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PINwand 336

Weinmailing Ausgabe April 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

Weinmailing Ausgabe April 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

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P I N W A N D n o 3 3 6<br />

WEINGUT SECKINGER | PFALZ<br />

Unkonventionelle Senkrechtstarter:<br />

„Sie werden immer besser!“ – Falstaff 2022<br />

Erlesene Weine und Feinkost<br />

April 2022


PINWAND no <strong>336</strong> April 2022<br />

DEUTSCHLAND<br />

Weingut Georg Breuer | Rheingau. 4<br />

Theresa Breuer genießt mit ihren unnachahmlichen, unverfälschten Weinen so etwas wie Kultstatus bei<br />

Rieslingfans! „Einige der feinsten, reinsten, elegant geradlinigen, aber komplexen trocken Rieslinge des<br />

gesamten Rheingaus!“ – Stephan Reinhardt (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

Weingut Seckinger | Pfalz . 14<br />

„Senkrechtstarter der deutschen Weinszene!“ – Gault&Millau<br />

Erfrischend „andere“ Weine, eine ganz eigenständige Interpretation ihrer Pfälzer Heimat!<br />

Weingut Seehof | Rheinhessen . 24<br />

Pinard de Picard proudly presents: Unser absoluter Publikumsliebling mit seinem neuem Jahrgang!<br />

„Spannend wie Hitchcock!“ (Florian Fauth) und mit einem unschlagbaren Preis-Genuss-Verhältnis!<br />

Inklusive Subskription der Lagenweine!<br />

ITALIEN<br />

San Jacopo | Toskana. 36<br />

Exzellente Chianti in Bio-Qualität. Herrlich authentische Weine ohne jedes Chichi.<br />

Unser Geheimtipp für die Toskanafraktion.<br />

Ampeleia | Maremma in der Toskana. 40<br />

Frisch eingetroffen: der neue „Unlitro“, ein Geniestreich! Gambero Rosso: „Kompromissloses Qualitätsstreben,<br />

ein persönlicher, innovativer Stil unter bestmöglicher Einbeziehung des Terroirs.“ Damit ist (fast) alles gesagt!<br />

SPANIEN<br />

Iria Otero | Rias Baixas, Ribeiro, Ribeira Sacra . 40<br />

„Um die die Zukunft zu gewinnen, muss man die Vergangenheit kennen!“ Die Rückbesinnung auf<br />

uralte Weinbautradition steht sinnbildlich für das „neue Spanien“. Einer der heißesten Geheimtipps aus<br />

Spaniens quirliger Weinszene!<br />

R. López de Heredia | Rioja. 52<br />

Wichtigster Faktor: Zeit. Weine wie vor 130 Jahren: die Ikone traditionellen Weinbaus in der Rioja,<br />

in Spanien, in der Welt! Legendär!<br />

FRANKREICH<br />

Domaine de Triennes | Provence. 58<br />

Burgund meets Provence: das Beste aus zwei Welten. Betörend südliche Weine mit burgundischem<br />

Esprit und der vielleicht schönste Rosé unseres Portfolios!<br />

Domaine Tariquet | Gascogne. 62<br />

Das bekannte und beliebte Aushängeschild für preis„werte“ und hochklassige Alltagsweine, u<br />

nser Bestseller für französische Weiß- und Roséweine voller Frische und Brillanz. Mit einem Jubiläum:<br />

Die Cuvée „Classic“ feiert ihren 40. (!) Geburtstag!<br />

Château Tour des Gendres | Bergerac. 70<br />

„Die ausgewogensten und ebenmäßigsten Weine des gesamten Bergerac!“ – Revue du Vin de France<br />

Pinard-Urgestein der ersten Stunde und Provokation für so manch ein renommiertes Château aus dem Bordelais!<br />

Domaine Joseph Voillot | Burgund . 78<br />

Eines unserer Lieblingsweingüter! Ursprüngliche, echte Pinot Noirs, Inbegriff des alten Burgunds und<br />

Vorzeigebetrieb in Volnay – mit einem genialen Jahrgang!<br />

Domaine des Aires Hautes | Minervois im Languedoc . 88<br />

Der nächste Coup: Höchste Wertung und „Best Buy“ der Vinum-Redaktion in einer großen<br />

Languedoc-Cru-Verkostung! Der Preis? In der Zehn-Euro-Klasse!<br />

Bouvet-Ladubay | Loire . 92<br />

Brandaktuell: „Bester Crémant des Jahres 2021!“ („Top 100 Weine des Jahres“ – Weinwirtschaft).<br />

Unser Crémant-Klassiker schlechthin, unschlagbar gut! Mit Probierpaketen!<br />

2<br />

PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


April 2022<br />

PINWAND no <strong>336</strong><br />

in unserer vorherigen Ausgabe präsentierten wir Ihnen die ersten<br />

Weine des Jahrgangs 2021. Gleich drei deutsche Betriebe<br />

sind es nun in der aktuellen <strong>PINwand</strong> No. <strong>336</strong>. Sie erlauben uns<br />

einen tieferen Einblick in diesen im besten Sinne angenehm<br />

klassischen und kühlen Jahrgang. Zum einen das Weingut Seehof<br />

mit den vielleicht urtypischsten Weinen Rheinhessens:<br />

Florian Fauth erlebte den Jahrgang wie ein von Hitchcock<br />

verfilmtes Drehbuch – spannungsgeladen und mit einer Auflösung,<br />

die man so niemals erwartet hätte, aber sicherlich niemals<br />

vergessen wird. Zum anderen das Weingut Seckinger, in<br />

dem die Uhren anders zu ticken scheinen, u. a. mit den frisch<br />

abgefüllten Lagenrieslingen des Jahrgangs 2020. Zu Recht wird<br />

das Weingut als Senkrechtstarter wahrgenommen. Der Falstaff<br />

hierzu: „Sie werden immer besser!“ Und dann auch Theresa<br />

Breuer, deren Rieslinge zur absoluten Spitze des Rheingaus<br />

zählen. Wenn wir schon bei den großen Klassikern sind:<br />

Aus dem Traditionshaus R. López de Heredia dürfen wir einige<br />

gereifte Raritäten anbieten, die wir zu einem echten „Schatzpinwand<br />

no <strong>336</strong><br />

Liebe Freunde von Pinard de Picard,<br />

kammer“-Paket für Sie geschnürt haben! Außerdem steht aus<br />

dem bildhübschen Jahrgang 2020, der speziell an der Côte de<br />

Beaune brilliert, eine weitere Perle Burgunds an: Joseph Voillot<br />

mit wunderbar ehrlichen Volnays und hochfeinen Pommards.<br />

PS: Einige von Ihnen haben es schon mitverfolgen können: In<br />

den letzten Tagen haben wir an einem Relaunch unseres Onlineauftritts<br />

gearbeitet, um vor allem auch die Nutzerfreundlichkeit<br />

auf mobilen Endgeräten zu verbessern. Schauen Sie<br />

doch mal vorbei!<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre<br />

unserer Pinwand!<br />

Versandkonditionen<br />

innerhalb Deutschlands!<br />

Frei Haus ab 95,00 €<br />

oder ab 12 Flaschen<br />

(Weine, Spirituosen & Olivenöle)<br />

Für Bestellungen unterhalb der Freihausgrenze erheben<br />

wir eine Versandkostenpauschale von 6,50 €<br />

KONTAKT<br />

Tel.: 06838/97950-0<br />

Email: info@pinard.de<br />

und das Team von Pinard de Picard<br />

3


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Georg Breuer<br />

THERESA<br />

BREUER<br />

RÜDESHEIM AM RHEIN<br />

Theresa Breuer: "Sie hat das<br />

Erbe ihres Vaters Bernhard nie<br />

als Ballast verstanden.“ urteilt<br />

Vinum und kürt sie zu einer<br />

der 25 Weinpersönlichkeiten<br />

Deutschlands<br />

4 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Georg Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

Große trockene Rieslinge aus Rüdesheimer,<br />

Rauenthaler und Lorcher Lagen<br />

„Nirgends sonst im Rheingau liegen Fülle und Finesse so nah beieinander wie hier, das gilt vom<br />

Gutswein bis zum Berg Schlossberg.“ – Eichelmann Weinguide 2022<br />

„Es sind Weine für die Kenner und Liebhaber des Unverfälschten – nicht plakativ, sondern tief.“<br />

– Falstaff Weinguide 2019<br />

„Theresa Breuer produziert weiterhin einige der feinsten, reinsten und elegantesten geradlinigen,<br />

aber komplexen trockenen Rieslinge des gesamten Rheingaus. Ihr legendärer Berg Schlossberg aus<br />

Rüdesheim ist dabei nicht mehr der einzige Super-Grand-Cru im Portfolio.“<br />

– Stephan Reinhardt (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

„Eine sehr gute Kollektion, bei der die gutsinterne Lagenhierarchie uneingeschränkt<br />

zur Geltung kommt.“ – Vinum Weinguide 2022<br />

„Wo immer wir können, tauschen wir flache gegen steile Lagen,“<br />

sagt Theresa Breuer. Wir befinden uns direkt im Ortskern von<br />

Rüdesheim, in einer „Garage“ neben einem alten Gutsgebäude.<br />

Theresa Breuer, Weingutsleiterin des Weinguts Georg Breuer,<br />

zeigt uns stolz ihr Reich auf der Kopie einer Katasterkarte, die<br />

einfach an eine Wand gepinnt ist: Über 150 Parzellen sind hier<br />

eingezeichnet, die zu Lesebeginn – die Karte dient dem Team<br />

als Ernteplan – erst stellenweise markiert sind. In den nächsten<br />

Tagen werden einige der großartigsten Weine Deutschlands<br />

aus den legendären Rüdesheimer und Rauenthaler Lagen eingefahren.<br />

Natürlich aus Rieslingtrauben. Denn das Weingut<br />

Georg Breuer steht wie kaum ein anderes in Deutschland für<br />

exzellente trockene Rieslinge. Theresas Vater, Bernhard Breuer,<br />

zählte zu den Vordenkern des Weinbaus in Deutschland, eine<br />

der prägenden Figuren dessen, was man heute mit Fug und<br />

Recht Weinhochkultur nennen kann. Er formulierte damals An-<br />

WEINGUT GEORG BREUER<br />

5 STERNE<br />

EICHELMANN Weinguide 2022<br />

& FALSTAFF Weinguide 2022<br />

4,5 STERNE<br />

VINUM Weinguide 2022<br />

„FAIR’N GREEN“-MITGLIED<br />

sprüche, etablierte Parameter, die auch heute nichts von ihrer<br />

Gültigkeit eingebüßt haben und die für eine neue Generation<br />

von erfolgreichen Winzern noch immer maßgeblich sind. Tief<br />

in den 1980ern, als in Deutschland viele, wenn nicht sogar die<br />

meisten Winzer noch hauptsächlich um größtmögliche Reife<br />

kämpften, setzte er auf Spitzenqualität, legte den Grundstein<br />

für die heutigen Großen Gewächse und vinifizierte nur kurze<br />

Zeit später einige der besten trockenen Rieslinge. Als überzeugter<br />

Botschafter der Qualität deutscher Weine galt seine Leidenschaft<br />

auch dem Reisen und kulturellen Austausch mit den verschiedenen<br />

Weinnationen.<br />

Heute (und das seit dem Jahrgang 2004) leitet seine Tochter<br />

Theresa mit großem Geschick und Erfolg das Weingut. Betriebsleiter<br />

ist seit vielen Jahren Hermann Schmoranz, Markus<br />

Lundén der Kellermeister. Gemeinsam mit Theresa Breuer prägen<br />

sie den Stil des Hauses, wie es schon bei Bernhard Breuer<br />

der Fall war („Nur wenige deutsche Winzer verstehen<br />

sich so gut auf lagerfähigen, trockenen Riesling wie dieses<br />

Team.“ Vinum Weinguide 2019). Eine nachhaltige Bewirtschaftung<br />

der Weinberge ohne Einsatz von Herbiziden und<br />

Pestiziden (das Weingut ist Mitglied im Verein Fair’n Green)<br />

sowie ein geduldiger und wenig invasiver Ausbau im Keller<br />

im Stück- und Doppelstückfass sind die wichtige Elemente<br />

der DNS des Weinstils.<br />

Bei den Rieslingen dreht sich für Theresa alles um die perfekte<br />

Balance – das Wetteifern um spätmögliche Lesetermine<br />

wäre der Gegenentwurf zu ihren Credo. Die charakteristische<br />

Eigenschaft der Breuer-Weine aus großen Lagen ist<br />

das Reifepotenzial. In der Jugend oft etwas<br />

5


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Georg Breuer<br />

verschlossen, fast minimalistisch, entwickeln sie sich auf der<br />

Flasche zu den größten trockenen Rieslingen Deutschlands.<br />

Wir haben es schon oft erlebt, dass auf 10-Jahresproben besonders<br />

die Weine aus dem Rüdesheimer Schlossberg und<br />

Rauenthaler Nonnenberg auf den Spitzenpositionen landeten,<br />

die wir in ihrer Jugend ob ihrer leisen Töne zunächst gar nicht<br />

so spektakulär wahrgenommen hatten. Rieslinge wie aus einer<br />

anderen Zeit! Sie wirken stilistisch wie losgelöst von marktwirtschaftlichen<br />

Zwängen oder Moden, strahlen eine innere Größe<br />

aus, die auf echten Qualitätsmaximen beruht. Und große Weine<br />

brauchen nun mal auch Zeit, um ihr enormes Potenzial auf<br />

höchstem Niveau zu beweisen. Der Gault&Millau beschreibt<br />

den Breuer’schen Stil wie folgt: „So souverän wie ihre Macherin<br />

zeigen sich die Weine: ungeheuer fein und zartgliedrig, doch zugleich<br />

mit Kraft und Substanz für die lange Reife. Sie spielen das<br />

Register der leisen Töne, sind auf die Reife ausgelegt, brauchen<br />

Zeit und Luft. Mit stiller Kraft zeigen sie das Gesicht des Rüdesheimer<br />

Bergs.“<br />

Werte Kunden: Es war uns schon viele Jahre lang ein großes Anliegen,<br />

Ihnen Theresa Breuers Weine näherbringen zu können,<br />

gehören sie doch (naturgemäß!) zu unseren privaten Lieblingsweinen.<br />

Mit ihrer ungekünstelten Art stehen sie wie die Winzerin<br />

selbst für eine echte, lebendige, „atmende“ Weinkultur,<br />

beruhend auf klaren Prinzipien, der Tradition verpflichtet, der<br />

unbekannten Zukunft die Stirn bietend. Oder wie der Falstaff,<br />

der Theresa zur Winzerin des Jahres 2016 kürte, es treffend<br />

beschreibt: „Das begeisternde an Theresa Breuers Art, dieses<br />

Weingut zu führen, ist, wie kongenial sie dem Markenkern nachspürt,<br />

ihn aufnimmt und weiterträgt. Dabei verleiht ihre – wenn<br />

man so sagen kann – reflektierte jugendliche Unbekümmertheit<br />

der Tradition den höchsten Glanz, den diese bekommen kann:<br />

denjenigen einer Erfrischung. So, dass sich das Alte nicht überholt<br />

und dennoch mit einer neuen Epoche in Einklang gerät.“<br />

Für viele (die meisten!) Weinliebhaber rangiert das Weingut<br />

Breuer unter „Weltklasse“, dabei finden sich Theresas bewusst<br />

leisen Weine nur selten auf den Spitzenplätzen aktueller Bewertungslisten.<br />

Befragt man indes Rieslingliebhaber, Sommeliers<br />

und Winzerkollegen nach der Güte der Weine, ist die Meinung<br />

einhellig: absolute Spitzenklasse, ohne Wenn und Aber – echte<br />

Trouvaillen (die Spitzengewächse sind leider vergleichsweise<br />

rar), die sich enormer Wertschätzung erfreuen.<br />

„GB CHARM“ RIESLING<br />

HALBTROCKEN, 2021<br />

„Charm“-ant!<br />

DRG040121 „GB Charm“ Riesling halbtrocken, 2021<br />

DV 11,5% Vol. 16,00 €/l 12,00 €<br />

Theresa Breuers „GB“-Linie bildet die Basis des Weinguts. Bei<br />

diesem Riesling handelt es sich um Trauben aus allen drei Ortschaften,<br />

in denen das Weingut Lagen besitzt: Rüdesheim,<br />

Rauenthal und ab seit dem Jahrgang 2019 auch Lorcher Lagen.<br />

Ausgebaut im Edelstahl, konzentriert sich bei diesem Wein alles<br />

auf das Wesentliche: den erfrischenden und leichtfüßigen Charakter<br />

der Riesling-Traube. Seine natürliche Fruchtsüße stellt<br />

sich bestens gegen die rieslingtypische Säure, ein herrlicher Pas<br />

de deux, der ihm – und dies ist Theresa besonders wichtig – die<br />

nötige Balance aus Frucht, Körper und Säure verleiht. Er duftet<br />

nur subtil nach Aprikosen und Grapefruit, wird von einer Kühle<br />

und Würze begleitet. Am Gaumen bleibt er zart cremig und<br />

schmeckt eher trocken, ohne allerdings kantig daherzukommen,<br />

ganz im Gegenteil, dieser „Charm“ ist fast unwiderstehlich<br />

trinkanimierend. Die tiefgründigen Böden aus Schiefer, Quarzit<br />

und Lehm verleihen ihm dabei bereits mineralische Tiefe, die<br />

man nur selten in dieser Preisklasse findet. Das ist ein in allen<br />

Belangen „fröhlicher“ Riesling, der seinen Name nicht von ungefähr<br />

trägt. Er eignet sich als genialer Aperitif und gibt einen<br />

vorzüglichen Konterpart zu schärferen asiatischen Speisen ab.<br />

Höchst charmanter Einstieg in die Welt der Breuer’schen Weine<br />

aus dem schönen Rheingau!<br />

Zu genießen ist dieser wunderbare Alltagswein ab sofort und bis<br />

mindestens 2025.<br />

6 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Georg Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

„GB SAUVAGE“ RIESLING<br />

TROCKEN, 2021<br />

Elegant domestizierte Wildheit<br />

– alles andere als spießig!<br />

DRG041421<br />

„GB Sauvage“ Riesling trocken, 2021 DV<br />

11,5% Vol. 16,00 €/l 12,00 €<br />

Alles andere als spießig Mit ihren Ortsweinen spielt Theresa<br />

Breuer die Terroir-Karte und dekliniert die Ortschaften und<br />

Geologie des Rheingau. Bei ihrer „GB“-Linie geht es darum,<br />

den Charakter des Weinguts im Einstiegsbereich präzise abzubilden.<br />

Daher stammt dieser Gutsriesling auch aus allen drei<br />

Ortschaften, in denen das Weingut Georg Breuer Weinlagen<br />

besitzt. Das sind Rüdesheim, Rauenthal und Lorch. Ausgebaut<br />

im Edelstahl und trocken vergoren, zeigt dieser Riesling keinerlei<br />

Spießigkeit, sondern rückt einem mit seiner stahligen aber<br />

doch auch fruchtintensiven Art näher, ohne sich anzubiedern.<br />

Im Bouquet fruchtreduziert, zeigt sich der Riesling nobel und<br />

zurückhaltend. Er wirkt komplex und kühl. Ein Hauch Aprikosen<br />

steigt aus dem Glas, dazu kühle und steinige Noten. Am<br />

Gaumen haben wir hier einen wunderbar klaren und vibrierend<br />

frischen Riesling, dessen feine Anklänge an Aprikosen und<br />

Mirabellen von der guten Grundreife des Jahrgangs 2021<br />

sprechen aber eben auch von den hohen Extrakten und der distinkt<br />

griffigen Säure, die hier bestens integriert für ein langes<br />

Finale und Frucht-Säure-Spiel sorgt. Das ist präzise, kühl und<br />

in seiner wilden Art stets markant. Eben Riesling sauvage!<br />

„GB GRIS“ GRAUBURGUNDER<br />

TROCKEN, 2021<br />

Betörend schlanker Pinot Gris aus dem Rheingau!<br />

DRG040221 „GB Gris“ Grauburgunder trocken, 2021<br />

DV 11,5% Vol. 20,00 €/l 15,00 €<br />

Die Trauben dieses Grauburgunders stammen von Rheingauer<br />

Weinbergen mit flach- bis tiefgründigen und steinigen<br />

Lehmböden. Die Schichten sind hier, wie bei den großen Lagen<br />

aus Rüdesheim und Rauenthal, von Quarzit und Schiefer<br />

durchzogen. Im Weingut Georg Breuer dreht sich alles um<br />

Balance und Feinheit. Daher sieht dieser Alltagswein auch<br />

keinen Ausbau im Holz. Wie schon beim Riesling „Charm“<br />

aus selbiger Linie, dreht sich hierbei alles um das Wesentliche<br />

der Rebsorte, eine Reduktion auf deren Kern. Eine sehr<br />

weiche Säure, eine intensive und klare Frucht bei mittelkräftigem<br />

Körper ergeben eine wunderbare Alternative zu<br />

rassigeren Rieslingen. Er duftet verführerisch nach Golden-<br />

Delicious-Äpfeln, Honigmelonen und weißen Blüten. Am<br />

Gaumen spielt er vollmundig auf, zart cremig und dank seines<br />

niedrigen Alkoholgehalts von lediglich 11,5 Vol-%. weckt<br />

jeder Schluck Lust auf ein weiteres Glas. Ein wunderbarer<br />

Essensbegleiter zum Kalbsschnitzel, Spargelgerichten oder<br />

Pilz- und Pastagerichten.<br />

Zu genießen bei 10–12 °C und bis 2025.<br />

Zu genießen ist dieser rassige Gutswein ab sofort<br />

und bis mindestens 2026.<br />

7


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Georg Breuer<br />

RIESLING RÜDESHEIM „ESTATE“, 2020<br />

„Ein ziemlich ernsthafter Wein“ schrieb Stuart Pigott über den 2019er.<br />

„Ein ziemlich genialer Wein“ schreiben wir über den Nachfolger von 2020!<br />

DRG040320 Riesling Rüdesheim „Estate“, 2020 DV 11,5% Vol. 22,00 €/l 16,50 €<br />

Das jährliche „Estate-Spiel“ ist seit 2020 noch ein wenig<br />

spannender geworden! Wie jedes Jahr macht der<br />

Vergleich der Breuer’schen Ortsweine richtig Spaß,<br />

denn ihr Ausbau ist identisch, sie reifen nach der Spontangärung<br />

in Edelstahl, dann im großen Holz. Doch<br />

unterscheidet sie das Terroir deutlich, also Mikroklima,<br />

vor allem der Boden sowie dessen Neigung und damit<br />

die Ausrichtung zur Sonne.<br />

Bei der Rüdesheimer Variante nutzt Theresa Breuer<br />

die flacheren Lagen des Weinguts. Die sind von Schiefer,<br />

lehmigen Kiesböden wie auch von Quarzit geprägt,<br />

und genau der ist es, der dem Wein immer sein<br />

markantes rauchiges Markenzeichen verleiht. Das gilt<br />

auch wieder für den 2020er-Jahrgang, bei dem sich der<br />

Rüdesheim Riesling „Estate“ mit dieser sehr rauchigen<br />

Note öffnet, zu der sich dann nach und nach reife Kernund<br />

Steinobstnoten gesellen sowie ein wenig steinige<br />

und kräutrige Würze. Beim Vergleich mit dem „Rauenthal“<br />

zeigt sich dieser Wein von einer möglicherweise<br />

charmanteren, in jedem Fall fruchtigeren Seite.<br />

Das bestätigt sich auch am Gaumen: Der „Rüdesheim“<br />

präsentiert sich ganz archetypisch als Rheingau-<br />

Riesling mit reifer, seidiger Säure und dieser ganz<br />

unnachahmlichen Verbindung aus Schiefer, Quarz und<br />

Frucht, die in einem leichten Petrolton aufgehen, zu<br />

der sich eine ganz feine Fruchtsüße gesellt, die dann<br />

von der Säure aufgefangen wird. Bei aller Trinkfreude,<br />

die der Wein jetzt schon bietet, sollte man sein<br />

exzellentes Reifepotenzial nicht unterschätzen. Stuart<br />

Pigott, der diese Weine für James Suckling bewertet<br />

hat, zückte zuletzt 93 Punkte für den „Rüdesheim“ (ein<br />

Punkt mehr als seinerzeit für den „Rauenthal“). Wie er<br />

sich diesmal entscheiden wird, steht noch in den Sternen,<br />

dass Theresa aber das Vorjahresniveau gehalten,<br />

womöglich sogar übertroffen hat, ist für uns eindeutig.<br />

Grundsätzlich sind ihre „Estates“ State of the Art, und<br />

sicher auch über die Kategorie „Ortswein“ hinaus!<br />

Dieser Riesling ist ab sofort zu genießen, erreicht seinen<br />

Höhepunkt aber sicher erst zwischen 2025 und 2030.<br />

8 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Georg Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

RIESLING LORCH „ESTATE“, 2020<br />

Wieder Ortswein, wieder großes Kino! Mit dem Lorcher Riesling<br />

ist das grandiose Terroir-Trio mehr als komplett!<br />

DRG041320 Riesling Lorch „Estate“, 2020 DV 12% Vol. 22,00 €/l 16,50 €<br />

Voilà, der zweite Jahrgang des Neuzugang im Estate-Portfolio<br />

und unser jüngstes „Studienobjekt“: der<br />

„Lorch“! Vor rund drei Jahren sorgte Theresa für großes<br />

Aufsehen, als sie sieben Hektar Lorcher Lagen übernahm.<br />

Ein Neuerwerb, der so nicht geplant war, da<br />

längst überfällige Investitionen in den über Jahrzehnte<br />

gewachsenen Keller und das Gutsgebäude anstanden.<br />

Doch jene Lagen kommen nicht von ungefähr, sie stammen<br />

vom Weingut Altenkirch und ihrer Eigentümerin,<br />

Franziska Breuer, der Ehefrau von Bernhard Breuers<br />

Bruder. Dieser gründete damals ein eigenes Weingut,<br />

nachdem klar war, dass die beiden Brüdern unterschiedliche<br />

Vorstellungen von der Zukunft des Weinguts<br />

hatten. Nachdem sich aber herauskristallisierte,<br />

dass sich für das Weingut Altenkirch kein Nachfolger<br />

finden würde, wandte sich Franziska Breuer an Theresa.<br />

Und so wurde eine Generation später wieder zurückgeführt,<br />

was zusammengehört – eine schöne Anekdote<br />

und noch glücklichere Fügung! Doch nicht nur historisch<br />

gibt es hier viel zu erzählen, das Lorcher Terroir hat<br />

auch ansonsten viel zu bieten. Denn Theresa reizte es<br />

enorm, hier eine andere Facette des Rieslings herauszuarbeiten.<br />

Der Boden ist hier, ähnlich wie in Rüdesheim,<br />

von kleinteiliger Struktur – die Cuvée aus den drei<br />

Lagen Krone, Kapellenberg und Schlossberg, stammt<br />

vom Schiefer und Quarzit-Terroir. Die Verteilung des<br />

Gesteins verhält sich hier ähnlich wie im Rüdesheimer<br />

Berg. „Die Lagen in der Nähe zum Wasser haben<br />

mehr Schieferanteil, jene höher gelegenen mehr<br />

Quarzit. Der Boden ist hier sehr steinig. Wir sind hier<br />

eben mehr im Mittelrheintal als im Rheingau.“<br />

92+ Punkte<br />

FALSTAFF<br />

92+ Punkte –<br />

FALSTAFF Weinguide<br />

2022<br />

Das ergibt einen herrlich mineralischen, feingewobenen<br />

Riesling, und doch ist er im Trio der<br />

Ortsweine in diesem Jahr der „substanziellste“.<br />

Das Bouquet ist von Steinobst geprägt, dazu<br />

ein leicht exotisch anmutendes „Parfum“, das<br />

niemals ins Üppige ausschert, eher kühl und<br />

Sekundenbruchteile lang (weih)rauchig wirkt.<br />

Am Gaumen anregend saftig und mit einem<br />

gewissen oomph – wieder aromatisches Steinobst<br />

(Pfirsich, Nektarine) – sowie einer so<br />

präsenten wie präzisen, dabei perfekt integrierten<br />

Säure ausgestattet, die sich auch im (langen)<br />

Nach- hall überaus anregend bemerkbar<br />

macht. Ein herrlich charmanter, aromatisch<br />

dichter, straff strukturierter, dabei leichtfüßiger<br />

Wein, der uns fasziniert zum nächsten Glas<br />

greifen lässt!<br />

Ab sofort ein Genuss, und das bis sicherlich 2030.<br />

Die Kunst spielt bei den Breuers nicht nur<br />

auf den Etiketten des Rüdesheim Berg<br />

Schlossberg eine große Rolle. Auch im Keller<br />

des Weinguts zieht sich diese Linie fort.<br />

9


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Georg Breuer<br />

„Mit Beharrlichkeit und<br />

stilistischem Feingefühl<br />

hat Theresa Breuer in<br />

den letzten Jahren einen<br />

Rieslingstil geschaffen,<br />

der Kultcharakter<br />

erlangt hat: mineralisch<br />

und aufs Wesentliche<br />

reduziert, dabei mit innerem<br />

Reichtum – und,<br />

wie man weiß, mit sicherem<br />

Reifevermögen.“<br />

– Falstaff<br />

95 Punkte<br />

SUCKLING<br />

RIESLING „TERRA MONTOSA“, 2020<br />

Unter den „111 deutschen Weinen, die man getrunken haben muss“!<br />

„Sehr anspruchsvoller und super-mineralischer, rassiger Riesling“ – James Suckling<br />

DRG040520 Riesling „Terra Montosa“, 2020 11,5% Vol. 33,33 €/l 25,00 €<br />

„Das große Thema bei Breuers ist lagerfähiger, trockener<br />

Riesling. Und zwar leichter. Ein Höchstmaß an<br />

Komplexität bei einem Minimum an Alkohol. … Die<br />

Rieslinge des Hauses sind schlank, geschliffen, mineralisch,<br />

duften nach Zitrus, hellem Pfirsich und Sommerwiese.<br />

Auch der „Terra Montosa“ – übersetzt: steile<br />

Erde. … Kaufen Sie niemals nur eine Flasche davon.<br />

Sie werden immer eine zweite brauchen. Mindestens.“<br />

So schreibt Carsten Henn, der ehemalige Chefredakteur<br />

des Vinum-Guides und Autor zahlreicher Weinbücher,<br />

über Theresa Breuers „Terra Montosa“. In seiner<br />

kleinen Bibel der „111 deutsche Weine, die man getrunken<br />

haben muss“ darf dieser Wein natürlich nicht<br />

fehlen. Wer weiß, um welchen genialen Ausgangsstoff<br />

es sich hierbei handelt, wundert sich kaum darüber,<br />

dass der Terra Montosa“ seit vielen Jahren einer der<br />

begehrtesten Rheingau-Rieslinge darstellt. Hierbei<br />

handelt es sich nämlich um nichts anderes als eine<br />

abgestufte Cuvée aus den vier großen Lagenweinen.<br />

In Rüdesheim wären das der Berg Roseneck, der Berg<br />

Rottland und Berg Schlossberg, im kühlen Rauenthal<br />

die Monopollage Nonnenberg.<br />

Der aktuelle Terra Montosa“ von 2002 duftet fein nach<br />

Zitronen und Birnen. Eine feine Würze in Form von<br />

frischem Hopfen umgibt den Riesling, verleiht ihm<br />

eine eigene Dimension, die in seiner jugendlichen<br />

Phase von weißen Blüten umspielt wird. Am Gaumen<br />

zeigt sich der Riesling kräftig. Am Gaumen verbindet<br />

sich all das Helle mit einer seidigen Eleganz, die von<br />

der vibrierenden 2020er-Säure begleitet wird, die am<br />

Gaumen dann immer präsenter wird. Und mit dieser<br />

Präsenz wird auch dieser Riesling immer tiefer und<br />

komplexer und bildet eine perfekte Balance. Auch Stuart<br />

Pigott (Suckling-Verkoster für Deutschland), zeigt<br />

sich begeistert vom „Terra Montosa“ und schrieb:<br />

„Sehr anspruchsvoller und super-mineralischer, rassiger<br />

Riesling, der im langen Abgang diamanthell und<br />

sehr filigran ausfällt.“<br />

Kurzum: Genialer Riesling zum kleinen Preis mit enormem<br />

Potenzial. Ein Riesling, der wie Kellers „Von der<br />

Fels“, Tim Fröhlichs „Schiefergestein“‘ oder die Terroirweine<br />

von Rebholz zu den „kleinen Großen Gewächsen“<br />

zählt. Die hier eingehenden Trauben werden das<br />

ganze Jahr über mit dem Ziel gehegt und gepflegt, in<br />

die großen Lagenweine einzugehen und erfahren somit<br />

die gleiche Sorgfalt wie die Spitze der Kollektion.<br />

Zu genießen ab sofort, Potenzial bis 2035.<br />

10 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Georg Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

PFAFFENWIES RIESLING TROCKEN, 2020<br />

„Der Riesling aus der Lorcher Lage Pfaffenwies dekliniert den bekannten abgeklärten<br />

Stil des Weinguts hin zu einer Pikanz und Kühle, wie sie wohl nur in Lorch zu erzielen<br />

sind.“ – Falstaff Weinguide 2022<br />

„Die Pfaffenwies ist schwer bewirtschaftbar, hat dafür alte Knorzen,<br />

echte Zauberstöcke!“ – Theresa Breuer<br />

DRG041520 Pfaffenwies Riesling trocken, 2020 12% Vol. 78,66 €/l 59,00 €<br />

Als wir Theresa vor wenigen Jahren trafen, war der<br />

Erwerb der Lorcher Lagen brandneu – wir konnten<br />

noch keinen Wein verkosten. Daher erinnern wir<br />

uns gut an Theresas Worte, dass es nun darum ginge<br />

das Terroir zu verstehen, und wenn die Zeit reif<br />

wäre, vielleicht in 5 bis 10 Jahren, würde es auch einen<br />

Lorcher Lagenwein geben. Keiner von uns hätte<br />

wohl gedacht, dass dies gleich im ersten Jahr der Fall<br />

sein würde. Doch 2019 stimmte einfach alles, und<br />

wir möchten nicht unerwähnt lassen, dass vor allem<br />

auch Außenbetriebsleiter Hermann Schmoranz<br />

und Kellermeister Markus Lundén Theresa ermutigten,<br />

alle Pläne über Bord zu werfen und diesen Lagenwein<br />

separat zu füllen – vielen Dank! Denn er stach<br />

bei den Blindproben im Keller wohl derart heraus,<br />

wollte sich in keiner Cuvée verstecken, zeigte so starken<br />

Charakter, dass es fast frevelhaft gewesen wäre,<br />

diesen Wein als Ortswein zu füllen. „Für uns ist die<br />

Pfaffenwies auch die spannendste Lage unserer Lorcher<br />

Weinberge, weil hier die größte Vielfalt in den<br />

einzelnen Parzellen herrscht. Der Lorcher Berg funktioniert<br />

wie der Berg Schlossberg in Rüdesheim, den ja<br />

eben auch ausmacht, die ganze Varianz des Rheingaus<br />

zu verkörpern. Denn normalerweise arbeitet man im<br />

Rheingau stets in einem Korridor, im Schlossberg fassen<br />

wir aber die Dimension des ganzen Bergs in einem<br />

Wein zusammen.“ so Theresa. Beim Pfaffenwies hat<br />

man es Lagen mit einer enormen Nähe zum Rhein bis<br />

hoch unter den Wald zu tun. Eine Dimension mit 250<br />

Metern Höhenunterschied wird hier eingefangen! Das<br />

äußerst sich auch im Boden, denn im unteren Teil der<br />

Pfaffenwies, die keiner Flurbereinigung zum Opfer fiel<br />

– übrigens Rebstöcke, die im Kernstück in den 1960ern<br />

gepflanzt wurden – prägt Schiefer die Lage, in weiter<br />

oben dann Quarzit. „Die Pfaffenwies ist schwer bewirtschaftbar,<br />

hat dafür alte Knorzen, echte Zauberstöcke!“<br />

schwärmt die glückliche Winzerin über ihr<br />

Erstlingswerk.<br />

wirkt „gletschern“ und rund, ja fast poliert in seiner<br />

angenehm unsperrigen Art. Eine feine Frucht, jene von<br />

Zitronen, zieht sich durch diesen druckvollen und auch<br />

salzig-mineralischen Riesling. „Es ist in der Pfaffenwies<br />

morgens kühl, zudem hat man mehr Wasser im Weinberg,<br />

dies ergibt eine knackige Säurestruktur. Lorch<br />

ist immer gelbfruchtiger und saftig, hat aber auch etwas<br />

Salziges, weil die Rebstöcke, die hier älter als im<br />

Rüdesheimer Berg sind, niedrige Erträge liefern. Wir<br />

mussten hier gar nicht viel anders machen, konnten es<br />

aber auch nicht, weil der Weinberg bereits derartig gut<br />

eingestellt und selbstregulierend ist.“ Dieser Wein, liebe<br />

Kunden, ist die Verkörperung eines neuen Terroirs<br />

aus einem der besten Weingüter des Rheingau und –<br />

unserer Meinung nach – eine Sternstunde des Hauses<br />

Georg Breuer.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2024<br />

bis 2037.<br />

94 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

Aus den rund zwei Hektar Besitz hat Theresa einen<br />

grandiosen, ja genialen Riesling gezaubert, der nun<br />

im Nachfolgejahrgang bereitsteht (und gleich sensationelle<br />

94 Punkte im Falstaff einsammelt). Er duftet<br />

zunächst nach Pfirsich, grünem Tee und zeigt sich am<br />

Gaumen enorm verspielt. Er besitzt keine harte Struktur,<br />

die von Maischestandzeiten geprägt ist, sondern<br />

11


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Georg Breuer<br />

RIESLING SEKT BRUT, 2019<br />

Breuer-Riesling mit Perlen!<br />

DRG041219 Riesling Sekt Brut, 2019 12,5% Vol. 21,33 €/l 16,00 €<br />

Was wäre das Weingut Breuer ohne seinen klassischen<br />

Riesling-Sekt? Kaum eine andere Rebsorte eignet<br />

sich in unseren nördlichen Breitengeraden derart<br />

gut für die Erzeugung eines feinen und frischen<br />

Schaumweins wie der Riesling. Ihre natürliche Säure<br />

sowie ihre mineralische und präzise Aromatik prdäestinieren<br />

diese Sorte zur Basis eines idealen Grundwein.<br />

Dieser Brut-Sekt, der ganz nach traditioneller<br />

Methode (Flaschengärung!) produziert wurde,<br />

stammt ausschließlich aus südlich ausgerichteten<br />

Steillagen aus dem Rüdesheimer Berg Schlossberg<br />

und Rauenthaler Nonnenberg, den beiden Spitzenlagen<br />

des Weinguts! 2019 ist der aktuelle Vertreter,<br />

den Theresa hier bewusst etwas früher dégorgiert<br />

hat. Die hohe Grundreife des Traubenmaterials ergibt<br />

einen schon jetzt herrlich knackigen, weil rezenten<br />

und frischen Sekt, dessen kürzere Hefestandzeit<br />

den Rebsortencharakter vorzüglich bewahrt. Daher<br />

unsere Einschätzung: Schmeckt wie Breuer-Riesling,<br />

eben nur mit Perlen!<br />

Der hellgoldene „Brut“ entwickelt ein feines Schaumkrönchen,<br />

das wunderbar geschmeidig und feinporig<br />

im Glas abschmilzt, um dann den intensiven Duft<br />

dieses Sekts preiszugeben: Noten von weißen Blüten,<br />

auch Quitten, Äpfeln und Aprikosen – Aromen,<br />

die sich so auch in einem Rheingau- Riesling finden.<br />

Am Gaumen, dies überzeugt uns am meisten, ist die<br />

Perlage hauchfein – das Qualitätsmerkmal eines<br />

geduldigen Ausbaus. Man nimmt sofort die intensive<br />

Rieslingaromatik wahr, die sich in diesem Jahrgangssekt<br />

zeigt. Ein Apéritif-Riesling-Sekt? Auch, würden wir<br />

sagen! Denn diesem hier gelingt der gekonnte Spagat<br />

zwischen anregender Frische und doch stoffigem<br />

Körper, intensive Aromatik inklusive, sodass man<br />

gleich zum Essen übergehen könnte. Häufig fällt bei<br />

Weinen wie diesem der Vergleich mit den wesentlich<br />

berühmteren Schäumern französischer Provenienz<br />

– hier weder angebracht noch nötig. Denn so einen<br />

Sekt, gibt es nur in Deutschland! Zumal so besonders<br />

gut gelungen gelungen wie der von Theresa Breuer<br />

aus Rüdesheim. Preis-Genuss-Verhältnis? Fantastisch!<br />

Ab sofort bis 2024+.<br />

12 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Georg Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

„GEORG BREUER“ SEKT BRUT, 2009<br />

Trocken und komplex – Breuers großer Brut 2009 est arrivé!<br />

DRG040909 „Georg Breuer“ Sekt Brut, 2009 12,5% Vol. 48,00 €/l 36,00 €<br />

Sekte wie dieser waren in den letzten Jahren der Motor,<br />

diesem Segment auch in Deutschland endlich die Anerkennung<br />

(und berechtigten Preise) zu gewähren.<br />

Denn so minimalistisch die Flasche aus dem Rheingau<br />

mit ihrem Porzellanlabel wirkt, die wichtigsten Daten<br />

sind klar zu erkennen: Vintage 2009 und das Dégorgierdatum,<br />

zwölf Jahre nach der Lese. So lange hatten<br />

die vier Rebsorten Zeit, sich perfekt zu vermählen –<br />

und die begehrte feine Kohlensäure eines lange „sur<br />

lie“ gereiften Schaumweins auszubilden.<br />

Jetzt könnte die in der Champagne entlehnte Assemblage<br />

natürlich auch üppige Tropenfrucht ergeben, doch<br />

Theresa Breuer geht nicht nur bei der Dosage den kargen,<br />

den trockenen Weg. Selbst der Riesling, der den<br />

Weltruf des Weinguts Georg Breuer begründet hat,<br />

fungiert hier nur als kleiner Zusatz bei der Flaschengärung.<br />

Wobei auch nicht der Chardonnay, sondern<br />

die nussigen Noten des Weißburgunders den Ton angeben.<br />

Der weiß gepresste Spätburgunder wiederum<br />

liefert „weinige“ und fruchtige Noten, wenn auch der<br />

säuerlich-frischen und keinesfalls kitschigen Natur. Das<br />

Ergebnis ist ein großer Sekt, der ursprünglich ab 1987<br />

nur als festliche Magnum erhältlich war. Mittlerweile<br />

gibt es auch die Impérial von Breuers Brut, der auch<br />

das Terroir der Steillagen klar spürbar macht. Denn bereits<br />

der Duft signalisiert, dass die berühmte Rieslinglage<br />

Berg Schlossberg die Schieferwürze keinesfalls<br />

gepachtet hat – auch Schaumwein kann nach Sesam,<br />

trockenem Rauch und angekokelter Orangenzeste<br />

duften! Dazu kommt die Apfel- und Birnenfrucht der<br />

weißen Rebsorten; die Hefe bleibt als Schwundstufe<br />

elegant im Hintergrund. Der hohe Qualitätsausweis<br />

dieses zwölf Jahre gereiften Schaumweins liegt in der<br />

ebenso druckvollen, wie feinen Perlage, die tiefgreifend<br />

und ganz anders als bei jugendlichen Schäumern<br />

für den taktilen Reiz sorgt. Geröstete (Hasel-)Nüsse<br />

und ein herber Grundcharakter, irgendwo zwischen<br />

Grapefruitschale und Mirabelle, kommen klar auf die<br />

Zunge, vor allem die Struktur und Noblesse dieses Vintage<br />

2009 beeindruckt. Nicht, dass er es nicht könnte,<br />

aber das ist kein Schlückchen zum Apéritif, sondern<br />

vollwertiger Wein, der auch als Speisenbegleiter<br />

reüssiert. Es sollte aber das „gute Porzellan“ und Feines<br />

– etwa Hummerbisque oder gratinierte Austern – sein.<br />

Denn weniger hat der Ausnahme-Sekt „Georg Breuer“<br />

nicht verdient!<br />

Ab sofort bis 2030.<br />

13


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

„Mit Natur, Rebstock und unseren Böden<br />

verantwortungsvoll und wertschätzend umgehen,<br />

ist die Essenz und die Seele unserer<br />

naturbelassenen Weine.“<br />

JONAS SECKINGER<br />

„Die Weine der Brüder sind in Insiderkreisen hochbegehrt, viele müssen zugeteilt werden.“<br />

– Harald Scholl („Deutschlands neue Riesling-Stars“, Vinum)<br />

„Die Brüder Philipp, Jonas und Lukas Seckinger gehören zu den Senkrechtstartern<br />

in der deutschen Weinszene.“ – Gault&Millau Weinguide 2020<br />

„Ihre Weine sind außerordentlich spannend, teils auch fordernd. Alle sind sie extrem tief im<br />

Schwefel und unfiltriert, brauchen oft lange, um sich zu öffnen. Manche durchlaufen<br />

72 Stunden Maischestandzeit, andere erfahren Ganztraubenpressung.“ – Vinum Weinguide 2021<br />

Deutschlands Weinszene kann sich aktuell kaum beklagen.<br />

An jungem und hochmotiviertem Nachwuchs mangelt es<br />

nicht. Es scheint, als ob der doch für gewöhnlich mühselige<br />

und harte Arbeitsalltag des Winzerdaseins für viele attraktiver<br />

denn je zuvor erscheint. Das Handwerk ist wieder etwas wert!<br />

Dies bezeugen auch die vielen Lehrstellen zur Bäckermeisterausbildung,<br />

die nach langem Beklagen um fehlende Bereitschaft<br />

wieder Zugänge verzeichnen. Was die vielen jungen Geister eint<br />

ist der Wille zum Ursprünglichem, zum wahren Handwerk. Man<br />

möchte etwas von bleibendem Wert schaffen und dazu im besten<br />

Sinne „eigenhändig“ beitragen. Dabei bedient man sich neuester<br />

Erkenntnisse, kann dabei, anders als Generationen zuvor, auf eine<br />

vertiefte Ausbildung, ein spezialisierteres Studium zurückgreifen.<br />

Doch werden hier technische Errungenschaften und vermeintliche<br />

Fortschritte auch stets hinterfragt: „Warum wurde das früher<br />

anders gemacht und was ging uns durch den Verzicht verloren?“<br />

Im kleinen Niederkirchen in der Pfalz, sorgt so ein Betrieb aktuell<br />

für Furore. Die Rede ist vom Weingut Seckinger – kein Traditionsbetrieb,<br />

sondern das jüngste Weingut vor Ort. „Die Brüder Philipp,<br />

Jonas und Lukas Seckinger gehören zu den Senkrechtstartern in<br />

der deutschen Weinszene.“ heißt es im Gault&Millau Weinguide<br />

2020. Und dies, obwohl das Weingut erst 2012 gegründet wurde.<br />

Die Eltern haben ihre Trauben stets an einschlägige Nachbarbetriebe<br />

verkauft, wobei Familie und Verwandtschaft Weinbau<br />

schon seit Generationen betreiben. Es ist Jonas Seckinger, mit<br />

seinen aktuell 28 Jahren und seinen Brüdern Lukas (Lehramtsstudent!)<br />

und Philipp zu verdanken, dass wir heute von Seckinger<br />

als Weingut sprechen.<br />

Im Falstaff heißt es über Jonas Seckinger: „Man kann ihn getrost<br />

zu den Protagonisten einer frühreifen und bestens ausgebildeten<br />

Winzer-Generation zählen, die genau weiß, was sie will: Seine<br />

Weine wirken schon erstaunlich erwachsen und stilsicher. Seinen<br />

ersten Wein erzeugte Seckinger mit 17, anfangs experimentierte<br />

er mit einer alten Holzkelter in der elterlichen Garage. Schon bei<br />

der Wahl der Ausbildungsbetriebe agierte er umsichtig: »Ich wollte<br />

alles sehen – von konventionell bis biodynamisch.« Andreas<br />

Schumann machte ihn im Weingut Odinstal mit den Prinzipien<br />

des biodynamischen Weinbaus vertraut.“<br />

Nicht einmal eine Dekade später, gilt das aktuell 20 Hektar<br />

umfassende, vom Falstaff als Newcomer des Jahres 2019 nominierte<br />

Weingut Seckinger als besonders heiße Adresse, wenn es<br />

um individuelle und ursprünglich erzeugte Weine aus der Pfalz<br />

geht. Und Harald Scholl, stellvertretender Chefredakteur von<br />

Vinum erklärt in seinem Artikel über „Deutschlands neue Riesling-Stars:<br />

„Die Weine der Brüder sind in Insiderkreisen hochbegehrt,<br />

viele müssen zugeteilt werden.“.<br />

PHILOSOPHIE & VINIFIKATION<br />

Die Weine der Seckinger-Brüder fallen auf, polarisieren und<br />

erfahren dabei überwiegend Anerkennung. Aber deswegen von<br />

avantgardistischen Weinen zu sprechen, würde Jonas Seckinger<br />

doch einigermaßen irritieren, genauso, wie das Epitheton des<br />

Naturwein-Winzers, mit dem er, seiner biodynamischen Arbeitsweise<br />

wegen, gerne bedacht wird. Schubladendenken gibt<br />

es hier nicht, umso mehr eine Rückbesinnung aufs Ursprüngliche<br />

und auf echtes Handwerk. Harald Scholl (Vinum) trifft hier<br />

14 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seckinger<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

WEINGUT<br />

SECKINGER<br />

NIEDERKIRCHEN<br />

„DIE SECKINGER-<br />

BRÜDER PHILIPP, LUKAS<br />

UND JONAS WERDEN<br />

IMMER BESSER.“<br />

FALSTAFF WEINGUIDE 2022<br />

NOMINIERT ZUM<br />

NEWCOMER DES JAHRES 2019:<br />

JONAS SECKINGER<br />

Falstaff<br />

DREI STERNE<br />

Vinum Weinguide 2022<br />

& Falstaff Weinguide 2022<br />

DREI TRAUBEN<br />

Gault&Millau Weinguide 2020<br />

BIOLOGISCH ZERTIFIZIERT<br />

SEIT 2018<br />

15


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

den Nagel auf den Kopf: „Die Traubenmenge wird über den<br />

Boden reguliert, die Begrünung zwischen den Rebzeilen bleibt<br />

lange stehen, es wird nicht entblättert, der Schatten ist wichtig<br />

für die Trauben. Im Keller dann Ganztraubenpressung für zehn<br />

bis zwölf Stunden, spontane Gärung, volle Fässer, leichte Oxidation.<br />

Das ist vom Gedanken ähnlich gemacht wie bei Weinen<br />

aus dem Jura oder Burgund. Oder wie beim Opa. Der hat damals<br />

ähnlich gearbeitet, ohne Analytik, aber mit viel Gefühl für<br />

den Wein.“<br />

„Unser Ziel ist es, alle Weine maximal mit 90 °Oechsle zu ernten,<br />

sodass wir nicht über 12,5 Volumenprozent Alkohol hinausschießen.<br />

Das ist ein wichtiger Ansatz, ebenso wie die sehr bedachte<br />

Verwendung von Schwefel, die etwas von der klassischen Lehrbuchmeinung<br />

weggeht – die ja bekanntlich eher auf Nummer<br />

sicher geht.“ so Jonas Seckinger. Seine Spielwiese sind unbekannte<br />

wie große Lagen der Pfalz und abseits des Chardonnays<br />

primär Riesling, Weißburgunder und Grauburgunder. So besitzt<br />

das Weingut Seckinger in Deidesheim (Petershöhle, Leinhöhle,<br />

Mäushöhle, Herrgottsacker, Kieselberg, Langenmorgen<br />

Paradiesgarten) ebenso legendäre Lagen wie in Ruppertsberg<br />

(Reiterpfad!) und im kalkreichen Königsbach den berühmten<br />

Ölberg.<br />

Spontanvergärung ist der Ausgangspunkt im Keller. Technische<br />

Mittel gibt es nicht, wenn man von den urklassischen Vinifikationsmethoden<br />

absieht. Es ist das lange Voll-Hefe-Lager der Weine,<br />

speziell beim Riesling (die Erträge der Lagenrieslinge liegen<br />

bei 15 bis 30 Hektoliter pro Hektar!) ein Holzfassausbau mit Orientierung<br />

nach dem Elsass oder alten Rieslingen vom kultigen<br />

Pfälzer Weingut Koehler-Ruprecht und lange Maischestandzeit<br />

um die Struktur der Trauben in den Wein zu transportieren. Der<br />

Schwefel wird hier nicht verteufelt, allerdings auf ein absolutes<br />

Minimum zurückgefahren und nur dann eingesetzt, wenn<br />

die Weine danach verlangen. In diesem Punkt unterscheidet<br />

sich das Weingut Seckinger dann auch von extremen Naturwein-Dogmatikern,<br />

die aufgrund ihrer starren „Philosophie“<br />

bewusst Weinfehler in Kauf nehmen. Oberste Prämisse bei den<br />

Seckingers: Echtes Handwerk führt uns zurück zu den Wurzeln.<br />

Werte Kunden, unser letztjähriger Neuzugang interpretiert die<br />

Mittelhaardt auf formidabel eigenständige Weise und überzeugte<br />

uns nach längerer Beobachtung mit urwüchsigen Weinen,<br />

die sich mit ihrer Charakterstärke tief ins Weingedächtnis einbrennen.<br />

Wir präsentieren Ihnen heute die frisch eingetroffenen<br />

2020er Lagen-Rieslinge der nonkoformistischen Kollektion<br />

aus Niederkirchen, rare Lagenrieslinge (16 Monate Fassausbau!)<br />

sowie würzig und animierend Burgunder, bei denen speziell<br />

die Chardonnays für viele bereits zu den besten Exemplaren<br />

Deutschlands zählen. Ein Betrieb, der in Insiderkreisen heiß<br />

diskutiert wird, und von dem wir garantiert noch sehr viel hören<br />

werden!<br />

16 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seckinger<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

