08.06.2022 Aufrufe

dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 06.2022

Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

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50 JAHRE<br />

1 9 7 2 <strong>–</strong> 2 0 2 2<br />

06-2022<br />

22 TITEL<br />

ARRETIERBOLZEN IM<br />

HYGIENIC DESIGN<br />

10 AUTOMATION<br />

ROBOTEREINSATZ BEI DER<br />

STRUDELTEIGPRODUKTION<br />

30 ROHSTOFFHANDLING<br />

BIG BAGS IN HYGIENE-<br />

BEREICHEN ENTLEEREN<br />

48 QUALITÄTSSICHERUNG<br />

EFFIZIENTE ANALYSE VON<br />

MYKOTOXINEN<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/FOOD<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 1


Danke an alle,<br />

<strong>die</strong> helfen!<br />

© World Vision<br />

Nothilfe Ukraine: jetzt spenden!<br />

Es herrscht Krieg mitten in Europa. Millionen Kinder, Frauen und<br />

Männer bangen um ihr Leben und ihre Zukunft.<br />

Aktion Deutschland Hilft leistet den Menschen Nothilfe. Gemeinsam,<br />

schnell und koordiniert. Helfen Sie jetzt <strong>–</strong> mit Ihrer Spende.<br />

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<strong>dei</strong><br />

EDITORIAL<br />

Hochleistungs-<br />

Kunststoffe <strong>für</strong><br />

anspruchsvolle<br />

Food Applikationen.<br />

Videoplattform <strong>für</strong><br />

<strong>Prozesstechnik</strong>er<br />

Anlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung und Verpackung von Fleischalternativen,<br />

KI bei der Optimierung von Schüttgutprozessen, energiesparende<br />

Antriebslösungen oder grüner Wasserstoff <strong>–</strong> mit <strong>die</strong>sen und anderen<br />

Themen beschäftigen sich <strong>die</strong> Videos, <strong>die</strong> Sie <strong>–</strong> liebe Leserinnen und<br />

Leser <strong>–</strong> auf prozesstechnik.tv finden. Wichtig: Unsere Videoplattform<br />

<strong>für</strong> <strong>Prozesstechnik</strong>er wächst stetig. Ganz neu ist das Video über <strong>die</strong><br />

Anuga Foodtec 2022, in dem wir Impressionen aus den Messehallen<br />

und Ausstellerstimmen zusammengefasst haben. Hinweisen möchte<br />

ich Sie außerdem auf das Videointerview mit Matthias Schlüter, dem<br />

Direktor der Koelnmesse GmbH. Mit ihm sprach ich u. a. darüber,<br />

wie der Ukraine-Krieg das Messegeschehen in Köln beeinflusst hat<br />

und warum <strong>die</strong> Ausstellerzahlen deutlich zurückgegangen sind. Ein<br />

deutliches Minus gab es auch bei der Anzahl der Fachbesucher. Sie<br />

lag 2018 bei über 50 000. In <strong>die</strong>sem Jahr lockte <strong>die</strong> internationale<br />

Zuliefermesse <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und Getränkeindustrie nur noch<br />

25 000 Menschen in <strong>die</strong> Kölner Messehallen. Dennoch waren viele<br />

Aussteller zufrieden, weil <strong>die</strong> Gespräche mit denen, <strong>die</strong> kamen, sehr<br />

erfolgversprechend und von hoher Qualität waren. Unsere ausführliche<br />

Messenachlese beginnt auf Seite 16.<br />

Im Fokus <strong>die</strong>ser Ausgabe steht <strong>die</strong> Herstellung von Back- und Süßwaren.<br />

