TRENDYone | Das Magazin – Augsburg – April 2022
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M10 Familie<br />
Rasenmäher-Eltern<br />
Die neue Generation der Helikopter-Eltern<br />
Die Schublade. Immer gern gesehen bei Eltern. So herrlich lassen sich<br />
die unterschiedlichen Erziehungsformen der Altvorderen einsortieren.<br />
Was wären wir ohne das Schubladendenken. Sympathisanten<br />
dieses im Geiste entstehende Verstauungskonstruktes werden jubilieren,<br />
denn es erstreckt sich eine neue Schublade am Horizont: die Schublade der<br />
Rasenmäher-Eltern. Aber was genau macht diese Art des Elternseins aus?<br />
Gibt es Verwandtschaft bei den Helikoptern? Was sich zunächst amüsant<br />
lesen lässt, kann bei Kindern Folgen verursachen, die sie im späteren Leben<br />
begleiten werden. Was es für Sie und Ihre Kinder bedeutet, sich in dieser<br />
Schublade wiederzufinden, lesen Sie hier.<br />
Definition von „Rasenmäher-Eltern“<br />
Immer häufiger greifen Eltern in das<br />
Spiel oder die sozialen Begegnungen<br />
ihrer Kinder ein. Sie entfernen potentielle<br />
Hindernisse, bevor ihr Kind<br />
darüber stolpern könnte und ebnen<br />
ihnen den Weg.<br />
Diese neue Generation von Eltern<br />
bezeichnen Experten als “Rasenmäher-Eltern”.<br />
Sie gehören <strong>–</strong><br />
wenn man so möchte <strong>–</strong> zur Familie<br />
der “Helikopter-Eltern”. Dieser<br />
Begriff ist den meisten mittlerweile<br />
geläufig und beschreibt Eltern,<br />
die überfürsorglich mit ihren Kindern<br />
umgehen und sinnbildlich wie ein Helikopter<br />
über ihrem Nachwuchs schweben,<br />
um potenzielle Gefahren rechtzeitig<br />
zu erkennen und sie vor ihnen zu<br />
schützen.<br />
VOR FRUST BEWAHRTE<br />
KINDER WERDEN VOR<br />
ALLEM EINS: FRUSTRIERT<br />
So auch das Konzept der Rasenmäher-<br />
Eltern: sie versuchen ihr Möglichstes,<br />
um ihr Kind vor Rückschlägen, Auseinandersetzungen<br />
oder Misserfolgen<br />
zu bewahren. Anstatt Kinder auf Herausforderungen<br />
und Widrigkeiten vorzubereiten,<br />
mäht die Elternschaft Hindernisse<br />
regelrecht nieder, sodass ihre<br />
Kinder sie noch nicht einmal im Ansatz<br />
zu spüren bekommen.<br />
Warum ist dieser Erziehungsstil<br />
problematisch?<br />
Niemand weiß, wie weit er bei einer<br />
Hürde Anlauf nehmen muss, wenn er<br />
noch niemals über eine gesprungen ist.<br />
Ziehen wir Kinder groß, die nur wenige<br />
Auseinandersetzungen erlebt haben,<br />
erschaffen wir eine Generation, die<br />
nicht weiß, was sie tun soll, wenn sie<br />
tatsächlich mal auf ein Hindernis stößt.<br />
Wir bekommen durch das Abhalten<br />
von Widrigkeiten keine glücklicheren<br />
Kinder, sondern ziehen eine Generation<br />
heran, die beim bloßen Gedanken<br />
an einen Misserfolg in Panik ausbricht.<br />
<strong>Das</strong> Überbehüten kann demnach großen<br />
Schaden anrichten. Denn<br />
laut eines australischen Psychologen<br />
nehmen Eltern Ihre Kinder<br />
dadurch als hilflose Wesen dar,<br />
die nichts selbstständig schaffen.<br />
Gerade Erfahrungen wie auf Bäume<br />
klettern, Streit austragen oder<br />
den Schulweg eigens meistern<br />
sind elementar für eine gesunde<br />
Entwicklung.<br />
Welche kindlichen Entwicklungsfolgen<br />
ergeben sich daraus?<br />
Kinder von überbehütenden Eltern entwickeln<br />
keine Motivation und keinen<br />
eigenen Antrieb. Denn sie kennen nur<br />
den Weg, der für sie bereits vorbereitet