Der Deutsche Werberat – eine Erfolgsstory für die Ethik in ... - ethos
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Markus Niederastroth: <strong>Der</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Werberat</strong> <strong>–</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>Erfolgsstory</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Ethik</strong> <strong>in</strong> der Werbung? 17<br />
Hrsg. v. Thomas Retzmann / Tilman Grammes<br />
M 6 14 Fälle vor dem <strong>Deutsche</strong>n <strong>Werberat</strong> <strong>–</strong> zu beanstanden oder nicht?<br />
A) Frauendiskrim<strong>in</strong>ierung, ja oder ne<strong>in</strong>?<br />
1) E<strong>in</strong> Hersteller <strong>in</strong>dividueller Fahrzeuge<strong>in</strong>richtungen warb <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Anzeige mit der Abbildung <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s nur mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m BH<br />
bekleideten Busens. Darunter stand der Werbetext: »Frauen wissen, was Ladungssicherung bedeutet!« Die Beschwerdeführer<strong>in</strong><br />
kritisierte <strong>die</strong> Werbung als sexistisch: <strong>Der</strong> Vergleich von Ladungssicherheit mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Frauen-BH samt Abbildung<br />
sei diskrim<strong>in</strong>ierend und reduziere Frauen auf <strong>e<strong>in</strong>e</strong> re<strong>in</strong> sexuelle Funktion.<br />
o ja<br />
o ne<strong>in</strong><br />
Begründung:<br />
2) In Anzeigen warb e<strong>in</strong> Haushaltsgerätehersteller mit der Abbildung <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r sich räkelnden, mit weißer Unterwäsche bekleideten<br />
Frau sowie e<strong>in</strong>igen der beworbenen Haushaltsgeräte. <strong>Der</strong> dazu gehörige Werbetext lautete: »Frauen mögen es,<br />
sich <strong>in</strong> Weiß zu kleiden. Genauso wie alle anderen Haushaltsgeräte«.<br />
o ja<br />
o ne<strong>in</strong><br />
Begründung:<br />
B) Diskrim<strong>in</strong>ierung von Personengruppen, ja oder ne<strong>in</strong>?<br />
3) E<strong>in</strong> Milchgetränkehersteller warb mit dem Slogan »Vorsicht Suchtgefahr« <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Schokoladenmilchgetränk. <strong>Der</strong> Beschwerdeführer<br />
empfand das als Schlag <strong>in</strong>s Gesicht <strong>für</strong> alle Suchtkranken und als Beleidigung <strong>die</strong>ser Menschen.<br />
o ja<br />
o ne<strong>in</strong><br />
Begründung:<br />
4) In s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Prospekt warb e<strong>in</strong> Möbelhersteller mit dem Slogan „Wir nehmen Ihre ‚Alte‘ <strong>in</strong> Zahlung und schicken sie <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Wüste“ <strong>für</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong> E<strong>in</strong>tauschaktion gebrauchter Möbel gegen neue. Groß abgebildet war <strong>in</strong> dem Prospekt <strong>e<strong>in</strong>e</strong> ältere Dame<br />
neben <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Sitzgarnitur. Die Beschwerdeführer<strong>in</strong> sah <strong>in</strong> Wortwahl und Abbildung <strong>die</strong> Diskrim<strong>in</strong>ierung älterer Menschen<br />
und <strong>die</strong> Diskrim<strong>in</strong>ierung von Frauen.<br />
o ja<br />
o ne<strong>in</strong><br />
Begründung:<br />
C) Nachahmungsgefahr gefährlichen Verhaltens, ja oder ne<strong>in</strong>?<br />
5) E<strong>in</strong> Kfz-Hersteller warb <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Werbeprospekt <strong>für</strong> e<strong>in</strong> neues Fahrzeugmodell mit dem Slogan: »Perfekt <strong>für</strong> Verfolgungsjagden«.<br />
o ja<br />
o ne<strong>in</strong><br />
Begründung:<br />
6) In <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m TV-Spot saß e<strong>in</strong> Junge <strong>in</strong> der Badewanne und schaute fern. <strong>Der</strong> TV-Apparat war auf <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Bord direkt über<br />
der mit Wasser gefüllten Wanne platziert. <strong>Der</strong> Beschwerdeführer sah <strong>in</strong> der Situation des elektrischen Geräts <strong>in</strong> der Nähe<br />
des Wassers <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Gefahr <strong>für</strong> den badenden Jungen und auch <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Nachahmungsgefahr gegeben.<br />
o ja<br />
o ne<strong>in</strong><br />
Begründung:<br />
D) Gefährdung von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen, ja oder ne<strong>in</strong>?<br />
7) E<strong>in</strong> Hersteller von Körperpflegemitteln zeigte <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Fernsehspot mehrere junge Mädchen <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Geisterbahn, <strong>in</strong><br />
der verschiedene Horrorvorstellungen der Mädchen durch lebensgroße Marionetten <strong>in</strong>s Bild gesetzt wurden. Neben <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />
scheltenden Klassenlehrer<strong>in</strong> und <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m hämischen kl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Bruder, der über den Inhalt der schwesterlichen Mails berichtet,<br />
wurde auch <strong>e<strong>in</strong>e</strong> „Vater-Marionette“ gezeigt, <strong>die</strong> im heimischen Wohnzimmer auf <strong>die</strong> Tochter zugeht und fragt: „Lust<br />
auf <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Tanz mit Papi?“ <strong>Der</strong> Beschwerdeführer sah <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Werbespot <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Anspielung auf sexuellen Missbrauch von<br />
K<strong>in</strong>dern.<br />
o ja<br />
o ne<strong>in</strong><br />
Begründung:<br />
8) In <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Hörfunkspot bewarb e<strong>in</strong> Fernsehsender den Start s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>r neuen Krimiserie mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r verfremdeten Version des<br />
K<strong>in</strong>derlieds »Schlaf, K<strong>in</strong>dle<strong>in</strong> schlaf«, das unter anderem <strong>die</strong> Textzeile enthielt »Mann hat Frau umgebracht«. Nach Ansicht<br />
des Beschwerdeführers sei <strong>die</strong>ser Hörfunkspot <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der verstörend. Aufgrund der ihnen bekannten Melo<strong>die</strong> würden<br />
sie genau h<strong>in</strong>hören, um dann mit brutalen Geschehnissen konfrontiert zu werden, <strong>die</strong> sie nicht e<strong>in</strong>ordnen könnten.<br />
o ja<br />
o ne<strong>in</strong><br />
Begründung:<br />
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