23.05.2022 Aufrufe

Swissmedic Vigilance-News Edition 28 – Mai 2022

In dieser Ausgabe: COVID-19-Impfungen: Aktualisierungen der Fachinformationen seit Zulassung; Myokarditis, Thromboembolische Ereignisse, Multiple Sklerose; Persistierende Kopfschmerzen; Methoden der Signaldetektion / «Observed versus Expected» Analysen

In dieser Ausgabe: COVID-19-Impfungen:
Aktualisierungen der Fachinformationen seit Zulassung;
Myokarditis, Thromboembolische Ereignisse, Multiple Sklerose;
Persistierende Kopfschmerzen;
Methoden der Signaldetektion / «Observed versus Expected» Analysen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 und<br />

thromboembolische Ereignisse<br />

Dr. pharm. Maja Ratajczak-Enselme 1 ;<br />

Dr. pharm. Kuntheavy-Roseline Ing Lorenzini 1,2 ;<br />

Prof. med. Jules Desmeules 1, 2<br />

1 Regionales Pharmacovigilance-Zentrum, Abteilung<br />

Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsspital<br />

Genf, Schweiz<br />

2 Medizinische Fakultät, Universität Genf, Schweiz<br />

Einleitung<br />

Seit Beginn der Impfung gegen COVID-19<br />

wurden mehrere Fallberichte über Lungenembolie,<br />

Myokardinfarkt oder zerebrovaskulären<br />

Ereignissen veröffentlicht, bei welchen<br />

ein zeitlicher Zusammenhang mit der<br />

Impfung bestand. Bei Adenovirus-Vektorimpfstoffen<br />

wurde ein leicht erhöhtes Risiko<br />

für thromboembolische Ereignisse (1<strong>–</strong>4) bestätigt,<br />

bei mRNA-Impfstoffen wurde aber<br />

bisher kein kausaler Zusammenhang nachgewiesen.<br />

Methoden<br />

Wir analysierten die Fälle von thromboembolischen<br />

Ereignissen, die im Jahr 2021 dem<br />

regionalen Zentrum für Pharmacovigilance<br />

(RPVZ) Genf gemeldet wurden, und analysierten<br />

die wissenschaftliche Literatur zu diesem<br />

Thema.<br />

Ergebnisse<br />

2021 gingen beim RPVZ Genf insgesamt 300<br />

Meldungen über unerwünschte Wirkungen<br />

nach COVID-19-Impfungen ein, darunter 22<br />

Meldungen über thromboembolische Ereignisse.<br />

Die Mehrzahl der Fälle betraf Frauen<br />

(n=14, 64 %), das Durchschnittsalter lag bei<br />

76 Jahren. Die Männer waren mit einem<br />

Durchschnittsalter von 48 Jahren jünger. Die<br />

am häufigsten gemeldeten thromboembolischen<br />

Ereignisse waren Lungenembolie<br />

(8 Fälle) und tiefe Venenthrombose (5 Fälle).<br />

Die Zeit bis zum Auftreten dieser Ereignisse<br />

betrug im Durchschnitt 13 Tage (zwischen<br />

1 und 44 Tagen), wobei die Mehrheit der Ereignisse<br />

(n=17, 77 %) innerhalb von 3 Wochen<br />

nach der Impfung auftrat. Von den 22<br />

Fällen mit thromboembolischen Ereignissen<br />

nach Verabreichung eines mRNA-Impfstoffs<br />

bestand bei 19 Fällen mindestens ein Risikofaktor.<br />

Zum Vergleich: Die Gesamtzahl der in<br />

der Schweiz für den gleichen Zeitraum eingereichten<br />

Berichte über thromboembolische<br />

Ereignisse betrug total 392.<br />

Tabelle 1: Patientendaten aus 22 Meldungen, die vom RPVZ Genf im Jahr 2021 bearbeitet wurden:<br />

Age (years) ≥ 80 6<br />

70-79 6<br />

60-69 1<br />

50-59 5<br />

40-49 2<br />

0-39 2<br />

Sex Female 14<br />

Male 8<br />

Number (RPVC<br />

Geneva)<br />

Number in Switzerland<br />

(as extracted<br />

from VigiLyze)<br />

<strong>Swissmedic</strong> <strong>Vigilance</strong>-<strong>News</strong> | <strong>Edition</strong> <strong>28</strong> <strong>–</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> 18 | 45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!