Wir berichten hier über ein modulares Dosier- und Mischsystem<br />

<strong>für</strong> Teige (Seite 8), über Sissi und Franz, <strong>die</strong> in der „Hauptstadt<br />

der Mehlspeisen“ arbeiten (Seite 10), über eine Lösung <strong>für</strong><br />

das automatische Handling von Keksen (Seite 12) und über eine<br />

Anlage zur thermischen Behandlung von Backschrot (Seite 14).<br />

Im Mittelpunkt des Titelbeitrags auf Seite 22 stehen Arretierbolzen<br />

im Hygienic Design. Sie eignen sich perfekt <strong>für</strong> den Einsatz in Produktionsanlagen<br />

<strong>für</strong> Lebensmittel. Viel Spaß beim Lesen.<br />

Für Ihre anspruchsvollen Dichtungsund<br />

Führungsaufgaben bieten wir<br />

Ihnen individuelle Lösungsvielfalt<br />

• aus Polytetraflon ® -PTFE und<br />

thermoplastischen Kunststoffen<br />

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Produktentwicklung<br />

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München<br />

12.-16. September 2022<br />

Halle A3, Stand 161<br />

www.ek-kt.de/food<br />

food-pharma@elringklinger.com<br />

Fon +49 7142 583-0<br />

Lukas Lehmann, stellv. Chefredakteur<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 3


