Versicherungen in der Jugendarbeit ljr - VCP Land Niedersachsen

Diese Anforderungen an die Aufsichtspflicht klingen anspruchsvoll. Es ist jedoch auch
in der Rechtsprechung anerkannt, daß Kinder und Jugendliche für ihre Entwicklung
einen Spielraum brauchen, der auch Gefahren mit sich bringt. Für die Aufsichtspflichtigen
heißt das, daß eine Furcht vor Schadensersatz unbegründet ist, wenn und solange sie
sich im Rahmen des pädagogisch Sinnvollen halten und solange sie die Vorkehrungen
treffen, die für das „schwächere Glied der Kette” nötig sind.
Erhöhte Anforderungen werden immer dann an Aufsichtspflichtige gestellt, wenn ein
„besonderer Anlaß” gegeben ist, der sowohl in der Person des Aufsichtsbedürftigen, in
der Art der Veranstaltung wie in den Umständen (schlechtes Wetter beim Bergsteigen)
u.ä. liegen kann.
Es besteht generell die Möglichkeit, die vertragliche Aufsichtspflicht einzugrenzen und
auch eine Haftung für gewisse Vorkommnisse auszuschließen.
Aus Gründen der Rechtsklarheit und Rechtssicherheit sollte unbedingt eine schriftliche
Vereinbarung mit den Eltern für diese Fälle getroffen werden, und zwar gleichzeitig
mit der Erlaubnis zur Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen/Unternehmungen.