orange7 Prüm - Februar 2022

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KIRCHE IMABWÄRTSTRENDVor einem Jahr hat in Prüm ein neuer Pfarrer seinen Dienst begonnen. Ob er dieSchäflein beisammenhalten konnte? o7 hat dort nachgefragt, wo man es wissen müsste:im neuen Pfarrgemeinderat.Die Pfarrei St. Salvator in Prüm war lange verwaist, bisvor etwa einem Jahr Pfarrer Christoph Kipper seinenDienst dort aufgenommen hat. Hanna Heller, stellvertretendeVorsitzende im Pfarrgemeinderat der Pfarrei inPrüm, sagt, sie sei sehr zufrieden „mit dem Herrn Kipper“:„Es dauert ja immer eine Zeit, bis man sich als Seelsorgereingewöhnt und bis man sich auchaneinander gewöhnt. Man kann mit ihmgut reden, da habe ich persönlich nichtszu beanstanden.“ Einige Male habe sieVeränderungen in der Kirche angesprochen,wie man sie noch freundlichergestalten könne. Das sei auf offeneSie wünscht sich deutlich mehr Anerkennungfür Frauen in der Kirche: HannaHeller, stellvertretende Vorsitzende derPfarrei Prüm„Straftaten sind Straftaten“: Jürgen Gieraths,Vorsitzender des Pfarrgemeinderatesder Pfarrei Prüm, hofft auf mehr Transparenzbei den Missbrauchsfällen.Ohren gestoßen. „Ich bin zuversichtlich,dass die Gemeinde mit Kipper aufeinem guten Weg ist.“Auch Jürgen Gieraths, Vorsitzenderdes Pfarrgemeinderates, ist froh, dasses wieder einen Hirten gibt für diehiesigen Schäflein. Was der neue PfarrerChristoph Kipper bereits geschafft habe,seien verbindlichere Strukturen bei denGottesdiensten. Das Hochamt finde inder Basilika in Prüm statt – als größtemGebäude und als zentralem Standort für die kommendePfarreiengemeinschaft, die im Aufbau sei. Es sei zudemwichtig., dass jemand das Heft des Handelns in die Handnehme in „dieser sehr unsicheren Zeit für die Kirche.“„Kirche steht gesellschaftlich sehr stark in der Kritik, wenndann eine Gemeinde wie Prüm ohne leitenden Pfarrer ist,dann geht das Profil verloren“, so Gieraths.Ob denn Schäflein wieder zurückgekommen sind? Gierathsvermutet eher das Gegenteil, dass noch mehr Gläubigeder Kirche den Rücken gekehrt haben. Damit liegt errichtig: Alleine in seiner Pfarrei waren es 48 Kirchenaustritte,in der Pfarreiengemeinschaft 112 allein im Jahr 2021.Das habe nichts mit dem neuen Pfarrer zu tun, sondernmit hausgemachten Problemen der Kirche an sich: „Obdas jetzt die Frage nach Moral ist oder die Frage nachden Missbrauchsfällen – es sind überallMenschen am Werk. Und Menschenschaffen auch Probleme.“ Seiner Meinungnach wäre Transparenz gegenüberdem Staat in all den Missbrauchsfällenangebracht: „Straftaten sind Straftaten“,sagt Gieraths.Die stellvertretende Vorsitzende HannaHeller ist begeistert von der Bewegung„Maria 2.0“, die unter anderem eineandere Haltung der Kirche gegenüberFrauen fordert. „Es ist wichtig, dass dieKirche mehr auf Frauen zugeht. DieFrauen übernehmen viele Ämter. Wennsie aufhören würden, sähe es schlechtaus.“ Sie fände es gut, wenn auchFrauen Priesterinnen werden könnten.Zumindest sollten sie das Amt einesDiakons bekleiden können. Heller könnte sich vorstellen,dass dann die Kirchen voller wären. Was würde sie sichin diesem Zusammenhang vom Pfarrer Kipper wünschen?„Die großen Fragen der Zeit kann er gar nicht vor Ortlösen. Er könnte die Forderungen der Frauen und die Forderungenzur transparenten Aufklärung der Missbrauchsfällemittragen. Aber darüber haben wir noch gar nichtgesprochen“, so Hanna Heller. Dazu sei bisher noch keineZeit gewesen.33
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