<strong>dei</strong> INHALT 06-2022<br />

22 Titel Das Heinrich<br />

Kipp Werk hat einen<br />

Arretierbolzen ent -<br />

wickelt, der <strong>die</strong> hohen<br />

Hygieneanforderungen<br />

der <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />

erfüllt. Die Konstruktion<br />

nach Hygienic-Design-<br />

Richtlinien vereinfacht<br />

<strong>die</strong> Reinigung.<br />

28 Das Container Handling<br />

System DCS spielt<br />

eine zentrale Rolle in<br />

einer voll automatisierten<br />

Anlage zur Herstellung<br />

von Vitamin- und Mineralstoffmischungen.<br />

10 Bei der Weinbergmaier<br />

GmbH in Wien<br />

verpacken zwei Roboter<br />

in enger Zusammenarbeit<br />

und im 1,5-Sekunden-<br />

Takt Strudelteig.<br />

IM FOKUS: HERSTELLUNG UND VERPACKUNG VON<br />

BACK- UND SÜSSWAREN<br />

8 Perfekt vorbereitete Teige <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fermentation<br />

Modulares Dosier- und Mischsystem<br />

10 Sissi und Franz verpacken Wiener Strudel<br />

Sechsachsige Roboter bei TK-Spezialitätenhersteller im<br />

Einsatz<br />

12 Automatisches Handling von Keksen<br />

Saugnäpfe und Vakuumejektoren ermöglichen das<br />

Greifen von Schlauchbeuteln<br />

14 Trocknen und Kühlen im Karussell<br />

Thermische Behandlung von Backschrot<br />

ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />

22 TITEL Kleine Komponente, große Wirkung<br />

Arretierbolzen im Hygienic Design vereinfacht<br />

Reinigungsprozesse<br />

VERFAHREN<br />

26 Smartes Filtersystem im Hygienic Design<br />

Hygienisch konstruierter selbstreinigender Filter digital<br />

vernetzt<br />

28 Mit integriertem Container Handling System<br />

Voll automatisierte Anlage zur Herstellung von Vitaminund<br />

Mineralstoffmischungen<br />

30 Big-Bag-Entleerung in Hygiene-Bereichen<br />

Kontaminationsfrei, flexibel und Atex-konform<br />

32 Chaotischer Labormischer<br />

Schnelles Scale-up bei hoher Prozesssicherheit<br />

PROZESSMESS- UND ANALYSENTECHNIK<br />

34 Schokoladenproduktion ohne Zeitverlust<br />

Vollautomatische pH-Messung von Kakaobutter<br />

36 Automatisch Hot and Spicy<br />

Kleinsteuerung sorgt <strong>für</strong> mehr Effizienz in Chips-<br />

Produktionslinie<br />

38 Alkoholgehalt in Wein bestimmen<br />

Spektralfotometrische Messung in Verbindung mit<br />

Enzym-Kit<br />

ARMATUREN<br />

40 Ventile <strong>für</strong> Problemfälle rüsten<br />

Optimierungspotenzial durch konstruktive<br />

Verbesserungen<br />

BETRIEBS- UND QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

46 Wodkaproduktion 4.0<br />

Software schafft Basis <strong>für</strong> Digitalisierung der<br />

Spirituosenherstellung<br />

48 Mykotoxine automatisch aufspüren<br />

Effiziente Analysemethoden <strong>für</strong> Pilzgifte<br />

ABFÜLLEN, VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LOGISTIK<br />

50 Verpackungsfolien nachhaltig bedrucken<br />

Entwicklung eines ressourcenschonenden Druck -<br />

prozesses<br />

52 Ein echtes Stück Eiszeit aus der Flasche<br />

Sensorik sorgt <strong>für</strong> voll automatisierten Materialtransport<br />

4 <strong>dei</strong> 06-2022


MEINE IDEE.<br />

MEINE LÖSUNG.<br />

36 Im Werk des Snack-<br />

Herstellers Poco Loco<br />

sorgt <strong>die</strong> konfigurierbare<br />

Klein steuerung Pnoz -<br />

multi 2 da<strong>für</strong>, dass Tortilla<br />

Chips immer in gleichbleibend<br />

hoher Qualität<br />

produziert werden.<br />

46 Die Software<br />

Op center schafft bei<br />

der Firma The Absolut<br />

Company <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Digitalisierung der<br />

Wodkaproduktion.<br />

54 Reibungsloser Eisdurchsatz im Hochregallager<br />

Ausbaufähiges ERP-System macht separates Lagerver<br />

waltungssystem überflüssig<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 Nachrichten<br />

16 Messenachlese Anuga Foodtec 2022<br />

25 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />

25 Gewinner Top-Produkt des Monats April<br />

33 Messevorschau Solids 2022<br />

42 PRODUKTE<br />

56 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />

56 Inserentenverzeichnis<br />

57 Termine<br />

57 So erreichen Sie <strong>die</strong> Redaktion<br />

58 Vorschau<br />

58 Impressum<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/FOOD<br />

MEINE BACKWAREN<br />

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<strong>dei</strong> 06-2022 5


<strong>dei</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Vorstellung aktueller Zahlen und künftiger Ziele auf der Anuga Foodtec<br />

MULTIVAC FREUT SICH ÜBER UMSATZWACHSTUM<br />

Trotz der anhaltenden Herausforderungen, <strong>die</strong><br />

mit der Corona-Pandemie einhergehen, war<br />

2021 ein erfolgreiches Jahr <strong>für</strong> Multivac, wie<br />

das Unternehmen am 27. April auf der Anuga<br />

Foodtec bekanntgab. Die Multivac Gruppe<br />

steigerte ihren Umsatz um ca. 15 % auf 1,37<br />

Mrd. Euro. Geschäftsführender Direktor Christian<br />

Traumann: „Neben unseren Verpackungslösungen<br />

haben auch unsere jüngsten Investitionen<br />

im Bereich der Lebensmittelverarbeitung<br />

zu <strong>die</strong>sem Geschäftsergebnis beigetragen.<br />

So konnte Fritsch im Bäckereimaschinengeschäft<br />

seinen Auftragseingang 2021 im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 40 % steigern.“<br />

