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Der Deutsche Werberat – eine Erfolgsstory für die Ethik in ... - ethos

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Markus Niederastroth: <strong>Der</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Werberat</strong> <strong>–</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>Erfolgsstory</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Ethik</strong> <strong>in</strong> der Werbung? 7<br />

Hrsg. v. Thomas Retzmann / Tilman Grammes<br />

Abb 1: Die Stellung des <strong>Deutsche</strong>n <strong>Werberat</strong>s zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Staat<br />

Quelle: eigene Darstellung <strong>in</strong> Anlehnung an Retzmann 2006: 298.<br />

Unterrichtsplanung: Vom Marktteilnehmer zum <strong>in</strong>tervenierenden Bürger<br />

▶ INTENTIONEN. Ziel <strong>die</strong>ser Unterrichtsreihe ist es, <strong>die</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler dazu anzuregen und<br />

zu befähigen, Werbung <strong>in</strong>haltlich zu h<strong>in</strong>terfragen, sich mit den dort vermittelten Werten kritisch<br />

ause<strong>in</strong>anderzusetzen und sich <strong>in</strong> letzter Konsequenz aus der Perspektive <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s mündigen Bürgers <strong>für</strong><br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Werbung e<strong>in</strong>zusetzen, <strong>die</strong> allgem<strong>e<strong>in</strong>e</strong>n ethischen Maßstäben gerecht wird (vgl. DeGöB 2004: 5<br />

ff. oder auch GPJE 2004: 13 ff.).<br />

▶ ANALYSE. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich <strong>die</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler bislang nur<br />

aus der Sicht <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s Marktteilnehmers mit der Werbung beschäftigt haben. Sie verfügen im Umgang<br />

mit <strong>die</strong>ser über verfestigte E<strong>in</strong>sichten und e<strong>in</strong>geübte Verhaltensmuster, deren Praxistauglichkeit sich<br />

<strong>für</strong> sie im Laufe der Zeit erwiesen hat. Die Frage, ob sie mit dem E<strong>in</strong>fluss, den <strong>die</strong> Werbung auf <strong>die</strong><br />

Gesellschaft ausübt, immer e<strong>in</strong>verstanden waren, hat bei der Entscheidung h<strong>in</strong>sichtlich ihres<br />

Umgangs mit der Werbung erfahrungsgemäß kaum Gewicht.<br />

So wissen sie beispielsweise, dass sie sich dem E<strong>in</strong>fluss der Werbung kaum entziehen können. Durch<br />

Me<strong>die</strong>nabst<strong>in</strong>enz könnten sie <strong>die</strong> Werbeflut zwar m<strong>in</strong>imieren, doch welche Schüler<strong>in</strong> und welcher Schüler<br />

möchte schon auf Fernsehen, Radio, Pr<strong>in</strong>tme<strong>die</strong>n und Internet verzichten? Spätestens, wenn <strong>die</strong> Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler über <strong>die</strong> monetären Konsequenzen nachdenken, f<strong>in</strong>den <strong>die</strong> meisten von ihnen e<strong>in</strong> klares »Ja« zur<br />

Werbung. Müssten sie andernfalls doch beispielsweise den Empfang der privaten Fernsehsender oder den<br />

Besuch werbef<strong>in</strong>anzierter Internetportale bezahlen. Darüber h<strong>in</strong>aus wären ihre Liebl<strong>in</strong>gszeitschriften wesentlich<br />

teurer.<br />

Außerdem freut es manche Schüler<strong>in</strong> und manchen Schüler bestimmt auch, dass <strong>die</strong> Werbung ihn bei der Suche<br />

nach den aktuellen Trends unterstützt. Mancher f<strong>in</strong>det es schön, dass kahle Häuserwände mit bunten Bildern<br />

geschmückt werden. Und mancher hat sogar Spaß daran, Werbespots aktiv zu schauen. Andere Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler h<strong>in</strong>gegen ärgern sich über <strong>die</strong> Unterbrechung <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s Spielfilms, das Pop-Up, das den Seitenaufbau<br />

verlangsamt, oder <strong>die</strong> Reklamezettel, <strong>die</strong> immer wieder den Briefkasten verstopfen. Aber ganz gleich, ob <strong>die</strong><br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>die</strong> Werbung lustvoll konsumieren oder e<strong>in</strong>fach nur ignorieren, wegwerfen oder<br />

wegklicken, sie haben ihren eigenen Modus Vivendi bereits gefunden. Und der hat sich im Laufe der Zeit<br />

bewährt.<br />

© <strong>ethos</strong>-Projekt 2009 www.<strong>ethos</strong>-wirtschaft.de

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