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EWKD 22-15

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16. April 20<strong>22</strong> Regional<br />

5<br />

Saisonstart<br />

verzögert sich<br />

CUXHAVEN re ∙ Der zu<br />

Ostern geplante Saisonstart<br />

von MS „Nordlicht“ im Helgolandverkehr<br />

verzögert<br />

sich. Aufgrund von Corona-bedingten<br />

Lieferengpässen<br />

konnten die Werftarbeiten<br />

an der Weser nicht<br />

wie geplant abgeschlossen<br />

werden. Das Schnellschiff<br />

erhält eine komplette Salonerneuerung<br />

und ein<br />

Motion-Damp-System, um<br />

zukünftig noch mehr Gästekomfort<br />

zu bieten. „Wir<br />

sind optimistisch, dass wir<br />

am Freitag, <strong>22</strong>. April, unseren<br />

Fahrplan aufnehmen<br />

können“, erklärt Cassen<br />

Eils-Geschäftsführer Peter<br />

Eesmann. Die Reederei<br />

bedauert die Unannehmlichkeiten<br />

für die Gäste<br />

und bittet sich alternativ<br />

auf Fahrten mit MS „Helgoland“<br />

einzustellen. Die<br />

Fähre fährt um 10.30 Uhr ab<br />

Cuxhaven Fährhafen und<br />

um 16 Uhr ab Helgoland<br />

Hafen. Für gebuchte Gäste<br />

ist eine Umbuchung nicht<br />

erforderlich, Fahrscheine<br />

werden entsprechend akzeptiert.<br />

Lediglich gebuchte<br />

Gepäckstücke werden nicht<br />

automatisch abgeholt.<br />

Raser gestoppt -<br />

Zeugen gesucht<br />

CUXHAVEN re ∙ Am Dienstagmittag<br />

befuhr ein 24-jähriger<br />

Cuxhavener gegen 12<br />

Uhr mit seinem hoch motorisierten<br />

grauen Mercedes-<br />

Benz die B 73 von Cuxhaven<br />

in Richtung Otterndorf. Im<br />

Bereich Altenbruch und im<br />

weiteren Verlauf Richtung<br />

Otterndorf überholte er<br />

mehrfach trotz durchgezogener<br />

Linie und im Überholverbot.<br />

Während der<br />

Fahrt erreichte der Wagen<br />

mehrfach Geschwindigkeiten<br />

von über 160 km/h.<br />

Der Fahrzeugführer zeigte<br />

sich bei der anschließenden<br />

Kontrolle uneinsichtig. Andere<br />

Verkehrsteilnehmer,<br />

die durch die Fahrweise des<br />

jungen Mannes gefährdet<br />

wurden, werden gebeten,<br />

sich bei der Polizei Cuxhaven<br />

unter (04721) 57 30 zu<br />

melden.<br />

Lloyd ist gut angekommen<br />

Eisbär fühlt sich im Zoo Karlsruhe sichtlich wohl<br />

BREMERHAVEN/KARLS-<br />

RUHE re ∙ Nach einer neunstündigen<br />

Fahrt mit vielen<br />

Tränkpausen ist Eisbär Lloyd<br />

am Montag gut in Karlsruhe<br />

angekommen. Aus der<br />

Transportkiste ging es unter<br />

Beobachtung seiner neuen<br />

Pfleger und Zootierärzte in<br />

den Stall, der erst einmal<br />

gründlich „abgeschnuppert“<br />

wurde. Bereits nach kurzer<br />

Zeit nahm er völlig entspannt<br />

ein Häppchen Rindfleisch<br />

und einen Hering, als<br />

wäre es nie anders gewesen.<br />

Am nächsten Morgen kam<br />

er um 9 Uhr bereits auf die<br />

Außenanlage, wo ein leckeres<br />

Gemüse-Potpourri<br />

auf ihn wartete. Lloyd verschmähte<br />

den Salat, eigentlich<br />

eine seiner Lieblingsspeisen,<br />

und ließ sich erst<br />

einmal ins Wasser gleiten.<br />

Denn am Wasser, auf der<br />

anderen Seite der Scheibe,<br />

wartete schon Lloyds neue<br />

Gefährtin Charlotte auf<br />

den neuen Mitbewohner.<br />

Die erste Kontaktaufnahme<br />

zeigte große Neugierde auf<br />

Wo Schach spielen betrunken machen kann<br />

Das Heimat- und Buddelmuseum in der Gemeinde Osten freut sich auf neugierige Gäste<br />