2 Mrd. Umsatz. Global. Digital und nachhaltig<br />

<strong>–</strong> so lauten <strong>die</strong> strategischen Ziele des<br />

Unternehmens bis 2025. Um <strong>die</strong>se Ziele zu<br />

erreichen, wird nicht nur in <strong>die</strong> Entwicklung<br />

neuer Produkte, sondern auch in neue<br />

Anlagen und Produktionsstandorte investiert.<br />

Derzeit befindet sich z. B. ein Logistikzentrum<br />

<strong>für</strong> Ersatzteile und eine Erweiterung<br />

der Produktionskapazitäten in Planung.<br />

Wichtige Themen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft sind nach<br />

den Worten des geschäftsführende Direktors<br />

Guido Spix „vorrangig <strong>die</strong> Verschmelzung<br />

von Maschinenbau und Digitalisierung und<br />

der weitere Ausbau der Linienkompetenz“.<br />

Die geschäftsführenden Direktoren Guido<br />

Spix und Christian Traumann (v.l.n.r.)<br />

stellten auf der Anuga Foodtec u. a. <strong>die</strong><br />

Geschäftsentwicklung von Multivac im<br />

Jahr 2021 vor<br />

Bild: Multivac<br />

Neue Produktionsstätte am Standort Offstein<br />

BENEO SETZT AUF HÜLSENFRÜCHTE<br />

Im geplanten Werk von Beneo in Offstein<br />

werden Hülsenfrüchte verarbeitet<br />

Bild: Gaston Cerliani <strong>–</strong> Shutterstock.com<br />

Beneo investiert 50 Mio. Euro in den Bau eines neuen Werkes zur Verarbeitung<br />

von Hülsenfrüchten. Die neue Anlage entsteht am Standort Offstein und wird<br />

proteinreiche Zutaten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und Futtermittelindustrie produzieren.<br />

Zu Beginn wird der Schwerpunkt auf der Herstellung von Proteinkonzentrat,<br />

stärkereichem Mehl und Hülsen aus der Ackerbohne liegen. Zukünftig können<br />

vor Ort auch andere Hülsenfrüchte verarbeitet werden. Die neue Produktionsstätte<br />

stärkt das Portfolio von Beneo an pflanzlichen Proteinen. Das Unternehmen<br />

kann so der wachsenden Nachfrage nach pflanzlichen Nahrungs- und<br />

Futtermitteln besser gerecht werden. Christoph Boettger, Member of the Executive<br />

Board: „Die jüngste Investition von Beneo in eine neue Produktionsstätte<br />

<strong>für</strong> Hülsenfrüchte ist nur der Anfang. Da wir fest an pflanzliche Zutaten glauben,<br />

sehen wir <strong>die</strong> neue Anlage als einen wichtigen ersten Schritt zur Erweiterung<br />

