (BA), Fachrichtung Flughafenwirtschaft,<br />
ist Marco Niermann in der Abteilung Aviation Marketing beschäftigt.<br />
Zunächst war er als Abteilungsassistenz tätig, seit<br />
ca. dreieinhalb Jahren ist er Manager Marketing Research und<br />
in dieser Position fungiert er als Schnittstelle zwischen den<br />
Statistikern und den Key-Accountern, den für die unterschiedlichen<br />
Airlines zuständigen Mitarbeitern des Aviation Marke-<br />
ting. „Was mich an meiner Stelle jedes Mal aufs Neue reizt:<br />
Der Blickwinkel. Denn dieser ist sowohl nach innen gerichtet,<br />
also mit Fokus auf den Flughafen <strong>Hamburg</strong>, als auch nach<br />
außen auf die Airlines und Flughäfen, mit denen wir im Wettbewerb<br />
stehen.“<br />
Ebenso wie für Marco Niermann stand für Dominik Braun nach<br />
dem Abitur fest, dass der künftige Berufsweg mit Luftfahrt zu<br />
tun haben soll, denn ein großes Interesse daran bestand bei<br />
beiden schon sehr früh. „Die Zeit zwischen Abitur und Bundeswehr<br />
überbrückte ich mit einem Job im Gepäckkeller des <strong>Hamburg</strong>er<br />
Flughafens. Anschließend machte ich eine Ausbildung<br />
als Servicekaufmann im Luftverkehr bei Swissport und lernte<br />
so den Flughafen von der ,Pike auf‘ kennen“, erzählt Dominik<br />
Braun. Es schloss sich eine Anstellung und Fortbildung zum<br />
Operations Agent an. Im Zuge dieser Fortbildung durchlief der<br />
heute 26-Jährige auch die Personalabteilung des <strong>Hamburg</strong>er<br />
Flughafens, wo er von der Möglichkeit des dualen Ausbildungsweges,<br />
der ein Studium an einer Fachhochschule mit der<br />
Ausbildung im Betrieb koppelt, hörte. Während Marco Niermann<br />
noch in Mannheim studierte, findet der Blockunterricht<br />
von Dominik Braun an der Fachhochschule Frankfurt statt. Auf<br />
dem Lehrplan stehen Betriebswirtschaftslehre, Logistik und<br />
Luftverkehrsmanagement. Seit dem Jahr <strong>2010</strong> hat der Flughafen<br />
<strong>Hamburg</strong> eine Kooperation mit der Nordakademie in Elmshorn,<br />
an der nun zwei Mal jährlich die theoretische Ausbildung<br />
zum Bachelor of Science Betriebswirtschaftslehre stattfindet.<br />
Am Flughafen hat Dominik Braun bereits die Abteilungen<br />
Parkraumbewirtschaftung, Aviation Marketing und Einkauf<br />
durchlaufen, wo er jeweils an aktuellen Projekten mitgearbeitet<br />
hat. So war er zum Beispiel im Aviation Marketing an der Vorbereitung<br />
für die ITB Berlin, die weltweit größten Touristikmesse,<br />
beteiligt. Zudem hat er das Potenzial an Passagieren südlich<br />
der Elbe recherchiert, die von der 2008 eröffneten S-Bahn-<br />
Anbindung profitieren könnten.<br />
Das Highlight seiner bisherigen Ausbildung bildete ein vierwöchiges<br />
Auslandspraktikum am Flughafen in Miami. Dort<br />
hatte er die Möglichkeit, die Bereiche Protocol & International<br />
Affairs, vergleichbar mit dem hiesigen VIP-Service, und<br />
Terminal Operations, in dem u. a. Apron Control, Verkehrsberatung,<br />
Safety & Security und Maintenance zusammengefasst<br />
sind, kennenzulernen. „Typisch amerikanisch war die Walt-<br />
Disney-Customer-Schulung zur Verbesserung des Kundenservice<br />
sowie die Schulung für den Segway, mit dem man auch<br />
schon mal eilige Medikamente durch die Sicherheitskontrolle<br />
bringen musste“, erzählt Dominik Braun.<br />
Den <strong>Hamburg</strong>er Flughafen findet er aufgrund seiner Größe genau<br />
richtig, um Strukturen, Arbeitsabläufe und die meisten der<br />
Kolleginnen und Kollegen persönlich kennenzulernen. Wenn er<br />
im August 2011 seinen akademischen Titel „Bachelor of Arts<br />
Luftverkehrsmanagement“ verliehen bekommt, würde er gern<br />
am Flughafen <strong>Hamburg</strong> bleiben. Aber er ist offen für alles –<br />
vielleicht sogar für einen Berufsstart im Ausland.<br />
Zentralbereich Aviation Marketing<br />
Mitarbeiter: 10<br />
Bereichsleiter: Dr. Jörgen Kearsley<br />
Zuständigkeit: Aufgabe des Aviation Marketing ist es, neue Fluggesellschaften<br />
für den <strong>Hamburg</strong>er Markt zu gewinnen und die Aktivitäten<br />
der am Standort ansässigen Airlines zu sichern bzw. zu erhöhen. Dazu<br />
bedient sich die Abteilung der modernen Marktforschung und arbeitet<br />
eng u. a. mit Tourismusverbänden, Reiseveranstaltern, Handelskammern<br />
und Travel-Managern großer Unternehmen zusammen.<br />
Neues aus dem Bereich Aviation Marketing<br />
Grund zur Freude hatte das zehnköpfige Team rund um<br />
Bereichsleiter Dr. Jörgen Kearsley, als es im Mai <strong>2010</strong> den<br />
„European Routes Marketing Award für Gesamteuropa“<br />
entgegennehmen konnte. Die Marketing- und Statistikexperten<br />
von <strong>Hamburg</strong> Airport konnten sich gegen rund<br />
300 andere europäische Flughäfen durchsetzen. Mit der Auszeichnung<br />
wurde u. a. das Engagement von <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
bei der Entwicklung neuer Marketing-Tools gewürdigt, zum Beispiel<br />
des neuartigen Analyse-Tools Qlikview. Damit können die<br />
Marketingexperten am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen Airline-Kunden<br />
innerhalb kürzester Zeit ein ausführliches Portfolio an Daten<br />
zur Verfügung stellen, das bei der Einschätzung hilfreich ist,<br />
ob eine Strecke neu aufgenommen werden soll. Der Einsatz<br />
dieses Programms, das verschiedenste Datenquellen miteinander<br />
verzahnt, ist bisher einzigartig an einem deutschen<br />
Flughafen.<br />
Auch durch seine Messeauftritte im typisch hanseatischen<br />
Outfit hebt sich das Marketing-Team von seinen Mitbewerbern<br />
ab. „Der European Routes Marketing Award für Gesamteuropa<br />
würdigt die Teamarbeit in unserer Abteilung. Für uns alle ist<br />
diese Auszeichnung eine Bestätigung, dass sich innovative<br />
Ideen und Engagement auszahlen“, so Dr. Jörgen Kearsley.<br />
2011 steht das Aviation Marketing im Zeichen verstärkter<br />
Vertriebs-aktivitäten für die Aufnahme einer Langstrecke nach<br />
China und einer Frequenzerhöhung in die USA.<br />
16 17
Geschäftsbereich Aviation<br />
Abwechslung zwischen Bürostuhl<br />
und Follow-me-Fahrzeug<br />
„Ich habe zwar einen klassischen Bürojob, bin aber gleichzeitig<br />
viel auf dem Vorfeld unterwegs und genieße den<br />
direkten Kontakt zu den Kunden. Ich erstelle Dienstpläne,<br />
Dienstanweisungen, Invest- und Budgetplanungen.<br />
Zudem arbeite ich mit dem EDV-Erfassungsprogramm für<br />
Flugzeuge. Aber auch die Anlagen- und Geräteverwaltung<br />
fällt in meinen Aufgabenbereich. Und selbstverständlich<br />
auch das Aushelfen bei Personalengpässen.“<br />
Zitat: Janos Parey, stellvertretender Leiter des Geschäftsfliegerzentrums am <strong>Hamburg</strong> Airport (Foto links)<br />
Sebastian Schwebe, Auszubildender zum Bürokaufmann (Foto rechts)<br />
18 19
Geschäftsbereich Aviation<br />
Abwechslung zwischen Bürostuhl<br />
und Follow-me-Fahrzeug<br />
Es ist ein frostiger, aber sonniger Tag: Janos Parey (Foto oben,<br />
links), stellvertretender Leiter des Geschäftsfliegerzentrums<br />
am <strong>Hamburg</strong> Airport, steht an einem Business-Jet. Neben<br />
ihm Sebastian Schwebe (rechts), seit August <strong>2010</strong> Auszubildender<br />
am Flughafen <strong>Hamburg</strong>. Mit ruhiger Stimme erklärt<br />
Janos Parey seinem jungen Kollegen, welche Daten auf einen<br />
Neuerfassungsbogen gehören: so zum Beispiel Kennzeichen,<br />
Flugzeugtyp, Gewicht und Passagieranzahl. Sebastian Schwebe<br />
hört aufmerksam zu und erfährt, dass diese Daten für<br />
jedes Kleinflugzeug erfasst werden müssen, das erstmals am<br />
Geschäftsfliegerzentrum <strong>Hamburg</strong> landet, bzw. zwei Jahre<br />
nicht in <strong>Hamburg</strong> war. Janos Parey und Sebastian Schwebe<br />
haben zwei Gemeinsamkeiten. Erstens: Beide absolvierten bzw.<br />
absolvieren die dreijährige Ausbildung zum Bürokaufmann bei<br />
der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH. Und zweitens: Das Interesse<br />
am Arbeitsplatz Airport liegt bei ihnen in der Familie. Beide<br />
Väter sind bzw. waren am Flughafen <strong>Hamburg</strong> tätig.<br />
„Als ich im Jahr 2000 meine Ausbildung zum Bürokaufmann<br />
am <strong>Hamburg</strong> Airport begann, hatte ich bereits ausgiebig Flughafenluft<br />
,geschnuppert‘“, erzählt Janos Parey. „Als Schüler<br />
hatte ich als Hallenwart am Geschäftsfliegerzentrum gejobbt.<br />
Meine Aufgabe bestand hauptsächlich darin, die Flugzeuge<br />
so in die insgesamt 5.800 Quadratmeter großen Hallen zu<br />
schieben, dass die vorhandene Fläche optimal genutzt und die<br />
Maschinen trotzdem kurzfristig wieder für den Einsatz bereit<br />
gestellt werden konnten. Danach machte ich eine Ausbildung<br />
zum Follow-me-Fahrer und jobbte in der Leitstelle des<br />
Geschäftsfliegerzentrums“, erzählt der 33-Jährige. Mit der<br />
Ausbildung zum Bürokaufmann sollte er fit gemacht werden<br />
für eine Tätigkeit in der Verwaltung und durchlief mehrere<br />
Abteilungen, wie Rechnungswesen, Finanzen und Personalwesen.<br />
Nach drei Jahren legte er die mündliche und schriftliche<br />
Abschlussprüfung vor der Handelskammer <strong>Hamburg</strong> ab. Als<br />
ausgelernten Bürokaufmann zog es ihn jedoch wieder zurück<br />
in den operativen Betrieb, diesmal sogar mit Publikum: Zwei<br />
Jahre lang arbeitete er in der Modellschau des Flughafens, bevor<br />
er wieder zum Geschäftsfliegerzentrum kam, das er bereits<br />
aus Schulzeiten kannte.<br />
Das Geschäftsfliegerzentrum gehört zum Geschäftsbereich<br />
Aviation. Mit täglich rund 50 Starts und Landungen von<br />
Business-Jets und Helikoptern ist es eine wichtige Ergänzung<br />
zum Linienverkehr mit großen Maschinen. Etwa 50 große<br />
deutsche Unternehmen haben eigene Geschäftsreiseflugzeuge<br />
am <strong>Hamburg</strong> Airport stationiert – ob für den dringenden<br />
Geschäftstermin oder den spontanen Wochenendtrip. Auch<br />
eilige Transporte, zum Beispiel von Spenderorganen, erfolgen<br />
oftmals über das Geschäftsfliegerzentrum. „Als die isländische<br />
Vulkanaschewolke im April <strong>2010</strong> den Flugverkehr in Europa zu<br />
großen Teilen lahmlegte, war auch der Flughafen <strong>Hamburg</strong> für<br />
fünf volle Tage für den Instrumentenflug gesperrt. Aber wir im<br />
Geschäftsfliegerzentrum erlebten in dieser Zeit einen großen<br />
Zulauf, denn für Kleinflugzeuge im Sichtflug war der Luftraum<br />
an einigen Tagen freigegeben“, erklärt Janos Parey. In seiner<br />
Position leitet er ein Team aus zwölf Mitarbeitern. „Ich habe<br />
zwar einen klassischen Bürojob, bin aber gleichzeitig viel auf<br />
dem Vorfeld unterwegs und genieße den direkten Kontakt zu<br />
den Kunden.“ Auf die Frage von Sebastian Schwebe, wie ein<br />
typischer Arbeitstag aussehe, erklärt Janos Parey: „Ich erstelle<br />
Dienstpläne, Dienstanweisungen, Invest- und Budgetplanungen.<br />
Zudem arbeite ich mit dem EDV-Erfassungsprogramm für<br />
Flugzeuge. Aber auch die Anlagen- und Geräteverwaltung fällt<br />
in meinen Aufgabenbereich. Und selbstverständlich auch das<br />
Aushelfen bei Personalengpässen“, fügt er hinzu. „Als letztens<br />
unser Hallenwart ausfiel, bin ich eingesprungen und habe, wie<br />
früher, die Flieger ein- und ausgehallt.“ Diese Abwechslung im<br />
Job ist es auch, was ihm an seinem Arbeitsplatz gefällt.<br />
Und dieser Abwechslungsreichtum ist es auch, der Sebastian<br />
Schwebe nach einem mehrwöchigen Schulpraktikum am<br />
Flughafen <strong>Hamburg</strong> dazu bewogen hat, sich dort für einen<br />
Ausbildungsplatz zu bewerben. „Allein in den ersten vier<br />
Monaten meiner Ausbildung habe ich drei Stationen durchlaufen.<br />
Ich war beim Center Management, beim Betriebsarzt und<br />
im Auszubildendenbüro der Personalabteilung“, erzählt der<br />
18-Jährige. „Zusätzlich zum Blockunterricht meiner Ausbildung<br />
besuche ich jede Woche einen Abendunterricht zur Erlangung<br />
der Fachhochschulreife.“ Diese Qualifizierung wird von seiner<br />
Berufsschule, der Beruflichen Schule für Wirtschaft und IT City<br />
Nord, angeboten. Sebastian Schwebe möchte gut gerüstet<br />
sein für den Fall, dass er sich nach seiner Ausbildung zum<br />
Bürokaufmann doch noch für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
entscheiden sollte.<br />
Geschäftsbereich Aviation<br />
Mitarbeiter: 250<br />
Bereichsleiter: Manfred Schernus<br />
Zuständigkeit: Der Geschäftsbereich Aviation gewährleistet den reibungslosen<br />
und sicheren Flughafenbetrieb für Airlines, Passagiere und<br />
Abfertigungsunternehmen. Er ermittelt den Bedarf an Flugbetriebsflächen,<br />
Passagier- und Gepäckanlagen. Der Geschäftsbereich plant die Prozesse<br />
mit allen Beteiligten und vergibt Flugzeugpositionen, Warteräume und<br />
Check-in-Schalter. Das Geschäftsfliegerzentrum gehört ebenso zum Bereich<br />
Aviation wie die Werkfeuerwehr und die Sicherheit.<br />
Neues aus dem Bereich Aviation<br />
„Für den Bereich Aviation war <strong>2010</strong> ein sehr dynamisches<br />
Jahr“, erzählt Bereichsleiter Manfred Schernus. „Auf den<br />
Pilotenstreik bei der Lufthansa im Februar, der sich auch auf<br />
zahlreiche Abflüge am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen auswirkte, folgte<br />
im April ein Phänomen, das es in der Luftfahrt in dieser Form<br />
noch nie gegeben hatte. Eine Vulkanaschewolke aus Island legte<br />
den europäischen Flugverkehr über Tage weitgehend lahm.<br />
Der <strong>Hamburg</strong>er Flughafen musste fünf Tage lang, vom 15. bis<br />
zum 19. April, für den Instrumentenflug gesperrt werden“, so<br />
Manfred Schernus weiter. Die Konsequenz aus der Flughafensperrung<br />
in Zahlen: Rund 2.100 Flüge konnten nicht abgefertigt<br />
werden, über 200.000 Passagiere konnten <strong>Hamburg</strong> Airport in<br />
dieser Zeit nicht nutzen und der finanzielle Ausfall belief sich<br />
auf rund 3 Millionen Euro. „Eine weitere Herausforderung war<br />
im Mai zu bewältigen, als das Europa-League-Finale in <strong>Hamburg</strong><br />
stattfand. Über 80 zusätzliche Flüge und etwa 20.000 Fußballfans<br />
aus Spanien und England mussten abgefertigt werden.<br />
Ein Betrieb, der weit über das normale Maß hinausging und<br />
uns unsere Grenzen aufgezeigt hat. Eine Start- und Landebahn<br />
wurde gesperrt, um als Parkfläche für die zusätzlichen Maschinen<br />
dienen zu können“, so Manfred Schernus.<br />
Mit Blick auf 2011 steht für den Bereich Aviation im Vorder-<br />
grund, sich infrastrukturell auf den zunehmenden Verkehr ein-<br />
zustellen. So laufen u. a. die Planungen für die Sanierung des<br />
Hauptvorfelds an, die von 2013 bis 2016 stattfinden soll.<br />
20 21
Geschäftsbereich Center Management<br />
Auf alle Zielgruppen abgestimmt<br />
„Wie die Abteilungen von <strong>Hamburg</strong> Airport miteinander<br />
verzahnt sind, habe ich während der Ausbildung zur Servicekauffrau<br />
im Luftverkehr gelernt. Bei meinen Aufgaben im<br />
Center Management hilft mir dieses Verständnis dabei, die<br />
besten Lösungen für meine Werbekunden zu finden.“<br />
Zitat: Stefanie Kistner, Media Beraterin (Foto rechts)<br />
Annika Nielsen, Auszubildende zur Servicekauffrau im Luftverkehr (Foto links)<br />
22 23
Geschäftsbereich Center Management<br />
Auf alle Zielgruppen abgestimmt<br />
Wenn es jemanden gibt, der alle Werbestars am <strong>Hamburg</strong><br />
Airport kennt, dann ist es Stefanie Kistner (Foto oben, links)<br />
vom Team Media, Events & Marketing aus dem Center Management.<br />
Auf der Fluggastpier stellt sie heute einen davon der Auszubildenden<br />
Annika Nielsen (rechts) vor: einen großen, dunklen<br />
Schwaben, fünf Türen, 2.900 cm³ Hubraum – der Mercedes<br />
wirbt für einen deutschen Mietwagenanbieter. So was ist immer<br />
ein Hingucker, weiß Stefanie Kistner. So auch heute: Fast<br />
alle Passagiere, die durch die Pier gehen, werfen mindestens<br />
einen Blick, manche auch zwei oder drei, auf das Fahrzeug.<br />
Stefanie Kistner und ihre Teamkollegen betreuen alle Werbeflächen<br />
des <strong>Hamburg</strong>er Flughafens, und davon gibt es mehrere<br />
hundert: unter anderem Banner, Drehtürvitrinen, Leuchtflächen<br />
und Exponate, wie eben das besagte Auto. „Wir<br />
betreuen dabei alles von der Kundenanfrage bis zur Montage<br />
der Werbeträger“, erzählt die Media Beraterin aus ihrem Berufsalltag.<br />
„Dabei klären wir nicht nur den möglichen Standort<br />
und welche Zielgruppe dort angesprochen wird, sondern<br />
prüfen auch, ob die geplante Werbeidee zu <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
passt.“ Werbung gehört heute genauso zum Geschäftsfeld<br />
von <strong>Hamburg</strong> Airport wie die Vermietung von Einzelhandelsund<br />
Gastronomieflächen. Rund 30 Prozent des Umsatzes der<br />
Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH macht dieser Bereich aus, in der<br />
Fachwelt als Non-Aeronautical Revenues – flugunabhängige<br />
Erlöse – bezeichnet.<br />
Bei Flughafenwerbung gilt: Sie muss zum einen in all den<br />
unterschiedlichen Kulturen, die hier zusammenkommen,<br />
funktionieren, zum anderen müssen ganz besondere Sicherheitsstandards<br />
eingehalten werden. Stefanie Kistner erzählt<br />
von Brandschutzzertifikaten („B1 ist ein Muss“), der Kompatibilität<br />
mit dem Terminalbetrieb (denn der hat selbstverständlich<br />
Vorrang) und sogenannten Werkzeugmitnahmescheinen (für<br />
Handwerker, die hinter der Sicherheitskontrolle ein Werbeexponat<br />
aufbauen). Der Mercedes auf der Pier beispielsweise<br />
muss genauso wie ein Passagier durch die Sicherheitskontrolle,<br />
bevor er von den Fluggästen bewundert werden kann. Und<br />
das geschieht einzig und allein durch Muskelkraft, denn der<br />
Fahrzeugtank muss während der Ausstellungszeit entleert, die<br />
Batterie abgeklemmt sein. Und bevor der Wagen nachts durchs<br />
Terminal geschoben wird, bestellt Stefanie Kistner bei dem zuständigen<br />
Sicherheitsunternehmen einen Sprengstoffspürhund,<br />
der ihn komplett durchsucht. Bei einigen Exponaten veranlasst<br />
Stefanie Kistner vor der Aufstellung noch Modifikationen: abgerundete<br />
Kanten oder ein niedrigeres Podest.<br />
Selbstverständlich ist, dass die Installation stets dann geschieht,<br />
wenn keine oder nur noch wenige Passagiere am <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
unterwegs sind: nach 21:00 Uhr, meist sogar nach 23:00<br />
Uhr, wenn der letzte Flieger des Tages gestartet oder gelandet<br />
ist. Denn die Handwerker benötigen Platz, um beispielsweise<br />
mobile Banner unter dem Dach der Terminals an den Stahlbindern<br />
zu befestigen. Da hilft es Stefanie Kistner, dass sie ihre<br />
Laufbahn 1999 mit einer Ausbildung zur Servicekauffrau im<br />
Luftverkehr begonnen hat – im ersten Jahrgang dieser Ausbildung<br />
am Airport. Ein vielseitiger Berufsstart, der Einblicke in<br />
alle Bereiche der Flughafenabläufe bietet. Ticketausstellung,<br />
Check-in oder das Fundbüro lernt man dabei genauso kennen<br />
wie die Buchhaltung oder die Flugzeugabfertigung als Ramp<br />
Agent. „Daher weiß ich heute, warum ein Werbeträger wo stehen<br />
darf und weshalb man bei der Vergabe der Standorte auf<br />
bestimmte Vorgaben achten muss“, so die Rellingerin. Annika<br />
Nielsen, die gerade kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung<br />
zur Servicekauffrau steht, stimmt zu: „Jeder erlebt irgendwann<br />
diesen Aha-Effekt, wenn das Verständnis für den komplexen<br />
Zusammenhang der einzelnen Abläufe einsetzt.“<br />
Warum sich die beiden jungen Frauen für diese Ausbildung<br />
entschieden haben, beantworten sie schnell. Annika Nielsen:<br />
„Ich wollte gern etwas machen, bei dem ich viel mit Menschen<br />
zu tun habe. Man trifft hier so viele unterschiedliche Personen,<br />
von der ägyptischen Flugzeugcrew bis hin zur finnischen<br />
Kollegin. Jeder Tag am Flughafen ist neu und anders.“ Stefanie<br />
Kistner, die ihrer Ausbildung eine Fortbildung zur Media Beraterin<br />
angehängt hat, pflichtet ihr bei. „Während der Ausbildung<br />
habe ich die Verzahnung der Unternehmensbereiche kennengelernt.<br />
Durch dieses Verständnis kann ich meinen Kunden<br />
schnell die besten Lösungswege anbieten.“ Man merkt:<br />
Serviceorientierung ist eine der Schlüsselqualifikationen für<br />
die Mitarbeiter am <strong>Hamburg</strong> Airport.<br />
Geschäftsbereich Center Management<br />
Mitarbeiter: 20<br />
Bereichsleiter: Dr. Thomas Immelmann<br />
Zuständigkeit: Um alle kommerziellen Aktivitäten kümmert sich das Center<br />
Management. Das Team ist Ansprechpartner für die Vermarktung der<br />
Einzelhandels- und Gastronomieflächen und betreut alle Werbeflächen.<br />
Dazu gehört auch die Leitung der Flughafen-Werbegemeinschaft SkyWorld.<br />
Das 20-köpfige Team ist außerdem für die Parkraumbewirtschaftung<br />
und die Modellschau des Flughafens zuständig.<br />
Neues aus dem Bereich Center Management<br />
Auf ein erfolgreiches Einzelhandelsjahr mit hohem zweistelligem<br />
Wachstum blickt der Bereich Center Management zurück.<br />
Zusätzliche Shopflächen wurden durch den Umbau der alten<br />
Sicherheitskontrollzonen in den Terminals frei, die <strong>2010</strong> vermietet<br />
werden konnten. „Wir haben im vergangenen Jahr eine<br />
tolle Entwicklung erlebt“, sagt Dr. Thomas Immelmann. „Umsatz<br />
und Ergebnis des Bereichs sind über dem Passagiervolumen<br />
gestiegen.“<br />
Zudem hat das Center Management mit Hilfe innovativer<br />
Bluetooth-Messungen die Wegeführung optimiert und konnte<br />
damit die Verweildauer der Passagiere in den komfortablen<br />
Aufenthaltszonen erhöhen. Im Sommer <strong>2010</strong> hat das Center<br />
Management außerdem die Online-Parkplatzreservierung<br />
eingeführt. Nach erfolgreichem Abschluss der Testphase im<br />
Herbst können nun in allen Parkhäusern und auf allen Parkflächen<br />
(außer P4) Stellplätze bequem von zuhause aus online<br />
reserviert werden. Bei den Reisenden kommt das sehr gut an:<br />
Rund 2.000 Reservierungen werden pro Monat gezählt.<br />
24 25
Geschäftsbereich Real Estate Management<br />
Die Vielfalt der Immobilie Airport mitgestalten<br />
„Der Flughafen erfüllt heute die Bedürfnisse der Menschen<br />
über die reine Bodenabfertigung hinaus. Fluggäste und<br />
Mitarbeiter wünschen sich Funktionalität und Erlebnis am<br />
Airport. Im Real Estate Management beschäftigen wir uns<br />
als Eigentümer mit der Entwicklung und Vermarktung der<br />
dafür geeigneten Flächen und Gebäude.“<br />
Zitat: Mareike Pause, Dipl. Betriebswirtin (Foto links)<br />
Felix Carstens, in der Ausbildung zum Diplom-Betriebswirt (BA) (Foto rechts)<br />
26 27
Geschäftsbereich Real Estate Management<br />
Die Vielfalt der Immobilie Airport mitgestalten<br />
Mareike Pause (Foto oben, 2. von rechts) hat einen Termin<br />
beim Zahnarzt. Dabei wird überhaupt nicht gebohrt – die<br />
27-Jährige besucht die Praxis am <strong>Hamburg</strong> Airport wegen der<br />
Nebenkostenabrechnung für Wasser, Strom und Heizung/Klima.<br />
Diese zu erstellen, gehört unter anderem zu den Aufgaben<br />
der Diplom-Betriebswirtin, die im Geschäftsbereich Real Estate<br />
Management am Flughafen in der Immobilienbewirtschaftung<br />
tätig ist. Begleitet wird sie heute morgen von Felix Carstens<br />
(rechts). Der Student der Betriebswirtschaftslehre mit dem<br />
Schwerpunkt Luftverkehrsmanagement absolviert den praktischen<br />
Teil seiner Ausbildung im dualen System am Airport. Die<br />
Zahnarztpraxis tryDent hat vor kurzer Zeit eröffnet und Mareike<br />
Pause bespricht mit Dr. Tatjana Kuzmanovic (links) und Dr.<br />
Andreas Herold (2. von links) einige Eckdaten zu ihrem Stromund<br />
Wasserverbrauch. Kennengelernt hatten sie sich bereits,<br />
als sich das Projekt noch in der Ausschreibung befand, Ideen<br />
und Planungen präsentiert wurden. Jetzt werden hier täglich<br />
Patienten aus der Nachbarschaft, Mitarbeiter des Flughafens<br />
sowie der Airlines und Reisende aus aller Welt behandelt –<br />
mit dem einzigartigen Blick von der Airport-Praxis in die<br />
Airport Plaza.<br />
„Der Flughafen erfüllt heute die Bedürfnisse der Menschen<br />