OSTEN jt ∙ Im Stärkungsschnaps<br />

„Ha Kai Chiew“ ist<br />

eine echte Echse drin. Ihr<br />

grünes Kleid hat sie immer<br />

noch an, aber sie lebt nicht<br />

mehr. Schnaps konserviert.<br />

Bestaunen kann man das<br />

Schuppentier im Heimatund<br />

Buddelmuseum Osten,<br />

wo es allerlei Kurioses zu<br />

entdecken gibt. Dort warten<br />

über 4.000 Raritäten aus<br />

vier Kontinenten auf staunende<br />

Augen: exzentrische<br />

Schnapsgefäße in den ausgefallensten<br />

Farben und in den<br />

merkwürdigsten Formen.<br />

„Ich habe im Fenster ein<br />

Schildchen mit meiner Telefonnummer<br />

hängen; einfach<br />

anrufen - schon bin ich da“,<br />

sagt die von der Gemeinde<br />

bestellte Museumsleiterin<br />

Meike Brinkmann, Fachwirtin<br />

im Gesundheits- und Sozialwesen.<br />

Die Kombination<br />

aus Heimat- und Buddelmuseum<br />

ist einmalig. Es gibt<br />

hier so viel Überraschendes<br />

zu entdecken, dass ein Tag<br />

kaum ausreicht.<br />

Faszinierend: Telefone aus<br />

der Zeit der Prohibition in<br />

den Vereinigten Staaten, als<br />

der Alkohol verboten und<br />

Hochprozentiges gut versteckt<br />

werden musste. Bis<br />

zu dreiviertel Liter Schnaps<br />

ließ sich darin verbergen.<br />

Auch die Modellfahrzeuge,<br />

wie das grandiose Statussymbol<br />

„J“<br />

Duesenberg,<br />

Lieblingsauto<br />

der Hollywood-Stars<br />

in den 1920er<br />

und 1930 Jahren,<br />

wurden<br />

zu Schnapsl<br />

iefera nten<br />

Museen<br />

in der<br />

Region<br />

Erster Kontakt Lloyd (r.) und Charlotte<br />

beiden Seiten, verlief sehr<br />

entspannt und ohne Aggressionen.<br />

Trotzdem wird<br />

es noch einige Zeit dauern,<br />

bis die beiden zusammen<br />

über die 2.000 Quadratmeter<br />

große Anlage toben können.<br />

Kommentar der Kollegen<br />

aus Karlsruhe: „Ein<br />

wunderschöner Bär, der in<br />

sich ruht.“ Ein Beweis dafür,<br />

dass in Bremerhaven vieles<br />

richtiggemacht wurde.<br />

„So groß der Abschiedsschmerz<br />

auch ist, sind wir<br />

Eine Runde Schach gefällig? Wer hätte gedacht, dass in den Figuren<br />

Alkohol steckt?<br />

im Miniaturformat.<br />

Ebenso, wie der<br />

mit Fusel gefüllte Fußball.<br />

Auf die Idee, Schachfiguren<br />

mit Alkohol zu füllen, muss<br />

man erstmal kommen. Die<br />

Flaschen haben es nicht<br />

nur in sich: Vom „Alten<br />

Wüstling“ bis zum „Flotten<br />

Otto“ gibt es jede Menge<br />

Schlüpfriges auf den Labels<br />

zu entdecken, wie den<br />

„Schlüpferstürmer“.<br />

In 35 Jahren hat das Ehepaar<br />

Dornkaat unzählige<br />

Exponate zusammengetragen.<br />

Dafür waren die Ostener<br />

weltweit unterwegs.<br />

Kein einfaches Sammeln,<br />

sondern Sammeln voller<br />

Hingabe und filigraner Leidenschaft.<br />

Ob in Prag, Florenz<br />

oder Palermo, überall<br />

wurden sie fündig. Wer es<br />

nicht wusste: Jan ten Doornkaat<br />

war in Osten mit<br />

seiner Kornbrennerei eine<br />

Institution.<br />

Zu jeder Pretiose gibt es<br />

eine eigene Geschichte,<br />

so die Museumsführerin.<br />

Unheimlich sind die Vodoo-Fläschchen<br />

aus Lateinamerika.<br />

„Da bin ich immer<br />

ganz vorsichtig mit dem Abstauben,<br />

nicht, dass da noch<br />

ein Fluch rauskommt“,<br />

lacht<br />

sie und präsentiert<br />

auch<br />

schon das<br />

nächste Unikat,<br />

bei dem<br />

ebenfalls Gänsehaut<br />

angesagt<br />

ist. Denn<br />

die Flasche<br />

fängt auf einmal an, wie von<br />

