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Lesen in allen Fächern 1 Lesekompetenz Als Lehrer ... - literacy.at

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<strong>Lesekompetenz</strong><br />

<strong>Lesen</strong> <strong>in</strong> <strong>allen</strong> <strong>Fächern</strong><br />

„durchdr<strong>in</strong>gen“ oder „e<strong>in</strong>engen“, verwendet. Viele dieser Texte be<strong>in</strong>halten auch komplexe (verschachtelte)<br />

S<strong>at</strong>zkonstruktionen, <strong>in</strong> denen weitgehend auf den Gebrauch von Verben verzichtet<br />

wird („Nom<strong>in</strong>alsätze“). Auch verkürzte Nebensätze s<strong>in</strong>d nicht selten, sowie fachspezifische Abkürzungen,<br />

die der S<strong>in</strong>nentnahme ebenfalls nicht unbed<strong>in</strong>gt förderlich s<strong>in</strong>d.<br />

Zudem erfordern die verschiedenen Arten von Darstellungsformen e<strong>in</strong> differenziertes Abstraktionsvermögen<br />

und vor allem auch Übung im Umgang mit ihnen, s<strong>in</strong>d doch verschiedenste Abstraktionsebenen,<br />

wie beispielsweise die gegenständliche, bildliche, sprachliche, symbolische, m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ische<br />

Ebene angesprochen. Es gilt: Je komplexer e<strong>in</strong> Text ist, je weniger H<strong>in</strong>weise der Text<br />

auf wichtige Inform<strong>at</strong>ionen bietet, je mehr und je auffälligere Elemente von den Inform<strong>at</strong>ionen<br />

ablenken, je weniger die SchülerInnen mit dem Thema vertraut s<strong>in</strong>d, umso schwerer fällt das Erschließen<br />

e<strong>in</strong>es Textes.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass <strong>Lesekompetenz</strong> fachspezifisch ist. Haben<br />

sich SchülerInnen also z.B. auf e<strong>in</strong>em bestimmten Gebiet bereits e<strong>in</strong> großes Vorwissen angeeignet,<br />

so fällt ihnen die S<strong>in</strong>nentnahme aus solcher Art von Texten ganz e<strong>in</strong>fach leichter als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

anderen Fachgebiet, wo dies nicht der Fall ist. Es ersche<strong>in</strong>t daher durchaus notwendig, Lesesachverstand<br />

nicht nur im Deutsch-Unterricht, sondern <strong>in</strong> <strong>allen</strong>, und damit eben auch <strong>in</strong> den n<strong>at</strong>urwissenschaftlichen,<br />

Schulfächern zu vermitteln, auch wenn dafür kostbare Unterrichtszeit „geopfert“<br />

werden muss.<br />

Kompetentes <strong>Lesen</strong> will gelernt und im H<strong>in</strong>blick auf Lesefertigkeiten, Lesegeläufigkeit und vor<br />

allem Lesestr<strong>at</strong>egien geübt se<strong>in</strong> 3 . Der zu wählende Lesestil wird dabei von der zu erarbeitenden<br />

Textsorte und vor allem der Leseabsicht / dem Leseauftrag bestimmt. E<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong> gültigen<br />

Lesestil, e<strong>in</strong>e universelle Lesestr<strong>at</strong>egie gibt es (bedauerlicherweise?) nicht!<br />

3 Vgl. Bertschi-Kaufmann, Andrea; Schneider, Hansjakob: Entwicklung von Lesefähigkeit. Massnahmen – Messungen<br />

– Effekte, Ergebnisse und Konsequenzen aus dem Forschungsprojekt: Lese- und Schreibkompetenzen fördern.<br />

Revue suisse des sciences de l’éduc<strong>at</strong>ion, 28 (3) 2006, S 9ff [onl<strong>in</strong>e]. – URL: http://www.fhnw.ch/ph/zl/de/bertschi_<br />

schneider_bw_3_2006.pdf, 2009-03-02<br />

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