TRENDYone | Das Magazin – Ulm – Juni 2022
Höhenflug mit Frederick Lau|Großes Comeback des Neu-Ulmer Stadtfestes| Energiefresser im Haushalt
Höhenflug mit Frederick Lau|Großes Comeback des Neu-Ulmer Stadtfestes| Energiefresser im Haushalt
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Lokales 7<br />
Bildquelle: <strong>Ulm</strong>er Pressedienst<br />
Was war es denn für ein Gefühl, mit so<br />
hochrangigen Schauspielern am Set<br />
zu sein und wie war insbesondere das<br />
Zusammenspiel mit Frederick Lau?<br />
• Ich hatte zuvor noch nie mit Schauspielern<br />
zu tun, war jedoch positiv überrascht,<br />
wie bodenständig und herzlich<br />
alle waren. Frederick Lau ist ein total<br />
toller Typ <strong>–</strong> er ist ein kerniger, in sich ruhender,<br />
aber auch aktiver Mensch. Bei<br />
ihm muss man schon richtig Gas geben,<br />
um mithalten zu können, da er sportlich<br />
sehr fit ist <strong>–</strong> das hat mir einfach sofort<br />
zugesagt. In besonders guter Erinnerung<br />
behalte ich auch seine humorvolle<br />
Art. Bei einer Szene hätte er mit einem<br />
eher traurigen oder ernsten Gesichtsausdruck<br />
neben mir im Flieger sitzen<br />
sollen. Ihm hat das Ganze aber so unglaublichen<br />
Spaß gemacht, dass er ein<br />
strahlendes Lachen nicht unterdrücken<br />
konnte. <strong>Das</strong> hat mich dann sofort angesteckt.<br />
„Man hat mich in der Maske komplett verändert,<br />
sodass Fliegerkameraden mich gar nicht<br />
mehr erkannt haben“<br />
Welche Eindrücke konten Sie bei den<br />
Dreharbeiten sammeln?<br />
• Ich war teilweise echt sprachlos: <strong>Das</strong><br />
ganze Dorf war voller Schauspieler<br />
sowie Mitwirkenden und alles musste<br />
genau auf die Minute funktionieren.<br />
Ich hatte von morgens bis abends eine<br />
Person an meiner Seite, die mich gesteuert<br />
hat. In einer 40-minütigen Pause<br />
habe ich beim Blick hinter<br />
die Kulissen mal die Zeit vergessen<br />
und war deswegen<br />
nicht rechtzeitig zurück <strong>–</strong> Da<br />
habe ich schon etwas Ärger<br />
bekommen, weil der Zeitplan<br />
streng eingehalten werden<br />
musste. Ansonsten ist<br />
es absolut faszinierend zu<br />
sehen, wie viele Menschen<br />
auch hinter den Kameras<br />
stehen: Am Set waren schon<br />
in etwa 60 bis 70 Personen,<br />
die immer alles umgebaut<br />
oder sich um all die wichtigen<br />
Dinge gekümmert haben.<br />
Stimmt es, dass Sie für die<br />
Rolle als Stuntman gebeten worden<br />
sind, Ihren Schnurrbart zu opfern?<br />
• Ja, denn der Pilot, den ich doubeln<br />
sollte, hatte keinen Bart und deswegen<br />
hätte mein Schnauzer abrasiert<br />
werden sollen. <strong>Das</strong> wollte ich aber definitiv<br />
nicht in Betracht ziehen <strong>–</strong> mein<br />
Schnurrbart gehört nämlich zu mir und<br />
ist quasi mein Markenzeichen. So hat<br />
man diesen dann mit Hautfarben ganz<br />
eng angelegt <strong>–</strong> also fast unsichtbar geschminkt<br />
<strong>–</strong> und mich nur von der Seite<br />
oder von hinten gefilmt. Wie die Szenen<br />
dann schlussendlich mit dem richtigen<br />
Schauspieler kombiniert und zusammengeschnitten<br />
wurden, fand ich klasse:<br />
Man denkt wirklich, dass es ein und<br />
dieselbe Person darstellt!<br />
Haben Ihnen Ihre Szenen im Film gefallen<br />
und würden Sie öfter mal bei<br />
Produktionen mitwirken und vor der<br />
Kamera stehen wollen?<br />
• Kurz nach dem Dreh hätte ich geantwortet,<br />
dass die Erfahrung unglaublich<br />
schön gewesen ist, eine weitere<br />
Produktion aber eher nicht in Frage<br />
kommen würde. Ich bin ein freiheitsliebender<br />
Mensch und wenn ich fremdbestimmt<br />
werde, habe ich damit einfach<br />
meine Schwierigkeiten. Jetzt hat sich<br />
meine Einstellung dazu aber geändert:<br />
Ich wurde zur Premiere nach München<br />
eingeladen, habe dort den Film gesehen<br />
und war ganz überwältigt, wie toll<br />
das alles verarbeitet wurde. Meine Rolle<br />
Johann Britsch hat schon mehrere nationale<br />
und internationale Meisterschaftstitel mit<br />
waghalsigen Loopings und Turns gewonnen<br />
und die ganze Geschichte an sich haben<br />
mich total fasziniert. Aus diesem Grund<br />
würde ich jetzt sofort wieder zusagen,<br />
wenn ich ein Angebot bekäme.<br />
Wie entdeckten Sie eigentlich ganz<br />
allgemein Ihre Leidenschaft für das<br />
Kunstfliegen?<br />
• Ich bin in Finningen bei Neu-<strong>Ulm</strong> aufgewachsen<br />
und über unser Haus sind<br />
die Militärflugzeuge von den Amerikanern<br />
geflogen, weil in Schweighofen ein<br />
Militärflugplatz gewesen ist. Mit fünf<br />
Jahren bin ich von zu Hause abgehauen,<br />
einfach um diesen Flugplatz zu sehen.<br />
Die Leute dort waren total lieb zu<br />
mir und haben mir Schokolade in rauen<br />
Mengen und eine Orange geschenkt,<br />
die es bei uns damals eigentlich nur zu<br />
Weihnachten gab. <strong>Das</strong> Größte jedoch<br />
war, dass ich in den Flugzeugen herumsteigen<br />
durfte. Nach diesem tollen<br />
Abenteuer hat mich die Polizei wieder<br />
zu Hause abgeliefert und ich musste<br />
meinen Eltern versprechen, dass ich<br />
nicht mehr weglaufe. Ein halbes Jahr<br />
später hat am Militärflugplatz ein amerikanischer<br />
Kunstflieger für eine Flugshow<br />
trainiert und das hat mich derart<br />
fasziniert: Von da an war für mich eines<br />
klar: Dies ist mein Kindheitstraum! Ich<br />
hätte nicht gedacht, dass es irgendwann<br />
einmal klappen wird, aber dann<br />
habe ich es ermöglichen können und<br />
neben meinem Beruf eine Flugausbildung<br />
absolviert.<br />
„Mit dem Kunstfliegen konnte ich meinen größten Kindheitstraum<br />
verwirklichen! Dieses unbeschreiblich tolle Gefühl wünsche ich<br />
jedem!“