über die reine Bodenabfertigung hinaus“, sagt Mareike Pause.<br />
„Fluggäste und Mitarbeiter wünschen sich Funktionalität und<br />
Erlebnis am Airport. Im Real Estate Management beschäftigen<br />
wir uns als Eigentümer mit der Entwicklung und Vermarktung<br />
der dafür geeigneten Flächen und Gebäude. So könnte die<br />
neu eröffnete Zahnarztpraxis der erste Baustein eines medizinischen<br />
Dienstleistungszentrums sein.“ Das Real Estate<br />
Management vermietet und verpachtet Flächen, die einer Festund<br />
nicht einer umsatzabhängigen Miete unterliegen, wie zum<br />
Beispiel Büroräume für Airlines und Abfertigungsunternehmen,<br />
Flächen für Logistikfirmen oder das Geschäftsfliegerzentrum<br />
GAT. „Die außergewöhnliche Infrastruktur Flughafen, die<br />
Vielseitigkeit der Aufgaben im Bereich ihrer Bewirtschaftung<br />
und die damit verbundenen beruflichen Einstiegsmöglichkeiten<br />
haben mich vom ersten Moment an fasziniert“, erinnert sich<br />
Mareike Pause an ihre Entscheidung für ein Studium mit dem<br />
Schwerpunkt Flughafenwirtschaft im dualen Ausbildungssystem<br />
mit Fächern wie Dienstleistungsmarketing, Personalwesen<br />
und Finanz- und Rechnungswesen. Den praktischen Teil<br />
durchlief sie am <strong>Hamburg</strong> Airport, ihr Auslandspraktikum am<br />
Flughafen Zürich. Nach ihrem Diplom-Abschluss stieg sie 2007<br />
in den Geschäftsbereich Real Estate Management ein. Heute<br />
wirkt sie hier täglich daran mit, dass er immer mehr zu einer<br />
„kleinen Stadt in der Stadt“ wird, die den Wunsch der Menschen<br />
danach, Dinge zu erleben und zu erledigen, auf hohem<br />
Niveau erfüllt. So begleitet sie u. a. Ausschreibungen und<br />
organisiert die Auftritte auf Immobilien-Fachmessen, auf denen<br />
der Flughafen seine Vermietungsflächen präsentiert. Für 2011<br />
ist eines ihrer Projekte die Erstellung einer Datenbank für das<br />
Flächenmanagement am Flughafen. Und weil sich die Immobilie<br />
Airport stetig weiterentwickelt, gehören auch projektbezogene<br />
Sonderaufgaben, wie die Betreuung von Großumzügen<br />
von Mietern, zu ihren Aufgaben.<br />
Bei einem dieser XXL-Umzüge, der Voraussetzung für die bauliche<br />
Erweiterung der zentralen Sicherheitskontrolle gewesen<br />
ist, hat auch Felix Carstens mitgewirkt: „Die aufwändige Koordination,<br />
die sowohl die IT-Technik an den Ticket- und Checkin-Schaltern,<br />
als auch die Abstimmung von Malern, Elektrikern<br />
und anderen Gewerken berücksichtigen musste – das war<br />
spannend!“ Die Anregung zu seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
mit Schwerpunkt Luftverkehrsmanagement<br />
bekam er auf einer Jobmesse anlässlich der Airport Classics<br />
am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen. „Ich war gleich begeistert, denn ich<br />
habe eine Affinität zur Luftfahrt. Ich bin damit aufgewachsen,<br />
da mein Vater bei Airbus arbeitet“, erzählt der 22-Jährige, der<br />
den sechs Semester dauernden Bachelor-Studiengang, bestehend<br />
aus Betriebswirtschaftslehre, Luftverkehrswirtschaft und<br />
Logistik, 2008 begonnen hat.<br />
Ein Auslandspraktikum gehörte auch bei ihm dazu. Felix<br />
Carstens, der Englisch und Spanisch spricht, hat vier Wochen<br />
am Miami International Airport gearbeitet. „<strong>Hamburg</strong> Airport<br />
stellt seine Auszubildenden im dualen System für diese Praktika<br />
frei und unterstützt sie dabei. Der USA-Aufenthalt war ein tolles<br />
Erlebnis“, erklärt der Student. Am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen hat<br />
ihn zu Beginn der Ausbildung noch etwas anderes beeindruckt:<br />
„Die Eröffnung der Airport Plaza mit ihren Shops, Restaurants<br />
und Büroflächen war ein echtes Highlight.“ Für Felix Carstens<br />
ein Beispiel für das, was ihn an der Luftfahrt besonders reizt<br />
und die berufliche Zukunft interessant macht – denn er weiß:<br />
„Die Flughäfen wachsen über ihre klassische Funktion hinaus.“<br />
Geschäftsbereich Real Estate Management<br />
Mitarbeiter: 80<br />
Bereichsleiter: Carsten Wilmsen<br />
Zuständigkeit: Das Real Estate Management ist dafür verantwortlich, die<br />
Immobilie Flughafen zusammenhängend zu entwickeln und Infrastruktur<br />
an interne und externe Kunden zu vermarkten. Neben dem klassischen<br />
Immobilienmanagement, der Vermietung von Büroflächen und der<br />
Grundstücksverwaltung gehören auch die Projektentwicklung sowie die<br />
eigentlichen Planungs- und Bauaufgaben in die Verantwortung des Real<br />
Estate Management.<br />
Neues aus dem Bereich Real Estate Management<br />
Trotz eines wettbewerbsintensiven und wirtschaftlich anspruchsvollen<br />
Umfeldes konnten die Vermietungen von Büroflächen<br />
und Hallen auf dem Flughafengelände im vergangenen<br />
Jahr stabil gehalten werden. Mit einer großen Zahnarztpraxis<br />
gewann das Real Estate Management zudem einen interessanten<br />
neuen Mieter und legte damit den Grundstein für die<br />
künftige Entstehung eines medizinischen Dienstleistungszentrums.<br />
Während eine feierliche Veranstaltung mit den an der<br />
Planung und am Bau beteiligten Unternehmen, Partnern und<br />
Mitarbeitern den formalen Schlusspunkt des Projekts HAM 21<br />
und von zehn Jahren Flughafenausbau setzte, stellte das Real<br />
Estate Management <strong>2010</strong> gleichzeitig die Weichen für die Flughafenentwicklung<br />
der Zukunft.<br />
Orientiert am Bedarf des Airports bis zum Jahr 2020 hat der<br />
Bereich maßgeblichen Entwicklungsbedarf konkretisiert und<br />
koordiniert. „Im Jahr 2011 werden wir die Vorhaben für die<br />
Sanierung unserer Flugbetriebsflächen, wie Vorfelder und<br />
Rollwege, in klare Projektstrukturen überführen und ausarbeiten<br />
sowie auch auf der Landseite des Flughafens konkrete<br />
Entwicklungsvorhaben, wie beispielsweise die Planung und<br />
Realisierung zusätzlichen Parkraums, beginnen“, gibt Carsten<br />
Wilmsen, Bereichsleiter Real Estate Management, einen Ausblick<br />
auf die Projekte der nächsten Monate. „Darüber hinaus<br />
wird der Startschuss für die detaillierten Planungen eines<br />
neuen Luftfrachtzentrums fallen.“<br />
28 29
Geschäftsbereich Ground Handling<br />
Das Unmögliche möglich machen<br />
„Am <strong>Hamburg</strong> Airport bekommt man als Mitarbeiter<br />
früh Verantwortung übertragen. So koordinieren wir<br />
nach erfolgter Einarbeitung die Abfertigung eines<br />
Flugzeugs auf dem Vorfeld. Dabei muss man sich selbst<br />
organisieren und alle, zumeist parallel ablaufenden<br />
Aufgaben im Blick haben.“<br />
Zitat: Irene Lak, Auszubildende zur Servicekauffrau im Luftverkehr (Foto links)<br />
Theofania Rautogiannes, Planerin Externes Personalmanagement GroundSTARS (Foto rechts)<br />
30 31
Geschäftsbereich Ground Handling<br />
Das Unmögliche möglich machen<br />
Wenn Theofania Rautogiannes (Foto oben, Mitte) morgens um<br />
8:00 Uhr ihr Büro in unmittelbarer Nähe der Pier aufschließt,<br />
dann ist zwar der konkrete Verlauf ihres Arbeitstages noch<br />
offen, aber dass sich der Ausspruch des berühmten Naturforschers<br />
Charles Darwin bewahrheiten wird, darauf kann sich die<br />
24-jährige <strong>Hamburg</strong>erin verlassen: Nichts in der Geschichte<br />
des Lebens ist beständiger als der Wandel. Es wirkt wie ein<br />
Schlüsselwort in der Erzählung der jungen Frau, die im August<br />
2007 ihre Ausbildung zur Servicekauffrau im Luftverkehr<br />
bei der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH begann und bereits nach<br />
zweieinhalb Jahren mit Erfolg abschloss: Wandel. Man könnte<br />
auch sagen: Sie muss das Unmögliche möglich machen. Sie<br />
muss nämlich 230 Zeitarbeitskräfte in der Flugzeugabfertigung,<br />
Flugzeugreinigung und Gepäckabfertigung an jedem Tag der<br />
Woche so einplanen, dass immer genau die richtige Anzahl<br />
von Arbeitskräften zu exakt dem richtigen Zeitpunkt am <strong>Hamburg</strong><br />
Airport einsatzbereit ist. Und das will gekonnt sein, denn<br />
jede einzelne Änderung des Flugplans, der Wetterverhältnisse<br />
oder auch die Krankmeldung eines Kollegen erfordert eine<br />
Überarbeitung des Dienstplans.<br />
„Pro Woche komme ich auf 60 bis 70 Umdisponierungen.<br />
Dabei ist es mein Ziel, die Wünsche der Mitarbeiter in Bezug<br />
auf Familienereignisse, Fahrgemeinschaften, Kinderbetreuung<br />
und Urlaub so gut wie irgend möglich zu berücksichtigen“,<br />
erklärt die einsatzfreudige Planerin – um sofort noch ein<br />
wichtiges Kriterium hinzuzufügen: „Natürlich berücksichtige<br />
ich die Qualifikation des Einzelnen genauso wie die laufenden<br />
Weiterbildungen.“ Ihr Erfolgsrezept: persönlicher Ehrgeiz, um<br />
alle Planungsaufgaben so gut wie irgend möglich zu erfüllen,<br />
ein hohes Maß an Flexibilität, um schnell zu reagieren, und ein<br />
gutes menschliches Verhältnis zu „ihren“ Zeitarbeitskräften.<br />
Von all dem berichtet Theofania Rautogiannes ihrer Kollegin<br />
Irene Lak (Foto rechts). Diese steht kurz vor dem erfolgreichen<br />
Abschluss ihrer eigenen Ausbildung zur Servicekauffrau im<br />
Luftverkehr, teilt die Begeisterung ihrer Kollegin für das Flughafengeschehen<br />
und hat bereits zahlreiche Ausbildungsstationen<br />
durchlaufen.<br />
Wie lebendig es an einem internationalen Verkehrsflughafen<br />
zugeht, erlebte sie beispielsweise auf der Rampe: „Am <strong>Hamburg</strong><br />
Airport bekommt man als Mitarbeiter früh Verantwortung<br />
übertragen. So koordinieren wir nach erfolgter Einarbeitung die<br />
Abfertigung eines Flugzeugs auf dem Vorfeld. Dabei muss man<br />
sich selbst organisieren und alle, zumeist parallel ablaufenden<br />
Aufgaben im Blick haben.“ Besonders angetan ist die junge<br />
Frau aus <strong>Hamburg</strong>-Bramfeld von der Fokker 50 der VLM aus<br />
den Niederlanden – mit 50 Sitzplätzen hat das zweimotorige<br />
Turboprop-Flugzeug eine überschaubare Größe. Nach ihrer<br />
Ausbildung möchte die 22-Jährige Luftverkehrsmanagement<br />
studieren. Konkrete Vorstellungen von ihrem späteren Arbeitsgebiet<br />
hat sie bereits: „Ich interessiere mich sehr für Projektentwicklung<br />
und Organisation im Terminalbetrieb, natürlich am<br />
liebsten am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen.“<br />
Beide Mitarbeiterinnen sind sich einig, dass der Arbeitsplatz<br />
Flughafen an Vielfältigkeit nicht zu übertreffen ist. Theofania<br />
Rautogiannes: „Wir Flughafenmitarbeiter sind auf allen Partys<br />
beliebt, weil wir viele spannende Geschichten vom Flughafen<br />
zu erzählen haben. Meine Freunde hören interessiert zu, denn<br />
mein Arbeitsplatz ist alles andere als alltäglich.“ Irene Lak<br />
stimmt fröhlich zu: „Oft stellen Freunde mir Fragen zu ihrer<br />
eigenen Urlaubsplanung, denn in ihrer Vorstellung kenne ich<br />
mich mit allem rund ums Reisen aus.“<br />
Trotz des täglichen Umgangs mit Mensch und Flugzeug am<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport bleibt noch genug Platz für das, was aus<br />
Arbeit Berufung macht: Faszination. Theofania Rautogiannes<br />
bewundert die mächtigen Boeing-777-Großraumflugzeuge von<br />
Emirates, die <strong>Hamburg</strong> mit Dubai verbinden. Da macht es sich<br />
gut, dass die renommierte Fluggesellschaft gerade die Aufnahme<br />
eines zweiten täglichen 777-Fluges nach <strong>Hamburg</strong> angekündigt<br />
hat. Auch Irene Lak zieht es dorthin, wo gelandet wird:<br />
an die Piste. Sie beobachtet voller Begeisterung das Aufsetzen<br />
der Flugzeuge. „Ich liebe es, zuzuschauen, wenn die Flugzeuge<br />
einschweben, aufsetzen und ausrollen.“<br />
Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der<br />
Wandel. Vielleicht gibt es doch eine winzige Ausnahme: die<br />
Faszination Fliegen.<br />
Geschäftsbereich Ground Handling<br />
Mitarbeiter: 662<br />
Bereichsleiter: Christian Noack<br />
Zuständigkeit: Das Ground Handling kümmert sich um alle Serviceleistungen,<br />
die ein Flugzeug am Boden benötigt. Die Airlines können diese im Paket oder<br />
einzeln buchen. Am <strong>Hamburg</strong> Airport umfasst der Geschäftsbereich Ground<br />
Handling die drei FHG-Tochtergesellschaften CATS (Flugzeugreinigung und Kabinenmechanik),<br />
STARS (Transportdienstleistungen, Flugzeugschlepps und Flugzeugenteisung)<br />
und GroundSTARS (Flugzeugabfertigung, Be- und Entladung).<br />
Diese Unternehmen nutzen insgesamt 1.200 Fahrzeuge und Gerätschaften.<br />
Neues aus dem Bereich Ground Handling<br />
„Wir messen bei jedem einzelnen Flugereignis unsere Perfor-<br />
mance und verfassen für jeden verspäteten Flug einen Report.<br />
Wir lernen aus diesen Erkenntnissen, und dadurch verbessern<br />
wir uns kontinuierlich“, berichtet Bereichsleiter Christian<br />
Noack. Ab wann ein Flug als verspätet gilt, ist klar geregelt:<br />
„Wir zählen bereits, wenn das Flugzeug eine Minute nach seiner<br />
im Flugplan festgelegten Blockzeit von seiner Position rollt.“<br />
Natürlich wird auch festgehalten, wenn ein Flug verspätet in<br />
<strong>Hamburg</strong> landet. Christian Noack: „<strong>2010</strong> hatten aufgrund zahlreicher<br />
Unregelmäßigkeiten im Luftverkehr, wie z. B. Schnee,<br />
Aschewolke oder Fluglotsenstreiks, rund die Hälfte aller Flüge<br />
eine Ankunftsverspätung. Das erfordert einerseits täglich eine<br />
Anpassung unserer Personal- und Geräteplanung, andererseits<br />
verlangt dies unseren operativen Kolleginnen und Kollegen<br />
Flexibilität ab.“ In zwei Projekten erfolgte eine schrittweise Perfektionierung<br />
bestehender Arbeitsabläufe. Mit Swiss International<br />
Air Lines wurde die Flugzeugkabinenreinigung dokumentiert<br />
und weiter verbessert. Mit dem Ziel, die täglich rund 280<br />
Bustransporte auf dem Vorfeld kundenfreundlicher, schneller<br />
und wirtschaftlicher durchführen zu können, wurden mit der<br />
Lufthansa alle Abläufe überprüft. Durch diese Veränderungen<br />
kann jedes Bus-Boarding bis zu drei Minuten schneller erfolgen<br />
– ein Effizienzgewinn von über 5.000 Stunden pro Jahr.<br />
32 33
RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
Industriemechaniker und Elektroniker arbeiten<br />
Hand in Hand<br />
„Wir arbeiten in fast allen Bereichen des Flughafens<br />
und wechseln so gut wie jeden Tag unser Arbeitsumfeld.<br />
Jeder Tag ist anders, das macht meinen Job so spannend.“<br />
Hendrik Südhaus, Industriemechaniker RMH<br />
34 35
RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
Industriemechaniker und Elektroniker arbeiten<br />
Hand in Hand<br />
Im Blockheizkraftwerk am <strong>Hamburg</strong> Airport ist es heiß, laut<br />
und eng. Ein unwirtlicher Arbeitsplatz und doch müssen sich<br />
die Männer der RMH mehrere Tage dort aufhalten. Diesmal<br />
muss ein Katalysator ausgetauscht werden, eine Arbeit, die<br />
großes handwerkliches Geschick und persönlichen Einsatz<br />
erfordert. Hendrik Südhaus (Foto Seite 34 / 35) setzt seine Flex<br />
an und trennt den schweren Katalysator von den Leitungen.<br />
Am Abend wird er spüren, was er an diesem Tag geleistet hat.<br />
Hendrik Südhaus ist Industriemechaniker bei der Flughafen-Tochtergesellschaft<br />
Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong>, kurz RMH.<br />
147 Schlosser und Elektriker, Hoch- und Tiefbauer arbeiten hier<br />
und sind für die Instandhaltung der Gebäude und der technischen<br />
Anlagen zuständig. Vom Austausch der Katalysatoren im<br />
Blockheizkraftwerk bis zum Reparieren von Zimmertüren: Das<br />
Aufgabengebiet ist umfangreich und kann in seiner Vielfalt kaum<br />
aufgezählt werden. Aber genau das macht den großen Reiz aus.<br />
Hendrik Südhaus begann seine Ausbildung im Jahr 1998.<br />
„3,5 Jahre dauerte meine Lehre. Eine doch kurze Zeit, wenn<br />
man wirklich alles wissen und lernen will“, sagt der heute<br />
30-Jährige. Begeistert zeigt sich Hendrik Südhaus von der<br />
Vielseitigkeit seiner Arbeit. „Wir arbeiten in fast allen Bereichen<br />
des Flughafens und wechseln so gut wie jeden Tag unser<br />
Arbeitsumfeld. Jeder Tag ist anders, das macht meinen Job so<br />
spannend.“ Dass Hendrik Südhaus den gesamten Flughafen<br />
wie seine Westentasche kennt, ist seiner Herkunft geschuldet.<br />
Schon der Großvater arbeitete am Flughafen, trat seinen Dienst<br />
im Jahr 1948 an. Vater Gerd Südhaus ist noch heute bei der<br />
Verkehrsaufsicht tätig. „Ich bin in den Flughafen hineingeboren<br />
und hier aufgewachsen. In dritter Generation decken wir schon<br />
einen großen Teil der 100-jährigen Geschichte ab. 80 Jahre<br />
Südhaus am Flughafen sozusagen“, meint der 30-Jährige<br />
lächelnd. Auch wenn Hendrik Südhaus manchmal die Funken<br />
sprühen lässt, arbeitet er doch lieber filigraner. „Am liebsten<br />
schweiße ich im WIG-Verfahren. Das ist doch eine größere<br />
Herausforderung und macht daher mehr Spaß“, sagt er.<br />
Im Drei-Schicht-Betrieb sind die Mitarbeiter der RMH an 365<br />
Tagen des Jahres für alle technischen Herausforderungen zuständig.<br />
Hand in Hand arbeiten die Industriemechaniker dabei<br />
mit den Elektronikern. „Es kommt oft vor, dass ich mit einem<br />
jungen Kollegen von den Elektronikern zusammenarbeite“, so<br />
Hendrik Südhaus. Mit Jan Schröder (Foto oben) zum Beispiel.<br />
Der 20-Jährige hat gerade seine Ausbildung zum Elektroniker<br />
für Betriebstechnik absolviert und ist jetzt frischgebackener<br />
Geselle. Das Thema seiner Abschlussarbeit: Für das Steuerungsprogramm<br />
des Auffangbeckens an der Umlaufstraße –<br />
SIMATIC S7 – hat der junge Computerspezialist ein Steuerungsprogramm<br />
neu geschrieben. „Dass dieses SPS-Programm<br />
bereits im Einsatz ist, macht mich besonders stolz“,<br />
sagt Jan Schröder. Auch sein Aufgabengebiet ist vielfältig.<br />
Dazu gehören zum Beispiel die Instandhaltung der Startbahnelektronik<br />
und -beleuchtung, die Verkabelung der Rollbahnen,<br />
die Anflugbefeuerung und ihre Überwachungseinrichtungen,<br />
aber auch die Funktionsfähigkeit der Haustechnik und der Gepäckbeförderung.<br />
Weiterhin sind Elektroniker auch für die<br />
Wartung und Reparatur von Toranlagen, Aufzügen, Fahrtreppen<br />
und Fluggastbrücken zuständig. Auch Jan Schröder<br />
ist gerne im großen Stil im Einsatz. Im Gepäckkeller an der<br />
Förderanlage, in den Terminals an den Drehtüren oder an der<br />
Pier bei den Fluggastbrücken – nicht viele Elektroniker haben<br />
so ein breites Aufgabengebiet. 24 junge Männer hat die RMH<br />
derzeit in der Ausbildung: zwölf Industriemechaniker und zwölf<br />
Elektroniker. Angestellt sind sie in dieser Zeit bei der Flughafen<br />
<strong>Hamburg</strong> GmbH und leisten ihre praktische Arbeit bei der<br />
Flughafentochter RMH.<br />
Die Ausbildungszeit bei den handwerklichen Berufen liegt bei<br />
3,5 Jahren. „Wir versuchen allen Auszubildenden nach ihrer<br />
Lehre einen Arbeitsvertrag anzubieten“, sagt Roland Märtins,<br />
Geschäftsführer der RMH. „Zunächst erst einmal für sechs Monate,<br />
meist mündet dies aber in ein festes Arbeitsverhältnis.“<br />
Für Märtins ist das Ausbilden ein wichtiger Bestandteil der Firmenkultur.<br />
„Junge Menschen bringen frische Ideen und neuen<br />
Elan ins Unternehmen.“ Zudem muss sich auch der Flughafen<br />
mit seinen Tochterunternehmen dem demografischen Wandel<br />
stellen. „Selbst ausgebildet zu haben, ist hier der größte<br />
Garant für einen hohen Standard an Arbeitsqualität“, so<br />
Märtins. Wenn nach acht Stunden die Arbeitszeit endet, ist ein<br />
Handwerker eben ein Handwerker. Dann beschäftigt sich Jan<br />
Schröder am liebsten mit dem Innenleben von Computern und<br />
Hendrik Südhaus mit der Technik seines Oldtimers, Baujahr<br />
1965. Die beste Entspannung für den anspruchvollen Job am<br />
Flughafen.<br />
Tochtergesellschaft: RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
Mitarbeiter: 150<br />
Geschäftsführung: Roland Märtins (Foto links), Manfred Meiser (Foto rechts)<br />
Zuständigkeit: Die Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH ist eine 100-prozentige<br />
Tochtergesellschaft der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH. Das Unternehmen<br />
erbringt unter anderem Dienstleistungen in den Bereichen Gebäude-, Anlagen-<br />
und Flächenmanagement. Dazu gehören die Inspektion, Wartung, Instandsetzung<br />
und Verbesserung von Anlagen und Gebäuden. Das Kundenportfolio beinhaltet<br />
neben der FHG die Unternehmen der Unternehmensgruppe <strong>Hamburg</strong> Airport,<br />
Konzessionäre und auch weitere Kunden außerhalb dieser Kreise.<br />
Neues von der Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
Fragt man Roland Märtins, Geschäftsführer der Real Estate<br />
Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH, nach dem Unwort <strong>2010</strong>, erwidert<br />
er spontan: „Winter“. Denn dieser schlug <strong>2010</strong> besonders<br />
lange und hart zu. „Die RMH ist am <strong>Hamburg</strong> Airport für den<br />
Winterdienst zuständig. Wir räumen alle Flächen am Flughafen,<br />
seien es Start-, Lande- und Rollbahnen, Vorfelder oder<br />
Betriebsstraßen. Die RMH verfügt über die nötigen Gerätschaften<br />
und das ausgebildete Personal, aber eine solche Intensität<br />
hatten wir noch nie zu bewältigen. Der Winter <strong>2010</strong> war eine<br />
außergewöhnlich hohe Belastung für unser Personal und Material.“<br />
Ein schwieriges wirtschaftliches Jahr ist es für die RMH<br />
deshalb geworden, weil der größte Teil der Arbeiten für die<br />
Muttergesellschaft Flughafen <strong>Hamburg</strong> durch Pauschalverträge<br />
abgedeckt wird. Wenn die tatsächlichen Arbeiten die prognostizierten<br />
übersteigen, ist das schlecht für den Vertragsnehmer.<br />
„An einer Veränderung arbeiten wir mit Hochdruck“, sagt<br />
Roland Märtins. Es soll im Detail dokumentiert werden, welche<br />
Arbeiten die RMH leistet und was diese kosten. So können<br />
Verträge maßgeschneidert ausgehandelt werden. Auch wenn<br />
die finanziellen Ziele für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> nicht erreicht<br />
werden konnten, der Umsatz <strong>2010</strong> war der höchste in der Geschichte<br />
der Flughafen-Tochter. Für 2011 stehen weitere Projekte<br />
zur Optimierung der Abläufe an. „Wir müssen uns noch<br />
stärker an den Bedürfnissen unserer Kunden orientieren“, sagt<br />
Märtins. Hierzu zählen neben der Muttergesellschaft Flughafen<br />
<strong>Hamburg</strong> GmbH die Unternehmen auf dem Flughafengelände.<br />
36 37
SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services GmbH & Co. KG<br />
Zündkerzentests und Zahnriemenwechsel<br />
auf dem Flughafen<br />
„Die Arbeit bei SAEMS ist unglaublich vielfältig.<br />
Wir haben hier mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen<br />
zu tun, vom LKW über Fluggasttreppen bis hin zum<br />
normalen PKW und Elektro-Scooter. So etwas ist in<br />
anderen Betrieben eher selten der Fall.“<br />
Mehmet Hasaltay, KFZ-Mechatroniker (Foto rechts), und Nils Hanke, Auszubildender zum<br />
KFZ-Mechatroniker (Foto links)<br />
38 39
SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services GmbH & Co. KG<br />
Zündkerzentests und Zahnriemenwechsel<br />
auf dem Flughafen<br />
Hier macht das Herz eines jeden Fahrzeugliebhabers Freudensprünge:<br />
In der Reparaturhalle von SAEMS (die Abkürzung<br />
steht für Special Airport Equipment and Maintenance Services<br />
GmbH & Co. KG) geben sich an diesem Nachmittag im goldenen,<br />
frühlingshaften Sonnenschein die verschiedensten Fahrzeugarten<br />
– vom großen Gelenkbus bis hin zum kleinen Ford<br />
Courier – ein Stelldichein. Kfz-Mechatroniker Mehmet Hasaltay<br />
(Foto oben, links) ist mitten in der regelmäßigen Wartung<br />
eines Erdgasschleppers. 32 davon sind auf dem Vorfeld von<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport im Einsatz, um Gepäck von den Terminals zu<br />
den Flugzeugen und von den Flugzeugen in die Terminals zu<br />
transportieren. Auch Passagierbusse nutzen Erdgas als Treibstoff.<br />
Nach 2.000 Betriebsstunden kommt ein Gepäckschlepper<br />
dann hierher in die Halle südlich des Luftfrachtzentrums, um<br />
auf Herz und Nieren geprüft zu werden. Oder wohl eher: auf<br />