RIESLING „VOM LÖSS“ TROCKEN, 2021 (BIO)<br />

Das ist der Einstieg in die Riesling-Welt der Seckinger,<br />

und einer der schönsten Gutsrieslinge der Pfalz!<br />

DPF100621 Riesling „vom Löss“ trocken, 2021 DV 11,5% Vol. 11,33 €/l 8,50 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Jonas, Lukas und Philipp Seckinger sind Shooting-<br />

Stars der deutschen Weinszene. Kein anderes Weingut<br />

hat in den letzten Jahren für so viel Furor gesorgt.<br />

Die drei haben zusammen mit drei anderen Weingütern<br />

den Ort Niederkirchen überhaupt erst bekannt<br />

gemacht; denn der lag lange im großen Schatten des<br />

Nachbarortes Deidesheim. Rund um Niederkirchen<br />

sowie in einigen bekannten Top-Lagen liegen die<br />

Pfründe, aus denen die Seckinger schöpfen. Es sind<br />

zertifiziert biologisch erzeugte Trauben, die im Weingut<br />

mit so wenigen Eingriffen wie möglich („hands<br />

off“ lautet die Devise) verarbeitet und mit minimaler<br />

Schwefelung gefüllt werden. Ihr Riesling „vom Löss“<br />

2021 ist das beste Beispiel für ihren Stil, den vor allem<br />

Jonas Seckinger im Keller verantwortet. Der Gutswein<br />

stammt aus Vorlesen aus verschiedenen Lagen<br />

in Deidesheim, Niederkirchen, Ruppertsberg und Königsbach.<br />

Der wesentliche Teil stammt aus dem Niederkirchener<br />

Schlossberg und dem Ruppertsberger<br />

Linsenbusch. Der Ausbau fand nach der obligatorischen<br />

Spontanvergärung zu 80 % im Edelstahl und<br />

zu 20 % im Holzfass statt.<br />

Der Riesling „vom Löss“ hat eine intensive, fast goldgelbe<br />

Farbe, was auf eine etwas verlängerte Maischestandzeit<br />

schließen lässt. Der Wein duftet dabei<br />

aber hell und frisch. Über allem liegt ein Hauch von<br />

frischer Minze und von ein wenig Hefereduktion.<br />

Erst dahinter findet man Meyer-Zitronen und etwas<br />

Aprikose, dazu Brennnesselblätter und Stein. Am<br />

Gaumen ist das ein lebendiger, saftiger und vor allem<br />

zitrischer, aber auch cremiger Wein, der trotz seiner<br />

sehr moderaten 11,5 Vol.-% Alkohol beeindruckend<br />

viel Volumen aufweist. Der Wein wirkt durchgegoren,<br />

druckvoll und mit ganz leichtem Gerbstoff. Dank<br />

des minimalen Schwefelns zeigt er sich jetzt schon<br />

offen und einladend, frisch, kräuterwürzig und leicht<br />

pfeffrig. Auch hier findet man wieder den grünen<br />

Zug von Minze und Blattwerk, aber eben auch viel<br />

saftige Frucht. Insgesamt zeigt sich ein wunderbares<br />

Wechselspiel von Säure, Spannung, Frucht und Würze.<br />

Für uns war und ist das einer der schönsten und<br />

eigenständigsten Gutsrieslinge der Pfalz, und das zu<br />

einem sensationellen Preis!<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2026.<br />

GRAUBURGUNDER „VOM KALKSTEIN“, 2021 (BIO)<br />

Ein Pfälzer Grauburgunder mit 11,5 Vol.-% ist ein Unikat – aber was für eins!<br />

DPF100721 Grauburgunder „vom Kalkstein“, 2021 DV 11,5% Vol. 12,00 €/l 9,00 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Wer behauptete, Jonas Seckinger habe den Grauburgunder<br />

mit diesem Wein neu definiert, ginge wohl<br />

ein wenig zu weit – aber die Richtung stimmt schon.<br />

Abgesehen davon gibt es ja nicht nur das eine Erscheinungsbild<br />

dieser Sorte. „Wir wollen mit unserem<br />

Grauburgunder nicht die klassisch deutsche Erwartungshaltung<br />

erfüllen. Für uns ist das mehr als<br />

nur Mode, und daher wollen wir dem Wein seine natürliche<br />

Aromenstruktur erhalten. So macht uns die<br />

Rebsorte am meisten Spaß“, definiert es Jonas dann<br />

auch für sich und seine Brüder. Die Rahmendaten<br />

jedenfalls sprechen schon mal für sich: Gerade einmal<br />

11,5 Vol.-% Alkohol bringt dieser Wein mit, der<br />

spontan vergoren wurde und überwiegend in gebrauchten<br />

Barriques aus erster bis dritter Belegung<br />

auf der Hefe durchgegoren ist. Dabei hat der Wein<br />

eine gewisse Standzeit auf den Trauben erfahren.<br />

Das kann man unschwer im Glas erkennen, wo der<br />

Grauburgunder „vom Kalkstein“ zwischen Kupfer<br />

und Rosé changiert.<br />

Im Duft wirkt der Wein fein, charmant und elegant<br />

mit Noten von reifen Äpfeln, Birnen und reifen Pfirsichen,<br />

Rauchsalz, Mandeln und etwas blondem<br />

Tabak. Am Gaumen entpuppt er sich als feiner und<br />

feingliedriger Wein, der hier noch eleganter wirkt als<br />

schon im Duft. Dass er früh gelesen wurde, nimmt<br />

man nur in der Säurestruktur wahr, die frisch und<br />

sehnig wirkt, während man in der Aromatik mürbe<br />

Noten und Reife erkennt. Das ist pur, aber nicht puristisch,<br />

das ist reif, aber eben nicht breit, sondern<br />

auf den Punkt genau gelesen und sehr präzise und<br />

übrigens weitestgehend mit Verzicht auf Schwefel<br />

ausgebaut. Und für den Preis ist das einfach überaus<br />

famos. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass das<br />

alles aus Bio-Anbau stammt, komplett handwerklich<br />

erzeugt wurde und völlig natürlich bereitet wurde,<br />

ist die Qualität bei diesem Preis phänomenal.<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2026.<br />

17


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

DE-ÖKO-039<br />

BLANC R „PURE“, 2020 (BIO)<br />

Pure: auf den Punkt gebracht!<br />

DPF101120<br />

Blanc R „Pure“, 2020 Diam-Kork<br />

12% Vol. 17,20 €/l 12,90 €<br />

Die „Pure“-Serie aus dem Hause Seckinger setzt Maßstäbe in<br />

ihrer Preiskategorie. Das Prinzip ist einfach: Easy drinking mit<br />

Anspruch zu kombinieren! Damit der Seckinger-Stil zur Geltung<br />

kommt, verzichten Jonas und seine Brüder bei der Pure-Linie auf<br />

Schwefelung während des Ausbaus sowie eine anschließende<br />

Schönung und Filtration der Weine. Das Ergebnis sind höchst<br />

markante Gewächse, die besonders in der Jugend aufgrund ihres<br />

„messerscharfen“ Charakters und des animierenden Spiels von<br />

Mineralität und Frische überzeugen. Der „R(eserve) Blanc Pure“<br />

vereint dabei Weißburgunder mit einem Hauch Traminer aus<br />

Ruppertsberger Lagen. Spontanvergoren und anschließend in<br />

gebrauchtem Holz ausgebaut, duftet er floral und würzig: Hier<br />

mischen sich Muskatnuss, weiße Blüten, Nashi-Birnen und ein<br />

Hauch Eukalyptus. Am Gaumen zeigt sich der „Pure“ – wie der<br />

Name suggeriert – schnörkellos und minimalistisch. Eine feine<br />

Säure durchzieht den leichtfüßigen und schmackhaften Wein,<br />

der den Mundraum mit einer feinen Cremigkeit und Würze auskleidet.<br />

Ein Hauch gelber Früchte, erneut Eukalyptus und feine<br />

Gerbstoffe leiten diesen stoffigen Wein. Wer diese neue, mittlerweile<br />

hochgeschätzte Facette des erfolgreichen Seckinger-<br />

Stils kennenlernen will – mit diesem Wein bietet sich die perfekte<br />

Gelegenheit!<br />

Ab sofort, gern aus der Karaffe serviert, Höhepunkt wohl ab Herbst<br />

2022 bis 2026.<br />

DE-ÖKO-039<br />

PINOT GRIS R „PURE“, 2020 (BIO)<br />

Charakterstarker Pinot Gris, der über den<br />

Tellerrand hinausschaut<br />

DPF101320 Pinot Gris R „Pure“, 2020 Diam-Kork<br />

12,5% Vol. 19,86 €/l 14,90 €<br />

Jonas Seckinger findet in Deutschland wenige Vorbilder für guten<br />

Grauburgunder. Er schätzt mehr die elsässische Stilistik, welche<br />

bewusst die Kraft und Komplexität der Rebsorte betont. Hierzu<br />

zählt klassischer Weise auch ein geringer Botrytis-Anteil. Die<br />

gesunden Trauben hat Jonas für vier bis fünf Tage auf der Maische<br />

stehen lassen, was auch den zwiebeschalfarben schimmernden<br />

Wein erklärt, der mit der Hefe in überwiegend gebrauchtem<br />

Holz ausgebaut wird. „Wir haben hier zwei unterschiedliche<br />

Reifestadien der Trauben gelesen. Diese beiden gegensätzlichen<br />

Maßnahmen dann zusammengeführt.“ so der Jungwinzer.<br />

Das Ergebnis ist alles andere als eine „fette Schnecke“:<br />

12,5 Volumenprozent Alkohol deuten das schon auf dem Etikett<br />

an. Dieser Pinot Gris zeigt Charakterstärke. Er duftet würzig<br />

und nach frischen Hefeteiglingen, Quitten, Honig und gerösteten<br />

Mandelblättchen. Am Gaumen bleibt er intensiv und stoffig.<br />

Die frühe Lese in Verbindung mit den teilbotrytisierten Trauben<br />

ergibt einen frischen und schlanken Wein, dessen aromatische<br />

Tiefe einzigartig ausfällt. Es sind eben solch unkonventionelle<br />

Anstöße wie dieser, die die Weine aus dem Hause Seckinger<br />

so erfrischend anders erscheinen lassen. „Manchmal muss man<br />

sich verabschieden, und zwar von gängigen Vorstellungen. Auch<br />

davon, wie Weine zu schmecken haben. Früher konnte man in<br />

der Pfalz sagen: Das ist ein typischer Mittelhaardter Riesling,<br />

der da kommt aus der Südpfalz. Das geht nicht mehr, weil<br />

gerade jüngere Winzer völlig eigene Wege gehen, die nichts<br />

mehr mit der geübten Erzählung zu tun haben.“, liest man<br />

gleich zu Beginn des Seckinger-Eintrags im Vinum Weinguide<br />

2022. Der Pinot Gris Pure „R“ steht exemplarisch für eben diese<br />

neuen Wege.<br />

Unbedingt im Ballonglas servieren und gerne eine halbe Stunde<br />

vorab öffnen. Potenzial bis 2028+.<br />

18 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seckinger<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

DE-ÖKO-039<br />

PHIPS FIZZ ROSÉ (BIO)<br />

Wir stoßen mit diesem kernigen Festtagssprudel<br />

auf Philipp an!<br />

DPF101420 Phips Fizz Rosé 11% Vol. 21,20 €/l 15,90 €<br />

Dass wir den „Phips Fizz“ präsentieren dürfen, ist uns eine besondere<br />

Freude. Ursprünglich war er nämlich den Hochzeitsgästen<br />

Philipp Seckingers vorbehalten, der am 17. Juni 2021<br />

in den Stand der Ehe gehoben wurde. Auf diese Feierlichkeit<br />

weist auch das Etikett dieses Schaumweins hin. Doch Begehrlichkeiten<br />

werden eben geweckt, wenn man Neues zu Gesicht<br />

bekommt. Es dauerte also nicht lange, bis die ersten Bestellwünsche<br />

ins Weingut eintrudelten. Drum gibt es den „Festtagssprudel“<br />

auch für treue Seckinger-Fans. Es handelt sich hierbei<br />

um eine lediglich 11,5 Volumenprozent leichte Cuvée aus Spätburgunder<br />

und einem Hauch Cabernet Sauvignon und Blaufränkisch.<br />

Der Spätburgunder dominiert, die beiden anderen Rebsorten<br />

sorgen für die intensive Farbe und Kernigkeit. Versektet<br />

haben die Brüder den „Phips Fizz“ im Deidesheimer Sekthaus<br />

Krack, einem Pfälzer Schaumweinpionier. Im Glas zeigt sich<br />

dieser rubinrote Schaumwein mit himbeerigen Noten, Kirschen<br />

und Walderdbeeren. Es handelt sich um einen feinen und ausgewogenen<br />

Schaumwein, der aufgrund seines kurzen Ausbaus<br />

auf der Hefe (neun Monate) eher spritzig und knackig daherkommt<br />

als rund und kraftvoll. Ein rosaroter Gute-Laune-Wein<br />

für kleine wie große Feierlichkeiten. Wir haben von diesem einmaligen<br />

Projekt nur ganz wenige Flaschen erhalten. Für Nachschub<br />

müsste Philipp erneut heiraten. Es ist so ungünstig nicht,<br />

dass noch nicht alle der Seckinger-Brüder verheiratet sind...<br />

Ab sofort – und so lange der Vorrat reicht!<br />

RUPPERTSBERG REITERPFAD<br />

RIESLING TROCKEN, 2020<br />

Rauchig, salzig, kräuterbetont – pures Reiterpfad-Terroir<br />

von den Shooting-Stars der Pfalz!<br />

DPF100120 Ruppertsberg Reiterpfad Riesling trocken, 2020<br />

12% Vol. 37,20 €/l 27,90 €<br />

Der Ruppertsberger Reiterpfad ist eine der klassischen, aber<br />

auch recht unübersichtlichen Lagen der Mittelhaardt. Er umfasst<br />

seit den frühen 1970er-Jahren mehr als 60 Hektar. Das<br />

heißt fast automatisch, dass es in dieser „Ersten Lage“ sowohl<br />

Gewanne gibt, die im Prinzip auch „Große Gewächse“ hervorbringen<br />

können, als auch solche, die sich eher für Gutswein eignen.<br />

Der Riesling des Gewanns Steingrube von Seckinger ist auf<br />

dem Weg vom „Ersten“ zum „Großen Gewächs“. Die Seckingers<br />

bearbeiten die Fläche, die sich im Gegensatz zu den anderen<br />

Lagen noch in Umstellung auf biologischen Landbau befindet.<br />

mit ihrem Cousin Julian. Auch wenn bei dieser zwar warmen,<br />

aber windigen und vor allem nächstens von der Kühle des nahen<br />

Waldes beeinflussten Lage noch Luft nach oben sein mag, begeistert<br />

uns der 2020er-Jahrgang sehr. Für diesen Riesling wurden<br />

Ganztrauben gepresst, was wichtig ist, weil die Frucht vom<br />

Buntsandsteingeröll und Kalk aus dem Reiterpfad nicht zu den<br />

säurestärksten gehört und geschmacklich immer einen deutlichen<br />

Salzgehalt aufweist. Spontanvergärung und ein Hefelager<br />

über anderthalb Jahre hinweg sind bei diesem Wein Standard.<br />

Der intensiv zitronengelbe Riesling duftet nach Salzzitronen<br />

und Feuerstein, nach ein wenig Räucherwerk und Trockenkräutern,<br />

einer leichten Oxidation mit einem Hauch von Florhefe,<br />

aber auch nach Brioche und Mandeln. Am Gaumen bietet sich<br />

in der Säurestruktur ein typischer „Reiterpfad“. Die Säure ist reif,<br />

aber lebendig und sorgt zusammen mit der hellen Frucht für viel<br />

Saftigkeit. Von Beginn an finden sich eine tiefe Salzigkeit sowie<br />

die Cremigkeit vom langen Hefelager – was dazu führt, dass kaum<br />

geschwefelt werden muss. Das hat wiederum zur Folge, dass sich<br />

der Wein sehr offen und einladend präsentiert. Dieser charmante<br />

und dennoch fordernde, mundwässernde Riesling ist ein famoser<br />

Einstieg in das Lagen-Portfolio von Seckinger! Feine Oxidation,<br />

Brioche, Rauch- und Kräuternoten in der Nase – blind würde man<br />

hier nicht unbedingt auf Riesling setzen. Besonders schön finden<br />

wir, dass der Boden sich in seiner ganzen Eigenart zeigt. Am<br />

Gaumen merkt man schnell, dass hier der Kalk eine Rolle spielt:<br />

salzig, keine zu prononcierte Säure und sehr lang!<br />

Ab sofort und sicherlich bis 2030 mit Freude zu trinken.<br />

19


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

DEIDESHEIM „1 TAL“ RIESLING TROCKEN, 2020 (BIO)<br />

„Unser kühlster Weinberg“ – Jonas Seckinger<br />

DPF100520 Deidesheim „1 Tal“ Riesling trocken, 2020 12,5% Vol. 50,66 €/l 38,00 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Zwischen den Deidesheimer Lagen Maushöhle und<br />

Petershöhle gibt es ein kleines schattiges Seitental,<br />

aus dem der „1 Tal“ Riesling stammt. Der auf rotem<br />

und gelbem Sandstein basierende Weinberg ist der<br />

kühlste im Seckinger-Portfolio. Früher sind die Trauben<br />

dort kaum reif geworden, und im Prinzip wäre das<br />

eine gute Lage für einen Sektgrundwein. Doch Jonas<br />

Seckinger interpretiert die Frucht, die sie dort lesen,<br />

anders, gönnt ihr eine Maischestandzeit von vier Tagen.<br />

Das nimmt dem Riesling einen Teil der Säure und<br />

gibt ihm dafür eine Menge Phenolik. 50 % des Weins<br />

kommen zur Gärung und zum Ausbau in die Amphore,<br />

der Rest ins neutrale Holz. Die Gärung hat bei diesem<br />

wilden, ungebundenen und durchaus störrischen<br />

Wein rund zwölf Monate gedauert, bis er den Zucker<br />

abgebaut hatte. Während dieser Zeit ist ein Wein entstanden,<br />

der zwischen Reduktion und feiner Oxidation,<br />

Wildheit und Eleganz hin und her pendelt und<br />

einen einzigartigen Charakter besitzt. Das ist Riesling<br />

„auf Dope“ mit einer tiefen Kräuterwürzigkeit, einer<br />

leicht zitrischen Frucht und viel Stein, etwas blondem<br />

Tabak und Erde. Faszinierend wird es am Gaumen, wo<br />

sich die typisch feine Oxidation (eindeutig Haus-Stil)<br />

bemerkbar macht und der Riesling mit seiner lebendigen,<br />

druckvollen, aber nicht zu harschen Säure so<br />

richtig Fahrt aufnimmt und von einer feinen Seidigkeit<br />

der Textur getragen wird. Hinzu kommen der grip<br />

und die Phenolik am Gaumen, die aus der verlängerten<br />

Maischestandzeit resultieren. Das hat schon jetzt, in<br />

diesem jungendlichen Stadium, eine beeindruckende<br />

Balance, ja bildet eine Einheit. Es ist schon beeindruckend,<br />

wenn jemand sein Handwerk so gut beherrscht,<br />

dass ein „Natural Wine“ so elegant und brillant gerät!<br />

Ab sofort (unbedingt karaffieren!) und sicher bis 2026.<br />

DEIDESHEIM PETERSHÖHLE RIESLING TROCKEN, 2020 (BIO)<br />

Seckingers großer Riesling aus der „Stolz-, Schweiß- und Tränen-Lage“<br />

DPF100220 Deidesheim Petershöhle Riesling trocken, 2020 12,5% Vol. 52,00 €/l 39,00 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Man sollte meinen, das sämtliche berühmte und<br />

prestigeträchtigen Deidesheimer Lagen schon längst<br />

unter den „altvorderen“ Weingütern seien. Doch die<br />

obere Petershöhle scheint man übersehen zu haben.<br />

Der Weinberg mit seinen rund 45 Jahre alten Reben<br />

wurde vor etwa drei Jahrzehnten offengelassen, also<br />

verlassen. Als Vater Seckinger die Lage am Waldrand<br />

vor einigen Jahren unter die Lupe nahm, war sie<br />

schon längst völlig verwildert, von Gestrüpp und Unkraut<br />

regelrecht überwuchert. Zusammen mit seiner<br />

Familie machte er sich daran, sie zu rekultivieren. Das<br />

zog blutige Finger, sehr viel Schweiß, Tränen der Erschöpfung,<br />

aber auch Stolz nach sich, denn bald zeigte<br />

sich, dass Seckingers mit dem kühlen, von rotem Buntsandstein<br />

geprägten Weinberg, eine von Deidesheim<br />

unbekanntesten aber enorm interessante Lagen in ihr<br />

Portfolio eingefügt hatten. Vermutlich werden es genau<br />

diese Lagen sein, die auch mit den klimatischen<br />

Veränderungen Bestand haben und dann vielleicht zu<br />

den besten des Ortes zählen. Momentan ist es dort so<br />

warm, dass die Trauben ausreifen, aber auch so kühl,<br />

dass Jonas Seckinger den Trauben drei bis vier Tage<br />

Maischegärung gönnt, um die Säure ein wenig veratmen<br />

zu lassen.<br />

In diesem Wein tut sich enorm viel, wenn man ihm<br />

Zeit gibt – eine Karaffe leistet hier wertvolle Dienste!<br />

Der intensiv zitronengelbe Riesling duftet ein wenig<br />

nach Hopfensprossen und vielen getrockneten Kräutern,<br />

nach Rauch und zerstoßenem Stein, nach hellen<br />

zitrischen Noten von Amalfi-Zitronen über Zedrat und<br />

Limetten, nach grünen Birnen, Renekloden und Mirabellen<br />

bis hin zu Hefe und Rosenblättern. Am Gaumen<br />

ist er fest, griffig, sehnig und geradezu kompromisslos<br />

steinig, ein Riesling, der sein Terroir erkennen<br />

lässt und auf Frucht weitgehend verzichtet. Auch hier<br />

findet man Rauch, ein wenig Holz vom gebrauchten<br />

tonneau, das zusammen mit dem langen Hefelager<br />

für eine betörende Cremigkeit sorgt, die sich mit der<br />

Säure und der deutlichen Salzigkeit zu einem echten<br />

Riesling-Unikat verbindet.<br />

Dieser Wein kann jetzt und sicher bis 2040 mit Freude<br />

getrunken werden. Man sollte ihn aktuell auf jeden Fall<br />

karaffieren.<br />

20 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seckinger<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

KÖNIGSBACH ÖLBERG RIESLING TROCKEN, 2020 (BIO)<br />

„Ölberg“: sinnlichster und seidigster Lagen-Riesling von Seckinger<br />

DPF100420 Königsbach Ölberg Riesling trocken, 2020 12% Vol. 56,66 €/l 42,50 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Der Königsbacher Ölberg ist die südlichste Lage der<br />

Familie Seckinger und gleichzeitig eine der Lagen, die<br />

schon 1828 in den Königlich Bayerischen Bodenbewertungen<br />

als eine der Top-Lagen der Pfalz geführt wurde.<br />

Die rund 30 Jahre alte Reben stehen, südöstlich exponiert,<br />

auf einem Boden, der von Buntsandstein, Kalksteingeröll<br />

und tertiärem Kalkmergel, der sogenannten<br />

„Terra Fusca“ geprägt ist und einen guten Kontrast zu<br />

den Buntsandstein-Lagen von Deidesheim und Ruppertsberg<br />

darstellt. Der biologisch erzeugte Riesling<br />

wurde als Ganztraube gepresst, um die vergleichsweise<br />

moderate Säure im Wein zu extrapolieren. Danach<br />

wurde der Saft spontan vergoren und im großen Holz<br />

auf der Vollhefe für anderthalb Jahre ausgebaut. Wie<br />

alle Weine wurde auch der „Königsbacher Ölberg“ nur<br />

minimal geschwefelt und unfiltriert gefüllt.<br />

Das Ergebnis ist ein „Bilderbuch-Seckinger“, der aufgrund<br />

seines Terroirs noch ein wenig früher offen und<br />

einladend ist als die anderen Weine des Portfolios. Der<br />

„Ölberg“ wirkt ganz leicht oxidativ und würzig, gleichzeitig<br />

hefig und cremig, zitrisch und mirabellig mit einer<br />

wunderbaren Intensität, die aber nicht unbedingt<br />

direkt auf Riesling schließen lässt. Also kein paradetypischer<br />

Rebsorten-Wein – was ihn allerdings zu einem<br />

typischen Seckinger-Wein macht –, sondern vielmehr<br />

ein Terroir-Wein, der die Herkunft zugunsten der Rebsorte<br />

sprechen lässt. Dieser Eindruck setzt sich auch<br />

am Gaumen fort, wo der „Ölberg“ sinnlich und seidig,<br />

saftig und mit einem angenehmen Druck am Gaumen<br />

reüssiert, kalkig, frisch, salzig und tief wird. Ein Wein<br />

dem man Burgundergläser und viel Luft gönnen sollte!<br />

Ab sofort (unbedingt karaffieren) und bis sicherlich 2032.<br />

Jonas Seckinger möchte Weine machen,<br />

die ihn an die seines Großvaters erinnern.<br />

© Tilo Wiedensohler<br />

21


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

DEIDESHEIM KIESELBERG „WURZELECHT“<br />

RIESLING TROCKEN, 2020 (BIO)<br />

Aus den ältesten Reben des Weinguts!<br />

DPF100320 Deidesheim Kieselberg „Wurzelecht“ Riesling trocken, 2020 12% Vol. 62,66 €/l 47,00 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Wenn es um die berührendsten und tiefsinnigsten Rieslinge<br />

der Pfalz geht, dann haben wir weder die Fruchtbomben<br />

noch die Sahneschnitten im Sinn, sondern<br />

Weine wie Seckingers „Kieselberg“ aus wurzelechten,<br />

rund 60 Jahre alten Reben. Dieser Wein verkörpert für<br />

uns die große Riesling-Tradition der Mittelhaardt und<br />

den früher in Deutschland üblichen Ausbau mit spontaner<br />

Vergärung und langem Hefelager auf der Vollhefe<br />

in großen Holzgebinden. Seckingers verbinden all<br />

das mit einer verlängerten Maischestandzeit, die vor<br />

100 Jahren so, wann immer notwendig, auch schon<br />

angewendet wurde, ohne damals als ungewöhnlich zu<br />

gelten, oder wie heute „hipsteresk“ zu erscheinen. Jonas<br />

Seckinger wendet die Maischegärung an, um dem<br />

Riesling ein wenig die Säurespitzen zu nehmen, die die<br />

Trauben in die Kelter bringen, da sie von einem kühlen<br />

Hochplateau stammen, in dem die Reben noch wurzelecht<br />

in den Buntsandstein, das Kieselgeröll und den<br />

Lehm mit Sandauflage gepflanzt wurden. Weshalb das<br />

mit den wurzelechten Reben überhaupt sinnvoll war,<br />

weil sich Rebläuse dort nicht halten.<br />

Diesen Wein sollte man karaffieren und über Tage<br />

hinweg auf sich wirken lassen. Er ist jetzt schon offen,<br />

zugänglich und eindringlich, trägt aber ein Potenzial<br />

für geschätzt zwei Jahrzehnte in sich. Der im Duft so<br />

subtile wie eindringliche Riesling verbindet Noten von<br />

mürbem Steinobst und Hopfen, frischen Mandarinen<br />

samt Schalen, Aprikosen und Hefeteig mit Akazienhonig<br />

und -blüten, Stein und feuchter Walderde. Am<br />

Gaumen offenbart der „Kieselberg“ dann viel Extrakt<br />

und Würze in Verbindung mit einer seidigen Säure,<br />

mit Buttertoast und heller Frucht, cremiger Textur und<br />

einer unglaublichen Länge. Dieser Wein steht gerade<br />

erst am Anfang seiner Entwicklung, doch aufgrund<br />

minimaler Schwefelgaben wirkt er aktuell sehr einladend<br />

und zugewandt. Das könnte sich zwischenzeitlich<br />

ein wenig ändern, wenn er sich verpuppt und<br />

wenn er die primären Aromen zugunsten der tertiären<br />

tauscht. Doch in welcher Phase auch immer man den<br />

Wein im Glas hat: mit Luft und Zeit wird er immer ein<br />

großer Pfälzer Riesling sein!<br />

Dieser Wein kann jetzt und sicher bis 2040 mit<br />

Freude getrunken werden. Man sollte ihn momentan<br />

noch unbedingt karaffieren.<br />

22 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seckinger<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

MAIKAMMER KAPELLENBERG CHARDONNAY, 2020<br />

„Vom Potenzial sehe ich den Kapellenberg wie den Schwarzen<br />

Herrgott im Zellertal.“ – Jonas Seckinger<br />

DPF101820 Maikammer Kapellenberg Chardonnay, 2020 12,5% Vol. 53,33 €/l 40,00 €<br />

„Als Weißweinnation spielt Deutschland traditionell in<br />

der Riesling-Champions-League – und daran wird sich<br />

wohl so bald nichts ändern (Und warum sollte es?). Aber<br />

auch in der Weltmeisterschaftsdisziplin Chardonnay<br />

drängen immer mehr deutsche Weingüter ins Finale.<br />

Die Weine, die deutsche Winzerinnen und Winzer aus<br />

dieser weltweiten Benchmark-Sorte keltern, machen<br />

nun schon seit einigen Jahren tatsächlich sehr viel Lust<br />

auf den internationalen Vergleich.“ heißt es im jüngst<br />

erschienenen Gault&Millau-Band „Die besten Weine<br />

Deutschlands“. Der Chardonnay hat in Deutschland<br />

auch im Zuge des Klimawandels in den letzten zehn<br />

Jahren vielleicht die rasanteste Entwicklung durchgemacht.<br />

Wo früher Grau- und Weißburgunder im Fokus<br />

standen, erkennen heute viele Betriebe das enorme<br />

Potenzial des Chardonnays.<br />

Jonas, Lukas und Philipp zählen für uns zu den Pionieren<br />

des „neuen Stils“. Mit dem Maikammer Kapellenberg<br />

haben sie zum Winter 2021 einen neuen Vertreter aus<br />

vielversprechender Lage veröffentlicht. Vier Hektar besitzen<br />

sie hier. Zuvor war hier Kerner gepflanzt, der vor<br />

fünf Jahren gerodet wurde. „Der Chardonnay für den<br />

Kapellenberg stammt aus dem Herzstück. Vom Potenzial<br />

sehe ich den Kapellenberg wie den Schwarzen Herrgott<br />

im Zellertal.“ erklärt uns Jonas bei unserer Fassprobe.<br />

Weil die Brüder mit ihrer Stilistik klare Vorbilder<br />

in Frankreich haben aber im Herzen Pälzer Buben sind,<br />

stammt das Holz daher auch aus dem Pfälzer Wald. Sie<br />

haben die 500 Jahre alten Eichen selbst schlagen dürfen<br />

und mit den befreundeten Winzern wie Scheuermann<br />

und Fußer von der Manufaktur Mattern daraus<br />

Fässer anfertigen lassen.<br />

Das Ergebnis ist ein Chardonnay, den man zwischen<br />

würzigem St. Aubin und leichtfüßigem Jura-Chardonnay<br />

einordnen könnte, aber vor allem ein echter Seckinger<br />

ist! Der goldgelbe Wein duftet zunächst intensiv<br />

nach frischer Hefe, ein Hauch Kokosabrieb, Feuerwerkskörper<br />

und Quitten lassen sich dahinter erahnen.<br />

Es ist kein Wein, der von Anfang bis Ende der Flasche<br />

stets gleich schmeckt. Jetzt im jugendlichen Stadium<br />

nimmt er unterschiedliche Gestalten an, verändert sich<br />

minütlich im Glas. Auch ein Hauch Kamille und gelber<br />

Tee gesellen sich hinzu. Am Gaumen reichen 12,5 Vol.-%<br />

Alkohol aus, um einen satten und geschmeidigen Eindruck<br />

zu hinterlassen. Die niedrige Schwefeldosage<br />

und das feine Säurespiel sorgen für Frische und Lebendigkeit<br />

am Gaumen, die im Nachhall durch einen<br />

Spritzer Zitrussaft nochmals betont wird. Und doch<br />

eignet dem „Kapellenberg“ auch eine intensive, dunkle<br />

und nussige Art, die nur unvollständig durch Aromen<br />

zu beschreiben ist. Erneut ist es ein Chardonnay von Seckinger,<br />

der zu unseren schönsten Entdeckungen des<br />

Jahres zählt. Ein Sensationsfund!<br />

Gönnen Sie diesem Chardonnay große Gläser, eine Temperatur<br />

von 12–14 °C und gerne 6–12 Monate Flaschenreife.<br />

Höhepunkt wohl ab Herbst 2022 bis 2028+.<br />

CHARDONNAY „LINSE“, 2020 (BIO)<br />

40 Jahre alte Reben, 1.200 Flaschen Gesamtproduktion<br />

DPF101920 Chardonnay „Linse“, 2020 12,5% Vol. 53,33 €/l 40,00 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Der Chardonnay „Linse“ ist abseits der grandiosen Lagenrieslinge<br />

unser persönliches Highlight im Weingut<br />

Seckinger. Hier haben wir es mit einem echten highend-Chardonnay<br />

zu tun, wie wir ihn in Deutschland in<br />

dieser Stilistik erst wenige Jahre vorfinden. Die Parzelle<br />

für diesen Wein befindet sich in Ruppertsberg, unterhalb<br />

der Monopollage „Gaisböhl“ des Weinguts Bürklin-Wolf.<br />

Kalk, Mergel und Buntsandstein mischen sich<br />

hier im Boden. Anders als viele Chardonnayanlagen<br />

der Pfalz wurden die Reben hier bereits vor rund 40<br />

Jahren gepflanzt. Dass Jonas und seine Brüder hier stilistisch<br />

ein wenig gen Jura schauen ist kein Geheimnis:<br />

„Ich schätze diese Stilistik, verzichte daher auf neues<br />

Holz bei diesem Chardonnay.“ so Jonas. Was da an<br />

wildem Chardonnay aus dem Glase steigt könnte man<br />

durchaus in Arbois verorten! Es duftet nach frischer<br />

Hefe, Knallplättchen und Kamillenblüten. Die Frucht<br />

ist völlig reduziert, allenfalls ein Hauch von Kaktusfeigen<br />

tauchen auf. Am Gaumen gleitet den eher früh<br />

gelesenen Weißwein eine feinziselierte Säure. Wer<br />

buttrigen Chardonnay, neues Holz und ölige Konsistenz<br />

schätzt, wird mit dem „Ölberg“ herzlich wenig<br />

anfangen können. Oder bald nur noch Weine in diesem<br />

Stil suchen und trinken wollen. Einen Erstkontakt<br />

sollte er jedem halbwegs interessierten Weinliebhaber<br />

wert sein. Horizonterweiterung ist alles!<br />

Bei einem der Fässer zog sich die Gärung bis ins neue Jahr<br />

hin. Daher gibt es diesen Chardonnay voraussichtlich ab<br />

dem Frühjahr 2022.<br />

23


DEUTSCHLAND RHEINHESSEN<br />

Seehof<br />

WEINGUT<br />

SEEHOF<br />

WESTHOFEN<br />

© Justyna Reiss<br />

Ein hochspannender Jahrgang:<br />

„2021 war wie bei Hitchcock!“<br />

FLORIAN FAUTH<br />

„Seehof zählt zu den »Upper Ten« der rheinhessischen Spitzengüter!“<br />

– Stuart Pigott (James Suckling)<br />

„Ich sage es jedes Jahr: Das ist einer der trockenen Rieslinge mit dem besten<br />

Preis-Genuss-Verhältnis nicht nur in Rheinhessen, sondern in ganz Deutschland!“<br />

– Jancis Robinson<br />

Handelsblatt: „Florians geniale Basis-Weine sind unter<br />

Preis-Genuss-Gesichtspunkten unschlagbar!“<br />

Oder wie es der Gault&Millau formuliert: „veritable Schnäppchen!“<br />

24 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seehof<br />

RHEINHESSEN DEUTSCHLAND<br />

© Leif Carlsson<br />

„DIE WEINE MACHEN<br />

EINFACH SPASS.“<br />

VINUM WEINGUIDE 2022<br />

Werte Kunden, man sagt: „Das Gras wächst nicht<br />

schneller, wenn man daran zieht.“ Ähnlich verhält es<br />

sich im Weinbau, hier sind Geduld und Wachsamkeit<br />

wichtige Tugenden, wenn es darum geht große Weine zu<br />

erzeugen. Wir konnten in Deutschland zuletzt gleich drei Jahrgänge<br />

mit warmen und trockenen Sommern verzeichnen. Das<br />

Trio 2018/2019/2020 brachte ungemein hedonistische Weine<br />

hervor, von dem insbesondere die kühler gelegenen Weinbaunationen<br />

wie Deutschland profitierten – so manch ein Winzer<br />

aus Rheinhessen berichtete von einer idyllischen Lese wie<br />

in Südfrankreich! Doch bringen Hitze und Trockenheit auch<br />

neue Herausforderungen mit sich. Das Motto des Jahrgangs<br />

2021 lautete daher auch nicht von ungefähr „Zurück in die Zukunft“.<br />

Denn gleich im April zeichnete sich ab, dass der Jahrgang<br />

– so wie früher üblich – eher spät reifen würde. Florian Fauth<br />

vermeldete den „kältesten April der letzten 40 Jahre“ im Weingut<br />

Seehof. Auch die Maihälfte erwies sich als „sehr kühl“. Für<br />

Florian ein positives Resultat, denn der späte Austrieb verhinderte<br />

eine Katastrophe: Das Absterben der Knospen durch<br />

Aprilfröste, so wie dies in Vergangenheit in einigen Jahren in<br />

Frankreich der Fall war. Dies hätte einen bedeutsamen Ernteverlust<br />

mit sich gebracht. „Der späte Austrieb hat uns gerettet,<br />

die Knospen waren noch in der Wolle und daher geschützt. Das<br />

kalte Frühjahr war ein Segen!“, so Florian. Und: „Trotzdem –<br />

2021 war ein Biest!“<br />

Es sind solche Augenblicke, die bei uns große Erwartungen erwecken,<br />

wissen wir doch aus Erfahrung, dass es vor allem die<br />

herausforderungsvollen Jahrgänge sind, die uns bei guten Winzern<br />

immer wieder erstaunen und begeistern. Trauben, die wie<br />

von selbst heranreifen und nur noch darauf warten gepflückt<br />

zu werden, sind der geheime Traum eines jeden Winzers. Doch<br />

fehlt ihnen bei aller Harmonie oft genau die gewisse Spannung,<br />

die kleinen Irregularitäten, die einen großen Wein ausmachen.<br />

Wir Menschen fühlen und fiebern bei der Sage des Herakles<br />

– seinen Aufgaben, seiner Himmelfahrt und Aufnahme in den<br />

Olymp – mehr mit als bei konfliktfreien, idyllischen Hirten-Erzählungen.<br />

Für Florian Fauth war’s dann auch ein Jahrgang, bei<br />

dem Alfred Hitchcock hätte Regie führen können. „Man musste<br />

das Jahr zähmen, es war von Ortschaft zu Ortschaft völlig unterschiedlich.“<br />

Mochte das Frühjahr auch sehr kühl ausgefallen<br />

sein – der warme Juni kontrastierte das ziemlicher! „Der Juni<br />

war wie in den Tropen, feuchtwarm. Wir hatten diesmal, anders<br />

als in den Vorjahren, eine gute Wasserversorgung. Aber zur<br />

Wärme gab’s dann auch sehr viel Niederschlag.“ Als echte Herausforderung<br />

bezeichnet Florian den Peronospora-Druck, eine<br />

Pilzkrankheit (auch falscher Mehltau genannt), bei dem zuerst<br />

die Blätter und später auch die Beeren befallen werden. „Zum<br />

Glück hatte Westhofen hier durch die windoffenen Lagen weniger<br />

Probleme als verwinkelte Ortschaften.“ So lässt sich der<br />

Jahrgangsverlauf durch ein permanentes An- und Entspannen<br />

charakterisieren. „Der Juli und August verliefen normal, zeigten<br />

sich etwas kühler. Hätten wir nicht einen derartigen September<br />

gehabt, wäre die Ernte dünn ausgefallen. Was auffällt ist, dass<br />

es immer schwieriger wird allgemeine Aussagen über den Jahrgang<br />

zu fällen, denn die Unterschiede sind wenige Kilometer<br />

weiter enorm. Diese Kleinparzellierung hat sich die letzten zehn<br />

Jahre bereits angedeutet und fortgesetzt.“ so Florian.<br />

Es war der Spätherbst, der das große Finale lieferte. Ende August<br />

stellte sich Florian noch auf Jahrgänge mit hohen Säurewerten<br />

wie 1996 und 2010 ein. „Die Rieslingtrauben waren damals noch<br />

hart.“ Doch Ende September („da waren wir im Vorjahr schon<br />

mit der Ernte fertig!“) begann eine bilderbuchhafte Ernte, die<br />

sich über ganze sechs Wochen zog, so wie dies bis vor wenigen<br />

Jahrzehnten überwiegend der Fall war. „Ein ganz klassischer<br />

Herbst – wie 2016 und 2001. Wir haben nicht jeden Tag gelesen,<br />

mussten uns auch mal gedulden, back to the roots.“ Die Witterung<br />

hielt über mehrere Wochen, ein sonnenglänzender Schutzschild<br />

im Spätherbst. „Es war trocken, die Nächte kühl, sodass<br />

die Trauben nicht zu warm in die Kelter kamen. Die eigentliche<br />

Reifephase setzte eigentlich erst im September ein. Beim<br />

Riesling sind zwar die Mengen kleiner, wir haben für Kirchspiel,<br />

Morstein und Steingrube die Parzellen vorgelesen, ließen sie vier<br />

Wochen hängen und fuhren dann super Traubenmaterial ein.<br />

Der September hat uns gerettet, der Oktober lieferte dann noch<br />

einmal einen wichtigen Reifeschub und die feine Aromatik!“<br />

Wir freuen uns Ihnen diese strahlend schöne Kollektion nun im<br />

Detail vorstellen zu können, die auch unserem Vorstellung von<br />

Finesse und Eleganz geradezu ideal entspricht.<br />

25


DEUTSCHLAND RHEINHESSEN<br />

Seehof<br />

Der Jahrgang 2021 erweist sich als kristallin, im besten Sinne<br />

klassisch und kühl. Ein Jahrgang, bei dem Geduld und Fingerspitzengefühl<br />

und das Vertrauen in die großen Lagen erforderlich<br />

waren. Alles Faktoren, bei denen wir uns mit Florian Fauth<br />

in besten Händen befinden!<br />

Für alle, die Florian Fauth noch nicht kennen:<br />

Ein sympathischer Winzer, einer der Stillen und Leisen im Lande,<br />

arbeitet seit Jahren mit großer Akribie und echtem handwerklichem<br />

Ethos in Weinberg und Keller. Liebhaber wissen,<br />

dass grandiose Qualitäten im Glas zuvörderst durch drei Dinge<br />

entstehen: große Lagen (Westhofen ist weltweit mittlerweile<br />

genauso bekannt wie Vosne-Romanée im Burgund!), ein kluger<br />

(Winzer-)Kopf und schlichtweg harte Arbeit. Florian, der enorm<br />

begabte Macher dieser traumhaften Preziosen, vinifiziert mit<br />

großem önologischem Sachverstand herrlich authentische, terroirgeprägte<br />

Weine, die man zu den größten Schnäppchen auf<br />

dem Planeten Wein zählen muss! Seine Basis bietet betörende<br />

Frucht, die Spitzengewächse sind herrlich mineralisch, pur<br />

und ungeschminkt – Inkarnation des Kalksteins und mittlerweile<br />

sehr begehrt und gesucht! Kein Wunder: Florian ist zum<br />

einen ein Familienmensch, liebt seine Frau Katja und seine Jungs<br />

Jonathan, Jakob und Valentin, zum anderen aber auch ein absolut<br />

Weinbesessener, der sich innerhalb eines Jahrzehnts von<br />

einer der großen deutschen Winzerhoffnungen zu einem Star<br />

der Szene entwickelt hat.<br />

Obwohl seine Weine nun schon seit Jahren zu den Bestsellern<br />

bei Pinard de Picard gehören, er sich also in einem Programm<br />

mit den absoluten deutschen Top-Winzern herausragend behaupten<br />

kann, ist Florian mit beiden Beinen fest auf dem Boden<br />

geblieben. Erdverbunden (im wahrsten Sinne des Wortes), bescheiden,<br />

ein echter Rheinhesse. Der Erfolg hat ihn überhaupt<br />

nicht verändert. „Star-“ und andere Allüren sind ihm fremd. Er<br />

stemmt eigenhändig die Weingutsarbeit. Tag für Tag schuftet<br />

er im Weinberg und tüftelt im Keller. Ganz im Gegensatz zu so<br />

manch einem seiner Kollegen. Kennen Sie noch den Kultfilm mit<br />

Harrison Ford: „Auf der Flucht“? Bei einigen Winzern könnte<br />

man, aufgrund all ihrer „Verpflichtungen“ außerhalb des Weinbergs,<br />

nämlich genau diesen Eindruck gewinnen … Einer, der<br />

aber ganz bestimmt nicht vor der Scholle flüchtet, ist Florian!<br />

Und so spricht dann eben auch die spektakuläre Qualität seiner<br />

Weine Bände (und für ihn)!<br />

Warum? Was zeichnet den Winzer eigentlich aus? Woher kommt<br />

die bärenstarke Qualität seiner Gewächse? Hat er sein Wissen<br />

bei Praktika rund um den Globus aufgesogen? Nein. Florian ist<br />

den anderen Weg gegangen. Keine Lehr- und Wanderjahre in<br />

anderen Ländern oder Kontinenten, keine Bearbeitung anderer<br />

Trauben auf anderen Böden unter anderen klimatischen Bedingungen.<br />

Sondern Fokussierung und Konzentration auf das, was<br />

in Rheinhessen passiert, sich stets des großen Potenzials seiner<br />

Heimat und seiner Wurzeln bewusst. Und das ist auch gut so!<br />

Denn der Erfolg gibt ihm recht. Und wir bilden uns ein, dass<br />

Florians Weine, und auch die Weine anderer Winzer, die ebenfalls<br />

diesen engen Bezug zu ihrer Region haben, dass diese Identität<br />

in den Weinen schmeckbar ist: Heimat, Ursprung, Seele!<br />

Diese Winzer sind ihrem Terroir tief verbunden, sprichwörtlich<br />

mit ihm aufgewachsen, und das merkt man ihren Weinen auch<br />

an. Kein austauschbares industrielles Massenprodukt, sondern<br />

Resultat einer innigen Liebesbeziehung zwischen dem Winzer<br />

und seiner Heimat!<br />

Florian Fauth: Für viele zählen<br />

seine Weine zu den typischsten<br />

Rheinhessens<br />

© Justyna Reiss<br />

26 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seehof<br />

RHEINHESSEN DEUTSCHLAND<br />

„SEEHOF-LITER“ TROCKEN, 2021 (EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Bodenständig: ein Liter pures Seehof-Vergnügen. Der Schoppen-Klassiker!<br />

DRH052021 „Seehof-Liter“ trocken, 2021 (Edition Pinard de Picard) DV 12,5 % Vol. 6,95 €/l 6,95 €<br />

Welch Wein könnte geeigneter sein um die unprätentiöse<br />

und bodenständige Art der Familie Fauth<br />

zu vermitteln als der Seehof-Liter? Dieser Schoppen-<br />

Klassiker ist eine echte Marke im Sortiment des Familienweinguts<br />

aus Westhofen. Dieser Weißwein kann<br />

quasi die ganze Woche über in der Küche stehen. Aber<br />

nicht nur als Kochwein für Sauce sowie Koch und Köchin,<br />

sondern auch als Feierabendschluck oder – Dauergast<br />

bzw. festes Inventar im Kühlschrank – Willkommensgläschen,<br />

wenn spontan Gäste vorbeikommen.<br />

Florian Fauths „Einstiegsdroge“ besteht üblicherweise<br />

zu rund drei Vierteln aus einer wunderbaren Partie des<br />

feinduftigen Müller-Thurgaus und einem Viertel aus<br />

rassigem Riesling von jungen Reben aus der Große-Gewächs-Lage<br />

Aulerde. Der Brot-und-Butter-Wein des<br />

Hauses, wie Florian sagt, muss unbedingt „Schoppentauglich“<br />

sein. Für Rheinhessen und Pfälzer, die ihren<br />

frischen Weißwein aus traditionellen, dickwandigen,<br />

einen halben Liter fassenden Gefäßen buchstäblich<br />

wegbechern, ist das der offizielle Qualitätsbeweis und<br />

ultimative Kaufbefehl. Für alle anderen Weinliebhaber<br />

außerhalb unserer beiden Wein-Ballungszentren bedeutet<br />

dies zusammengefasst: Dieser Wein hat enormen<br />

Trinkfluss und man sollte ihn in großen Schlucken<br />

(und ebenso großen Gläsern) trinken!<br />

Im eher schlanken Jahrgang 2021 zeigt sich der „Liter“<br />

als wunderbar würzig und zitrischer Weißwein.<br />

Er glänzt durch Schnörkellosigkeit und Trinkfluss. Das<br />

Bouquet duftet fruchtig nach Birnen und Zitronen,<br />

ein Hauch Pfirsich (hier kommt der Müller-Thurgau<br />

zur Geltung!) umrandet die unkomplizierte Nase. Am<br />

Gaumen zeigt sich der Weißwein anschmiegsam und<br />

angenehm pur. Dieses Jahr gesellt sich auch eine kleine<br />

Partie Silvaner hinzu. Die verleiht dem Wein eine<br />

angenehme Cremigkeit und Würze. Was Florian als<br />

„frei von Kitsch“ bezeichnet ist genau jener Fokus auf<br />

Würze, Mineralität und zurückhaltende Frucht.<br />

Das ist richtig viel Wein fürs Geld, und vor allem hat<br />

hier nahezu jeder Weintrinker Freude daran. Sogar die<br />

selbsternannten Wein-Snobs. Denn die Qualität ist<br />

richtig, richtig hoch!<br />

Nicht lange einlagern – diesen leichten, beschwingten<br />

Frühlingstanz in diesem Jahr oder im nächsten öffnen<br />

und bei Kühlschranktemperatur wegzischen!<br />

GRÜNER SILVANER, 2021 (EDITION PINARD DE PICARD)<br />

„Hier hat einfach alles gepasst!“ – Florian Fauth<br />

DRH050721 Grüner Silvaner, 2021 (Edition Pinard de Picard) DV 12,5 % Vol. 9,86 €/l 7,40 €<br />

