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Lagerhaus Axams | Magazin Leben am Land 02

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Garten & Beet<br />

Oft sind öffentliche Grünflächen<br />

und Gärten so gestaltet,<br />

dass sie für uns<br />

Menschen attraktiv wirken.<br />

Häufig ist es dann so, dass sie für Insekten<br />

wenig interessant sind. Zum<br />

Glück gibt es seit einigen Jahren ein<br />

gesellschaftliches Umdenken und bienenfreundliche<br />

Pflanzen, Nützlingshotels<br />

und biologischer Pflanzenschutz<br />

finden hohen Anklang.<br />

und schlüpfen im Frühjahr. Unter dem<br />

Motto „den Garten winterfest machen“<br />

oder „Herbstputz“ zerstören viele Gartenbesitzer<br />

oft unbewusst unzählige<br />

Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten.<br />

Nicht nur Wildbienen und<br />

andere Insekten sind davon betroffen,<br />

auch kleine Wildtiere wie Igel, Eichhörnchen<br />

und Co. finden dadurch<br />

schlechter einen geeigneten Überwinterungsplatz.<br />

Info<br />

Garten & Beet<br />

Bienenfreundlicher<br />

Garten<br />

Großzügiges Angebot schaffen<br />

Um Bienen von Frühling bis Herbst ein<br />

Nahrungsangebot zu bieten, sollten Sie<br />

die unterschiedlichen Blühzeiten berücksichtigen.<br />

Sie können schon zeitig<br />

im Frühjahr ein reichhaltiges Buffet<br />

durch Zwiebelpflanzen bieten, denn<br />

viele Insektenarten sind schon zeitig<br />

im Jahr unterwegs. Hummeln fliegen<br />

deutlich früher – auch bei kühlem und<br />

feuchtem Wetter – als ihre Honig produzierenden<br />

Verwandten. Mit Krokus,<br />

Winterling und einigen Tulpen decken<br />

Sie Ihre Frühlingssehnsucht und<br />

gleichzeitig den Tisch für viele frühfliegende<br />

Insekten. Ein Staudenbeet<br />

kann zwischen März und Oktober<br />

durchgehend eine wertvolle Nahrungsquelle<br />

für Insekten darstellen. Besonders<br />

empfehlenswert sind Wildstauden.<br />

Wenn Sie Ihre Gemüse- und Kräuterpflanzen<br />

über den Herbst hinaus<br />

blühen lassen, stellen diese eine weitere<br />

bedeuts<strong>am</strong>e und einfache Nahrungsquelle<br />

dar. Besonders wichtig ist,<br />

dass Sie die verblühten Blütenstände<br />

im Herbst nicht zurückschneiden. Einige<br />

Bienenarten nutzen sie als Nistoder<br />

Schlafplatz. Verschiedene Larven<br />

überwintern in den hohlen Stängeln<br />

Auf die richtige Blüte kommt es an<br />

Gefüllte Blüten bieten Bienen und anderen<br />

Insekten kaum Nahrung, da die<br />

Staubgefäße zu Blütenblättern umgewandelt<br />

worden sind. In diesen finden<br />

Insekten keinen Pollen oder Nektar<br />

mehr. Während sich eine Honigbiene<br />

mit vielen Blüten zufrieden gibt, sind<br />

Wildbienen auf ganz spezielle Blüten<br />

angewiesen. Honigbienen haben auch<br />

noch den großen Vorteil, dass sich der<br />

Imker um ihre Gesundheit sorgt und<br />

eingreifen kann. Während sie in großer<br />

Zahl in einem Volk leben, sind<br />

Wildbienen Einzelgänger. Sie produzieren<br />

keinen Honig und brauchen<br />

kleine Brutk<strong>am</strong>mern in Hohlräumen<br />

oder im Boden für ihren Nachwuchs.<br />

Außerdem reagieren sie sehr sensibel<br />

auf Umweltveränderungen. Chemische<br />

Pflanzenschutzmittel sollten daher<br />

im Hausgarten tabu sein. Der<br />

Flugradius einer Wildbiene ist klein<br />

und es wäre günstig, Nistmöglichkeiten<br />

und Nahrungspflanzen möglichst<br />

nahe beieinander zu platzieren. Sinnvoll<br />

ist es, zuerst herauszufinden, welche<br />

Insekten Ihren Garten besuchen<br />

und dann gezielt das Angebot auf<br />

diese Arten anzupassen. £<br />

Insekten mit Pflanzen<br />

eine Nahrung bieten<br />

Blumenbeet: Schafgarbe, Akelei,<br />

Lavendel, Lupine, Ziersalbei,<br />

Astern, ungefüllte Dahliensorten<br />

Bäume und Sträucher: Schlehe,<br />

Pfaffenhütchen, Kornelkirsche,<br />

Weißdorn, Stachelbeere, Himbeere,<br />

Brombeere, Johannisbeere, Wilder<br />

Wein, Efeu, ungefüllte Kletterrosen<br />

Gemüsebeet: Kleearten, Borretsch,<br />

Ringelblumen, Kürbisgewächse,<br />

Zwiebeln, Kohl, Möhren, Gewürzkräuter<br />

Balkon: Goldlack, Kapuzinerkresse,<br />

Verbene, Männertreu, Wandelröschen,<br />

Löwenmäulchen<br />

Kräuter: Salbei, Rosmarin,<br />

Lavendel, Pfefferminze, Thymian<br />

Schlaraffenland für Bienen<br />

Nicht jede Blüte enthält ausreichend<br />

Nektar und Pollen. Wenn Sie Bienen und<br />

andere Insekten eine Nahrungsquelle<br />

bieten wollen, sollten Sie zu ungefüllten<br />

Blüten greifen oder Sie lassen sich beim<br />

Kauf dazu beraten.<br />

Ohne die bestäubende Hilfe von Honig- und Wildbienen<br />

sowie vielen anderen Insekten könnten wir in unseren<br />

Gärten weder Obst noch Gemüse ernten oder bunte<br />

Blumen bewundern. Was wir für den Erhalt der<br />

nützlichen Flieger tun können, verraten wir Ihnen gerne.<br />

Text: Alexandra Pickner<br />

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<strong>Lagerhaus</strong><br />

Fürs <strong>Leben</strong> <strong>am</strong> <strong>Land</strong> 13

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