Gasleitung und Zündkerze. „Damit bin ich noch die nächsten<br />
zwei bis drei Tage beschäftigt“, erzählt der junge Mann, der im<br />
Jahr <strong>2010</strong> seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker beendet<br />
hat. Neben den Routinearbeiten, wie Ölfilter- und Zahnriemenwechsel,<br />
kommen schließlich noch die anfallenden Reparaturen<br />
dazu, die erst während der Wartung offenkundig werden.<br />
Pro Tag erhält das Team von SAEMS 30 bis 40 Aufträge. Die<br />
reichen vom Reifentausch bei einem PKW bis zur Jahresinspektion<br />
des großen Löschfahrzeugs Z8 von der Flughafenfeuerwehr.<br />
Das 1.000-PS-Gefährt ist mit so viel Technik ausgerüstet,<br />
dass seine Wartung eine ganze Woche dauert. Für Mehmet<br />
Hasaltay und Nils Hanke (rechts), der gerade im zweiten Jahr<br />
seiner Ausbildung ist, eine der spannendsten Aufgaben ihres<br />
Berufs, wie sie berichten, denn so viele Details gibt es sonst an<br />
kaum einem einzigen Fahrzeug.<br />
„Die Arbeit bei SAEMS ist unglaublich vielfältig“, sind sich<br />
beide einig. „Wir haben hier mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen<br />
zu tun, vom LKW über Fluggasttreppen bis hin zum<br />
normalen PKW und Elektro-Scooter. So etwas ist in anderen<br />
Betrieben eher selten der Fall.“ Handwerkliches Geschick und<br />
das Interesse für Fahrzeuge aller Art hat sie beide zu ihrem<br />
Berufswunsch Kfz-Mechatroniker geführt. Während früher<br />
Kfz-Mechaniker und Kfz-Elektriker für Kraftfahrzeuge zuständig<br />
waren, erfordern moderne Fahrzeuge mit Bordcomputern<br />
eben auch erweiterte Kenntnisse in Mechanik, Elektronik und<br />
Informatik – heute alles aus einer Hand der Kraftfahrzeugmechatronik.<br />
Dass sie ihren Wunschberuf einmal auf einem Flughafen ausüben<br />
würden, hätten die beiden jungen Männer nicht gedacht.<br />
Und wer würde auch vermuten, dass auf einem Flughafen<br />
mit jährlich 13 Millionen Passagieren 21 Menschen als Kfz-<br />
Schlosser, -Mechaniker und -Mechatroniker arbeiten? Doch<br />
der Fuhrpark des Flughafens und seiner Partner muss schließlich<br />
immer einsatzbereit sein, und genau dafür sorgt das<br />
SAEMS-Team. Wer seine dreieinhalbjährige Ausbildung bei<br />
SAEMS beginnt, der ist sofort mittendrin in der Praxis. Jeder<br />
Azubi wird einem Gesellen zugeordnet, mit dem er dann<br />
gemeinsam an den Fahrzeugen arbeitet. „Ab dem dritten Lehrjahr,<br />
manchmal schon in der Mitte des zweiten“, weiß Mehmet<br />
Hasaltay aus eigener Erfahrung, „ist man allein für Wartung<br />
oder Reparaturen zuständig.“ So wie Nils Hanke, der an diesem<br />
Tag an einem Ford Courier die Ansaugbrücke – das Teil<br />
im Motor, das für die Verteilung der angesaugten Frischgase<br />
auf die einzelnen Zylinder zuständig ist – repariert, den Keilriemen<br />
ersetzt und jetzt mit dem lastabhängigen Bremsventil<br />
beschäftigt ist. Sechs Wochen am Stück ist er in den Werkstätten<br />
eingesetzt, dann folgt jeweils ein zweiwöchiger Berufsschulblock<br />
oder ein Lehrgang bei der <strong>Hamburg</strong>er Kfz-Innung.<br />
Dort haben die angehenden Mechatroniker, aber auch diejenigen,<br />
die bereits ausgelernt haben, die Möglichkeit, Weiterbildungskurse<br />
zu besuchen.<br />
Dass man am Flughafen nicht nur reiner Autofan bleiben<br />
kann, beweisen die Kfz-Experten bei der Frage nach ihrem eindrucksvollsten<br />
Erlebnis. „Die Reparatur des Spezialfahrzeugs<br />
Z8 der Feuerwehr“, sagt Mehmet Hasaltay. Und ergänzt nach<br />
kurzer Pause: „Und die Landungen großer Flugzeuge, wie der<br />
A380 oder der Antonov 225.“ Wer am Flughafen arbeitet, wird<br />
eben fast automatisch zu einem echten Luftfahrtenthusiasten.<br />
Beteiligung: SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services<br />
GmbH & Co. KG<br />
Mitarbeiter: 29<br />
Geschäftsführung: Horst Esser (Foto links), Andreas Damaske (Foto rechts)<br />
Zuständigkeit: SAEMS ist ein Gemeinschaftsunternehmen der FHG<br />
(60 Prozent) und der Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH<br />
(40 Prozent). Das Unternehmen ist in der Instandhaltung und Vermietung von<br />
flughafenspezifischen Fahrzeugen und Geräten tätig. Kunden sind die Bodenverkehrsdienste,<br />
die FHG-Gruppe, die Lufthansa Technik AG sowie andere<br />
Unternehmen, die am <strong>Hamburg</strong> Airport tätig sind.<br />
Neues von der Special Airport Equipment and<br />
Maintenance Services GmbH & Co. KG<br />
Viel zu tun hatte das Team von SAEMS im vergangenen Jahr<br />
vor allem mit den sogenannten Sondergeräten. Denn während<br />
des „Jahrhundertwinters“ Anfang <strong>2010</strong> waren Schneepflüge,<br />
Räum- und Enteisungsfahrzeuge im wochenlangen Dauereinsatz<br />
– und anschließend zur Wartung und Reparatur bei<br />
SAEMS. „Bei den Fahrzeugen und Gerätschaften hatten die<br />
ständige Nutzung und der Streumitteleinsatz natürlich ihre<br />
Spuren hinterlassen“, so Horst Esser, Geschäftsführer des<br />
Tochterunternehmens. „Durch die Folgeerscheinungen des<br />
Winters hatten wir viele zusätzliche Aufträge, die sich wie ein<br />
roter Faden durch das gesamte Jahr gezogen haben.“<br />
85 Prozent der SAEMS-Kunden gehören dem FHG-Konzern an,<br />
der Großteil unter ihnen sind die Bodenverkehrsdienste. Und<br />
die wollen selbstverständlich sicherstellen, dass alle Geräte<br />
und Fahrzeuge stets in bestem Zustand und einsatzbereit sind.<br />
Spitzenzeiten hatten die Wartungsprofis ausgerechnet – aber<br />
nicht überraschend – zu einem Moment, als der europäische<br />
Flugverkehr selbst fast ruhte: während der Vulkanaschewolke<br />
aus Island. Für viele Unternehmen der passende Zeitpunkt, den<br />
gesamten Fuhrpark von Grund auf warten zu lassen.<br />
40 41
AIRSYS-Airport Business Information Systems GmbH<br />
Die Administratoren am <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
„Unsere Arbeit am <strong>Hamburg</strong> Airport bringt ständige Veränderungen<br />
und Bewegungen mit sich. Neben den alltäglichen<br />
Aufgaben der IT-Betreuung fördern neue Technologien nicht<br />
nur die Kreativität, sondern auch die Selbstverantwortung<br />
der Mitarbeiter.“<br />
Zitat: Christine Manthei, Fachinformatikerin bei AIRSYS (Foto rechts)<br />
Michael Wiench, Systemadministrator und Ausbildungsbeauftragter bei AIRSYS (Foto links)<br />
42 43
AIRSYS-Airport Business Information Systems GmbH<br />
Die Administratoren am <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
Es blinkt und surrt im Rechenzentrum von AIRSYS. 90 große<br />
Server reihen sich hier aneinander und sorgen dafür, dass<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport funktioniert. Ob Datensicherung, die Verwaltung<br />
operativer Flugdaten oder auch die Anzeige der Ankunftsund<br />
Abflugzeiten – ohne Computer kann ein Flughafen heute<br />
nicht mehr auskommen. Zwischen den umherfliegenden Bits<br />
und Bytes knien Michael Wiench (Foto oben, rechts) und<br />
Christine Manthei (links) vor einem der Server, um ihn auf Fehler<br />
hin zu überprüfen. „Jeder Server hat eine andere Funktion,<br />
abhängig vom jeweiligen Aufgabengebiet des Anwenders“,<br />
erklärt Michael Wiench. „Vorkommende Störungen sind teilweise<br />
von hier aus zu beheben, manchmal auch nur vor Ort.“<br />
Der 54-jährige Systemadministrator ist seit 1999 am <strong>Hamburg</strong><br />
Airport tätig und seitdem auch der Ausbildungsbeauftragte bei<br />
AIRSYS.<br />
Christine Manthei befand sich ab ihrem zweiten Ausbildungsjahr<br />
unter seinen „Fittichen“. Die 27-jährige Fachinformatikerin<br />
fing im August 2000 ihre dreijährige Ausbildung bei AIRSYS<br />
an und ist immer noch begeistert bei der Sache: „Wir haben<br />
einfach einen spannenden Themenbereich: Ob es sich um die<br />
Planung oder Installation der Bildschirme mit den Start- und<br />
Landezeiten der Flugzeuge handelt oder um die Entwicklung<br />
einer speziellen Software zur Erfassung von Gepäckstücken<br />
– unsere Arbeit ist unheimlich vielfältig. Wir stellen Grundlagen<br />
zur Verfügung, haben aber auch Eigenentwicklungen zu<br />
betreuen.“ Ob Programmierung, Benutzerservice, Administration<br />
oder die Beantwortung von Fragen über die Hotline – bei<br />
den IT-Profis läuft die gesamte IT-Infrastruktur des Flughafens<br />
zusammen. Christine Manthei weiß die ständigen Veränderungen<br />
und Bewegungen in ihrem Beruf zu schätzen, denn so<br />
kommt keine Langeweile auf. Es kam sogar schon vor, dass sie<br />
ihr Büro gegen einen Arbeitsplatz in luftiger Höhe und mit<br />
einem fantastischen Ausblick auf das gesamte Vorfeld tauschen<br />
durfte, um auf dem Tower der Deutschen Flugsicherung<br />
eine Computerstörung zu beheben. „Mir macht es einfach<br />
Spaß, logische Abläufe zu erkennen und herzustellen“, so die<br />
<strong>Hamburg</strong>erin. Ihren Spaß an Zahlen lebt sie auch bei Computerspielen<br />
in ihrer Freizeit aus.<br />
Dafür kann ihr ehemaliger Ausbildungsleiter Michael Wiench<br />
sich nicht begeistern. „Nach neun Stunden am Rechner brauche<br />
ich einen anderen Ausgleich“, sagt der Schleswig-Holsteiner.<br />
In seinem Job als Systemadministrator hat er schon oft<br />
Hartnäckigkeit bewiesen: „Ich habe mal drei Monate lang acht<br />
Stunden am Tag einen Fehler gesucht – und letztendlich auch<br />
gefunden“, so der gelernte Industriefachwirt, der seit fast zwölf<br />
Jahren bei AIRSYS arbeitet. „In unserem Job darf man eben<br />
nicht schnell aufgeben. Man sollte nicht nur lösungsorientiert<br />
denken können, sondern auch Biss haben“, kommentiert er<br />
sein Durchhaltevermögen. Seine Ausbildereignungsprüfung<br />
absolvierte er bereits vor 23 Jahren, er ist aber immer noch mit<br />
großer Freude dabei, junge Menschen während der Ausbildung<br />
zu begleiten. „Wir haben hier bei AIRSYS immer nur einen<br />
Azubi zur Zeit. Ich stelle den Ausbildungsplan auf, schaue, ob<br />
die Lernziele erreicht werden, und unterstütze die jungen<br />
Leute“, sagt Michael Wiench. Was man als guter Ausbilder<br />
mitbringen muss? Er muss nicht lange nachdenken: „Ein<br />
Gespür für Menschenführung, Geduld, Organisationstalent und<br />
Zuverlässigkeit.“<br />
Der besondere Reiz seiner Arbeit als Systemadministrator am<br />
Flughafen liegt für ihn nicht nur in den verschiedenen Aufgabengebieten,<br />
sondern auch in den unterschiedlichen Techniken<br />
– ob Funktechnik, Handy, Netzwerktechnik oder Kameras.<br />
„Wir haben überall unsere Finger mit drin“, schmunzelt der<br />
Vater zweier mittlerweile erwachsener Kinder. Als großen Kraftakt<br />
bezeichnet Michael Wiench die Eröffnung des neuen<br />
Terminals 1 im Jahr 2005. Zu der Zeit saß er an der Hotline der<br />
Administrationsbereiche und half dabei, so manche Hindernisse<br />
technischer Art zu überwinden. Gleichzeitig sind die<br />
Terminals für ihn auch ein Rückzugsort: „Manchmal hilft es,<br />
Abstand zu gewinnen, um komplizierte technische Lösungen<br />
zu finden. Das kann ich hier zwischen den vielen reisenden<br />
Menschen sehr gut.“<br />
Neben dem interessanten Tätigkeitsfeld schätzt Michael<br />
Wiench vor allem eins an seinem Arbeitsplatz <strong>Hamburg</strong><br />
Airport: die nette und fachliche Zusammenarbeit und den<br />
Austausch mit seinen Kollegen. „Wir haben einen lockeren<br />
Umgang und duzen uns untereinander, wir sind eben die<br />
Airport Family.“<br />
Tochtergesellschaft: AIRSYS-Airport Business Information<br />
Systems GmbH<br />
Mitarbeiter: 48<br />
Geschäftsführung: Peter Liske (Foto links), Wolfgang Müller (Foto Seite 47)<br />
Zuständigkeit: Als IT-Spezialist für Flughäfen und Airlines ist die AIRSYS-<br />
Airport Business Information Systems GmbH für den Betrieb der gesamten<br />
Datenverarbeitung und Kommunikationstechnik der FHG-Gruppe verantwortlich.<br />
Die 100-prozentige Tochter von <strong>Hamburg</strong> Airport ist seit dem<br />
1. Oktober 2002 am Markt vertreten und bietet seither ihre Services auch<br />
externen Unternehmen an.<br />
Neues von AIRSYS-Airport Business Information<br />
Systems GmbH<br />
„<strong>2010</strong> stand für AIRSYS eines im Vordergrund, nämlich<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport fit zu machen für das nächste Jahrzehnt“,<br />
sagt Geschäftsführer Peter Liske. Dazu gehörten umfangreiche<br />
Konzeptarbeiten für eine neue AODB (Airport Operational Database),<br />
das zentrale System für alle operativen Anwendungen.<br />
Aufgrund der veränderten Anforderungen war eine Weiterentwicklung<br />
des bestehenden Systems notwendig, um zukunftsorientiert<br />
arbeiten zu können. Noch klarer tönen die Passagierinformationen<br />
durch das Terminal 2, das <strong>2010</strong> mit einer neuen<br />
elektroakustischen Anlage ausgerüstet wurde. Für die flächendeckende<br />
Ausstattung des Flughafens mit Defibrillatoren hat<br />
AIRSYS die notwendige IT-Anbindung realisiert. Ebenso wurde<br />
die IT-Infrastruktur für die Erweiterung der zentralen Sicherheitskontrolle<br />
in der Airport Plaza von AIRSYS geplant und umgesetzt.<br />
Auch außerhalb des Flughafens sind die IT-Spezialisten<br />
gut im Geschäft: Für einen großen externen Kunden wurde das<br />
von AIRSYS selbst entwickelte Abrechnungssystem in SAP<br />
erweitert. Zum 100. Geburtstag wird das Tochterunternehmen<br />
eine mobile App (Anwendungsprogramm für Mobiltelefone)<br />
mit Informationen rund um den Flughafen fertigstellen. Darüber<br />
hinaus plant AIRSYS einen Neustart des Intranets und ein<br />
SAP-Portal, mit dem unter anderem Anträge und Formulare auf<br />
elektronischem Wege intern versandt werden können. „Mit der<br />
Unterstützung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt<br />
untersuchen wir außerdem das Rechenzentrum in Bezug auf<br />
Energiesparmöglichkeiten“, so der Geschäftsführer.<br />
44 45
Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />
Wichtige Elemente des Konzernergebnisses<br />
Die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH (FHG) ist wie im Vorjahr unverändert an<br />
15 Gesellschaften beteiligt. Soweit im Folgenden nicht anders erwähnt, handelt<br />
es sich um 100-prozentige Beteiligungen. Insgesamt haben sie für die FHG<br />
im Jahr <strong>2010</strong> Beteiligungserträge in Höhe von 3,7 Millionen Euro erwirt-<br />
schaftet und damit – wie in den Vorjahren – einen wichtigen Beitrag zum<br />
Unternehmenserfolg geleistet.<br />
In den Konzernabschluss einbezogene Beteiligungsgesellschaften<br />
Neben der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH selbst zählen sieben Beteiligungsgesellschaften zum<br />
Konsolidierungskreis des FHG-Konzerns, da die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH hier die Mehrheit<br />
der Stimmrechte hält. Zudem beeinflussen diese Beteiligungsgesellschaften die Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage des Konzerns maßgeblich.<br />
Die GroundSTARS GmbH & Co. KG ist im Wesentlichen für<br />
die Gepäckbeladung und -entladung zuständig. Infolge der<br />
Übernahme eines großen Kunden sowie allgemeiner Verkehrszuwächse<br />
in <strong>2010</strong> erhöhten sich die Anzahl der Mitarbeiter um<br />
64 auf 480 und die Umsatzerlöse um 6,7 Millionen Euro auf<br />
31,1 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss wurde deutlich auf<br />
1,0 Millionen Euro gesteigert.<br />
Für die Instandhaltung aller Gebäude, Flächen und technischen<br />
Anlagen am <strong>Hamburg</strong> Airport ist die RMH Real Estate Maintenance<br />
<strong>Hamburg</strong> GmbH mit ihren 150 Mitarbeitern verantwortlich.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> haben sich die Umsatzerlöse um<br />
2,8 Millionen Euro auf 27,3 Millionen Euro erhöht. Zu dem<br />
Umsatzanstieg haben im Wesentlichen Sonderleistungen<br />
beigetragen, insbesondere die Weiterberechnung der sehr<br />
hohen Mehraufwendungen für den Winterdienst, die Grundüberholung<br />
der Module des Blockheizkraftwerkes sowie<br />
diverse Sanierungsmaßnahmen am Start- und Landebahnsystem.<br />
Der Jahresüberschuss liegt mit 0,6 Millionen Euro<br />
unter dem Vorjahresniveau.<br />
Die STARS Special Transport and Ramp Services GmbH ist<br />
am <strong>Hamburg</strong> Airport mit ihren 110 Mitarbeitern für den Bustransport<br />
von Passagieren und Crews zuständig und darüber<br />
hinaus in den Bereichen Flugzeugschleppen und Flugzeugenteisung<br />
tätig. Die FHG hält an STARS eine Beteiligung von<br />
51 Prozent, die restlichen 49 Prozent sind im Besitz der Lufthansa<br />
Engineering and Operational Services GmbH (LEOS).<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte STARS Umsatzerlöse in<br />
Höhe von 10,1 Millionen Euro sowie einen Jahresüberschuss<br />
in Höhe von 1,4 Millionen Euro ausweisen. Außerdem verkaufte<br />
die Gesellschaft ihren Anteil (51 Prozent) an der STARS<br />
Berlin GmbH an einen lokalen Wettbewerber und hat zum<br />
1. Januar 2011 die Arbeitnehmerüberlassung an LEOS in<br />
Frankfurt eingestellt.<br />
Als IT-Spezialist für Flughäfen und Airlines ist die AIRSYS-<br />
Airport Business Information Systems GmbH mit ihren<br />
48 Mitarbeitern für den Betrieb der gesamten Datenverarbeitung<br />
und Kommunikationstechnik der FHG-Gruppe verantwortlich.<br />
Während die Umsatzerlöse in Höhe von 6,9 Mil-<br />
lionen Euro nur leicht über Vorjahr liegen, konnte der Jahresüberschuss<br />
deutlich auf 1,0 Millionen Euro gesteigert werden.<br />
CATS Cleaning and Aircraft Technical Services GmbH mit<br />
ihren 72 Mitarbeitern erbracht. Infolge der Übernahme eines<br />
großen Kunden sowie allgemeiner Verkehrszuwächse steigerten<br />
sich die Umsatzerlöse im Jahr <strong>2010</strong> auf 4,4 Millionen Euro,<br />
während das Ergebnis – vor Steuern und bilanziellen Sondereffekten<br />
– in Höhe von 0,4 Millionen Euro ausgewiesen wird.<br />
Als ein Gemeinschaftsunternehmen der FHG (60 Prozent) und<br />
der Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH<br />
(40 Prozent) ist die SAEMS Special Airport Equipment and<br />
Maintenance Services GmbH & Co. KG in der Instandhaltung<br />
sowie Vermietung von flughafenspezifischen Fahrzeugen und<br />
Geräten tätig. Mit 29 Mitarbeitern erbringt SAEMS diese Leistungen<br />
für die FHG-Gruppe, die Lufthansa Technik AG sowie<br />
andere Unternehmen. Die Umsatzerlöse werden mit 4,6 Millionen<br />
Euro ausgewiesen, während der Jahresüberschuss mit<br />
0,4 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau liegt.<br />
SecuServe Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
Mitarbeiter: 86<br />
Geschäftsführung: Wolfgang Müller<br />
Zuständigkeit: Die SecuServe Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong><br />
GmbH leistet diverse Service- und Sicherheitsdienstleistungen am <strong>Hamburg</strong><br />
Airport. Dazu zählen unter anderem die operative Parkraumbewirtschaftung,<br />
Bordkartenkontrollen sowie das Gepäckwagenmanagement. Die Gesellschaft<br />
beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr 86 Mitarbeiter.<br />
Zwei Fragen an Wolfgang Müller,<br />
Geschäftsführer SecuServe:<br />
„Wie war das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> für die SecuServce?“<br />
Wolfgang Müller: „Wir können zufrieden sein. Sowohl die<br />
Umsatzerlöse mit einem Volumen von 2,5 Millionen Euro als<br />
auch der Jahresüberschuss mit knapp 0,1 Millionen Euro lagen<br />
nahezu auf Vorjahresniveau.“<br />
„Zwar haben Sie aktuell keine Auszubildenden, legen aber<br />
Wert auf die Schulung und Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter.<br />
Welchen Schwerpunkt haben Sie dabei?“<br />
Wolfgang Müller: „Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf dem<br />
Umgang mit Konfliktsituationen. Das ist besonders wichtig,<br />
da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SecuServe keine<br />
leichten Aufgaben zu bewältigen haben. So sind sie die ersten<br />
Ansprechpartner für die Passagiere, wenn zum Beispiel der<br />
Parkautomat nicht funktioniert, keine Gepäckwagen mehr<br />
vorhanden sind oder gar der PKW wegen Falschparkens abgeschleppt<br />
wurde. Da gilt es: Cool bleiben und das will gelernt<br />
sein. Es dürfte kaum ein zweites Unternehmen in unserer<br />
Branche geben, das mit einer solchen Intensität schult. Wir<br />
haben durchaus auch geprüft, ob wir ein berufsausbildendes<br />
Unternehmen werden können, mussten dann aber feststellen,<br />
dass es den für uns passenden Ausbildungsberuf zurzeit offenbar<br />
nicht gibt. Insofern setzen wir also weiterhin verstärkt auf<br />
innerbetriebliche Schulung und Personalentwicklung.“<br />
46 47
Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />
Wichtige Elemente des Konzernergebnisses<br />
Nicht in den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften<br />
Folgende acht Beteiligungsgesellschaften sind nicht in den Konzernabschluss einbezogen.<br />
Hier hält die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH entweder keine Mehrheit der Stimmrechte oder<br />
ihre Ergebnisse haben keinen großen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des Konzerns.<br />
Die AHS Aviation Handling Services GmbH (AHS) ist unter<br />
den unabhängigen Anbietern im Bereich Passagierhandling &<br />
Operations (P&O) Marktführer in Deutschland und deckt alle<br />
wichtigen deutschen Verkehrsflughäfen mit eigenen Stationen<br />
oder über Beteiligungsgesellschaften ab. An dem Gemeinschaftsunternehmen<br />
von sechs deutschen Flughäfen hält die<br />
FHG einen Anteil von 32,25 Prozent. Ohne Einbeziehung der<br />
Beteiligungsgesellschaften wurden Umsatzerlöse i. H. v. 13,4<br />
Millionen Euro erzielt. Insbesondere durch Aufwendungen im<br />
Zusammenhang mit dem Mitte 2009 übernommenen P&O-<br />
Geschäft der Swissport Deutschland AG wird für <strong>2010</strong> ein<br />
Fehlbetrag ausgewiesen. Der formelle Zusammenschluss<br />
beider Gesellschaften ist für die meisten Standorte zum<br />
1. Januar 2011 erfolgt.<br />
An der AHS <strong>Hamburg</strong> Aviation Handling Services GmbH ist<br />
die AHS mit 51 Prozent und die FHG mit 49 Prozent beteiligt.<br />
Die Gesellschaft konnte im Bereich Passagierhandling &<br />
Operations die Umsatzerlöse auf 8,3 Millionen Euro und den<br />
Jahresüberschuss auf 0,4 Millionen Euro steigern. Zum<br />
1. Januar 2011 ist der formelle Zusammenschluss mit der<br />
AHS GermanGround in <strong>Hamburg</strong> erfolgt, mit der bereits<br />
seit Ende <strong>2010</strong> ein gemeinsamer Betrieb geführt wurde.<br />
Die GAC German Airport Consulting GmbH ist auf die Beratung<br />
von Flughäfen im In- und Ausland spezialisiert, aber auch<br />
in Projekten außerhalb der Luftverkehrsindustrie tätig. Die<br />
Projekte werden von Mitarbeitern der Unternehmensgruppe<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport bearbeitet, die bei Bedarf durch externe Bera-<br />
ter unterstützt werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die<br />
GAC Umsatzerlöse in Höhe von 0,3 Millionen Euro erzielt und<br />
einen Jahresüberschuss in Höhe von 6.000 Euro ausgewiesen.<br />
Die GroundSTARS Verwaltungs GmbH übt als Komplementär-<br />
gesellschaft der GroundSTARS GmbH & Co. KG (siehe oben)<br />
deren Geschäftsführung aus.<br />
Die Beteiligungsgesellschaften SecuServe Aviation Security<br />
and Services Holding International GmbH, Grundstücksgesellschaft<br />
Kaltenkirchen mbH & Co. KG sowie die Grundstücksgesellschaft<br />
Kaltenkirchen Verwaltungs GmbH waren<br />
im Jahr <strong>2010</strong> nicht aktiv.<br />
CSP Commercial Services Partner GmbH<br />
Mitarbeiter: 22<br />
Geschäftsführung: Johannes Scharnberg<br />
Zuständigkeit: Die CSP Commercial Services Partner GmbH erbringt mit<br />
22 eigenen und ca. 15 Mitarbeitern in den Zentralbereichen des <strong>Hamburg</strong><br />
Airport kaufmännische Dienstleistungen für alle Beteiligungsgesellschaften<br />
der FHG sowie für Dritte. Mittlerweile bilden die Drittmandate mehr als<br />
60 Prozent der Gesamtleistung der CSP und setzen sich hauptsächlich aus<br />
öffentlichen Unternehmen und luftfahrtaffinen Unternehmen wie die<br />
AHS zusammen.<br />
Zwei Fragen an Johannes Scharnberg, Geschäftsführer CSP:<br />