Der Seehof steht nicht nur für Rieslinge, sondern hat<br />

eine besondere Beziehung zu den heimischen Reben<br />

Rheinhessens. Was nicht jeder weiß: Bevor der Riesling<br />

seinen Siegeszug antrat, stand der Silvaner traditionell<br />

hoch im Kurs. Der fränkische Bocksbeutel – egal ob<br />

man ihn nun schätzt oder ihm eher abgeneigt ist – hat<br />

sich beim Silvaner ins Gedächtnis ganzer Generationen<br />

gebrannt. Dabei ist nach wie vor nicht Franken, sondern<br />

Rheinhessen das größte Anbaugebiet für diese<br />

Rebsorte – weltweit! Speziell die Kalklagen sind prädestiniert<br />

für den mineralischen Weißwein, der so gar<br />

nicht anspruchslos ist. Einige Exemplare aus Rheinhessen<br />

erfreuten sich steigender Beliebtheit und erfährt<br />

mittlerweile auch internationale Anerkennung, was<br />

beweist, dass die Rebsorte in diesen Breitengraden das<br />

Zeug zum ganz großen trockenen Wein hat. Wir denken<br />

da (wer nicht?) natürlich auch an Schwippschwager<br />

Klaus Peter Kellers „Feuervogel Réserve“! Florians<br />

Silvaner stammt aus zwei Westhofener Parzellen, eine<br />

mit über 30-jährigen, die andere etwas jünger mit rund<br />

zehn- bis zwölfjährigen Reben. Diese ergänzen sich<br />

ideal und sorgen für eine perfekte Harmonie im Wein.<br />

Florian über den 2021er-Silvaner: „Wir hatten ein perfektes<br />

Reifefenster erwischt. Spannung und Säure<br />

blieben hier erhalten, die Trauben waren reif ohne im<br />

Mostgewicht zu hoch auszufallen. Hier hat einfach<br />

alles gepasst, wie fast immer in diesen beiden Silvaner-Anlagen.“<br />

Das sind Worte, die von einem höchst<br />

zufrieden Winzer zeugen. Wir schließen uns als Silvaner-Fans<br />

an: Unsere Edition vom Grünen Silvaner<br />

liegt hellgolden im Glas, duftet floral (weiße Blüten)<br />

und würzig aus dem Glas. Ein Hauch Muskatnuss und<br />

Birnenspalten steigen aus dem Glas. Das ist fein und<br />

klar, am Gaumen dann pur und durch die angenehme<br />

Cremigkeit auch angenehm substanzreich. Zitrusabrieb,<br />

ein Hauch frischer Hopfen und die bereits<br />

im Bouquet anklingenden Birnenspalten prägen hier<br />

die Aromatik dieses so verzückend erfrischend ausklingenden<br />

Silvaners. Diesen Wein im Glas, schönes<br />

Terrassenwetter als optionales Leckerli obenauf, dazu<br />

und ein paar saftig gegarte Stangen frisch gestochenen<br />

Spargels – und der Glücksmomente ist kein Ende!<br />

Zu genießen ab sofort bis 2024+.<br />

27


DEUTSCHLAND RHEINHESSEN<br />

Seehof<br />

PINOT NOIR ROSÉ, 2021<br />

Wunderbar griffiger Rosé aus Rheinhessen!<br />

DRH051121 Pinot Noir rosé, 2021<br />

DV 12% Vol. 10,93 €/l 8,20 €<br />

„Wie am Stock gewachsen, so gelesen.“ resümiert Florian die<br />

Weinwerdung seines Rosés aus Pinot-Noir-Trauben. Das erklärt<br />

auch schon viel über die Wertschätzung des Winzers gegenüber<br />

seinem Rosé. Denn bei dieser Kategorie Wein greifen Winzer<br />

gerne mal in die önologische Trickkiste um einen optisch ansprechenden<br />

Wein zu keltern, der in der Regel eher Nebenprodukt<br />

darstellt. Bei Seehof zählt der dieser Wein zum festen<br />

Bestandteil des Sortiments. Das bedeutet auch, dass sie die<br />

Trauben das ganze Jahr über für die Vinifkation zum Roséwein<br />

heranziehen, ihn separat pressen und ausbauen.<br />

„Wir hatten für den Rosé wie beim Silvaner ein wirklich gutes<br />

Reifefenster im Jahrgang 2021.“ berichtet uns Florian bei unserer<br />

Jahrgangsprobe.<br />

Das Ergebnis ist ein kupferfarbener Rosé, der intensiv nach Himbeeren,<br />

schwarzen Johannesbeeren und Birnen duftet. Er zeigt<br />

sich am Gaumen weich und seidig, bleibt vom ersten Schluck bis<br />

zum Nachhall stets schlank. Amalfizitronen, Pampelmusen und<br />

Blutorangen tummeln sich hier. Weil der Rosé im Weingut Seehof<br />

bewusst knochentrocken ausgebaut wird, erweist sich dieser<br />

Wein auch als wunderbar zartstrukturierter Wein, der eher<br />

herb als süßfruchtig daherkommt, einfach geschmackvoll und<br />

stilbewusst auftritt. Ein Wein, der sich bewusst von den seelenlosen<br />

Fruchtbowlen aus dem Supermarktregal abhebt.<br />

Diese noble Interpretation eines Rosés möchte sich nicht aufdrängen,<br />

und genau darin liegt seine Größe.<br />

Ein perfekter Wein zum genüsslichen Nippen und Entspannen<br />

nach einem langen Arbeitstag und ein ebenso schöner Begleiter zu<br />

Krustentieren, überhaupt allem, was aus dem Meer kommt.<br />

RIESLING TROCKEN, 2021<br />

(EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Gutsriesling aus dem Morstein und Kirchspiel!<br />

DRH050121<br />

Riesling trocken, 2021 (Edition Pinard de Picard)<br />

DV 12,5 % Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

Dass der Gutsriesling im Weingut Seehof von besonderer Güte<br />

ist überrascht nicht. Kein Wunder, denn hier gehen feine Rieslingträubchen<br />

ausschließlich aus den legendären Lagen Westhofens,<br />

dem Morstein und Kirchspiel ein. Selbstredend handelt<br />

es sich hierbei um die etwas jüngeren Reben. Doch beweisen<br />

die besten Lagen stets auch in herausforderungsvolleren Jahrgängen<br />

ihre Güte. Genau hier spielen sie ihre Trumpfkarte aus.<br />

Der Jahrgang 2021, der mit „back to the roots“ umschrieben werden<br />

kann, erwies sich als klassisches Jahr mit enorm später Reife.<br />

Anders als in den letzten drei Jahren, die warm und trocken waren,<br />

lasen Fauths die Trauben für ihren Gutsriesling im Oktober.<br />

Zu diesem Zeitpunkt war die Lese oftmals in Vergangenheit bereits<br />

abgeschlossen. Eine Lese im Oktober war in Deutschland<br />

noch bis vor nicht viel mehr als einer Dekade gelebte Normalität.<br />

Die Frage ob der Ausnahmezustand die neue Normalität ist,<br />

lassen wir an dieser Stelle unkommentiert …!<br />

Dass wir die Eleganz und kühle, eher aromenreduzierte Stilistik<br />

des 2021er-Jahrgangs schätzen, erwähnten wir bereits mehrfach<br />

an anderer Stelle. Florian Fauth hat die Vorteile des Jahrgangs<br />

bestens eingefangen, ohne die Stilistik zu verbiegen. Dadurch<br />

entstand ein sehr ehrlicher Riesling, der durch spielerische Leichtigkeit<br />

und Feinheit zu überzeugen weiß. Er duftet zitrisch aus<br />

dem Glas, wirkt eher kühl. Wer mollige Steinobstaromatik und<br />

cremigen Körper sucht, der liegt hier falsch. Wer aber Eleganz<br />

und Feinheit zu schätzen weiß, der wird diesen Gutsriesling<br />

lieben. Er besitzt eine angenehme pointierte Säurestruktur, fließt<br />

zielstrebig über den Gaumen. Dabei wirkt er niemals hart, sondern<br />

angenehm ausgewogen. Das liegt auch an der späten Lese<br />

der Trauben, die hier in den letzten September- und Oktoberwochen<br />

im kühlen Herbst nochmals an Aromatik gewinnen<br />

konnten. Lange und kühle Nächte sind einfach genial für komplexen<br />

und vibrierenden Riesling. Es ist klar: Wir haben es hier einfach<br />

auch mit einem Riesling zu tun, dessen Ursprungsmaterial<br />

deutlich „höher boxt “ als deklariert.<br />

Werte Kunden, Sie werden diesen trockenen Riesling lieben. Das<br />

Weingut Seehof ist ein absoluter Vorzeigebetrieb des Anbaugebiets<br />

und spielt in der „Einstiegsklasse“ deutscher Rieslinge<br />

immer ganz vorne mit. Ein leuchtendes Beispiel für die Dynamik,<br />

die in Rheinhessen auszumachen ist!<br />

Ein Hochgenuss ab sofort und bis 2026+.<br />

28 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seehof<br />

RHEINHESSEN DEUTSCHLAND<br />

WEISSBURGUNDER, 2021<br />

(EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Herz was willst du mehr? In diesem Preisbereich<br />

fast schon eine Provokation!<br />

DRH051921<br />

Weißburgunder, 2021 (Edition Pinard de Picard)<br />

DV 12,5 % Vol. 10,40 €/l 7,80 €<br />

© Justyna Reiss<br />

GRAUER BURGUNDER, 2021<br />

Zen-artige Balance: Seehofs Grauburgunder<br />

DRH052421 Grauer Burgunder, 2021 DV<br />

12,5 % Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

Rund ein Drittel der 17,5 Hektar Rebfläche des Weinguts Seehof<br />

sind Rieslinglagen. Für den Rheinhessischen Schnitt ist dies gar<br />

nicht so viel, konzentrieren sich doch viele Betriebe primär auf den<br />

– nicht umsonst – populären Riesling. Allerdings ist Florian Fauth<br />

ein echter Allrounder, und der Graue Burgunder einer seiner beliebtesten<br />

Weine. Im Weingut Seehof wird er auf eine schlanke<br />

Schlegelflasche gezogen – ganz so wie die Rieslinge auch.<br />

Das unterstreicht den Charakter dieses charmanten Weißweins<br />

ideal. Er zeigt sich zenartige ausgewogen und tiefenentspannt,<br />

ohne kitschig daherzukommen. Ein Grauburgunder, der einfach<br />

für gute Stimmung sorgt und unbeschwert über den Gaumen<br />

fließt. Quitten, Birnen, ein Hauch Salzmandeln. Dieser Dreiklang<br />

sorgt für beste Harmonie. Dass am Gaumen eine dezente Cremigkeit<br />

die helle Frucht unterstützt, trägt zum hedonistischen<br />

Gesamtbild dieses Weins bei. „Die Weine machen einfach Spaß.“<br />

heißt es im Vinum Weinguide 2022 über unseren Westhofener<br />

Betrieb. Dies nicht zuletzt auch, weil die Fauths, inzwischen in<br />

fünfter Generation Weinbauern und Winzer, ihrer Kundschaft<br />

stets treu geblieben sind. Die hervorragende Seehof-Basis überzeugt<br />

einfach jedes Jahr. Das hat sich auch in der Redaktion<br />

des Handelsblatts herumgesprochen: „Florian Fauth gehört zu<br />

Deutschlands besten Jungwinzern! Florians geniale Basis-Weine<br />

sind unter Preis-Genuss-Gesichtspunkten unschlagbar!“<br />

Zu genießen ab sofort bis nach 2025.<br />

Dieser höchst fein ziselierte Weißburgunder duftet offen und<br />

einladend nach weißen Früchten. Saftige Birnen, Forellen-Birnen<br />

um genauer zu sein, ein Hauch Pomelo und weiße Blüten<br />

prägen das feine Bouquet, welches durch eine subtile Hopfennote<br />

in eine würzige Richtung gelenkt wird. Am Gaumen zeigt sich<br />

der Wein schön saftig und federleicht. Der griffige Körper, die<br />

geradlinige Aromatik, völlig frei von überschminkender Fruchtsüße<br />

und die durch die Spontanvergärung komplexe Aromatik<br />

überzeugen auf Anhieb. Uns gefällt die hauchfeine trockene<br />

Würzigkeit des Weins, sie gibt ihm Textur. Die Aromen, grüne<br />

Äpfel und Birnen, bleiben puristisch, unterstreichen die Finesse<br />

des eleganten 2021er-Jahrgangs.<br />

Typisch für Florians genialen Gutsweine: Sie stammen aus hochkarätigen<br />

Westhofener Lagen, ergeben einen Typus Wein, der<br />

niemals opulent ausufernd oder vordergründig, sondern delikat<br />

und schlank über den Gaumen fließt. Nur ein Hauch Cremigkeit<br />

verleiht dem Wein etwas breitere Schultern, sodass man<br />

ihn ebenfalls als kongenialen Essensbegleiter einsetzen kann<br />

(Frische Spargel, Forelle-Blau und Dillkartoffeln, Frühlingssalate<br />

mit Mandarinenspalten oder einfach pur auf der Terrasse). Der<br />

Gutswein vom Weißburgunder macht stets eine gute Figur – und<br />

einmal aufgeschraubt – liefert er unkomplizierten Trinkgenuss.<br />

Ein Gutswein, der in seiner Preisklasse zu unseren absoluten<br />

Lieblingen zählt.<br />

Ab sofort und bis 2025+<br />

29


DEUTSCHLAND RHEINHESSEN<br />

Seehof<br />

SAUVIGNON BLANC, 2021<br />

Neuzugang – und der Beginn einer Erfolgsgeschichte!<br />

DRH052621 Sauvignon Blanc, 2021 DV 12,5 % Vol. 11,93 €/l 8,95 €<br />

Florian Fauth widmet sich bereits seit einiger Zeit dem<br />

Sauvignon Blanc. Doch haben wir bisher nichts davon<br />

gehört, wie auch? Es gab ja keinen Wein zu kaufen.<br />

Vor vier Jahren pflanzte er in Westhofen eine Parzelle,<br />

ein Jahr darauf noch eine weitere im Heimatort seiner<br />

Mutter, acht Kilometer von Westhofen entfernt. Die<br />

ersten Ergebnisse gibt es mittlerweile in Form gefüllter<br />

Flaschen, wenn auch nur eine Kleinstmenge, denn<br />

die Erträge der jungen Reben fallen noch enorm niedrig<br />

aus. Wir präsentieren nun den zweiten Jahrgang,<br />

der sehnsüchtig erwartet wird.<br />

Dieser bietet, eines kühlen Herbstes mit langem Vegetationsverlauf<br />

wegen, einen Typus Sauvignon Blanc,<br />

der ungemein rebsortentypische Rassigkeit und Frische<br />

ausstrahlt. Es duftet hier aus dem Glas nach<br />

Stachelbeeren, weißen Johannisbeeren und einem<br />

Hauch Brennnessel. Die jungen Anlagen liefern laut<br />

Florian noch sehr niedrige Erträge. Dies konzentriert<br />

auch scheinbar die Aromatik am Gaumen. Hier zeigt<br />

sich der Sauvignon Blanc aus Rheinhessen herrlich lebendig.<br />

Konträr zum Bouquet lugt hier auch erstmal<br />

eine exotische Frucht hervor. Im Weingut Seehof werden<br />

alle Weine bewusst trocken vergoren. Auch hier<br />

erweist sich diese Leitlinie als meisterliche Entscheidung.<br />

Der knochentrockene Ausbau bringt den Weißwein<br />

am Gaumen auf Spur, verleiht ihm eine feine<br />

Würzigkeit und Mineralität.<br />

Die Mischung der beiden Parzellen (eine kühle in<br />

Westhofen, eine mit schwererem Tonboden in Hillesheim)<br />

sowie unterschiedliche Klone und eine daraus<br />

resultierende unterschiedliche Reifegeschwindigkeit,<br />

sorgen für die Komplexität dieses feinen Sauvignon<br />

Blancs. Einfach ein wunderschöner Sommerwein, dessen<br />

Bühne schon jetzt ganz klar vorbestimmt ist: die<br />

Terrasse an lauen Grillabenden!<br />

Einfach gut gekühlt zu genießen, ab sofort<br />

bis voraussichtlich Sommer 2024.<br />

AUXERROIS „VON DEN KALKTERRASSEN“, 2021<br />

Die Nähe zu Frankreich ist – nicht nur namentlich – unverkennbar!<br />

DRH050221 Auxerrois „von den Kalkterrassen“, 2021 DV 12,5 % Vol. 12,93 €/l 9,70 €<br />

Dass der Auxerrois seinen Ursprung in Frankreich hat,<br />

deutet bereits ihr exotischer Name an. Diese uralte<br />

Rebsorte, die in der Stilistik ihrer feinrassigen Weine gewisse<br />

Ähnlichkeiten mit Pinot Blanc oder Weißburgunder<br />

besitzt, lässt sich vermutlich von der zwischen dem<br />

nördlichen Burgund und der Champagne liegenden<br />

Grafschaft Auxerre ableiten. Heute findet man sie in<br />

Frankreich vor allem im Elsass vor. Viele Winzer erinnert<br />

die Rebsorte aromatisch an einen leichten und fruchtbetonten<br />

Chardonnay oder eben an Pinot Blanc. Da<br />

Florian Fauth mit seinen Westhofener Kalklagen ähnliches<br />

Terroir wie im Burgund besitzt, lag es nahe diese<br />

vielversprechende Rebsorte in Rheinhessen anzubauen.<br />

Ein Weißwein, den wir Ihnen, werte Kunden, herzlich<br />

anempfehlen möchten, da sich dieser in seiner Eigenständigkeit<br />

nochmals deutlich von den beiden Basis-<br />

Burgundern abhebt und nicht nur namentlich eine französische<br />

Herkunft erkennen lässt.<br />

Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Auxerrois<br />

ziemlich hohe Anforderungen an den Winzer stellt. Die<br />

Beeren sind besonders dünnhäutig und daher auch besonders<br />

anfällig für Fäulnis. Man muss sie also mit viel<br />

Liebe pflegen und ständig nach ihrem Wohlbefinden<br />

schauen. Damit ist der Auxerrois unter den Rebsorten<br />

so etwas wie der Bonsai unter den Zimmerpflanzen.<br />

Wie gut, dass wir uns daher nur ums Genießen dieser<br />

feinen Rebsorte kümmern müssen! Im Jahrgang 2021<br />

zeigt sich dieser Wein, der übrigens aus der Westhofener<br />

Steingrube stammt, ungemein markant.<br />

Er duftet würzig und blumig, dazu nach Sanddorn, Blüten<br />

und Pampelmusen. Was wir an ihm lieben, ist die<br />

Seidigkeit mit der er über den Gaumen gleitet. Er wirkt<br />

stahlig und markant aber auch anschmiegsam, nicht zuletzt<br />

dank der feinen Cremigkeit, die ihn auszeichnet. Die<br />

Frucht reduziert sich hier auf allerlei Agrumen, speziell der<br />

angenehm, nicht zu säuerlich schmeckenden und eher<br />

milden Pomelo-Frucht. So ganz lässt sich der Auxerrois<br />

in keine Schublade stecken. Man muss ihn einfach mal<br />

probiert haben! Man spürt die Kalkböden, das exzellente<br />

Traubenmaterial und den geduldigen Ausbau des höchst<br />

individuellen Weißweins. Je länger man ihn im Mund hat,<br />

desto intensiver tritt die Mineralität in den Vordergrund<br />

und zeigt den Facettenreichtum der Auxerrois-Traube<br />

ganz vortrefflich.<br />

Ein wunderbarer Weißwein, der stilistisch irgendwo<br />

zwischen Chardonnay, Muskateller und Weißburgunder<br />

pendelt, aber doch völlig eigenständig ist. Mineralisch,<br />

steinig, erfrischend. Zweifellos: ein Schatz im<br />

Weingut Seehof.<br />

Ab sofort mit Genuss und bis leicht 2025+.<br />

30 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seehof<br />

RHEINHESSEN DEUTSCHLAND<br />

SEEHOF-REBSORTEN-PAKET 2021<br />

(12 FLASCHEN)<br />

Entdecken Sie die Vielfalt der Seehof’schen Gutsweine<br />

zum unschlagbaren Probierpreis!<br />

DRH059921P<br />

Seehof-Rebsorten-Paket 2021 (12 Flaschen)<br />

statt 96,50 € nur 89,95 €<br />

Dieses Paket ist fast schon ein Klassiker zum Start in den Frühling:<br />

Erleben Sie sechs verschiedene Rebsorten der aktuellen Kollektion,<br />

alle vom rheinhessischen Kalk.<br />

SIE ERHALTEN JE ZWEI FLASCHEN DES JAHRGANGS 2021:<br />

© Justyna Reiss<br />

► Riesling trocken (Edition Pinard de Picard): genialer Gutsriesling,<br />

Preis- Genuss-Verhältnis unübertrefflich!<br />

► Grüner Silvaner (Edition Pinard de Picard): ein kalkig griffiger Silvaner,<br />

perfekt zum Spargel! Rheinhessens Urrebe.<br />

► Pinot Noir rosé: Et voilà – unser beliebtester Rosé aus Deutschland!<br />

► Weißburgunder 2021 (Edition Pinard de Picar): Unser Coup de Cœur!<br />

Absolute Kaufempfehlung!<br />

► Grauer Burgunder: Laissez-faire-Grauburgunder.<br />

► Sauvignon Blanc: NEU bei Seehof, rassig und pikant!<br />

31


DEUTSCHLAND RHEINHESSEN<br />

Seehof<br />

„SAME SAME BUT DIFFERENT“, 2021<br />

Unverkennbar: der Muskatelleranteil dieser federleichten Cuvée!<br />

„Wie langweilig wäre das Leben, wenn nicht ab und zu ein paar von uns aus der Reihe<br />

flattern würden. Mit seiner Individualität macht jeder Einzelne die Welt ein bisschen<br />

bunter. Die Hauptsache ist doch, dass jeder die gleichen Chancen hat.“<br />

DRH052321 „Same same but different“, 2021 DV 12,5 % Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Diese Botschaft von Florian und Katja schmückt das<br />

Rückenetikett dieses in jeder Hinsicht einmaligen<br />

Weins. So, wie Katja und Florian alles Menschenmögliche<br />

für ihren kleinen Sohn Jonathan tun, so möchten<br />

sie auch anderen Betroffenen helfen. Mit dem Verkauf<br />

dieses wunderbaren Weins unterstützen wir, gemeinsam<br />

dank Ihnen, unseren Kunden, jährlich ein Herzensprojekt.<br />

Spendenempfänger war in den letzten<br />

Jahren der Kleinsägmühlerhof der Lebenshilfe e. V.<br />

in Altleiningen. Seit über drei Jahrzehnten leben und<br />

arbeiten hier Menschen mit Behinderung. Egal ob im<br />

Hofladen, in der eigenen Bäckerei oder artgerechten<br />

Viehzucht von Kühen, Schweinen und Hühnern. Alle<br />

packen an, dies sogar getreu biologisch-dynamischer<br />

Wirtschaftsweise.Wir haben gemeinsam mit den<br />

Fauths dort einen wunderbaren Nachmittag verbracht<br />

und uns vom nahezu einmaligen Konzept<br />

überzeugt. So sehr, dass wir auch in diesem Jahr<br />

wieder dem Kleinsägmühlerhof unsere Spende aus<br />

dem Verkauf dieses Weins zugutekommen lassen<br />

möchten.<br />

Mit dem Erwerb des „Same same but different“<br />

erhalten Sie einen genialen Weißwein<br />

für die kommenden warmen Frühjahrs- und<br />

Sommertage, der den Gaumen erfrischt.<br />

Die Cuvée hat im Jahrgang 2021 dank eines<br />

Viertels Muskatelleranteil (den Rest stellen<br />

Weißburgunder, Riesling und Sauvignon<br />

Blanc) ein herrlich verspieltes Bouquet.<br />

Es duftet nach Mirabellen, Lychee<br />

und frisch geschnitten Blüten, darunter<br />

auch Holunder. Welch eine zauberhaft<br />

einladende Nase! Trocken ausgebaut,<br />

zeigt sich die Cuvée rund, von Aroma saftiger<br />

rosa Pampelmusen geprägt.<br />

Fast schwebend, gleitet der Wein federleicht<br />

über die Zunge. Der Weißburgunder<br />

leistet perfekte Textur-Arbeit, und<br />

der Riesling steuert eine wunderbare Saftigkeit<br />

und Trinkanimation mit Zug bei<br />

sowie eine Idee von Terroirausdruck, die<br />

aus dem Same Same ein herrliches Frühlings-Trinkvergnügen<br />

macht. Hier werden<br />

© Justyna Reiss<br />

Assoziationen wach an die fast süchtig machenden<br />

Aromen eines Moscato d’Asti, aber: der „Same same<br />

but different“ ist trocken, richtig trocken, und er perlt<br />

nicht, sondern fließt seidig über den Gaumen und kleidet<br />

ihn mit großer Frische aus, die Säure perfekt eingebunden.<br />

Im mittlerweile siebten Jahr unterstützen wir das<br />

Weingut Seehof anlässlich des Welt-Down-Syndrom-<br />

Tags (21. März) und sind besonders stolz darauf, dass<br />

diese fantastische Weißweincuvée so viele treue Liebhaber<br />

gefunden hat. Ein ganz großes Dankeschön von<br />

Katja, Florian und uns an alle unsere Kunden, die mit<br />

dem Kauf des „Same same but different“ diese Idee<br />

mitgetragen und zu ihrem großen Erfolg beigetragen<br />

haben. Wir möchten es noch einmal betonen: Der<br />

komplette Erlös aus dem Verkauf der Weine fließt zu<br />

100 % in diese Projektarbeit.<br />

32 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seehof<br />

RHEINHESSEN DEUTSCHLAND<br />

MORSTEIN WEISSER BURGUNDER „R“, 2021<br />

Hier wird nichts dem Zufall überlassen!<br />

DRH051821 Morstein Weißer Burgunder „R“, 2021 23,86 €/l 17,90 €<br />

in Subskription, Lieferung September 2022<br />

Dass Florian Fauth neben seinen Rieslingen auch ein<br />

besonderes Händchen für Burgundersorten hat, ist<br />

mittlerweile amtlich. Im Weinguide des Falstaff heißt<br />

es: „Seehof liefert den wahrscheinlich besten Weißburgunder<br />

Rheinhessens“. Bei der Reserve-Version<br />

überlässt Florian nichts dem Zufall, hier sind alle<br />

Schritte auf die bestmögliche Qualität ausgerichtet.<br />

Natürlich kann man ein Buch kartoniert und im Offset-<br />

Druckverfahren produzieren, ein guter Verlag weiß,<br />

wenn Aufwand und Kosten keine Grenzen setzen, allerdings<br />

auch wie ein fadengehefteter Lederband mit<br />

handgesetzter Bleischrift im Schuber umgesetzt werden<br />

kann. Genauso verhält es sich mit Florians Spitzencuvée.<br />

Für die enorme Güte der Reserve-Version<br />

gibt es drei gute Gründe: Zunächst die Herkunft der<br />

Trauben. Morstein, ein Name wie Donnerhall, eine<br />

legendäre, weltberühmte Lage! Für uns zählen einige<br />

ihrer Erzeugnisse zur absoluten Weltspitze. Nur wer<br />

über exzellentes Traubenmaterial verfügt, hat das Ausgangspotenzial<br />

zu einem großen Wein. Dann das Rebalter:<br />

Rund 25 Jahre alte, tiefwurzelnde Rebstöcke, die<br />

speziell in den letzten trockeneren Jahren für weiterhin<br />

saftige und bestens ausgereifte Trauben bürgten.<br />

Neben erstklassiger Herkunft ist es der schonende<br />

und anspruchsvolle Ausbau der Weine im Keller, der<br />

zur Exzellenz des Weißburgunders „R“ beiträgt. Die<br />

Trauben werden im Keller gepflegt wie das Familiensilber.<br />

Florian baut sie zu einem Drittel in Damy- und<br />

Stockingerfässern aus, zwei der besten tonnelleries der<br />

Welt, auf deren hohe Qualität die besten Winzer weltweit<br />

setzen.<br />

Wie ein Rahmen verstärkt der Holzausbau den Wein,<br />

der hier als Gemälde und eigentliches Ereignis präsentiert<br />

wird. Es duftet zart hefig und würzig aus dem<br />

Glas. Zitronen, Gelbe Pflaumen und Quitten tauchen<br />

auf, bevor der Burgunder wieder nussige Aromen andeutet.<br />

Am Gaumen tritt er gewichtig, mit schönem<br />

grip und feiner Cremigkeit auf, legt eine für den Jahrgang<br />

bemerkenswerte Substanz an den Tag. Und dann<br />

ist da die berstende Mineralität eines Morsteins, die<br />

dem „R“ etwas grandios Monolithisches verleiht. So<br />

schmeckt das Terroir „Morstein“! Ist das die beste aller<br />

möglichen Weißburgunder-Welten?<br />

Idealerweise ab Herbst 2023 und bis 2033+.<br />

IN SUBSKRIPTION<br />

WESTHOFENER KIRCHSPIEL RIESLING TROCKEN, 2021<br />

„Kühlere Jahre wie 2021 bringen die Lagen extrem gut heraus.“ – F. Fauth<br />

Seehof liefert eine der preiswertesten Interpretationen auf eindeutigem<br />

Großes-Gewächs-Niveau!<br />

in Subskription, Lieferung September 2022<br />

DRH051621 Westhofen Kirchspiel Riesling trocken, 2021 DV 23,33 €/l 17,50 €<br />

Das Westhofener Kirchspiel ist eine besonders privilegierte<br />

Lage. Nicht nur in Rheinhessen, sondern, im<br />

vinophilen Sinne, bundesweit. Der langgezogene Osthang<br />

öffnet sich in Form eines Amphitheaters zum<br />

Rhein. Als Beschützer gegen kalte Winde fungieren<br />

Hügel. Die Ost- bis Südostexposition sorgt mit viel<br />

Morgensonne für ein ideales Mikroklima in den Hanglagen.<br />

Die Lage Westhofener Kirchspiel wurde das erste<br />

Mal im Jahr 1348 schriftlich erwähnt. In dieser knapp<br />

über 44 Hektar großen Traum Lage auf 120 bis 200<br />

Höhenmetern besitzt das mittlerweile über Deutschlands<br />

Grenzen hinaus bekannte rheinhessische Who’s<br />

who mit Keller und Wittmann Parzellen – und Florian<br />

Fauth mit seinem Weingut Seehof.<br />

Was er den kalkhaltigen Böden abgewinnt, hat eindeutig<br />

den Geschmack, die Struktur und das (Lager-)<br />

Potenzial eines Großen Gewächses. Jetzt kommt ein<br />

„Aber“ – aber was für eins: Denn das Westhofener<br />

Kirchspiel von Seehof gibt es zum märchenhaft niedrigen<br />

Preis. Für die Komplexität und Brillanz seiner Lagenrieslinge<br />

zeichnet Florian vor allem die letzten vier<br />

Wochen Reife am Stock verantwortlich. „Der Oktober<br />

hat uns quasi gerettet.“<br />

Das Resultat: Ein brillantes Kirchspiel! Es duftet fein<br />

und fruchtreduziert. Ein Hauch Melisse, etwas Ananas,<br />

keinerlei Steinobst. Zitrus in allen Facetten! Das<br />

Bouquet ist angenehm zurückhaltend und seidig so<br />

wie man es von der Finesse-Lage kennt. Auch am Gaumen<br />

erweist sich der Riesling als äußerst puristisch, in<br />

seiner Essenz gebündelt. Das ist urtypisch, so wie wir<br />

es bei der Lage auch von anderen Spitzenwinzern gewohnt<br />

sind. Die Mineralität ist hier fein verwoben mit<br />

einer kristallklaren Erscheinung. Und dann sind da die<br />

subtilen und so typischen Kräuternoten welche die<br />

helle Frucht umrahmen, ihr Rassigkeit und Würze verleihen,<br />

wie wir es aus klassischen und kühleren Jahren<br />

lieben. „Das kommt einfach extrem gut heraus dieses<br />

Jahr!“ so Florian.<br />

Ab Freigabe im Herbst 2022, karaffiert und aus einem<br />

großen Glas, bis 2032+<br />

33


DEUTSCHLAND RHEINHESSEN<br />

Seehof<br />

WESTHOFEN STEINGRUBE RIESLING TROCKEN, 2021<br />

Steingrube: Liegt zwischen Kirchspiel und Morstein und schließt unmittelbar<br />

unterhalb an Kellers Abtserde an!<br />

in Subskription, Lieferung September 2022<br />

DRH050421 Westhofen Steingrube Riesling trocken, 2021 29,33 €/l 22,00 €<br />

Seit einigen Jahren genießen nun schon die legendären<br />

Großen Gewächse Rheinhessens als weltberühmte<br />

Aushängeschilder deutscher Rieslingkultur<br />

unter Weinliebhabern einen quasi legendären Ruf. Die<br />

Nachfrage ist bei weitem größer als die zur Verfügung<br />

stehende Menge. So ist es auch bei diesem Spitzenriesling<br />

vom Weingut Seehof, den Florian Fauth aus<br />

perfekt gereiften Trauben aus einer felsig-kargen,<br />

kalksteinhaltigen Parzelle mit lehmigem Boden der<br />

Steingrube gewonnen hat, die, zwischen Kirchspiel<br />

und Morstein gelegen, unmittelbar unterhalb an Klaus<br />

Peter Kellers „Abtserde“ anschließt. Kurz: Er ist von<br />

solch sensationeller Qualität, dass er viele wesentlich<br />

teurere Große Gewächse mühelos an die Wand spielt!<br />

Schon lange haben wir uns Gedanken gemacht, warum<br />

dieser Spitzenwein derart unter dem Radar fliegt.<br />

Denn die 2001 gepflanzte Parzelle zeigt auch laut Florian<br />

Jahr für Jahr mehr von ihrem enormen Potenzial.<br />

Es fehlt schlichtweg ein VDP-Winzer, der die Lage<br />

singulär bearbeitet und neben Abtserde und Morstein<br />

als Spitzenlage ausbaut, was aber aufgrund der<br />

VDP-Statuten für Große Gewächse nicht möglich ist.<br />

Welch enormer Vorteil für Florian, der hier seit Jahren<br />

einen der besten Rieslinge seiner Kollektion einfährt.<br />

Kennzeichen der Lage ist die intensive Steinigkeit, die<br />

hier das Bouquet prägt. Kein Wunder, bereits etwa<br />

60 Zentimeter unter der Erdoberfläche beginnt der<br />

nackte Fels in dieser extrem steinigen Lage, so dass<br />

es kaum möglich ist, die Pfähle für die Reben gerade<br />

einzuschlagen. Nicht umsonst weist die Flurbezeichnung<br />

auf einen Steinbruch hin, der hier früher gelegen<br />

haben muss.<br />

Im Jahrgang 2021 zeigt sich die Steingrube als intensivster<br />

aller Lagenrieslinge. Zitrusabrieb und Limettenschalen<br />

duften hier. Der spätreifende Jahrgang<br />

verschlankt die ansonsten eher steinfruchtgeprägten<br />

Aromen hin zu allerlei Agrumen. Was die Steingrube<br />

vom Morstein und dem Kirchspiel unterscheidet ist vor<br />

allem, dass sie in allem etwas mehr Substanz besitzt<br />

ohne dabei an Fruchtintensität zuzulegen. Es ist gewiss<br />

der vielschichtigste Lagenriesling aus dem Hause<br />

Seehof. Und doch – kaum ein Weingut kann dies<br />

derartig gut wie Seehof – bleibt auch dieser Riesling<br />

unverkrampft, zeigt sich von seiner hedonistischen<br />

Seite. Es ist der charmanteste im jugendlichen Alter.<br />

Denn die Frucht ist hier am intensivsten ausgeprägt,<br />

der Körper kraftvoller, die Säure auf Anhieb bestens<br />

integriert. Ein Wein, an dem Kenner wie Liebhaber<br />

ihrer Freude finden werden. Ein echter „Diplomat der<br />

Herzen“! Anders als die großen Westhofener Lagen,<br />

die als Osthang situiert sind, sind die Reben der Steingrube<br />

nach Süden ausgerichtet, die allerdings nach<br />

Westen hin windoffen sind. Das bringt einen Wein<br />

hervor, der auch bei hoher Reife noch von enormer<br />

Mineralität geprägt ist. Denn über allem erhebt sich<br />

eine feine Meersalznote, die den Wein perfekt justiert<br />

und hervorragend mit den cremigen Einschlägen und<br />

dem Geschmack reifer Meyer-Zitronen im Abgang des<br />

Weins harmoniert. Seehofs Steingrube ist Riesling auf<br />

der Überholspur, ein Kraftpaket in allerbester Verfassung<br />

und Laune, der sich mittlerweile vom absoluten<br />

Geheimtipp zum Klassiker unseres Sortiments entwickelt<br />

hat und von Ihnen, liebe Kunden, stets mit großer<br />

Vorfreude erwartet wird.<br />

Zu genießen ab Freigabe im Herbst, Höhepunkt bis 2033.<br />

34 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Seehof<br />

RHEINHESSEN DEUTSCHLAND<br />

WESTHOFEN MORSTEIN „ALTE REBEN“ RIESLING TROCKEN, 2021<br />

Rauchig, kraftvoll, unnahbar: Morstein-Magie!<br />

DRH051021 Westhofen Morstein „Alte Reben“ Riesling trocken, 2021 37,33 €/l 28,00 €<br />

Der Spitzenwein des Hauses, wie könnte es anders sein, stammt<br />

natürlich aus dem Morstein. Die Rieslingreben in der legendären<br />

Westhofener Lage lieferten perfekte Trauben. Wie schon<br />

im Burgund, gilt auch hier: Die früheren Generationen wussten<br />

eben warum sie welche Spitzen-Lagen klassifizierten.<br />

Das Ergebnis ist ein enorm fruchtreduzierter und terroirbetonter<br />

Weißwein, der eindeutig das Zeug zum veritablen Langstreckenläufern<br />

hat.<br />

Die besten Parzellen dieser rheinhessischen Renommierlage<br />

verleihen ihren Weinen – wegen des sehr hohen Anteils an verwittertem<br />

Kalkstein im Untergrund – eine einzigartige salzigmineralische<br />

Struktur. Die Reben stehen hier auf 180 bis 240<br />

Metern Höhe in einem sanften Hang. Für uns zählen einige Erzeugnisse<br />

aus dieser magischen Lage zur absoluten Weltspitze.<br />

Besonders die Rieslinge zeichnet eine enorme Schubkraft (bei<br />

gleichzeitig innerer Ruhe) und feiner Würzigkeit aus, die so andernorts<br />

nur selten findet.<br />

Es ist ein offenes Geheimnis: Wir lieben den Morstein, der für<br />

uns bei Seehof den mineralischsten Riesling hervorbringt. Er<br />

zeigt sich gegenüber der Steingrube ähnlich komplex, wirkt<br />

aber nochmals schlanker, da fruchtreduzierter. Was die Steingrube<br />

mehr an Schmelz und Frucht besitzt, hat der Morstein<br />

von alten Reben an Rauchigkeit und dunklen Noten. Er gleitet<br />

mineralisch und würzig über die Zunge, wird fast salzig und im<br />

Nachhall zunehmend verspielter und feiner. Allein dieser zieht<br />

sich enorm lang, bleibt so zart. Hier spielt die Lage ihren Trump,<br />

die alten Reben voll aus! Ein Riesling wie aus einem Guss, steinig,<br />

mineralisch, engmaschig und fein. Schon mit dem ersten<br />

Schluck wird klar: Hier dreht sich alles um einen kraftvollen<br />

Riesling, der allerdings Ruhe ausstrahlt. Er ist dunkelwürzig, intensiver<br />

als der kleine Morstein „M“ und von einer Mineralität,<br />

die schlicht als „griffig“ zu bezeichnen ist. Er schraubt sich regelrecht<br />

am Gaumen entlang, wird von der anfänglich saftigen Art<br />

immer präziser und fester, bis das Ende des Gewindes erreicht<br />

ist. Dieser schroffe, vom Kalk geprägte Wein behält seinen grip,<br />

bleibt im Nachhall stets fein. Es ist bei aller monolithischen Ausstrahlung<br />

aber auch immer die Feinheit und Klarheit, die diesen<br />

genialen trockenen Riesling ausmacht. Dabei fällt auf, dass bei<br />

Seehof der Morstein einen ähnlichen Wandel vollzogen hat wie<br />

im Weingut Keller: Er wurde über die Jahre immer reduzierter,<br />

legte an Speckigkeit ab, gewann an Charisma durch den Fokus<br />

auf die mineralischen Eigenschaften dieser einzigartigen Lage.<br />

testete die großen Weine Deutschlands. Da Pinard de Picard<br />

gebeten worden war, als führender Verkäufer großer deutscher<br />

Weine ausgewählte Spitzengewächse zu dieser repräsentativen<br />

Probe einzusenden, hatten wir einen qualitativen Überflieger<br />

und absoluten Geheimtipp aus dem Morstein angestellt. Wieso<br />

Geheimtipp? Aus dem legendären, weltweit berühmten Morstein,<br />

um den sich Weinliebhaber aus aller Welt und die höchst dekorierten<br />

Spitzenrestaurants verzweifelt (und zumeist vergeblich)<br />

bemühen?<br />

Nun, Florian Fauth, unsere Deutschland-Entdeckung 2008, ist<br />

kein Mitglied im VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter)<br />

und darf daher seinen Fabel-Riesling aus dem legendären<br />

Westhofener Morstein nicht als Großes Gewächs vermarkten.<br />

Was dessen Bekanntheitsgrad natürlich einschränkt,<br />

da er auf den wichtigen Großen-Gewächs-Proben<br />

(die ausschließlich<br />

VDP-Betrieben vorbehalten sind) nicht präsentiert<br />

werden kann. Und das, obwohl dieser<br />

Referenzriesling mit seiner unglaublich<br />

feinen Frucht und tiefen Mineralität qualitativ<br />

die allermeisten Großen Gewächse<br />

Deutschlands locker hinter sich lässt!<br />

Daher schickten wir auch, zutiefst überzeugt<br />

von der singulären Klasse dieses<br />

Rieslings, Fauths Paradepferd ins Vinum-<br />

Rennen, neugierig, wie er sich denn im<br />

Umfeld der besten deutschen Weine<br />

schlagen würde. Das Resultat: Klaus<br />

Peter Keller gewann die Verkostung,<br />

im direkten Verfolgerfeld, ihm hautnah<br />

auf den Fersen, unser ebenso<br />

sympathischer wie „hochtalentierter“<br />

(Vinum) Florian Fauth mit<br />

seinem genialen Morstein, der im<br />

Übrigen derart unverschämt preis-<br />

„wert“ daherkam (und noch immer<br />

daherkommt), dass Vinum ihn zum<br />

„Top-Tipp der Verkostung“ kürte!<br />

Zu genießen ab Auslieferung, Höhepunkt<br />

2024 bis nach 2038..<br />

in Subskription, Lieferung September 2022<br />

IN SUBSKRIPTION<br />

Längst ist Seehof kein unbeschriebenes Blatt mehr, wenn es um<br />

großen trockenen Riesling aus Westhofener Lagen geht. Spätestens<br />

nach der legendären Vinum-Probe steht Seehofs Morstein<br />

auf jeder Einkaufsliste eines Rieslingenthusiasten. Gerne<br />

greifen wir die Geschehnisse der inzwischen berühmten Verkostung<br />

für Sie nochmals auf: Rudolf Knoll, ein Urgestein des<br />

deutschen Weinjournalismus und intimer Kenner der Szene,<br />

35


ITALIEN TOSKANA<br />

San Jacopo<br />

TENUTA<br />

SAN JACOPO<br />

CASTIGLIONCELLI<br />

NACH BIO-<br />

ZERTIFIZIERTEN<br />

STANDARDS<br />

& VEGAN!<br />

Authentische Chianti zu höchst sympathischen<br />

Preisen von ganz früher. In Bio-Qualität!<br />

Die Toskana: Bei Vollmond tauchen die Hügel in ein bleiches<br />

Märchenlicht und Dörfer, romantische Gehöfte<br />

und Zypressen zeichnen sich wie Scherenschnitte in<br />

die Nacht. Die Toskana kann man riechen in diesen Nächten:<br />

Den schweren Duft des steinigen Bodens, den erdigen Morgendunst<br />

ihrer Wälder. Im Frühling das betörende Parfum aus<br />

Gärten und Olivenhainen, den wilden Lorbeer und die Süße<br />

der Akazienblüten.<br />

Den berauschenden Geruch des Herbstes, wenn die Traubenernte<br />

begonnen hat. Und schließlich den Wein, die Seele der Toskana.<br />

Es ist die süchtig machende Gesamtheit all der betörenden<br />

Sinneseindrücke, die sanfte, allumfassende Harmonie, die den<br />

einzigartigen Charakter dieser großen Kulturlandschaft prägt.<br />

Kein Wunder, dass die wirklich großen Weine der zauberhaften<br />

Toskana zu unseren persönlichen Lieblingsgewächsen gehören:<br />

Herzblutweine, deren Stilistik jedoch in den letzten drei Jahrzehnten<br />

erheblichen Veränderungen unterworfen war!<br />

Wann haben Sie, werte Kunden, zuletzt einen echten Chianti,<br />

und dazu noch aus zwar nicht zertifiziertem, aber de facto biologischem<br />

Anbau, schon mal unter zehn Euro gesehen. Der einfach<br />

(und ganz ohne Umschweife) „lecker“ ist. Und eben nicht holz-<br />

geschwängert. Dafür in einem authentischen Stil. So, wie früher,<br />

als Chianti nach nichts anderem schmeckten als Sangiovese,<br />

Sonne und Meer.<br />

Hier auf der Tenuta San Jacopo widmet man sich den klassischen<br />

Weinen, bäuerliche Chianti, ohne Holz- und Marmeladenorgien<br />

im Glas. Dank der Empfehlung von Sean O’Callaghan, dem ehemaligen<br />

Betriebsleiter von unserem toskanischen Bestsellergut<br />

Riecine, der sogar seinen mit ihm befreundeten Nachbarn, den<br />

sympathischen Brüdern Vanni, Carlo und Marco Cattaneo von<br />

San Jacopo, schmeckbar einige Zeit mit Rat und Tat zur Seite<br />

stand. Unbedingt zugreifen, der Basis-Chianti hat ein kaum glaubliches<br />

Preis-Genuss-Verhältnis! Auf einem Anwesen aus dem<br />

18. Jahrhundert, inklusive Bauernhof und Agriturismo, betreiben<br />

die drei Brüder Vanni, Carlo und Marco Cattaneo ihr idyllisches<br />

Gesamtprojekt. Und dies seit 2002, als sie die Anlagen verkommen<br />

und die Rebberge rekultivierungsbedürftig vorfanden.<br />

Heute, fast 20 Jahre später, findet sich ein Gesamtkunstwerk vor,<br />

welches die Kulturlandschaft bereichert. Die Zeiten haben sich<br />

geändert und so auch der Chianti Doch hier auf der Tenuta San<br />

Jacopo produziert man ihn noch, den klassischen Wein. Übrigens:<br />

nach bio-zertifizierten Standards und sogar vegan!<br />

36 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


San Jacopo<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

„QUARTO DI LUNA“ CHARDONNAY IGT TOSCANA,<br />

BIANCO 2020 (BIO)<br />

Toskana-Therapie für Unentschlossene: Chardonnay mit bella figura!<br />

ITO050120 „Quarto di Luna“ Chardonnay IGT Toscana, bianco 2020 13% Vol. 18,60 €/l 13,95 €<br />

IT-BIO-004<br />

„Ognuno la intende a modo suo.“ Jeder betrachtet die<br />

Dinge auf seine Weise! Und uns gefällt, welch eigenständige<br />

Interpretation der Rebsorte die Cattaneo-<br />

Brüder hier vorlegen. Weil sie auf ihrer Tenuta San<br />

Jacopo weder Kalifornien noch Burgund nachahmen<br />

wollen – der Wein liegt ein halbes Jahr auf der Feinhefe<br />

und reift acht Monate im Stahltank – duftet dieser<br />

Chardonnay dann auch anders, schmeckt anders,<br />

ist anders! Im Bouquet rezent-luftige Hefenoten und<br />

aromatische Amalfi-Zitronen (samt Zeste), auch gelbe<br />

Kiwi, Kamillenblüten und etwas Eisenkraut. Am<br />

Gaumen präsentiert sich der toskanische Chardonnay<br />

ungemein lebendig, aromatische Tiefe bei gleichzeitig<br />

fein-fruchtiger Disposition, fernab jeder Üppigkeit,<br />

weder exzessiv buttrigen Note noch Vanille(-pudding)<br />

– und eben auch kein neues Holz whatsoever! Der<br />

„Quarto di Luna“ wirkt anregend schlank im Mund,<br />

zeigt sich betörend frisch am Gaumen und hinterlässt<br />

auf der Zunge einen zartherben Eindruck und die<br />

Lust auf den nächsten Schluck. Dazu ist man an getrocknete<br />

Kräuter (Zitronenthymian!), Sternfrucht,<br />

etwas Birne und etwa Galia-Melone erinnert. Wieder<br />

weiße Blüten, ebenso wieder reife gelbe Kiwis und man<br />

ist verzaubert von dieser herben Frische. Besonders<br />

schön auch die feine mineralische Ader (eine gewisse<br />

willkommene, weil im besten Sinne „griffige“ Kalkigkeit,<br />

in der die Frucht eingebettet zu sein scheint),<br />

die dem „Mondviertel“ noch mehr Eleganz und Tiefe<br />

verleiht. Auch im Finale bleibt der Wein herrlich erfrischend<br />

– der animierend zitrische Nachhall tut sein<br />

Übriges, was bleibt ist sommerlich inspirierter italienischer<br />

Weißweintraum. Unbedingt im großen Glas mit<br />

10-12 ºC genießen. Zu Sushi, zu Antipasti, zu gegrillter<br />

Dorade oder einfach solo. Chardonnay aus Italien?<br />

Aber ja, immer!<br />

Zu genießen ab sofort bis mindestens 2024.<br />

„POGGIO AI GRILLI“ DOCG CHIANTI SUPERIORE,<br />

ROSSO 2019 (BIO)<br />

Ursprünglicher und unverfälschter Chianti zum Verlieben!<br />

ITO050219 „Poggio ai Grilli“ DOCG Chianti Superiore, rosso 2019 13,5% Vol. 11,93 €/l 8,95 €<br />

IT-BIO-004<br />

Manchmal braucht es vom Wein nur einen Hauch in<br />

der Nase und einen Schluck, der genussvoll die Kehle<br />

herunterrinnt, um inmitten der grünhügeligen Toskana<br />

zu sitzen. Um mit Blick in die Weinberge den Tag<br />

nach Besuchen der Sehenswürdigkeiten in Florenz<br />

oder Siena ausklingen zu lassen. Langsam senkt sich<br />

dann golden die Sonne und auf der Steinterrasse knistert<br />

sich langsam der Holzkohlegrill in Stimmung. Die<br />

Vorfreude auf eine bistecca alla fiorentina oder eine<br />

saftige panzanella steigt sekündlich. Dass uns im Mund<br />

das Wasser zusammenläuft, hat aber noch einen ganz<br />

anderen Grund: Wir haben den Chianti Superiore<br />

„Poggio ai Grilli“ der Tenuta San Jacopo im Glas. Der<br />

Bio-Rotwein aus der toskanischen Paraderebsorte<br />

Sangiovese ist der Schlüssel zu dieser Reise im Kopf!<br />

Einen richtig ursprünglichen Chianti, von Hand gelesen<br />

und ohne Holz ausgebaut, erzeugt die Cattaneo-<br />

Familie. So, wie man ihn vor Ort im Urlaub trinkt,<br />

davon schwärmt und bei uns (!) zu einem famosen Preis<br />

bekommt. Wie köstlich das nach praller Kirschfrucht<br />

duftet, nach Kräutern, einer würzigen Brise (und ein<br />

paar Salmiakpastillen sind auch dabei). Eine sehr explizite<br />

Aufforderung zum Trinken, denn hier gibt’s saftige<br />

Kirsche, die Frucht dabei exakt dosiert. Die feinen<br />

Tannine sind weich, cremig und harmonisch integriert,<br />

das intensive Fruchtbukett und die typischen floralen<br />

(Rosenblätter), rauchig-mineralischen Noten und die<br />

würzigen Akzente (Muskatnuss und Pfeffer) zeichnen<br />

das Bild eines richtig guten toskanischen Sangiovese<br />

mit einer zarten, perfekt integrierten Säure – herrlich!<br />

Liebe Kunden: Diese Liebeserklärung eines authentischen<br />

Alltagsweins ist Schluck für Schluck Zeugnis der<br />

handwerklichen Herangehensweise dieses Weinguts.<br />

Er ist ein wunderbar typischer Vertreter der schönen,<br />

heiteren Kulturlandschaft der Toskana. Ein Rotwein zum<br />

Zurücklehnen und Abschalten – und ein wunderbarer<br />

Genuss zu einem sehr fairen, kleinen Kurs.<br />

Zu genießen ab sofort bis mindestens 2025.<br />

37


ITALIEN TOSKANA<br />

San Jacopo<br />

„POGGIO AI GRILLI“ DOCG CHIANTI RISERVA,<br />

ROSSO 2018 (BIO)<br />

Mitreißende Rotwein-Qualität aus dem Chianti: Köstlicher und<br />

günstiger kann die Toskana nicht zu sich rufen!<br />

ITO050318 „Poggio ai Grilli“ DOCG Chianti Riserva, rosso 2018 14% Vol. 21,26 €/l 15,95 €<br />

IT-BIO-004<br />

2 Gläser<br />

GAMBERO ROSSO<br />

Costantino Cattaneo leitet<br />

die Geschicke der Tenuta<br />

San Jacopo.<br />

2017 war für die Toskana im Allgemeinen und den Sangiovese<br />

im Speziellen ein schönes Jahr (den Jahrgangsvorgänger<br />

bewertete James Suckling mit 92 Punkten).<br />

Und 2018 gefällt uns – ehrlich gesagt – noch ein ganzes<br />

Stück besser, auch wenn sich das vermutlich etwas<br />

verdächtig wie klassische Weinhändlerprosa liest. Es<br />

gibt durch die Bank keinen Chianti von unseren Winzern,<br />

in den wir uns nicht auf Anhieb verliebt haben.<br />

Denn dieser feine reife und doch frische Jahrgang lässt<br />

die Insignien eines guten Chiantis – Finesse, Trinkfluss<br />

und Leichtigkeit – regelrecht aufblühen . Und so präsentiert<br />

sich San Jacopos Chianti Riserva dann auch<br />

alles andere als reserviert, sondern über die Maßen<br />

einladend. Aus dem Glas steigt ein animierender Duft<br />

roter Früchte, Kirsche, Brombeere und Cassis, frische<br />

Zwetschgen, etwas Verbene und Nelke, dazu Leder<br />

und ein Hauch Tabak. Kaum im Mund, verströmt dieser<br />

Chianti (90 % Sangiovese, 10 % Montepulciano)<br />

eine wunderbar präsente, ja fast fordernde Vitalität<br />

– das allerdings ausgesprochen charmant! Er macht<br />

einfach Lust auf den nächsten Schluck, und noch während<br />

man den Wein am Gaumen hat! Diese kirschigen,<br />

leicht „pflaumendunklen“ Facetten machen die Riserva<br />

zu einem ganz besonders verführerischen Wein und<br />

einer Riserva der Extraklasse. Dabei wirkt das dezent<br />

präsente Tannin fast cremig, da wunderbar geschliffen<br />

und agiert eher im Hintergrund, während die Szenerie<br />

ganz den saftig roten Früchten und einer sehr zarten,<br />

dafür umso belebenderen Säure gehört.<br />

Dieser Rotwein hat Leben in sich, pulsiert kraftvoll,<br />

dabei frisch auf der Zunge, setzt sogar feine<br />

Zitrusnoten frei und sorgt mit seiner schlanken<br />

Ader für ein höchst erfrischendes Mundgefühl<br />

im Abgang. Nur allzu gerne zitieren wir hier<br />

einen unserer Kunden, der diesen Wein seinerzeit<br />

mit uns probierte: „Wo hat sich dieser Kerl<br />

nur versteckt, dass ich als alter Chianti-Fan bis<br />

jetzt noch nichts von ihm gehört hab? Ich bin<br />

hin und weg von diesem Tropfen!“<br />

Vergessen Sie die vielen leidigen Pseudo-riserve,<br />

diese hier ist eine Offenbarung! Diese hat alle<br />

Qualitäten, die man sich wünschen kann und<br />

hält (Paradedisziplin!) auch mit dem König aller<br />

Rinderschmorbraten, dem brasato, locker mit.<br />

Oder gönnen Sie sich diese wunderbar gelungene<br />

Riserva einfach so, weil sie auch ganz solistisch<br />

hinreißend „funktioniert“ und immens<br />

viel Vergnügen bereitet!<br />

Zu genießen ab sofort bis mindestens 2028+.<br />

38 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


San Jacopo<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

„ORMA DEL DIAVOLO“ IGT TOSCANA, ROSSO 2017 (BIO)<br />

Immer wieder teuflisch verführerische Cuvée!<br />

ITO050417 „Orma Del Diavolo“ IGT Toscana, rosso 2017 14,5% Vol. 33,20 €/l 24,90 €<br />