unseres Proteinangebots. So können wir in den kommenden Jahren eine<br />

größere Vielfalt an nachhaltigen pflanzlichen Proteinzutaten produzieren.“<br />

<strong>dei</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />

zudem ist das Trainingsportfolio<br />

aus Aluminium auch in Zukunft<br />

erweitert worden.<br />

be<strong>die</strong>nen zu können. Anfang<br />

2023 soll <strong>die</strong> Anlage in Betrieb<br />

GEA hat Kunden-Academy<br />

modernisiert<br />

Mit der Wiedereröffnung der<br />

Bild: GEA<br />

GEA Academy der Division Separation<br />

and Flow Technologies fin-<br />

Bild: Ball<br />

Ball baut neues Dosenwerk<br />

in Tschechien<br />

genommen werden.<br />

Mettler-Toledo und<br />

Buhmann kooperieren<br />

Mettler-Toledo Produktinspektion<br />

und Buhmann Pac Solutions intensivieren<br />

ihre Zusammenarbeit<br />

<strong>für</strong> End-of-Line-Lösungen im Ver-<br />

Startschuss <strong>für</strong> Baumaßnahme<br />

von Schubert<br />

Vor zweieinhalb Jahren wurde <strong>die</strong><br />

Landstraße zwischen Crailsheim<br />

und Dinkelsbühl verlegt, um <strong>für</strong><br />

Bild: Schubert<br />

den am Standort Oelde ab sofort<br />

Die Ball Corporation hat mit dem<br />

packungsbereich. Mit der Ver-<br />

den geplanten Neubau des Ver-<br />

wieder Präsenztrainings <strong>für</strong> das<br />

Bau eines neuen Getränkedosen-<br />

triebskooperation will Mettler-<br />

packungsmaschinenherstellers<br />

Wartungs- und Be<strong>die</strong>npersonal<br />

werks im tschechischen Pilsen be-<br />

Toledo <strong>die</strong> Kundenanforderungen<br />

Schubert Platz zu machen. Nun<br />

von Kunden statt. Während der<br />

gonnen. Das Unternehmen inves-<br />

im Bereich End of Line künftig<br />

sind <strong>die</strong> Bauarbeiten gestartet.<br />

coronabedingten Pause der letz-<br />

tiert 170 Mio. Euro, um <strong>die</strong> wach-<br />

besser be<strong>die</strong>nen und das Projekt-<br />

Für 38 Mio. Euro baut Schubert<br />

ten Monate wurden <strong>die</strong> Räumlich-<br />

sende Nachfrage nach recycelba-<br />

management <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kunden so<br />

bis Juni 2023 eine neue End -<br />

keiten grundlegend modernisiert,<br />

ren, nachhaltigen Getränkedosen<br />

weit wie möglich vereinfachen.<br />

montagehalle mit Bürotrakt.<br />

6 <strong>dei</strong> 06-2022


DIOSNA-Anlagen<br />

zur Teigentwicklung<br />

sind <strong>die</strong> optimale Lösung<br />

<strong>für</strong> schnelle Rezepturwechsel<br />

DIOSNA Innovative Knettechnik<br />

Für Teig in Bestform<br />

Effizient und sauber geknetet mit DIOSNA Wendelkneter in der<br />

Hygienic Design Ausführung <strong>–</strong> jetzt auch mit ausfahrbarem Bottich.<br />

Der äußerst schonende Knetvorgang ermöglicht auch <strong>die</strong> Verarbeitung<br />

empfindlicher Zutaten. Der DIOSNA WH240A lässt sich perfekt<br />

in Ihre Produktionsprozesse integrieren. Profitieren Sie von einer<br />

offenen Bauweise, <strong>die</strong> sogar Schwallwasserreinigung ermöglicht.<br />

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Ideal <strong>für</strong> alle Teigarten, Massen und Riegel<br />

Verbesserte Teigstrukturen<br />

Optimierte Teigausbeute<br />

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Einfache Reinigung <strong>–</strong> kurze Stillstandszeiten<br />

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Unsere Maschinen sorgen gemeinsam mit innovativer<br />

Biotechnologie <strong>für</strong> beste Ergebnisse in der Nahrungsmittelindustrie.<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 7


<strong>dei</strong> FOKUS HERSTELLUNG UND VERPACKUNG VON BACK- UND SÜSSWAREN<br />

Modulares Dosier- und Mischsystem<br />

Perfekt vorbereitete Teige<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Fermentation<br />

Backwarenhersteller müssen heute schnell auf sich ändernde Verbraucherwünsche<br />

reagieren. Ob Roggen, Weizen, Dinkel oder Chia <strong>–</strong> <strong>die</strong> Unternehmen arbeiten<br />

mittlerweile mit den unterschiedlichsten Rohstoffen. Mit einem modular aufgebauten<br />