„Wie war das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> für die CSP?“<br />
Johannes Scharnberg: „<strong>2010</strong> war für die CSP ein Rekordjahr,<br />
weil wir mit 3,1 Mio. Euro Umsatzerlösen erstmals in unserer<br />
Geschichte die magische Drei-Millionen-Marke überspringen<br />
konnten. Damit setzt die CSP die positive Entwicklung der letzten<br />
Jahre fort. In den letzten fünf Jahren konnten die Umsatzerlöse<br />
insgesamt um mehr als 35 Prozent erhöht und der Ausbau der<br />
sogenannten Drittmandate konsequent umgesetzt werden. Die<br />
Erweiterung bestehender Mandate und auch der Gewinn neuer<br />
Mandate, wie zum Beispiel des <strong>Hamburg</strong>er Ausbildungszentrums<br />
(HAZ), sind die Ergebnisse dieses Kurses. Der Jahresüberschuss<br />
konnte für <strong>2010</strong> mit 0,3 Millionen Euro ausgewiesen werden.“<br />
„Welchen Stellenwert haben Aus- und Weiterbildung bei der<br />
CSP?“<br />
Johannes Scharnberg: „Für die CSP sind Aus- und Weiterbildung<br />
wichtige Aufgaben heute und auch zukünftig. Die CSP bildet<br />
Servicekaufleute im Luftverkehr sowohl für <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
wie auch für die AHS aus, und wir unterstützen die BWL-Studenten<br />
im dualen Ausbildungssystem. Stichworte wie „Bilanzrechtsmodernisierung“,<br />
„Umsatzsteuerpaket“, „E-Bilanzen“ oder auch<br />
Kundenanforderung z. B. an internationale Bilanzierungsstandards<br />
machen deutlich, dass die Weiterbildung unserer eigenen<br />
Mitarbeiter eine ständige und dauerhafte Aufgabe ist. Flexibilität<br />
und ein gleichbleibend hoher Ausbildungsstandard sind wichtige<br />
Eckpfeiler für die Zukunftsfähigkeit und den Erfolg der CSP.“<br />
48 49
Im Fokus<br />
Ausbildungspolitik<br />
Ein Interview mit der Personalleitung am <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
„Bei uns sind alle Türen offen für die Zukunft der Mitarbeiter.<br />
Es ist unser Ziel, Potenziale zu erkennen und Chancen zu nutzen.“<br />
Zitat: Sandra Carstensen, Bereichsleiterin Personal (Foto links)<br />
Renate Jakstat-Peill, Leiterin Personalentwicklung und Ausbildung (Foto rechts)<br />
Faszination Fliegen: Die Begeisterung für Flugzeuge und Flughäfen ist auch bei jungen Menschen<br />
groß, viele norddeutsche Schulabsolventen können sich eine Berufsausbildung am <strong>Hamburg</strong><br />
Airport vorstellen. Was macht das „Unternehmen Flughafen“ aus, was bietet es seinen künftigen<br />
Auszubildenden? Ein Expertinnengespräch mit Sandra Carstensen, Bereichsleiterin Personal (Foto<br />
links), und Renate Jakstat-Peill, Leiterin Personalentwicklung und Ausbildung (Foto rechts).<br />
„Am <strong>Hamburg</strong> Airport trifft man Prominente, eilige<br />
Geschäftsreisende und entspannte Urlauber. Das hört<br />
sich so gar nicht nach hartem Arbeitsalltag, sondern<br />
mehr nach einem Abenteuer Arbeit an …“<br />
Sandra Carstensen: „… was natürlich nicht stimmt. Es<br />
ist nicht unser Arbeitsalltag, Flugzeuge anzuschauen und<br />
das bunte Treiben an einem internationalen Flughafen zu<br />
bestaunen. Die Realität sieht so aus: Viele Mitarbeiter sehen<br />
tagelang kein einziges Flugzeug, beispielsweise weil sie im<br />
Gepäckumschlag oder im Büro arbeiten.“<br />
„Gibt es wirklich kein besonderes Flair am Arbeitsplatz<br />
Flughafen?“<br />
Sandra Carstensen: „Der Flughafen besitzt eine hohe<br />
Anziehungskraft. Ob Mitarbeiter, Bewerber, Fluggäste oder<br />
Besucher – die meisten von ihnen schätzen die besondere<br />
Atmosphäre und genießen die Mobilität, die ihnen das Reisen<br />
per Flugzeug bietet. Allerdings: Für <strong>Hamburg</strong> Airport und seine<br />
rund 1.700 Mitarbeiter steht die Arbeit im Vordergrund, nicht<br />
das Erlebnis. Wichtig ist, dass wir verzahnt miteinander arbeiten.<br />
Jeder Mitarbeiter ist wichtig, damit alle Räder ineinandergreifen<br />
und der Flughafen funktioniert.“<br />
„Wie finden sich junge Menschen beim Start in den Beruf<br />
am <strong>Hamburg</strong> Airport zurecht?“<br />
Renate Jakstat-Peill: „Wir sind als Unternehmen groß und<br />
haben dennoch überschaubare Strukturen. Das führt zu vielen<br />
persönlichen Kontakten der Mitarbeiter untereinander. Das<br />
ist beispielsweise etwas, was unsere Auszubildenden schätzen<br />
– ihnen helfen die familiären Kontakte beim Start ins Berufsleben.<br />
Am <strong>Hamburg</strong> Airport gibt es rund 40 Ausbilder, die<br />
sich auch ständig weiterbilden. Sie stehen für eine interessante,<br />
anspruchsvolle Ausbildung in sechs unterschiedlichen Berufen<br />
und engagieren sich mit viel Herzblut für unsere 50 Auszubildenden.<br />
Dieses Engagement zeichnet den Flughafen ebenso<br />
aus wie die finanziellen Möglichkeiten. Wir wissen, dass<br />
gute Ausbildung Geld kostet, und haben als Personalabteilung<br />
die volle Unterstützung unserer Geschäftsleitung.“<br />
„Welche Perspektive bietet <strong>Hamburg</strong> Airport seinen<br />
Mitarbeitern?“<br />
Sandra Carstensen: „Bei uns sind alle Türen offen für die Zukunft<br />
der Mitarbeiter. Es ist unser Ziel, Potenziale zu erkennen<br />
und Chancen zu nutzen. Für den einen Mitarbeiter sind ein<br />
sicherer Arbeitsplatz, klare Strukturen und die Möglichkeit zur<br />
individuellen Weiterbildung wichtig. Für den anderen jungen<br />
Menschen ist es der richtige Weg, neue Aufgaben anzugehen<br />
und beispielsweise ein Studium zu beginnen oder die Arbeitsweise<br />
in anderen Unternehmen kennenzulernen.“<br />
Renate Jakstat-Peill: „Wir begrüßen diese Mobilität, denn sie<br />
fördert den Austausch von Ideen und die persönliche Weiterentwicklung.<br />
Es ist vorteilhaft für das gesamte Unternehmen,<br />
wenn Mitarbeiter Neues entdecken und umsetzen. Natürlich<br />
ist es auch wichtig herauszufinden, wie andere Unternehmenskulturen<br />
aussehen, um die eigene noch besser schätzen zu<br />
können.“<br />
50 51
Im Fokus<br />
Nachhaltigkeit<br />
Die Mitarbeiter arbeiten gern am Flughafen. Die Fluktuationsquote<br />
erreichte in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt<br />
nicht einmal zwei Prozent. Dieser hervorragende Wert ist<br />
Ergebnis einer Unternehmenskultur, die den Mitarbeiter und<br />
dessen Weiterentwicklung in den Mittelpunkt stellt.<br />
Nachhaltigkeit hat am <strong>Hamburg</strong> Airport Tradition. Lange bevor dieser Begriff ins Zentrum<br />
der gesellschaftlichen Diskussion geriet, hat der Flughafen nachhaltig geplant und gehandelt.<br />
Nicht nur aufgrund seiner stadtnahen Lage trägt der Flughafen eine besondere Verantwortung<br />
für seine Nachbarschaft, die Umwelt und sichere Arbeitsplätze. Mit 15.000 Mitarbeitern auf dem<br />
Flughafengelände und zahlreichen Zulieferern ist <strong>Hamburg</strong> Airport einer der wichtigsten Arbeitsgeber<br />
in Norddeutschland.<br />
Nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg<br />
Basis für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ist ein<br />
gesundes wirtschaftliches und finanzielles Fundament. Beispielsweise<br />
hat der Flughafen seit den 1990er Jahren schnell<br />
und erfolgreich neue Geschäftsfelder wie das Non-Aviation-<br />
Geschäft erschlossen: Heute sind die Erlöse aus Shops, Gastronomie,<br />
Parken und Werbung für rund 30 Prozent des Umsatzes<br />
verantwortlich. Ein anderer stabilisierender Faktor ist die große<br />
Zahl von über 60 Fluggesellschaften, die <strong>Hamburg</strong> anfliegen.<br />
Die beiden größten Airlines – Lufthansa und Air Berlin mit<br />
jeweils rund 30 Prozent Marktanteil – stehen in engagiertem<br />
Wettbewerb und sorgen so für kundenfreundliche Preise und<br />
rege Nachfrage. Ergänzt wird das Portfolio durch renommierte<br />
Fluggesellschaften wie Air France, British Airways, Emirates,<br />
Condor, easyJet, Turkish Airlines und viele andere mehr.<br />
Nachhaltige Personalpolitik<br />
Die Mitarbeiter arbeiten gern am Flughafen. Die Fluktuationsquote<br />
erreichte in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt<br />
nicht einmal zwei Prozent. Dieser hervorragende Wert<br />
ist Ergebnis einer Unternehmenskultur, die den Mitarbeiter<br />
und seine Weiterentwicklung in den Mittelpunkt stellt. Dazu<br />
gehört ein Bildungsprogramm, das mit fast 100 Trainings vom<br />
Führungskräftetraining über Fach- und Sprachtrainings bis zum<br />
Gesundheitsmanagement keine Wünsche offenlässt.<br />
Ein modernes Führungskonzept – geprägt von partnerschaftlichem<br />
Respekt und Teilhabe an Entscheidungsprozessen – ist<br />
wesentlicher Baustein der Personalpolitik. Darüber hinaus bietet<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
ein breitgefächertes Angebot an sozialen Leistungen: Der Mitarbeiter-<br />
und Familienservice hilft beispielsweise in schwierigen<br />
familiären Situationen, veranstaltet in den Sommerferien ein<br />
Camp für Mitarbeiterkinder und unterstützt bei der Suche nach<br />
Kindergartenplätzen. Auch der Betriebssport hat am Flughafen<br />
einen hohen Stellenwert. Auf dem betriebseigenen Sportgelände<br />
können die Mitarbeiter zum Beispiel Fußball, Tennis,<br />
Beachvolleyball und Tischtennis spielen. Der voll ausgestattete<br />
Fitnessraum inklusive Trainer steht an 365 Tagen im Jahr offen.<br />
Nachhaltige Nachbarschaftsarbeit<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport übernimmt gesellschaftliche Verantwortung.<br />
Wie „ein guter Nachbar“ kümmert sich der Flughafen um<br />
Projekte, Initiativen und Vereine in der Nachbarschaft. Das<br />
Team um den Nachbarschaftsbeauftragten Manfred Czub<br />
informiert über den Flughafen, fördert viele Sportvereine in<br />
der Umgebung, unterstützt kulturelle Projekte wie „Jugend<br />
musiziert“ und hilft bei der Organisation von Stadtteilfesten.<br />
Ganz besonders wichtig ist dabei der ständige Dialog auch<br />
über Umweltauswirkungen und Fluglärm. Die Nachbarschaftszeitung<br />
„<strong>Hamburg</strong> Flughafen“ hält Anwohner über Neuigkeiten<br />
rund um den Flughafen auf dem Laufenden.<br />
Nachhaltige Umweltarbeit<br />
Die mit vielen Preisen ausgezeichnete Umweltarbeit des Flughafens<br />
setzt Maßstäbe in der deutschen Flughafenlandschaft:<br />
Maßnahmen, wie eine der größten Lärmschutzhallen weltweit<br />
für Triebwerksprobeläufe auf dem Gelände der Lufthansa Technik,<br />
ein Nutzungsverbot der Hilfstriebwerke am Boden sowie<br />
emissions- und lärmabhängige Start- und Landeentgelte haben<br />
unter anderem dazu geführt, dass trotz rasant steigender Passagierzahlen<br />
der Lärmteppich rund um den Flughafen seit 1997<br />
um fast 40 Prozent kleiner geworden ist. Weitere innovative<br />
Projekte: mit Bio-Erdgas betriebene Schlepper und Busse,<br />
Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb und das Thermolabyrinth im<br />
Terminal 1. Der Ausstoß von CO wurde in den vergangenen<br />
2<br />
Jahren um rund 12.000 Tonnen pro Jahr vermindert und soll in<br />
den nächsten Jahren weiter reduziert werden.<br />
52 53
<strong>Hamburg</strong> Airport Bericht über das Jahr <strong>2010</strong><br />
54 55
<strong>Hamburg</strong> Airport Fotochronik <strong>2010</strong><br />
90 91
Geschichten und Gesichter des Jahres Fotochronik <strong>2010</strong><br />
Januar Februar März April<br />
01 03<br />
02 04<br />
01 Schnell.Schön.Modern. Und: Grün. <strong>Hamburg</strong> Airport hat<br />
seine Flotte an Erdgasfahrzeugen um zwei weitere Niederflurbusse<br />
der Firma Solaris für den Passagiertransport<br />
verstärkt. Seit Januar fahren die Erdgas-Fahrzeuge mit Bio-<br />
Erdgas von E.ON Hanse Vertrieb. Es wird aus rein regenerativen<br />
Rohstoffen gewonnen, ist vom TÜV Nord zertifiziert und<br />
reduziert die CO -Emissionen um ca. 65 Prozent.<br />
2<br />
02 „Faszination Fliegen“ in der Europapassage: <strong>Hamburg</strong><br />
Airport als Partner des Aktionstages war wieder mit einem<br />
Informationsstand vor Ort vertreten. Kindern und Jugendlichen<br />
wurde bereits zum fünften Mal ein buntes Programm<br />
auf zwei Etagen geboten. Es wurde experimentiert, geflogen,<br />
gebastelt und informiert.<br />
03 Seit Anfang Februar geht es mit easyJet von <strong>Hamburg</strong><br />
nach London/Gatwick. Zum Erstflug gratulierte Dr. Jörgen<br />
Kearsley (re.), Leiter Aviation Marketing am <strong>Hamburg</strong> Airport,<br />
dem Piloten und seiner Crew. Die britische Fluggesellschaft<br />
easyJet bedient die Strecke montags bis freitags zweimal<br />
täglich und samstags und sonntags einmal täglich.<br />
04 <strong>Hamburg</strong> Aviation Conference <strong>2010</strong>: Gruppenbild der<br />
Teilnehmer des renommierten Branchentreffs. Die über<br />
230 Wissenschaftler und Führungskräfte der Luftverkehrswirtschaft<br />
waren aus 20 Ländern angereist. Die von<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport jährlich organisierte <strong>Hamburg</strong> Aviation<br />
Conference fand bereits zum 13. Mal statt.<br />
05 07<br />
06 08<br />
05 Der Neue <strong>Hamburg</strong> Airport ist fertig: Nach erfolgreichem<br />
Abschluss des Ausbauprogramms HAM 21 feierten Planer,<br />
Baufirmen, Behördenvertreter und alle direkt beteiligten<br />
Flughafenmitarbeiter im Terminal Tango den Abschluss des<br />
größten Ausbau- und Modernisierungsprogramms in der<br />
rund 100-jährigen Geschichte von <strong>Hamburg</strong> Airport.<br />
06 <strong>Hamburg</strong> Airport macht mobil: Der Bereich Nachbar-<br />
schaftsarbeit engagierte sich auch in diesem Jahr beim<br />
„Stadtputz <strong>2010</strong>“ in Norderstedt. Nach der nachbarschaftlichen<br />
Aufräumaktion verteilte Manfred Czub (vorne li.) mit<br />
seinem Team Buchsbäumchen und Informationsmaterial<br />
über den Flughafen.<br />
07 Gewichtige Fracht: Das größte kommerziell genutzte<br />
Frachtflugzeug der Welt, die Antonov AN 225, wurde<br />
am <strong>Hamburg</strong> Airport mit einer Laser-Schweißanlage und<br />
Zubehör – insgesamt 150 Tonnen – für China beladen. Der<br />
Beladungsvorgang erfolgte mittels einer Spezialrampe und<br />
eines 160-Tonnen-Krans. Der Frachtraum der sechsstrahligen<br />
Maschine misst rund 1.220 Kubikmeter.<br />
08 Erlebnis Flughafen am „Girls’ Day“ und „Neue Wege für<br />
Jungs-Tag“: 67 interessierte Mädchen und Jungen konnten<br />
spannende Einblicke in die Abläufe am <strong>Hamburg</strong> Airport gewinnen.<br />
Großen Anklang fand ein Besuch bei der Flughafenfeuerwehr<br />
sowie in der Modellschau mit anschließender<br />
Vorfeldrundfahrt. Bereits seit zehn Jahren ist der Girls’ Day<br />
eine Institution am <strong>Hamburg</strong> Airport.<br />
92 93
Geschichten und Gesichter des Jahres Fotochronik <strong>2010</strong><br />
Mai Juni Juli August<br />
09 11<br />
10 12<br />
09 Zweifach prämiertes Aviation Marketing: Das Team des<br />
Aviation Marketing gewann den European Routes Marketing<br />
Award <strong>2010</strong> für Zentraleuropa und für Gesamteuropa. Über<br />
diese Auszeichnung freute sich Michael Eggenschwiler (re.),<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung am <strong>Hamburg</strong> Airport,<br />
gemeinsam mit Dr. Jörgen Kearsley (li.), Leiter Aviation<br />
Marketing am <strong>Hamburg</strong> Airport, und dessen Abteilung.<br />
10 Neues Bodenradar A-SMGCS geht erfolgreich am <strong>Hamburg</strong><br />
Airport an den Start. Das innovative Überwachungssystem<br />
„Advanced Surface Movement Guidance and<br />
Control System“ unterstützt die Arbeit der Vorfeldlotsen und<br />
optimiert somit die Kontrolle der Bodenverkehre. Eingespart<br />
werden nicht nur Kosten, sondern auch luftseitige Emissionen<br />
– diese können um 10 Prozent gesenkt werden. Apron-<br />
Controllerin Sonja Jürgensen freut sich über die detaillierte<br />
Monitordarstellung.<br />
11 Congratulations! Fünf Jahre <strong>Hamburg</strong> – New York.<br />
Continental Airlines feierte am 10. Juni am <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
ihr fünfjähriges Jubiläum der Nonstop-Verbindung zum<br />
Drehkreuz New York-Newark. Zu diesem besonderen Anlass<br />
überreichte <strong>Hamburg</strong> Airport eine Geburtstagstorte und<br />
verabschiedete die Boeing 757 von Flug CO 075 mit einer<br />
Wasserfontäne Richtung New York.<br />
12 Hoher Besuch am <strong>Hamburg</strong> Airport: Am 3. Juni präsentierte<br />
sich der erste Airbus A380 der Lufthansa im Rahmen<br />
seines Flugtrainings auch in <strong>Hamburg</strong>. Bestens gerüstet<br />
empfing <strong>Hamburg</strong> Airport den frisch ausgelieferten Superjet.<br />
Seit 2008 ist der Flughafen <strong>Hamburg</strong> offizieller Ausweichflughafen<br />
für das Airbus-Werk Finkenwerder. Dies war<br />
bereits der dritte A380-Besuch am <strong>Hamburg</strong> Airport.<br />
13 15<br />
14 16<br />
13 10.000 Euro für die ARCHE Jenfeld: Der Erlös der<br />
alljährlichen Fundsachenversteigerung wurde traditionell<br />
gespendet. Im Namen der Airport Office-Mitarbeiter überreichten<br />
Flughafen-Geschäftsführer Claus-Dieter Wehr (l.)<br />
und der stellvertretende Betriebsleiter Airport Office<br />
Helmut Meierdierks (r.) dem leitenden Sozialpädagogen<br />
der ARCHE Jenfeld Tobias Lucht den Spendenscheck.<br />
14 Voller Erfolg für die Airport Tiger: Die Ferienbetreuung für<br />
Mitarbeiterkinder in den Sommerferien fand auch im vierten<br />
Jahr regen Zuspruch. Geschulte Betreuerinnen der pme<br />
Familienservice GmbH gingen mit den vier- bis zwölfjährigen<br />
Schützlingen auf Flughafenentdeckungstour, spielten,<br />
bastelten oder tobten.<br />
15 Jubiläum am <strong>Hamburg</strong> Airport: Seit genau 90 Jahren<br />
verbindet KLM den Flughafen <strong>Hamburg</strong> mit Amsterdam.<br />
Am 1. September 1920 landete die erste KLM-Maschine<br />
aus Amsterdam in der Hansestadt. Anlässlich des Jubiläums<br />
gratulierte <strong>Hamburg</strong> Airport mit einem großen Blumenstrauß<br />
und einer Geburtstagstorte in Blau-Weiß, den Farben der<br />
1919 gegründeten Airline.<br />
16 Beruflich durchstarten am <strong>Hamburg</strong> Airport:<br />
Die 13 neuen Auszubildenden wurden herzlich willkommen<br />
geheißen. Sie verstärken als angehende Betriebswirte für<br />
Luftverkehrsmanagement, Bürokaufleute, Industriemechaniker,<br />
Elektroniker für Betriebstechnik und Servicekaufleute im<br />
Luftverkehr die Airport Family.<br />
94 95
Geschichten und Gesichter des Jahres Fotochronik <strong>2010</strong><br />
September Oktober November Dezember<br />
17 19<br />
18 20<br />
17 Zwei Körperscanner im Test am <strong>Hamburg</strong> Airport:<br />
Der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière gab<br />
am 27. September den Probebetrieb frei. Fluggäste haben<br />
seitdem vor Betreten der Sicherheitskontrolle die Wahl:<br />
Körperscanner oder Torsonde. Die Körperscanner sind für<br />
einen umfangreichen Feldtest von voraussichtlich sechs<br />
Monaten vom Bundesinnenministerium und von der<br />
Bundespolizei am Flughafen installiert worden.<br />
18 Besonderer Gast am <strong>Hamburg</strong> Airport: Eine Boeing 747<br />
der Lufthansa kam auf der Strecke von Frankfurt nach <strong>Hamburg</strong><br />
für drei Wochen zum Einsatz. Normalerweise wird die<br />
Verbindung von einer A321 bedient. Die 747 der Lufthansa-<br />
Flotte verband die Mainmetropole insgesamt sieben Mal mit<br />
der Hansestadt, weil sie im September nicht für Langstreckeneinsätze<br />
benötigt wurde.<br />
19 Erfolgreiche Energietage <strong>2010</strong> am <strong>Hamburg</strong> Airport:<br />
Vom 26. bis zum 27. Oktober informierten sich rund<br />
400 Beschäftigte am Flughafen sowie geladene Gäste über<br />
praktische Umweltschutzmaßnahmen. Viele namhafte<br />
Unternehmen präsentierten sich mit einem Stand im Terminal<br />
Tango. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Flughafen-Geschäftsführer<br />
Claus-Dieter Wehr (re.).<br />
20 Royaler Besuch aus den Niederlanden: Kronprinz Willem-<br />
Alexander van Oranje-Nassau und seine Gemahlin, Prinzessin<br />
Máxima, kommen regelmäßig zu Verwandtenbesuchen in<br />
die Hansestadt.<br />
21 23<br />
22 24<br />
21 100 Jahre <strong>Hamburg</strong> Airport: Mit einer bunten Zeitreise<br />
durch zehn Jahrzehnte Luftfahrt in <strong>Hamburg</strong> begann am<br />
16. November die Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr<br />
des Flughafens im Miniatur Wunderland. Erster Gratulant<br />
war Miniatur-Wunderland-Geschäftsführer Gerrit Braun (li.),<br />
der Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler das Modell eines<br />
modernen Airbus A350 in <strong>Hamburg</strong>-Airport-Bemalung als<br />
Jubiläumsgeschenk überreichte.<br />
22 Nonstop nach Toulouse: Zum Erstflug überreichte Gesa<br />
Zaremba (3. v. re.), stellvertretende Leiterin Aviation Marketing<br />
am <strong>Hamburg</strong> Airport, dem Piloten und seiner Crew eine<br />
Geburtstagstorte und Blumen.<br />
23 Neuer Flughafenbotschafter: Ein XXL-Bus in der Optik<br />
eines Follow-me-Autos wies bei seiner Jungfernfahrt auf<br />
dem Vorfeld von <strong>Hamburg</strong> Airport einer aus Paris kommenden<br />
Lufthansa Boeing 737 den Weg zur Parkposition. Der<br />
25 Meter lange Doppelgelenkbus der <strong>Hamburg</strong>er Hochbahn<br />
AG ist bis November 2011 auf der MetroBus-Linie 5 in<br />
<strong>Hamburg</strong> unterwegs.<br />
24 tryDent Airport, die erste Zahnarztpraxis am <strong>Hamburg</strong><br />
Airport, feierte am 1. Dezember erfolgreich ihre Eröffnung.<br />
Dr. Tatjana Kuzmanovic und Dr. Andreas Herold (v.l.) bieten<br />
gemeinsam mit ihren Kollegen zahnärztliche Leistungen an.<br />
Kassen- und Privatpatienten aus dem In- und Ausland werden<br />
in der Praxis im öffentlichen Bereich oberhalb der Airport<br />
Plaza behandelt.<br />
96 97
Airlines und Direktflüge <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
63 Airlines 115 Direktflüge<br />
EI Aer Lingus<br />
SU Aeroflot<br />
VV AeroSvit<br />
BT airBaltic<br />
AB Air Berlin<br />
ABR Air Contractors/Fedex<br />
AF Air France<br />
AHO Air <strong>Hamburg</strong><br />
LFM Air Lift Service<br />
KM Air Malta<br />
TS Air Transat<br />
VIM Air Via Bulgarian Airways<br />
AZ Alitalia<br />
KK Atlasjet<br />
OS Austrian Airlines<br />
BA British Airways<br />
SN Brussels Airlines<br />
BUC Bulgarian Air Charter<br />
C9 Cirrus Airlines<br />
VG Cityjet<br />
DE Condor<br />
CO Continental Airlines<br />
CAI Corendon Airlines<br />
OK Czech Airlines<br />
LH Deutsche Lufthansa<br />
EZY easyJet<br />
EK Emirates<br />
OV Estonian Air<br />
ECA Eurocypria<br />
AY Finnair<br />
BE Flybe<br />
2Q FlyGotland<br />
FHY Freebird<br />
ST Germania<br />
4U Germanwings<br />
HHI <strong>Hamburg</strong> International<br />
3L InterSky<br />
IR Iran Air<br />
KL KLM<br />
KBR KoralBlue Airlines<br />
LO LOT Polish Airlines<br />
LG Luxair<br />
MA Malev<br />
DY Norwegian<br />
LBT Nouvelair<br />
OL OLT<br />
OHY Onur Air<br />
H9 Pegasus Airlines<br />
FV Rossiya<br />
SK SAS Scandinavian Airlines<br />
SHY Sky Airlines<br />
JZ Skyways<br />
SX SkyWork Airlines<br />
XQ SunExpress<br />
LX Swiss International Air Lines<br />
TWI Tailwind Airlines<br />
TP TAP Portugal<br />
HV transavia.com<br />
X3 TUIfly<br />
TU Tunisair<br />
TK Turkish Airlines<br />
TRK Turkuaz Airlines<br />
GXL XL Airways<br />
ADA Adana<br />
AGA Agadir<br />
ALC Alicante<br />
AMS Amsterdam<br />
ANK Ankara<br />
AYT Antalya<br />
BCN Barcelona<br />
BSL Basel<br />
BIA Bastia<br />
BGO Bergen<br />
BRN Bern<br />
BHX Birmingham<br />
BJV Bodrum<br />
BRU Brüssel<br />
BUD Budapest<br />
BOJ Burgas<br />
DLM Dalaman<br />
DJE Djerba<br />
DRS Dresden<br />
DXB Dubai<br />
DUB Dublin<br />
DBV Dubrovnik<br />
DUS Düsseldorf<br />
FAO Faro<br />
FRA Frankfurt<br />
FDH Friedrichshafen<br />
FUE Fuerteventura<br />
FNC Funchal<br />
GVA Genf<br />
GOT Göteborg<br />
HGL Helgoland<br />
HEL Helsinki<br />
HER Heraklion<br />
HRG Hurghada<br />
IBZ Ibiza<br />
INN Innsbruck<br />
IST Istanbul<br />
SAW Istanbul - Sabiha Gökçen<br />
IZM Izmir<br />
XRY Jerez de la Frontera<br />
FKB Karlsruhe/Baden-Baden<br />
IEV Kiew<br />
KLU Klagenfurt<br />
CGN Köln/Bonn<br />
CPH Kopenhagen<br />
CFU Korfu<br />