IT-BIO-004<br />

Die Jungs von San Jacopo lieben traditionellen Wein.<br />

Allerdings sind sie keine Dogmatiker: Für alle Freunde<br />

der sogenannten „Supertuscans“ vinifizieren sie seit<br />

Jahren diesen vino splendido, eine betörende Cuvée<br />

aus Merlot, Cabernet Sauvignon und Sangiovese, die<br />

auch unter unseren Kunden einen großen Liebhaberkreis<br />

gefunden hat, weil die Qualität grandios, der<br />

Preis aber hier so vorbildlich fair ist wie in der guten<br />

alten Zeit vor dem Kampf um Höchstnoten. Und bereits<br />

beim Einschenken wird klar, welch Intention man<br />

seitens der Tenuta hier verfolgt: Man erlaubt sich einfach<br />

mal einen „teuflisch“ hedonistischen rosso quer<br />

über den Rebsortenspiegel hinweg zu liefern. Alleine<br />

schon der betont fruchtig-würzige Duft der Kombination<br />

Sangiovese, Merlot und Cabernet Sauvignon<br />

(50 bzw. 30 und 20 % der Cuvée) lockt mit grenzenlosem<br />

Charme. Es duftet intensiv nach Herzkirschen,<br />

Cranberries und einem leicht balsamisch anmutenden<br />

Hauch Em-eukal (die klassische Wildkirschversion für<br />

Kinder), dann auch nach Noten von Gewürzen (weißer<br />

Pfeffer, etwas Kardamom), hellem Tabak und frischen<br />

Walnüssen (grüne Haut inklusive), mit etwas<br />

mehr Zeit und Luft schwebt die Kirsche gen Marzipan.<br />

Auch das etwas prononciertere Holz (24-monatiger<br />

Ausbau in französischen Barriques aus Allier-Eiche, ein<br />

Fünftel davon neu, vier Fünftel aus Zweit- und Drittbelegung<br />

– „für mehr Eleganz und weniger Aggressivität<br />

des Holzes zugunsten der Frucht“) „vernagelt“<br />

diesen Wein nicht, ganz im Gegenteil, da hervorragend<br />

integriert. Am Gaumen ist das Tannin präsent,<br />

aber ganz klar Teamplayer, verleiht der nicht zu reifen,<br />

angenehm saftigen Frucht den entsprechenden Rahmen.<br />

Das macht enorm viel Freude, wie sich hier die<br />

pflaumigen, kirschigen und gleichzeitig kühlfruchtigen<br />

Aromen vermischen. Im Nachhall gibt es noch einen<br />

Hauch Brombeersaft und die typische Frische des<br />

Jahrgangs 2017, den wir besonders in Nord- und Mittelitalien<br />

schätzen. Eine wunderschön geschmeidige<br />

Cuvée aus biologisch zertifiziertem Traubenmaterial,<br />

ausgebaut im Barrique, bei kleiner Stückzahl von wenigen<br />

tausenden Flaschen. Ganz ehrlich: Manch gehyptes<br />

Renommiergut würde hier auch den „Super-Preis“<br />

eines „Super-Toskaners“ abrufen.<br />

Zu genießen ab sofort bis mindestens 2026+.<br />

92 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

2 Gläser<br />

GAMBERO ROSSO<br />

39


DEUTSCHLAND ITALIEN TOSKANA NAHE<br />

Ampeleia<br />

Die „Ampeleias“ sind vollkommen „neue“ Weine der Maremma<br />

(einer Region, die allzu häufig zu fröhlich marmeladiger<br />

Opulenz neigt). Sie verkörpern die andere, die<br />

helle Seite des Mondes! Finesse, Geschmeidigkeit, seidene Tannine<br />

–traumhaft elegant-fruchtige Interpretationen einer so bisher<br />

gänzlich unbekannten Maremma. Ist schon der „Kepos“ von<br />

Elisabetta Foradoris Ampeleia-Portfolio eine Offenbarung, dann<br />

setzt der „Ampeleia“ dem Projekt die Krone auf!<br />

Die Geschichte von Ampeleia ist schnell erzählt: Es ist Elisabettas<br />

Projekt, mit dem sie sich den Kopf „freimacht“, indem sie ein völlig<br />

neues Terroir erforscht. Alles begann im Urlaub, beim Skifahren,<br />

als Elisabetta mit Freunden, die ihre Leidenschaft fürs Ursprüngliche<br />

und die Nähe zur Natur teilen, über einen „perfekten Rotwein<br />

des Südens“ philosophierten. Dazu muss man wissen,<br />

dass Elisabetta in den vergangenen beiden Jahrzehnten eine<br />

gar nicht so kleine „Rebsorten-Revolution“ ausgelöst hatte:<br />

Alle Macht dem Teroldego! Mit ihrem „Granato“ vinifiziert<br />

sie das unangefochtene Flaggschiff des Trentino, sie ist die<br />

Vorreiterin für nachhaltige Bewirtschaftung und Weinproduktion<br />

in der Region – und das alles im Alleingang! Mit<br />

Ampeleia wollte Sie die Maremma nach ihren Vorstellungen<br />

umkrempeln, denn hier war sie sich sicher, den Wein<br />

ihrer Träume produzieren zu können. Um das neue Terroir<br />

entsprechend zu kartographieren, holte sie sich Anfang<br />

der 2000er-Jahre Thomas Widmann und Giovanni Podini<br />

als Partner ins Boot und engagierte ein junges Team unter<br />

der Leitung Marco Taits, der bereits auf ihrem Weingut<br />

in Mezzolombardo tätig war. Das Team pflanzte, neben<br />

autochthonen Rebsorten, Cabernet Franc, Grenache, Sangiovese,<br />

Alicante sowie Mourvèdre und Carignan zwischen<br />

Kastanienbäumen und Streuobstwiesen. Heute steht das<br />

70 Hektar große Weingut an der Spitze der Region und<br />

zeichnet sich durch ungemein geschliffene, ungewöhnlich<br />

frische Rotweine aus, die – selbstredend – bio-zertifiziert<br />

erzeugt werden.<br />

Wir präsentieren Ihnen heute die aktuelle Kollektion, der wir<br />

mit einem weinenden und einem lachenden Auge begegnen.<br />

Denn für den „Kepos“ des Weinguts Ampeleia heißt es nun<br />

tatsächlich Abschied zu nehmen. Daher sein Namenszusatz<br />

„The Last Dance.“ Die Reben finden nun für andere Weine<br />

Verwendung, mit denen Marco Tait Großes vorhat. Ampeleias<br />

Erfolgsgeschichte endet hier also mitnichten, sondern<br />

wird jetzt erst recht fleißig fortgeschrieben!<br />

40 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Ampeleia<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

Ampeleia: The last Dance? Mitnichten! Hier<br />

wir die Zukunft der Toskana fortgeschrieben!<br />

„Kompromissloses Qualitätsstreben, ein persönlicher,<br />

innovativer Stil unter bestmöglicher Einbeziehung des Terroirs.“ – Gambero Rosso<br />

Elisabetta Foradoris Kultweingut in der Maremma: Urwüchsige Rotweine voller ursprünglicher<br />

Wildheit aus biodynamischem Anbau in einer der schönsten Naturlandschaften Italiens!<br />

„UNLITRO“ IGT COSTA TOSCANA,<br />

ROSSO (1,0L) 2021 (BIO)<br />

Italiens attraktivster Liter in Demeter-Qualität!<br />

IT-BIO-014<br />

ITO010321<br />

„Unlitro“ IGT Toscana, rosso 2021 1L<br />

12,0% Vol. 12,80 €/l 12,80 €<br />

„Unlitro“ – ein Liter pures Weinvergnügen aus der Maremma! Es<br />

ist fast zehn Jahre her, dass sich Elisabetta Foradori und Marco<br />

Tait dazu entschieden, diesen durch und durch bodenständigen<br />

Wein abzufüllen. Ein Wein, der den Jahrgang einfängt und die<br />

Seele des Weinguts widerspiegelt, sich dabei aber von selbst erklärt<br />

– und erschwinglich ist. Mittlerweile stammt der rosso im<br />

Literformat, einst aus den jüngeren Reben, von zertifiziert biologisch<br />

bewirtschafteten Parzellen, wird in Demeter-Qualität<br />

gefüllt – und ist sicherlich einer der schönsten Rotweine seiner<br />

Preisklasse! Marco Tait ist von Anfang an Elisabetta Foradoris erster<br />

Ansprechpartner für das Maremma-Projekt und mittlerweile<br />

federführend, sowohl was die Leitung als auch die Arbeit im Keller<br />

betrifft. Er kennt die 54 Parzellen wie seine Westentasche und<br />

hat im aktuellen Jahrgang 2021 einen hedonistischen und höchst<br />

harmonischen „Unlitro“ gefüllt. Von Literwein zu sprechen trifft<br />

qualitativ wahrlich kaum den Kern, allerdings den Charakter des<br />

Weins. Es ist ein herrlich trinkanimierender Wein, eine in Beton<br />

ausgebaute Cuvée aus mediterranen Rebsorten Alicante (auch als<br />

Grenache oder Cannonau bekannt) sowie Carignano, Mourvèdre<br />

und der wohl bekanntesten Rebsorte der Toskana, Sangiovese.<br />

Ein Hauch Alicante Bouschet rundet den „Unlitro“ ab.<br />

Kellermeister Marco Tait hat gut<br />

lachen – mit einem Ampeleia im<br />

Glas, schaut’s sich eben ganz besonders<br />

optimistisch in die Zukunft!<br />

Dieser Wein zeigt mit dem Duft nach reifen schwarzen Kirschen,<br />

Chinotto-Orangen und Mandeln seine italienische Seele, erzählt<br />

von den Böden, die – zum Teil nur 30 Kilometer vom Meer entfernt<br />

– für eine herrliche Aromatik sorgen. Tatsächlich wirkt der<br />

Wein fast schon „maritim“, seidig-frisch und sehr schlank am<br />

Gaumen, trinkt sich, wie sich nur ein echtes „Grundnahrungsmittel“<br />

trinken lässt: herrlich kühl und (immer wieder) animierend<br />

saftig. Er passt – im Sommer am besten leicht gekühlt (aber bitte<br />

nicht mit Eiswürfeln!) – vorzüglich zu Gegrilltem, zu Antipasti, zu<br />

Salaten und … und im Grunde dauernd und überall!<br />

Ab sofort bis 2026, gerne auch etwas kühler temperiert, sollte es<br />

draußen schon wärmer sein.<br />

41


Kennenlern-<br />

NEU „ROSATO DI AMPELEIA“ IGT TOSCANA, ROSATO 2020 (BIO)<br />

Herrlich frisch und ungebunden: Ampeleias „Rosato“<br />

aus Höhenlagen der Toskana.<br />

ITO010520 „Rosato di Ampeleia“ IGT Toscana, rosato 2020 11% Vol. Kennenlern-Offerte: statt 15,95 € nur 14,90 €<br />

IT-BIO-014<br />

Seit dem 2019er-Jahrgang komplettiert der „Rosato<br />

di Ampeleia“ das Portfolio des Weinguts aus<br />

Roccatederighi in den Colline Metallifere (Maremma).<br />

Die Trauben stammen aus dem Weingarten<br />

Vigna della Pieve, ist der mit 250 Metern<br />

Höhe am niedrigsten gelegene des Weinguts und<br />

wird von sandigen Böden, rotem Lehm, Kalk und<br />

runden Kieselsteinen geprägt. Der „Rosato“ von Elisabetta<br />

Foradori und ihrem langjährigen Weinmacher<br />

Marco Tait ist das Ergebnis einer besonderen Machart,<br />

bei der der Saft des Carignan angegoren wird und<br />

bei dem dann die ganzen Trauben des Alicante Nero –<br />

der zweiten Rebsorte dieser Cuvée, die anderswo als<br />

Grenache Noir bekannt ist – einfach auf den gärenden<br />

Most gelegt werden. Im Rahmen einer „macération<br />

carbonique“ vergären die Beeren des Alicante zunächst<br />

interzellulär, bevor sie irgendwann aufplatzen und die<br />

Gärung immer weitertreiben. Nach kurzer Zeit wird<br />

abgepresst und der Saft weitervergoren, um dann für<br />

sechs Monate im Beton-cuve ausgebaut zu werden.<br />

Im Glas leuchtet der Rosé dann mit einer tiefen Farbe<br />

von Orange und Kupfer. So intensiv die Farbe, so fein,<br />

finessenreich und zurückhaltend ist der Duft, der an<br />

Orangenblüten, ein wenig Lavendel, Rosenblätter, gelbe<br />

Pflaumen, Hafer und einen Hauch Wassermelone<br />

erinnert. Am Gaumen ist das ein mundwässernder<br />

Wein mit einer lebendigen Säure, kühler Mineralik und<br />

ein wenig Salzigkeit. Vor allem aber besitzt er trotz der<br />

zurückhaltenden 11 Vol.-% Alkohol Körper und Kraft.<br />

Er bietet ein langes, von feinen Gerbstoffen geprägtes<br />

kühl-fruchtiges und kräutriges Finale – ein überaus<br />

delikater, trinkanimierender Wein!<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2025 ganz hervorragend.<br />

„KEPOS“ IGT TOSCANA, ROSSO 2020 (BIO)<br />

Der letzte Jahrgang des Ampeleia „Kepos“ – und ein letzter hinreißender Tanz!<br />

ITO010120 „Kepos“ IGT Toscana, rosso 2020 12,5% Vol. 21,26 €/l 15,95 €<br />

IT-BIO-014<br />

Im Altgriechischen bedeutet „kepos“ Garten. Allerdings<br />

bezieht sich Ampeleias weingewordener Garten nicht<br />

auf eine gewöhnliche Grünfläche, sondern den „kepos“<br />

des Epikur, den dieser im dritten vorchristlichen Jahrhundert<br />

in Athen erwarben und zum Unterrichtsraum<br />

seiner Denkschule machte, die als Alternative zur Akademie<br />

Platons fungierte. Doch dieser Garten war weit<br />

mehr als nur ein Ort des Denkens und Lernens, er war<br />

ein Versammlungsort für alle, unabhängig von sozialer<br />

Stellung oder Geschlecht. Eines der Ziele war es, wahres<br />

Glück durch innere Ruhe zu finden – ein Zustand,<br />

der sich beispielsweise auch durch Tanzen erreichen<br />

ließ. Für den „Kepos“ des Weinguts Ampeleia ist der<br />

2020er-Jahrgang nun nach 14 Jahren „The Last Dance“,<br />

der letzte Tanz. Weshalb? Weil die Reben für diese<br />

Cuvée aus Grenache Noir, der hier „Alicante Nero“ genannt<br />

wird, Carignan und Mourvèdre nun für andere<br />

Weine genutzt werden sollen, vor allem weil seit 2019<br />

der „Rosato di Ampeleia“ aus Carignano und Alicante<br />

Nero das Portfolio bereichert.<br />

So sehr wir den neuen „Rosato“ mögen, die eine oder<br />

andere heimliche Träne werden wir dem „Kepos“ doch<br />

nachweinen. Er ist uns einfach sehr ans Herz gewachsen.<br />

Im Prinzip ist der „Kepos“ ein klassischer Gemischter<br />

Satz, stehen die Rebsorten im Weinberg doch nicht nur<br />

beieinander, sondern werden auch zusammen vergoren<br />

und in Beton-cuves ausgebaut. Der Verzicht auf Holz<br />

sorgt dafür, dass der „Kepos“ schlank und frisch bleibt.<br />

Im Duft ist diese leicht transparente, granatrote Cuvée<br />

ein zutiefst mediterraner Wein, den man seiner Rebsortenstruktur<br />

wegen nicht direkt in der Toskana, viel<br />

eher aber im französischen Süden verorten würde. Der<br />

Alicante Nero ist hier deutlich mit seinen Aromen von<br />

reifen Himbeeren und Erdbeeren und dem Touch von<br />

Süßholz, den der Wein zweifelsohne hat, präsent. Hinzu<br />

kommen Noten von Hagebuttenkompott und Trockenkräutern,<br />

aber natürlich auch kühle steinige Noten.<br />

Wie es für die Weine von Elisabetta Foradori und Marco<br />

Tait typisch ist, sorgen sie für viel Trinkfluss, Saftigkeit<br />

und Frische. All das bietet der „Kepos“ in Verbindung<br />

mit seiner mediterranen Reife und dem damit verbundenen<br />

Charme. Das ist ein Wein, der einen an alte<br />

Kulturlandschaften denken lässt, an Steinhäuser, Weinberge,<br />

Olivenhaine und Zypressenalleen. Wir werden<br />

ihn vermissen. Doch zunächst freuen wir uns noch auf<br />

einen letzten Tanz auf der Zunge!<br />

Ein Wein für die nächsten fünf Jahre bis 2027.<br />

42 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


„AMPELEIA“ IGT TOSCANA, ROSSO 2018 (BIO)<br />

Feinste Würze, rote Frucht, lebendige Säure – ein Traum-Ampeleia!<br />

ITO010218 „Ampeleia“ IGT Toscana, rosso 2018 12,5% Vol. 39,93 €/l 29,95 €<br />

IT-BIO-014<br />

Der Cabernet Franc ist eine Rebsorte, die vor rund drei<br />

Jahrzehnten in Italien vor allem in der Toskana und speziell<br />

in Bolgheri Verbreitung gefunden hat. Von dort<br />

stammen die heute bekanntesten reinsortigen Exemplare.<br />

Allerding hat man dort auch gerne Alkoholwerte<br />

zwischen 14 und 15 Vol.-%. Das ist weit entfernt von<br />

dem, was man sonst an reinsortigem Cabernet Franc<br />

vor allem von der Loire kennt. Doch Elisabetta Foradori,<br />

die große Winzerin aus dem Mezzolombardo, die<br />

sich vor vielen Jahren auch einem besonderen Ort in<br />

der Toskana zuwandte, hat eine andere Idee von Cabernet<br />

Franc als die Kollegen aus Bolgheri. Sie vinifiziert<br />

zusammen mit Weinmacher Marco Tait absolut fokussierte<br />

und frische Weine. Dafür steht in besonderem<br />

Maße ihr wichtigster Wein, der auch nach dem Weingut<br />

benannt ist: „Ampeleia“. Seit 2015 ist dieser Wein ein<br />

reinsortiger, Demeter-zertifizierter Cabernet Franc, der<br />

nach Meinung von Elisabetta am klarsten das Terroir<br />

des Ortes Roccatederighi und seiner Weinbergen<br />

widerspiegelt, die sich auf 450 bis 600 Metern Höhe<br />

befinden. Das ist ungewöhnlich hoch für die Toskana<br />

– allerdings genau das, wonach Elisabetta gesucht hat,<br />

als sie 2002 zusammen mit zwei Partnern das Projekt<br />

anging. Es ist genau diese Höhe, die den „Ampeleia“<br />

von allen Cabernet Francs aus Bolgheri unterscheidet.<br />

Bolgheri ist gar nicht so weit entfernt, liegt aber fast auf<br />

Meereshöhe. Wenn man den „Ampeleia“ verorten will,<br />

dann liegt er charakterlich irgendwo zwischen Bolgheri<br />

und Bourgeuil, jenem Ort an der Loire, an dem einige<br />

der besten Cabernet Francs entstehen, denn er verbindet<br />

die Kühle und Frische, die man den Loire-Weinen<br />

nachsagt, mit der Wärme der Toskana. Im Falle des<br />

2018ers stammt der verwendete Cabernet Franc aus<br />

sieben unterschiedlichen Parzellen, die alle zur Lage<br />

La Rocca mit ihren Ton- und Kalksteinböden gehören,<br />

die alle vom Eisen der Colline Metallifere geprägt sind,<br />

in denen sich das Weingut befindet. 500 Meter hoch<br />

liegt der Weinberg, auf dem es mindestens 5 °C kühler<br />

ist als an der Küste. Da der Boden oft von Rebzeile<br />

zu Rebzeile deutlich variiert, wird auch in mehreren<br />

Durchgängen gelesen und in vielen kleinen Gebinden<br />

vergoren. Der „Ampeleia“ reift sechs Monate lang in<br />

Beton-cuves und Holzfässern, bevor er zwei Jahre auf<br />

der Flasche reift.<br />

Cranberrys. Das ist ein rotbeeriger, rotfruchtiger Auftakt,<br />

knackig und saftig, der von ein wenig roter und<br />

grüner Paprika, diesem Hauch von Pyrazin, der zum<br />

Cabernet Franc wie zu einem Sauvignon Blanc einfach<br />

dazugehört (wenn er denn nicht zu dominant ausfällt),<br />

begleitet wird. Hier fügt sich das alles wunderbar zusammen,<br />

zumal auch ein paar dunkelwürzige, „toskanische“<br />

Aspekte (Süßholz, Thymian und Rosmarin, Tabak und<br />

Bruchschokolade) hinzukommen. Am Gaumen zeigt er<br />

diese für Elisabetta Foradoris Stil so typische Frische<br />

und Klarheit, Transparenz und Saftigkeit bei für toskanische<br />

Verhältnisse seltenen 12,5 Vol.-% Alkohol.<br />

Die auch am Gaumen vor allem rote Frucht verbindet<br />

sich mit einer Woge aus lebendiger Säure und einem<br />

geschliffenen engmaschigen und seidigen Tannin,<br />

das die Frucht umhüllt und immer weiterträgt. Was<br />

für ein wunderbarer Mix aus französischen, mezzolombardischen<br />

und toskanischen Eindrücken. Und was<br />

für ein herrlicher Trinkfluss!<br />

Jetzt karaffieren oder noch bis 2023 warten.<br />

Potenzial bis 2035 und darüber hinaus.<br />

Der Wein öffnet sich mit einem intensiven Duft von<br />

Sauerkirschen, Roten und Schwarzen Johannisbeeren<br />

sowie Preiselbeeren und ein wenig von Berberitzen und<br />

43


SPANIEN GALICIEN<br />

Iria Otero<br />

IRIA OTERO<br />

RIAS BAIXAS, RIBEIRO<br />

& RIBEIRA SACRA<br />

44 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Iria Otero<br />

GALICIEN SPANIEN<br />

„Vinos con Memoria“ – Weine mit Gedächtnis!<br />

Rías Baixas, Ribera Sacra, Ribeiro – Spaniens<br />

„grüner Norden“ ist Iria Oteros Erinnerungsort,<br />

der die Vergangenheit präsent sein, das Terroir<br />

manifest werden lässt.<br />

Iria Otero Mazoy steht sinnbildlich für die neue spanische<br />

Winzergeneration: hervorragend ausgebildet, weltoffen, sehr<br />

erfahren und auf der Suche nach der eigenen Identität. Die<br />

„Fundstücke“ ihrer über die Maßen spannenden Suche stellt sie<br />

einer immer wieder staunenden Öffentlichkeit unter dem Motto<br />

„Vinos con Memoria“, zu deutsch „Weine mit Gedächtnis“ oder<br />

„Erinnerung“ vor.<br />

Nach der Schule absolvierte Iria zunächst ein Pharmaziestudium,<br />

im Anschluss daran folgte ein weiteres Studium an der Universität<br />

der Rioja im Bereich Weinbau mit Abschluss im Jahr 2004.<br />

Das Thema Wein sollte sie fortan nicht mehr loslassen, auch<br />

wenn der Berufseinstieg sehr hart war. Viele junge spanische<br />

Akademiker aus Irias Generation kennen diese Situation nur zu<br />

gut: viele Stationen, sehr viele Aufgaben, wenige Konstanten<br />

und selten Perspektiven.<br />

Iria nutzte diese Phase auf ihre Art. Als Önologin arbeitete sie<br />

in der Rioja, Navarra und ihrer Heimat, den Rías Baixas, und erwarb<br />

sich hierbei jede Menge praktisches Know-how. Zudem<br />

blieb es nicht nur bei der Arbeit im Außenbetrieb und Kellerwirtschaft,<br />

auch in den Bereichen Marketing und Vertrieb<br />

arbeitete sie u. a. bei Dominio do Bibei, der wohl bekanntesten<br />

Adresse der denominación de origen Ribeira Sacra.<br />

Das Jahr 2015 wurde dann zu einem wichtigen Meilenstein in der<br />

Vita der jungen Winzerin: Sie erwarb den Doktortitel mit einer<br />

Dissertation über ihre Lieblingsrebsorte Albariño unter dem<br />

Titel „Efecto de las prácticas culturales en la composición y el<br />

aroma de la uva y el vino Albariño“. Im selben Jahr brachte Iria<br />

zudem ihren ersten eigenen Wein, den „Sacabeira“, einen rebsortenreinen<br />

Albariño, gewachsen im besten Teil der Rías Baixas,<br />

im Val do Salnés, auf die Flasche, der sie, quasi aus dem Nichts<br />

ins Rampenlicht einer sofort begeisterten Öffentlichkeit katapultierte.<br />

Ihre Weine werden heute als Geheimtipp und „heiße<br />

Ware“ noch ziemlich unter der Hand in den entsprechenden<br />

Netzwerken der besten Gastronomen und Sommeliers sowie<br />

begeisterter Weinaficionados gehandelt und weiterempfohlen.<br />

Die auch von Winzerkollegen hochgeschätzten Weine sind aufgrund<br />

der extrem überschaubaren Produktion entsprechend<br />

rar und nur bei wirklich involvierten (Pinard de Picard!), sehr umtriebigen<br />

(Pinard de Picard!) Weinhändlern und -Importeuren<br />

zu finden …<br />

Iria betont selbst immer wieder, dass sie mit ihrer Arbeit einen<br />

Schritt in die Vergangenheit gehen, auf möglichst traditionelle<br />

Art und Weise regionstypische Weine machen möchte. Das ist<br />

– vor dem Hintergrund, dass sich das Weinland Spanien ab Mitte<br />

der 1980er nur allzu oft mit seelenlosen technischen Weinen<br />

im internationalen Einheitsbrei verlor – eminent wichtig. Ihr<br />

Hauptaugenmerk gilt dem Weinberg. Hier wird händisch, sehr<br />

aufwändig und um einiges kostspieliger als mit maschineller<br />

Hilfe und ohne Einsatz von Herbiziden gearbeitet – Grundvoraussetzung<br />

und absolut „alternativlos“, will man nur allerbestes<br />

Traubenmaterial ernten.<br />

Auch im (mittlerweile eigenen) Keller, ist der Rückgriff auf die<br />

Tradition das große Movens. Reinzuchthefen, Additive und<br />

Schönungsmittel? Niemals! Hingegen arbeitet Iria sehr gerne<br />

mit langen Ausbauzeiten, „largas crianzas“, ihrer Weine in Beton<br />

und Kastanie. Das erklärt auch, warum wir Weine aus den<br />

45


SPANIEN GALICIEN<br />

Iria Otero<br />

blieb erhalten. Im unteren Bereich gibt es einen kleinen Weinkeller,<br />

darüber wird gewohnt. Privates und Geschäftliches sind<br />

kaum trennbar, daher pflegt Iria zu ihren Partnern und Importeuren<br />

ein freundschaftliches, sehr herzliches Verhältnis.<br />

Jahren 2018, 2019 und 2020 präsentieren. ¡Vísteme despacio,<br />

que tengo prisa! – „Eile mit Weile“ eben.<br />

So facettenreich wie ihr Leben zeigen sich auch Irias Weine aus<br />

drei höchst unterschiedlichen galicischen Appellationen: Rías<br />

Baixas, Ribeiro und Ribeira Sacra. Ab sofort können wir Ihnen die<br />

Weine aus dem Rías Baixas und Ribeiro präsentieren. Die Weine<br />

vom „heiligen Ufer“, der „Ribeira Sacra“, sind ihre jüngsten<br />

Sprösslinge und bedürfen noch der Zuwendung und einiger Zeit<br />

im Keller.<br />

Einen Steinwurf von der Bodega entfernt wachsen die besten<br />

Trauben der Region – was läge näher, als auch hier Topweine<br />

zu vinifizieren? Die D. O. Ribeiro steht traditionell für Cuvées<br />

sowohl bei Rot- wie auch den Weissweinen. Nicht verwunderlich<br />

also, das Iria hier mit gleich acht sehr unterschiedlichen<br />

autochthonen Rebsorten jonglieren muss. Treixadura, Godello,<br />

Loureira, Torrontés und Albariño als weiße und Caiño, Sousón<br />

sowie Mouratón bei den roten Sorten. Mit dem Premierenjahrgang<br />

2018 entstanden hier die „A Seara“-Weine, was auf Gallego<br />

soviel wie „des Abends“ bedeutet. Die Ruhe, die jeden Abend an<br />

diesem Ort einkehrt, spiegelt sich sowohl in Irias Charakter als<br />

auch in ihren Weinen wider – der Name könnte kaum treffender<br />

gewählt sein. Momentan produziert Iria hier etwa 4.000 Flaschen<br />

pro Jahr, eine größere Menge scheint wenig wahrscheinlich.<br />

Der Winzerin geht es nicht um schiere Mengen, sie möchte<br />

vielmehr fast vergessene Rebanlagen am Leben erhalten und<br />

alte Weinbautraditionen in die Gegenwart überführen: vinos<br />

con memoria.<br />

RÍAS BAIXAS, „SACABEIRA“ – DIE ESSENZ DES ALBARIÑO<br />

Val do Salnés, das Herz der Rías Baixas und die ursprüngliche<br />

Heimat des Albariño, ist mit lediglich knapp 1.500 Hektar Rebfläche<br />

noch kleiner als Frankreichs kleinstes Weingebiet, das<br />

Jura. Hier wachsen die Reben in unmittelbarer Nähe zum Atlantik<br />

unter sehr kühlen und feuchten Bedingungen. Iria hat sich<br />

dort der drei alten Parzellen „Souto“, „A Igrexa“ und „Castrelo“<br />

in traditioneller Pergolaerziehung angenommen, um ihr großes<br />

Ziel zu verwirklichen: einen traditionellen und langlebigen Wein<br />

aus 100 % Albariño zu keltern, der Frische und Eleganz vereint!<br />

Die Erträge sind, bedingt durch Irias aufwändige und strenge<br />

Arbeitsweise, ortsuntypisch klein. Im Schnitt sind es etwa 9.000<br />

Kilogramm Trauben (was in etwa 5.000 Flaschen „Sacabeira“.<br />

(Sacabeira ist übrigens das galicische Wort für Salamander, diese<br />

Echse fühlt sich gerade in den ökologisch bewirtschafteten<br />

Parzellen dieser Region „pudelwohl“) entspricht. Und diese Flaschen<br />

haben es in sich!<br />

RIBEIRO, LEBENSMITTELPUNKT,<br />

BODEGA UND BEZAUBERNDE CUVÉES „A SEARA“<br />

Vor zwei Jahren zog Iria von der Hafenstadt Vigo am Atlantik in<br />

die galicische Provinz nach Leiro, einem kleinen Ort mit knapp<br />

1.500 Einwohner und einer langen Weinbautradition. Hier lebt<br />

und arbeitet auch der Kultwinzer der Appellation, Emilio Rojo,<br />

Träger des bekanntesten Schnauzers der spanischen Weinszene.<br />

Iria und ihr Mann haben sich hier eine alte Bodega gekauft und<br />

liebevoll restauriert. Die ursprüngliche Funktion des Hauses<br />

46 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Iria Otero<br />

GALICIEN SPANIEN<br />

RIAS BAIXAS<br />

„SAL“ ALBARIÑO DO RÍAS BAIXAS, BLANCO 2020<br />

„SAL“: Einstieg in die Weinwelt von Iria „Dr. Albariño“ Otero!<br />

SBX010620 „SAL“ Albariño DO Rías Baixas, blanco 2020 13% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

Wir können uns nur immer wiederholen: Wir lieben<br />

unsere Winzerin Iria Otero und ebenso ihre Weine;<br />

denn ihre Weine, die immer nur in kleinen Auflagen<br />

entstehen, besitzen sowohl den Charme als auch die<br />

Energie der galicischen Winzerin. Ein Beispiel? Der Albariño<br />

„SAL“ ist Irias Einstiegswein, der gerade einmal<br />

in rund 2.500 Flaschen gefüllt wird. Er stammt von den<br />

Granitböden der Ortschaften Ribadumia, Cambados,<br />

Meaño und Méis im Val del Salnés, dem vielleicht besten<br />

Terroir der Rías Baixas – ein hundertprozentiger<br />

„Vio Atlántico“ mit immenser Frische und Salzigkeit,<br />

Mineralität und Finesse. Der Albariño wird aus Trauben<br />

erzeugt, die von Hand gelesen, sortiert, entrappt<br />

und ganz langsam gepresst wurden. Im Gegensatz zu<br />

den oft stromlinienförmigen Weinen der großen Bodegas<br />

wurde der „SAL“ zwar temperaturkontrolliert,<br />

jedoch nicht zu kühl und selbstverständlich spontan<br />

vergoren. Ein Teil des strohgelben Weins, der leicht<br />

grüne Reflexe aufweist, hat eine malolaktische Gärung<br />

durchlaufen. Im Duft erinnert er an Mandeln und reife<br />

Zitronen, Kapstachelbeeren und gelbes Kernobst in<br />

Verbindung mit leicht kräutrigen und jodigen Aspekten.<br />

Am Gaumen wirkt der „SAL“ seidig und elegant<br />

mit einer leicht cremig hefigen Textur und zitrischen<br />

Noten. Auch hier wird wieder ein Hauch von Meer und<br />

Gischt spürbar, was den Weißwein überaus attraktiv<br />

macht und das lange Finale unterstreicht. Jetzt fehlen<br />

zum vollkommenen Glück nur noch Muscheln und andere<br />

Meeresfrüchte...!<br />

Gerne eine bis zwei Stunden vorab karaffieren. Potenzial<br />

bis 2028+.<br />

„SACABEIRA“ DO RÍAS BAIXAS, BLANCO 2018<br />

Einer der charakterstärksten und tiefsten Weißweine aus den Rías Baixas!<br />

SBX010118 „Sacabeira“ DO Rías Baixas, blanco 2018 13% Vol. 32,00 €/l 24,00 €<br />

Unter Freunden und Kollegen wird die Winzerin Iria<br />

Otero gerne als „Dr. Albariño“ geneckt. Aber natürlich<br />

schwingt auch sehr viel Bewunderung mit, denn<br />

Iria hat 2015 tatsächlich über ihre Lieblingsrebsorte<br />

promoviert und im selben Jahr auch ihren ersten Wein<br />

erzeugt. Die Frau ist einfach umwerfend. Sie forscht,<br />

erzeugt Wein, macht das Marketing und den Vertrieb<br />

und kümmert sich auch noch liebevoll um ihre drei<br />

Kinder. Dabei versprüht sie in jedem Moment so viel<br />

Energie und Charme, dass wir seit unserer ersten Begegnung<br />

mit ihr ganz hingerissen sind. Entscheidend<br />

für uns als Weinhändler aber ist natürlich, dass Qualität<br />

und Charakter ins Glas kommen – und da ist die<br />

galicische Winzerin über jeden Zweifel erhaben.<br />

Der „Sacabeira“ ist der vielleicht wichtigste Wein ihres<br />

Portfolio. Er stammt von drei Weinbergen (Souto, A<br />

Igrexa und Castrelo) im Salnés-Tal, dem historisch und<br />

auch qualitativ besten Ort für Albariño in den Rías<br />

Baixas. Die Wurzeln der 30 bis 50 Jahre alten Reben<br />

graben sich hier auf Meereshöhe in den Granitboden<br />

ein. Ihr Spitzen-Rías-Baixas veranschaulicht dabei das<br />

ganze Reifepotenzial der Rebsorte, deren Herkunft ja<br />

lange Zeit mit dem Riesling in Verbindung gebracht<br />

wurde. Das weiß man zwar inzwischen besser, doch<br />

ist man sich heute der großen Klasse dieser komplexen<br />

Sorte aus dem portugiesisch-spanischen Grenzgebiet<br />

mehr als bewusst. Die Trauben von Rebstöcken befreundeter<br />

Winzer liest Iria von Hand in kleine Kisten.<br />

Nach spontaner Gärung im Stahltank bleibt ihr „Sacabeira“<br />

für rund elf Monate auf der Feinhefe, die alle<br />

paar Woche aufgerührt wird. Der Wein sieht kein Holz<br />

und trinkt sich daher schon früh nach Füllung sehr gut,<br />

profitiert aber von einigen Jahren Flaschenreife.<br />

Schon im Duft erahnt man den „vino atlántico“ mit<br />

seinen frischen jodig-salzigen Noten und dem Hauch<br />

von Austernschale in Verbindung mit reifen Zitronen<br />

samt Zesten und Limequats. Dazu kommen Noten von<br />

Reineclauden, grünen Äpfeln, Gestein, einem Hauch<br />

von weißem Spargel und frischen Küchenkräutern.<br />

Am Gaumen verbindet der Albariño kühle Finesse mit<br />

einer an das Burgund erinnernde Eleganz und Geradlinigkeit.<br />

Der „Sacabeira“ wirkt straff und mineralisch<br />

und gleichzeitig fleischig mit viel Substanz, einer hellen<br />

Frucht und einer steinigen Würze. Die besondere,<br />

drängende Mineralität des Granits zeigt sich bei diesem<br />

Wein in voller Schönheit! Leider gibt es Irias Weine<br />

nur in sehr begrenzten Stückzahlen. In diesem Fall<br />

sind es aber immerhin insgesamt rund 5.500 Flaschen.<br />

Jetzt zu genießen, gern aus bauchigen Gläsern. Potenzial<br />

bis ca. 2030.<br />

47


SPANIEN GALICIEN<br />

Iria Otero<br />

RIBEIRO<br />

„A SEARA“ DO RIBEIRO,<br />

BLANCO 2020<br />

Unikat! „Ein Wein, wie man ihn früher<br />

gemacht hat“. (Iria Otero)<br />

SRB010120 „A Seara“ DO Ribeiro, blanco 2020<br />

13% Vol. 28,00 €/l 21,00 €<br />

Zu Iria Oteros vielleicht schönsten und duftigsten Weinen gehört<br />

die Cuvée „A Seara“, die aus den für Ribeiro typischen und<br />

autochthonen Rebsorten Treixadura, Godello, Loureiro und Torrontés<br />

erzeugt wird. Es ist ein Wein, der für Iria die alten Zeiten<br />

widerspiegelt, in denen Weine wie dieser aus einem Gemischten<br />

Satz entstanden, so wie man den Rebbestand im Valle del<br />

Avia eben vorfand. Die von Hand gelesenen Trauben wurden<br />

entrappt, sehr langsam gepresst, spontan mit kurzer Standzeit<br />

auf der Maische vergoren und rund sechs Monate lang im Beton<br />

ausgebaut. Das Ergebnis ist ein zart duftender Wein, der<br />

geradezu schwerelos wirkt und den Duft einer Blütenwiese mit<br />

fruchtigen Noten von roten und gelben Äpfeln, Birnen, Ananas<br />

und Zitronen, mit Jod, einer leicht laktischen Note und Hefe<br />

verbindet. Diese Hefe sorgt auch für die elegante Cremigkeit,<br />

die sich am Gaumen zeigt und sich mit einer Textur verbindet,<br />

die typisch ist für den Ausbau im Beton. Es zeigt sich eine wunderbare<br />

Balance zwischen der schon angesprochenen Blütenduftigkeit<br />

und Fruchtigkeit einerseits, sowie einer leicht steinigen<br />

Würze, Salz und einer leichten Phenolik andererseits. Die<br />

Säure wirkt lebendig, reif und seidig, die feine Salzigkeit sorgt<br />

für viel Trinkfluss und atlantische Frische. Das ist wunderbar<br />

und man wünscht sich, es gäbe mehr von diesem Wein als die<br />

Kleinstauflage von knapp 2.100 Flaschen!<br />

Gerne 1–2 Stunden vorab karaffieren. Potenzial bis 2028+.<br />

„A SEARA“ CASTES TINTAS DO<br />

RIBEIRO, TINTO 2019<br />

Ribeiro tinto: State-of-the-Art<br />

SRB010219 „A Seara“ Castes Tintas DO Ribeiro, tinto 2019<br />

12% Vol. 28,00 €/l 21,00 €<br />

Caiño Tinto, Brancellao, Sousón und Mencía stecken in dieser<br />

feinen Rotweincuvée aus dem Ribeiro. Die Vinifikation lässt<br />

sich schnell zusammenfassen: Nach Handlese in kleinen Kisten<br />

fermentiert der Wein im 1.500-Liter-Betontank – was die natürlich<br />

etwas „homöopathisch“ anmutende Gesamtproduktion<br />

von lediglich 1.751 Flaschen erklärt! Iria, eine echte Powerfrau,<br />

Mutter von drei Kindern und Unternehmerin, stammt aus keiner<br />

traditionellen Winzerfamilie. Vor rund 20 Jahren entdeckte<br />

die Pharmazeutin die Weinwelt für sich, studierte Önologie und<br />

verwirklichte ihren Traum vom eigenen Weingut. Mittlerweile<br />

ist sie mit ihrer Familie nach Leiro gezogen, wo sie das Ziel verfolgt,<br />

aus autochthonen Rebsorten authentische Weine zu vinifizieren.<br />

Das Garagenweingut steht für Weine in Kleinstauflage<br />

wie diesem, die komplett in Handarbeit entstehen.<br />

Und dieser Wein schmeckt so anders als das Gros der Weine aus<br />

dem Ribeiro! Ein echter Individualist, der das Klischee vom konzentriert<br />

reifen Rotwein aus amerikanischer Eiche ablegt, geradezu<br />

ad absurdum führt (11,9 Vol.–% Alkohol!). Der „A Seara“<br />

Castes Tintas duftet intensiv nach Maulbeeren, Sauerkirschen<br />

und Myrrhe. Ein feiner, sehr balancierter Rotwein mit kühler<br />

Frucht, feiner Säurestruktur und zartem Tanningerüst, der völlig<br />

ohne Holz auskommt, uns in unserer eher französisch orientierten<br />

Weinwelt an einen Beaujolais Cru aus Morgon erinnert.<br />

Der „A Seara“ ist animierend, leicht und hinreißend delikat und<br />

trinkt sich bei 14–16 °C einfach wunderbar. Für uns ganz klar<br />

State of the Art aus dieser Region.<br />

Jetzt zu genießen und sicher bis 2028 trinken.<br />

48 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Iria Otero<br />

GALICIEN SPANIEN<br />

„ALEBUB“ DO RIBEIRO,<br />

BLANCO 2019<br />

„Alebub“ ist der neue „Bubela“: In Sachen<br />

begeisternder Finesse, Lebendigkeit und Balance<br />

bleiben alles beim Alten!<br />

SRB010319 „Alebub“ DO Ribeiro, blanco 2019<br />

12,5% Vol. 46,66 €/l 35,00 €<br />

Manchmal hat man eine passende Idee für die Bezeichnung eines<br />

Weins, und dann stellt sich irgendwann heraus, dass andere<br />

bereits die Markenrechte an diesem Namen besitzen. Deshalb<br />

heißt Iria Otero Mazoys „Bubela“ nun „Alebub“. Der Wiedehopf<br />

bleibt erhalten, nur dass er jetzt rückwärts buchstabiert wird.<br />

Leider ist der „Alebub“ genauso furchtbar rar wie der „Bubela“<br />

bisher. Es gibt genau ein 500-Liter-tonneau, in dem die Cuvée<br />

aus den traditionellen Ribeiro-Sorten Treixadura, Godello und<br />

Loureiro ausgebaut wird. Vorher wurden die Trauben aus dem<br />

Valle de Avia von Hand gelesen, entrappt und kühl vorvergoren<br />

und mit leichter Standzeit im Edelstahlfermenter vergoren. Der<br />

Wein hat eine malolaktische Gärung durchlaufen, und Iria hat<br />

hier und da mal die Hefe aufgerührt, sodass nun ein unglaublich<br />

seidiger und eleganter Wein voller Schmelz entstanden ist. Was<br />

bei diesem komplexen Wein auffällt, ist die auf den Punkt genaue<br />

Reife und Seidigkeit im Duft, die an Birnenkompott, gelbe<br />

Pflaumen und Pfirsiche auf einem Bett von Sahne erinnert. Die<br />

Frucht wird hier begleitet von ein paar Haselnüssen und Walnüssen,<br />

weißen Blüten und Kräutern. Am Gaumen bietet der<br />

„Alebub“ besagte wunderbare Seidigkeit und eine angenehme<br />

Reife der gelben, fleischigen Frucht, gleichzeitig zeigt er Spannung<br />

und Frische. Der Wein ist transparent und klar, leicht herb<br />

und pikant, dezent würzig und salzig bis ins ellenlange Finale.<br />

Der „Alebub“ weist eine wunderbare Balance zwischen Reife<br />

und Finesse auf und besitzt eine große Tiefe. Einziger Wermutstropfen:<br />

gerade einmal 532 Flaschen für die ganze Welt ...<br />

Gerne eine bis zwei Stunden vorab karaffieren und aus Burgunderkelchen<br />

trinken. Potenzial bis 2028+.<br />

„COSCO“, BLANCO 2019<br />

Ribeiro ohne Herkunftsbezeichnung, dafür aber<br />

mit umso mehr wunderbarem Schmelz und<br />

feinster Würze!<br />

SRB010519 „Cosco“, blanco 2019<br />

12,5% Vol. 38,66 €/l 29,00 €<br />

Immer tiefer und eindringlicher werden Iria Oteros Weine aus<br />

dem Ribeiro, ihrer Heimat. Und nach und nach erweitert sie<br />

auch das Programm mit Weinen, wie sie früher in der Gegend<br />

entstanden sind, zwischenzeitlich aber fast vergessen waren<br />

und nun von Winzerinnen wie Iria wiederentdeckt und in aller<br />

Welt nachgefragt werden. Da das so ist, sind wir froh, dass wir<br />

immer eine kleine Charge von ihr bekommen, auch wenn ihre<br />

Weine extrem rar geworden sind. Den „Cosco“ 2019 gibt es in<br />

gerade einmal 761 Flaschen! Es ist eine Cuvée aus Treixadura,<br />

Godello und Loureiro aus dem Valle de Avia, die nach einer verlängerten<br />

Maischestandzeit spontan vergoren und über zwölf<br />

Monate hinweg im Kastanienholzfass ausgebaut wurde.<br />

Dabei handelt es sich um einen Weißwein von ganz eigenem<br />

Format, dem man anmerkt, dass er mit so wenig Intervention<br />

wie möglich, also sehr „natural“ ausgebaut wurde. In der Nase<br />

findet man zunächst einen Hauch flüchtiger Säure. Es ist genau<br />

die Dosis, die einem Lust auf mehr macht und den Appetit<br />

anregt. Danach duftet es zunehmend nach reifem Obst mit<br />

Crème, also zum Beispiel nach Birnen-Sahnecrème, lemon curd,<br />

und Aprikosenkompott, aber auch nach Gewürzen wie Süßholz<br />

und Zimt, dazu nach ein wenig Holz und Vanille. Am Gaumen<br />

bietet der „Cosco“ Schmelz und Cremigkeit und eine weiche,<br />

runde Textur, aber auch eine lebendige Säure und Mineralität.<br />

Es ist ein Wein, in dem man baden möchte, und einer, zu dem<br />

man Gerichte mit cremigen Saucen oder ein Risotto zu sich<br />

nehmen möchte. Der „Cosco“ ist auf jeden Fall ein wunderbarer<br />

Charmeur geworden!<br />

Gerne eine bis zwei Stunden vorab karaffieren. Potenzial bis 2028+.<br />

49


SPANIEN GALICIEN<br />

Iria Otero<br />

RIBEIRO<br />

92 Punkte<br />

PARKER<br />

„TEIXUGO“ VINO DE ESPAÑA, TINTO (2018)<br />

„Teixugo“: Kategorie „frischer, tonischer, atlantisch geprägter Lieblingsrotwein“!<br />

SRB010418 „Teixugo“ Vino de España, tinto (2018) 12,5% Vol. 38,66 €/l 29,00 €<br />

Iria Otero Mazoys Portfolio prägen vor allem die Weißweine<br />

aus den Rías Baíxas und Ribeiro. Doch wer diese<br />

Gegend Galiciens einmal neu kennenlernen möchte,<br />

dem seien dringend ihre Rotweine empfohlen, denn<br />

sie sind absolut einzigartige Vertreter eines atlantischen<br />

und frischen, ja tonisch wirkenden Rotweinstils.<br />

Dazu passen natürlich die dortigen roten Rebsorten<br />

wie in diesem Falle Caíño und Sousón. Diese Sorten<br />

aus dem spanisch-portugiesischen Grenzgebiet passen<br />

perfekt zu den von Granit geprägten Böden und<br />

auch zum kühlen, etwas feuchten Klima, dem die Winzerin<br />

mit viel biologischer Weinbergsarbeit begegnet.<br />

Der „Teixugo“, der „Dachs“, ist ein Abbild der Weinbau-Tradition<br />

aus dem Avia-Tal in Ribeiro. Für ihn hat<br />

Iria zwei Weinberge ausgewählt, einen mit Sousón auf<br />

Granit an den Hängen von Gomariz und einen anderen<br />

mit Caíño Tinto von den etwas schwereren Böden<br />

in der Gemeinde San Andrés. Die Sorten wurden<br />

getrennt mit etwa 50 % Ganztrauben und einer leichten<br />

Extraktion spontan vergoren. Danach wurde die<br />

Cuvée fertiggestellt, und der Wein reifte anschließend<br />

zwölf Monate in einem foudre aus<br />

französischer Eiche. Dass das Etikett nicht den Appellationsnamen<br />

trägt, liegt daran, dass der Rotwein über<br />

ein wenig flüchtige Säure verfügt, was die Kontrolleure<br />

der Appellation so nicht akzeptieren wollten. Aber<br />

genau dieser goût macht den Wein um einiges spannender!<br />

Denn er ist nicht prägend, sondern „swingt“<br />

einfach nur in diesem Orchester aus violetten Blüten,<br />

roten und blauen Beeren, Granatapfelkernen, Malz<br />

und Sauerteig zu Beginn mit. Am Gaumen präsentiert<br />

sich der Wein überaus frisch und lebhaft, wozu die zurückhaltenden<br />

12,5 Vol.-% Alkohol beitragen wie auch<br />

die präsente Säure, die dem Wein Spannung verleiht.<br />

Auch hier gibt es viel rote und blaue Beerenfrucht,<br />

saftig und gerade frisch zerstampft, garniert mit ein<br />

wenig Hefe und einer ganz leichten laktischen Note<br />

(Sahnequark!). Hinzu kommt eine sehr feine Hefesüße<br />

in dem sonst trockenen, auf der Zunge tänzelnden,<br />

unglaublich trinkanimierenden Wein. Für diesen roten<br />

„Ribeiro incógnito“ gibt es von Robert Parkers Spanien-Spezialist<br />

Luis Gutiérrez fast ein wenig „schmale“<br />

92 Punkte.<br />

Jetzt trinken oder bis 2024 warten.<br />

50 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Iria Otero<br />

GALICIEN SPANIEN<br />

RIBEIRA SACRA<br />

„11 TH HOUSE“ DO RIBEIRA SACRA, BLANCO (2019)<br />

Iria, Carlos und Zachary – zu dritt zum Traumwein!<br />

SRB010719 „11 th house“ DO Ribeira Sacra, blanco (2019) 13% Vol. 36,00 €/l 27,00 €<br />

