11. März 2022
- Finale Bauphase bei der Grazer Kunstuni - Rathauskoalition ändert Objektivierungsrichtlinie für Postenvergabe - Explodierende Spritpreise: FPÖ, ÖVP und WKO für Maßnahmen - Eröffnung der ersten Motion Expo auf der Grazer Messe
- Finale Bauphase bei der Grazer Kunstuni
- Rathauskoalition ändert Objektivierungsrichtlinie für Postenvergabe
- Explodierende Spritpreise: FPÖ, ÖVP und WKO für Maßnahmen
- Eröffnung der ersten Motion Expo auf der Grazer Messe
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4 graz<br />
www.grazer.at <strong>11.</strong> MÄRZ <strong>2022</strong><br />
Explodierende Spritpreise<br />
FPÖ, ÖVP und WKO sagen<br />
Teuerungen den Kampf an<br />
Die Lebenserhaltungskosten steigen zur Zeit massiv an, wofür zu einem wesentlichen Teil Entwicklungen bei Treibstoff- und Energiekosten verantwortlich<br />
sind. Die steirische FPÖ präsentierte einen Maßnahmenkatalog gegen diese Teuerungen. Die WKO Steiermark stößt in ein ähnliches Horn.<br />
KK<br />
TEUERUNGSSTOPP. FPÖ und ÖVP präsentierten konkrete Vorschläge gegen Preissteigerungen. Eine<br />
Senkung der Mineralöl- und Mehrwertsteuer auf Sprit wird von der WKO Steiermark ins Spiel gebracht.<br />
Kurzfristige Lösung<br />
Von Christoph Zefferer<br />
christoph.zefferer@grazer.at<br />
Auch Wirtschaftsstadtrat Günter<br />
Riegler ist für kurzfristige Maßnahmen.<br />
Er kann sich als Soforthilfe<br />
vorübergehende steuerliche<br />
Erleichterungen vorstellen, um<br />
den Wirtschaftsstandort und die<br />
Lebensqualität in Graz zu sichern.<br />
„Mittelfristig“, so Riegler, „werden<br />
wir nicht umhinkommen, uns<br />
zum einen noch mehr in Richtung<br />
nachhaltiger Energieträger anzustrengen,<br />
zum anderen aber auch<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen,<br />
die den Menschen Arbeitsplätze<br />
und Wohlstand sichern.“<br />
Eine Schnellschätzung der<br />
Statistik Austria offenbart,<br />
dass die Inflation im Februar<br />
im Vergleich zum Vormonat<br />
um beachtliche 5,9 Prozent angestiegen<br />
ist. Das Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
warnt gar davor,<br />
dass Schätzungen von fünf bis<br />
sechs Prozent für das Gesamtjahr<br />
recht optimistisch seien. Vor allem<br />
die Treibstoffpreise gingen in den<br />
vergangenen Tagen rasant nach<br />
oben. Erstmalig belaufen sich die<br />
Kosten für Benzin und Diesel auf<br />
deutlich mehr als zwei Euro, ein<br />
Ende dieser Teuerungen ist auch<br />
aufgrund des Ukraine-Kriegs derzeit<br />
nicht in Sicht. Die steirische<br />
FPÖ nahm diese besorgniserregende<br />
Entwicklung als Anlass, um<br />
erneut konkrete Maßnahmen zu<br />
deren Bekämpfung zu fordern.<br />
„Eine freiheitliche Sammelinitiative,<br />
welche bereits im Oktober im<br />
Landtag eingebracht wurde und<br />
vorausschauend Maßnahmen zur<br />
Bekämpfung der Teuerungen zum<br />
Inhalt hatte, wurde von ÖVP und<br />
SPÖ monatelang schubladisiert<br />
und mit Allgemeinplätzen und<br />
dem Verweis auf bereits bestehende<br />
Maßnahmen abgespeist“, so<br />
Klubobmann-Stellvertreter Stefan<br />
Hermann. Locker lassen will<br />
man auf keinen Fall.<br />
Die Initiativen der Freiheitlichen<br />
beinhalten eine Spritpreisdeckelung,<br />
die Abkehr von der geplanten<br />
CO 2 -Steuer, eine Verdoppelung<br />
des Heizkostenzuschusses<br />
auf 240 Euro, die Einführung eines<br />
Stromkostenzuschusses für sozial<br />
Schwache sowie einen Teuerungsstopp<br />
bei Abgaben und Steuern.<br />
Der steirische EU-Abgeordnete<br />
Georg Mayer verweist darüberhinaus<br />
auf den direkten Zusammenhang<br />
der Preissteigerungen<br />
im Energiebereich mit dem Green<br />
Deal der EU-Kommission. Die<br />
rund um den Green Deal getroffenen<br />
politischen Entscheidungen<br />
würden maßgeblich zu den Rekordpreisen<br />
für Erdgas und Treibstoff<br />
beitragen.<br />
Sprit als Geldfresser<br />
„Es herrscht akuter Handlungsbedarf.<br />
Wir dürfen diesen enormen<br />
Preissteigerungen nicht länger<br />
tatenlos zusehen“, fordert auch<br />
WKO-Steiermark-Präsident Josef<br />
Herk. Konkret macht sich Herk für<br />
eine temporäre Aussetzung der Mineralölsteuer<br />
auf Treibstoffe, wodurch<br />
der Literpreis um 40 bis 50<br />
Cent fallen würde, stark. Zusätzlich<br />
plädiert er für eine zeitlich begrenzte<br />
Halbierung der Mehrwertsteuer<br />
auf Treibstoffe. Damit könne ein<br />
vergleichsweise normales Preisniveau<br />
wiederhergestellt werden.<br />
Untragbare Situation<br />
„Die aktuelle Situation ist weder<br />
für Arbeitgeber noch für Arbeitnehmer<br />
tragbar. Niemand geht<br />
arbeiten, nur um sich den Weg<br />
zur Arbeit leisten zu können. Vor<br />
allem nicht, wenn der Staat durch<br />
die automatisch mit den Preisen<br />
mitsteigenden Steuern am meisten<br />
von dieser katastrophalen<br />
Entwicklung profitiert. Wenn wir<br />
nicht rasch handeln und dann ab<br />
Juli auch noch zusätzlich die CO 2 -<br />
Bepreisung einführen, droht uns<br />
eine Inflationsspirale, wie wir sie<br />
in der zweiten Republik noch nie<br />
gesehen haben“, macht sich der<br />
WK-Präsident auch für eine Verschiebung<br />
der CO 2 -Bepreisung<br />
stark. Herk bekennt sich auch zum<br />
Klimaschutz, würde die dafür notwendigen<br />
Maßnahmen jedoch auf<br />
einen leistbaren Zeitpunkt verschieben.<br />
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