KGS Kos<br />
SUF Lamezia - Terme<br />
ACE Lanzarote<br />
LCA Larnaca<br />
LPA Las Palmas<br />
LIS Lissabon<br />
LGW London - Gatwick<br />
LHR London - Heathrow<br />
LTN London - Luton<br />
LUX Luxemburg<br />
LXR Luxor<br />
LYS Lyon<br />
MAD Madrid<br />
MIL Mailand<br />
AGP Malaga<br />
MLA Malta<br />
MAN Manchester<br />
MHG Mannheim<br />
RMF Marsa Alam<br />
FMM Memmingen<br />
MAH Menorca<br />
MIR Monastir<br />
DME Moskau - Domodedovo<br />
SVO Moskau - Sheremetjevo<br />
MUC München<br />
NAP Neapel<br />
EWR New York - Newark<br />
NCE Nizza<br />
NUE Nürnberg<br />
OLB Olbia<br />
OSL Oslo<br />
PMI Palma de Mallorca<br />
PAR Paris<br />
PRG Prag<br />
PRN Priština<br />
REK Reykjavík<br />
RHO Rhodos<br />
RIX Riga<br />
RMI Rimini<br />
ROM Rom<br />
RTM Rotterdam<br />
SCN Saarbrücken<br />
SOB Saarmelleek<br />
SZG Salzburg<br />
SMI Samos<br />
SPC Santa Cruz de La Palma<br />
JTR Santorin<br />
SSH Sharm el Sheikh<br />
SKP Skopje<br />
SPU Split<br />
LED St. Petersburg<br />
STO Stockholm<br />
STR Stuttgart<br />
TLL Tallinn<br />
THR Teheran<br />
TLV Tel Aviv<br />
TCI Teneriffa<br />
SKG Thessaloniki<br />
YTO Toronto<br />
TLS Toulouse<br />
TUN Tunis<br />
VAR Varna<br />
VCE Venedig<br />
VNO Vilnius<br />
VBY Visby<br />
WAW Warschau<br />
GWT Westerland<br />
VIE Wien<br />
ZRH Zürich<br />
98 99
100
Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Branchensituation<br />
Nach einem von der weltweiten konjunkturellen Abschwächung<br />
geprägten Jahr 2009 konnte im Jahr <strong>2010</strong> ein deutlicher Aufschwung<br />
verzeichnet werden, der dem Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland das stärkste Wachstum seit der Wiedervereinigung<br />
brachte. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes<br />
stieg das Bruttoinlandsprodukt gegenüber 2009 im<br />
Jahresdurchschnitt um + 3,6 % an.<br />
Von dieser Entwicklung konnte auch die Luftfahrtbranche<br />
profitieren und erreichte einen deutlichen Nachfragezuwachs.<br />
So weist der Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Verkehrsflughäfen) an den internationalen deutschen<br />
Verkehrsflughäfen einen Anstieg der Passagiermengen um<br />
+ 4,7 % aus.<br />
Auch auf internationaler Ebene konnte die Luftfahrtbranche<br />
sich von der wirtschaftlichen Abkühlung 2009 wieder erholen und<br />
eine positive Entwicklung verzeichnen, die allerdings durch die<br />
weltweiten Auswirkungen der Vulkanaschewolke im April <strong>2010</strong><br />
getrübt wurde. Mehrtägige Flugstreichungen in Deutschland und<br />
großen Teilen Europas führten zu milliardenschweren wirtschaftlichen<br />
Verlusten in der Branche. Nach einem erfreulichen weiteren<br />
Jahresverlauf für die Luftfahrt zog der plötzliche Wintereinbruch<br />
Ende November <strong>2010</strong> mit anhaltend winterlichen Witterungsbedingungen<br />
bis Jahresende zahlreiche Flugbetriebsstörungen an<br />
anderen großen deutschen und europäischen Flughäfen nach<br />
sich, die – trotz reibungslosen Betriebs in <strong>Hamburg</strong> – flächendeckend<br />
für Flugausfälle und Verspätungen sorgten.<br />
Verkehrsentwicklung am Flughafen <strong>Hamburg</strong><br />
Die positive Gesamtentwicklung der Luftfahrtbranche hat auch<br />
am Flughafen <strong>Hamburg</strong> in <strong>2010</strong> zu einem Zuwachs der Passagiermenge<br />
von + 6,0 % auf 12.962.917 Passagiere geführt, der<br />
über dem ADV-Durchschnitt liegt. Da die Fluggesellschaften im<br />
Laufe des Jahres durchschnittlich größeres Gerät eingesetzt haben<br />
und dies zudem besser ausgelastet wurde, hat sich die Anzahl<br />
der Starts und Landungen gegenüber dem Vorjahr lediglich<br />
um + 0,4 % auf 138.060 gewerbliche Flugbewegungen erhöht<br />
(ADV-Durchschnitt + 0,2 % gegenüber Vorjahr). Mit rund 94 Passagieren<br />
pro Flugbewegung wurde dabei der historisch höchste<br />
Wert erreicht (Vorjahr: 90 Passagiere pro Flugbewegung).<br />
Im Bereich der geflogenen Luftfracht halten hingegen die Rückgänge<br />
(– 13,2 % gegenüber Vorjahr) am <strong>Hamburg</strong>er Flughafen an.<br />
Hier schlägt sich der Basiseffekt aus dem Volumen des im Oktober<br />
2009 eingestellten werktäglichen Frachtflugs nach Leipzig nieder.<br />
Darüber hinaus zog die Umstellung auf Fluggerät mit geringeren<br />
Frachtkapazitäten auf der Frankfurt-Verbindung eine anteilige<br />
Verlagerung der bis Sommer 2009 geflogenen Fracht auf den LKW-<br />
Transport nach sich, der sich in <strong>2010</strong> überproportional erhöht hat.<br />
Nach einem noch verhaltenen Verkehrswachstum in den<br />
ersten Monaten des Jahres <strong>2010</strong> kam es im April aufgrund der<br />
Vulkanaschewolke über Europa zu mehrtägigen Flugausfällen.<br />
Unge achtet dessen konnten in den der Wiederaufnahme des<br />
Flugverkehrs folgenden Monaten erfreuliche Wachstumsraten<br />
verzeichnet werden. Wenngleich der anhaltend starke Winter<br />
zum Jahresende zu diversen Flugstreichungen an anderen deutschen<br />
und europäischen Flughäfen führte, die sich in den Verkehrsmengen<br />
auch auf den <strong>Hamburg</strong>er Flughafen ausgewirkt<br />
haben, war das Jahr <strong>2010</strong> das aufkommensstärkste der 100-jährigen<br />
Geschichte des <strong>Hamburg</strong>er Flughafens.<br />
Geschäftsentwicklung und Ertragslage<br />
In Summe konnten die gesamten Umsatzerlöse in <strong>2010</strong> um<br />
+ 24,5 Mio. € (+10,9 %) auf 248,6 Mio. € gesteigert werden.<br />
Im Einklang mit der Verkehrsmengensteigerung erhöhten<br />
sich die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Aviation um<br />
+ 6,4 Mio. € (+ 5,4 %) auf 124,8 Mio. €. Der Anteil an den Gesamterlösen<br />
beträgt 50,2 % (Vorjahr: 52,8 %).<br />
Die Umsatzerlöse im Ground Handling übertreffen das Vorjahresniveau<br />
um +15,5 Mio. € (+ 44,0 %) und erreichen dabei<br />
50,6 Mio. €. Positiv wirken sich hier sowohl die Übernahme eines<br />
großen Kunden ab Januar <strong>2010</strong> sowie das witterungs bedingt starke<br />
Flugzeugenteisungsgeschäft aus. Das überpro portiona le Wachs-<br />
tum in diesem Segment spiegelt sich auch in einem auf 20,4 % er-<br />
höhten Anteil an den Gesamterlösen wider (Vorjahr: 15,7 %).<br />
Innerhalb der nicht verkehrsbezogenen Umsatzerlöse haben<br />
sich die Erlöse für Festmieten, Mietnebenleistungen und sons-<br />
tige Dienstleistungen jeweils leicht erhöht. Die weitestgehend<br />
passagierabhängigen Umsatzmieten sind überproportional um<br />
+10,2 % auf 25,1 Mio. € angestiegen. Ursächlich hierfür ist das erweiterte<br />
Angebot im Einzelhandel und der Gastronomie im Bereich<br />
der Airport Plaza, das von Passagieren und Besuchern immer<br />
stärker genutzt wird. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung<br />
hat sich der Anteil der nicht verkehrsbezogenen Umsatzerlöse<br />
an den Gesamterlösen – infolge des starken Anstiegs im Ground<br />
Handling – auf 29,4 % (Vorjahr: 31,5 %) verringert.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen in <strong>2010</strong> um<br />
+16,0 Mio. € über dem Vorjahr (11,4 Mio. €). Diese Abweichung ist<br />
vorwiegend begründet in der Auflösung der – über mehrere Jahre<br />
zugeführten – Rückstellung für Sicherheitsentgelte. Der Grund<br />
für die Rückstellung ist aufgrund eines im Mai <strong>2010</strong> ergangenen<br />
Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Luftsicherheitsgesetz<br />
entfallen.<br />
Im Materialaufwand sind die Übernahme eines großen<br />
Kunden in den Bodenverkehrsdiensten sowie die deutlich gestiegenen<br />
Enteisungsvorgänge hauptursächlich für den Anstieg<br />
der von den Tochtergesellschaften bezogenen Aviati-<br />
on-Serviceleistungen. Diese haben – neben dem ebenfalls<br />
witterungsbedingt verstärkten Bezug von Flugzeugenteisungsmitteln<br />
und erhöhten Aufwand in der Flächenenteisung – den<br />
größten Anteil an der Vorjahresüberschreitung um +16,7 Mio. €<br />
auf 109,7 Mio. €.<br />
Ungeachtet einer Tariferhöhung zum 01.01.<strong>2010</strong> sind die Personalaufwendungen<br />
gegenüber dem Vorjahr um – 2,0 Mio. €<br />
(– 5,4 %) gesunken. Dieser Rückgang ist allerdings vollumfänglich<br />
einer strukturellen Änderung infolge der erstmaligen Anwendung<br />
des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) geschuldet.<br />
So wird der Aufwand für die Aufzinsung der Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen<br />
(insgesamt 3,6 Mio. €) nicht mehr wie<br />
früher im Personalaufwand, sondern gesondert als Zinsaufwand<br />
ausgewiesen. Bei der Neubewertung dieser Rückstellungen<br />
gemäß BilMoG erfolgt die Aufstockung verteilt über<br />
einen Zeitraum von 15 Jahren. Der hieraus resultierende Aufwand<br />
wird ebenfalls nicht dem Personalaufwand, sondern den<br />
außer ordentlichen Aufwendungen zugeordnet und beträgt für<br />
Altersteilzeitregelungen und Pensionsverpflichtungen in Sum-<br />
me 0,9 Mio. €.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von<br />
45,5 Mio. € sind gegenüber dem Vorjahr um + 9,4 Mio. € erhöht.<br />
Dieser Anstieg beinhaltet im Wesentlichen die Rückstel lung auf-<br />
grund der Novellierung des gesetzlichen Lärmschutzprogramms,<br />
die gebildet werden musste, um mögliche Aufwendungen für<br />
baulichen Schallschutz der Eigentümer im Bereich der Lärmschutzzone<br />
abzudecken.<br />
Die Fertigstellung des Parkdecks P2 – 4 sowie die Randstreifenbefestigungen<br />
der Start- und Landebahnen führten im Vorjahr<br />
zu einem Zuwachs des Anlagevermögens, der sich <strong>2010</strong> in einer<br />
Erhö hung der Abschreibungen um + 2,2 Mio. € auf 30,4 Mio. € wi-<br />
derspiegelt.<br />
Der Anstieg der Zinsaufwendungen um + 6,4 Mio. € auf<br />
15,8 Mio. € ist maßgeblich begründet in der vorstehend erläuter-<br />
ten veränderten Zuordnung der Aufwendungen aus der Aufzin-<br />
sung der Altersteilzeit- und Pensionsverpflichtungen durch die<br />
erstmalige Anwendung des BilMoG sowie der Aufnahme weiterer<br />
Bankdarlehen.<br />
Aufgrund des Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages<br />
mit der FHK werden für <strong>2010</strong> keine wesentlichen Steuern<br />
vom Einkommen und Ertrag ausgewiesen. Im Vorjahr hat sich –<br />
infolge einer hohen Steuererstattung für die Jahre 1999 und<br />
2000 sowie der Auflösung der in diesem Zusammenhang gebildeten<br />
Rückstellung – ein Ertrag (2,8 Mio. €) ergeben.<br />
Ein weiterer Basiseffekt im Zusammenhang mit den im Vorjahr<br />
einmalig erhöhten Energiesteuern ist ursächlich für den<br />
deutlichen Rückgang der sonstigen Steuern auf 0,9 Mio. € (Vorjahr:<br />
2,9 Mio. €).<br />
Infolge der beschriebenen operativen Geschäftsentwicklung<br />
sowie der Vielzahl an Sondereffekten weist die Gesellschaft für<br />
das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> ein Ergebnis vor Abführung in Höhe von<br />
41,8 Mio. € aus, das um + 6,7 Mio. € (+19,2 %) über dem Vorjahresergebnis<br />
liegt. Folgerichtig errechnet sich eine erhöhte Umsatzrendite<br />
in Höhe von 16,8 % (Vorjahr: 15,6 %).<br />
Auf Konzernebene haben sich die Umsatzerlöse gegenüber<br />
dem Vorjahr um + 22,6 Mio. € auf 248,1 Mio. € erhöht. Nach Eliminierung<br />
der Innenumsätze der konsolidierten Beteiligungsgesellschaften<br />
mit der FHG (z.B. bezogene Leistungen im Ground<br />
Handling) weisen im Wesentlichen noch SecuServe, STARS und<br />
SAEMS nennenswerte Umsatzerlöse außerhalb des Konzerns<br />
aus, die allerdings durch Erlöse der FHG mit den Beteiligungsgesellschaften<br />
(insbesondere Mieten) überkompensiert werden, so<br />
dass die Umsatzerlöse des Konzerns um – 0,5 Mio. € unter denen<br />
der FHG liegen. Der Konzern weist für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von<br />
43,1 Mio. € (Vorjahr: 34,2 Mio. €) aus.<br />
Vermögenslage und -struktur<br />
Die Bilanzsumme der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH (nach folgend<br />
FHG genannt) hat sich um +13,2 Mio. € (+ 2,8 %) auf 491,7 Mio. €<br />
(im Konzern um + 2,2 % auf 506,5 Mio. €) gegenüber dem Vor-<br />
jahresultimo erhöht.<br />
Auf der Aktivseite führten Abschreibungen in Höhe von<br />
30,4 Mio. €, denen lediglich realisierte Investitionen (ohne Finanz-<br />
anlagen) in Höhe von 11,3 Mio. € gegenüberstanden, zu einer Ver-<br />
ringerung des Anlagevermögens um – 16,2 Mio. € (– 3,6 %) auf<br />
426,8 Mio. €, das zu 83,6 % (Vorjahr: 78,9 %) durch Eigenkapital so-<br />
wie mittel- und langfristiges Fremdkapital gedeckt ist. Der hohe<br />
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Verbindung<br />
mit der verhaltenen Investitionstätigkeit spiegelt sich im Umlaufvermögen<br />
im Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
wider; davon 11,9 Mio. € gegen die <strong>Hamburg</strong>er Gesellschaft<br />
für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH<br />
(nachfolgend HGV genannt) aus dem Cash-Pool. Darüber hinaus<br />
hat sich das Guthaben bei Kreditinstituten um + 26,5 Mio. € auf<br />
32,0 Mio. € erhöht.<br />
Auf der Passivseite der Bilanz werden geringere Rückstellungen<br />
für Lieferungen und Leistungen durch einen deutlichen Anstieg<br />
der Verbindlichkeiten überkompensiert. Im Detail ist das<br />
höhere Unternehmensergebnis <strong>2010</strong> ursächlich für die Zunahme<br />
der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,<br />
während sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
auf 255,1 Mio. € (Vorjahr: 242,6 Mio. €) erhöht haben.<br />
Bei unverändertem Eigenkapital (63,8 Mio. €) führt die gestiegene<br />
Bilanzsumme daher folgerichtig zu einem Rückgang der Eigenkapitalquote<br />
auf 13,0 % (Vorjahr: 13,3 %). Im Konzern beträgt<br />
56 57
Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme 13,9 % (Vorjahr:<br />
14,6 %). Die mittel- und langfristig gebundenen Vermögensteile<br />
wurden zu 83,4 % (im Konzern zu 86,9 %) durch Eigenkapital so-<br />
wie mittel- und langfristiges Fremdkapital gedeckt.<br />
Finanzlage<br />
Mit dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnten die<br />
Investitionen in Sachanlagen und Finanzanlagen gedeckt werden.<br />
Unter Berücksichtigung der Mittelabflüsse aus der Finanzierungstätigkeit<br />
verbleibt der FHG zum Jahresende ein Finanzmittelfonds<br />
in Höhe von 31,7 Mio. € (Vorjahr: 2,9 Mio. €). Die freie<br />
Liquidität wird als Tagesgeldanlage bei der HGV und Kreditinstituten<br />
angelegt.<br />
Auch im Konzern konnten die Investitionen durch den Cashflow<br />
aus laufender Geschäftstätigkeit gedeckt werden, der Finanzmittelfonds<br />
wird zum Jahresende in Höhe von 42,6 Mio. €<br />
ausgewiesen. Hierbei übersteigt die Tagesgeldanlage bei der<br />
HGV und Kreditinstituten die verbleibende Tagesgeldaufnahme<br />
aus dem Cash Pool der nicht konsolidierten eigenen Beteiligungsgesellschaften<br />
deutlich.<br />
Die Geschäftsführung erhält für das Treasury-Management regelmäßig<br />
Informationen über die Liquidität und mögliche Finanzrisiken.<br />
Die FHG unterhält mit ihren Beteiligungsgesellschaften einen<br />
gemeinsamen Cash Pool mit dem Ziel eines optimalen Einsatzes<br />
der liquiden Mittel, durch den die Liquiditätsüberschüsse der Beteiligungsgesellschaften<br />
bei der Konzernmutter konzentriert werden.<br />
Die FHG ihrerseits gleicht kurzfristige Liquiditätsschwankungen im<br />
Bedarfsfall bei der HGV aus. Durch die Einbindung der FHG in den<br />
HGV-Konzern und die hohe Bonität der Gesellschafter sind Finanzierungsprobleme<br />
derzeit und auch in Zukunft nicht erkennbar.<br />
Investitionen<br />
Das Investitionsvolumen (ohne Finanzanlagen) belief sich im Gesamtjahr<br />
<strong>2010</strong> auf insgesamt 11,3 Mio. € (Vorjahr: 34,7 Mio. €).<br />
Nachdem Anfang <strong>2010</strong> das mehrjährige Flughafenausbauprogramm<br />
HAM21 offiziell abgeschlossen wurde, lagen die Schwerpunkte<br />
der Investitionstätigkeit in der Erweiterung der zentralen<br />
Sicherheitskontrolle, Blendschutzmaß nahmen im Terminal 2<br />
sowie einem neuen Rüstwagen für die Feuerwehr. Darüber hin-<br />
aus erfolgten Schlussabrechungen aus dem Projekt HAM21. Im<br />
Konzern wurden Investitionen in Höhe von 14,4 Mio. € (ohne Finanzanlagen)<br />
realisiert. Neben der FHG spiegelt sich hier insbesondere<br />
die Investitionstätigkeit von GroundSTARS, AIRSYS und<br />
der RMH wider.<br />
Mitarbeiter<br />
Ohne Geschäftsführer und Auszubildende beschäftigte die FHG<br />
<strong>2010</strong> im Durchschnitt 643 (Vorjahr: 636) Mitarbeiter. Der An-<br />
stieg im Konzern auf insgesamt 1.619 (Vorjahr: 1.535) Mitarbeiter<br />
ist in der befristeten Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter bei<br />
den Bodenverkehrsdienstgesellschaften begründet. Darüber hinaus<br />
waren im Jahresdurchschnitt 38 Auszubildende bei der FHG<br />
(Konzern: 44) tätig. Unterjährig haben 14 Auszubildende ihre Berufsausbildung<br />
erfolgreich abgeschlossen, während 13 neu eingestellt<br />
wurden. Die FHG bildet in fünf Ausbildungsberufen bewusst<br />
über ihren eigenen Bedarf hinaus aus und kommt damit<br />
ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung nach. Zum 01.01.<strong>2010</strong> erfolgte<br />
für die FHG und einige ihrer Beteiligungsgesellschaften –<br />
die sich am TVöD orientieren – eine Tariferhöhung um +1,2 %.<br />
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Lage der Gesellschaft<br />
und des Konzerns sind nach dem Bilanzstichtag nicht<br />
eingetreten.<br />
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
Die FHG und der Konzern verfügen über ein zentrales Risikomanagementsystem,<br />
das ständig aktualisiert wird. Zielsetzung ist<br />
der kontrollierte Umgang mit Risiken. Hierzu wurden organisatorische<br />
Regelungen implementiert und Gremien geschaffen, die<br />
eine sehr frühe Erkennung risikobehafteter Entwicklungen gewährleisten.<br />
Die Definitionen von Wertgrenzen sowohl für spezifische<br />
Risiken als auch für generelle Risikopotenziale wurden<br />
in einem Risikohandbuch dokumentiert. Gemäß diesen Klassifizierungen<br />
sind für die Gesellschaft und den Konzern keine bestandsgefährdenden<br />
Risiken erkennbar.<br />
Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage werden darin gesehen, dass im Bereich Ground<br />
Handling durch eine anhaltende Konsolidierung der Fluggesellschaften<br />
eine Abhängigkeit von immer wenigeren und größeren<br />
Kunden bzw. Allianzen droht. Würde die FHG einen dieser großen<br />
Kunden verlieren, so hätte dies einen signifikanten Umsatz- und<br />
Marktanteilsverlust zur Folge. Außerdem hat der lokale Wettbewerber<br />
seit November <strong>2010</strong> seinen Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen<br />
und ist intensiv bemüht, über niedrige Preise weitere<br />
Kunden aus dem Bestand der FHG zu akquirieren. Dabei besteht<br />
das Risiko, dass sich das Preisniveau insgesamt weiter absenkt.<br />
Darüber hinaus ergeben sich Chancen und Risiken mit wesentlichem<br />
Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
aus unerwartet deutlichen Veränderungen der Verkehrsmengen,<br />
die vor dem Hintergrund des hohen Fixkostenanteils des Unternehmens<br />
nahezu unvermindert ergebniswirksam werden.<br />
Die von der Gesellschaft und dem Konzern eingesetzten Finanzinstrumente<br />
bestehen aus Zinsswaps, die in Höhe und<br />
Laufzeit der Finanzierungsstruktur entsprechen und Zinsrisiken<br />
absichern.<br />
Ausblick<br />
Für das kommende Jahr zeichnet sich eine anhaltend positive<br />
Geschäftsentwicklung ab. Im Einklang mit der Verkehrsmengenentwicklung<br />
ist mit einem Anstieg der Aviation- und Non Aviation-Erlöse<br />
zu rechnen. Im Ground-Handling-Bereich wird es in<br />
2011 durch die erneute Betriebsaufnahme des Wettbewerbers<br />
seit November <strong>2010</strong> zu leichten einstelligen Marktanteilsverlusten<br />
kommen. Dieser Effekt sowie besonders die erwartete Absenkung<br />
der Flugzeugenteisung auf ein normalisiertes Niveau<br />
werden zu Erlösrückgängen führen, gleichwohl wird 2011 insgesamt<br />
ein erhöhtes Betriebsergebnis erwartet.<br />
Ohne die Sondereffekte des Jahres <strong>2010</strong> (wie die Auflösung<br />
der Sicherheitsrückstellungen) wird das Jahresergebnis vor Gewinnabführung<br />
jedoch voraussichtlich leicht geringer ausfallen.<br />
Für 2012 wird eine ähnliche Geschäftsentwicklung wie für 2011<br />
erwartet.<br />
<strong>Hamburg</strong>, den 28. Januar 2011<br />
Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung<br />
Die Geschäftsführung<br />
Michael Eggenschwiler Claus-Dieter Wehr<br />
58 59
Bilanz GmbH <strong>2010</strong><br />
Aktiva<br />
A. Anlagevermögen 1<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und<br />
ähnliche Rechte und Werte 1.118.792,00 1.241.164,00<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 339.092.769,55 350.275.248,51<br />
2. Technische Anlagen und Maschinen 60.154.370,21 67.643.941,00<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.426.970,00 15.106.488,00<br />
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.117.067,54 3.109.664,86<br />
III. Finanzanlagen<br />
418.791.177,30 436.135.342,37<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.739.327,66 2.986.240,35<br />
2. Beteiligungen 2.591.316,20 2.591.316,20<br />
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 1.549.783,32 0,00<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
6.880.427,18 5.577.556,55<br />
426.790.396,48 442.954.062,92<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 418.927,12 396.119,02<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.256.527,60 14.489.760,31<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 14.436.158,61 10.429.241,67<br />
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 32.152,84 42.852,11<br />
4. Forderungen gegen die<br />
Freie und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> 8.309,55 5.122,81<br />
5. Sonstige Vermögensgegenstände 2.722.697,54 2.695.093,61<br />
31.455.846,14 27.662.070,51<br />
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 32.045.501,25 5.566.875,38<br />
63.920.274,51 33.625.064,91<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.028.987,07 1.915.566,37<br />
1 Siehe Anhang und Konzernanhang 5.<br />
2 Siehe Anhang und Konzernanhang 6.<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> 31. Dezember 2009<br />
€ €<br />
491.739.658,06 478.494.694,20<br />
Passiva<br />
A. Eigenkapital 1<br />
I. Gezeichnetes Kapital 56.026.500,00 56.026.500,00<br />
II. Kapitalrücklage 6.925.498,05 6.925.498,05<br />
III. Gewinnrücklagen<br />
Andere Gewinnrücklagen 808.007,65 808.007,65<br />
B. Rückstellungen 2<br />
63.760.005,70 63.760.005,70<br />
1. Rückstellungen für Pensionen 57.665.661,00 55.440.039,00<br />
2. Steuerrückstellungen 82.000,00 1.285.000,00<br />
3. Sonstige Rückstellungen 36.786.558,34 46.535.140,29<br />
C. Verbindlichkeiten 3<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> 31. Dezember 2009<br />
€ €<br />
94.534.219,34 103.260.179,29<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 255.086.096,27 242.591.069,88<br />
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.993.057,59 1.995.150,98<br />
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 61.997.153,92 53.349.100,89<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 683.252,51 74.060,61<br />
5. Verbindlichkeiten gegenüber der<br />
Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> 3.602.709,61 4.108.348,05<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten 3.284.357,05 3.309.225,80<br />
327.646.626,95 305.426.956,21<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten 5.798.806,07 6.047.553,00<br />
1 Siehe Anhang und Konzernanhang 7.<br />
2 Siehe Anhang und Konzernanhang 8.<br />
491.739.658,06 478.494.694,20<br />
3 Siehe Anhang und Konzernanhang 9.<br />
60 61
Gewinn- und Verlustrechnung GmbH <strong>2010</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
1. Umsatzerlöse 1 248.641.940,15 224.108.615,76<br />
2. Andere aktivierte Eigenleistungen 536.561,00 643.694,00<br />
3. Sonstige betriebliche Erträge 2 27.375.663,03 11.369.873,48<br />
4. Materialaufwand<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