„11 th house“ heißt dieser Wein unserer Lieblingswinzerin<br />

Iria Otero, den sie zusammen mit zwei weiteren<br />

exzellenten galicischen Prodzenten entsteht, nämlich<br />

den beiden viñadores Carlos Lorenzo von der Adega<br />

do Demo und Zachary „Zac“ Elfman, der ursprünglich<br />

aus Kalifornien stammt und in der Ribeira Sacra<br />

Mission Wines gegründet hat. Die drei erzeugen zusammen<br />

eine Cuvée aus 85 % Godello, 10 % Albariño<br />

sowie Treixadura und Loureiro. Die Trauben werden<br />

von Carlos in seinem Weinberg an den gelben Schieferhängen<br />

des Ribeiro angebaut. Aufgrund der Höhe<br />

und der südwestlichen Ausrichtung der Lage, reifen<br />

die Trauben hier perfekt aus. Sie wurden Ende August<br />

mit einer hervorragenden phenolischen Reife<br />

bei dennoch viel Frische in 18-Kilo-Kisten gelesen,<br />

entrappt und 24 Stunden kühl vorvergoren, bevor sie<br />

in die Presse kamen. Die goldgelbe Farbe zeugt von<br />

einer verlängerten Maischestandzeit. Zunächst lief die<br />

Gärung in Edelstahl-cuves auf der Maische an, dann<br />

wurde gepresst und der gärende Saft mit der Hefe in<br />

ältere französische Barriques umgefüllt, um die Gärung<br />

zu beenden. Nach Abschluss der Primärgärung<br />

ruhte der Wein zehn Monate auf der Vollhefe und<br />

dann noch einmal vier weitere Monate im Edelstahl<br />

auf der Feinhefe.<br />

Das Ergebnis ist ein betörend runder, weicher und<br />

doch frischer und saftiger Wein, der sich mit einem<br />

leichten Akzent von Rauch und Stein öffnet. Dann<br />

folgen gelbe Früchte, die der tiefen Farbe aromatisch<br />

keineswegs nachstehen. Faszinierend dabei ist, wie<br />

sich die Reife der Frucht mit Rauch, Stein und Salz,<br />

mit leicht herben Kräuternoten und süßen Gewürzen<br />

verbindet. Am Gaumen denkt man an Samt und Seide,<br />

an Buttercrème und Süßholz, an ein wenig Holz, und<br />

man ist überrascht, wie nachhaltig und elegant die<br />

reife Säure den Wein erhöht, ihm ein „uplift“ verpasst<br />

und für Struktur und Frische sorgt. Ein Hoch auf das<br />

Joint Venture von Iria, Carlos und Zachary, denn der<br />

„11 th house“ ist ein ganz eigener, faszinierend balancierter,<br />

cremiger und betörend schöner Wein!<br />

Gerne eine bis zwei Stunden vorab karaffieren und aus<br />

bauchigen Gläsern genießen. Potenzial bis 2030+.<br />

51


SPANIEN RIOJA<br />

López de Heredia<br />

Während eine Weinrevolution um sie herum wütete, sind auf der Bodega<br />

die Uhren genau so langsam gelaufen wie immer. R. López de Heredia ist<br />

den Traditionen treu geblieben, die die Rioja einst berühmt gemacht haben.<br />

Wichtigster Faktor: Zeit. Das außergewöhnlichste Weingut Spaniens<br />

arbeitet heute wie vor 130 Jahren!<br />

52 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


López de Heredia<br />

RIOJA SPANIEN<br />

In kaum einer anderen klassischen und berühmten Weinbauregion<br />

der Welt ist die Spannweite zwischen Weingütern<br />

traditioneller und moderner Ausrichtung so groß und<br />

so offensichtlich wie in der Rioja. Mit der Moderne, die in den<br />

1980er-Jahren aufkam, zogen neueste Kellertechnik und französische,<br />

oftmals stark geflämmte Barriques in die Bodegas ein.<br />

Es herrschte Aufbruchsstimmung und viele Weingutsbesitzer<br />

und Investoren bauten Weingüter, die wie moderne Kathedralen<br />

wirken – entworfen von international renommieren Architekten.<br />

Dieser Aufbruch hat der Region zweifelsohne gutgetan,<br />

allerdings auch nur deshalb, weil es gleichzeitig einige wenige<br />

Familien gab, die sich weiterhin als Hüter der traditionellen Lehre<br />

verstanden und diese allen schnelllebigen Moden zum Trotz<br />

in ihren Weinen bis heute ausdrücken. Das berühmteste dieser<br />

Häuser ist zweifelsohne R. López de Heredia Viña Tondonia.<br />

Dort entstehen seit mehr als 125 Jahren Weine, die Jahrgang für<br />

Jahrgang in einem solchen Maße den Verstand und die Seele<br />

berühren, wie wir es nur ganz selten erlebt haben. Daher war<br />

es uns schon lange eine Herzensangelegenheit, diese Weine in<br />

unser Portfolio aufzunehmen.<br />

Der Name R. López de Heredia steht für das vielleicht ungewöhnlichste<br />

Weingut ganz Spaniens. Gegründet wurde es 1877<br />

als erstes Weingut in Haro, der heutigen Weinhauptstadt der Rioja.<br />

Seit dieser Zeit werden die Weine in absolut gleicher Manier<br />

vinifiziert. Zwar hat man das Weingut im Laufe der Zeit erweitert,<br />

sodass man heute über 80 Hektar Weingärten verfügt und<br />

über eine ansehnliche Anzahl an Gebäuden inklusive eines neuen<br />

Kellers, doch der Stil der Weine hat zeitlos die Jahrzehnte<br />

überdauert. Die Weine, deren bekannteste die Viña Tondonia<br />

Reserva rot und weiß sind, galten immer als das Maß aller Dinge,<br />

was klassische Weinstile betrifft. Mittlerweile hat dieser Stil, der<br />

im diametralen Gegensatz zu den holzbetonten und konzentrierten<br />

Weinen der Moderne steht, eine zunehmend und stetig<br />

wachsende Zahl an Anhängern gefunden.<br />

R. López de Heredia vinifiziert Wein im Gegensatz zu den heutigen<br />

marktwirtschaftlichen Tendenzen – und ist damit trotzdem<br />

erfolgreich. Wo sonst findet man heute noch Weine, die zunächst<br />

neun Jahre im Fass und dann weitere zehn oder mehr Jahre<br />

auf der Flasche reifen? Weine, die erst dann verkauft werden,<br />

wenn sie nach Meinung der Familie den richtigen Grad an<br />

Finesse entwickelt haben, um getrunken werden zu dürfen? Bei<br />

der Viña Tondonia Gran Reserva ist das der Fall. Und selbst dem<br />

Einstiegswein der Bodega, der Crianza „Viña Cubillo“, gönnt<br />

man drei Jahre Fassreife und vier weitere Jahre auf Flasche. Dass<br />

diese Weine dann zu einem Preis angeboten werden, den sich<br />

auch Weinliebhaber mit begrenzten monetären Ressourcen<br />

leisten können, ist ein weiteres großes Glück und keineswegs<br />

selbstverständlich. Doch auch hier bleibt die Familie den Prinzipien<br />

treu, die der Gründer der Bodega, Don Rafael López de<br />

Heredia y Landeta, 1877 festgelegt hat. Don Rafael war in vielerlei<br />

Hinsicht Visionär. Er wählte als Erster die Hauptstadt der<br />

Rioja Alta, Haro, als Sitz seines Weinguts – kaum vorzustellen,<br />

tummeln sich in Haro heute doch Dutzende Bodegas. Er<br />

ließ das Weingut so errichten, dass alle Vorgänge gemäß der<br />

Schwerkraft durchgeführt werden konnten. Zudem baute er<br />

neben den großen Fasskellern, die er ins Gestein schlagen ließ,<br />

eine Küferei, sodass die Weine von Beginn an in eigenen Fässern<br />

ausgebaut werden konnten. Dabei stand der Geschmack des<br />

Holzes nie im Vordergrund, sondern immer nur die Gerbstoffpolymerisation<br />

durch Mikrooxigenation. Vergoren wurden und<br />

werden die Weine spontan und ohne ein zusätzliches Mittel –<br />

auch hier hat man nie auf Moden gesetzt, sondern das anfängliche<br />

Rezept bewahrt. Es handelt sich bei diesen Weinen also<br />

um Naturweine im besten und ursprünglichsten Sinne. 12.900<br />

in der eigenen Küferei entstandene Barriques aus Eichen, die in<br />

den amerikanischen Appalachen gefällt wurden, liegen heute in<br />

den Kellern. Nur 10 % davon werden jährlich ersetzt.<br />

Diese Weine, die aus den Weingärten Tondonia (1913 und 1914<br />

angelegt), El Bosque, Viña Cubillas und Viña Zaconia stammen,<br />

sind das beste Beispiel dafür, wie fein und elegant Rioja sein<br />

kann. Diese Weine wird man nicht in eine Blindprobe mit heutigen<br />

Bordeaux stellen, sondern man wird sie vergleichen mit<br />

gereiften Burgundern und Barolos. Die Rioja-Weine wirken<br />

zart, finessenreich und frisch – auch wenn sie bereits Jahrzehnte<br />

gereift sind. Das Faszinierende dabei ist, dass es die Familie<br />

schafft, diesen Stil sowohl auf die Rot- wie auch auf die Weißweine<br />

anzuwenden. Auch die weißen „Viña Tondonia“ Reserva<br />

und „Viña Tondonia“ Gran Reserva, Cuvées aus rund 90 % Viura<br />

und 10 % Malvasia, werden über viele Jahre hinweg in Fass<br />

und Flasche ausgebaut, bis sie ihren einzigartigen Geschmack<br />

herausgebildet haben. Auch hier dominieren Finesse und Frische,<br />

ein von Gerbstoff geprägtes seidiges Mundgefühl, eine<br />

faszinierende Transparenz und eine wunderbar nussige Aromatik.<br />

Diese Rioja-Weine sind in angenehmster Art leise Weine,<br />

die dafür aber umso länger nachwirken. Wenn man den Begriff<br />

Meditationswein auf einen Stil anwenden möchte, dann ist er<br />

bei diesen Weinen gerechtfertigt. Sie bringen die große Tradition<br />

eines der berühmtesten Weinbaugebiete der Welt mit Präzision<br />

und mit einer wunderbaren Entspanntheit in die Flasche.<br />

So kann man das Gefühl bekommen, dass diese Weine gleichsam<br />

ein Bewusstsein für die Region und für ihre Entstehung besitzen,<br />

haben sie doch den einzigartigen Charakter der Bodegas<br />

R. López de Heredia in sich aufgenommen und geben ihn uns<br />

wieder preis. Und das in einer Art und Weise, die man nur als<br />

Weltklasse bezeichnen kann.<br />

53


SPANIEN RIOJA<br />

López de Heredia<br />

„VIÑA CUBILLO“ CRIANZA DOCA RIOJA, TINTO 2013<br />

Diese gereifte Crianza bietet eine Qualität, die im Einstiegssegment ihresgleichen sucht!<br />

„Very traditional and real.“ – James Suckling<br />

SRI040113 „Viña Cubillo“ Crianza DOCa Rioja, tinto 2013 13,5% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

93 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Leider stehen Crianzas oftmals etwas im<br />

Schatten der „großen Geschwister“, den Reservas<br />

und Gran Reservas, dies jedoch völlig<br />

zu Unrecht, wie wir ganz klar konstatieren<br />

müssen, denn der „Viña Cubillo“, offiziell als<br />

Crianza bezeichnet, aber neun Jahre gereift,<br />

ist ein Wein von einer Qualität und Reife, die wir so<br />

und zu diesem Preis so gut wie nie im Glas hatten.<br />

Die Frucht stammt aus dem Weingarten Viña Cubillas,<br />

der wie alle Weinberge des Weinguts nach dem<br />

Namen der jeweiligen Flussschleife des Ebro benannt<br />

ist, an welcher der Weinberg liegt. Erworben wurde<br />

er von Don Rafael, dem Gründer des Weinguts. Der<br />

Weinberg liegt etwa vier Kilometer vom Weingut entfernt<br />

auf über 400 Metern Höhe. Wie alle Weinberge<br />

der Bodega ist er geprägt von Ton und Kalk aus dem<br />

Tertiär, je nach Lage in unterschiedlichen Zusammensetzungen.<br />

Viña Cubillas umfasst 24 Hektar, die in 16<br />

Hektar Tempranillo, vier Hektar Garnacha und je zwei<br />

Hektar Mazuelo und Graciano aufgeteilt sind. Diese<br />

Aufteilung entspricht exakt dem späteren Anteil der<br />

Rebsorten an dieser Cuvée, für welche die Rebsorten<br />

gemeinsam in mehr als hundert Jahre alten Holzfermentern<br />

vergoren wurden. Nach Meinung der Familie<br />

hat der Weinberg speziell mit den Parzellen La Encina<br />

und La Monja das Zeug, als Gran Reserva ausgebaut<br />

zu werden. Doch bislang bleibt diese Qualitätsstufe<br />

dem „Viña Tondonia“ vorbehalten. So beschränkt man<br />

sich beim „Viña Cubillo“, der früher „Vendímia Especial“<br />

hieß, auf die Crianza. Doch was sind schon Qualitätsbezeichnungen?<br />

Das, was Maria José López de<br />

Heredia hier mit ihrer Mannschaft vinifiziert, ist eine<br />

drei Jahre im Holz und sechs Jahre auf der Flasche gereifte<br />

Spitzenqualität, die sich durch den höheren Anteil<br />

von Garnacha deutlich von den anderen Weinen<br />

unterscheidet.<br />

Ja, das ist zweifelsohne Reserva- oder sogar Gran-Reserva-Qualität,<br />

die hier in Flaschen gefüllt wurde. Der<br />

dunkel rubinrote Wein duftet intensiv nach geräucherten<br />

Paprika, nach etwas Sattelleder, Zedernholz<br />

und Bohnenkraut, nach reifen roten Kirschen, Blutorangen<br />

und den feinen Vanille- und Zimt-Nuancen<br />

des verwendeten Holzes. Am Gaumen begeistert der<br />

„Cubillo“ mit seinem seidig weichen Tannin und einer<br />

brillanten, frischen Säure. Auch hier finden sich reife<br />

rote Beeren, etwas geröstete rote Paprika und eine erdig-würzige<br />

Note, die an dunklen Tabak erinnert. Das<br />

ist unerhört saftig und süffig, gleichzeitig hat es Tiefe,<br />

ein noch markant duftendes Holz, und man merkt<br />

dem Wein schließlich die neun Jahre Ausbau an. Da<br />

hat sich alles schon so harmonisch zusammengefügt,<br />

wie es sein soll.<br />

Auf den Punkt gereift, ab sofort ein Genuss, und das sicherlich<br />

noch über 2027 hinaus!<br />

54 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


López de Heredia<br />

RIOJA SPANIEN<br />

„VIÑA BOSCONIA“ RESERVA DOCA RIOJA, TINTO 2010<br />

Don Rafaels „burgundische“ Nische<br />

„Special wine, showing its age and tradition.“ – James Suckling<br />

SRI040210 „Viña Bosconia“ Reserva DOCa Rioja, tinto 2010 13,5% Vol. 33,20 €/l 24,90 €<br />

Wenn Sie die ganze Bandbreite der Weine von R. López<br />

de Heredia vergleichen, dann fällt auf, dass ein Wein<br />

heraussticht, weil er in eine Burgunderflasche gefüllt<br />

wird. Es ist die Cuvée aus dem Viña Bosconia, jenem<br />

Weinberg, den der Gründer des Weinguts, Don Rafael<br />

López de Heredia y Landeta, El Bosque („der Wald“)<br />

genannt hat. Der Weinberg liegt nur einen knappen<br />

Kilometer vom Weingut entfernt auf einer Anhöhe<br />

von 465 Metern. Wie alle Weinberge des Weinguts<br />

findet man ihn in direkter Nähe des Ebro, sodass das<br />

spezielle Kleinklima am Fluss voll ausgeschöpft wird.<br />

Während die anderen Weinberge des Guts sehr kalkreich<br />

sind und eine recht geringe Lehmauflage haben,<br />

ist es beim „Bosconia“ genau anders herum. Vielleicht<br />

war das der Grund, weshalb Don Rafael Anfang des<br />

20. Jahrhunderts dort Pinot Noir angepflanzt und den<br />

Rioja „Cepa Borgoña“, also einen Rioja mit französischer<br />

Rebsorte erzeugt hat. Heute gibt es diesen Pinot<br />

(leider!) nicht mehr, doch die burgundische Flaschenform<br />

ist geblieben.<br />

Tatsächlich verfügt die „Viña Bosconia“ Reserva heute<br />

sogar über fünf Prozent mehr Tempranillo als die<br />

Viña Tondonia Reserva , also 80 % plus die typischen<br />

15 % Garnacha und die entsprechend kleineren Mengen<br />

Mazuelo und Graciano. Ausgebaut wird der Wein<br />

ähnlich wie „Viña Tondonia“ Reserva. Nach einer<br />

spontanen und langsamen Vergärung in großen Holzfudern,<br />

die teilweise noch aus dem ausgehenden 19.<br />

Jahrhundert stammen, wird der Wein über fünf Jahre<br />

in Fässern aus Eiche gelagert. Seit Jahrzehnten wird<br />

die Eiche für die eigene Küferei in den Appalachen<br />

ausgesucht. Kaum ein anderes Weingut hat einen so<br />

genauen Überblick über den gesamten Entstehungsprozess<br />

seiner Weine wie Tondonia. Nach der fünfjährigen<br />

Ausbauphase in den Fässern, von denen nur 10 %<br />

jährlich ersetzt werden, reift der Wein sieben weitere<br />

Jahre auf der Flasche.<br />

Was Sie beim Viña Bosconia erwartet, ist so etwas wie<br />

„dunkle Seite der Macht“. Durch die unterschiedliche<br />

Bodenstruktur wirkt die Bosconia Reserva wie der<br />

dunklere und geheimnisvollere Doppelgänger, dem<br />

man noch mehr Zeit auf der Flasche gönnen sollte,<br />

denn sein Tannin ist kräftiger als das der „Viña Tondonia“<br />

Reserva. Ja, insgesamt macht dieser Rioja einen<br />

kräftigeren und zugleich dunkelfruchtigeren Eindruck,<br />

was neben dem Terroir auch an der höheren Menge<br />

Tempranillo liegen dürfte. Gleichzeitig ist der Wein in<br />

seiner Reife schon so fortgeschritten, dass Önologin<br />

Mercedes López de Heredia von einer „Reserva im<br />

Stil einer Gran Reserva mit mehr tertiären Noten und<br />

mehr Entwicklung“ spricht.<br />

In der enorm eleganten Nase äußert sich dies mit<br />

einer nicht nur im Duft sehr präsenten Frucht (allerdings<br />

erst nach einer guten Stunde im Glas, davor ist<br />

alles noch wie im Winterschlaf sehr verhalten): leuchtend<br />

rote Kirsche, rote Pflaumen (mit leiser Aachener-Pfümli-Anmutung:<br />

Gewürze!), rote und schwarze<br />

Johannisbeeren bis hin zu getrockneten Blüten und<br />

(wieder einmal) einem Hauch Feige. Besagte Entwicklung<br />

zeigt sich in der deutlichen Aromatik von<br />

Tomatenessenz, Röstnoten, etwas Leder und Zedernholz,<br />

dazu frisches Moos sowie Akzente von Fleisch,<br />

Eisen und Zimt. Am Gaumen sehr dicht, dabei bemerkenswert<br />

frisch, fast kühl, präsentes Tannin und<br />

eine distinkte, das aromatische Geschehen vorzüglich<br />

leitende Säure, die diese Reserva, Jahrgang für Jahrgang<br />

per aspera (nie so anregend wie heute!) ad astra<br />

führt und für jene Frische sorgt, die alle Weine dieses<br />

famosen und einzigartigen Weinguts auszeichnet, die<br />

bei diesem ungemein kraftvollen, dichten Bosconia<br />

besonders willkommen ist. Hier lohnt unbedingt auch<br />

ein Blick auf die legendäre „Viña Tondonia“ Reserva<br />

(früher wurde hier häufig das Bezugspaar Bordeaux–<br />

Burgund herangezogen, wobei uns in diesem<br />

Fall, nicht zuletzt des komplexen Gerbstoffgefüges<br />

wegen, der Vergleich Nebbiolo aus<br />

Alba vs Gattinara passender erscheint): Das<br />

atemberaubend hohe Niveau der Weine, die<br />

aus den weniger bekannten Weinberge „El<br />

Bosque“ stammen, wird hier überdeutlich!<br />

Ab sofort (unbedingt 1–2 Stunden vor Genuss karaffieren)<br />

und sicherlich bis über 2032 hinaus.<br />

95 Punkte<br />

SUCKLING<br />

55


SPANIEN RIOJA<br />

López de Heredia<br />

„VIÑA TONDONIA“ RESERVA DOCA RIOJA, TINTO 2010<br />

2010: Ein absolut exzellenter Jahrgang, was diese Reserva aufs Überzeugendste beweist!<br />

SRI040710 „Viña Tondonia“ Reserva DOCa Rioja, tinto 2010 13% Vol. 46,66 €/l 35,00 €<br />

SRI040710H „Viña Tondonia“ Reserva DOCa Rioja, tinto 2010 (0,375l) 13% Vol. 53,20 €/l 19,95 €<br />

SRI040710M „Viña Tondonia“ Reserva DOCa Rioja, tinto 2010 MAGNUM 46,33 €/l 69,95 €<br />

94 Punkte<br />

TIM ATKIN<br />

Dieser Wein ist nicht nur einer der großen Klassikern<br />

der iberischen Halbinsel, nein, der ganzen<br />

Weinwelt. Er ist der berühmteste Wein<br />

des Weinguts R. López de Heredia, und er ist<br />

einer der wunderbarsten Rotweine, die Sie<br />

überhaupt kaufen können (oder sogar kaufen<br />

müssen). Das sagen wir ganz selbstbewusst,<br />

und wir wissen, dass uns viele Weinliebhaber,<br />

die den Weinen dieses Guts schon lange verfallen<br />

sind, unumwunden zustimmen werden. Es gibt einfach<br />

Weine, und dazu gehört diese Reserva, die so<br />

einzigartig in ihrem Charakter, so spannungsvoll und<br />

so balanciert sind, dass man sie nie mehr vergisst. Für<br />

uns gehört dieser Wein geradezu archetypisch dazu.<br />

Und das Einzigartige ist hier, dass an diesem Wein alles<br />

stimmt. Denn die Familie López de Heredia gönnt<br />

diesem fantastischen Tropfen und uns freudigen Konsumenten<br />

den Luxus, als Reserva aus ihrem besten<br />

Weinberg in Haro 13 Jahre lang in ihren Kellern reifen<br />

zu können, bevor sie trinkfertig in den Verkauf kommt.<br />

Und mehr noch, sie tut das zu einem Preis, den man<br />

eigentlich gar nicht unbedingt mit einem Weltklassewein,<br />

sondern höchstens mit einem guten bis sehr guten<br />

Wein in Verbindung bringen würde.<br />

Liebe Kunden, man muss auch mal Glück haben,<br />

und das hatten wir in diesem Fall. Denn lange haben<br />

wir auf die Gelegenheit gewartet, in die Zuteilung<br />

der Weine von Lopez de Heredia zu kommen<br />

und nun hat es endlich geklappt. Uns bedeutet<br />

es viel, Ihnen einen der wunderbarsten<br />

Weine Spaniens vorstellen zu können.<br />

Wie alle Weine der Bodega entsteht auch die<br />

Viña Tondonia Reserva zunächst einmal mit<br />

viel Aufwand und Handarbeit im 100 Hektar großen<br />

kalkreichen Weinberg gleichen Namens. Die Trauben<br />

(75 % Tempranillo, 15 % Garnacha sowie je 5 % Mazuelo<br />

und Graciano) werden zusammen in den großen<br />

hölzernen Fermentern spontan vergoren, die schon im<br />

Rahmen der Gründung des Weinguts im Jahr 1877 angeschafft<br />

wurden. Nach der Vergärung und der malolaktischen<br />

Gärung fließt der Wein in die Barriques aus eigener<br />

Herstellung, von denen jährlich rund 10 % erneuert<br />

werden. Sechs Jahre reift der Wein in den Fässern, wird<br />

dann (wie früher, wie immer!) mit Eiklar geschönt und<br />

unfiltriert abgefüllt, um viele weitere Jahre in den Kellern<br />

zu lagern.<br />

Was einen nach dreizehn Jahren erwartet, ist ein rubinroter,<br />

leicht durchsichtiger Wein mit zinnoberroten Reflexen,<br />

der sich so komplex wie (nach gut einer halben<br />

Stunde im Glas) bemerkenswert zugänglich darbietet.<br />

Im Glas dann der Duft von dunklen und roten (Beeren-)<br />

Früchten, anfänglich leicht laktische Noten, getrockneten<br />

Blüten, aromatischem Waldboden, getrocknetem<br />

Blattwerk und ätherischen Kräutern, bevor die anfängliche<br />

dunkle, dann immer „errötendere“ Frucht immer<br />

deutlicher wird, sich ein süßer Kern offenbart und sich<br />

mit Süßholz, hellem Leder, Sternanis, Graphit und leicht<br />

zitrischen Noten verbindet. Am Gaumen dann offenbart<br />

sich die ganze Kraft, Biss und Konzentration des<br />

Weins, die 2010 in potenzierter Form in Erscheinung<br />

treten und Dichte von einer so präsenten wie präzisen<br />

(im Nachhall fast zitrischen) Säureader – „racy acidiy“<br />

(Tim Atkin) –, die bis in die letzten Winkel Verästelungen<br />

des Weins „hineinleuchtet“, zugleich kontrastiert<br />

und ergänzt werden. Dazu kommen Kirschfrucht (schon<br />

fast auf Bosconia-Niveau, dort aber deutlich heller),<br />

Tapenade (schwarze Oliven), ein Hauch von frischen<br />

und eingelegten Walnüssen, „schwereloses“ Holz, dafür<br />

umso griffigere Gerbstoffe mit einer hinreißenden<br />

Strahlkraft und immer wieder die Brillanz und Finesse<br />

der Säure, die den „Viña Tondonia“ singen, ja schweben<br />

lässt. Ein phänomenaler Wein, der in den kommenden<br />

Jahren noch deutlich an Größe gewinnen wird. Geboren<br />

wurde er in einer Zeit, als diese Form des Weinmachens<br />

State of the Art und ausgesprochen modern war. Heute<br />

ist sie zu 100 % old-school, und kaum noch ein Weingut<br />

kann oder mag sich diesen Luxus an Zeit und des Innehaltens<br />

leisten. Dass man damit dennoch erfolgreich<br />

sein kann, dass derart zeitlose Meisterwerke als solche<br />

wahrgenommen und geliebt werden, ist für uns alle ein<br />

großes Glück!<br />

Ab sofort bis 2040 – und sicherlich noch lange, lange darüber<br />

hinaus.<br />

56 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


López de Heredia<br />

RIOJA SPANIEN<br />

RARITÄTENPAKET<br />

„R. LÓPEZ DE HEREDIA“-RARITÄTEN-PAKET (6 FLASCHEN)<br />

Ein Rioja-Universum auf Flaschen!<br />

SRI049901P „R. López de Heredia“-Raritäten-Paket (Paket) 259,90 €<br />

Neben den legendären Rotweinen der Bodegas R. López de<br />

Heredia genießen bei Weinliebhabern natürlich auch die weißen<br />

Crianzas, Reservas und Grand Reservas sowie der Rosado Gran<br />

Reserva, der nicht nur für uns der ohne jeden Zweifel grandioseste<br />

Rosé Spaniens ist, fast schon kultische Verehrung.<br />

Bedauerlicherweise (oder vielleicht auch zum Glück?) werden sie<br />

nur in kleinen bzw. kleinsten Mengen produziert, es ist mittlerweile<br />

fast unmöglich, dies äußerst seltenen Referenzen zu ergattern.<br />

Wir freuen uns daher Ihnen zumindest in diesem Paket<br />

eine ganz besonders schöne Auswahl der kostbaren López-de-<br />

Heredia-Raritäten anzubieten:<br />

1 x „Viña Tondonia“ Gran Reserva DOCa Rioja, rosado 2012:<br />

95 Punkte & Wine of the Year – Tim Atkin<br />

1 x „Viña Gravonia“ Crianza DOCa Rioja, blanco 2013:<br />

95 Punkte & Wine of the Year – Tim Atkin<br />

1 x „Viña Tondonia“ Reserva DOCa Rioja, blanco 2011:<br />

97 Punkte & Wine of the Year – Tim Atkin<br />

3 x „Viña Tondonia“ Reserva DOCa Rioja, tinto 2010:<br />

94 Punkte – Tim Atkin<br />

57


FRANKREICH PROVENCE<br />

Triennes<br />

DOMAINE<br />

DE TRIENNES<br />

NANS-LES-PINS<br />

Die Kultdomainen<br />

Romanée-Conti und Dujac<br />

vinifizieren im Herzen der<br />

Provence betörend südliche<br />

Weine mit burgundischem<br />

Esprit!<br />

Wir sind wieder einmal im<br />

Herzen der wildromantischen<br />

Provence: Helle Kalkböden<br />

kontrastieren mit dem azurblauen<br />

Himmel und tiefgrünen<br />

Pinien, die mit den<br />

zahlreichen Wildkräutern die<br />

Flora bestimmen und ihre<br />

faszinierenden Düfte in die<br />

Außenhaut der kerngesunden<br />

Träubchen der hier wachsenden<br />

Edelreben übertragen.<br />

Gänsehautatmosphäre!<br />

Und dieses verzaubernde Terroir<br />

bewog zwei der berühmtesten<br />

Winzerpersönlichkeiten Frankreichs<br />

zu einem gemeinsamen Projekt<br />

auf diesem gesegneten Stückchen Erde:<br />

Jacques Seysses von der Domaine Dujac<br />

in Morey-Saint-Denis, dessen schwebende<br />

Pinot Noirs weltweit als Inkarnation<br />

der sprichwörtlichen burgundischen Eleganz<br />

und Finesse gelten, und Aubert de<br />

Villaine von Romanée-Conti. Die beiden<br />

charismatischen Männer gehören zu den<br />

lebenden Legenden des burgundischen<br />

Weinanbaus und haben es sich zum Ziel<br />

gesetzt, mit der gleichen Qualitätsphilosophie,<br />

die ihre bereits Jahrzehnte währende<br />

Reputation im Burgund begründet<br />

hat, in der lieblichen Landschaft der Provence<br />

große Weine zu erzeugen. Diese<br />

sollen allerding – im Unterschied zu ihren<br />

zum Teil exorbitant teuren burgundischen<br />

Weinmonumenten – für jedermann<br />

erschwinglich sein. Probieren Sie<br />

die frisch eingetroffenen Preziosen aus<br />

den neuen Jahrgängen: ganz viel Wein<br />

für ganz wenig Geld! Der traumhaft<br />

wildromantische französischen Südens<br />

in Kombination mit einer verführerischen<br />

Leichtigkeit, betörenden Duftigkeit und<br />

feinster Präzision – santé!<br />

58 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Triennes<br />

PROVENCE FRANKREICH<br />

„ROSÉ“ IGP MÉDITERRANÉE, ROSÉ 2021<br />

Idealtypischer Rosé aus der Provence mit wunderbar mediterraner Ausstrahlung!<br />

FPR020521 „Rosé“ IGP Méditerranée, rosé 2021 DV 12,5% Vol. 13,32 €/l 9,99 €<br />

FPR020521M „Rosé“ IGP M., rosé 2021 MAGNUM Diam-Kork 12,5% Vol. 13,93 €/l 20,90 €<br />

Wenn man die Weine der Domaine de Triennes<br />

trinkt, merkt man sofort, dass da jemand genau weiß,<br />

was er macht. Jemand sind genau genommen drei<br />

Freunde: Die beiden Star-Winzer aus dem Burgund,<br />

Aubert de Villaine (Domaine de la Romanée Conti)<br />

und Jacques Seysses (Domaine Dujac), die 1989 mit<br />

Michel Macaux begannen in der Provence im Süden<br />

Frankreichs Wein zu erzeugen. Dort kann das Trio<br />

auf eine deutlich größere Reben-Vielfalt zurückgreifen<br />

als im Burgund, wo Chardonnay und Pinot Noir<br />

das Maß aller Dinge sind. Zu den wichtigsten roten<br />

Reben zählen Grenache, Syrah und Cinsault, die auch<br />

dem Rosé von Triennes ihren unverkennbaren Stempel<br />

aufdrückt. Die Trauben wurden nachts geerntet,<br />

um ihre Frische zu erhalten. Nach ein paar Stunden<br />

Maischestandzeit wurden sie gepresst, bei niedrigen<br />

Temperaturen vergoren und trocken ausgebaut. In<br />

der Farbe Zwiebelschale und helles Lachsrosa, im<br />

satten, fruchtigen Duft Noten von roten Früchten<br />

wie Kirsche, Erdbeere und Himbeere, dazu kommen<br />

auch Grapefruit, roter Apfel, Pfirsich, weiße Blüten,<br />

frischer Thymian und ein Hauch Vanille. Am Gaumen<br />

saftig, stoffig, mit Substanz und einer stabilen, gut<br />

eingepassten Säure, das kräftige Tanningerüst bildet<br />

das Rückgrat des charaktervollen Rosés, feinfruchtiger<br />

Schmelz sorgt für die nötige Portion Charme.<br />

Neben Johannisbeere zeigen sich auch Himbeere,<br />

Mandel und Kräuter wie Lavendel und Thymian, etwas<br />

Kardamomkapsel. Idealtypischer Rosé aus der<br />

Provence mit mediterraner Ausstrahlung, der auch<br />

am gedeckten Tisch nicht fehlen sollte. Eine leidenschaftliche<br />

Hommage an den Sommer!<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2023+.<br />

„LES AURÉLIENS“ IGP MÉDITERRANÉE, BLANC 2020 (BIO)<br />

„Les Auréliens“: DNS des mediterranen Südens in Bio-Qualität!<br />

FPR020120 „Les Auréliens“ IGP Méditerranée, blanc 2020 PK 13% Vol. 15,33 €/l 11,50 €<br />

FR-BIO-01<br />

Es gibt Weine, die einen mit ihrer stimmigen, nonchalanten<br />

Natürlichkeit gleich in Bann ziehen. Der weiße<br />

„Les Auréliens“ der Domaine de Triennes gehört zu dieser<br />

raren Spezies: Die Reben für die Cuvée aus Rolle,<br />

Viognier, Chardonnay, Ugni Blanc und Grenache Blanc<br />

stehen nordöstlich von Marseille auf Lehm- und Kalksteinböden<br />

in südlicher Ausrichtung. Der Ertrag liegt<br />

bei lediglich 30 bis maximal 40 Hektoliter pro Hektar,<br />

Vergärung und Ausbau des Weißweins finden im Edelstahl,<br />

großen Holzfässern und in Barriques statt, wo er<br />

auch sechs bis sieben Monate auf der Feinhefe reift.<br />

Duftet intensiv und anziehend nach reifem Steinobst<br />

wie Aprikose und Pfirsich, Orangenzeste, Birne, Ananas,<br />

Kiwi, Honigmelone und Rosenblättern, begleitet<br />

von Bienenwachs und Lindenblüten. Einnehmend<br />

am Gaumen mit einem trefflichen Gleichgewicht von<br />

Substanz, Würze und Frische, da wird viel geboten –<br />

ohne dass es zu schwer, wuchtig oder zu fett wäre. Die<br />

reife Säure trägt durch die mittlere Struktur mit ausgeprägten,<br />

leicht herben Phenolen, die Gaumenfrucht<br />

(reife Birne, Honigmelone und Pampelmuse) wird von<br />

feiner Holzwürze unterlegt, auch Noten von grüner<br />

Mandel, frischem Lorbeerblatt und Safran scheinen<br />

auf. Feine Mineralität im Hintergrund, am mittleren<br />

Gaumen sehr präsent, cremig und auch intensiv mit viel<br />

Würze im Ausklang. Trägt die DNS des Südens in sich<br />

und weckt vielfältige kulinarische Fantasien, die Provence<br />

ist fruchtbar und das Mittelmeer ist nicht weit<br />

entfernt. Da trifft mediterranes Flair auf burgundische<br />

Handschrift und das in Bio-Qualität!<br />

Ab sofort bis 2024.<br />

59


FRANKREICH PROVENCE<br />

Triennes<br />

VIOGNIER „SAINTE FLEUR“ IGP<br />

MÉDITERRANÉE, BLANC 2020<br />

(BIO)<br />

Viognier – und man ist ganz automatisch<br />

im Urlaubsmodus!<br />

„LES AURÉLIENS“ IGP<br />

MÉDITERRANÉE, ROUGE 2018<br />

(BIO)<br />

Grandios unverstellt und naturbelassen<br />

– ein Original!<br />

FR-BIO-01<br />

FPR020620 Viognier „Sainte Fleur“ IGP M., blanc 2020<br />

13% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

FR-BIO-01<br />

FPR020218 „Les Auréliens“ IGP M., rouge 2018<br />

13,5% Vol. 15,33 €/l 11,50 €<br />

Viognier gilt als eine der ungewöhnlichsten weißen Rebsorten<br />

schlechthin, die im Idealfall komplexe und tiefgründe Weine mit<br />

faszinierend reichhaltiger Aromatik ergibt. Ihr ursprüngliches Habitat<br />

ist das Rhônetal, als Condrieu hat sie dort ein beinahe mystisches<br />

Ansehen erlangt. Inzwischen ist Viognier auch in anderen<br />

französischen Anbaugebieten wie dem Languedoc, Roussillon<br />

oder der Provence heimisch geworden und wird in Kalifornien,<br />

Australien, Südamerika und sogar in Deutschland angebaut. Wer<br />

mit Viognier arbeitet, muss sich auf Herausforderungen einstellen:<br />

Sie ist sehr anfällig für Mehltau und liefert oft nur geringen<br />

Ertrag. Sie bildet eine auffällig kräftige Farbe aus, die vom tiefen<br />

Goldgelb ins Bräunliche spielen kann. Erntet man sie zu reif, fällt<br />

der Alkoholanteil hoch aus und die Weine wirken schwerfällig und<br />

hüftsteif. Erntet man sie zu früh, wirken die Weine banal und oberflächlich.<br />

Um auf Nummer sicher zu gehen, wird Viognier häufig<br />

im Verschnitt mit anderen Weißweinen ausgebaut. Wer sich aber<br />

auf die kapriziöse Rebe einlässt, ihr Wesen versteht und im Weinberg<br />

penibel arbeitet, wird mit großartigen Weinen belohnt wie<br />

„Sainte Fleure“, einem reinsortigen Viognier, der in der Domaine de<br />

Triennes im Edelstahl ausgebaut wurde, um seine duftige Frische<br />

zu bewahren. „Sainte Fleure“ eröffnet mit einem aromatischen<br />

und aristokratischen Bukett und Noten von reifer Mango, Ananas,<br />

Aprikose, Geißblatt, Rosenblättern und Lavendel, auch etwas<br />

Zitronengras unterstützt den Duft. Saftig und würzig am Gaumen<br />

mit ausgeglichener Säure, feinen phenolischen Pixeln und einem<br />

bemerkenswerten Zusammenspiel der Elemente: Klar definiert<br />

werden Frische, Substanz, aromatische Komplexität und Mineralität<br />

in einer cremigen Textur trefflich verwoben. Kein alkoholgeplagter<br />

und überladener Wein, Saftigkeit, köstliche Fruchtigkeit<br />

und Finesse setzen Zeichen. Starke Reklame für Viognier aus dem<br />

Süden Frankreichs in Bio-Qualität!<br />

Anders als sein weißes Pendant kommt der rote „Les Aurélians“<br />

anstatt mit fünf nur mit zwei Rebsorten aus: Syrah und<br />

Cabernet Sauvignon prägen die Cuvée. Der Ertrag aus den<br />

Weinbergen mit Lehm- und Kalksteinböden liegt bei rund 40<br />

Hektoliter pro Hektar. Der Wein wurde über zwölf Monate in<br />

gebrauchten Barriques der berühmten Domaine Dujac im Burgund<br />

ausgebaut und dann unfiltriert abgefüllt – Jacques Seysses<br />

von Dujac zählt neben Aubert de Villaine von der Domaine de la<br />

Romanée Conti) zu den Gründern der Domaine de Triennes, die<br />

nördlich vom Massif de La Sainte-Baume beim Dorf Nans-les-<br />

Pins an der alten Route Nationale liegt. Ein feines und nobles<br />

Parfum von Holzwürze zeigt sich auch im üppigen Duftbild mit<br />

getrockneten Kräutern und dunkler Frucht, Cassis, Brombeere,<br />

Pflaume, Maulbeere und Feige. Mit etwas Belüftung noch Noten<br />

von Blutorange, dunklem Tabak, Zedernholz, kaltem Rauch,<br />

dunkler Schokolade und ein wenig Menthol. Am Gaumen saftig<br />

und fleischig mit einer präsenten Säureader, Sauerkirsche und<br />

reife Pflaume dominieren den Gaumen, die mittelkörnigen<br />

Gerbstoffe sind markant und sorgen für Profil: An diesem Wein<br />

ist alles echt und nichts weichgespült und geschönt. Bewahrt<br />

sich trotz seiner Kraft auch eine kühle und elegante Aura, im<br />

Finale mit raffinierter Würzigkeit und etwas Schattenmorelle.<br />

„Les Aurélians“ zeigt den typischen Stil des Hauses: Da geht es<br />

nicht um vordergründigen Schein, sondern um unverstellte und<br />

naturbelassene Wirkung mit Bio-Zertifikat. Bietet viel fürs Geld,<br />

ein veritabler Weinwert!<br />

Ab sofort und mit Genuss zu trinken – und das bis 2026+.<br />

Ab sofort bis sicherlich 2027.<br />

DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN:<br />

Burgund meets Provence!<br />

60 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Triennes<br />

PROVENCE FRANKREICH<br />

MERLOT IGP MÉDITERRANÉE,<br />

ROUGE 2019<br />

Echter Südfranzose von Pinot-Noir-Magiern:<br />

Merlot kann auch ganz anders!<br />

„SAINT-AUGUSTE“ IGP MÉDITER-<br />

RANÉE, ROUGE 2018 (BIO)<br />

Wenn sich Provence, Bordeaux und Burgund<br />

treffen – das Triennes-Flaggschiff!<br />

FPR020319 Merlot IGP Méditerranée, rouge 2019<br />

13,5% Vol. 15,33 €/l 11,50 €<br />

FR-BIO-01<br />

FPR020418 „Saint-Auguste“ IGP M., rouge 2018<br />

13,5% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

Manchmal ist es gut, wenn Winzer nicht aus ihrer Haut können:<br />

Wenn man den Merlot der Domaine de Triennes aus dem Jahrgang<br />

2019 im Glas hat, kann es leicht passieren, dass die Gedanken beginnen<br />

in die Bourgogne abzuschweifen und man an eine Wein-<br />

Stilistik denkt, die nicht unbedingt mit einem Merlot aus Südfrankreich<br />

verknüpft wird – sondern mit burgundischer Kühle und<br />

Eleganz. Die beiden Masterminds hinter der Domaine de Triennes<br />

sind die weltberühmten Pinot-Noir-Magier Aubert de Villaine und<br />

Jacques Seysses, die im Burgund die Domaine de la Romanée Conti<br />

und die Domaine Dujac führen. Mit ihrem Merlot demonstrieren<br />

die beiden Star-Winzer, dass Pinot Noir ganz tief in ihnen verankert<br />

ist. Die Domaine de Triennes steht in Nans-les-Pins im Département<br />

Var, das Mittelmeer ist nur 30 Kilometer entfernt. Zum Gut<br />

gehören inzwischen 46 Hektar Reben, die auf Lehm- und Kalkböden<br />

wachsen und zertifiziert biologisch bearbeitet werden. Die<br />

Trauben für diesen Merlot stammen aus einer 2,71 Hektar großen<br />

Parzelle, der Ertrag lag bei 35 Hektoliter pro Hektar, der Ausbau<br />

des Weines erfolgte über zwölf Monate in gebrauchten Fässern der<br />

Domaine Dujac, er wurde unfiltriert abgefüllt. Der noble und präzise<br />

Duft lässt einen schnell zum Glas greifen: Aromen von Kirsche,<br />

Sauerkirsche, Cassis und Süßholz, auch feiner Rauch und etwas<br />

Heidelbeer-Panna-Cotta, Lakritze und ein leicht ätherischer Ton.<br />

Am Gaumen frisch und lebendig mit vergnügter Säure, kompakter<br />

Struktur und mit Zug: Das hat überhaupt nichts mit der internationalen<br />

Trinkmarmelade zu tun, die gerne als Merlot verkauft wird.<br />

Die Frucht entfaltet sich saftig und präzise, Noten von Brombeere,<br />

Sauerkirsche, auch Kakao und Tabak, die Gerbstoffe sind griffig<br />

und behutsam extrahiert, gerade im Umgang mit dem Tannin zeigt<br />

sich das große Können der Winzer. Merlot mit Stil und der Strahlkraft<br />

und Eleganz eines Pinot Noirs! Und verschulden muss man<br />

sich schon mal gar nicht für diesen erstaunlichen Südfranzosen mit<br />

burgundischem Timbre.<br />

Bereitet schon jung Vergnügen, sollte man aber noch karaffieren,<br />

sicher bis 2027.<br />

Ist es nicht immer wieder aufs Neue begeisternd, was es bei<br />

Triennes für fantastische Weine in ihrer Preiskategorie gibt? Das<br />

gilt gerade auch für das Flaggschiff der Domaine, den „Saint-Auguste“.<br />

Schließlich kostet der nicht mehr als ein einfacher Cru<br />

Bourgeois aus dem Bordelais, wird allerdings biologisch erzeugt,<br />

und die Frucht von alten Syrah- und Cabernet-Sauvignon-Reben<br />

wurde über 12 Monate hinweg in Fässern der Domaine Dujac ausgebaut.<br />

Das ist schon enorm, zumal die Macher dieses Weines<br />

von den Kultdomänen Dujac und Romanée-Conti kommen.<br />

Der „Saint-Auguste“ ist ein klassischer roter Provenzale. Nirgendwo<br />

sonst in Frankreich ist es üblich, Syrah und Cabernet (und je<br />

nach Jahrgang auch mal etwas Merlot) auf einer Augenhöhe zu<br />

vinifizieren – bis eben auf die Provence. Für den „Saint Auguste“<br />

werden dabei die besten Syrah-, Cabernet- und Merlot-Partien<br />

eines Jahrgangs ausgewählt und verschnitten. Jede Rebsorte wird<br />

gesondert ausgebaut, mit regelmäßiger Remontage beim Cabernet<br />

für optimale Extraktion und vorsichtiger pigeage beim Syrah<br />

für feinste Gerbstoffe. Der fertige Wein wird nur leicht geschönt<br />

und dann unfiltriert auf die Flasche gezogen. „Wir versuchen bei<br />

diesem Wein Struktur, Harmonie und Finesse mit dem verführerischen<br />

Aromenreichtum des Südens, den reifen Früchten und<br />

den exotischen Würznoten wie Muskat und Nelken zu vereinen,“<br />

erklärt Jeremy Seysses. So entsteht hier ein ganz eigenständiger<br />

Typ Wein, der nach Sauerkirschen und Unterholz, nach ein wenig<br />

Teer und trockenem Waldboden, nach abgelagertem Holz und<br />

Schwarzen Johannisbeeren samt Rispen duftet. Im Hintergrund<br />

zeigen sich mit viel Luft zudem Noten von Hagebutte, Schlehe<br />

und Gestein. Am Gaumen ist er klar und trocken, hier wird der<br />

Cabernet offensichtlich, während im Duft Syrah im Vordergrund<br />

stand. Was aber noch viel deutlicher wird, ist das Holz, in dem der<br />

Wein lag. Nicht dass es sich in den Vordergrund drängen würde<br />

(weit gefehlt!), aber es ist tatsächlich und ganz offensichtlich von<br />

bester Qualität und hebt den Wein in eine andere Sphäre. Das<br />

ist so was von gelungen! So viel lebendige Cassis, so herrliche<br />

schwarze und erdige Noten, dazu ein süßer Fruchtkern und eben<br />

dieses Holz, die feine Säure und lebendige Mineralität machen<br />

den „Saint-Auguste“ zu etwas Besonderem.<br />

Ab sofort (dann möglichst karaffieren), Potenzial für 15 Jahre.<br />

61


FRANKREICH SUD-OUEST<br />

Tariquet<br />

DOMAINE<br />

TARIQUET<br />

GASCOGNE<br />

Alle Frühjahre wieder:<br />

Weißwein-„Provokationen“ aus dem wilden<br />

französischen Süden zu „unmöglichen“ Preisen!<br />

Endlich, endlich! Es gibt sie wieder! Die neuen Jahrgänge<br />

der herrlich charmanten (und preislich enorm attraktiven!)<br />

Weiß- und Roséweine von Tariquet, die seit vielen Jahren<br />

fester Bestandteil unseres Sortiments und genauso lange zu<br />

den Kundenlieblingen zählen, sind eingetroffen!<br />

Und wie so oft hat Familie Grassa auch im jüngsten Jahrgang<br />

im jüngsten Jahrgang, dem 2021er, wieder alle Register gezogen,<br />

hat wieder eine traumhafte Kollektion gefüllt, die, wie in<br />

den letzten Jahren immer wieder geschehen, nach ersten Verkostungen<br />

durch die nationale und internationale Weinkritik sicherlich<br />

mit Auszeichnungen überhäuft werden wird. Aber wem<br />

sagen wir das?!<br />

Unsere Bestseller und Rebsortenklassiker unserer Vorzeige-Domaine<br />

warten nun darauf, von Ihnen im hoffentlich entspannteren,<br />

vielleicht sogar schon „normalisierten“, möglichst lichtdurchfluteten<br />

Jahr 2022 getrunken zu werden. Eine Flasche<br />

Tariquet könnte das Leckerli nach einem langen Arbeitstag, die<br />

charmante Eröffnung eines noch relaxteren Wochenendes oder<br />

einfach der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein! Wann,<br />

warum und in welcher Gesellschaft Sie die verführerischen Gascogner<br />

auch genießen – glückselige Stunden sind garantiert!<br />

Château und Domaine du Tariquet liegen im wild-romantischen<br />

französischen Südwesten, zwischen Mittelmeer und Atlantik.<br />

Hier, im Herzen der Gascogne, vinifiziert man herrlich frische,<br />

sinnlich-duftige Weine zu schlicht verblüffend niedrigen Preisen.<br />

In der Nase verwöhnen diese weekday wines durch ein bemerkenswert<br />

komplexes Aromenparfum, begeistern auf der<br />

Zunge und am Gaumen durch vibrierende Frische, aber auch<br />

eine bemerkenswerte Dichte und feine Textur. Eine in dieser<br />

(sehr „sympathischen“) Preisklasse völlig ungewohnte Qualität<br />

und ein gewaltiger Unterschied zu den Aberhunderten und -tausenden<br />

dünnlich-belangloser „Billigweinchen“, unter deren Last<br />

die Regale der Supermärkte fast zusammenbrechen. Und eine<br />

Qualität, die sich in Windeseile herumgesprochen hat, denn<br />

Sie, werte Kunden, haben die wunderbaren Weine von Tariquet<br />

schnell zu einem absoluten Bestseller in diesem budget-freundlichen<br />

Segment werden lassen – zu Recht! Tariquet steht für einen<br />

ungemein frischen, saftigen und trinkanimierenden Weinstil,<br />

herrlich unkompliziert und im besten Sinne lustbetont, was mehr<br />

könnte man zu diesen unschlagbar günstigen Preisen verlangen?<br />

62 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Tariquet<br />

SUD-OUEST FRANKREICH<br />

„ROSÉ DE PRESSÉE“ IGP CÔTES<br />

DE GASCOGNE, ROSÉ 2021<br />

Frisch, knackig, saftig und lebendig – sorgt für<br />

Sommergefühle pur!<br />

FSW031021 „Rosé de Pressée“ IGP Côtes de Gascogne, rosé 2021<br />

DV 11% Vol. 7,93 €/l 5,95 €<br />

FSW031021M<br />

„Rosé de Pressée“ , rosé 2021 MAGNUM<br />

DV 11% Vol. 7,93 €/l 11,90 €<br />

Schon die Farbe des „Rosé de Pressée“ lässt einige Rückschlüsse<br />

auf den Charakter dieses Weines zu. Während Tariquets Rosé<br />

aus Marselan-Trauben eher in einem warmen lachsfarbenen Ton<br />

leuchtet, schimmert der „Rosé de Pressée“ mit einem kühlen<br />

blauen Unterton. Und diese Farbe blauer Beeren von Tannat,<br />

Merlot und Syrah erscheint auch im gesamten Wesen dieses<br />

Rosé, der sich vom ersten Moment an als knackig-frischer Wein<br />

präsentiert, bei dem schnell klar wird, dass hier Sorten mit gutem<br />

Gerbstoff schnell gepresst und kühl vergoren wurden. Ein<br />

Rosé also, der im Keller wie ein Weißwein erzeugt wurde und an<br />

frisch gepresste Johannisbeeren, Grapefruits, Granatapfel und<br />

etwas an Brennnesselblätter sowie zerstoßenen Stein erinnert.<br />

Am Gaumen kommen weitere zitrische Aromen und ein Hauch<br />

von Stachelbeere und weißem Pfeffer hinzu, was für zusätzlichen<br />

Pep und Frische sorgt. Auch die Säurestruktur, die Mineralität<br />

und die leichte Salzigkeit sind ganz auf Frische und Saftigkeit<br />

ausgelegt. Das ist Tariquets Sommer-Rosé, der pur oder zu einer<br />

leichten Sommerküche und zu sommerlich asiatischen Gerichten,<br />

etwa vietnamesischen Sommerrollen, hervorragend passt.<br />

Aber Achtung, die erste Flasche ist bei diesem Trinkfluss und<br />

dem moderaten Alkohol-Gehalt von 11 Vol.-% schnell geleert!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2023.<br />

MARSELAN IGP CÔTES DE<br />

GASCOGNE, ROSÉ 2021<br />

Warme rote Früchte, eine frische Säure<br />

und subtile Würze – einfach großartig!<br />

FSW031621 Marselan IGP Côtes de Gascogne, rosé 2021<br />

DV 11,5% Vol. 9,86 €/l 7,40 €<br />

FSW031621P 12x Marselan IGP Côtes de Gascogne, rosé 2021<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 88,80 € nur 81,40 €<br />

