bundes – arge der pflegedienstleiterinnen für stationär ... - ÖGKV

fachlicher Qualifikation und damit der Verbesserung der Attraktivität pflegerischer Berufe
wird die Anpassung der Entlohnung für diesen Dienst zu überdenken sein.
Jeder Mitarbeiter hat nur ein begrenztes Reservoir, aus dem er seine Leistungen und die
physische und emotionale Kraft für die ständige Konfrontation mit der Hinfälligkeit des
Menschen und auch dem Tod schöpfen kann. Ein ständiges Überschreiten der Grenzen
von Mitarbeitern bringt Ermüdung, Überreizung, Belastung und auf die Dauer
Erschöpfung. Gefordert sind also die Träger von Altenheimen, ihre Spitzenverbände und
die politisch Verantwortlichen, damit sich rasch und nachdrücklich die oft dramatische
Situation für die in Altenheimen arbeitenden und lebenden Menschen verändert.
Pflegenotstände, die immer wieder entstehen werden durch zu geringe Tagesbesetzungen,
unterqualifiziertes Personal, durch Pflegepersonen, die der deutschen Sprache nicht
mächtig sind und keine Hilfe erfahren, oder durch räumliche Gegebenheiten, die jegliches
Bemühen ersticken – um nur einige Beispiele zu nennen – verstärken bzw. zwingen zu
einer „Warm-satt-sauber“ Pflege, die einer einseitig somatisch orientierten
Funktionspflege gleichkommt. Die bereits erprobten und angewendeten Pflege- und
Betreuungsmodelle, die sich an der Biografie des alten und pflegebedürftigen Menschen
und dessen emotionalen und sozialen Bedürfnissen orientieren und so eine
menschenwürdige Pflege und Betreuung sicherstellen, sind ohne die oben genannten
Rahmenbedingungen nicht umzusetzen. Die Schaffung dieser Rahmenbedingungen und
die Bereitstellung der dafür notwendigen Mittel bedarf einer politischen Entscheidung.
Hella Manger-Kogler
Vorsitzende der ARGE PDL
der geriatrisch, stationären Einrichtungen
Österreichs