und für bezogene Waren 7.760.267,30 5.247.035,50<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 101.970.772,88 87.816.773,52<br />
5. Personalaufwand<br />
01.01. – 31.12. <strong>2010</strong> 01.01. – 31.12. 2009<br />
€ €<br />
109.731.040,18 93.063.809,02<br />
a) Löhne und Gehälter 28.362.614,25 26.868.855,06<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung, 7.249.671,92 10.793.143,61<br />
davon für Altersversorgung € 2.356.016,08<br />
(Vorjahr: € 6.162.407,30)<br />
35.612.286,17 37.661.998,67<br />
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen 3 30.396.245,21 28.200.314,78<br />
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2 45.526.192,68 36.124.326,19<br />
8. Erträge aus Beteiligungen, 1.739.221,36 671.098,04<br />
davon aus verbundenen Unternehmen € 1.636.680,73<br />
(Vorjahr: € 474.544,24)<br />
9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 1.922.000,71 2.220.336,63<br />
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, 289.358,60 531.319,85<br />
davon aus verbundenen Unternehmen € 102.112,66<br />
(Vorjahr: € 13.105,32)<br />
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4 , 15.778.282,35 9.386.825,73<br />
davon an verbundene Unternehmen € 86.308,24<br />
(Vorjahr: € 226.574,30)<br />
12. Aufwendungen aus Verlustübernahme 23.890,56 9.062,08<br />
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 43.436.807,70 35.098.601,29<br />
14. Außerordentliche Erträge 5 112.689,25 0,00<br />
15. Außerordentliche Aufwendungen 5 923.845,02 0,00<br />
16. Außerordentliches Ergebnis – 811.155,77 0,00<br />
17. Steuern vom Einkommen und Ertrag 6 – 19.521,90 – 2.785.648,89<br />
18. Sonstige Steuern 7 891.995,89 2.851.486,30<br />
19. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />
abgeführte Gewinne 41.753.177,94 35.032.763,88<br />
20. Jahresüberschuss 0,00 0,00<br />
1 Siehe Anhang und Konzernanhang 10. 2 Siehe Anhang und Konzernanhang 11.<br />
3 Siehe Anhang und Konzernanhang 12. 4 Siehe Anhang und Konzernanhang 14.<br />
5 Siehe Anhang und Konzernanhang 15. 6 Siehe Anhang und Konzernanhang 16.<br />
7 Siehe Anhang und Konzernanhang 17.<br />
62 63
Bilanz Konzern <strong>2010</strong><br />
Aktiva<br />
A. Anlagevermögen 1<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und Werte 1.733.709,15 1.731.285,59<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 347.097.794,59 359.955.638,19<br />
2. Technische Anlagen und Maschinen 61.272.294,42 68.777.422,61<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 22.354.555,02 22.690.377,98<br />
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.138.067,54 3.161.869,86<br />
III. Finanzanlagen<br />
435.862.711,57 454.585.308,64<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 542.401,16 542.401,16<br />
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 346.212,45 1.476.860,07<br />
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.549.783,32 0,00<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
2.438.396,93 2.019.261,23<br />
440.034.817,65 458.335.855,46<br />
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.984.282,85 2.126.938,97<br />
2. Unfertige Erzeugnisse 57.697,67 36.438,74<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2<br />
2.041.980,52 2.163.377,71<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.425.998,15 14.856.649,47<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 13.421.917,32 9.071.614,71<br />
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 32.152,84 42.852,11<br />
4. Forderungen gegen die<br />
Freie und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> 8.309,55 5.122,81<br />
5. Sonstige Vermögensgegenstände 3.015.437,69 3.499.520,33<br />
III. Wertpapiere<br />
30.903.815,55 27.475.759,43<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 38.250,00<br />
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 32.061.808,30 5.591.625,44<br />
65.007.604,37 35.269.012,58<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.176.175,11 2.087.388,92<br />
D. Aktive latente Steuer 255.271,11 0,00<br />
1 Siehe Anhang und Konzernanhang 5.<br />
2 Siehe Anhang und Konzernanhang 6.<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> 31. Dezember 2009<br />
€ €<br />
506.473.868,24 495.692.256,96<br />
Passiva<br />
A. Eigenkapital 1<br />
I. Gezeichnetes Kapital 56.026.500,00 56.026.500,00<br />
II. Kapitalrücklage 5.811.919,68 5.811.919,68<br />
III. Gewinnrücklagen<br />
Andere Gewinnrücklagen 7.935.959,04 9.627.957,68<br />
Gewinnrücklagen aus BilMoG-Umstellung 262.190,44 0,00<br />
IV. Konzernbilanzgewinn 43.676,81 566.652,18<br />
V. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter 365.000,00 365.000,00<br />
B. Rückstellungen 2<br />
70.445.245,97 72.398.029,54<br />
1. Rückstellungen für Pensionen 74.915.378,00 71.165.294,00<br />
2. Steuerrückstellungen 256.440,50 1.471.247,31<br />
3. Sonstige Rückstellungen 42.526.515,94 52.259.983,62<br />
C. Verbindlichkeiten 3<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> 31. Dezember 2009<br />
€ €<br />
117.698.334,44 124.896.524,93<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 255.086.096,27 242.591.069,88<br />
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.584.609,32 4.373.622,89<br />
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 43.462.209,19 36.715.123,70<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.558.276,26 535.668,95<br />
5. Verbindlichkeiten gegenüber der<br />
Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> 3.602.709,61 4.108.348,05<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten 4.237.581,11 4.026.316,02<br />
312.531.481,76 292.350.149,49<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten 5.798.806,07 6.047.553,00<br />
1 Siehe Anhang und Konzernanhang 7.<br />
2 Siehe Anhang und Konzernanhang 8.<br />
506.473.868,24 495.692.256,96<br />
3 Siehe Anhang und Konzernanhang 9.<br />
64 65
Gewinn- und Verlustrechnung Konzern <strong>2010</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
01.01. – 31.12. <strong>2010</strong> 01.01. – 31.12. 2009<br />
€ €<br />
1. Umsatzerlöse 2 248.124.608,83 225.572.816,68<br />
2. Erhöhung / Verminderung des Bestandes<br />
an unfertigen Erzeugnissen 21.258,93 – 54.051,26<br />
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 2.205.630,05 2.920.975,80<br />
4. Sonstige betriebliche Erträge 3 27.903.664,55 11.577.988,89<br />
5. Materialaufwand 7<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
und für bezogene Waren 12.040.261,84 9.998.107,22<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 52.604.378,94 46.967.723,83<br />
6. Personalaufwand<br />
64.644.640,78 56.965.831,05<br />
a) Löhne und Gehälter 61.592.255,61 58.368.127,98<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />
und für Unterstützung, 14.312.135,87 17.741.103,67<br />
davon für Altersversorgung € 3.030.202,29<br />
(Vorjahr: TEUR 7.351)<br />
75.904.391,48 76.109.231,65<br />
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen 4 34.739.657,56 32.370.642,22<br />
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3 42.732.960,18 32.302.178,24<br />
9. Erträge aus dem Verkauf von Anteilen<br />
an verbundenen Unternehmen 111.750,00 0,00<br />
10. Ergebnis aus assoziierten Unternehmen – 1.028.106,99 198.929,23<br />
11. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 305.844,09 424.415,36<br />
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, 299.014,17 561.223,61<br />
davon aus verbundenen Unternehmen € 102.100,70<br />
(Vorjahr: TEUR 13)<br />
13. Aufwendungen aus Verlustübernahme 5 23.890,56 9.062,08<br />
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, 6<br />
davon an verbundene Unternehmen € 7.787,98<br />
(Vorjahr: TEUR 126)<br />
16.781.586,33 9.292.202,64<br />
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 43.116.536,74 34.153.150,43<br />
16. Außerordentliche Erträge 112.689,25 0,00<br />
17. Außerordentliche Aufwendungen 1.184.984,82 0,00<br />
18. Außerordentliches Ergebnis 7 – 1.072.295,57 0,00<br />
19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8 702.743,04 – 2.582.500,16<br />
20. Sonstige Steuern 9 921.124,57 2.880.925,66<br />
21. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />
abgeführte Gewinne 41.753.177,94 35.032.763,88<br />
22. Konzernjahresfehlbetrag – 1.332.804,38 – 1.178.038,95<br />
23. Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 10 882.169,63 526.329,60<br />
24. Konzerngewinnvortrag 566.652,18 579.021,58<br />
25. Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen 1<br />
1.691.998,64 1.691.999,15<br />
26. Konzernbilanzgewinn 43.676,81 566.652,18<br />
1 Siehe Anhang und Konzernanhang 4. 2 Siehe Anhang und Konzernanhang 10. 3 Siehe Anhang und Konzernanhang 11. 4 Siehe Anhang und Konzernanhang 12.<br />
5 Siehe Anhang und Konzernanhang 13. 6 Siehe Anhang und Konzernanhang 14. 7 Siehe Anhang und Konzernanhang 15. 8 Siehe Anhang und Konzernanhang 16.<br />
9 Siehe Anhang und Konzernanhang 17. 10 Siehe Anhang und Konzernanhang 18.<br />
66 67
Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />
1 Allgemeine Angaben<br />
Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der Flughafen<br />
<strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter Haftung (FHG) für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden nach den Vorschriften des HGB für<br />
große Kapitalgesellschaften aufgestellt und werden im Folgenden,<br />
soweit nicht besonders vermerkt, zusammengefasst erläutert. Zudem<br />
sind für den Jahresabschluss der FHG die Vorschriften des<br />
GmbHG beachtet worden. Die Gewinn- und Verlustrech nungen<br />
sind jeweils nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />
Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss <strong>2010</strong> der<br />
FHG wurden erstmals auf der Grundlage des Bilanzrechtsmo-<br />
dernisierungs gesetzes (BilMoG) aufgestellt. In diesem Zusam-<br />
men hang wurde von dem Wahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 8<br />
Satz 2 des Einführungsgesetzes zum HGB (EGHGB) Gebrauch<br />
gemacht, die Vorjahreszahlen nicht anzupassen.<br />
2 Konsolidierungskreis<br />
In den Konzernabschluss sind neben der FHG die in Tabelle 2a aufgeführten<br />
sieben Gesellschaften einbezogen, an denen der FHG<br />
unmittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht. Wegen ihrer<br />
insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz-<br />
und Ertragslage des Konzerns wurde von der Einbeziehung<br />
der folgenden zehn Gesellschaften in den Konzern abschluss ge-<br />
mäß § 296 Abs. 2 und § 311 Abs. 2 HGB abgesehen; siehe Tabel-<br />
le 2b. Die im Vorjahr hier aufgeführten Anteile der STARS KG an<br />
der STARS Berlin GmbH wurden in <strong>2010</strong> veräußert. Beteiligungen<br />
an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode<br />
bewertet, wenn der Konzern zwischen 20 % und 50 % der Anteile<br />
hält und einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Die FHG hält Beteiligungen<br />
an den in Tabelle 2c aufgeführten Gesellschaften.<br />
3 Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgte nach der Buchwertmethode<br />
durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil<br />
am Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen<br />
zum Zeitpunkt ihres Erwerbs bzw. der Erstkonsolidierung. Danach<br />
verbleibende aktivische Unterschiedsbeträge wurden entsprechend<br />
§ 309 Abs. 1 Satz 3 HGB in der bis zum 28. Mai 2009<br />
geltenden Fassung mit den Rücklagen verrechnet.<br />
Die in den Konzernabschluss einbezogenen assoziierten Unternehmen<br />
wurden nach der Buchwertmethode (§ 312 Abs. 1 Nr.<br />
1 HGB in der bis zum 28. Mai 2009 geltenden Fassung) zum Zeitpunkt<br />
ihres Erwerbs bzw. der Erstkonsolidierung bewertet. Der<br />
Unterschiedsbetrag als Saldo zwischen dem Buchwert der Betei -<br />
li gung und dem anteiligen Eigenkapital wurde mit den Rücklagen<br />
verrechnet. Zum Zeitpunkt dieser Verrechnung war der Deutsche<br />
Rechnungslegungs Standard Nr. 4 noch nicht anzuwenden.<br />
Bei der Schuldenkonsolidierung gemäß § 303 HGB ergab<br />
sich eine passive Aufrechnungsdifferenz in Höhe von T € 186<br />
durch die Bewertung von Pensionsverpflichtungen zum Anwartschaftsbarwert<br />
und den aktiven Gegenan sprüchen, die zum Bar-<br />
wert bewertet worden sind.<br />
Umsätze, Aufwendungen und Erträge, Ausleihungen und an-<br />
dere Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen zwi-<br />
schen den einbezogenen Gesellschaften wurden eliminiert. Zwi-<br />
schenergebnisse gemäß § 304 HGB waren nicht zu eliminieren.<br />
4 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung<br />
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wen-<br />
den einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze an.<br />
Durch den Wegfall des Beibehaltungswahlrechtes des § 308<br />
Abs. 3 HGB wurden die in den Vorjahren vorgenommenen Über-<br />
tragungen von steuerfreien Rücklagen nach § 163 Abs. 1 AO auf<br />
Ge genstände des Sachanlagevermögens zum 1. Januar 2004 in<br />
Höhe der nur nach steuerlichen Vorschriften vorgenommenen<br />
Ab schrei bungen im Konzernabschluss erfolgsneutral zugeschrie-<br />
ben und gleichzeitig in die Gewinnrücklagen eingestellt.<br />
Aufgrund des Organschaftsverhältnisses mit der FHK Flug hafen<br />
<strong>Hamburg</strong> Konsortial- und Service GmbH & Co. oHG (FHK oHG) wa-<br />
ren im Jahresabschluss der FHG keine latenten Steuern zu bilden.<br />
Die im Konzernabschluss ausgewiesenen aktivischen latenten<br />
Steuern betreffen die bei einigen Tochter-Kommanditgesellschaften<br />
ausgewiesenen Beträge, und berücksichtigen die Gewerbesteuer.<br />
Im Berichtsjahr ergaben sich im Konzern durch die in 2004<br />
vorgenommenen Zuschreibungen zum Sachanlagevermögen<br />
wie im Vorjahr um T € 1.692 höhere laufende Abschreibungen;<br />
gegenläufig wirkte sich eine gleich hohe Entnahme aus anderen<br />
Gewinnrücklagen aus.<br />
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden<br />
zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen,<br />
bewertet.<br />
Das Sachanlagevermögen wird grundsätzlich zu Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare,<br />
der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer entsprechende,<br />
sowie außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt.<br />
Zuschreibungen werden vorgenommen, sofern der Grund<br />
für die außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist. Im Zuge der<br />
Übertragung von steuerfreien Rücklagen nach § 163 Abs. 1 AO<br />
wurden in den Vorjahren bei Zugängen der FHG (Einzelabschluss)<br />
Abschrei bungen nach § 254 HGB in der bis zum 28. Mai 2009<br />
geltenden Fassung vorgenommen. Geringwertige Wirtschafts-<br />
güter mit Anschaffungskosten bis 150,00 € werden im Jahr der<br />
Anschaffung in voller Höhe abge schrieben. Wirtschaftsgüter mit<br />
Anschaffungskosten zwischen 150,00 € und 1.000,00 € werden<br />
in einem Jahressammelposten zusammengefasst und über einen<br />
Zeitraum von fünf Jahren linear abgeschrieben.<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und<br />
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen werden zu An-<br />
2a In den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Gezeichnetes Kapital Beteiligung Beteiligung<br />
oder der in<br />
Kommanditkapital in T€ Gesellschaft Prozent<br />
Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
<strong>Hamburg</strong> (FHG)<br />
56.027<br />
GroundSTARS GmbH & Co. KG, <strong>Hamburg</strong><br />
(GroundSTARS KG)<br />
1.136 FHG 100<br />
STARS Special Transport and Ramp Services GmbH & Co. KG,<br />
<strong>Hamburg</strong> (STARS KG)<br />
500 FHG 51<br />
SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services GmbH & Co. KG,<br />
<strong>Hamburg</strong> (SAEMS KG)<br />
300 FHG 60<br />
CATS Cleaning and Aircraft Technical Services GmbH & Co. KG,<br />
<strong>Hamburg</strong> (CATS KG)<br />
205 FHG 100<br />
SecuServe Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong> GmbH,<br />
<strong>Hamburg</strong> (SecuServe <strong>Hamburg</strong>)<br />
150 FHG 100<br />
AIRSYS-Airport Business Information Systems GmbH,<br />
<strong>Hamburg</strong> (AIRSYS)<br />
100 FHG 100<br />
RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH,<br />
<strong>Hamburg</strong> (RMH)<br />
50 FHG 100<br />
2b Nicht in den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Gezeichnetes Kapital Beteiligung Beteiligung<br />
oder der in<br />
Kommanditkapital in T€ Gesellschaft Prozent<br />
SecuServe Aviation Security and Services Holding<br />
International GmbH, <strong>Hamburg</strong> (SecuServe Holding)<br />
250 FHG 100<br />
Grundstücksgesellschaft Kaltenkirchen mbH & Co. KG, <strong>Hamburg</strong> (Kaki KG) 100 FHG 100<br />
Aerotronic-Aviation Electronic Service GmbH, <strong>Hamburg</strong> (Aerotronic) 26 CATS KG 100<br />
GAC German Airport Consulting GmbH, <strong>Hamburg</strong> (GAC) 26 FHG 100<br />
C.A.T.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> (CATS Verwaltung) 25 CATS KG 100<br />
CSP Commercial Services Partner GmbH, <strong>Hamburg</strong> (CSP) 25 FHG 100<br />
Grundstücksgesellschaft Kaltenkirchen Verwaltungs-GmbH,<br />
<strong>Hamburg</strong> (Kaki Verwaltung)<br />
25 FHG 100<br />
GroundSTARS Verwaltungs GmbH, <strong>Hamburg</strong> (GroundSTARS Verwaltung) 25 FHG 100<br />
S.A.E.M.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> (SAEMS Verwaltung) 25 SAEMS KG 100<br />
S.T.A.R.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> (STARS Verwaltung) 25 STARS KG 100<br />
2c FHG-Beteiligungen<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Beteiligungs- Eigenkapital Beteiligung<br />
buchwert der Gesellschaft der FHG<br />
31.12.<strong>2010</strong> in T€ 31.12.2009 in T€ in Prozent<br />
AHS Aviation Handling Services GmbH, <strong>Hamburg</strong> (AHS Holding) 2.245 3.866 32,25<br />
AHS <strong>Hamburg</strong> Aviation Handling Services GmbH, <strong>Hamburg</strong> (AHS <strong>Hamburg</strong>) 346 916 49,00<br />
68 69
Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />
schaffungskosten bewertet, gegebenenfalls vermindert um<br />
außerplanmäßige Abschreibungen.<br />
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen im Konzernabschluss<br />
beinhalten auch die Veränderungen des anteiligen<br />
Eigenkapitals der assoziierten Unternehmen.<br />
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind mit den Einstandspreisen<br />
bzw. den niedri geren Marktpreisen nach dem Niederstwert-<br />
prinzip bewertet. Die unfertigen Erzeugnisse im Konzernabschluss<br />
werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet.<br />
Forderungen werden zum Nominalwert, sonstige Vermögensgegenstände<br />
zum Nominalwert oder zum Barwert bilanziert.<br />
Erkennbare Risiken sind durch Abschreibungen bzw. Wertabschläge<br />
berücksichtigt. Bei den Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen wurde dem allgemeinen Ausfallrisiko durch eine<br />
pauschal ermittelte Wertberichtigung Rechnung getragen.<br />
Liquide Mittel werden zu Nennwerten bilanziert.<br />
Bei den aktivischen und passivischen Rechnungsabgrenzungsposten<br />
werden geleistete und erhaltene Vorauszahlungen<br />
für zukünftige Zeiträume zeitanteilig abgegrenzt.<br />
Für die Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und<br />
den steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen,<br />
Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich voraussichtlich<br />
in späteren Geschäftsjahren abbauen, wird von dem<br />
Wahlrecht nach § 306 HGB in Verbindung mit § 274 Abs. 1 HGB<br />
Gebrauch gemacht, indem für eine sich insgesamt ergebende<br />
Steuerentlastung eine aktive Steuerlatenz angesetzt wird.<br />
Rückstellungen sind in Höhe des Betrages angesetzt worden,<br />
der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.<br />
Zur Berechnung des Erfüllungsbetrages langfristiger Rückstellungen<br />
wird eine Kostensteigerung von 1,5 % p. a. berücksich tigt.<br />
Des Weiteren wird für die Abzinsung der langfristigen Rückstel-<br />
lungen der durchschnittliche fristenkongruente Marktzinssatz ge-<br />
mäß Bekanntgabe der Deutschen Bundesbank angesetzt.<br />
Pensionsrückstellungen werden nach der Anwartschafts-<br />
barwertmethode (projected unit credit method i. S. d. IAS 19.64)<br />
bewertet. Biometrische Rechnungsgrundlage ist die Richttafel<br />
2005 G von Dr. Klaus Heubeck unter Ansatz eines Rechnungszinses<br />
von 5,15 % p.a. Der Bewertung liegt weiterhin eine Gehaltsdynamik<br />
von 2 % p. a. und eine Rentendynamik des Ruhegeldes<br />
von 1 % p. a. zugrunde. Die Pensionsrückstellungen wurden unter<br />
Berücksichtigung des Wahlrechtes nach Art. 67 Abs. 1 EGHGB<br />
angesetzt. Die Zuführung des Unterschiedsbetrages erfolgt in 15<br />
gleichmäßigen Jahresraten bis zum Jahr 2024.<br />
Die Jubiläumsrückstellungen werden unter Berücksichtigung<br />
des Beibehaltungswahlrechtes gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2<br />
EGHGB im Ansatz nicht verändert, da eine Wertaufholung bis<br />
zum Jahr 2024 erfolgt.<br />
Altersteilzeitrückstellungen werden in entsprechender Anwendung<br />
der Stellungnahme IDW RS HFA 3 vom 18. November 1998<br />
in Verbindung mit dem BilMoG – BGBI I Nr. 27 vom 28.05.2009,<br />
S. 1102) errechnet. Gemäß Rückstellungsabzin sungs verordnung<br />
ist der Rechnungszins für den Bilanzstichtag anzusetzen. Dieser<br />
wurde mit 5,15 % p. a. bei der Bewertung verwendet. Künftige<br />
Gehaltsanpassungen wurden mit 2 % p. a. berücksichtigt.<br />
Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag (Vorjahr: Rückzahlungsbetrag)<br />
bilanziert.<br />
Zinsswaps werden zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken<br />
bei einem Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
eingesetzt; zwischen den Grund- und Sicherungsgeschäften<br />
bestehen Bewertungseinheiten.<br />
5 Anlagevermögen<br />
Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens<br />
ist aus dem Anlagenspiegel (siehe Seite 76 – 79) ersichtlich.<br />
Investitionsschwerpunkte des Berichtsjahres bildeten der<br />
Ausbau der Sicherheitskontrollen, Blendschutzmaßnahmen im<br />
Terminal 2 sowie Restarbeiten in der Airport Plaza und die laufende<br />
Erneuerung des Fuhrparks bei GroundSTARS.<br />
Die Abgänge in den Finanzanlagen der FHG betreffen vier<br />
Tochter-Kommanditgesellschaften. Es handelt sich um Minderungen<br />
der Beteiligungsansätze, die ihre Ursache in der Anwendung<br />
des BilMoG haben. Die Zuschreibungen bei der FHG von<br />
T € 2.135 (Vorjahr: T € 3.779) betreffen Grundstücke und sind in<br />
der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen<br />
Erträgen ausgewiesen. Im Konzern beträgt der Gesamtbetrag<br />
T € 2.141 (Vorjahr: T € 3.779).<br />
Der Anteilsbesitz ist auf Seite 75 dieser Anlage aufgelistet.<br />
6 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen setzen sich wie<br />
in Tabelle 6 aufgeführt zusammen. Die Forderungen gegen verbundene<br />
Unternehmen im Einzel ab schluss der FHG betreffen mit<br />
T € 12.510 (Vorjahr: T € 8.205) und im Konzern mit T € 13.104 (Vorjahr:<br />
T € 8.595) Forderungen gegen Gesellschafter. Die Forderungen ge-<br />
gen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht,<br />
sowie die Forderungen gegen die Freie und Hansestadt <strong>Hamburg</strong><br />
betreffen wie im Vorjahr Lieferungen und Leistungen. Von den Forderungen<br />
und sonstigen Vermögensgegenständen haben, sowohl<br />
im Einzel- als auch im Konzernabschluss, Beträge von T € 2.009 (Vorjahr:<br />
T € 2.673) je eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.<br />
7 Eigenkapital<br />
Das gezeichnete Kapital des Konzerns in Höhe von € 56.026.500<br />
ist das Stammkapital der Muttergesellschaft FHG.<br />
8 Rückstellungen<br />
Pensionsrückstellungen wurden unter Berücksichtigung des<br />
Wahl rechtes nach Art. 67 Abs. 1 EGHGB angesetzt. Die Zufüh-<br />
rung des Unterschiedsbetrages erfolgt in gleichmäßigen Jah-<br />
resraten innerhalb von 15 Jahren. Zum 31.12.<strong>2010</strong> beträgt der in<br />