Lange war Marselan ein Geheimtipp, mittlerweile jedoch erfreut<br />

sich die rote Rebsorte des Südens, die Anfang der 1960er<br />

neugezüchtet wurde (eine Kreuzung aus Cabernet Sauvignon<br />

und Grenache Noir), großer Wertschätzung und ist das Fundament<br />

eines unserer beliebtesten Rosé. Das liegt allerdings<br />

nicht nur am Marselan, sondern vor allem daran, dass Tariquet<br />

daraus einen sommerlich frischen, fruchtigen und saftigen<br />

Wein zum typisch zurückhaltenden Tariquet-Preis erzeugt.<br />

Familie Grassa hat viel Erfahrung mit der Rebsorte, die seit<br />

1999 in ihren Weingärten gedeiht und für jugendlichen Überschwang<br />

im Glas sorgt, der schon vom ersten Schluck dieses<br />

Sommer-Rosés an offenbar ist. Der lachsfarbene Wein bietet<br />

Noten von Holunderbeeren und Himbeeren, Walderdbeeren<br />

und Pomelo in Verbindung mit einem Hauch von Johannisbeere<br />

und Süßholz. Am Gaumen findet dann die große Frische-Offensive<br />

statt, begleitet von einer seidigen Textur mit einem<br />

Hauch von Gerbstoff und einer reifen Säure. Die Frucht wirkt<br />

rot, reif und warm mit angenehmer Struktur und einer feinen<br />

Komplexität. Familie Grassa empfiehlt den Marselan-Rosé als<br />

echten Allrounder zu Speisen, passend zu Thunfisch- oder<br />

Ententatar, gefüllten Pimientos oder einer Torte mit frischen<br />

Erdbeeren. Definitiv ist das aber auch ein exzellenter Solist mit<br />

süffigem Charakter zum kleinen Preis.<br />

Ab sofort bis 2023, am besten gut gekühlt.<br />

63


FRANKREICH SUD-OUEST<br />

Tariquet<br />

„CLASSIC 40ÈME MILLÉSIME“,<br />

BLANC 2021<br />

Der vielleicht berühmteste Weißwein<br />

der Gascogne wird 40!<br />

FSW030121 „Classic 40ème millésime“, blanc 2021<br />

DV 10,5% Vol. 7,46 €/l 5,60 €<br />

FSW030121P 12x „Classic 40ème millésime“, blanc 2021<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 67,00 € nur 61,60 €<br />

SAUVIGNON BLANC IGP CÔTES<br />

DE GASCOGNE, BLANC 2021<br />

Das milde Klima der Gascogne sorgt<br />

hier für Brillanz, Klarheit und Finesse!<br />

FSW030221 Sauvignon Blanc IGP Côtes de Gascogne, blanc 2021<br />

DV 11,5% Vol. 9,26 €/l 6,95 €<br />

FSW030221P 12x Sauvignon Blanc IGP C. de G., blanc 2021<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 83,40 € nur 76,45 €<br />

Als Familie Grassa vor 40 Jahren ihren ersten trockenen Weißwein<br />

erzeugte, konnte sie sich kaum vorstellen, zu welch einem<br />

Erfolg er werden würde. Bis dahin hatten sie aus der Rebsorte<br />

der Region, der Ugni Blanc, ausschließlich Armagnac erzeugt.<br />

Die Geschwister Maïté und Yves Grassa wollten und mussten<br />

seinerzeit allerdings etwas verändern, da das Destillat zunehmend<br />

unpopulärer wurde. Also konzentrierten sie sich auf die<br />

eine Rebsorte, die sie besaßen, und begannen einen Vin de Pays<br />

des Côtes de Gascogne zu erzeugen – ein Meilenstein, dem<br />

viele weitere folgen sollten. Den Grassas war immer wichtig,<br />

dass das Traubenmaterial ausschließlich aus den eigenen Weinbergen<br />

stammte. Im Laufe der Zeit freilich veränderte sich der<br />

Wein. Er wurde zum „Classic“, und neben Ugni Blanc kamen<br />

2011 die ebenfalls typischen Gascogner Rebsorten Gros Manseng<br />

sowie Sauvignon Blanc hinzu. Der wichtigste Teamplayer<br />

allerdings blieb der Ugni Blanc, der mit seiner Finesse, Zartheit,<br />

Eleganz, Leichtigkeit und Frische immer wieder begeistert. Wo<br />

sonst bekommt man einen so knackigen, dynamischen und frischen<br />

Weißwein mit gerade einmal 10,5 Vol.-% Alkohol? Dabei<br />

ist der Wein typisch französisch trocken und fruchtig mit einer<br />

schönen Intensität, die Aromen einer von ganzen Blumenwiese,<br />

von Zitrusfrüchten und gelben Früchten mit leicht exotischen<br />

Noten präsentiert. Am Gaumen präsentiert sich der „Classique“<br />

als unkomplizierter und gleichzeitig hemmungslos trinkfreudiger<br />

Sommerwein, der auch im Winter ein gutes Stück Sommersonne<br />

ins Glas zaubert. Ein Allrounder für Sonnenuntergänge,<br />

Terrasse und Gartenparty und auch für die leichte, mediterran<br />

angehauchte Küche. Wir bevorzugen ihn Ziegenfrischkäse und<br />

Meeresfrüchten.<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2024.<br />

Zu den beliebtesten weißen Sorten der letzten Jahre gehört ganz<br />

ohne Zweifel Sauvignon Blanc. Familie Grassa hat in der Gascogne<br />

schon sehr früh auf diese eigenständige und charaktervolle Traube<br />

gesetzt. Sie fließt dort nicht nur in die Cuvée namens „Classic“<br />

ein, sondern sorgt auch seit Jahren für große Begeisterung in diesem<br />

reinsortigen IGP-Wein. Der ist nicht von ungefähr so beliebt,<br />

denn, Hand aufs Herz: Wir kennen keinen anderen Wein, der Jahr<br />

für Jahr so präzise und sortentypisch, so leicht im Alkohol und so<br />

günstig ausfällt wie dieser Sauvignon Blanc von Tariquet. Natürlich<br />

gibt es in Sancerre und Pouilly-Fumé, in der Steiermark und<br />

auch in anderen Gebieten bedeutende und komplexe Vertreter<br />

dieser Rebsorte und geradezu legendäre Weine. Doch zu diesem<br />

Kurs wird man dort bei der beständig hohen Qualität, die Familie<br />

Grassa bietet, nicht fündig.<br />

Das Bouquet erinnert an Maiglöckchen und Kamille, an Stachelbeeren<br />

und Cassis, an Reineclauden und ein wenig an Minze und<br />

Verbene. All das wirkt frisch und trinkanimierend, dabei trotzdem<br />

reif und elegant. Am Gaumen verbindet sich diese grüne<br />

Frucht mit einer saftigen Note von weißfleischigen Früchten<br />

wie grünen Birnen und Äpfeln, etwas Kreidigkeit und weißen<br />

Blüten. Dabei wirkt der Sauvignon Blanc sowohl subtil cremig<br />

als auch lebendig, mineralisch und fein. Die Säure entwickelt<br />

einen angenehmen Zug, ist aber nicht dominant, sondern bindet<br />

sich hervorragend ein. Das ist so gut gelungen, dass der Preis<br />

schon fast eine Provokation darstellt. Wahrscheinlich würde jeder<br />

den einen oder anderen Euro mehr dafür bezahlen. Wie schön<br />

und zuvorkommend von Familie Grassa, dass sie in diesen Belangen<br />

immer sehr zurückhaltend und bodenständig geblieben<br />

ist und uns so einen ganzen Strauß an exzellenten und über die<br />

Maßen preis(ens)werten Sommerweinen bietet!<br />

Ab sofort und bis 2024.<br />

64 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Tariquet<br />

SUD-OUEST FRANKREICH<br />

CHENIN – CHARDONNAY IGP<br />

CÔTES DE GASCOGNE, BLANC<br />

2021<br />

In seiner Preisklasse einer der genialsten<br />

Weißweine, die wir kennen!<br />

FSW031121 Chenin – Chardonnay IGP CdG., blanc 2021<br />

DV 10,5% Vol. 9,26 €/l 6,95 €<br />

FSW031121P 12x Chenin – Chardonnay IGP C. de G., blanc 2021<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 83,40 € nur 76,45 €<br />

Sowohl der ursprünglich von der Loire stammende Chenin<br />

Blanc als auch der burgundische Chardonnay sind in der Gascogne<br />

schon lange „angekommen“, Klima und Böden dort passen<br />

einfach. Bei Familie Grassa spielen diese Sorten eine wichtige<br />

Rolle, denn sie sind echte Terroir-Übersetzer und fördern<br />

eine sublime Mineralik zutage. In dieser Cuvée treffen rund drei<br />

Viertel Chenin Blanc auf ein Viertel Chardonnay. Beide werden<br />

recht kühl vergoren und auf der Feinhefe belassen, die man in<br />

einer cremigen Textur am Gaumen spürt. Im Duft aber gibt es<br />

zunächst einmal viel zu entdecken. Der Chenin – Chardonnay<br />

erinnert an grüne wie gelbe Äpfel und Birnen, an etwas Birnencrème<br />

und reife Mandeln, Küchenkräuter und eine Spur Guave.<br />

Obwohl mit lediglich 10,5 Vol.-% Alkohol ausgestattet, wirkt er<br />

reif und ist schon im Duft einladend und köstlich. Am Gaumen<br />

wird diese Melange der beiden Rebsorten zu einem beglückenden<br />

Erlebnis mit frischer, aber reifer Säure, einer prickelnden<br />

Mineralität und einer weißfleischigen Frucht. Sie verfügt weder<br />

über zu viel noch zu wenig Säure, besitzt einen mittelkräftigen<br />

Körper, ist dabei weder zu zart noch zu kräftig. Der Wein ist<br />

ein echter Allrounder für nahezu jede Küchenlebenslage, die auf<br />

Frische und Leichtigkeit setzt. Vor allem die feine Zitrusnote,<br />

die floralen Aspekte, die ein wenig an Maiglöckchen erinnern,<br />

und die leicht kreidige, vor allem aber cremige Textur wirken<br />

hier Wunder. Wir haben’s in der Vergangenheit schon geschrieben,<br />

werden aber nicht müde, es zu wiederholen: Für 6,95 Euro<br />

erhalten Sie vermutlich nicht nur in Frankreich, sondern auch<br />

sonstwo kaum einen besseren Weißwein. Kein Wunder, dass<br />

Tariquet so erfolgreich ist!<br />

Ab sofort und sicherlich bis 2024 mit Freude zu trinken.<br />

65


FRANKREICH SUD-OUEST<br />

Tariquet<br />

„RÉSERVE“ IGP CÔTES DE<br />

GASCOGNE, BLANC 2020<br />

Wie aus einem Guss: Super-subtile Holznoten<br />

treffen auf schmeichelnde Frucht!<br />

FSW031220 „Réserve“, blanc 2020<br />

12,0 % Vol. 11,33 €/l 8,50 €<br />

Die „Réserve“, eine Cuvée aus Gros Manseng (40 %), Chardonnay<br />

(30 %), Sauvignon (20 %) und Sémillon (10 %) des nachhaltig<br />

arbeitenden Traditionsweinguts Tariquet aus der Gascogne<br />

würden Boulevardmedien vermutlich als „Goldmädchen“ oder<br />

„Goldjunge“ feiern, denn es vergeht kaum ein Jahr, in dem dieser<br />

Wein nicht mit einem gehörigen Quantum Edelmetall bei allen<br />

wichtigen Wettbewerben bedacht worden wäre.<br />

Im Duft gibt sich der Wein, für den die vier Rebsorten nach jeweils<br />

sechs Monaten im großen Holz assembliert wurden, die<br />

dann noch einmal zwölf Monate ihrer Vollendung entgegenreifen,<br />

selbstbewusst olympisch: Ein faszinierendes Bouquet<br />

mit zarten Blüten- und Honignoten, dazu Bienenwachs, feinwürzige<br />

Vanille und ein Potpourri an gelben Früchten, alles sehr<br />

fein, geradezu agil. Aber damit nicht genug: Reife Melone und<br />

gelbfleischiger Pfirsich lassen sich wahrnehmen, darüber hinaus<br />

auch wunderbar distinkte Mango-Noten, die wir so nur von bester<br />

Flugware kennen – wie aus einem Guss! Das ist satt und<br />

vollmundig rund am Gaumen. Die Textur der „Réserve“ ist dann<br />

auch entsprechend charmant und saftig-cremig, dabei von einer<br />

erfrischenden Ader durchzogen die auch im Finale noch bemerkenswert<br />

lange und elegant nachhallt. Ein (nicht nur) für diesen<br />

Preis ganz hervorragender Wein mit hohem Genussfaktor!<br />

Ab sofort wunderbar zu trinken mit Potenzial für die nächsten 2–3<br />

Jahre. Zudem ein vielseitiger Speisenbegleiter, der von kräftigen<br />

Fischgerichte bis hin zu hellem Fleisch vom Grill alles mitmacht.<br />

„CÔTÉ“ IGP CÔTES DE<br />

GASCOGNE, BLANC 2021<br />

Herrlicher charmant und absolut faszinierend!<br />

FSW030321 „Coté“ IGP Côtes de Gascogne, blanc 2021<br />

DV 11,0% Vol. 12,66 €/l 9,50 €<br />

Auf diese pfiffige Idee muss man erst einmal kommen: Chardonnay<br />

zusammen mit Sauvignon Blanc auszubauen, also zwei<br />

Rebsorten, die sich – von ihren Charaktereigenschaften her betrachtet<br />

– nicht allzu nahestehen. Urheber dieser ungewöhnlichen<br />

Cuvée ist Familie Grassa, die ihre Domaine Tariquet schon<br />

seit 1912 in Eauze im Südwesten Frankreichs bewirtschaftet. Als<br />

erstes Weingut in der Gascogne pflanzte es in den 1980er-Jahren<br />

diese beiden Rebsorten an und baute sich nach und eine<br />

umfassende Expertise dazu auf. In Okzitanien, der Region der<br />

Baskenmütze, des Rugby-Spiels und der tiefdunklen Rotweine,<br />

ist es gewöhnlich heiß im Sommer und die Weine fallen dementsprechend<br />

schwer und behäbig aus. Aber auch da tanzt<br />

„Côté“ aus der Reihe: Schon die Nase wirkt beschwingt mit der<br />

Frucht-betörenden Aromatik des Sauvignon Blanc, der Noten<br />

von rosa Grapefruit, Orangenzeste, Stachelbeere und Cassis<br />

einbringt, begleitet von reifer Melone und einem Hauch Pfefferminze.<br />

Auch am Gaumen arbeiten die beiden ungleichen<br />

Partner patent zusammen: Der draufgängerische Sauvignon<br />

Blanc zeigt mit Aprikose, Johannisbeere und Grapefruit seinen<br />

aromatischen Charme und eine raffinierte Würze, der zurückhaltendere<br />

Chardonnay sorgt im Hintergrund für Schmelz und<br />

Struktur. Lebendig und mit präsenter, feinsinniger Säure bewegt<br />

sich „Côté“ über den Gaumen, ohne Ballast und nicht zu<br />

gefällig ausgebaut mit schönem Trinkfluss und gerade einmal<br />

11,5 Volumenprozent Alkohol. Ein Spritzer Limettensaft verlängert<br />

den Frischekick dieses Gute-Laune-Weins, der sich auf<br />

angenehme Art unkompliziert präsentiert, aber dabei nie banal<br />

erscheint. Eines beweist dieser Bukett-reiche und feinwürzige<br />

Charmeur mit lebendigem Flair eindrucksvoll: Chardonnay und<br />

Sauvignon Blanc passen mehr als gut zusammen!<br />

Ab sofort mit Genuss und bis 2024+.<br />

66 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Tariquet<br />

SUD-OUEST FRANKREICH<br />

„TÊTE DE CUVÉE“<br />

CHARDONNAY IGP CÔTES DE<br />

GASCOGNE, BLANC 2019<br />

Kraftvoll und komplex!<br />

FSW030419 „Tête de Cuvée“ Chardonnay, blanc 2019<br />

12,0 % Vol. 17,20 €/l 12,90 €<br />

„PREMIÈRES GRIVES“ CÔTES<br />

DE GASCOGNE, BLANC 2021<br />

Die „wilde“ Alternative zu Sauternes aus der<br />

Gascogne: absolute Probierempfehlung!<br />

FSW031321 „Premières Grives“, blanc 2021<br />

11,0 % Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Der „Tête de Cuvée“ – so wird in Frankreich oft von Winzern das<br />

Herzstück, der feinste Wein des Hauses genannt – ist ein genialer<br />

Chardonnay aus dem Hause Tariquet. Nachdem er über<br />

12 Monate in Barriques von, selbstredend, französischer Provenienz<br />

verbrachte, dürfen wir einen hochkomplexen Weißwein<br />

von der Côtes de Gascogne genießen.<br />

Das Aromenreichtum paart sich hier mit Kraft, Schmelz und<br />

Eleganz. Ganz typisch für im Holz ausgebauten Chardonnay,<br />

duftet dieser Wein sehr fein nach weißem Obst, das von einem<br />

Hauch Vanille umgeben wird. Reife Äpfel, Ananas und Kokos<br />

tummeln sich hier, mit zunehmendem Luftkontakt auch Steinobst<br />

in Form von nicht zu reifen Pfirsichen. Am Gaumen gibt<br />

die cremige und weiche Struktur den Takt vor, um deren kraftvollen<br />

Körper sich die nussig-gelbfruchtige Aromatik legt. Das<br />

hat Finesse und Kraft und einen Nachhall, der ihn zu einem<br />

perfekten Speisebegleiter macht. Ideal gesellen sich hierzu allerlei<br />

helles Fleisch, allen voran Kalb und Geflügel. Der Ausbau<br />

im Holz prädestiniert den Chardonnay für sahnige Saucen und<br />

Pilzgerichte aller Art. Dieser Spitzenwein der Domaine hebt<br />

sich nochmals klar von allen anderen Tariquet-Gewächsen<br />

ab und verfügt über ein Lager- und Reifepotenzial von einem<br />

Jahrzehnt und mehr.<br />

Zu genießen ist der perfekte Speisenbegleiter ab sofort,<br />

Potenzial bis 2030+.<br />

Wenn die ersten Drosseln („Premières Grives“) im Spätherbst,<br />

noch vor dem nahenden Winter die Gascogne erreichen, ist<br />

es auf der Domaine Tariquet Zeit, die reifen, prall-süßen Gros-<br />

Manseng-Trauben zu lesen.<br />

Beim ersten Schnuppern am Glas ist da auf einmal dieser Song<br />

von Van Morrison im Kopf: „She's as sweet as tupelo honey /<br />

she’s an angel of the first degree / she’s as sweet, she’s as sweet<br />

as tupelo honey / just like honey, baby, from the bee.“ – honigsüß<br />

„weht“ es uns entgegen. Es ist dieses Hellgold mit grünlichem<br />

Schimmer und der süßlich verführerische Duft delikat schwerer<br />

Würzigkeit des Honigs vom Ogeche-Tupelobaum, der in<br />

uns diesen Klassiker abspielen ließ und weiterhin lässt und lässt<br />

und lässt … Im Bouquet findet sich ein ganzer Korb tropischer<br />

Früchte mit Anklängen von Litschi, Banane und Melone. Nicht<br />

etwa viskos wie Honig, sondern konzentriert, erfrischend, präsent.<br />

Vor allem ist das aber ein prächtiger, mundfüllender Wein. Am<br />

Gaumen setzt sich die aromatische Expressivität fort, dieser<br />

Kraft ist allerdings eine wunderbare Frische entgegengesetzt.<br />

Ja, natürlich hat der Wein Süße (knapp 60 Gramm Restzucker),<br />

aber die ist perfekt eingebunden und wird von einer weichen<br />

Säure austariert – keine Spur von honigartigem Kitsch.<br />

Das trinkt sich ganz hervorragend als Apéritif, ideal aber auch<br />

zu foie gras mit ausgewogener Fruchtbegleitung. Und zu Blauschimmelkäse<br />

ist das ohnehin ein ganz grandioser Tropfen!<br />

Ab sofort bis 2024.<br />

67


FRANKREICH SUD-OUEST<br />

Tariquet<br />

„DERNIÈRES GRIVES“ IGP CÔTES<br />

DE GASCOGNE, BLANC 2018<br />

Flüssiges Gold zum Sinnieren und<br />

zu kulinarischen Köstlichkeiten!<br />

FSW031418 „Dernières Grives“ IGP Côtes de Gascogne, blanc 2018<br />

11,5% Vol. 25,26 €/l 18,95 €<br />

Für den „Dernières Grives“ werden qualitativ exzellente, überreife<br />

Petit-Manseng-Trauben, die auch auf dem Speiseplan der namengebenden<br />

Drosseln („grives“) stehen, Ende Oktober geerntet,<br />

was so nur in ausgewählten Jahrgängen möglich ist und diesen<br />

überaus „schmucken Tropfen“ – im Vergleich zu den anderen<br />

Weinen der Domaine – rar sein lässt.<br />

Das opulent aromatische, fröhlich überbordende Bouquet<br />

punktet mit reifen, saftigen, gelben Früchte, vor allem (großzügig)<br />

Quitte und Mango, mit etwas Luft dann auch animierende<br />

Zitrus- und Vanillenoten (hier macht sich der Ausbau im Holz<br />

angenehm bemerkbar). Dieses flüssige Gold (nebenbei:<br />

2021 Goldmedaillengewinner bei den Wettbewerben<br />

„Mundus Vini“ und „Concours National de Vins“ sowie<br />

Gold und „prix plaisir“ bei bettane+desseauve!) will getrunken<br />

werden, am besten gut gekühlt, und dann macht<br />

sich da eine fast schon sämige Fruchtsüße auf Zunge und<br />

am Gaumen breit: voluminös, unterfüttert von schöner<br />

Würze und ganz großartig von einer herrlich präsenten<br />

und belebenden Säurekomponente aufgefangen.<br />

Jeder Schluck mündet in ein frisches Finale von unterschwelliger<br />

Mineralität – Trinkfluss ist bei diesem<br />

vin moelleux (mit 92 Gramm Restzucker) garantiert!<br />

Zwischendurch genehmigen wir uns, je nach Laune,<br />

ein Stückchen Roquefort oder eine tarte tatin (Apfel,<br />

Birne, Quitte, Aprikose – alles ist erlaubt), schließen<br />

die Augen und verharren einfach im „Genussmodus“!<br />

Ab sofort bis 2031+.<br />

68 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Tariquet<br />

SUD-OUEST FRANKREICH<br />

Kennenlern-<br />

DOMAINE TARIQUET KENNEN-<br />

LERNPAKET (12 FLASCHEN) 2021<br />

Gascogne in ganz großartig!<br />

FSW039921P Tariquet-Kennenlernpaket 2021<br />

statt 76,90 € nur 69,95 €<br />

Lernen Sie den aktuellen Jahrgang 2021 von Domaine Tariquet<br />

zum attraktiven Angebotspreis kennen!<br />

Sie erhalten:<br />

4 x „Classic“ IGP Côtes de Gascogne, blanc 2021:<br />

Der große Klassiker von Tariquet, typisch Gascogne!<br />

2 x Sauvignon Blanc IGP Côtes de Gascogne, blanc 2021:<br />

Der beliebteste unter den Rebsortenweinen!<br />

2 x Chenin – Chardonnay IGP Côtes de Gascogne, blanc 2021:<br />

Bereits 2 x „Bester Weißwein Frankreichs!“– Mundus Vini<br />

2 x „Rosé de Pressée“ IGP Côtes de Gascogne, rosé 2021:<br />

La vie en rose – und der Sommer kann kommen!<br />

2 x Marselan IGP Côtes de Gascogne, rosé 2021<br />

Absolut bezaubernder und erfrischender Rosé!<br />

69


FRANKREICH SUD-OUEST<br />

Tour des Gendres<br />

CHÂTEAU TOUR<br />

DES GENDRES<br />

BERGERAC<br />

Die Familie de Conti: Papa Luc,<br />

Guillaume (Sohn von Francis)<br />

und Gilles (Sohn von Luc)<br />

Luc de Conti: Visionär & Weißweinguru<br />

„Die ausgewogensten und ebenmäßigsten Weine des gesamten Bergerac, schöne trockene<br />

Weißweine und Rotweine in steilem Aufstieg!“ – La Revue du Vin de France (Guide 2018)<br />

Traumhaft schöne Bio-Weine mit moderatem Alkoholgehalt brillieren als Alternativen zu den<br />

Prestigegewächsen des benachbarten Bordelais!<br />

„Ich bin immer auf der Suche nach der bestmöglichen Balance in meinen Weinen!“ – Luc de Conti<br />

Wo sollen wir bei den Weinen von Tour des Gendres<br />

bzw. dessen genialem Besitzer Luc de Conti anfangen<br />

und wo aufhören? Das Magazin Vinum urteilte<br />

in einer glänzend recherchierten Reportage über die großen<br />

Weine des französischen Südwestens und nach einer umfangreichen<br />

Degustation: „Eine der spannendsten Verkostungen<br />

seit Jahren, ein Weinparadies!“ Und konkret zu unserem ungemein<br />

preiswerten Bestseller ‚La Gloire de mon Père’: „In Pomerol<br />

bezahlt man für so etwas doppelt und dreifach!“<br />

Der Feinschmecker hat über ein Jahrzehnt lang mehrere Gewächse<br />

von Tour des Gendres unter die 100 besten Weine der<br />

Welt gelistet!<br />

Tolle Schlagzeilen und Bewertungen? Ja, aber das schrieben wir<br />

schon vor 10 Jahren! Und heute:<br />

„Le Tour des Gendres ist der kluge Fahnenträger und Avantgardist<br />

für die ganze Region!“, so das dezidierte Urteil im „Guide<br />

des Meilleures Vins de France 2018“. Und dies nach nun bereits<br />

über 25 Jahren Erfahrung in biologischem Weinbau. Luc de<br />

Contis Weinberge sind frei von Herbiziden und Pestiziden, der<br />

Nährstoffeintrag geschieht nur mit Naturdünger. Denn schon<br />

Mitte der neunziger Jahre begann Luc, nach ökologischen Gesichtspunkten<br />

die Arbeit in seinen Weinbergen umzustellen.<br />

Weinberge, die den größten Schatz der Domaine bilden. Denn<br />

es ist schlicht ein Naturgesetz: „Natürlich“ findet sich bei allen<br />

70 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Tour des Gendres<br />

SUD-OUEST FRANKREICH<br />

Der verlorene Sohn kehrt zurück: Gilles,<br />

Sohn von Luc de Conti fand über Umwege,<br />

eine Brauereiausbildung,<br />

zurück zum väterlichen Weingut<br />

großen Weinen der Welt die Ursache ihrer famosen Qualitäten<br />

zunächst im herausragenden Terroir. Und die exzellenten, dabei<br />

sehr unterschiedlichen Böden der Domaine Tour des Gendres<br />

in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bordelais sind mit der gleichen<br />

Struktur gesegnet wie in den großen Lagen am Ufer der<br />

Gironde: Lehmige Sandböden vermitteln den Weinen Cremigkeit<br />

und Frucht, karge Kalkböden zeichnen für die elegante, seidene<br />

Textur und die feine Mineralität verantwortlich und von<br />

kieseligen Granit- und Kalkböden kommen eine sehr spezifische<br />

Fruchtausprägung und die tiefe Farbe.<br />

Zudem hat unser Freund Luc de Conti, die Lichtgestalt des<br />

Bergerac und in Frankreich längst als Winzerikone gefeiert, die<br />

Weinbergarbeit in Bergerac geradezu revolutioniert: eine strikte<br />

Mengenbegrenzung, eine sehr späte und extrem selektive Ernte<br />

in mehreren Durchgängen, um nur auf den Punkt gereifte Trauben<br />

zu lesen, Umstellung auf biologisch- dynamischen Anbau,<br />

um eine tiefe Wurzelung der Rebstöcke (die im Übrigen aus uraltem,<br />

allerbestem genetischen Material bestehen) zu erreichen<br />

sowie eine manuelle Bearbeitung der extrem gepflegten Böden.<br />

Wer jemals die aufgelockerte, feinkrümelige Bodenstruktur in<br />

Lucs Weinbergen begutachtete und sie durch bloßen Augenschein<br />

mit dem „Beton“ seiner Nachbarn verglichen hat, der<br />

ahnt, was sich hinter dem Begriff der „lebenden Böden“ verbirgt<br />

und begreift, wie viel harte, körperliche Arbeit hinter dem<br />

Top-Zustand des erstklassigen Terroirs stecken muss. Mittlerweile<br />

besitzen wegen dieser Umstellung Lucs Weine deutlich<br />

mehr Frische, infolge einer perfekten Säurestruktur und deutlich<br />

weniger Alkohol! Die in jahrelanger, mühevoller Handarbeit<br />

entstandenen „lebenden Böden“ voller Mikroorganismen helfen<br />

den Reben, ihre Erträge und die Qualitäten ihrer Beeren selbst<br />

zu regulieren. Dazu gibt ihnen Luc Gelegenheit durch seine intensive<br />

Weinbergarbeit im Einklang mit der Natur – und nicht<br />

gegen sie!<br />

Luc de Conti ist zweifellos einer der lebenden Beweise der in<br />

Frankreich von jedem Weinfreund schon quasi mit der Muttermilch<br />

aufgesogenen These, dass der Begriff Terroir weit mehr<br />

umfasst als „nur“ die Qualität des Bodens, insbesondere nämlich<br />

auch die mikroklimatischen Bedingungen und an allererster<br />

Stelle den Winzer selbst. Seine Arbeit in Weinberg und Keller<br />

sind die wohl alles entscheidenden Faktoren, was die Qualität<br />

eines Weines letztendlich betrifft. Und so kommen wir nochmals<br />

zurück zum Anfang. Das Ergebnis dieser jahrelangen,<br />

schrittweise erfolgten Verbesserungen zeigen Erfolg. Und das<br />

unbestechliche Urteil der Revue du Vin de France lautet:<br />

„Von Tour des Gendres kommen die ausgewogensten und ebenmäßigsten<br />

Weine des gesamten Bergerac, schöne trockene<br />

Weißweine und Rotweine in steilem Aufstieg!“<br />

71


FRANKREICH SUD-OUEST<br />

Tour des Gendres<br />

„CUVÉE DES CONTI“ BERGERAC SEC, BLANC 2020 (BIO)<br />

Charakter, Charme und das gewisse Extra!<br />

FSW040320 „Cuvée des Conti“ Bergerac Sec, blanc 2020 13,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

FR-BIO-16<br />

„Monsieur Terroir“ – Luc Conti ist zweifelsohne der<br />

lebenden Beweis für die jedem Vinophilen geläufige<br />

Formulierung bzw. Formel „Terroir“, die so viel mehr<br />

als die bloße Qualität des Bodens, sondern das Zusammentreffen<br />

von Klima, Boden und Landschaft, das<br />

Zusammenspiel der meteorologischen Phänomene,<br />

der geologischen und topografischen Beschaffenheiten<br />

sowie des Faktors Mensch beinhaltet, die eine erfassbare<br />

sensorische Dimension beschreiben, die das<br />

geschmackliche Profil des Natur- und Kulturprodukts<br />

maßgeblich beeinflusst. Renommierlagen hin und Mikroklimata<br />

her, es ist der Winzer, der sie bearbeiten,<br />

der sie zu lesen verstehen muss, der dann auch im<br />

Keller weiß, was er zu tun oder unterlassen hat. Die<br />

alte Winzerweisheit „Le vigne aime le soleil, mais plus<br />

encore l’ambre de son maître“ (zu deutsch: „Die Rebe<br />

liebt die Sonne, aber noch mehr den Schatten ihres<br />

Herrn“) hat nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Luc<br />

de Contis rund um das Örtchen Ribagnac gelegene<br />

Weinberge könnten ein Lied davon singen! Die Reben<br />

für seine „Cuvée des Conti“ wurden bereits in den<br />

1980er-Jahren auf den Kalksteinböden mit Tonauflage<br />

gepflanzt und haben nun ein entsprechend formidables<br />

Alter erreicht. Für Luc de Conti ist der Boden eines<br />

von vielen Mosaiksteinchen, die seine Weine ausmachen:<br />

„Der Kalkstein sorgt für die elegante mineralische<br />

Note, der Ton für Kraft und Komplexität.“<br />

Die 2020er-Version der sich bemerkenswert elegant,<br />

dabei animierend dicht gewirkt kraftvoll präsentierenden<br />

Cuvée besteht aus 50 % Sémillon, 40 % Sauvignon<br />

Blanc, der Rest ist Muscadelle, eine Rebsorte, die<br />

dem Winzer ganz besonders am Herzen liegt. „Diese<br />

Rebe“, so Luc de Conti, „gehört schon seit mehr als<br />

1000 Jahren in unsere Region – und ich werde diese<br />

Tradition fortsetzen.“ Er achtet im Keller auf eine möglichst<br />

schonende Behandlung der Trauben, nach dem<br />

Entrappen folgt eine 48-stündige Mazeration, die dem<br />

Wein seine typische ausgeprägte Stoffigkeit verleiht.<br />

Fermentiert wird in Stahltanks bei kontrollierten 18 °C.<br />

Der Wein bleibt dann sechs Monate auf der Feinhefe,<br />

die immer wieder aufgerührt wird (bâtonnage).<br />

Die in hellem Goldgelb erstrahlende Cuvée ist<br />

weitaus eindrucksvoller als es das Schiffchen und<br />

die ruhige See auf dem Etikett annehmen lassen:<br />

kraftvoll, ausdrucksstark, auf Ananas, Akazienhonig,<br />

Birne und Quitte treffen kandierte Zitronen<br />

und etwas Cassis. Am Gaumen wiederholt sich<br />

dieses Schauspiel, die Frucht wirkt nun reifer und<br />

raumgreifender, dazu gesellt sich eine gewisse<br />

Kreidigkeit und Salzigkeit, die der opulenten<br />

und druckvollen Frucht Frische verleihen, sie<br />

revitalisieren. Im Finale weiterhin vollmundig,<br />

dabei mit seinen – für einen Wein dieser Herkunft<br />

und Statur perfekt proportionierten<br />

– 13,5 Vol.-% Alkohol sehr ausbalanciert,<br />

zumal sich im Abgang eine feine Herbe<br />

bemerkbar macht (Grapefruitzesten und<br />

fast wie in Tonic Water eingebundenes<br />

Chinin), dazu eine gewisse Würzigkeit,<br />

die an einen Chenin Blanc von der Loire<br />

erinnert. Ganz großartig und in Sachen<br />

Substanz und Intensität über die Maßen<br />

eigenständig!<br />

Ab sofort bis 2026+.<br />

72 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Tour des Gendres<br />

SUD-OUEST FRANKREICH<br />

„MOULIN DES DAMES“ BERGERAC SEC, BLANC 2020 (BIO)<br />

Diese alten Reben des Bergerac stehen hier voll im Saft!<br />

FSW040420 „Moulin des Dames“ Bergerac Sec, blanc 2020 14% Vol. 28,00 €/l 21,00 €<br />

FR-BIO-16<br />

Als „geborene Epikureer“ bezeichnet Luc de Conti<br />

seine Familie. Das mag an der italienischen Herkunft<br />

der Winzer liegen, die einen kleinen Anteil mit Weingärten<br />

aus der väterlichen Erbschaft in den 1980er<br />

Jahren übernommen hat. Mittlerweile ist man (auch<br />

da ganz italienisch) eine echte Familienunternehmung<br />

geworden, seit Lucs Cousin Francis ebenfalls zum<br />

neuen Weingut dazustieß, das auf den alten Wurzeln<br />

des Schlosses Bridoire fußt. „Les Gendres“ war ein Teil<br />

des großen Anwesens, das seinerseits auf einer Villa<br />

aus gallo-römischer Zeit errichtet wurde. Der Besitz<br />

des Marquis Foucault de Lardimalie ging im Zuge<br />

der Reblaus-Katastrophe des 19. Jahrhunderts weitgehend<br />

verloren. Heute umfasst er etwa ein Zehntel<br />

der ursprünglichen Fläche. Dieser Teil wird von den de<br />

Contis biologisch bewirtschaftet, auch beim Schwefel<br />

geht man äußerst sparsam um – das Bergerac selbst<br />

soll erkennbar sein in den Weinen. Das gilt bei diesem<br />

Jahrgang 2020 in hohem Maße, denn der „Moulin des<br />

Dames“ stammt von rund 70 Jahre alten Sauvignon-<br />

Blanc-Anlagen. Der tonige Kalkstein gibt ihnen eine<br />

mineralische Grundierung mit. Der Ausbau (im 3000-<br />

Liter-Fass) mit elfmonatigen Feinhefe-Kontakt samt<br />

regelmäßigem Aufrühren sorgt für die cremige Textur.<br />

Das Beste aus beiden Welten, könnte man auch sagen.<br />

Ein Schmeichler! Papaya, Vanille und der satte, röstige<br />

und ebenso angenehm „fette“ Duft von Griebenschmalz<br />

begleiten den 2020er. Das will man definitiv<br />

kennenlernen, zumal die Rebsorte – es handelt sich<br />

um alte Sauvignon-Blanc-Reben – hier untypisch verarbeitet<br />

wurde. Wer grasige Noten erwartet, wird von<br />

satter Tropenfrucht in der Nase überrascht sein. Damit<br />

noch nicht genug der Klischée-Zertrümmerung!<br />

Denn am Gaumen wartet der „Moulin des Dames“ mit<br />

tiefgründender Würze auf, die auch die 14 Vol.-% Alkohol<br />

dieses Weins ziemlich leichtfüßig einherschreiten<br />

lässt. Der Geschmack von Renekloden und unreifen<br />

Aprikosen hatte man so auch nicht am Radar angesichts<br />

des üppigen Duftbilds. All diese Eindrücke verbinden<br />

sich zum grande finale bei diesem intensiven<br />

„Südwester“. In jedem Fall sollte man ihm Luft geben<br />

(großes Glas!). Dann hat der „Moulin des Dames“ seinen<br />

perfekten Auftritt zu allen risotti – besonders mit<br />

Scampi oder Hummer!<br />

Ab sofort bis leicht 2029.<br />

„CONTI-NE PÉRIGOURDINE“ BERGERAC SEC, BLANC 2020 (BIO)<br />

Reinsortiger Muscadelle – sollte man kennen, muss man probieren!<br />

FSW041520 „Conti-Ne Périgourdine“ Bergerac Sec, blanc 2020 14% Vol. 23,33 €/l 17,50 €<br />

FR-BIO-16<br />

Die Rebsorte Muscadelle spielt im Westen Frankreichs<br />

in vielen Gebieten eine Rolle – allerdings sieht<br />

man sie in Bordeaux, Dordogne und Bergerac nahezu<br />

ausschließlich als Cuvée-Partner an. Für Luc de Conti<br />

aber gehört Muscadelle ins Bergerac und darf dort auch<br />

eine Solo-Rolle übernehmen: Schon 2005 gab es den<br />

ersten „Conti-ne Périgourdine“, der die Sorte zu 100 %<br />

nutzte. Es war das Jahr, in dem einige Sorten- und Parzellen-reine<br />

Weine am Weingut ihre Premiere erfuhren.<br />

Dabei ist die Sorte trotz ihres Namens mit keiner<br />

Muskat-Traube verwandt, Ampelographen sehen sie<br />

vielmehr als Teil der Familie des Gouais blanc. Das ergibt<br />

eine genetische Verwandtschaft mit Chardonnay<br />

ebenso wie mit Chenin Blanc oder Colombard. Interessanterweise<br />

kann man beim genauen Verkosten<br />

auch Aspekte dieser Trauben entdecken.<br />

Für den „Conti-ne Périgourdine“ ist aber auch die Herkunft<br />

entscheidend; die kleine, ziemlich genau einen<br />

Hektar umfassende Parzelle namens „Le Jeanneton“<br />

kombiniert die wichtigsten Böden der domaine in einer<br />

Mischung aus kalkhaltigem Ton, Lehm und Mergel. Im<br />

Keller geht es darum, diesen Ausdruck von Herkunft<br />

möglichst unverfälscht zu erhalten. Vergoren im Fuder<br />

mit 30 Hektolitern Volumen, erfolgt hier der Kontakt<br />

mit der Feinhefe für ein Jahr. Mit minimaler Filtrierung<br />

und sparsamen Schwefelgabe entsteht so ein ebenso<br />

würziger wie nachdrücklicher Weißwein.<br />

Gibt es schon das Dessert? Wie eine „Baba au Rhum“<br />

verbindet das Bukett des 2020ers Vanille, Rührteig und<br />

etwas Alkohol – keine Angst, säurige Akzente von Kaktusfeige,<br />

gelber Kiwi und Maracuja sind ebenfalls da. Die<br />

Prägung der lehmigen Böden mit Blick Richtung Agen<br />

kann der 14 Vol.-% kräftige „Conti-Ne Périgourdine“<br />

schließlich nicht verleugnen. Und warum sollte er das<br />

auch? Denn am Gaumen wird es richtig saftig: Säurig<br />

verbrämte Tropenfrucht, etwas passierte Karotten im<br />

ACE-Frucht-Stil, und eine dezent vegetale Ader verbinden<br />

sich zu einem ziemlichen Zug zum Tor. Die frische<br />

Säure gibt dem intensiven Mundgefühl eine Struktur.<br />

Damit ergibt sich auch eine Speisenempfehlung:<br />

Die Cajun-Küche Louisianas wird vielleicht selten serviert,<br />

aber zu ihr (Jambalaya!) passt er ebenso wie zum<br />

jamaikanischen jerk chicken und praktisch allen Curries.<br />

Ab sofort bis 2028.<br />

73


FRANKREICH SUD-OUEST<br />

Tour des Gendres<br />

16 Punkte<br />

REVUE DU VIN<br />

DE FRANCE<br />

„ANTHOLOGIA“ BERGERAC SEC, BLANC 2018 (BIO)<br />

Stilvolle Machtdemonstration – ein gigantischer Sauvignon Blanc des Südwestens!<br />

FSW040718 „Anthologia“ Bergerac Sec, blanc 2018 14,5% Vol. 53,20 €/l 39,90 €<br />

FR-BIO-16<br />

1996 füllte Familie de Conti zum ersten Mal<br />

einen reinsortigen Sauvignon Blanc ab, den sie<br />

„Anthologia“ nannten. Seit dieser Zeit hat sich<br />

der Wein einen Platz unter den kraftvollsten<br />

und komplexesten Sauvignon Blancs Frankreichs<br />

erobert. Die Trauben stammen aus einer<br />

südlich exponierten, etwa einen Hektar großen,<br />

von tonigem Kalkmergel geprägten Parzelle in der Region<br />

von Monbazillac, seit den 1980er-Jahren biologisch<br />

bewirtschaftet wird. Sie wurden reif gelesen, entrappt,<br />

angepresst und über 72 Stunden hinweg kühl vorvergoren.<br />

Die eigentliche Vergärung und der Ausbau fanden<br />

dann in einem Fuder von 27 Hektolitern statt, wo der<br />

Sauvignon Blanc elf Monate auf der Feinhefe reifte, die<br />

immer wieder aufgerührt wurde.<br />

Mit seinem „Anthologia“ schuf Luc de Conti geradezu<br />

ein südliches Monument dieser Rebsorte. Im Auftakt<br />

ist dieser Wein durch und durch ein heller und frischer<br />

Sauvignon Blanc mit Noten von weißen Orangen-, Oleander-<br />

und Pfirsichblüten, reifen Johannis- und Stachelbeeren,<br />

aber auch von Pfirsichen und Orangen. Mit Luft<br />

wird der Wein immer würziger und dichter im Duft.<br />

Frische und getrocknete Orangen- und Grapefruitschalen<br />

kommen hinzu, Süßholz und ein wenig Vanille. Mit<br />

Wärme erinnert er nicht nur im Duft, sondern auch in<br />

seiner Konsistenz ein wenig an Viognier von der Nord-<br />

Rhône, so mächtig, dicht und cremig wirkt der Wein. Es<br />

ist ein Vollblut-Sauvignon des Bergerac, nobel und elegant,<br />

kraftvoll und impulsiv, vielschichtig und ellenlang.<br />

Vom ersten Moment an ist klar, dass dieser Sauvignon<br />

nicht der typische Aperitif-Wein ist, so wie tausend andere<br />

Sauvignons, sondern ein veritabler Essensbegleiter,<br />

zu dem Luc de Conti eine eindeutige Empfehlung<br />

ausspricht: „Die Trauben des Anthologia wachsen auf<br />

Trüffelboden. Es sind die Périgord-Trüffel, die zu diesem<br />

Wein perfekt passen. Wir marinieren Scheiben frischer<br />

Jakobsmuscheln in Trüffelöl und servieren sie mit Meersalz<br />

und gehobelten frischen Périgard-Trüffeln.“ Bei<br />

diesem kulinarischen Gedankenspiel läuft auch uns das<br />

Wasser im Mund zusammen!<br />

Diesen Sauvignon Blanc würden wir im Idealfall zwischen<br />

2023 und 2030 servieren oder vorher karaffieren<br />

und atmen lassen.<br />

„LA GLOIRE DE MON PÈRE“ CÔTES DE BERGERAC,<br />

ROUGE 2018 (BIO)<br />

Bergerac is the new Medoc!<br />

FSW040518 „La Gloire de mon Père“ Côtes de Bergerac, rouge 2018 13,5% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

FR-BIO-16<br />

Der Wein, bei dessen Name wir unweigerlich an Marcel<br />

Pagnols Kindheitserinnerungen (und noch mehr deren<br />

Verfilmung durch Yves Robert) denken müssen, ist eine<br />

Cuvée aus 35 % Cabernet Sauvignon, 35 % Malbec und<br />

30 % Merlot. Luc de Conti hat mittlerweile den Cabernet-Sauvignon-Anteil<br />

zugunsten der beiden anderen<br />

Rebsorten reduziert, was dem Wein, dessen Reben in<br />

tonigen Kalkböden mit Südexposition wurzeln, durchaus<br />

entgegenkommt. Die vollständig entrappten Trauben<br />

mazerieren 30 Tage lang, dabei wird der Tresterhut<br />

immer wieder untergetaucht, der Ausbau schließlich<br />

findet in 500-Liter- bzw. Fuderfässern statt (12 Monate),<br />

danach „ruht“ der Wein noch einmal ein halbes Jahr in<br />

cuves, wird dann (nur minimal filtriert und ohne Schönung)<br />

abgefüllt.<br />

Das Ergebnis ist ein ebenso kräftiger wie gut strukturierter<br />

Rotwein von den Côtes de Bergerac, der es allerdings<br />

in Punkto Stilistik und Komplexität mit dem Bordelais<br />

und hier vor allem Medoc und Saint-Émilion aufnehmen<br />

kann. Alleine schon das Bouquet, ein Potpourri<br />

aus Veilchen, Perigord-Trüffeln, Brombeeren, dunkler<br />

Schokolade, zarten Röstnoten, einem Hauch von Graphit<br />

und einer Spur Süßholz, ist so prächtig wie animierend.<br />

Wer intensive, mit präsentem, dicht gewebtem Gerbstoff<br />

ausgestattete Rotweine mag, wird diese Cuvée<br />

lieben. Das ist ein wunderbarer, für das Bergerac typisch<br />

„kerniger“ Rotwein von hoher Komplexität. Am Gaumen<br />

entlädt er förmlich einen ganzen Korb voll dunkler<br />

Waldbeeren, den leicht fruchtsüßen Kick kontrastiert<br />

eine feine, deutlich „hellere“ Säure, die den Wein – in<br />

einem nicht eben kühlen Jahrgang – bemerkenswert<br />

frisch erscheinen lassen. Auch hier offenbaren sich<br />

feine Röstaromen und eine gewisse fruchtige Herbe,<br />

die die dem „La Gloire de mon Père“ eine schöne<br />

Tiefe verleihen und nach einem gut abgehangenen<br />

Stück Fleisch, etwa Barbarie-Entenbrust vom Grill mit<br />

Speck-Rosenkohl, Dauphine-Kartoffeln und Cassis-Jus<br />

oder schlicht gegrillten Steinpilzen und gutem Brot<br />

(von Baguette über Pain Poilâne bis zum Frankenlaib<br />

ist alles denkbar). Kurzum: Ein nach wie vor verblüffend<br />

feiner, geradezu nachhaltiger Tropfen, der von<br />

der Revue du Vin de France mit Fug und Recht auch<br />

schon als „Weltklassegewächs“ eingestuft wurde!<br />

Ab sofort (etwas Luft wirkt Wunder!) und bis 2027+.<br />

74 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Tour des Gendres<br />

SUD-OUEST FRANKREICH<br />

„LES ANCIENS FRANCS“ CÔTES DE BERGERAC,<br />

ROUGE 2018 (BIO)<br />

(Alt-)Meisterlich: Ein so duftiger wie kraftvoller und eleganter Cabernet Franc!<br />

FSW041418 „Les Anciens Francs“ Côtes de Bergerac, rouge 2018 14% Vol. 33,20 €/l 24,90 €<br />

FR-BIO-16<br />

Auch wenn die meisten reinsortigen Cabernet Francs<br />

heute an der Loire zu finden sind, so ist diese uralte<br />

Sorte doch ein Kind des Südwestens. Als solche findet<br />

man sie in den meisten Bordeauxweinen, wo sie Sparringspartner<br />

von Cabernet Sauvignon und Merlot ist.<br />

Luc de Conti verfügt über alte Reben, die auf einem<br />

Kalkboden mit einer Schicht von Ton im Oberboden<br />

wurzeln. Wie alle seine Reben werden auch diese seit<br />

den 1980er-Jahren biologisch bewirtschaftet. Für Luc<br />

ist es wichtig, dem Cabernet Franc eine eigene Bühne<br />

zu geben, will die dieser Rebsorte eigene duftige<br />

Leichtigkeit sowie ihre „Erdverbundenheit“ erhalten.<br />

Der Cabernet Franc wird von Hand gelesen, sortiert<br />

und dann vollständig entrappt. Nach dem Einmaischen<br />

und der spontanen Vergärung wird der Tresterhut<br />

zunächst mehrfach täglich untergetaucht. Während<br />

der langen Mazeration von 40 Tagen erfolgt eine<br />

Mikrooxigenation des Mosts unter dem Tresterhut, bei<br />

der reiner Sauerstoff zugeführt wird, was zu einer Verfeinerung<br />

der Gerbstoffe führt. Nach der Mazeration<br />

wird der Wein über zwölf Monate in einem 30-Hektoliter-Fuder<br />

ausgebaut.<br />

Was hier entsteht, ist ein Cabernet Franc, der gleichzeitig<br />

fein und elegant sowie leicht erdig und fruchtig<br />

wirkt – ein wunderbarer Ausdruck dieser Rebsorte,<br />

ganz unverfälscht, lebendig und fein. Während man de<br />

Contis Sauvignons Blancs ganz klar im Süden verorten<br />

kann, verhält es sich bei seinem „Les Anciens Francs“<br />

durchaus anders. Er könnte auch aus einem etwas<br />

wärmeren Loire-Jahrgang stammen und hat nur wenig<br />

mit den vielen extrem dicht gewobenen und im Holzfass<br />

ausgebauten Cabernet Francs zu tun, wie sie seit<br />

einigen Jahren vor allem im Süden der Toskana auf die<br />

Flasche zieht. Luc hat unserer Meinung nach den ganz<br />

eigenen Charakter dieser Sorte aufs Schönste interpretiert.<br />

Der Wein ist angenehm komplex, aber nicht „verkopft“,<br />

bietet viel Frucht von frischen Brombeeren und<br />

Johannisbeeren, von Johannisbeergelee, einem Hauch<br />

von Paprika, Waldboden und feinen Röstnoten. Am<br />

Gaumen zeigt sich der Wein dank der Art des Ausbaus<br />

elegant und rund mit fleischiger Frucht und einer seidigen<br />

Säure. Der Kalkstein und die alten Reben sorgen<br />

für Vitalität und viel Energie in diesem geradezu zeitlos<br />

schön wirkenden Cabernet Franc.<br />

Ab sofort uns bis sicherlich 2028+ mit Genuss zu trinken.<br />

16,5 Punkte<br />

REVUE DU VIN<br />

DE FRANCE<br />

75


FRANKREICH SUD-OUEST<br />

Tour des Gendres<br />

„LES GENDRES“ CÔTES DE<br />

BERGERAC, ROUGE 2019 (BIO)<br />

Seidiger „Südwester“, der vor<br />

Frucht fast birst!<br />

FR-BIO-16<br />

FSW040119 „Les Gendres“ Côtes de Bergerac,<br />

rouge 2019 14% Vol. 33,33 €/l 25,00 €<br />

Man kann Luc de Conti und seine Frau Martine sowie<br />

Cousin Francis als Tüftler bezeichnen. Den persönlichen<br />

Zugang zum Weinmachen, der autodidaktisch<br />

begonnen hat, haben sie nie abgelegt: Jedes Jahr kommen<br />

innovative Verfahren hinzu. Allerdings hält man<br />

es bei „Les Gendres“ nicht mit der Technik, eher dem<br />

Verzicht darauf. Das begann bereits 1999 mit der großen<br />

Untersuchung der Böden um das Schloss Bridoire.<br />

Als Präsident der Appellation Bergerac ließ de Conti<br />

die Böden der Region von den angesehensten Wissenschaftlern<br />

(ENITA Bordeaux, Universtät Limoges,<br />

dem Conseil Interprofessionnel des Vins de la Région<br />

de Bergerac sowie der Chambre d’Agriculture de la<br />

Dordogne) in allen Facetten erforschen. Eine radikale<br />

Reduktion des Ertrags – wir sprechen von fünf bis<br />

sechs Reben pro Stock – und eine früh einsetzende<br />

biologische Wirtschaftsweise waren die Reaktion am<br />

Weingut. Mit dem Jahrgang 2005 folgte dann auch der<br />

erste Lagen-reine Merlot, damals noch „Parcelle Les<br />

Gendres“ genannt. Diesem kalkigen Stück Land, der<br />

Parzelle N°A296, entstammen die Trauben für diesen<br />

Rotwein. Den de Contis ist es bei diesem Wein<br />

daher auch wichtig, dass der Merlot „Herz und Seele<br />

des Terroirs“ widerspiegelt. Der Holzeinsatz soll daher<br />

möglichst „diskret“ erfolgen und die Frucht nur stützen<br />

und idealiter hervorheben. Mission erfüllt!<br />

Denn der verführerische Duft dunkler Beeren ist so<br />

intensiv und lebhaft wie ein frisch gepflückter Korb<br />

Wild-Heidelbeeren. Reif und dunkel ist dieses Duftbild,<br />

der 2019er lässt daneben auch noch Brombeere und<br />

Holunder – ein Indikator für Gerbstoff – aufblitzen.<br />

Dieser Reigen an Beerendüften macht zu Recht neugierig<br />

auf den ersten Schluck. Und das Mundgefühl des<br />

„Les Gendres“ kann man nicht anders als mit „seidig“<br />

bezeichnen. Die feinkörnigen Tannine gehen in einer<br />

Woge von Frucht, diesmal eher aus dem roten Spektrum<br />

(Sauerkirsche), förmlich unter. Herrliche Intensität<br />

zeichnet diesen Merlot aus. Sie kommt aber nicht aus<br />

Kraft oder Alkohol, sondern einer balancierten Frucht-<br />

Lakritz-Mischung, die den roten Bergerac praktisch<br />

prädestiniert, zu allen Lammgerichten eingeschenkt<br />

zu werden. Hartkäse wie Manchego oder Pecorino,<br />

aber auch geschmortes Rind wären weitere Partner<br />

– Monsieur Luc de Conti selbst rät zum Steak. Doch<br />

zurück zum „Les Gendres“: Er ist alles, was sich Rotweintrinker<br />

von einem frucht-betonten Wein für jeden<br />

Tag wünschen.<br />

Ab sofort bis 2030.<br />

76 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Tour des Gendres<br />

SUD-OUEST FRANKREICH<br />

77


FRANKREICH BURGUND<br />

Joseph Voillot<br />

DOMAINE<br />

JOSEPH VOILLOT<br />

VOLNAY<br />

2020:<br />

„EIN UNTYPISCHER,<br />

ABER GROSSER<br />

JAHRGANG“<br />

ALLEN MEADOWS<br />

Jean-Pierre Charlots Neffe<br />

Etienne Chaix, der dem<br />

ertragsarmen Jahrgang große,<br />

strahlend schöne Weine<br />

abgerungen hat.<br />

78 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Joseph Voillot<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

