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S W I S S O l Y M p I c
▎ Das IOC entscheidet für die 205 NOKs mit.
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Die Kleinen melden sich zu Wort
In drei Monaten findet in Kopenhagen der olympische Kongress statt. Ein Ort, an
dem sich die Nationalen Olympischen Komitees zu Wort melden können – in der sonst
von Entscheiden des Internationalen Olympischen Komitees dominierten olympischen
Familie. Swiss-Olympic-Präsident Jörg Schild ergreift die Gelegenheit und erläutert,
was der Schweiz und ihm am Herzen liegt. text Jörg Schild Bilder Keystone/Swiss Olympic
22 swiss sport Nr. 4/09
Die ersten drei Jahre meines Präsidiums haben mir gezeigt,
dass in der olympischen Familie die Möglichkeiten,
Fragen oder Probleme zu besprechen, sehr beschränkt
sind. Der olympische Kongress Ende dieses Jahres bietet
Swiss Olympic und mir eine dieser seltenen Plattformen,
um nationale und internationale Gedanken zu deponieren.
Dies soll nicht als Kritik geschehen, sondern ist als
Anregung und Signal zu verstehen, dass die Nationalen
Olympischen Komitees (NOKs) vermehrt konstruktiv in der
olympischen Bewegung mitarbeiten und Verantwortung
übernehmen wollen.
Die Stimme der Nationalen Komitees
Sowohl dem Exekutivrat wie auch der Geschäftsleitung
von Swiss Olympic ist es ein Bedürfnis, dass die
NOKs verstärkt ein Mitspracherecht innerhalb der olympischen
Familie erhalten. Gemäss olympischer Charta
vertreten Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees
(IOC) heute lediglich das IOC in ihren NOKs und
nicht umgekehrt. So haben die NOKs die meisten Beschlüsse
des IOC umzusetzen, ohne über eine eigene
direkte Vertretung zu verfügen. Zudem werden die NOKs
vorgängig nicht in einem Konsultationsverfahren – zu
sie betreffenden Entscheidungen – angehört. Ein grosser
Schritt wäre bereits getan, wenn eine Mitsprachemöglichkeit
bei der Vorbereitung wichtiger und die NOKs betreffender
Entscheidungen eingeführt würde. Zudem plädiere
ich für die Schaffung einer stetigen Kommission aus Vertretern
der NOKs im IOC, welche die Interessen der NOKs
vermehrt wahren kann.
Interne Interessenkonflikte
Das IOC ist als weltumspannende Sportregierung zwar
stets bemüht, die Interessen der olympischen Familie gebührend
zu vertreten und seine Entscheide zum Wohle
des Sports zu fällen. Dabei ist es unmöglich, es allen NOKs
recht zu machen. Dies wäre zudem auch falsch, denn auch
Swiss Olympic mit seinen 82 Mitgliedverbänden kann dies
nicht in allen Situationen. Zu überdenken wäre jedoch die
Zusammensetzung des Personenkreises, der die wegweisenden
Entscheide fällt.
Das IOC besteht heute aus 115 Mitgliedern. Davon sind nur
je 15 Athleten, Vertreter aus internationalen Verbänden
und NOKs. Ihnen stehen 70 Personen gegenüber, die in-