der Bilanz der FHG nicht ausgewiesene Restzuführungsbetrag<br />
T € 9.197 und im Konzern T € 10.926.<br />
Die Jubiläumsrückstellungen wurden unter Berücksichtigung<br />
des Beibehaltungswahlrechtes gem. Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB<br />
im Ansatz nicht verändert. Eine Wertaufholung erfolgt bis zum<br />
Jahr 2024, die Überdeckung zum 31.12.<strong>2010</strong> beträgt bei der FHG<br />
T € 23 und im Konzern T € 52.<br />
Die Steuerrückstellungen der FHG in Höhe von T € 82 betreffen<br />
Strom- und Energiesteuern, die zum Bilanzstichtag auf den<br />
Konzern entfallenden Steuerrückstellungen im Konzern in Höhe<br />
von T € 256 enthalten darüber hinaus Gewerbesteuern von T € 174<br />
aus den Tochter-Kommanditgesellschaften.<br />
Die sonstigen Rückstellungen der FHG zum Bilanzstichtag beinhalten<br />
als nennenswerte Einzelposten Rückstellungen für Schallschutzmaßnahmen<br />
von T € 15.295 (Konzern: T € 15.295), Rückstellungen<br />
für ausstehende Lieferantenrechnungen in Höhe von<br />
T € 8.574 (Konzern: T € 9.786), Rückstellungen für Altersteilzeit in Höhe<br />
von T € 3.844 (Konzern: T € 7.514) und Rückstellungen für ehemalige<br />
Mitarbeiter, die in Vorjahren in Tochter- und Drittunternehmen<br />
gewechselt sind, in Höhe von T € 2.555 (Konzern: T € 2.555).<br />
9 Verbindlichkeiten (Siehe Tabelle 9, Verbindlichkeiten)<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
der FHG betreffen mit T € 7.725 (Vorjahr: T € 4.567) Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen, mit T € 54.082 (Vorjahr:<br />
T € 47.044) sonstige Verbindlichkeiten und mit T € 2.545 (Vorjahr:<br />
T € 2.530) Darlehen. Sie wurden mit Forde rungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen in Höhe von T € 452 (Vorjahr: T € 317) und sonstigen<br />
Forderungen in Höhe von T € 1.903 (Vorjahr: T € 475) saldiert.<br />
Im Konzern betreffen von den Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen T € 223 (Vorjahr: T € 87) Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen, T € 43.248 (Vorjahr:<br />
T € 36.654) sonstige Verbindlichkeiten und T € 45 (Vorjahr:<br />
T € 30) Darlehen. Sie wurden mit Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen von T € 54 (Vorjahr: T € 56) saldiert. Die Verbindlichkeiten<br />
der FHG betreffen mit T € 41.892 (Vorjahr: T € 35.033)<br />
6 Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
und des Konzerns mit T € 41.892 (Vorjahr: T € 35.043) Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Gesellschaftern, davon betreffen T € 41.753<br />
(Vorjahr: T € 35.033) die Ergebnisabführung an die Muttergesellschaft<br />
FHK.<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht, und die Verbindlichkeiten gegenüber<br />
der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> betreffen wie im<br />
Vorjahr Lieferungen und Leistungen.<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen bei der FHG mit<br />
T € 441 (Vorjahr: T € 381) und im Konzern mit T € 1.275 (Vorjahr:<br />
T € 976) Steuern. Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit<br />
bestehen in Höhe von T € 251 (Vorjahr: T € 334) und im<br />
Konzern mit T € 254 (Vorjahr: T € 334).<br />
10 Umsatzerlöse (Siehe Tabelle 10, Gliederung der Umsatzerlöse)<br />
11 Periodenfremde Aufwendungen und Erträge<br />
In der Gewinn- und Verlustrechnung sind periodenfremde Erträge<br />
bei der FHG von T € 24.420 und im Konzern von T € 25.011, insbesondere<br />
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, enthalten.<br />
Ebenso sind bei der FHG T € 790 sowie im Konzern T € 868<br />
periodenfremde Aufwendungen enthalten, im Wesentlichen Verluste<br />
aus dem Abgang und dem Verkauf von Anlagevermögen<br />
und der Wertberichtigung von Forderungen.<br />
12 Abschreibungen<br />
Die FHG hat in Vorjahren steuerliche Sonderabschreibungen auf<br />
das Anlagevermögen vorgenommen. Durch den Abschluss eines<br />
Gewinn abführungsvertrages mit der FHK entfällt eine Anga-<br />
be über die Höhe des Steuerstundungsvolumens.<br />
In den Abschreibungen der FHG und im Konzern sind au-<br />
ßerplanmäßige Abschreibungen auf Grundstücke in Höhe von<br />
T € 1.930 (Vorjahr: T € 79) enthalten<br />
13 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen<br />
Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen enthält Erträge<br />
von T € 211 (Vorjahr: T € 199) sowie Verluste von T € 1.239 (Vorjahr:<br />
T € 0).<br />
FHG Konzern<br />
<strong>2010</strong> in T € 2009 in T € <strong>2010</strong> in T € 2009 in T €<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen, 14.436 10.429 13.422 9.072<br />
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 21 4 243 281<br />
davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 – 142 – 3 – 146<br />
davon sonstige Forderungen und andere Vermögensgegenstände 14.415 10.567 13.182 8.937<br />
70 71
Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />
9 Verbindlichkeiten<br />
FHG Konzern<br />
Gesamt Unter 1 – 5 Über Gesamt Unter 1 – 5 Über<br />
1 Jahr Jahre 5 Jahre 1 Jahr Jahre 5 Jahre<br />
T € T € T € T € T € T € T € T €<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
(Vorjahr)<br />
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
(Vorjahr)<br />
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
(Vorjahr)<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
(Vorjahr)<br />
5. Verbindlichkeiten gegenüber der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong><br />
(Vorjahr)<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
(Vorjahr)<br />
Gesamt<br />
(Vorjahr)<br />
10 Gliederung der Umsatzerlöse<br />
255.086 26.236 100.645 128.205 255.086 26.236 100.645 128.205<br />
(242.591) (18.580) (92.073) (131.938) (242.591) (18.580) (92.073 (131.938)<br />
2.993 2.993 – – 4.585 4.585 – –<br />
(1.995) (1.995) – – (4.373) (4.373) – –<br />
61.997 61.997 – – 43.462 43.462 – –<br />
(53.349) (53.349) – – (36.715) (36.637) – (78)<br />
683 683 – – 1.558 1.558 – –<br />
(74) (74) – – (536) (536) – –<br />
3.603 3.535 – 68 3.603 3.535 – 68<br />
(4.109) (4.041) – (68) (4.109) (4.041) – (68)<br />
3.285 3.118 167 – 4.238 4.071 167 –<br />
(3.309) (3.059) (250) – (4.026) (3.776) (250) –<br />
327.647 98.562 100.812 128.273 312.532 83.447 100.812 128.273<br />
(305.427) (81.098) (92.323) (132.006) (292.350) (67.943) (92.323) (132.084)<br />
FHG Konzern<br />
<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
T € T € T € T €<br />
Erlöse aus Verkehrsleistungen<br />
Aviation-Erlöse 124.837 118.417 124.837 118.417<br />
Flugzeugabfertigung 50.649 35.176 51.212 36.455<br />
175.486 153.593 176.049 154.872<br />
Sonstige Erlöse<br />
Fest- und Umsatzmieten, Mietnebenleistungen 64.465 61.301 60.364 57.362<br />
Andere Erlöse 8.691 9.215 11.712 13.339<br />
73.156 70.516 72.076 70.701<br />
Gesamte Umsatzerlöse 248.642 224.109 248.125 225.573<br />
14 Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
Der Zinsaufwand der FHG enthält erstmals Aufwendungen aus der<br />
Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen von T € 3.689 (Vor jahr:<br />
T € 0) und im Konzern von T € 4.770 (Vorjahr: T € 0).<br />
15 Außerordentliche Erträge / Außerordentliche Aufwendungen<br />
Im Zuge des Übergangs auf das BilMoG sind gemäß Art. 67 Ab-<br />
satz 7 EGHGB außerordentliche Aufwendungen und Erträge aus-<br />
gewiesen worden, die aus den Anpassungen von Pensions- und<br />
Altersteilzeitrückstellungen sowie sonstigen langfristigen Rückstellungen<br />
resultieren. Das außerordentliche Ergebnis hat weder<br />
im Einzelabschluss noch im Konzernabschluss Einfluss auf die Ertragsteuerbelastung.<br />
16 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
Die vollständig periodenfremden Ertragsteuern bei der FHG im Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> von T € 20 betreffen ausschließlich die Aufzinsung<br />
eines über mehrere Jahre rückzahlbaren Körperschaftsteuerguthabens.<br />
Im Vorjahr beinhaltete der Posten darüber hinaus Erstattungen<br />
von Gewerbe- und Körperschaftsteuer für Vorjahre und Erträge<br />
aus der Auflösung von Steuerrückstellungen.<br />
Im Konzern beinhaltet diese Position im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
zusätzlich Gewerbesteueraufwand für das laufende Geschäftsjahr<br />
(T € 718), Gewerbesteuererstattungen für Vorjahre (T € 42) sowie<br />
Aufwendungen für latente Steuern (T € 46).<br />
17 Sonstige Steuern<br />
Die sonstigen Steuern enthalten im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> bei der<br />
FHG und im Konzern Erträge aus der Auflösung von Steuerrückstellungen<br />
von T € 922.<br />
18 Ergebnisanteile anderer Gesellschafter<br />
Anteile anderer Gesellschafter T €<br />
SAEMS KG 164<br />
STARS KG 718<br />
19 Außerbilanzielle Geschäfte<br />
Es bestehen mehrere Miet- und Leasingverträge für Fahrzeuge<br />
und Bürogeräte bei der FHG und im Konzern. Die Restlaufzeit der<br />
Fahrzeugverträge beträgt zwischen 3 und 48 Monaten, die Verträge<br />
über Bürogeräte haben eine Restlaufzeit zwischen 1 und<br />
35 Monaten mit einer Verlängerungsoption von jeweils 12 Monaten.<br />
Die laufenden Verträge belasten das Unternehmen in der<br />
Restlaufzeit mit T € 1.141 (Konzern: T € 592), davon entfallen auf<br />
die nächsten 12 Monate T € 1.026 (Konzern: T € 426). In Höhe von<br />
T € 756 bestehen diese Verträge gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
der FHG und sind in voller Höhe im Folgejahr zahlungswirksam.<br />
Weitere Belastungen können sich bei den Fahrzeug-<br />
verträgen aus möglichen Nachberechnungen für Schäden oder<br />
Überschreitungen der Laufleistung ergeben.Ein positiver Effekt<br />
durch den Abschluss der Leasing- und Mietverträge ergab sich aus<br />
der Vermeidung der Anschaffungsauszahlungen, damit wurde die<br />
Liquidität des Unternehmens geschont.<br />
20 Haftungsverhältnisse<br />
Eventualverbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen bestehen zum Bilanzstichtag in<br />
Höhe von T € 208 bei der FHG und im Konzern. Zum Bilanzstichtag<br />
bestand kein Risiko aus der Inanspruchnahme.<br />
Es besteht zwischen der FHG und einzelnen Tochtergesellschaften<br />
ein Cash Pooling. Die FHG haftet gesamtschuldnerisch<br />
für etwaige Verpflichtungen der Tochtergesellschaften resultierend<br />
aus dem Cash Pooling. Zum Bilanzstichtag bestand kein Risiko<br />
aus der Inanspruchnahme. Weitere Haftungsverhältnisse<br />
i.S.v. § 251 HGB bestanden zum Bilanzstichtag nicht.<br />
21 Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Die sonstigen aus der Bilanz bzw. der Konzernbilanz nicht ersichtlichen<br />
finanziellen Verpflichtungen betragen bei der FHG T € 129.170<br />
und im Konzern T € 130.468. Sie betreffen bei der FHG und im Konzern<br />
mit T € 100.348 zwei langfristige Erbbaurechtsverträge mit<br />
jährlich T € 8.023 und einer Laufzeit bis zum 31.12.2020 bzw. mit<br />
T € 402 und einer Laufzeit bis zum 31.12.2060 sowie diverse Grundstücksmietverträge<br />
über insgesamt T € 20.312 mit jährlichen Zahlungen<br />
in Höhe von T € 3.205. Weitere T € 8.510 (Konzern: T € 9.808)<br />
entfallen auf künftige Ausgaben aus abgeschlossenen Liefer- und<br />
Leistungsverträgen (Bestellobligo), wovon T € 8.510 (Konzern:<br />
T € 8.509) auf das kommende Geschäftsjahr entfallen. Von den letzteren<br />
Verpflichtungen im Ko nzern entfallen T € 1.059 auf nicht kon-<br />
solidierte verbundene Unternehmen.<br />
22 Abschlussprüferhonorare<br />
Das Abschlussprüferhonorar in Höhe von T € 84 umfasst Leistungen<br />
zur Abschluss- und Konzernabschlussprüfung.<br />
23 Derivative Finanzinstrumente<br />
Die derivativen Finanzinstrumente bestehen in Form von Zins swaps<br />
in einer Gesamthöhe von T € 219.285, denen Grundgeschäfte in ent-<br />
sprechender Höhe gegenüberstehen. Der beizulegende Zeitwert<br />
der Zinsswaps beträgt T € – 12.381, er wurde anhand der Barwertmethode<br />
auf Basis der am Bilanzstichtag vorhandenen Zinsstrukturkurve<br />
ermittelt. Es bestehen zwei weitere Zinsswaps mit Beginndatum<br />
30.06.2011 (T € 7.500, beizulegender Zeitwert T € – 86) und Beginndatum<br />
30.12.2012 (T € 10.420, beizulegender Zeitwert T € 200). Diese<br />
Swaps sind für die Prolongation bestehender Darlehen, deren Zinsbindung<br />
zu diesen Zeitpunkten endet, abgeschlossen worden. Insoweit<br />
war eine Rückstellung für den ersten Swap nicht zu bilden.<br />
72 73
Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />
24 Konzernabschluss<br />
Unser Jahresabschluss wird neben der Einbeziehung in den Konzernabschluss<br />
der FHG (Registergericht: Amtsgericht <strong>Hamburg</strong>,<br />
HRB Nr. 2130) auch in den Konzernabschluss der HGV <strong>Hamburg</strong>er<br />
Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement<br />
mbH, <strong>Hamburg</strong>, (Registergericht: Amtsgericht <strong>Hamburg</strong>, HRB<br />
Nr. 16 106) zum 31.12.<strong>2010</strong> einbezogen. Die Offenlegung erfolgt<br />
im elektronischen Bundesanzeiger. Alleinige Gesellschafterin der<br />
HGV ist die Freie und Hansestadt <strong>Hamburg</strong>.<br />
25 Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung<br />
Die Bezüge der Geschäftsführer der FHG betrugen für das Berichtsjahr<br />
T € 549. Entsprechende Bezüge für die ehemaligen Geschäftsführer<br />
sowie deren Hinterbliebene betrugen T € 133. Für die<br />
28 Angaben zu den Organen der Gesellschaft<br />
Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats<br />
HELMUT SCHMIDT, <strong>Hamburg</strong><br />
Bundeskanzler a.D.<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. KLAUS-JÜRGEN JUHNKE, <strong>Hamburg</strong><br />
Ehem. Bereichsvorstand Logistik der Preussag AG, Berlin/Hannover,<br />
Ehem. Vorsitzender der Geschäftsführung der VTG Vereinigte Tanklager und<br />
Transportmittel GmbH, <strong>Hamburg</strong>,<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Prof. Dr. MARTIN ROHR, Düsseldorf<br />
Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF AG,<br />
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
WINFRIED ADAMS, Bad Oldesloe<br />
Ehem. Mitarbeiter der GroundSTARS GmbH & Co. KG<br />
UWE ARNDT, <strong>Hamburg</strong><br />
Mitarbeiter der FHG<br />
Dr. ROLF BIERHOFF, Essen<br />
Vorstand im Ruhestand<br />
HARALD BOBERG, <strong>Hamburg</strong><br />
Repräsentant der Bankhaus Lampe KG<br />
CLAUDIA BOLDT, <strong>Hamburg</strong><br />
Mitarbeiterin der FHG<br />
JOST DE JAGER, Kiel<br />
Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein<br />
Geschäftsführung<br />
MICHAEL EGGENSCHWILER, <strong>Hamburg</strong><br />
lic. oec. HSG<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
<strong>Hamburg</strong>, den 28. Januar 2011<br />
Pensionsverpflichtung gegenüber dieser Personengruppe sind<br />
T € 1.290 zurückgestellt. An die Aufsichtsratmitglieder wurden<br />
Sitzungsgelder in Höhe von insgesamt T € 6 gezahlt.<br />
26 Mitarbeiter<br />
Mitarbeiter FHG Konzern<br />
Entgeltempfänger gesamt, 643 1.619<br />
davon teilzeitbeschäftigt 143 298<br />
27 Corporate Governance Kodex<br />
Die FHG hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> alle Regelungen des <strong>Hamburg</strong>er<br />
Corporate Governance Kodex, wie sie von der Geschäftsführung<br />
der FHG zu verantworten sind, angewandt.<br />
Dr. BERND EGERT, Winsen (Luhe)<br />
Senatsdirektor in der Behörde für Wirtschaft und Arbeit<br />
der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong><br />
MARTIN HELLWIG, Bargteheide<br />
Betriebsratsvorsitzender der FHG<br />
Mitarbeiter der FHG (freigestellt)<br />
Dr. RAINER KLEMMT-NISSEN, <strong>Hamburg</strong><br />
Geschäftsführer der HGV<br />
Bis 15. April <strong>2010</strong><br />
Dr. SIBYLLE ROGGENCAMP, <strong>Hamburg</strong><br />
Senatsdirektorin der Finanzbehörde der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong><br />
Ab 15. April <strong>2010</strong><br />
Prof. Dr. HANS-JÖRG SCHMIDT-TRENZ, <strong>Hamburg</strong><br />
Hauptgeschäftsführer der Handelskammer <strong>Hamburg</strong><br />
REINER SCHRÄNKLER, Düsseldorf<br />
Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Concessions AG<br />
JAN SIEVERS, <strong>Hamburg</strong><br />
Mitarbeiter der FHG<br />
JÖRN SÖDER, <strong>Hamburg</strong><br />
Generalleutnant a.D.<br />
Dipl.-Ing. CLAUS-DIETER WEHR, <strong>Hamburg</strong><br />
Geschäftsführer<br />
Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />
Anteilsbesitz der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter Haftung (zum 31. Dezember <strong>2010</strong>)<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Eigen- Beteiligung Ergebnis Beherrkapital<br />
der <strong>2010</strong> schungs- und<br />
Gesellschaft Ergebnisabführungsin<br />
T € an in % T € vertrag<br />
Aerotronic-Aviation Electronic Service GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 0 CATS KG 100 – 1 –<br />
AHS Aviation Handling Services GmbH, <strong>Hamburg</strong> 3, 4 3.866 FHG 32,25 334 –<br />
AHS <strong>Hamburg</strong> Aviation Handling Services GmbH, <strong>Hamburg</strong> 3 , 4 916 FHG 49 209 –<br />
AIRSYS-Airport Business Information Systems GmbH, <strong>Hamburg</strong> 1 500 FHG 100 0 Ja<br />
C.A.T.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 41 CATS KG 100 2 –<br />
CATS Cleaning and Aircraft Technical Services GmbH & Co. KG,<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
407 FHG 100 202 –<br />
1<br />
CSP Commercial Services Partner GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 40 FHG 100 0 Ja<br />
GAC German Airport Consulting GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 160 FHG 100 6 –<br />
GroundSTARS GmbH & Co. KG, <strong>Hamburg</strong> 1 1.136 FHG 100 1.025 –<br />
GroundSTARS Verwaltungs GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 48 FHG 100 2 –<br />
Grundstücksgesellschaft Kaltenkirchen mbH & Co. KG , <strong>Hamburg</strong>2 87 FHG 100 – 5 –<br />
Grundstücksgesellschaft Kaltenkirchen Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 28 FHG 100 0 –<br />
RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH, <strong>Hamburg</strong> 1 100 FHG 100 0 Ja<br />
SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services<br />
GmbH & Co. KG, <strong>Hamburg</strong><br />
300 FHG 60 415 –<br />
1<br />
S.A.E.M.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 39 SAEMS KG 100 1 –<br />
SecuServe Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong> GmbH, <strong>Hamburg</strong> 1 150 FHG 100 0 Ja<br />
SecuServe Aviation Security and Services Holding International GmbH,<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
250 FHG 100 0 Ja<br />
2<br />
STARS Special Transport and Ramp Services GmbH & Co. KG,<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
500 FHG 51 1.404 –<br />
1<br />
S.T.A.R.S. Verwaltungs-GmbH, <strong>Hamburg</strong> 2 47 STARS KG 100 2 –<br />
1 Konsolidiert. 2 Nicht konsolidiert. 3 Assoziierte Unternehmen. 4 Eigenkapital zum 31. Dezember 2009 und Ergebnis des Geschäftsjahres 2009.<br />
74 75
Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />
Anlagenspiegel GmbH<br />
I. Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
Abschreibungen Buchwerte Buchwerte Zuschreibungen Abschreibungen<br />
Stand 01.01.<strong>2010</strong> Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.<strong>2010</strong> (kumuliert) 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 des Geschäfts- des Geschäfts-<br />
€ € € € € € € € jahres in € jahres in €<br />
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche<br />
Schutzrechte und<br />
ähnliche Rechte und Werte 3.905.292,27 297.528,11 68.808,10 34.832,30 4.168.844,58 3.050.052,58 1.118.792,00 1.241.164,00 0,00 452.983,41<br />
Summe immaterielle<br />
Vermögensgegenstände 3.905.292,27 297.528,11 68.808,10 34.832,30 4.168.844,58 3.050.052,58 1.118.792,00 1.241.164,00 0,00 452.983,41<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken 689.452.681,16 3.921.935,61 317.153,28 296.677,27 693.354.140,76 354.261.371,21 339.092.769,55 350.275.248,51 2.135.450,41 17.382.844,91<br />
2. Technische Anlagen und<br />
Maschinen 220.298.680,14 1.652.242,29 1.497.798,88 203.024,67 220.656.148,22 160.501.778,01 60.154.370,21 67.643.941,00 0,00 9.080.260,37<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung 38.074.559,54 1.778.535,15 1.165.135,84 1.058.297,53 39.746.256,38 25.319.286,38 14.426.970,00 15.106.488,00 0,00 3.480.156,52<br />
4. Geleistete Anzahlungen und<br />
Anlagen im Bau 3.109.664,86 3.600.234,45 0,00 – 1.592.831,77 5.117.067,54 0,00 5.117.067,54 3.109.664,86 0,00 0,00<br />
Summe Sachanlagen 950.935.585,70 10.952.947,50 2.980.088,00 – 34.832,30 958.873.612,90 540.082.435,60 418.791.177,30 436.135.342,37 2.135.450,41 29.943.261,80<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen 4.397.666,88 0,00 246.912,69 0,00 4.150.754,19 1.411.426,53 2.739.327,66 2.986.240,35 0,00 0,00<br />
2. Beteiligungen 2.591.316,20 0,00 0,00 0,00 2.591.316,20 0,00 2.591.316,20 2.591.316,20 0,00 0,00<br />
3. Ausleihungen an Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht 0,00 1.549.783,32 0,00 0,00 1.549.783,32 0,00 1.549.783,32 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Finanzanlagen 6.988.983,08 1.549.783,32 246.912,69 0,00 8.291.853,71 1.411.426,53 6.880.427,18 5.577.556,55 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 961.829.861,05 12.800.258,93 3.295.808,79 0,00 971.334.311,19 544.543.914,71 426.790.396,48 442.954.062,92 2.135.450,41 30.396.245,21<br />
76 77
Anhang und Konzernanhang <strong>2010</strong><br />
Anlagenspiegel Konzern<br />
I. Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
Abschreibungen Buchwerte Buchwerte Zuschreibungen Abschreibungen<br />
Stand 01.01.<strong>2010</strong> Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.<strong>2010</strong> (kumuliert) 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 des Geschäfts- des Geschäfts-<br />
€ € € € € € € € jahres in € jahres in €<br />
Gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und Werte 5.672.247,83 603.868,01 68.808,10 34.832,30 6.242.140,04 4.508.430,89 1.733.709,15 1.731.285,59 634.527,75<br />
Summe immaterielle<br />
Vermögensgegenstände 5.672.247,83 603.868,01 68.808,10 34.832,30 6.242.140,04 4.508.430,89 1.733.709,15 1.731.285,59 0,00 634.527,75<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken 709.648.757,25 3.945.496,64 321.773,28 296.677,27 713.569.157,88 366.471.363,29 347.097.794,59 359.955.638,19 2.135.450,41 19.081.770,58<br />
2. Technische Anlagen und<br />
Maschinen 222.393.691,68 1.990.920,99 1.501.889,22 203.024,67 223.085.748,12 161.813.453,70 61.272.294,42 68.777.422,61 5.986,87 9.434.496,47<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung 57.287.011,79 4.310.200,39 1.405.021,94 1.058.297,53 61.250.487,77 38.895.932,75 22.354.555,02 22.690.377,98 0,00 5.588.862,76<br />
4. Geleistete Anzahlungen und<br />
Anlagen im Bau 3.161.869,86 3.569.029,45 0,00 – 1.592.831,77 5.138.067,54 0,00 5.138.067,54 3.161.869,86 0,00 0,00<br />
Summe Sachanlagen 992.491.330,58 13.815.647,47 3.228.684,44 – 34.832,30 1.003.043.461,31 567.180.749,74 435.862.711,57 454.585.308,64 2.141.437,28 34.105.129,81<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen 1.264.813,13 0,00 0,00 0,00 1.264.813,13 722.411,97 542.401,16 542.401,16 0,00 0,00<br />
2. Ausleihungen an verbundene<br />
Unternehmen 25.000,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00 25.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
3. Beteiligungen an assoziierten<br />
Unternehmen 1.476.860,07 108.707,78 1.239.355,40 0,00 346.212,45 0,00 346.212,45 1.476.860,07 0,00 0,00<br />
4. Ausleihungen an Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht 0,00 1.549.783,32 0,00 0,00 1.549.783,32 0,00 1.549.783,32 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Finanzanlagen 2.766.673,20 1.658.491,10 1.239.355,40 0,00 3.185.808,90 747.411,97 2.438.396,93 2.019.261,23 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 1.000.930.251,61 16.078.006,58 4.536.847,94 0,00 1.012.471.410,25 572.436.592,60 440.034.817,65 458.335.855,46 2.141.437,28 34.739.657,56<br />
78 79
Konzern-Kapitalflussrechnung <strong>2010</strong> Konzern-Eigenkapitalspiegel <strong>2010</strong><br />