Über die Weine des Jahrgang 2020 bei Voillot:<br />

„Wenn Sie sie nicht lieben, haben Sie sie nicht<br />

probiert.“ – NEAL MARTIN (VINOUS)<br />

Michel Bettane, Ikone der französischen Weinkritik, jubelt euphorisch:<br />

„Seit vielen Jahren macht Jean-Pierre Charlot auf der Domaine Voillot Weine, die zu den feinsten<br />

und balanciertesten des Burgunds zählen!“<br />

2020: „Ein untypischer, aber großer Jahrgang“ – Allen Meadows (Burghound)<br />

„Ich schätze Jean-Pierre sehr – er ist der Inbegriff des burgundischen Winzers mit einem angeborenen<br />

Wissen über die Weinherstellung, das ihn zu einem der angesehensten, wenn nicht gar bekanntesten<br />

Winzer der Region machen. Seine Weine sind ein Lehrstück in Sachen Understatement und lassen das<br />

Terroir für sich sprechen. Einer meiner liebsten Winzer.“ – Neal Martin (Vinous)<br />

„Jean-Pierre Charlot und sein Neffe Etienne Chaix verkörpern das ursprüngliche Burgund wie kaum<br />

ein anderer Betrieb, und ihre Weine lassen es buchstäblich auferstehen. Hier menschelt es bei jedem<br />

Besuch. Eine Reise zu den Wurzeln Burgunds.“ – Markus Budai<br />

Das Burgund nennt wie keine andere Rotweinanbauregion<br />

der Welt eine enorme Vielfalt an Weinen ihr<br />

Eigen, die in höchstem Maße Ausdruck ihrer spezifischen<br />

Lage, ihres einzigartigen Terroirs sind. Aber das Reizvolle<br />

an Burgund sind neben den höchst unterschiedlichen<br />

Lagen mit ihren spezifischen geschmacklichen Charakteristika<br />

auch die jeweiligen Stilistiken der einzelnen Domainen. So ist<br />

in Burgund der Name des Winzers mindestens ebenso wichtig<br />

wie die Weinberglage, denn sein Charakter, sein Wissen, sein<br />

handwerkliches Ethos und seine Intuition prägen den Wein<br />

entscheidend. Mensch und Terroir sind gemeinsam Schlüssel<br />

zum Verständnis des Burgunds und verleihen seinen großen<br />

Weinen eine ureigene Stilistik mit unverkennbarer Handschrift,<br />

die sie so zu authentischen Unikaten macht.<br />

Jean-Pierre Charlot, der unter Kennern mittlerweile legendäre<br />

Schwiegersohn Joseph Voillots, ist einer der ganz Stillen, Bedächtigen,<br />

ungemein Sympathischen in der Region der grandiosen<br />

Rotweine, der voller Elan und sensibler winzerlicher<br />

Kunst die berühmte Traditionsdomaine leitet. Wir freuen uns<br />

auf jeden Besuch bei ihm, denn dieser Charakterkopf verkörpert<br />

das ursprüngliche Burgund wie kein anderer. Es menschelt<br />

hier, man spürt, wie in diesem bäuerlichen Betrieb die Zeit stillstehen<br />

geblieben ist, wie hier das Wissen um die Herstellung<br />

großer Weine von Generation an Generation weitergegeben<br />

wurde, weitestgehend isoliert von externen Einflüssen, die über<br />

die Grenzen der Côte d’Or hinausgehen. Diese Weine entstammen<br />

quasi einem kleinen Paradies, denn die Domaine Voillot hat<br />

das Glück, genau dort angesiedelt zu sein, wo gleich zwei der<br />

dramatischsten Rotweinterroirs des Burgunds beheimatet sind:<br />

Pommard und Volnay. Und die leisen Töne, die auf der Domaine<br />

Voillot gesprochen werden und die Bescheidenheit der verantwortlichen<br />

Personen haben dazu geführt, dass ihre Weine noch<br />

immer fast nur unter Weinkennern bekannt sind und als Geheimtipps<br />

hinter vorgehaltener Hand weiterempfohlen werden,<br />

vor allem aber von den Sommeliers berühmter französischer<br />

Sternerestaurants, von deren Weinkarten die feinen und langlebigen<br />

Kreszenzen von Joseph Voillot nicht wegzudenken sind.<br />

VOLNAY UND POMMARD ALS HEIMAT<br />

Burgundfans wissen: Die Weine aus Volnay werden von Liebhabern<br />

als die Chambolle-Musignys der Côte de Beaune hymnisch<br />

gefeiert – da elegant und von filigraner Delikatesse, doch ebenso<br />

mit einer Tiefe und Struktur gesegnet, die sie jahrzehntelang<br />

am Leben erhält. Große Pinot Noirs aus Volnay evozieren häufig<br />

das Bild einer spitzentanzenden, fast schwebenden Ballerina.<br />

Diese Stilistik hat natürlich viel mehr mit den Böden und den<br />

liebenswerten Menschen zu tun, die sie sorgfältig pflegen, als<br />

mit irgendwelchen Kellermeisterkniffen: Die privilegierte Rebfläche<br />

Volnays liegt zum großen Teil auf Hängen, unter deren<br />

Oberfläche Kalkstein den Lehm überwiegt, so dass die dort<br />

erzeugten edlen Tropfen in erster Linie durch ihre Finesse brillieren.<br />

Und zur qualitativen Spitze Volnays zählen die höchst<br />

traditionellen Gewächse der Domaine Voillot. So urteilte beispielsweise<br />

Remington Norman, einer der größten Burgundkenner<br />

weltweit, bereits vor über einem Jahrzehnt: „Die vorzüglichen<br />

Pinot Noirs von Joseph Voillot gelten zweifellos als<br />

vorbildliche Volnays und Pommards!“<br />

79


FRANKREICH BURGUND<br />

Joseph Voillot<br />

Und die heutigen Qualitäten klopfen unüberhörbar an die Pforte<br />

zur Weltklasse, denn Jean-Pierre Charlot ist einer der klügsten<br />

und begabtesten Köpfe an der gesamten Côtes de Beaune. Über<br />

Jahre hat er sein Wissen an den Neffen Etienne Chaix weitergegeben,<br />

der nun mit dem Jahrgang 2020 offiziell die Weingutsleitung<br />

übernommen hat und in die Fußstapfen Jean-Pierres tritt.<br />

Bevor der barocke Genussmensch Jean-Pierre die Leitung dieser<br />

traditionsreichen Familiendomäne übernahm, war er als Professor<br />

für Önologie tätig. Mit klaren Vorstellungen ging er deshalb<br />

nach seinem Wechsel von der Theorie der universitären Lehre<br />

zur Praxis des Winzerdaseins ans Werk: „Meine Kellerarbeit ist<br />

ganz einfach und traditionell und dient keinem anderen Ziel, als<br />

die grandiose Vielfalt meiner unterschiedlichen Weinberglagen<br />

in fertigen Wein umzusetzen. Der Respekt, ja die Ehrfurcht des<br />

Winzers vor der Natur und seinem Terroir sind unabdingbare<br />

Voraussetzungen, um einen großen Wein in handwerklicher<br />

Tradition zu machen, der nichts mit der modernen Massenvinifizierung<br />

und den daraus resultierenden austauschbaren, zutiefst<br />

langweiligen Produkten zu tun hat. Meine urtraditionelle Arbeit<br />

im Weinberg, insbesondere das Pflügen der Böden und die Ernte<br />

vollreifer Trauben zum exakt richtigen Zeitpunkt ist viel wichtiger<br />

als jede kellertechnische Maßnahme. Ich bin nichts anderes<br />

als der erste Diener meiner Reben.“ Ein Besuch bei diesem<br />

Sympathieträger seiner Region ist in geschmacklicher Hinsicht<br />

stets eine Reise zu den Wurzeln des Burgunds. Ungeschminkt,<br />

einerseits kraftvoll und dann doch voller raffinierter Nuancen,<br />

traumhaft komplex in der Frucht, zutiefst mineralisch und stets<br />

ungemein fein präsentieren sich die Weine, die alle über ein nobles<br />

Tannin verfügen. Ganz großes emotionales Kino! Voillots<br />

Weine besitzen zudem ein legendäres Alterungspotenzial, die<br />

Jahrgänge 1964 und 1978 zählen heute noch zu den großen Klassikern<br />

des Burgunds!<br />

DER JAHRGANG 2020<br />

Der Jahrgang 2020, den wir im Herbst vergangenen Jahres über<br />

eine Woche hinweg im Burgund vom Fass probierten, lässt sich<br />

so schnell in keine Schublade einsortieren. 2020 ist ein Jahrgang,<br />

wie er so hier selten vorzufinden ist. Die Vegetation beschreibt<br />

Etienne Chaix als „bis in den späten Juli perfekt“. Es gab<br />

in seinen Parzellen an der Côte de Beaune keinen Mehltau oder<br />

andere Pilzkrankheiten. „Alles war wie im Bilder. Doch Anfang<br />

August hatten wir dann gute 15 Tage lang sehr hohe Temperaturen.<br />

Die Natur hat viel gelitten, wir haben einiges an Menge<br />

vor der Ernte verloren.“ Etienne und Jean-Pierre entschieden<br />

sich für eine frühe Lese, am 22 August begannen sie die Trauben<br />

einzuholen; „Es war eine der frühesten Lesen der Weingutsgeschichte.“<br />

Nahezu alle Winzer, die wir besuchten, hatten sich<br />

für eine Lese noch vor September entschieden. Für uns ist das<br />

einer der wichtigsten Parameter für die Stilistik der Kollektion.<br />

Denn diese Weine brillieren durch Frische und Saftigkeit, wohingegen<br />

wir einige „klassisch“ (d. h. später) gelesenen Weine<br />

verkostet haben, die sich als matt und mürbe erwiesen. Auch<br />

auf der Domaine J. Voillot fürchtete man sich vor zu hoher Reife<br />

und mächtigen Tanninen. Dass die Pinot Noir derart knackige<br />

Säurewerte besitzen und sich sogar erstaunlich frisch präsentieren,<br />

erklärt sich Etienne durch die hohen Augusttemperaturen:<br />

„Die Reifung der Trauben wurde blockiert, indem die Rebe das<br />

Wachstum einstellte. Es ist eine natürliche Stressfunktion, die<br />

das Überleben der Rebe sicherstellt. Das Ergebnis sind dieses<br />

Jahr Weine, die tief sind, ziemlich kräftig, aber eben nicht zu<br />

reif.“ Eine Einschätzung, die auch Aubert de Villaine (Domaine<br />

de la Romanée-Conti) teilt: „Wir sind davon überzeugt, dass<br />

sich die Reben an wärmere und trockenere Jahre anpassen –<br />

was wir sehr beruhigend finden.“<br />

Als treue Leser wissen Sie es bereits: Jean-Pierre und Etienne<br />

hatten es in den letzten Jahren wirklich nicht leicht. Beide entstammen<br />

keinem Burgunder-Adel, sondern sind Winzer mit Leib<br />

und Seele, ihre Weine rangieren immer noch in völlig humanen<br />

Preisregionen, haben von all dem Trubel um Burgund bislang<br />

nichts mitbekommen. Doch Volnay schaut auf eine leidgeprüfte<br />

Vergangenheit zurück, kaum eine andere Appellation der<br />

„goldenen Küste“ wurde so oft in den letzten Jahren von Hagel<br />

heimgesucht. Die kleinen Erntemengen bereiteten den Domänen<br />

hier so viele Kopfschmerzen, dass einige, wie die etwa Voillot,<br />

eine Hagelversicherung abschlossen, im Weingeschäft eine<br />

extrem kostspielige Angelegenheit.<br />

Auch 2020 brachte verhältnismäßig geringe Erträge mit sich.<br />

Etienne konnte 104 Fässer ausbauen, im Vorjahr waren es 119,<br />

im großzügigen Jahrgang 2018 satte 195 Fässer, im Hageljahr<br />

2016 nur winzige 71! Man möchte meinen, dass so ein Winzer<br />

(auch angesichts derart entmutigender Zahlen) Morgenluft wittert<br />

und nun die Chance ergreift, „Kasse zu machen“. Aber nein,<br />

die Preise sind beruhigend stabil geblieben, was, wie Sie, werte<br />

Kunden wissen, im Burgund bedauerlicherweise eine Seltenheit<br />

geworden ist. Jean-Pierres Neffe Etienne Chaix, hat den Meister<br />

inzwischen abgelöst, ist nun die Gegenwart gewordene Zukunft<br />

des Weinguts und möchte diese Philosophie fortführen. Eine<br />

Tatsache, die uns mehr als erfreut.<br />

Auch Neal Martin (Vinous), ein absoluter Liebhaber der Voillot’schen<br />

Burgunder, war bereits vor Ort und fasst seine Eindrücke<br />

eindrücklich zusammen: „Eine typische Kollektion von gut<br />

gemachten Volnays und Pommards, die ausgewogen, rein und<br />

terroirgeprägt sind. Es handelt sich hierbei mitnichten um auffällige<br />

showstopper, dafür reifen sie wunderbar auf der Flasche.<br />

Wenn Sie sie nicht lieben, haben Sie sie noch nicht probiert.“<br />

80 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Joseph Voillot<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

© Werner Richner<br />

BOURGOGNE PINOT NOIR „VIEILLES VIGNES“, ROUGE 2020<br />

Der perfekte Einstieg in die Stilistik der Domaine Voillot! Und ein Brückenbauer,<br />

für alle, die sich in die Welt Burgunds eintrinken wollen.<br />

FBU120220 Bourgogne Pinot Noir „Vieilles Vignes“, rouge 2020 Diam 13% Vol. 32,00 €/l 24,00 €<br />

Wir wissen, dass viele vor dem vermeintlichen Minenfeld<br />

Burgund zurückschrecken. Denn um die ganze<br />

Genialität dieser Region zu verstehen ist es natürlich<br />

hilfreich sich mit den Unterschieden der einzelnen<br />

Appellationen vertraut zu machen. Wir finden, dies<br />

ist nicht unbedingt als erster Schritt nötig. Mit einem<br />

ungekünstelten Bourgogne rouge, wie jener aus dem<br />

Hause Joseph Voillot, erlangt man bereits einen schönen<br />

und unkomplizierten Einblick in die Stilistik der<br />

vielgesuchten Pinot Noir von der goldenen Küste.<br />

Hier steht keine Gemeinde im Vordergrund, sondern<br />

nicht außer der Rebsorte Pinot Noir aus der Region<br />

Burgunds. Der Bourgogne von Monsieur Charlot und<br />

seinem nun federführendem Neffe Etienne Chaix<br />

wurde wie alle Weine der Domaine entrappt vergoren<br />

und im alten Holz ausgebaut. Der Verzicht auf<br />

die Rappen, also die grünen Stängel der Trauben, betont<br />

die transparente Frucht, die kaum einer anderen<br />

Rebsorte so feinduftig zu entlocken ist wie dem Pinot<br />

Noir. Im frühgelesenen Jahrgang 2020, die Ernte<br />

startete bereits Ende August, hat Etienne den Wein<br />

bereits im September 2021 auf die Flasche gezogen.<br />

Dies bewahrt in wärmeren Jahrgängen seiner Meinung<br />

nach die Frische der Frucht. Nur in kühlen und<br />

schlankeren Jahrgängen lässt er seine Weine bewusst<br />

länger im Keller reifen.<br />

Jean-Pierre Charlot, der von vielen Winzern ehrfürchtig<br />

als „vrai vigneron“, als wahrer Winzer bezeichnet<br />

wird, weil er sein Handwerk versteht, weil für ihn der<br />

Beruf Berufung ist, er dafür lebt und gemeinsam mit<br />

seinem Neffen echten Winzerethos an den Tag legt<br />

und, enfin et surtout, eben genau weiß, wie ein guter<br />

Bourgogne rouge zu schmecken hat. Daher stammt<br />

auch dieser Wein bereits von alten Reben, von „vieilles<br />

vignes“. Denn nur sie bringen eine derartige Feinheit<br />

in einen Einstiegswein wie diesen. Das Ergebnis ist<br />

ein von äußerst feinen Aromen geprägter Bourgonge.<br />

Er duftet nach Himbeeren und Veilchen, zeigt sich<br />

dicht und saftig am Gaumen. Die Tannine sind reif,<br />

die Frucht intensiv aromatisch aber niemals überreif.<br />

Das ist ein saftiger, bewusst einfach gehaltener<br />

Burgunder, dessen jugendlicher Charme unverkennbar<br />

ist. Ein Rotwein, der äußerst stilvoll als parfümiert<br />

beschrieben werden kann. Es sind die feinen Kopfnoten,<br />

die uns hier zur Verzückung bringen! Komplett<br />

ohne neues Holz ausgebaut – was einem Wein dieser<br />

Klasse auch überhaupt nicht stünde – zeigt sich der<br />

Pinot Noir reichhaltig, dicht aber auch wunderbar<br />

erfrischend.<br />

Kurzum: Ein Einstieg in das „rote Burgund“, ein Wein,<br />

der Trinkfreude mit dem Anspruch verbindet, den der<br />

ehemalige Professor der Önologie und sein Neffe an<br />

alle ihre Weine stellen. Hier aber soll es nicht allzu<br />

intellektuell zugehen, es soll einfach nur der klassische<br />

Burgunder gefeiert werden.<br />

Ein Wein, der jetzt schon viel Trinkspaß bietet, und das<br />

sicher auch noch die nächsten Jahre bis 2026+.<br />

81


FRANKREICH BURGUND<br />

Joseph Voillot<br />

VOLNAY „VIEILLES VIGNES“,<br />

ROUGE 2020<br />

Volnay und „Alte Reben“ – Herz, was willst du mehr?<br />

FBU120320 Volnay „Vieilles Vignes“, rouge 2020<br />

Diam 13% Vol. 53,26 €/l 39,95 €<br />

Es gibt nur 18 Fässer (zum Vergleich: 2017 waren es 45!) von diesem<br />

genialen Volnay Villages. Er stammt aus fünf Parzellen von<br />

insgesamt 1,94 Hektar und zeigt sich wunderbar charmant und<br />

elegant, nicht zuletzt auch dank der aufwändigen Arbeit Etiennes,<br />

der nach der Handlese in den Weinbergen nochmals alle<br />

Trauben über einen Sortiertisch vor der Domaine gehen lässt,<br />

bevor lediglich die feinsten entrappten Trauben in den Keller<br />

eingehen. Wir können bestätigen: Die Essenz glänzt mehr als<br />

jede Dose feinster Imperial-Kaviar!<br />

Volnay, eine Appellation der Côte de Beaune, die für Sinnlichkeit,<br />

Präzision und Feinheit steht, dabei förmlich athletische<br />

Pinot Noirs hervorbringt. Voillot, eine Domaine, welche den<br />

traditionellen Habitus waschechter Burgundwinzer verkörpert<br />

wie mittlerweile wenig andere Betriebe. Für uns eine Traumkombination!<br />

Der Wein liegt dicht dunkellilafarben im Glas,<br />

duftet intensiv nach Himbeeren, Heidelbeeren und Veilchen.<br />

Welch Wucht, die hier frei von neuem Holz zur Geltung kommt!<br />

Dieser Volnay ist intensiv, schon deutlich voluminöser als der einfache<br />

Bourgogne rouge, dabei aber ungemein feinfruchtig. Dicht<br />

drängt sich hier die Frucht, schmiegt sich an die feinpolierten<br />

Tannine an. Uns erinnert dieser Wein an den Jahrgang 2018 und<br />

2015 was die Fruchtintensität angeht, die Säurestruktur ist hier<br />

aber viel, animierender. Etienne, der den Jahrgang als „klassisch“<br />

bezeichnet hat hier einen generösen Villages eingefahren, dem<br />

wir deutlich mehr als eine Dekade Reifepotenzial zutrauen.<br />

Volnay bringt dank der kreidegeprägten Böden stets enorm<br />

feine Rotweine hervor. Hier stimmt alles: die Frucht, die Balance,<br />

die Struktur.<br />

Dieser Volnay zeigt sich schon jetzt offen und einladend, hat aber<br />

Potenzial für weitere 10–15 Jahre.<br />

POMMARD „VIEILLES VIGNES“,<br />

ROUGE 2020<br />

„Ein wunderschöner Pommard Village.“<br />

– Neal Martin (Vinous)<br />

FBU120420 Pommard „Vieilles Vignes“, rouge 2020<br />

Diam 13% Vol. 56,00 €/l 42,00 €<br />

In den letzten Jahren haben wir es immer wieder betont: Wir sind<br />

große Fans der Pommards aus dem Hause Joseph Voillot. Jean-<br />

Pierre Charlot und seinem Neffen gelingt es, die Feinheit der<br />

Region zu betonen ohne die kernige und kraftvolle Struktur der<br />

Weine zu vernachlässigen. Wie schon im Vorjahr haben uns seine<br />

Pommards vom Villages bis zum feinsten Premier Cru wieder in<br />

ihren Bann gezogen. Das lag wohl auch daran, dass diese einen<br />

echten Heimvorteil hatten. Denn wie 2019 benötigte man schon<br />

recht alte Reben um über die trockenen Sommertage des August<br />

zu kommen. Etienne greift auch hier auf rund 40-50jährige Reben<br />

zurück, wie bei quasi allen Anlagen der Domaine. Ein echter Vorteil,<br />

der sich durch die Klimaerwärmung bemerkbar macht!<br />

Der 2020er-Pommard „Vieilles Vignes“, verkörpert Finesse par excellence.<br />

Er wirkt, wie Neal Martin anmerkt, im jetzigen Stadium<br />

nochmals „stimmiger“ und „präziser“ als sein Villages-Pendant<br />

aus Volnay. Allein das Bouquet ist ein Traum: Reife Brombeeren,<br />

Himbeeren und Salmiak steigen aus dem Glas. Dieser Pommard<br />

ist seriös, äußerst komplex für einen Villages und besitzt nochmals<br />

mehr Sitzfleisch als jene Cuvée aus Volnay. Das fügt sich<br />

auch bestens ins Gesamtbild Pommards ein. Die Weine wirken<br />

hier oft etwas dichter, und kraftvoller. Durch den Verzicht auf<br />

Rappen und die in den letzten Jahren allgemeine hohe Grundreife<br />

der Trauben an der Côte de Beaune, gewinnen Voillots<br />

Pommards immer mehr an Finesse. Für uns handelt es sich um<br />

die vielleicht bemerkenswerteste Region der Côte de Beaune<br />

der letzten Jahre. Neben der saftigen und geschmeidigen Frucht<br />

unterlegen auch etwas Nelke und Pfeffer sowie Eisennoten die<br />

Aromatik dieses vorzüglichen Dorfweins.<br />

Dieser Burgunder, der von eisenhaltigen, komplexen Kalksteinriffen<br />

stammt, ist naturgemäß dunkler als ein Volnay. Das ist ein<br />

prächtiger, weil absolut unangestrengter Pommard, der gerade<br />

in der etwas kälteren Jahreszeit unserer Idealvorstellung eines<br />

eleganten Rotweins – klassischer, ja idealer Begleiter jedes Bœuf<br />

bourgignons! – genau entspricht. Und dabei kommt er ganz<br />

ohne neues Holz aus. Der Nachhall bleibt daher von duftiger<br />

roter Frucht geprägt und wird durch eine mineralische Unternote<br />

begleitet, die ihm einen feinen Ausklang beschert. Oder wie<br />

Vinous-Kritiker Neal Martin schreibt: „wunderschön“!<br />

Schon jetzt zugänglich, Höhepunkt ab 2025, dann bis 2035+.<br />

82 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Joseph Voillot<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

VOLNAY 1ER CRU<br />

„LES FREMIETS“, ROUGE 2020<br />

Ein Volnay, an der Grenze zu Pommard,<br />

von betörender Duftigkeit!<br />

FBU120120 Volnay 1er Cru „Les Fremiets“, rouge 2020<br />

Diam 13,5% Vol. 93,26 €/l 69,95 €<br />

Der Premier Cru „Les Fremiets“ ist ein Herzstück des Lagenportfolios<br />

der Domaine J. Voillot. Die Reben, die an der<br />

Gebietsgrenze zu Pommard stehen, sind im Durchschnitt<br />

70 Jahre alt. Manche haben jedoch bereits ein Alter von über<br />

87 Jahren erreicht. Dort entsteht ein Wein, der die Eleganz<br />

und Finesse eines Volnay mit der Kraft und Dunkelheit eines<br />

Pommard verbindet. Etienne Chaix hat diesen Cru in lediglich<br />

20 % neuen Eichenfässern ausgebaut. Das Ergebnis ist ein<br />

wun-derbar tänzelnder Volnay, dessen „leicht eisenhaltige<br />

Note die rote Beerenfrucht färbt“ (Neal Martin).<br />

Der 1er Cru „Les Fremiets“ deutet schon in der Farbe seinen<br />

rotbeerigen Charakter an. Es leuchtet geradezu aus dem Burgunderglas,<br />

und es duftet nach jeder Menge roter Beeren,<br />

nach Herzkirschen und Erdbeeren. Und dann ist da diese feine<br />

Eisennote, ein Hauch von frischem Blut und Rosenblättern.<br />

Ein Bouquet welches einfach als pinoté beschrieben werden<br />

muss und jeden Pinot-Liebhaber betören wird. Der Ausbau in<br />

teils neuem Holz begleitet den Wein mit einer feinen würzigen<br />

Note ohne in den Vordergrund zu stoßen. Hier zeigt sich<br />

wieder einmal der feingeschulte Sinn burgundischer Winzer<br />

für gekonnten Holzeinsatz, der nicht zuletzt aus dem engen<br />

und vertraulichen Zusammenspiel zwischen Küfer und Winzer<br />

entsteht und der weltweit bewundert wird. Alles scheint am<br />

rechten Fleck. Gerahmt wird der Wein von agilen Tanninen, die<br />

ihre Muskeln zeigen aber die Frucht nicht einengen. Ein bildhübscher<br />

Volnay Premier Cru, der uns bei unserer Verkostung<br />

im Spätherbst 2020 exzellent gemundet hat und uns ein breites<br />

Lächeln ins Gesicht zauberte … auch wenn die Füße vom<br />

kalten Keller eisig waren.<br />

Dieser 1er Cru darf jetzt schon angetrunken werden. Besser wohl<br />

ab 2025 bei einem Potenzial von weiteren 8–10 Jahren.<br />

83


FRANKREICH BURGUND<br />

Joseph Voillot<br />

VOLNAY 1ER CRU „LES CHAMPANS“, ROUGE 2020<br />

Pflanzjahr der ältesten Reben: 1934! „Sehr raffiniert und edel.“ – Neal Martin (Vinous)<br />

FBU120620 Volnay 1er Cru „Les Champans“, rouge 2020 Diam 13,5% Vol. 96,00 €/l 72,00 €<br />

92–94 Punkte<br />

VINOUS<br />

„Die Domaine Joseph Voillot befindet sich im Schatten<br />

der Kirche im Zentrum des Dorfes Volnay und ist<br />

seit vielen Jahren eine feste Institution der sogenannten<br />

»traditionellen« Weinherstellungspraktiken. Jean-<br />

Pierre Charlot ist ein Winzer, dessen Bekanntschaft<br />

ich schon lange vor Beginn des Schreibens gemacht<br />

habe und der von seinen Kollegen als »echter Winzer«<br />

respektiert wird“, schreibt Neal Martin in seinem<br />

Verkostungsbericht über die Domaine. Das trifft den<br />

Charakter Charlots absolut. Er, ein stattlicher Winzer,<br />

mittlerweile im vorgerückten Alter und stets mit<br />

schmutzigen Händen, hat eine klare Vorstellung vom<br />

Winzerdasein, das er vor allem als Handwerk versteht.<br />

Sämtliche Allüren sind ihm fremd, denn das Produkt –<br />

ein Erzeugnis von Herkunft und Heimat Charlots – ist<br />

der Protagonist und dies steht eindeutig im Zentrum<br />

seines Lebens. Dabei weiß Charlot auch, dass sein<br />

wahrer Schatz die unzähligen alten Reben in<br />

besten Lagen von Pommard und Volnay sind.<br />

Direkt an der Landstraße D973 von Meursault<br />

Richtung Pommard östlich von Volnay befindet<br />

sich der Premier Cru „Champans“. Diese<br />

Lage ist flachgründig, steinig, rot gefärbt<br />

von Eisenoxid und geprägt von Oxford-Kalk<br />

und Kreide. Der Cru ist so etwas wie der Archetyp<br />

eines Volnays. Charlot und Neffe Etienne haben dem<br />

2020er-Jahrgang nur 20 % neues Holz mitgegeben,<br />

denn die komplett entrappten Trauben dufteten so<br />

fein und intensiv, dass ein größerer Neuholzanteil dies<br />

nur kaschieren würde. Das Ergebnis ist ein schnörkelloser<br />

Premier Cru, dessen opulentes Bouquet nach<br />

Blaubeeren, Kirschlikör und Veilchen duftet. Es handelt<br />

sich um einen dunklen Pinot Noir der auch nach<br />

Fruchtgelee duftet. Am Gaumen wirkt er noch kraftvoller<br />

und maskuliner als der Premier Cru „Fremiets“,<br />

dabei ausladend und reif. Neal Martins Urteil: „Der<br />

Volnay Les Champans 1er Cru 2020, der in 20 % neuer<br />

Eiche gereift ist, hat ein ausdrucksstarkes und recht<br />

offenes, blumiges Bouquet von roten Kirschen, Unterholz,<br />

zerdrückten Erdbeeren und einem Hauch von<br />

schwarzem Tee. Am Gaumen ist er mittelkräftig mit<br />

geschmeidigen Tanninen, einer feinen Perle von Säure,<br />

harmonisch und ausgewogen mit guter Substanz im<br />

Abgang. Dieser Wein ist sehr raffiniert und edel.“<br />

Kann jetzt schon angetrunken werden. Ideal aber wohl<br />

ab 2025 und mit Potenzial für weitere 10–12 Jahre.<br />

VOLNAY 1ER CRU „LES CAILLERETS“, ROUGE 2020<br />

Les Caillerets: traumhaftes Terroir! Gesamtproduktion: zwei (!) Fässer …<br />

FBU120720 Volnay 1er Cru „Les Caillerets“, rouge 2020 Diam 13,5% Vol. 101,33 €/l 76,00 €<br />

92–94 Punkte<br />

VINOUS<br />

Der Premier Cru „Les Caillerets“ gehört zu den legendären<br />

Lagen im Osten von Volnay, direkt an der D973<br />

zwischen En Champans und Meursault gelegen. Dort<br />

beginnt oder auch endet die Pinot-noir-Vorherrschaft<br />

und wechselt in Meursault über zum Chardonnay. Doch<br />

Les Caillerets erbringt ganz eindeutig einen Bilderbuch-Volnay<br />

mit Finesse und Eleganz, den bei Voillot<br />

eine 1984 gepflanzte Parzelle liefert, die gerade einmal<br />

0,14 Hektar umfasst. Doch diese Parzelle hat es in sich.<br />

Nur zwei pièces konnte Etienne im Jahrgang 2020 ausbauen.<br />

„Er hat eine gute Persistenz und sollte stilvoll<br />

reifen.“ schreibt Neal Martin. Konträr zur üblichen Vinifikation<br />

des Hauses hat Etienne hier rund ein Drittel<br />

an Rappen mitvergoren. Sie strukturieren den engmaschigen<br />

Wein besonders gut. Er wirkt gesetzt,<br />

weniger parfümiert. Als Mensch würde<br />

man ihn gewiss als introvertiert bezeichnen. Es<br />

duftet nach Blaubeeren und Schlehe aus dem<br />

Glas. Ein dunkler und würziger Stil, der beispielsweise<br />

völlig anders ausfällt als die Jahrgangsinterpretation<br />

von Dugat-Py und Comte Liger-<br />

Belair. Am Gaumen zeigt sich der Premier Cru kernig<br />

und dicht. Die Tannine packen zu, strukturieren den<br />

Wein. Und dann ist da dieser grenzenlose Charme, den<br />

alle Weine Voillots auszeichnen. Schwarzkirschen und<br />

pürierte Himbeeren ziehen sich hier entlang, begleitet<br />

von einer prägnanten Säurestruktur, die sich im Jahrgang<br />

2020 als Steckenpferd erweist. Hier ist ein Volnay<br />

entstanden, der zu Beginn geradezu abweisend wirkt.<br />

Doch mit Luft und ein wenig Wärme im Glas öffnet<br />

sich der Premier Cru und wird duftiger. Wir haben<br />

großes Vertrauen in diese Lage, die für uns zu den Favoriten<br />

des Jahrgangs zählt – wenn man Geduld besitzt<br />

… Von dem Premier Cru „Les Caillerets“ gibt es<br />

wie immer nur wenige Flaschen, aber die sind – gemessen<br />

am Preis-Gefüge des Burgund – immer noch<br />

zu einem außergewöhnlich günstigen Preis zu haben.<br />

Der 1er Cru kann jetzt schon angetrunken werden. Ideal<br />

wohl ab 2025 und mit Potenzial für weitere 10–12 Jahre.<br />

84 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Joseph Voillot<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

POMMARD 1ER CRU „LES PÈZEROLLES“, ROUGE 2020<br />

Jahresproduktion: drei (!) Fässer … „Superb“ – Neal Martin (Vinous)<br />

FBU120920 Pommard 1er Cru „Les Pèzerolles“, rouge 2020 Diam 13,5% Vol. 119,86 €/l 89,90 €<br />

Der Premier-Cru-Weinberg „Les Pèzerolles“ liegt auf der<br />

Nordostseite von Pommard, zugewandt den Lagen von<br />

Beaune. Er zählt neben den Premier-Cru-Lagen „Rugiens“<br />

und „Les Epenots“ zu den besten drei Lagen Pommards.<br />

Allerdings ähneln die Weine in ihrer Stilistik immer<br />

mehr denen von Volnay, obwohl deren Weinberge<br />

auf der anderen Seite des Ortes liegen. „Les Pèzerolles“<br />

stammt vom altfranzösischen „poizerolles“ ab. Der<br />

Name wurde der Lage im 12. Jahrhundert gegeben und<br />

bezeichnet Kichererbsen. Wahrscheinlich wurden diese<br />

direkt neben den Reben ausgesät. Die Domaine Joseph<br />

Voillot besitzt in dieser Lage eine Parzelle von 0,4 Hektar<br />

mit Reben aus dem Jahr 1963. Vergleicht man den<br />

Wein mit „Les Epenots“, so präsentiert sich „Les Pèzerolles“<br />

etwas körperreicher und zum aktuellen Zeitpunkt<br />

auch zugewandter. Es gibt lediglich drei Fässer<br />

im aktuellen Jahrgang. Der Weinberg bekam die letzten<br />

Jahre wenig Wasser ab. Für Etienne kein Qualitäts- dafür<br />

ein schmerzliches Quantitätsproblem. Zum Vergleich:<br />

2009 reiften acht Fässer im Gutsgebäude, ganz<br />

in der Nähe der Gemeindekirche Volnays. Von den drei<br />

pièces stammt ein neues Fass, die anderen beiden sind<br />

bereits mehrfach belegt.<br />

Uns gefällt besonders das duftige Bouquet dieses<br />

Weins, der nach Cassis und Kirschpastillen riecht. Es<br />

wirkt feminin, verspielt und fast zärtlich für einen Premier<br />

Cru aus Pommard. Genau diese verspielte Art begeistert<br />

uns nahezu jahrgangsübergreifend wenn wir im<br />

Keller der Domaine die Weine vom Fass probieren dürfen.<br />

Am Gaumen breitet sich der Pommard souverän<br />

an, die Tannine sind plüschig, die Frucht wirkt fast<br />

süßlich reif (der Wein ist selbstredend knochentrocken<br />

vergoren!) und anschmiegsam. Hier haben wir es mit<br />

einem perfekt balancierten Premier Cru zu tun, dessen<br />

Konzentration und Kraft klar suggerieren, dass wir es<br />

hier mit einer der besten Rotweinlagen der Côte de<br />

Beaune zu tun haben.<br />

Lebhaft ist die Säure, deutlich die salzig mineralische<br />

Komponente, ausgewogen und subtil das eingebundene<br />

Holz, markant ist schließlich die Note von Minze in<br />

der sattreifen Frucht. Neal Martin findet ebenfalls lobende<br />

Worte: „Dieser Wein ist dicht und kraftvoll, im<br />

Abgang sehr gut ausbalanciert und mit einem Hauch<br />

von Würze ausgestattet. Superb.“<br />

Anmutig ist der Wein schon jetzt, seinen Höhepunkt<br />

wird er in etwa 5 Jahren erreichen und diesen dann über<br />

10 Jahre halten.<br />

92–94 Punkte<br />

VINOUS<br />

85


FRANKREICH BURGUND<br />

Joseph Voillot<br />

„LES EPENOTS“:<br />

KLARHEIT<br />

UND PRÄZISION!<br />

92–94<br />

Punkte<br />

vinous<br />

92–94<br />

Punkte<br />

Vinous<br />

86 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Joseph Voillot<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

POMMARD 1ER CRU „LES RUGIENS“, ROUGE 2020<br />

92–94 Punkte: „Der Gaumen ist mittelkräftig mit einem konzentrierten Auftakt,<br />

einer Mischung aus roten und schwarzen Früchten, feiner Säure und geprägt von<br />

einem beschwingten, sehr stimmigen und pfeffrigem Nachhall.“ – Neal Martin (Vinous)<br />

Aus einer 0,25 Hektar kleinen Parzelle!<br />

FBU120820 Pommard 1er Cru „Les Rugiens“, rouge 2020 Diam 13,5% Vol. 126,66 €/l 95,00 €<br />

Nahe am Ortskern zur Volnay-Seite hin findet man<br />

die Pommard-Lage „Les Rugiens“, in der die Domaine<br />

Joseph Voillot eine gerade einmal 0,25 Hektar große<br />

Parzelle mit alten, in den 1950ern gepflanzten Reben<br />

ihr Eigen nennt. Dieser Top-Cru Pommards, dessen<br />

Jahresproduktion lediglich 3 Fässer umfasst, beweist<br />

erneut welch signifikanten Wandel die Appellation in<br />

den letzten Jahren durch den Klimawandel begünstigt<br />

durchlief. Bis in die 1990er-Jahre gerne als etwas<br />

rustikal beschrieben, bringen heute speziell die Crus<br />

aus Pommard elegante Weine in den für die Appellationen<br />

Gevrey-Chambertin oder Vosne-Romanée<br />

zu warmen Jahrgängen hervor. So schreibt etwa der<br />

Journalist Toby Morrhall in seinem Artikel „Die Auswirkungen<br />

der globalen Erwärmung auf Burgund“ auf<br />

TheWineSociety.com: „Was seit etwa 2015 auffällt, ist,<br />

wie sich Pommard, Aloxe-Corton und die südlichen Crus<br />

von Nuits-Saint-Georges verändert haben. Auf kühlen<br />

Lehmböden gepflanzt, fehlte ihnen oft die volle Reife<br />

der Tannine, die ein wenig trocken und kratzig blieben.<br />

Jetzt sind sie süß und reichhaltig im Geschmack.“ Diesen<br />

Premier Cru hat Etienne in rund 25 % neuen Fässern<br />

ausgebaut und die Trauben dabei entrappt, was den<br />

Fokus auf die rotfruchtige Aromatik lenkt. Es duftet<br />

fein aus dem Glas: Schwarze Beeren, Erdbeeren und<br />

ein Hauch asiatische Gewürze tummeln sich hier. Das<br />

Bouquet ist dicht aber nie massiv, sondern fast schwebend,<br />

scheint wie aus einem Guss und bannt die Nase<br />

im Glas. Am Gaumen zeigt sich der Cru vielschichtig.<br />

Die Tannine sind engmaschig, die Frucht („ein Mix aus<br />

roten und schwarzen Früchten“ – Neal Martin) konzentriert<br />

und im Nachhall immer intensiver werdend.<br />

Der Wein schwebt nahezu über den Gaumen und besitzt<br />

eine wunderbare Textur, die zwischen fleischiger<br />

Frucht und purer Seide pendelt. Dann ist da der<br />

Geschmack von Eisen im Hintergrund, der so typisch<br />

für die Region Pommard ist – eine ergänzende aromatische<br />

Facette. Neben dieser Eigenschaft, die vom<br />

hohen Eisengehalt des Kalkbodens herrührt, sind da<br />

Noten von Unterholz, die diesen 1er Cru (vom range<br />

eines Grand Cru!) prägen. Das ist ein großer Pommard<br />

und eines der Steckenpferde der Domaine.<br />

Dieser 1er Cru wird in rund 4 Jahren seinen Höhepunkt<br />

enrreichen und dieses Niveau gut 10 Jahre halten.<br />

POMMARD 1ER CRU „LES EPENOTS“, ROUGE 2020<br />

„In seiner Jugend wird es schwer sein, diesem Wein zu widerstehen.“<br />

– Neal Martin (Vinous)<br />

FBU121020 Pommard 1er Cru „Les Epenots“, rouge 2020 Diam 13,5% Vol. 126,66 €/l 95,00 €<br />

Der Premier Cru „Les Epenots“ liegt benachbart zu<br />

Les Pèzerolles im nordöstlichen Teil der Gemarkung<br />

Pommard. Doch im Vergleich zu einem „Les Pèzerolles“<br />

zeigt sich ein „Les Epenots“ immer etwas<br />

kräftiger und dunkler, bietet jedoch ebenfalls einen<br />

ungemein duftigen Auftakt, der an Kirschblüten erinnert,<br />

aber auch ein wenig an Donauwellen mit einem<br />

luftigen dunklen Boden mit Kirschen und Crème. Wir<br />

möchten an dieser Stelle Neal Martins Notiz nicht unerwähnt<br />

lassen, die den Wein meisterlich beschreibt:<br />

„Der Pommard Les Epenots 1er Cru 2020, der nicht in<br />

neuem Eichenholz ausgebaut wurde, hat ein reifes,<br />

ausdrucksstarkes Bouquet aus roten Kirschen, pürierten<br />

Erdbeeren und einem Hauch von Weihrauch.<br />

Feine Struktur. Am Gaumen ist er mittelkräftig mit<br />

einem fleischigen, seidigen Auftakt, der fast an<br />

Volnay erinnert. Verblüffende Reinheit mit kandierten<br />

Orangenschalen im süßen und großzügigen Abgang.<br />

In seiner Jugend wird es schwer sein, diesem<br />

Wein zu widerstehen.“<br />

In diese Lobeshymne können wir nur einstimmen.<br />

Der Burgunder ist weder zu fest gewirkt noch zu<br />

dicht oder zu streng. Vielmehr zeigt sich eine angenehme<br />

Konzentration reifer roter Frucht, die auf<br />

neues Holz verzichtet und viel mehr geprägt wird<br />

durch eine Säure, die präzise ist und für Lebendigkeit<br />

sorgt. Auch hier findet sich wieder die dunkle Note<br />

von Pommard, die diesem Wein seinen himmlisch<br />

generösen goût verleiht.<br />

Dieser Pommard wird in 4–5 Jahren auf seinem Höhepunkt<br />

angelangt sein und sich auf diesem Niveau mindestens<br />

weitere 10 Jahre halten.<br />

87


FRANKREICH LANGUEDOC<br />

Aires Hautes<br />

Gilles Chabbert, unser aller „Mann des Jahres“ und „Naturtalent<br />

mit Bestnoten“ (Handelsblatt), führt das Weingut<br />

Domaine des Aires Hautes gemeinsam mit seinem Bruder Éric.<br />

DOMAINE DES<br />

AIRES HAUTES<br />

SIRAN (MINERVOIS)<br />

Aires Hautes, seit zwei Jahrzehnten eine Kult-domaine unseres<br />

Programms, hat jüngst den nächsten großen Coup gelandet:<br />

Brandaktuell schlägt unser absoluter Bestseller, die „Réserve“ aus der Appellation Minervois-La-<br />

Livinière, anlässlich einer großen Languedoc-Cru-Verkostung in der Fachzeitschrift Vinum sämtliche<br />

Mitbewerber mit ihrem unübertroffenen Preis-Genuss-Verhältnis aus dem Feld: höchste<br />

Wertung und mit Abstand preiswertester Wein! Mit seinen knapp zehn (!) Euro kostet er nur ein<br />

Drittel bzw. ein Viertel seiner beiden in dieser Vergleichsprobe schärfsten Konkurrenten!<br />

Urwüchsige, charaktervolle Weine des Languedoc und tolle Qualitäten mit hohen Bewertungen<br />

(„bester Wein des Languedoc“, Vinum) zu extrem fairen Preisen!<br />

La Revue du Vin de France: „Escandil – einer der fünf größten Rotweine des Languedoc“!<br />

In einer Sondernummer der Revue du Vin de France zu den<br />

besten Weinen Frankreichs wurde unser Freund, Winzermagier<br />

Gilles Chabbert, zum „Mann des Jahres“ gekürt!<br />

Liebe Weinfreunde, wir schmecken nie nur den Jahrgang in einem<br />

Wein, sondern immer auch die Menschen, die ihre Reben das Jahr<br />

über liebevoll pflegen und die Trauben zu Wein werden lassen.<br />

Daher gehört in der französischen Bedeutung des Wortes Terroir<br />

immer auch der Winzer als wesentlicher Faktor dazu. Und unter<br />

der Leitung von Gilles Chabbert, dem sympathischen Winzerstar<br />

des Languedoc, der sich trotz großer Erfolge seine Bodenhaftung<br />

bewahrt hat und den wir bei unseren Besuchen stets „dreckig“ im<br />

Weinberg antreffen (hierin Klaus Peter Keller sehr ähnlich), vinifiziert<br />

eine bodenständige Familie jahraus, jahrein köstliche Weine.<br />

88 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Aires Hautes<br />

LANGUEDOC FRANKREICH<br />

„TRADITION“ MINERVOIS,<br />

ROUGE 2019<br />

Klassiker „Tradition“: beliebter Allrounder, der<br />

mit Frucht, Würze und schlanker Wärme punktet!<br />

FLA020319 „Tradition“ Minervois, rouge 2019<br />

15% Vol. 9,26 €/l 6,95 €<br />

© Marc Ginot<br />

Gilles ist ein vinologisches Naturtalent. Der bescheidene Handwerker<br />

(„artisan“) besitzt einige der besten Weingärten im Kerngebiet<br />

des Minervois, La Livinière. In aufwändiger handwerklicher<br />

Arbeit erzeugt er dichte, tiefgründige, komplexe Weine mit einer<br />

reichhaltigen Frucht und von einer beeindruckenden Balance und<br />

Brillanz in den Aromen. Monumente der Inkarnation von Terroircharakter,<br />

die wie Fanale der Authentizität und Natürlichkeit aus<br />

einem Meer uniformer Massenerzeugnisse herausragen. Aires Hautes<br />

gehört unzweifelhaft zur Elite der Weingüter des Languedoc!<br />

Die neuen Jahrgänge zeugen infolge subtiler Verbesserungen in der<br />

Weinbergarbeit mehr denn je zuvor von dem Enthusiasmus, mit<br />

dem Gilles und seine Familie ihr Handwerk betreiben und von der<br />

Naturverbundenheit, mit der sie ganz tief im französischen Süden,<br />

in der Einsamkeit ihrer wildromantischen Landschaft, traumhafte<br />

Weine aus biologischem Anbau produzieren, die mit das beste<br />

Preis-Genuss-Verhältnis des gesamten Languedoc besitzen!<br />

Liebe Kunden: Obschon wir keine Punkte trinken, sondern Weine,<br />

freut es uns natürlich für Gilles und seine ganze Familie, dass ihre<br />

ganz frisch abgefüllte „Réserve“ von Robert Parker’s Wine Advocate<br />

mit 91–94 Punkten bedacht wurde. Solch eine Ehrung für einen<br />

Wein unter zehn Euro ist neben der tatsächlich recht sensationellen<br />

Wertung einfach eine schöne Anerkennung für handwerklich<br />

seriöse Arbeit. Und kommt in dieser Konstellation für einen Winzer<br />

in Frankreich vielleicht einmal in zehn Jahren vor. Wenn überhaupt!<br />

Unsere ganz besondere Empfehlung. Santé!<br />

Klar, die Erwartungshaltung an einen roten Alltagswein, den<br />

man jeden Tag trinken mag und sich gönnen kann und will, ist<br />

so etwas wie das Mini-Max-Prinzip: die Kosten sollen möglichst<br />

niedrig sein und die Qualität maximal hoch. Ökonomen werden<br />

das (richtigerweise) als Unsinn abtun. Aber wir sind nicht bei den<br />

Wirtschaftswissenschaften, sondern beim Wein. Ein Genussthema<br />

und so gar kein trockenes. Und da geben wir uns eben<br />

auch mit großartigen Näherungswerten zufrieden. Denn das<br />

obiger „Unsinn“ funktionieren kann, beweisen die „hands-on“-<br />

Winzer-Brüder Éric und Gilles Chabbert seit vielen Jahren. So<br />

können wir die Häkchen in Südfrankreich, im Minervois, zumindest<br />

locker bei schwarzen Früchten, würzigen Garrigue-Anklängen,<br />

warmer Ausgewogenheit und kühlender Frische setzen.<br />

Ach ja, Handlese und wunderbares Kalkterrassen-Terroir bekommt<br />

man noch obenauf. Klingt ja fast nach Fischmarkt bei<br />

Aale-Dieter ...<br />

Das Bouquet des tiefdunklen Weins verheißt viel schwarze<br />

Früchte (unter anderem Heidelbeere, Kirsche); die sind sattsam<br />

vorhanden, aber nicht übererhitzt oder gekocht. Etwas Hagebutte,<br />

ein Hauch Sandelholz, und ein Stückchen Schokolade<br />

stoßen im Hintergrund zu Oliven-Tapenade. Am Gaumen bringt<br />

dieser verführerische Franzose aus Carignan, Cinsault, Grenache,<br />

Syrah neben seiner satt schmeichelnden Furcht zudem seidig<br />

weiche Tannine mit, und eine superbe Frischeader sorgt für<br />

„Unschwere“. Und genau deshalb lässt er sich so unbeschwert<br />

genießen, macht zu deftigem Essen (Braten mit Rotwein und<br />

Kräutern geschmort, Fleisch vom Grill oder kräftigen mediterranen<br />

Gemüseeintöpfen) ebenso eine gute Figur und dürfte, wie<br />

die Augen derer, die noch nicht kennen und zum ersten Mal im<br />

Glas haben, garantiert ziemlich groß werden!<br />

Ab sofort belüftet, gerne bei 15–16 °C. Sehr charmant,<br />

bis etwa 2027.<br />

89


FRANKREICH LANGUEDOC<br />

Aires Hautes<br />

„RÉSERVE“ MINERVOIS-LA-LIVINIÈRE, ROUGE 2018<br />

Feinheit und Eleganz und Garrigue – der Klassiker aus der<br />

Appellation Minervois-La-Livinière!<br />

FLA020518 „Réserve“ Minervois-La-Livinière, rouge 2018 14,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Höchste Wertung!<br />