Geisterhand über den Tisch<br />

zu wandern. Ein Blickfang,<br />

nicht nur der langen Beine<br />

wegen, ist die flotte Ballerina<br />

in einer Bols-Flasche<br />

mit Goldwasser. Das dürfte<br />

genügend „Umdrehungen“<br />

für ein heißes Tänzchen<br />

liefern.<br />

Im „Bürgermeister Wisch-<br />

Zimmer“, das als Trauzimmer<br />

genutzt wird, fällt das<br />

Foto: Franzen<br />

glücklich, dass Lloyd in<br />

sehr guten Händen ist und<br />

er sich in Karlsruhe wohl<br />

fühlt. Valeska und die Zwillinge<br />

Anna und Elsa toben<br />

mit Begeisterung den<br />

ganzen Tag über die große<br />

Anlage. Insgesamt eine Entwicklung,<br />

die für alle vier<br />

Eisbären optimal zu sein<br />

scheint. Durch den Zoo<br />

Karlsruhe werden wir auch<br />

in Zukunft den Kontakt zu<br />

Lloyd halten“, sagte Zoodirektorin<br />

Dr. Heike Kück.<br />

Brautkleid von 1919 ins<br />

Auge. Die bewegende Lebensgeschichte<br />

von Willi<br />

und Marie, die sich 1919<br />

verlobt haben und 84 und<br />

94 Jahre alt geworden sind,<br />

erzählt Meike Brinkmann<br />

ihren Besuchern nur allzu<br />

gern - Gänsehaut ist garantiert.<br />

Die Museumsleiterin<br />

weiß über jedes Ausstellungsstück<br />

spannende Geschichten<br />

zu erzählen.<br />

Das Heimatmuseum bietet<br />

ungewöhnliche Einblicke in<br />

Handel, Handwerk und Gewerbe<br />

der damaligen Zeit.<br />

Die älteste dokumentierte<br />

Auflistung der Entwicklung<br />

von Handel und Gewerbe<br />

in Osten ist von 1817. Es<br />

bietet aber auch jede Menge<br />

Geschichten, die mitten<br />

aus dem Leben gegriffen<br />

BRUNSBÜTTEL/CUXHA-<br />

VEN re ∙ Die Seenotretter<br />

der Station Cuxhaven haben<br />

am Samstag eine Segelyacht<br />

aus einer schwierigen Lage<br />

befreit: Bei starkem Wind<br />

war sie auf der Elbe vor<br />

Brunsbüttel auf Grund gelaufen.<br />

Im Einsatz waren<br />

der Seenotrettungskreuzer<br />

„Theo Fischer“ und das<br />

Seenotrettungsboot „Gillis<br />

Gullbransson“ der Deutschen<br />

Gesellschaft zur Rettung<br />

Schiffbrüchiger (DGz-<br />

RS) sowie ein Fahrzeug der<br />

DLRG.<br />

Bei Wind mit sechs bis sieben<br />

Beaufort, in Böen acht<br />

(bis zu 74 Stundenkilometer),<br />

geriet am Spätnachmittag<br />

etwa eine Stunde vor<br />

Hochwasser eine elf Meter<br />

lange Segelyacht auf der Elbe<br />

vor Brunsbüttel in Höhe der<br />

Tonne 57 in Schwierigkeiten.<br />

Gegen 17.30 Uhr meldete<br />

sich der Skipper telefonisch<br />

bei der Rettungsleitstelle<br />

Stade, dass er auf Grund gelaufen<br />

sei.<br />

Aus eigener Kraft konnte<br />

sind. Faszinierend ist der<br />

fast zwei Meter lange Brocken<br />

von Meerforelle in der<br />

Schauvitrine. Der im wahrsten<br />

Sinne des Wortes steile<br />

Zahn, der aus dem Unterkiefer<br />

des Lachsfisches aufragt,<br />

ist schon ein bisschen<br />

furchterregend. Alfred Ladzik<br />

aus Niederstrich hat das<br />

silberglänzende Kraftpaket<br />

von Fisch am <strong>15</strong>. Oktober<br />

1979 zwischen Osten und<br />

Oberndorf aus dem Fluss<br />

gezogen. Der Fischer muss<br />

sich schier totgearbeitet haben<br />

an dem Wahnsinnsvieh.<br />

Die Kraftanstrengung des<br />

wackeren Mannes aus Niederstrich<br />

ist schon eine Erwähnung<br />

wert. Das Schuppentier<br />

ist nur eine von<br />

vielen Kuriositäten, die es<br />

im Heimatmuseum zu entdecken<br />

gibt.<br />

Die riesigen Flussmuscheln<br />

aus dem Dorffleet sind ein<br />

