ST:A:R_65-66
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68 <strong>ST</strong>/A/R Nr. <strong>65</strong>/<strong>66</strong><br />
Contemporary Matters. Über die Dringlichkeit zu stören<br />
Wie können Studierende ihren Lehrplan und die Forschung aktiv mitgestalten? Wie kann man die Schwelle zwischen<br />
Theorie und Praxis verringern? Und wie kann “die“ Kunstgeschichte umgeschrieben und neu gedacht werden? Diese<br />
und weitere Fragen bildeten den Ausgangspunkt für Contemporary Matters, eine lose am Institut für Kunstgeschichte<br />
der Universität Wien verortete und von Studierenden gegründete Plattform. Gemeinsam will die Initiative das kritische<br />
Bewusstsein für die Rolle des “Zeitgenössischen” im zunehmend transdisziplinären Bereich der Kunstgeschichte schärfen.<br />
Dies erfordert, etablierte Hierarchien, Narrative und Strukturen der historischen Kulturwissenschaften, aber auch der<br />
pragmatischen Hochschulpolitik, zu hinterfragen und zu dekonstruieren. Contemporary Matters fördert diesen Diskurs<br />
durch regelmäßige Veranstaltungen, Debatten, Podcasts sowie einem Peer Reviewed Journal. Der Arbeitsprozess wächst<br />
organisch und zeichnet sich durch Kollektivität sowie einer basisdemokratischen und unhierarchischen Vorgehensweise<br />
aus, mit dem Ziel, das Gefühl von Solidarität auch über die Grenzen der wissenschaftlichen Disziplinen hinauszutragen.<br />
Die kollektive Struktur der Initiative erlaubt es allen Beteiligten autonom zu handeln, was wiederum zu einem thematischen<br />
und methodischen Pluralismus führt. So liegt der Fokus im Wintersemester 2019/2020 beispielsweise auf der Veranstaltungsreihe<br />
Politik als Versprechen. Kunst als Werkzeug, die sich aus Lesekreisen, kritischen Spaziergängen in Begleitung<br />
von Expert*innen sowie einer Podiumsdiskussion zusammensetzt. Thematisch wird in der Veranstaltungsreihe<br />
der Frage auf den Grund gegangen, welche Positionen es aus kunst- und kulturhistorischer Perspektive zu rechtsextremen<br />
Aktionsformen, Kunstpraktiken und kontroversen Erinnerungsorten gibt. Weiters organisiert Contemporary Matters das<br />
Symposium Biodiversity and the Cultural Landscape, das am Mittwoch, 15. Januar 2020, ganztägig in der Aula am Campus<br />
der Universität Wien stattfinden und am Vorabend mit einer Filmvorführung im mumok kino eröffnet wird. Ziel des<br />
Symposiums ist es, den vom Klimawandel verursachten Verlust von Biodiversität zu diskutieren und künstlerische, aktivistische<br />
und kulturwissenschaftliche Positionen zu dem sogenannten sechsten großen Massensterben aufzuzeigen.<br />
Contemporary Matters ist eine offene Plattform, der jede*r stets beitreten kann. Wir treffen uns jeden zweiten Dienstag um<br />
18 Uhr zum Stammtisch im Café Heumarkt und freuen uns über Beiträge jeglicher Art. Mehr Informationen zu unseren<br />
Veranstaltungen findet sich auf www.contemporarymatters.org.