Konzern-Kapitalflussrechnung <strong>2010</strong> 2009<br />
für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong> T€ T€<br />
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
Konzernergebnis vor außerordentlichen Posten und Ergebnisabführung<br />
Abschreibungen abzüglich Zuschreibungen auf Gegenstände des<br />
41.493 33.855<br />
Anlagevermögens 32.598 28.592<br />
Abnahme der Rückstellungen – 7.414 – 4.724<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge 1.029 – 417<br />
Gewinn / Verlust aus Anlageabgängen<br />
Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen<br />
382 – 593<br />
u. Leistungen sowie anderer Aktiva<br />
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen sowie<br />
1.088 – 440<br />
anderer Passiva 1.317 4.345<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 70.493 60.618<br />
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen 163 1.904<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen – 17.257 – 38.434<br />
Einzahlungen aus der Tilgung von Gesellschafterdarlehen 0 125<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 17.094 – 36.405<br />
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />
Auszahlungen an Unternehmenseigner (Abführung Vorjahresergebnis) – 35.033 – 39.331<br />
Einzahlungen aus der Aufnahme von Bankdarlehen 30.000 50.000<br />
Auszahlungen für die Tilgung von Bankdarlehen – 18.018 – 4.268<br />
Veränderungen von Konzerndarlehen 15 – 10<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 23.036 6.391<br />
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />
(Zwischensumme 1 – 3) 30.363 30.604<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 12.257 – 18.347<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 42.620 12.257<br />
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />
Liquide Mittel 32.062 5.592<br />
Forderungen aus Tagesgeld 11.900 8.200<br />
Verbindlichkeiten aus Cash Pooling – 1.342 – 1.535<br />
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds 42.620 12.257<br />
6. Zins- und Steuerzahlungen<br />
Gezahlte Zinsen 11.541 9.735<br />
Erhaltene Zinsen 306 654<br />
Gezahlte Ertragsteuern 17 255<br />
Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Mutterunternehmen Minderheits- Konzerngesellschafter<br />
Eigen-<br />
Gezeichnetes Kapital- Andere Gewinn- Konzern- Eigen- Kapitalanteile kapital<br />
Kapital rücklage Gewinn- rücklagen bilanz- kapital anderer Gerücklagen<br />
aus gewinn gemäß sellschafter<br />
BilMoG- Konzern- und übriges<br />
Umstellung bilanz Konzernergebnis<br />
T € T € T € T € T € T € T € T €<br />
Stand am 01.01.2009<br />
Entnahme aus den<br />
56.027 5.812 11.320 0 579 73.738 365 74.103<br />
Gewinnrücklagen 0 0 – 1.692 0 1.692 0 0 0<br />
Konzernjahresergebnis<br />
Ergebnisanteile<br />
0 0 0 0 – 1.178 – 1.178 0 – 1.178<br />
anderer Gesellschafter 0 0 0 0 – 527 – 527 0 – 527<br />
Stand am 31.12.2009 56.027 5.812 9.628 0 566 72.033 365 72.398<br />
Stand am 01.01.<strong>2010</strong><br />
Entnahme aus den<br />
56.027 5.812 9.628 0 566 72.033 365 72.398<br />
Gewinnrücklagen<br />
Einstellungen in<br />
0 0 – 1.692 0 1.692 0 0 0<br />
Gewinnrücklagen 0 0 0 262 0 262 0 262<br />
Konzernjahresergebnis<br />
Gutschrift auf Verbindlichkeitskonten<br />
der<br />
Minderheits-<br />
0 0 0 0 – 2.215 – 2.215 882 – 1.333<br />
gesellschafter 0 0 0 0 0 0 – 882 – 882<br />
Stand am 31.12.<strong>2010</strong> 56.027 5.812 7.936 262 43 70.080 365 70.445<br />
80 81
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Bericht des Aufsichtsrats<br />
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinnund<br />
Verlustrechnung sowie Anhang, der mit dem Konzernanhang<br />
zusammengefasst wurde – unter Einbeziehung der Buchführung<br />
der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung, <strong>Hamburg</strong>, sowie den von ihr aufgestellten Konzernabschluss<br />
– bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
zusammengefasstem Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel<br />
– und ihrem Bericht über die Lage der Gesellschaft<br />
und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> geprüft. Die Aufstellung dieser Unterlagen nach<br />
den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung<br />
der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere<br />
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />
der Buchführung sowie den von ihr aufgestellten Konzernabschluss<br />
und ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft<br />
und des Konzerns abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahres- und Konzernabschlussprüfung<br />
nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss<br />
und den Konzernabschluss unter Beachtung der<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Bericht<br />
über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelten<br />
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich<br />
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei<br />
der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und<br />
rechtliche Umfeld der Gesellschaft und des Konzerns sowie die<br />
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die An-<br />
gaben in Buchführung, in Jahres- und Konzernabschluss und in<br />
dem Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung<br />
umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den<br />
Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung<br />
des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungsund<br />
Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />
der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des<br />
Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Wir<br />
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entsprechen der Jahresabschluss und<br />
der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermitteln<br />
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und<br />
des Konzerns. Der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des<br />
Konzerns steht in Einklang mit dem Jahresabschluss und dem<br />
Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von<br />
der Lage der Gesellschaft und des Konzerns und stellt die Chancen<br />
und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
<strong>Hamburg</strong>, den 8. Februar 2011<br />
Ernst & Young GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Kreninger Karowski<br />
Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüfer<br />
Die Geschäftsführung der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah<br />
und umfassend schriftlich und mündlich über die wirtschaftliche<br />
Lage und die Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns<br />
einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements<br />
informiert. Der Aufsichtsrat hat sich während des Berichtsjahres<br />
in vier Sitzungen mit der Geschäftsführung sowie anhand<br />
ihrer schriftlichen und mündlichen Berichte laufend und umfassend<br />
über die wirtschaftliche Lage und die Entwicklung der<br />
Gesellschaft und des Konzerns informiert und die Führung der<br />
Geschäfte überwacht. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch<br />
zwischen den Aufsichtsratssitzungen in regelmäßigem Kontakt<br />
mit der Geschäftsführung und wurde laufend über die aktuelle<br />
Geschäftsentwicklung und wesentliche Geschäftsvorfälle informiert.<br />
Zwei Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Jahr <strong>2010</strong><br />
an weniger als der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen persönlich<br />
teilnehmen können. Zusätzlich zu den Aufsichtsratssitzungen<br />
fanden vier Sitzungen des Finanz- und Personalausschusses<br />
und des Beteiligungsausschusses sowie drei Sitzungen des Planungs-<br />
und Bauausschusses statt.<br />
Der Jahresabschluss der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> sowie der zusammengefasste Lagebericht der<br />
Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter Haftung und<br />
des Konzerns sind unter Einbeziehung der Buchführung von der<br />
auf der Gesellschafterversammlung als Abschlussprüfer gewählten<br />
Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
<strong>Hamburg</strong>, geprüft worden. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />
geführt. Es wurde ein zusammengefasster, uneingeschränkter<br />
Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
Die Prüfungsberichte haben den Aufsichtsratsmitgliedern<br />
vorgelegen. Der Prüfer hat in der Sitzung des Aufsichtsrats am<br />
7. April 2011 über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet<br />
und für ergänzende Auskünfte zur Verfügung gestanden.<br />
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den zusammengefassten<br />
Lagebericht der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung und des Konzerns geprüft und erhebt in<br />
Übereinstimmung mit dem Abschlussprüfer keine Einwendungen.<br />
Er hat den von der Geschäftsführung vorgelegten Jahresabschluss<br />
und den Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2010</strong> gebilligt.<br />
Im Juli 2009 ist der <strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex<br />
(HCGK) bei der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung in Kraft getreten. Der HCGK orientiert sich am Deutschen<br />
Governance Kodex für Kapitalgesellschaften. Er bildet die<br />
Grundlage für Führung, Überwachung und Prüfung der Gesellschaft.<br />
Geschäftsführung und Aufsichtsrat folgen den Empfehlungen<br />
des HCGK (in der Fassung vom 01.01.<strong>2010</strong>) und haben<br />
hierzu am 7. April 2011 gemeinsam eine Entsprechenserklärung<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> abgegeben. Die Entsprechenserklärung<br />
wird im <strong>Geschäftsbericht</strong> der Flughafen <strong>Hamburg</strong> Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung veröffentlicht.<br />
Der Aufsichtsrat dankt dem zum 15. April <strong>2010</strong> ausgeschiedenen<br />
Mitglied des Aufsichtsrats, Herrn Dr. Rainer Klemmt-Nissen,<br />
für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit zum Wohle der<br />
Gesellschaft. Als Nachfolgerin wurde Frau Dr. Sibylle Roggencamp,<br />
Senatsdirektorin in der Finanzbehörde der Freien und<br />
Hanse stadt <strong>Hamburg</strong>, am 15. April <strong>2010</strong> als neues Aufsichtsrats-<br />
mitglied bestellt.<br />
Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung sowie den Mit-<br />
arbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft für ihren Einsatz<br />
und die im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> geleistete erfolgreiche Arbeit.<br />
<strong>Hamburg</strong>, den 7. April 2011<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Dr. Klaus-Jürgen Juhnke<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
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Entsprechenserklärung der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
zum <strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex<br />
Die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit<br />
folgenden – in Teil A aufgeführten – Ausnahmen die Regelungen<br />
des <strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex (HCGK, in<br />
der Fassung vom 01.01 <strong>2010</strong>) eingehalten, die von Geschäftsführung<br />
und Aufsichtsräten zu verantworten sind (Gliederungspunkte<br />
3 bis 7 des HCGK sowie deren Unterpunkte).<br />
Die Tochtergesellschaften der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
– AIRSYS Airport Business Information Systems GmbH,<br />
– CATS Cleaning and Aircraft Technical Services GmbH & Co. KG,<br />
– CSP Commercial Services Partner GmbH,<br />
– GAC German Airport Consulting GmbH,<br />
– GroundSTARS GmbH & Co. KG,<br />
– RMH Real Estate Maintenance <strong>Hamburg</strong> GmbH,<br />
– SecuServe Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong> GmbH,<br />
– SAEMS Special Airport Equipment and Maintenance Services<br />
GmbH & Co. KG,<br />
– STARS Special Transport and Ramp Services GmbH & Co. KG<br />
verfügen über keinen Aufsichtsrat. Sie haben im Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> mit folgenden – in Teil B aufgeführten – Ausnahmen die<br />
Rege lungen des <strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex einge-<br />
halten, die von der jeweiligen Geschäftsführung zu vertreten sind.<br />
Teil A<br />
Von folgenden Punkten des HCGK wurde von der Flughafen<br />
<strong>Hamburg</strong> GmbH abgewichen:<br />
Punkt 3.2 des HCGK:<br />
„Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung legen die Satzung,<br />
die Geschäftsanweisung des Aufsichtsrates für die Geschäftsführung<br />
oder der Aufsichtsrat Zustimmungsvorbehalte zugunsten<br />
des Aufsichtsrates fest. Hierzu gehören Entscheidungen oder<br />
Maßnahmen, die zu einer erheblichen Veränderung der Geschäftstätigkeit<br />
im Rahmen des Gesellschaftsvertrages oder zu einer bedeutenden<br />
Veränderung der Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage<br />
oder der Risikostruktur des Unternehmens führen können.<br />
Die Kompetenz des Aufsichtsrates, zusätzliche Zustimmungsvorbehalte<br />
zu bestimmen, bleibt hiervon unberührt.“<br />
Der Vertrag zwischen den Gesellschaftern der Flughafen <strong>Hamburg</strong><br />
GmbH (im Folgenden Konsortialvertrag) sieht – abweichend<br />
zu den Regelungen des HCGK – vor, dass die Bestimmung zusätzlicher<br />
Zustimmungsvorbehalte der Gesellschafterversammlung<br />
des Unternehmens obliegt.<br />
Punkt 4.1.2 des HCGK:<br />
„Die Geschäftsführung stimmt ihre längerfristige Orientierung<br />
auf der Basis eines Zielbildes der FHH mit der Vorlage eines Un-<br />
ternehmenskonzeptes an den Aufsichtsrat ab. Das Konzept ist in<br />
Abständen von fünf Jahren zu überprüfen.“<br />
Abweichend zu diesem Punkt des HCGK sieht der Konsortialvertrag<br />
vor, dass die Geschäftsführung der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
die längerfristige Orientierung des Unternehmens mit dem Konsortialausschuss,<br />
bestehend aus den Gesellschaftern, abstimmt.<br />
Punkte 4.2.1, 4.2.3 und 4.2.5 des HCGK:<br />
4.2.1: „Die Geschäftsführung soll grundsätzlich aus mindestens<br />
zwei Personen bestehen, die die Gesellschaft gemeinschaftlich<br />
vertreten. Ein Mitglied kann vom Aufsichtsrat zum Vorsitzenden<br />
oder Sprecher bestellt werden. Eine Geschäftsanweisung soll die<br />
Zusammenarbeit in der Geschäftsführung regeln und vorsehen,<br />
dass die Geschäftsverteilung geregelt wird.“<br />
4.2.3: „Mitglieder der Geschäftsführung sind vom Aufsichts-<br />
rat auf höchstens fünf Jahre zu bestellen. Bei Erstbestel lungen<br />
soll eine Bestelldauer von drei Jahren nicht überschritten<br />
werden. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der<br />
Amtszeit (frühestens ein Jahr vor Ablauf der Amtszeit) ist zulässig.<br />
Eine Wiederbestellung vor Ablauf eines Jahres vor dem<br />
Ende der Bestelldauer bei gleichzeitiger Aufhebung der laufenden<br />
Bestellung soll nur bei Vorliegen besonderer Umstände<br />
erfolgen.“<br />
4.2.5: „Die Vergütung der Mitglieder der Geschäftsführung ist –<br />
nach Beratung und regelmäßiger Überprüfung – vom Aufsichts-<br />
rat in angemessener Höhe auf der Grundlage einer Aufgabenund<br />
individuellen Leistungsbeurteilung für die einzelne Person<br />
unter Beachtung der wirtschaftlichen Lage und der Zukunftsaussichten<br />
für das Unternehmen festzulegen; Tätigkeiten in Organen<br />
von Beteiligungsgesellschaften werden nicht gesondert vergütet.<br />
Zur Absicherung der Angemessenheit der Vergütung sollen Vergleiche<br />
insbesondere mit den anderen hamburgischen öffentlichen<br />
Unternehmen sowie mit dem Branchen- und Wirtschaftsumfeld<br />
vorgenommen werden.<br />
Die Vergütung der Mitglieder der Geschäftsführung soll fixe<br />
und variable Bestandteile umfassen. Die variable Vergütung<br />
soll einmalige sowie jährlich wiederkehrende, an den geschäftlichen<br />
Erfolg gebundene Komponenten enthalten, die langfristige<br />
Anreizwirkung haben. Dabei können auch langfristige Vergütungskomponenten<br />
(sog. Long-Term-Boni) vereinbart werden,<br />
die als Anreiz zur Nachhaltigkeit bzw. Erhöhung des Unternehmenswertes<br />
dienen. Es sollen Vertragstantiemen in Form von<br />
Ziel- und Leistungsvereinbarungen abgeschlossen werden, die<br />
auch Regelungen zur Verbesserung des Klimaschutzes (Klimatantieme)<br />
enthalten. Hierbei sind Ziele und Zielerreichungsgrade<br />
eindeutig zu definieren und zu quantifizieren. Die vari-<br />
able Vergütung soll hinsichtlich ihrer Höhe begrenzt werden.<br />
Der Anteil der Tantieme an der Gesamtvergütung soll 50 % nicht<br />
überschreiten.<br />
Bei Abschluss von Anstellungsverträgen soll vereinbart werden,<br />
dass Zahlungen an ein Mitglied der Geschäftsführung bei vorzeitiger<br />
Beendigung der Geschäftsführertätigkeit ohne wichtigen<br />
Grund einschließlich Nebenleistungen den Wert von höchstens<br />
zwei Jahresgrundvergütungen zuzüglich einer variablen Jahresvergütung<br />
in Höhe der im Jahr des Ausscheidens zustehenden Tantieme<br />
betragen (Abfindungs-Cap), jedoch nicht mehr als die Gesamtvergütung<br />
geleistet wird, die dem Mitglied der Geschäftsführung<br />
für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages zugestanden hätte.“<br />
Der Konsortialvertrag sieht vor, dass die Verantwortung hinsichtlich<br />
der Bestellung der Geschäftsführer der Flughafen <strong>Hamburg</strong><br />
GmbH sowie die Festlegung ihrer Vergütung bei der Gesellschafterversammlung<br />
der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH liegen.<br />
Punkt 5.4.1 des HCGK:<br />
„Der Aufsichtsrat soll mit Personen besetzt werden, die hinsichtlich<br />
ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen geeignet<br />
und hinsichtlich ihrer beruflichen Beanspruchung in der<br />
Lage sind, die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds wahrzunehmen.<br />
Diese Personen können Bedienstete <strong>Hamburg</strong>s oder<br />
anderer Körperschaften des öffentlichen Rechts sein. Es ist<br />
zweckmäßig, auch andere Personen für die Aufsichtsräte vorzusehen,<br />
die besondere Kenntnisse auf den Aufgabengebieten des<br />
Unternehmens haben oder über ausgewiesene wirtschaftliche<br />
Erfahrungen verfügen – z. B. auch durch die Leitung von Unternehmen<br />
– und von denen anzunehmen ist, dass sie die hamburgischen<br />
Interessen angemessen vertreten. Es sollen keine Personen<br />
in die Aufsichtsräte berufen werden, bei denen aufgrund<br />
beruflicher oder persönlicher Bindungen das Risiko von Interessenkollisionen<br />
gegenüber dem Unternehmen oder dem Gesellschafter<br />
<strong>Hamburg</strong> zu befürchten ist. Bei der Auswahl der Aufsichtsratsmitglieder<br />
soll auf ein ausgewogenes Verhältnis von<br />
Frauen und Männern hingewirkt werden.<br />
Die Steuerung der öffentlichen Unternehmen ist vom Senat<br />
zu verantworten. Mit Rücksicht auf den verfassungsrechtlichen<br />
Grundsatz der Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Legislative<br />
können Abgeordneten der Bürgerschaft und den Bediensteten<br />
der Bürgerschaftsfraktionen Aufsichtsratsmandate als Vertreter<br />
der FHH bei öffentlichen Unternehmen nicht übertragen werden.“<br />
Die in diesem Punkt des HCGK zusammengefassten Regelungen<br />
gelten nur für die Aufsichtsratsmitglieder, die von der<br />
Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> nominiert werden.<br />
Teil B<br />
Von folgenden Punkten des HCGK wurde von den obengenannten<br />
Tochtergesellschaften abgewichen:<br />
Punkt 3.6 des HCGK:<br />
„Geschäftsführung und Aufsichtsrat haben die Regeln ordnungsgemäßer<br />
Unternehmensführung zu beachten. Verletzen sie die<br />
Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsführers<br />
bzw. Aufsichtsratsmitgliedes schuldhaft, so haften sie der<br />
Gesellschaft gegenüber auf Schadenersatz. Bei unternehmerischen<br />
Entscheidungen liegt keine Pflichtverletzung vor, wenn<br />
das Mitglied der Geschäftsführung oder des Aufsichtsrates vernünftigerweise<br />
annehmen durfte, auf der Grundlage angemessener<br />
Information zum Wohle der Gesellschaft zu handeln (Business<br />
Judgement Rule).<br />
Zugunsten von Mitgliedern von Geschäftsführung und Aufsichtsräten<br />
können mit Zustimmung des Aufsichtsrates Vermögensschaden-Haftpflichtversicherungen<br />
(D&O-Versicherungen)<br />
abgeschlossen werden, sofern sie erhöhten unternehmerischen<br />
und / oder betrieblichen Risiken ausgesetzt sind. Die Entscheidung<br />
und ihre Begründung insbesondere zur Zweckmäßigkeit einer<br />
D&O-Versicherung sollen dokumentiert und dem Aufsichtsrat<br />
vorgelegt werden.<br />
Wird eine Versicherung zur Absicherung der Mitglieder<br />
der Geschäftsführung gegen Risiken aus deren beruflicher<br />
Tätigkeit abgeschlossen, so ist ein Selbstbehalt von mindestens<br />
10 % des Schadens bis mindestens zur Höhe des<br />
Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des jeweiligen<br />
Geschäftsführers vorzusehen. Werden neben den Geschäftsführern<br />
auch die Mitglieder der Kontrollorgane in<br />
die Versicherung einbezogen, bedarf es für den Vertragsabschluss<br />
der Zustimmung der Aufsichtsbehörde bzw. der Gesellschafterversammlung.<br />
Für Mitglieder der Überwachungsorgane soll beim Abschluss<br />
einer derartigen Versicherung nur dann ein entsprechender<br />
Selbstbehalt vereinbart werden, wenn sie für ihre Tätigkeit im<br />
Aufsichtsrat eine Vergütung erhalten.“<br />
Die Verträge der Geschäftsführer der Mehrheitsbeteiligungen<br />
sind nicht auf eine solche Haftungsübernahme (bis zum 1,5-Fachen<br />
der festen jährlichen Vergütung) ausgelegt, dies ergibt sich<br />
daraus, dass die Geschäftsführer der Tochterunternehmen überwiegend<br />
bei der FHG angestellt sind.<br />
Punkte 4.2.1 des HCGK:<br />
4.2.1: „Die Geschäftsführung soll grundsätzlich aus mindestens<br />
zwei Personen bestehen, die die Gesellschaft gemeinschaftlich<br />
vertreten. Ein Mitglied kann vom Aufsichtsrat zum Vorsitzenden<br />
oder Sprecher bestellt werden. Eine Geschäftsanweisung soll die<br />
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Entsprechenserklärung der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
zum <strong>Hamburg</strong>er Corporate Governance Kodex<br />
Zusammenarbeit in der Geschäftsführung regeln und vorsehen,<br />
dass die Geschäftsverteilung geregelt wird.“<br />
Für die CSP Commercial Services Partner GmbH und die SecuServe<br />
Aviation Security and Services <strong>Hamburg</strong> GmbH wurde<br />
jeweils nur ein Geschäftsführer bestellt. Durch die Geschäftsanweisung<br />
der Gesellschafterversammlung für die Geschäftsführung<br />
der jeweiligen Gesellschaft werden die Befugnisse des<br />
jeweiligen Geschäftsführers geregelt. Die Wahrung des 4-Augen-Prinzips<br />
ist durch die Ernennung von Prokuristen für die jeweilige<br />
Gesellschaft gewährleistet.<br />
Punkt 7.2.3 des HCGK:<br />
„Zur Wahrung der Unabhängigkeit soll ein Wechsel des testierenden<br />
Abschlussprüfers erfolgen, wenn dieser bei einem Unternehmen<br />
fünf aufeinanderfolgende Jahresabschlüsse gezeichnet hat.<br />
Der Mandatsvergabe an ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen soll<br />
ein wettbewerbliches Vergabeverfahren zugrunde liegen.“<br />
Die Tochtergesellschaften der Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />
werden von der gleichen Prüfungsgesellschaft wie die Flughafen<br />
<strong>Hamburg</strong> GmbH geprüft. Da die Flughafen <strong>Hamburg</strong> GmbH bei<br />
der Auswahl und dem Umfang der Beauftragung der Prüfungsgesellschaft<br />
dem HCGK entspricht, gilt Gleiches auch für ihre<br />
Tochtergesellschaften.<br />
<strong>Hamburg</strong>, den 7. April 2011<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Dr. Klaus-Jürgen Juhnke<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Die Geschäftsführung<br />
Michael Eggenschwiler Claus-Dieter Wehr<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung Geschäftsführer<br />
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