Indiz für die frühere exzellente<br />

Wasserqualität in<br />

den Entwässerungsgräben.<br />

Gut durchdachte Entwässerungssysteme<br />

waren<br />

dringend nötig: Osten liegt<br />

zwei Meter unterhalb des<br />

Meeresspiegels.<br />

Osten, 1<strong>22</strong>0 zum ersten Mal<br />

urkundlich erwähnt, ist<br />

ein bildhübscher Ort. Vom<br />

Deich zwischen Dorf und<br />

Fluss lässt sich Stille atmen.<br />

Um die Barockkirche St. Petri<br />

gruppieren sich ehemalige<br />

Handwerksbetriebe und<br />

Seenotretter im Einsatz<br />

Segelyacht war vor Brunsbüttel festgekommen<br />

sich das Schiff gegen Wind<br />

und die starke Strömung<br />

nicht mehr befreien. Der<br />

Seenotrettungskreuzer<br />

„Theo Fischer, derzeit Station<br />

Cuxhaven, befand sich<br />

zu diesem Zeitpunkt in der<br />

Nähe auf Kontrollfahrt und<br />

erreichte bereits nach 20 Minuten<br />

den Havaristen. Mit<br />

dem Tochterboot „Ströper“<br />

stellten die Seenotretter<br />

eine Leinenverbindung her<br />

und schleppten die Yacht<br />

frei. Abgesichert wurde das<br />

Manöver durch das Seenotrettungsboot<br />

„Gillis Gullbransson“<br />

der freiwilligen<br />

Seenotretter aus Brunsbüttel<br />

sowie das Rescue-Boot<br />

„Rück ut“ der DLRG-Orts-<br />

Das Segelboot wurde freigeschleppt<br />

Kaufmannsläden, in deren<br />

Obergeschoss sich oft Speise-<br />

und Tanzsäle befanden.<br />

Etwas Osten-typisches sind<br />

die „Utspann“ - eine „Nobelversorgung“<br />

für Pferd<br />

und Wagen. Hier konnten<br />

Kutscher und Reiter ihre<br />

Pferde zwischenparken.<br />

Die Pferde wurden ausgespannt,<br />

getränkt und gefüttert,<br />

während die Besitzer<br />

ihren Geschäften nachgingen:<br />

Besuche machen, Beisetzungen<br />

beiwohnen,<br />

auf Hochzeiten tanzen.<br />

Freud und Leid, Pflicht<br />

und Vergnügen lagen dicht<br />

beieinander.<br />

Das Haus, in dem sich das<br />

Heimat- und Buddelmuseum<br />

befindet, wurde 1678<br />

erbaut und später als Rektoratsschule<br />

genutzt. Man<br />

nimmt an, dass es der gleiche<br />

Baumeister war, der<br />

auch die Petri-Kirche gebaut<br />

hat. In Osten hatten die Leute<br />

Geld wie Heu. Bis ins letzte<br />

Jahrhundert war Osten ein<br />

bedeutsamer Handelsort.<br />

Leicht zu finden und genau gegenüber der Kirche: das Heimat- und Buddelmuseum Osten. In der<br />

Tür: Museumsleiterin Meike Brinkmann<br />

Sehenswert ist die<br />

Rusch-Ausstellung mit<br />

wunderschönen Landschaftsbildern.<br />

Der in Osten<br />

gebürtige Kunstmaler<br />

Diedrich Rusch (1863-1959)<br />

hat in Weimar studiert, war<br />

danach auf Studienreisen<br />

in Italien. In seinem Elternhaus<br />

auf dem Deich neben<br />

der Kirche ließ er seiner<br />

Kreativität freien Lauf.<br />

gruppe Drochtersen.<br />

Im Zulauf war ebenfalls<br />

das Küstenstreifenboot WS<br />

2 der Wasserschutzpolizei<br />

Hamburg, kam aber nicht<br />

mehr zum Einsatz. Landseitig<br />

stand sicherheitshalber<br />

bereits die Ortsfeuerwehr<br />

Oederquart bereit. Die Feuerwehren<br />

Krummendeich<br />

und Dornbusch hatten<br />

ebenfalls ihre Boote eingesetzt,<br />

konnten aber zeitnah<br />

aus dem Einsatz entlassen<br />

werden.<br />

Nach einer ausführlichen Begutachtung<br />

des Havaristen<br />

wurden keine Schäden festgestellt<br />

und die Hamburger<br />

Segelyacht konnte ihren<br />

Weg fortsetzen.<br />

Foto: DGzRS

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