In der AOC Minervois-La-Livinière<br />

können die Weine von Gilles und<br />

Éric Chabbert mit Sicherheit als das<br />

Beste gelten, was es dort zu trinken<br />

gibt. Und im Languedoc ganz allgemein<br />

darf sich die Domaine des Aires<br />

Hautes sicherlich auch zur Elite ihrer<br />

Zunft zählen. Die „Réserve“ ist der Klassiker des Weinguts<br />

und mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft,<br />

wie es eigentlich nicht sein dürfte, zumindest nicht für<br />

einen Wein dieser Preisklasse. 94 Punkte von Robert<br />

Parker’s Wine Advocate – das macht schon skeptisch.<br />

Liest man jedoch kreuz und quer im Netz der Meinungen,<br />

findet man eigentlich nur Zustimmung zum<br />

Befund der professionellen Punkteverteiler. Und das<br />

macht dann doch ein wenig neugierig.<br />

VINUM<br />

Im Glas tiefrot-violett, eröffnet das Bouquet mit dunklen<br />

Beeren und Pflaume, wird dann aber hinter den<br />

schweren Fruchtnoten komplexer und raffinierter mit<br />

pudrigem, leicht süßlichem Lavendel und recht zarten<br />

Anklängen von Leder und Tabak. Am Gaumen ist<br />

die Cuvée aus Syrah, Mourvèdre, Grenache, Carignan<br />

ebenso druckvoll wie elegant. Die Fruchtnoten bleiben<br />

saftig, verschieben sich vielleicht etwas mehr noch in<br />

Richtung herber Pflaume, sehr deutlich dann Lavendel<br />

und Garrigue-Kräuter, die eine exakte Balance schaffen<br />

zur feinen Säure und den würzig-weichen Tanninen.<br />

Lang und trocken im Abgang klingt der „Réserve“ noch<br />

Minuten nach.<br />

Die „Réserve“ von 2018 der Domaine des Aires Hautes<br />

verdient es, im Glas (oder in der Karaffe) atmen zu dürfen.<br />

Seine schöne Tanninstruktur verspricht ein sehr<br />

gutes Entwicklungspotenzial, wobei – er wie gesagt –<br />

schon jetzt ohne Abstriche zu genießen ist. Warum er<br />

nicht viel teurer ist, wissen wir indes auch nicht.<br />

Ab sofort bis sicherlich 2028+.<br />

„CHRYSOPE“ MINERVOIS, ROUGE 2019 (BIO)<br />

Fauna, Flora, Sonne: Gilles Chabberts Hymne auf die Schönheit des Minervois<br />

FLA020819 „Chrysope“ Minervois, rouge 2019 14,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Über eine lange FR-BIO-10 Zeit hinweg war es Gilles Chabbert<br />

ein Graus, sich mit all den Anforderungen an die biologische<br />

Landwirtschaft auseinanderzusetzen. Keineswegs<br />

störten ihn die Anforderungen im Weinberg, da<br />

war er schon lange „bio“. Ihn nervte die Bürokratie.<br />

Mittlerweile ist er milder und langmütiger geworden,<br />

stellte sich nach und nach darauf ein, denn es ist ihm<br />

wichtig, dass die Menschen seine ökologische Arbeit<br />

erkennen und sie ihm auch abnehmen. Geradezu sinnbildlich<br />

verkörpert das sein „Chrysope“, eine Cuvée aus<br />

70 % Syrah und 30 % Grenache, die nach der grünen<br />

Florfliege („Chrysope verte“) benannt ist, deren Arbeit<br />

im Weinberg kaum zu unterschätzen ist. So hat er<br />

diesen im mittlerweile dritten Jahr bio-zertifizierten<br />

Wein, der nicht als „Domaine des Aires Hautes“ gelabelt<br />

ist, sondern unter seinem eigenen Namen erscheint,<br />

der Flora und Fauna seiner Weinberge gewidmet<br />

und außerdem der Sonne, die für das Leben darin<br />

verantwortlich ist.<br />

Gelesen wurde von Hand, danach sortiert, und die<br />

beiden Rebsorten wurden getrennt voneinander vinifiziert.<br />

Dabei wurden beide Sorten komplett entrappt<br />

und eingemaischt, dann zunächst über 72 Stunden<br />

hinweg kühl vorvergoren, und nach langsamer Erwärmung<br />

setzte die Gärung spontan ein und verlief über<br />

24 Tage hinweg. Der Ausbau erfolgte dann im neutralen<br />

Zement und Fuder.<br />

Entstanden ist ein tiefdunkler, violett schimmernder<br />

Wein, der nach Veilchen und nach Erde, nach Brombeeren<br />

und nach Zwetschgen, nach leicht feuchtem<br />

Unterholz und dunklem würzigen Tabak duftet. Am<br />

Gaumen zeigt der „Chrysope“ sich nach dieser erdigen<br />

Attacke erstaunlich elegant und sinnlich. Der Wein ist<br />

dabei durch und durch geprägt vom Syrah mit seiner<br />

violetten Frucht, mit seiner Kraft und Fülle, mit der<br />

leicht fleischigen und wiederum an Veilchen erinnernden<br />

Note, die vom Süßholz der Grenache begleitet<br />

wird. Trotz der Dichte und Kraft ist die Cuvée frisch<br />

und sehr saftig mit samtigem Gerbstoff und richtig<br />

viel Biss.<br />

Ab sofort (etwas Luft ist nie falsch!) bis etwa 2027+.<br />

90 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Aires Hautes<br />

LANGUEDOC FRANKREICH<br />

„LES CATHERINES“ VIN DE FRANCE, ROUGE 2019 (BIO)<br />

Aires Hautes und „Naturwein“: bio und ohne jegliche Zugabe von Schwefel!<br />

FLA021019 „Les Catherines“ Vin de France, rouge 2019 14,5% Vol. 14,53 €/l 10,90 €<br />

FR-BIO-10<br />

Nachdem sich Gilles Chabbert jahrelang aus bürokratischen<br />

Gründen gegen die Biozertifizierung seiner<br />

Domaine des Aires Hautes gesperrt hatte, ist er<br />

jetzt so richtig eingestiegen. Neben den klassischen<br />

Weinen, von denen einige auch schon das Bio-Siegel<br />

tragen, hat er nach und nach eine neue Linie mit<br />

dem „Chrysope“, dem „Orycte“ und nun auch mit „Les<br />

Catherines“ veröffentlicht, die nur noch seinen Namen<br />

tragen und nicht mehr den der Domaine. Was dabei<br />

entstanden ist, sind Weine, die in ihrer Vinifikation immer<br />

zurückhaltender geworden sind und den Naturwein-Gedanken<br />

verfolgen, was heißt: biologisch in der<br />

Bewirtschaftung und möglichst wenige Eingriffe im<br />

Keller. Dazu gehört bei „Les Catherines“ auch, dass der<br />

Wein weder während der Gärung noch später, also vor<br />

der Füllung, irgendeine Form von Schönung, Filtration<br />

oder Schwefelzugabe erfahren hat.<br />

Schmeckt dieser Wein deshalb fremd oder ungewöhnlich?<br />

Keineswegs. Wir würden sagen, dass sich „Les<br />

Catherines“ einfach noch offener, noch fruchtiger<br />

und noch einladender präsentiert, als es Gilles’ Weine<br />

ohnehin schon tun. In der Farbe purpurrot bis violett,<br />

duftet die Cuvée aus 75 % Syrah und 25 % Grenache<br />

intensiv nach violetten Blüten, nach reifem Holunder,<br />

nach Brombeersaft und ein wenig nach Kirsche. Am<br />

Gaumen ist dies ein süffig seidiger Wein, lebendig und<br />

frisch, mit jeder Menge reifer roter und blauer Frucht,<br />

die wie frisch gepflückt wirkt. Wunderbar!<br />

Schon jetzt offen und dürfte sich bis 2025 (und vermutlich<br />

darüber hinaus) entwickeln.<br />

© Marc Ginot<br />

91


FRANKREICH LANGUEDOC<br />

Aires Hautes<br />

© Marc Ginot<br />

„ORYCTE“ MINERVOIS-LA-LIVINIÈRE, ROUGE 2018 (BIO)<br />

Charmanter Kraftprotz in einem Mantel aus Samt und Seide!<br />

FLA020918 „Orycte“ Minervois-La-Livinière, rouge 2018 14,5% Vol. 17,20 €/l 12,90 €<br />

FR-BIO-10<br />

Der „Orycte“ der Domaine des Aires Hautes ist eine<br />

wunderbar geschmeidige Cuvée aus Syrah und Grenache.<br />

Gilles Chabbert hat diesen Bilderbuch-Bio-Minervois<br />

nach einem Nashornkäfer benannt, der in seinen<br />

vor Flora und eben auch Fauna nur so strotzenden,<br />

enorm lebendigen Weinbergen zu finden ist. Hier<br />

treffen reife Maulbeeren auf allerlei Kräuter der Provence<br />

wie etwa Rosmarin und Thymian, eine saftige<br />

schwarze Kirschfrucht tummelt sich im Glas, Zeugnis<br />

der kalt-warmen Winde, die hier über den auf Ton-und<br />

Kalkstein wachsenden Reben La Livinières, zwischen<br />

Toulouse und Montpellier, fegen und für langsame<br />

Traubenausreifung und Aromenkonzentration sorgen.<br />

Am Gaumen zeigt sich der Wein geschmeidig und im<br />

besten Sinne opulent. Hier treten vor allem schwarze<br />

Kirschen in Erscheinung, auch Oliventapenade, ein<br />

Hauch Salmiak und reife Pflaumen. Ein äußerst intensiver,<br />

körperreicher Rotwein, dessen Grenache-Anteil<br />

für eine geschmeidige Fruchtfülle sorgt, wohingegen<br />

der Syrah für eine schöne Struktur und Würzigkeit<br />

sorgt. Das ist schon ziemlich perfekter Wein, zumal in<br />

dieser Preisklasse! Ein Wein der es zu schätzen weiß,<br />

wenn man ihn etwas kühler trinkt. Bevorzugt zu rotem<br />

Fleisch und rustikaler Küche. Ein wahrer Freudenspender<br />

für die kommenden Wochen des Jahres. Macht<br />

richtig Spaß und trinkt sich wie von selbst weg.<br />

Potenzial für weitere 5–6 Jahre, wird mit Flaschenreife<br />

immer runder und samtener.<br />

92 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Aires Hautes<br />

LANGUEDOC FRANKREICH<br />

„THE 2017<br />

LE CLOS DE L’ESCANDIL<br />

APPEARS TO BE<br />

SPECTACULAR.“<br />

JEB DUNNUCK<br />

„CLOS DE L’ESCANDIL“ MINERVOIS- LA-LIVINIÈRE,<br />

ROUGE 2017<br />

Minervois-Meisterwerk – ein schlicht grandioser Wein!<br />

FLA020617 „Clos de l’Escandil“ M.- La-L., rouge 2017 14,5% Vol. 30,00 €/l 22,50 €<br />

Ganz ohne Zweifel ist der „Clos de l’Escandil“ das<br />

Flaggschiff unseres langjährigen Freundes und<br />

Partners Gilles Chabbert und seiner Domaine des<br />

Aires Hautes. Darüber hinaus gehört der Wein<br />

aus der Einzellage zu den besten Weinen, die die<br />

Appellation Minervois-La-Livinière zu bieten hat.<br />

La-Livinière ist eine sogenannte Sub-Appellation<br />

im Minervois, die besonders herausgehoben<br />

wird, weil ihr Terroir noch einmal mehr zu bieten<br />

hat als der Rest des Minervois, weshalb sie 1999<br />

zum Premier Cru des Languedoc erhoben wurde.<br />

Genauer gesagt, liegt der Wert von Minervois-La-<br />

Livinière in der komplexen Mischung aus Kalkstein,<br />

Kieselsteinen, Sand, Ton und Schwemmlandablagerungen,<br />

wobei die Erosion geduldig ihre Arbeit<br />

verrichtet hat. Man findet Aushöhlungen im Kalksteinplateau,<br />

der sogenannten causse, ebenso wie<br />

die etwas tiefer gelegenen Sandsteinhügel und<br />

schließlich die Terrassen, die mit Kieselsteinen<br />

ausgelegt sind. Weinbau wird dort auf 220 bis 400<br />

Metern Höhe betrieben.<br />

Gilles Chabbert erzeugt den 2017er „Clos de<br />

l’Escandil“ aus 80 % Syrah und 20 % Grenache<br />

Noir. Weniger als 25 Hektoliter holt er aus einem<br />

Hektar heraus. Doch genau dieser niedrige Ertrag<br />

sorgt maßgeblich dafür, dass dieser Wein „spektakulär“<br />

wird, wie es Südfrankreich-Spezialist Jeb<br />

Dunnuck in seiner Kritik beschreibt. Hier wurde<br />

selbstverständlich von Hand gelesenen und sortiert,<br />

die Trauben entrappt, eingemaischt und<br />

dann über rund 72 Stunden hinweg kühl vorvergoren,<br />

bevor Gilles die Beeren in den Holzfermentern<br />

ganz langsam auf Temperatur gebracht hat, um<br />

den Wein dann fast einen Monat lang vergären zu<br />

lassen. Danach wurde der Wein im Wesentlichen<br />

in gebrauchten demi-muids ausgebaut.<br />

Und wenn wir es nicht besser wüssten, würden wir<br />

davon ausgehen, dass er mindestens ein Drittel der<br />

Trauben mit schwarzen Oliven verwechselt hat, so<br />

deutlich ist in diesem Jahrgang das für Syrah ja<br />

so typische Aroma von Oliventapenade. Der tiefviolette<br />

Wein bietet aber natürlich noch viel mehr.<br />

Da finden sich schwarze Himbeeren und Cassis,<br />

Brombeeren und Blaubeeren, Veilchen und Lavendel,<br />

Garrigue und etwas Pfeffer, Stein und Erde.<br />

Am Gaumen wirkt der Wein kraftvoll und bestens<br />

strukturiert. Neben den Oliven strotzt er vor reifen<br />

dunklen Früchten, zeigt Noten von Lakritze und<br />

schwarzer Schokolade, ein vollendet seidiges Tannin<br />

und Frische. Gilles Chabbert ist ein großartiger<br />

Winzer, der „Clos de l’Escandil“ 2017 sein jüngstes<br />

Meisterwerk!<br />

Ab sofort und bis mindestens 2028,<br />

wenn nicht länger.<br />

93–95<br />

Punkte<br />

Dunnuck<br />

93


FRANKREICH LOIRE<br />

Bouvet-Ladubay<br />

BOUVET-<br />

LADUBAY<br />

SAUMUR<br />

© Leif Carlsson<br />

Die Seriensieger: Unsere meistverkauften Sekte!<br />

In Schnäppchenpaketen!<br />

Eleganz par excellence: prickelnde Schaumweinträume vom berühmtesten,<br />

sicherlich besten Crémant-Erzeuger von der Loire!<br />

Liebe Kunden: Es wäre ein geradezu unmögliches Verfangen,<br />

die Armada der gesamten Testerfolge hier aufzulisten:<br />

Zahlreiche Publikationen in diversen Gourmet- und<br />

Weinzeitschriften mit Blindverkostungen wirklich großer Champagner,<br />

in denen die Sekte von Bouvet-Ladubay als Piraten<br />

eingeschmuggelt wurden, belegen eindrucksvoll die Gleichwertigkeit,<br />

bisweilen gar die Überlegenheit dieser herausragenden<br />

Sekte selbst gegenüber hochwertigen Champagnerprodukten.<br />

Und so hat kein anderer Schaumweinerzeuger in den letzten<br />

Jahren für solch ein Aufsehen, ja gar ungläubiges Erstaunen auf<br />

internationalen Verkostungen gesorgt wie einer der ältesten<br />

und gleichzeitig der renommierteste Schaumweinhersteller an<br />

der Loire, Bouvet-Ladubay. Dieses 1851 gegründete Traditions-<br />

haus, im reizvollen und romantischen Loiretal bei dem pittoresken<br />

Städtchen Saumur gelegen, verfügt über etwa acht Kilometer<br />

lange und in bis zu zwölf Meter Tiefe gegrabene kühle<br />

Kellergewölbe, in denen unter optimalen Bedingungen nach der<br />

hochwertigen traditionellen Methode (Flaschengärung) Sekte<br />

auf absolut gehobenem Champagnerniveau erzeugt werden.<br />

Nur wesentlich preiswerter!<br />

Die Grundlage für die außergewöhnlichen Qualitäten unseres<br />

Traditionshauses ist die Lese sehr reifer und streng selektierter<br />

Chenin-Blanc- und Chardonnay-Trauben von sehr kreidehaltigen<br />

Böden, die für den individuellen Charakter dieser exzellenten<br />

Prickler verantwortlich zeichnen. Diese klassisch trockenen,<br />

cremigen, mit einer weichen Seidigkeit und großartigen Frische<br />

94 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Bouvet-Ladubay<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

Der legendäre Ruf von Bouvet-Ladubay wird seit Jahren<br />

untermauert durch grandiose Testsiege: So beurteilt<br />

die Weinwirtschaft diese Premium-Schaumweine:<br />

„Eingereicht wurden nur Spitzenerzeugnisse, die<br />

weltweit bereits einen guten Ruf haben und größtenteils<br />

auch schon mit Preisen ausgezeichnet wurden. Die<br />

Konkurrenz war also sehr groß und sehr gut. 1. Platz<br />

für Bouvet Trésor!“ Und dies 6 Jahre in Folge!<br />

Und Vinum schreibt:<br />

„Der Bouvet Trésor ist eine Unverschämtheit:<br />

Ein Schaumwein dieser Qualität zu einem derart niedrigen<br />

Preis gehört eigentlich verboten...“<br />

Im Weinführer von bettane+desseauve 2018 belegt<br />

Bouvet-Ladubay den 1. Platz unter allen Loire-<br />

Schaumweinen, außerdem jeweils 16/20 Punkten für<br />

Trésor blanc und rosé.<br />

Die Fachzeitschrift Weinwirtschaft wählt unseren<br />

weißen „Excellence“ Crémant de Loire Brut zum<br />

Schaumwein des Jahres 2021!<br />

„BRUT DE LOIRE“<br />

SAUMUR BRUT, BLANC<br />

Unkomplizierter und balancierter<br />

Schaumweingenuss aus einer der besten<br />

Appellationen der Loire.<br />

FLO011500<br />

FLO011500P<br />

„Brut de Loire“ Saumur Brut, blanc<br />

12,5% Vol. 14,53 €/l 10,90 €<br />

12x „Brut de Loire“ Saumur Brut, blanc<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 130,80 € nur 119,90 €<br />

Wenn es um Loire-Schaumwein geht, macht den Weinmachern<br />

von Bouvet-Ladubay keiner etwas vor. Das 1851 gegründete<br />

Haus, das seit jeher seinen Sitz in Saumur hat, ist der Primus inter<br />

Pares an der Loire. Der „Brut de Loire“ ist ein Non- Vintage-<br />

Schaumwein, der nicht „Crémant“ genannt wird, weil er aus<br />

der Appellation „Saumur Brut“ stammt. Die Erzeugnisse dieser<br />

Schaumweinappellation, deren lehmig-kalkige<br />

Böden (tuffeau) vorzüglich für den Anbau<br />

der Trauben für die Grundweine der hiesigen<br />

Schäumer geeignet sind, haben einen ganz<br />

eigenen Charakter. Der „Brut de Loire“ wir<br />

zu mindestens 90 % aus Chenin Blanc vinifiziert<br />

mit einem kleinen Anteil an Chardonnay.<br />

Darüber hinaus gelten die gleichen Maßstäbe<br />

wie für einen Crémant de Loire, also méthode<br />

traditionelle und ein mindestens neunmonatiges<br />

Hefelager.<br />

2 x GOLDMEDAILLE<br />

CONCOURS DES VINS DU VAL DE LOIRE<br />

& CHAMPAGNE & SPARKLING WINE<br />

WORLD CHAMPIONSHIPS (CSWWC)<br />

ausgestatteten Premium-Schaumweine von der Loire sind wegen<br />

ihrer perfekten Produktionsbedingungen und der Sorgfalt<br />

im Detail im Weinberg wie im Keller einfach konkurrenzlos gut!<br />

Mit ihrer nervigen Dichte, transparenten Reintönigkeit und<br />

fruchtigen Finesse sind sie genau das Richtige zum Schwelgen,<br />

Genießen und Feste feiern!<br />

PS: In vielen französischen Familien ist es Brauch, an Weihnachten<br />

Loire-Sekt zu entkorken – nicht statt, sondern trotz Champagner.<br />

Er prickelt einfach frischer, fröhlicher und gefällt mit<br />

mehr beschwingter Leichtigkeit als viele der manchmal etwas<br />

zu gravitätischen Berühmtheiten aus Reims! In Qualität und<br />

Geschmackserlebnis stehen sie den prickelnden Tropfen mit<br />

den großen Namen aber in nichts nach!<br />

Was dabei entsteht, ist ein herrlich unkomplizierter<br />

Schaumwein, dessen hohes<br />

Niveau aber schnell offensichtlich wird.<br />

Bei Bouvet-Ladubay entstehen einfach<br />

immer sehr feine Schäumer. Und der<br />

„Brut de Loiree“ reiht sich da nahtlos<br />

ein. Er duftet nach Orangen- und<br />

Akazienblüten, nach frischen Äpfeln<br />

und Birnen, nach ein paar Zitronenspritzern<br />

und jungen Haselnüssen.<br />

Am Gaumen ist das ein lebendiger<br />

Schaumwein mit elegantem<br />

Mousseux, einer seidigen Textur<br />

und einem frischen, fruchtigen<br />

und klaren Gesamteindruck. Das<br />

ist ein Wein, der einfach zu jeder<br />

Gelegenheit Spaß macht, besonders<br />

aber auch zu leichten Gerichten<br />

von Flussfisch oder Meresfrüchten.<br />

Schaumweingenuss für<br />

das Hier und Jetzt.<br />

95


FRANKREICH LOIRE<br />

Bouvet-Ladubay<br />

TESTSIEGER & 1. PLATZ!<br />

92 Punkte<br />

WINEDOCTOR<br />

„EXCELLENCE“ CRÉMANT DE LOIRE BRUT, BLANC<br />

Das ist er: Der Wein des Jahres! 1. Platz – „Top 100 Weine des Jahres 2020“<br />

„Der Testsieger in der Kategorie ‚Traditionelle Flaschengärung Frankreich‘ ist<br />

Bouvets Excellence. Der Crémant-Botschafter der Loire!“ (Weinwirtschaft)<br />

Goldmedaillen im Guide Gilbert & Gaillard sowie beim<br />

Concours National des Crémants!<br />

FLO011300 „Excellence“ Crémant de Loire Brut, blanc 12,5% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

FLO011300P 12x „Excellence“ C. de L. Brut, blanc (11 + 1 Flasche gratis) statt 142,80 € nur 130,90 €<br />

Seriensieger in vielen Verkostungen ist diese Cuvée<br />

aus Chenin Blanc und Chardonnay. Ein sehr heller<br />

Strohfarbton strahlt im Glas, der etwas mehr Farbtiefe<br />

als der ‚Saphir’ zeigt, mit reichlich feinem<br />

Mousseux. Die Aromen sind anfangs sehr zurückhaltend,<br />

zeigen aber nach kurzer Zeit im Glas reine Noten<br />

von Zitrusfrüchten und gelbem Pfirsich. Es folgt<br />

ein ebenso eleganter Eindruck am Gaumen, der eine<br />

weiche, feinkörnige Kreidemineralität mit üppigen<br />

Kumquatund Mandarinenfrüchten kombiniert,<br />

die sich mit Pfirsichblättern und Bitterorangen<br />

in einen langen, markanten Abgang durchziehen.<br />

Das ist einfach sehr, sehr gut. Das Bukett ist ungewohnt<br />

feinfruchtig und subtil für einen prickelnden<br />

Wein dieser Kategorie. Am Gaumen durchaus rassig,<br />

der Nachhall ist intensiv, sanft cremig und fein unterlegt<br />

mit einer delikaten Mandelnote.–<br />

in seiner so genussfreundlichen<br />

Preisklasse überschäumend<br />

gut! Eine klare Kaufempfehlung<br />

für alle Liebhaber prickelnder Gewächse!<br />

Ab sofort bis 2025+.<br />

© ICOPTAIR/MORGANVIEW<br />

96 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Bouvet-Ladubay<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

„EXCELLENCE“ CRÉMANT DE LOIRE BRUT, ROSÉ<br />

Oberklasse-Rosé-Crémant zu einem begeisternden Preis!<br />

FLO011400 „Excellence“ Crémant de Loire Brut, rosé 12,5% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

FLO011400Z 12x „Excellence“ C. de L. Brut, rosé (11 + 1 Flasche gratis) statt 142,80 € nur 130,90 €<br />

Seit mehr als 150 Jahren steht das Haus Bouvet-Ladubay<br />

an der Spitze der Crémant-Erzeuger an der Loire.<br />

Dabei hat es das heute wieder von der Gründer-Familie<br />

geführte Haus nicht nur zur Meisterschaft bei<br />

den von Chenin Blanc dominierten Schaumweinen<br />

gebracht, sondern auch bei den Rosés aus Cabernet.<br />

Es ist allerdings gar nicht so leicht, aus den tanninstarken<br />

Rebsorten Cabernet Franc und Cabernet<br />

Sauvignon einen beschwingten und fruchtigen Wein<br />

zu erzeugen, wie es der Rosé „Excellence“ zweifelsohne<br />

ist. Doch, wie gesagt, Bouvet-Ladubay hat es zur<br />

Meisterschaft gebracht und liefert hier einen Crémant<br />

ab, dessen Preis- Genuss-Verhältnis immer wieder im<br />

positiven Sinne für Kopfschütteln sorgen dürfte. Wäre<br />

der Crémant 50 % teurer, könnte man sich immer<br />

noch freuen. Für aktuell 11,90 Euro aber ist er absolut<br />

konkurrenzlos, zumindest ist das unsere Meinung.<br />

Denn was Sie hier erwartet, ist ein Rosé in einem intensiven<br />

Lachston, der vom ersten Moment an seinen<br />

Charme versprüht. Getragen von einer feinen Perlage,<br />

duftet der Rosé Excellence nach frischen roten Beeren,<br />

vor allem nach roten Johannisbeeren, aber auch nach<br />

Himbeeren, ergänzt von Berberitzen und einem Hauch<br />

Grapefruit, weißem Tee und einer feinen Süße, die an<br />

Erdbeeren mit Schlagsahne erinnert. Am Gaumen<br />

dann wird diese charmante rote Frucht von einer frischen<br />

und spritzigen Säure getragen. Die Perlage ist<br />

markant und der Crémant frisch, hell und im vergleichsweise<br />

langen Finale voller Energie. Dass Loire-Spezialist<br />

und „Winedoctor“ Chris Kissack dafür 91 Punkte<br />

zückt, wundert uns nicht. Der Preis allerdings schon!<br />

Ab sofort bis 2024+.<br />

„SAPHIR“ SAUMUR BRUT, BLANC 2019<br />

Schafft es spielend, die Lebensgeister zu wecken!<br />

FLO010119 „Saphir“ Saumur Brut, blanc 2019 12,5% Vol. 15,93 €/l 11,95 €<br />

FLO010119P 12x „Saphir“ S. Brut, blanc 2019 (11 + 1 Flasche gratis) statt 143,40 € nur 131,45 €<br />

Es gibt wohl nur eine Region in Frankreich, die der<br />

Champagne mit ihren Schaumweinen von Weltruf<br />

Konkurrenz bieten kann: die Loire mit ihren schwungvollen<br />

Crémants. Unangefochtener Taktgeber in der<br />

dortigen Prickel-Branche ist die schon 1851 gegründete<br />

Weinkellerei Bouvet-Ladubay, deren handwerklich<br />

erzeugten Schaumweine in einem acht Kilometer<br />

langen, in den Tuffstein gehauenen Tunnelsystem in<br />

einem Vorort von Saumur reifen. Bouvet-Ladubay<br />

machte sich auch einen Namen als erster Exporteur<br />

von Saumur Brut, einer längst etablierten Marke. Anders<br />

als die exquisiten Champagner sind Crémants<br />

von der Loire für alle erschwinglich: Sie sind, wenn<br />

man so will, ein Luxus für jeden Tag und zu jedem<br />

Anlass. „Saphir“, eine Cuvée aus hauptsächlich Chenin<br />

Blanc und einem kleinen Anteil Chardonnay, wird<br />

nach traditioneller Methode hergestellt und funkelt<br />

zart goldfarben mit grünlichen Reflexen im Glas. Die<br />

Perlage ist fein und hält lange an, im fruchtigen und<br />

frischen Duft zeigen sich weiße Blüten, Apfelblüten,<br />

Apfel, weißer Pfirsich und Zitrusfrucht wie Pomelo,<br />

begleitet von frischem Hefegebäck, leicht gerösteter<br />

Haselnuss und auch Akazienhonig. Im Mund mit frischer,<br />

präsenter Säure, die den Gaumen in Bewegung<br />

bringt, saftig, animierend und auch mit fruchtigem<br />

Schmelz von gelber Frucht, Mirabelle und Stachelbeere.<br />

Brut, aber nicht am unteren Level von trocken, gut<br />

balanciert und ausgewogen. Feines, elegantes Mousseux,<br />

im Finish mit süßer Frucht, Apfel, Aprikose und<br />

kandierter Zitronenschale. Linear gebaut, mit Zug und<br />

einer besonderen Bestimmung: die Lebensgeister zu<br />

wecken und für gute Laune zu sorgen!<br />

Ab sofort bis 2024 und gerne ein Weißweinglas benutzen.<br />

97


FRANKREICH LOIRE<br />

Bouvet-Ladubay<br />

„150“ MÉTHODE TRADITIONNELLE BRUT, BLANC<br />

„Man sollte viel mehr Crémant trinken!“<br />

FLO010500 „150“ Méthode Traditionnelle Brut, blanc 12,5% Vol. 16,66 €/l 12,50 €<br />

FLO010500P 12x „150“ Méthode T. Brut, blanc (11 + 1 Flasche gratis) statt 150,00 € nur 137,50 €<br />

„Was wäre das Leben ohne sprudelnden Wein?“, diesen<br />

Satz hören wir öfters während unseren Verkostungen<br />

in Saarwellingen. Und es muss ja nicht immer<br />

Schampus sein, oft reicht schon ein feiner Crémant<br />

wie dieser hier, um in den belebenden Genuss der<br />

spritzigen und animierenden Vitalität der Schaumweine<br />

zu kommen.<br />

Traumhaft weich das Perlenspiel, das sich über die<br />

Zunge und den Gaumen hermacht, typisch Chardonnay<br />

im zartfruchtigen Aromenspiel. Reife Birne<br />

im Hintergrund, warmes Brioche ganz vorne. Weich<br />

im Mund, sanft, fast schüchtern tritt die Cuvée „150“<br />

auf, versucht, sich leise zu verhalten und kein Aufsehen<br />

zu erregen. Da ist Fülle auf der Zunge die aber<br />

niemals breit wird, da ist Druck am Gaumen, der sich<br />

aber leicht und elegant anfühlt. Wunderbar weiche<br />

und sanfte Bläschen sorgen für eine traumhaft wohlige<br />

Massage der Geschmacksknospen, es moussiert<br />

sehr fein, es prickelt leise und es fühlt sich ungemein<br />

sexy an. Das ist hoch seriöser Schaumwein, der sich<br />

nirgendwo verstecken muss, der es locker mit sogenannten<br />

„Prestige“- oder „Premium“-Schäumern<br />

aufnimmt. „Man sollte viel mehr Crémant trinken!“,<br />

diesen Satz flüstert uns eine gute Freundin immer<br />

wieder ins Ohr. Ganz unrecht hat sie damit nicht,<br />

soll heißen: Da liegt sie völlig richtig! Zumal eine<br />

richtig gute Schaumweinqualität auch richtig günstig<br />

sein und noch dazu richtig Spaß machen kann.<br />

Crémant und Loire: Die zwei gehören zusammen,<br />

dort weiß man, wie das geht mit den kleinen feinen<br />

Blasen. Diese stimmige Komposition aus unzähligen<br />

Komponenten (nun ja, 150 werden’s schon sein)<br />

lässt viele andere Blanc de Blancs alt oder zumindest<br />

recht mittlemäßig aussehen. Ein Juwel mit herrlich<br />

funkelnden Facetten!<br />

Ab sofort bis 2024+.<br />

„TRÉSOR“ SAUMUR BRUT, BLANC 2017<br />

Viel zu gut, um ihn wegzuschließen: Crémant aus Chenin Blanc<br />

und Chardonnay in Bestform!<br />

FLO010217 „Trésor“ Saumur Brut, blanc 2017 12,5% Vol. 22,53 €/l 16,90€<br />

FLO010217Z 12x „Trésor“ S. Brut, blanc 2017 (11 + 1 Flasche gratis) statt 202,80 € nur 185,90 €<br />

92 Punkte<br />

PARKER<br />

Weiße Früchte (Birne), etwas grüner Apfel, Weißblütiges<br />

und ganz verführerische Brioche-Noten, als ob<br />

eine französische Bäckerei hinter der nächsten Ecke<br />

liegt, verströmt verheißungsvoll das Bouquet. Ebenfalls<br />

riechbar ist als feine reife Note der bestens<br />

eingebundene Holzeinsatz. Der sorgt aber vor<br />

allem am Gaumen für einen veritablem Crémant<br />

von der Loire, dem zweitgrößten Schaumweingebiet<br />

in Frankreich. Und ja, das hat die Qualität,<br />

die das größte Gebiet, die Champagne hervorbringt<br />

– nur zu charmanteren Konditionen, so<br />

dass man sich die Frage des „richtigen“ Anlasses<br />

nicht stellen muss und der Trésor nicht hinter Weinkellertüren<br />

verschlossen bleibt, sondern sich ins Glas<br />

ergießt. Hier hat er eine prägnante, aber feinperlig<br />

zarte Perlage, das macht richtig Spaß! Zu jedem<br />

Zeitpunkt sind – bei allem Volumen und cremigeleganter<br />

Süffigkeit – dank des wunderbar präzisen<br />

Säurekicks Frische und Frucht gewährleistet. Ein<br />

herrlicher langer Nachhall verbleibt im Mund, der<br />

Crémant aber nicht sonderlich lange in der Flasche,<br />

so dass man sich für den nächsten „Trésor“ recht<br />

bald auf den Weg zum Kühlschrank (mit oder ohne<br />

Schließfach) wird aufmachen müssen. Warum dieser<br />

Crémant von Bouvet-Ladubay Seriensieger als bester<br />

französischer Crémant zu sein scheint, dürfte bei<br />

der hohen Qualität bei gleichzeitig hervorragendem<br />

Preis-Genuss-Verhältnis immer wieder aufs Neue beeindruckend,<br />

aber nicht weiter überraschend sein!<br />

Ab sofort und nicht nur zum Anstoßen, sondern auch<br />

als vorzüglicher Speisenbegleiter.<br />

GOLD! – MUNDUS VINI<br />

98 PINWAND no <strong>336</strong> | April 2022


Bouvet-Ladubay<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

„TRÉSOR“ SAUMUR BRUT, ROSÉ<br />

„Nimmt es mit jedem gutem Champagner auf.“ – Falstaff<br />

FLO010300 „Trésor“ Saumur Brut, rosé 12,5% Vol. 22,00 €/l 16,50 €<br />

FLO010300Z 12x „Trésor“ S. Brut, rosé (11 + 1 Flasche gratis) statt 198,00 € nur 181,50 €<br />

Die qualitative Ausnahme unter den französischen<br />

Rosé-Schaumweinen und offensichtlich auch bei<br />

unseren Kunden sehr beliebt. Reinsortig hergestellt<br />

aus Cabernet-Franc-Trauben fasziniert dieser rassige<br />

Sekt durch eine zartrosa Tönung, eine beeindruckende<br />

rotfruchtige Nase (Johannisbeeren, Himbeeren<br />

und zarte Erdbeeranklänge) und einen ausgewogenen<br />

Geschmack auf der Zunge mit einer delikaten<br />

Konzentration. Ein einmaliger, verrückter, fast anarchistischer<br />

Tropfen mit dem vollen, weinigen Körper<br />

eines Roten und der Lebendigkeit eines Weißen: die<br />

Quintessenz eines Rosés!<br />

Der Falstaff urteilt: „Mittleres Lachsrosa, Silberreflexe,<br />

zartes Mousseux. Feines, attraktives rotes<br />

Waldbeerkonfit, zart mit Mandarinenzesten unterlegt.<br />

Anklänge von Kirschen. Komplex, stoffig, seidige<br />

Textur, rote Fruchtnuancen, finessenreiche Säurestruktur,<br />

gute Länge, mineralischer Nachhall, lagerfähiger<br />

Stil, vielseitiger Speisenbegleiter. Nimmt es<br />

mit jedem gutem Champagner auf.“<br />

Stimmt zu 100 %!<br />

Ab sofort, gerne auch aus einem größerem<br />

Glas, bis 2024.<br />

91 Punkte<br />

PARKER<br />

99


BOUVET-LADUBAY-PRO-<br />

BOUVET-LADUBAY-PROBIER-<br />

BIER-PAKET (6 FLASCHEN)<br />

PAKET Die (6 ganze FLASCHEN)<br />

Vielschichtigkeit der hervorragenden<br />

Vielschichtigkeit Loire-Schaumweine der hervorragenden in einem<br />

Die ganze<br />

Loire-Schaumweine Paket! in einem Paket!<br />

FLO019900P FLO019900P Bouvet-Ladubay-Probier-Paket (6 Flaschen)<br />

(6 Flaschen) statt 81,60 € nur 76,00 €<br />

statt 81,60 € nur 76,00 €<br />

Der ganze Es Facettenreichtum wird Frühling! Meteorologisch der Loire in einem gesehen Paket: ist Sechs er<br />

verschiedene schon Top-Crémants seit dem 1. März aus präsent, dem Hause astronomischer<br />

Bouvet-Ladubay<br />

zum frühlingshaft Sicht fällt beschwingten die Tag-und-Nacht-Gleiche Kennenlernpreis! auf daen 20.<br />

des Monats. Wann immer Sie auf dieses Ereignis<br />

PROBIERPAKET anstoßen MIT möchten: JE EINER Ein FLASCHE: wunderbar erfrischender<br />

► „Excellence“ Schäumer blanc: sollte Bester nicht Crémant fehlen! des Und Jahres was 2021! böte sich<br />

► „Excellence“ mehr an, roséals unser perlendes Probierpaket zu einem<br />

► „Saphir“ geradezu 2019 frühlingshaft beschwingten Sparpreis?<br />

► Cuvée Sechs „150“ verschiedene Crémants aus dem Hause Bouvet-Ladubay<br />

blanc: 92 Parker-Punkte<br />

mit denen sich die wunderbare Leich-<br />

► „Trésor“<br />

► „Trésor“ tigkeit rosé: und 91 Parker-Punkte<br />

der ganze Facettenreichtum dieser hervorragenden<br />

Schaumweine von der Loire entdecken<br />

und genießen lässt!<br />

„EXCELLENCE“ CREMANT DE<br />

LOIRE BRUT, BLANC (12 FL.)<br />

Der Wein des Jahres! 1. Platz<br />

– „Top 100 Weine des Jahres 2021“<br />

„Der Testsieger in der Kategorie »Traditionelle<br />

Flaschengärung Frankreich« ist Bouvets<br />

Excellence. Der Crémant-Botschafter der Loire!“<br />

(Weinwirtschaft)<br />

FLO011300P 12x „Excellence“ C. de L. Brut, blanc<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 142,80 € nur 130,90 €


<strong>PINwand</strong> N° <strong>336</strong> Saarwellingen, im April 2022<br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Seehof – Rheinhessen<br />

* in Subskription, Lieferung September 2022<br />

DRH052021 „Seehof-Liter“ trocken, 2021<br />

6,95 €<br />

(Edition Pinard de Picard)<br />

DRH050721 Grüner Silvaner, 2021 (Edition Pinard de Picard) 7,40 €<br />

DRH051921 Weißburgunder, 2021<br />

7,80 €<br />

(Edition Pinard de Picard) PdP: Coup de Cœur<br />

DRH050121 Riesling trocken, 2021 (Edition Pinard de Picard) 7,95 €<br />

DRH052421 Grauer Burgunder, 2021 7,95 €<br />

DRH051121 Pinot Noir rosé, 2021 8,20 €<br />

DRH052621 Sauvignon Blanc, 2021 8,95 €<br />

DRH059921P Rebsorten-Paket 2021 (12 Fl.) statt 96,50 € nur 89,95 €<br />

DRH050221 Auxerrois „von den Kalkterrassen“, 2021 9,70 €<br />

DRH052321 „Same same but different“, 2021 9,95 €<br />

DRH051821 Morstein Weißer Burgunder „R“, 2021 * 17,90 €<br />

DRH051621 Westhofen Kirchspiel Riesling trocken, 2021 * 17,50 €<br />

DRH050421 Westhofen Steingrube Riesling trocken, 2021 * 22,00 €<br />

DRH051021 Westhofen Morstein „Alte Reben“ Riesl. tr., 2021 * 28,00 €<br />

DEUTSCHLAND | Seckinger – Pfalz<br />

DPF100621 Riesling „vom Löss“ trocken, 2021 8,50 €<br />

DPF100721 Grauburgunder „vom Kalkstein“, 2021 (BIO) 9,00 €<br />

DPF101120 Blanc R „Pure“, 2020 (BIO) 12,90 €<br />

DPF101320 Pinot Gris R „Pure“, 2020 (BIO) 14,90 €<br />

DPF101420 Phips Fizz Rosé (BIO) 15,90 €<br />

DPF100120 Ruppertsberg Reiterpfad Riesling trocken, 2020 27,90 €<br />

DPF100520 Deidesheim „1 Tal“ Riesling trocken, 2020 (BIO) 38,00 €<br />

DPF100220 Deidesheim Petershöhle Riesling tr., 2020 (BIO) 39,00 €<br />

DPF100420 Königsbach Ölberg Riesling trocken, 2020 (BIO) 42,50 €<br />

DPF100320 Deidesheim Kieselberg „Wurzelecht“ Riesling 47,00 €<br />

trocken, 2020 (BIO)<br />

DPF101820 Maikammer Kapellenberg Chardonnay, 2020 40,00 €<br />

DPF101920 Chardonnay „Linse“, 2020 (BIO) 40,00 €<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Theresa Breuer – Rheingau<br />

DRG040121 „GB Charm“ Riesling halbtrocken, 2021 12,00 €<br />

DRG041421 „GB Sauvage“ Riesling trocken, 2021 12,00 €<br />

DRG040221 „GB Gris“ Grauburgunder trocken, 2021 15,00 €<br />

DRG040320 Riesling Rüdesheim „Estate“, 2020 16,50 €<br />

DRG041320 Riesling Lorch „Estate“, 2020 Parker: 92+ P 16,50 €<br />

DRG040520 Riesling „Terra Montosa“, 2020 Suckling: 95 P 25,00 €<br />

DRG041520 Pfaffenwies Riesling trocken, 2020 Falstaff: 94 P 59,00 €<br />

DRG041219 Riesling Sekt Brut, 2019 16,00 €<br />

DRG040909 „Georg Breuer“ Sekt Brut, 2009 36,00 €<br />

ITALIEN | San Jacopo – Toskana<br />

* BIO<br />

ITO050120 „Quarto di Luna“ Chardonnay IGT Toscana,<br />

bianco 2020<br />

ITO050219 „Poggio ai Grilli“ DOCG Chianti Superiore,<br />

rosso 2019 *<br />

ITO050318 „Poggio ai Grilli“ DOCG Chianti Riserva,<br />

rosso 2018 *<br />

2 Gläser Gambero Rosso<br />

ITO050417 „Orma del Diavolo“ IGT Toscana, rosso 2017 *<br />

2 Gläser Gambero Rosso<br />

ITALIEN | Ampeleia – Maremma<br />

ITO010520 „Rosato di Ampeleia“ IGT Toscana, rosato 2020<br />

Kennenlernofferte: statt 15,95 € nur<br />

13,95 €<br />

8,95 €<br />

15,95 €<br />

24,90 €<br />

alle BIO<br />

14,90 €<br />

ITO010321 „Unlitro“ IGT Toscana, rosso 2021 1L 12,80 €<br />

ITO010120 „Kepos“ IGT Toscana, rosso 2020 15,95 €<br />

ITO010218 „Ampeleia“ IGT Toscana, rosso 2018 29,95 €<br />

FRANKREICH | Aires Hautes – Minervois<br />

* BIO<br />

FLA020319 „Tradition“ Minervois, rouge 2019 6,95 €<br />

FLA020518 „Réserve“ Minervois-La-Livinière, rouge 2018<br />

Vinum: 18,5 P & Best Buy!<br />

9,95 €<br />

FLA020819 „Chrysope“ Minervois, rouge 2019 * 9,95 €<br />

FLA021019 „Les Catherines“ Vin de France, rouge 2019 * 10,90 €<br />

FLA020918 „Orycte“ Minervois-La-Livinière, rouge 2018 * 12,90 €<br />

FLA020617 „Clos de l’Escandil“ Minervois-La-Livinière, 22,50 €<br />

rouge 2017<br />

Dunnuck: 93–95 P


<strong>PINwand</strong> N° <strong>336</strong><br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Tariquet – Gascogne<br />

Name / Firma<br />

Kunden-Nr. (falls zur Hand)<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

FSW039921P Kennenlernpaket 2021 (12 Fl.) statt 76,90 € nur 69,95 €<br />

FSW031021 „Rosé de Pressée“ IGP Côtes de Gascogne, 2021 5,95 €<br />

FSW031021M „Rosé de Pressée“ IGP CdG 2021 MAGNUM 11,90 €<br />

FSW031621 Marselan IGP Côtes de Gascogne, rosé 2021 7,40 €<br />

FSW031621P 12x Marselan IGP Côtes de Gascogne, rosé 2021 81,40 €<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 88,80 € nur<br />

FSW030121 „Classic“ IGP Côtes de Gascogne, blanc 2021 5,60 €<br />

FSW030121P 12x „Classic“ IGP Côtes de Gascogne, blanc 2021 61,60 €<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 67,20 € nur<br />

FSW030221 Sauvignon Blanc IGP C. de Gascogne, blanc 2021 6,95 €<br />

FSW030221P 12x Sauvignon Blanc IGP CdG, blanc 2021 76,45 €<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 83,40 € nur<br />

FSW031121 Chenin – Chardonnay IGP CdG, blanc 2021 6,95 €<br />

FSW031121P 12x Chenin – Chardonnay IGP CdG, blanc 2021 76,45 €<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 83,40 € nur<br />

FSW030321 „Coté“ IGP Côtes de Gascogne, blanc 2021 9,50 €<br />

FSW031220 „Réserve“ IGT Côtes de Gascogne, blanc 2020 8,50 €<br />

FSW030419 „Tête de Cuvée“ Chardonnay<br />

12,90 €<br />

IGP Côtes de Gascogne, blanc 2019<br />

FSW031321 „Premières Grives“<br />

9,95 €<br />

IGP Côtes de Gascognee, blanc 2021<br />

FSW031418 „Dernières Grives“<br />

18,95 €<br />

IGP Côtes de Gascognee, blanc 2018<br />

FRANKREICH | Triennes – Provence<br />

* BIO<br />

FPR020521 „Rosé“ IGP Méditerranée, rosé 2021 9,99 €<br />

FPR020521M „Rosé“ IGP Méditerranée, rosé 2021 MAGNUM 20,90 €<br />

FPR020120 „Les Auréliens“ IGP Méditerranée, blanc 2020 * 11,50 €<br />

FPR020620 Viognier „Sainte Fleur“ IGP Méd., blanc. 2020 * 14,95 €<br />

FPR020218 „Les Auréliens“ IGP Méditerranée, rouge 2018 * 11,50 €<br />

FPR020319 Merlot IGP Méditerranée, rouge 2019 11,50 €<br />

FPR020418 „Saint-Auguste“ IGP Méditerranée, rouge 2018 * 14,95 €<br />

FRANKREICH | Tour des Gendres – Bergerac<br />

alle BIO<br />

FSW040320 „Cuvée des Conti“ Bergerac Sec, blanc 2020 9,95 €<br />

FSW041520 „Conti-Ne Périgourdine“ Bergerac Sec, bl. 2020 17,50 €<br />

FSW040420 „Moulin des Dames“ Bergerac Sec, blanc 2020 21,00 €<br />

FSW040718 „Anthologia“ Bergerac Sec, blanc 2018 39,90 €<br />

FSW040518 „La Gloire de mon Père“ C. de Bergerac, rouge 2018 13,90 €<br />

FSW041418 „Les Anciens Francs“ Côtes de Bergerac, 24,90 €<br />

rouge 2018 RvF: 16,5 P, PdP: Coup de Cœur<br />

FSW040119 „Les Gendres“ Côtes de Bergerac, rouge 2019 25,00 €<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Bouvet-Ladubay – Loire<br />

FLO019900P Probier-Paket (6 Flaschen) statt 81,60 € nur 76,00 €<br />

FLO011500 „Brut de Loire“ Saumur Brut, blanc 10,90 €<br />

12x „Brut de Loire“ Saumur Brut, blanc<br />

FLO011500P 119,90 €<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 130,80 € nur<br />

FLO011300<br />

FLO011300P<br />

„Excellence“ Cremant de Loire Brut, blanc<br />

Weinwirtschaft: Platz 1 – Crémant des Jahres 2021<br />

12x „Excellence“ Cremant de Loire Brut, blanc<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 142,80 € nur<br />

11,90 €<br />

130,90 €<br />

FLO011400 „Excellence“ Crémant de Loire Brut, rosé 11,90 €<br />

FLO011400Z 12x „Excellence“ Crémant de Loire Brut, rosé 130,90 €<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 142,80 € nur<br />

FLO010119 „Saphir“ Saumur Brut, blanc 2019 11,95 €<br />

FLO010119P 12x „Saphir“ Saumur Brut, blanc 2019<br />

131,45 €<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 143,40 € nur<br />

FLO010500 Cuvée „150“ Méthode Traditionnelle Brut, blanc 12,50 €<br />

FLO010500P 12x Cuvée „150“ Méthode Traditionnelle Brut, blanc 137,50 €<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 150,00 € nur<br />

FLO010217 „Trésor“ Saumur Brut, blanc 2017 Parker: 92 P 16,90 €<br />

FLO010217Z 12x „Trésor“ Saumur Brut, blanc 2017<br />

185,90 €<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 202,80 € nur<br />

FLO010300 „Trésor“ Saumur Brut, rosé Parker: 91 P 16,50 €<br />

FLO010300Z 12x „Trésor“ Saumur Brut, rosé<br />

(11+1 Flasche gratis) statt 198,00 € nur<br />

181,50 €<br />

FRANKREICH | Voillot – Burgund<br />

FBU120220 Bourgogne Pinot Noir „Vieilles Vignes“, 2020 24,00 €<br />

FBU120320 Volnay „Vieilles Vignes“, rouge 2020 39,95 €<br />

FBU120420 Pommard „Vieilles Vignes“, 2020 PdP: Coup de Cœur 42,00 €<br />

FBU120120 Volnay 1er Cru „Les Fremiets“, rouge 2020 69,95 €<br />

FBU120620 Volnay 1er Cru „Les Champans“, rouge 2020 72,00 €<br />

FBU120720 Volnay 1er Cru „Les Caillerets“, rouge 2020 76,00 €<br />

FBU120920 Pommard 1er Cru „Les Pèzerolles“, rouge 2020 89,90 €<br />

FBU120820 Pommard 1er Cru „Les Rugiens“, rouge 2020 95,00 €<br />

FBU121020 Pommard 1er Cru „Les Epenots“, rouge 2020 95,00 €<br />

SPANIEN | Iria Otero – Rías Baixas, Ribeiro, Ribeira Sacra<br />

SBX010620 „SAL“ Albariño DO Rías Baixas, blanco 2020 14,95 €<br />

SRB010120 „A Seara“ DO Ribeiro, blanco 2020 21,00 €<br />

SBX010118 „Sacabeira“ DO Rías Baixas, blanco 2018 24,00 €<br />

SRB010719 „11th house“ DO Ribeira Sacra, blanco (2019) 27,00 €<br />

SRB010519 „Cosco“, blanco 2019 29,00 €<br />

SRB010319 „Alebub“ DO Ribeiro, blanco 2019 35,00 €<br />

SRB010219 „A Seara“ Castes Tintas DO Ribeiro, tinto 2019 21,00 €<br />

SRB010418 „Teixugo“ Vino de España, tinto (2018) Parker: 92 P 29,00 €<br />

SPANIEN | López de Heredia – Rioja<br />

SRI040113 „Viña Cubillo“ Crianza DOCa Rioja, tinto 2013<br />

Suckling: 93 P<br />

SRI040210 „Viña Bosconia“ Reserva DOCa Rioja, tinto 2010<br />

Suckling: 95 P<br />

SRI040710 „Viña Tondonia“ Reserva DOCa Rioja, tinto 2010<br />

Atkin: 94 P, PdP: Coup de Cœur<br />

14,95 €<br />

24,90 €<br />

35,00 €<br />

SRI040710H „Viña Tondonia“ Reserva 2010 (0,375l) 19,95 €<br />

SRI040710M „Viña Tondonia“ Reserva 2010 MAGNUM 69,95 €<br />

SRI049901P „R. López de Heredia“-Raritäten-Paket 259,90 €<br />

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Frei Haus ab 95,00 € oder 12 Flaschen (Wein, Spirituosen, Olivenöl). Unterhalb der<br />

Frei-Haus-Grenze erheben wir eine Versandkostenpauschale in Höhe von 6,50 €.<br />

Versandkosten ins Ausland auf Anfrage oder einzusehen unter www.pinard.de<br />

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Kreditkartennummer Gültig bis Prüfziffer<br />

Widerrufsrecht: Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der<br />

Beförderer ist, die letzte Ware einer einheitlichen Bestellung in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (Pinard de Picard GmbH & Co.KG, Alfred-Nobel-Allee 28, 66793 Saarwellingen,<br />

Tel.: 06838/97950-0, Fax:-30, E-Mail: info@pinard.de) mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen können Sie unter<br />

https://www.pinard-de-picard.de/geschaeftsbedingungen.html einsehen. Unsere Datenschutzerklärung finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/datenschutz.html. Gerne können Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

sowie die Datenschutzerklärung auch in schriftlicher Form bei uns anfordern. Allgemeine Informationen über den Umfang der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten und über Ihre Datenschutzrechte<br />

finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/190111_Informationspflicht_Datenerhebung_V1.10.pdf

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