Dosier- und Mischsystem gelingt <strong>die</strong> anschließende Fermentation auch unter<br />

wechselnden Vorzeichen.<br />

Das modulare Dosier- und Mischsystem<br />

ZDT (Zeppelin Dosing Tower) eignet<br />

sich zur kontinuierlichen Herstellung von<br />

Vor- und Sauerteigen<br />

Bilder: Zeppelin<br />

Ein Blick in <strong>die</strong> Tiefkühltruhen der Supermärkte<br />

genügt. Bestanden Aufbackbrötchen<br />

beispielsweise früher meist nur aus Weizenmehl,<br />

findet sich mittlerweile in den Tiefkühltruhen<br />

des Lebensmitteleinzelhandels<br />

ein breites Sortiment an Vollkorngebäck,<br />

Roggen-, Dinkel-, Chia- und Schrotbrötchen<br />

und vieles mehr. Das Verhalten der Verbraucher<br />

hat sich in den vergangenen Jahren<br />

enorm geändert. Bei großen Mengen an<br />

Backwaren mit immer gleichen Rohstoffen<br />

bewähren sich kontinuierlich arbeitende Anlagen<br />

seit vielen Jahren. Wie sieht es aber aus,<br />

wenn sich Märkte ändern und der Backwarenhersteller<br />

darauf reagieren muss? Dies gelingt<br />

nur mit einer flexiblen Anlagentechnik.<br />

Das modulare Dosier- und Mischsystem von<br />

Zeppelin bietet gute Voraussetzungen, um<br />

flexibel auf sich verändernde Märkte zu reagieren.<br />

Der ZDT (Zeppelin Dosing Tower)<br />

kann je nach Anforderung verschiedene<br />

Komponenten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teigherstellung enthalten.<br />

Die Anlagenkomponenten Vorratsbehälter,<br />

Wassermischeinheit, Differentialdosierwaage<br />

und Dymomix sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> anschließende<br />

Fermentation von essenzieller<br />

Bedeutung und werden übereinander in<br />

drei Ebenen installiert<br />

Der so ausgestattete ZDT eignet sich zur<br />

Herstellung von pumpfähigen Vor- und Sauerteigen,<br />

beispielsweise <strong>für</strong> Liquid Sponge,<br />

Weizensauerteige, Nullteige, Roggensauerteige<br />

sowie Dinkelvor- und -sauerteige. Die<br />

Anlage kommt sowohl mit wechselnden<br />

Rohstoffen als auch unterschiedlichen Mengen<br />

zurecht. So ist je nach Führung der Vorbzw.<br />

Sauerteige eine Leistung zwischen 500<br />

bis 6000 kg/h möglich.<br />

8 <strong>dei</strong> 06-2022


Ausgestattet mit dem Dymomix und dem<br />

Codos-Kneter kann das gleiche Dosier- und<br />

Mischsystem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von unterschiedlichen<br />

Teigen verwendet werden, unabhängig<br />

davon, ob sie eine sehr hohe Energiezufuhr<br />

benötigen, wie beispielsweise bei<br />

Teigen <strong>für</strong> Sandwiches oder Brötchen, oder<br />

eine relativ niedrige Energiezufuhr ausreicht,<br />

wie etwa bei Gebäck- oder einigen<br />

Plätzchenteigen.<br />

Kontinuierliche Dosierung<br />

Damit <strong>die</strong> Fermentation gelingt, müssen <strong>die</strong><br />

Mitarbeiter im Bäckereibetrieb <strong>die</strong> Temperatur,<br />

den Wassergehalt sowie <strong>die</strong> Mengen an<br />

Mehlen, Starterkulturen oder Hefesuspensionen<br />

im gesamten Prozess genau im Auge<br />

behalten. Als Ausgangsrohstoffe kommen<br />

Mehl, temperiertes Wasser und <strong>die</strong> Starterkultur<br />

(bzw. das Anstellgut) zur Weiterführung<br />

zum Einsatz. Für einen kontinuierlichen<br />

und gleichbleibenden Massefluss der<br />

pulverförmigen Rohstoffe sorgt <strong>die</strong> Differentialdosierwaage.<br />

Neben Getreidemehlen<br />

kommen auch Rohstoffe wie Stärke, Proteine<br />

oder Dextrine zum Einsatz. Hefesuspensionen<br />

oder Öle werden ebenfalls kontinuierlich<br />

zusammen mit den pulverförmigen<br />

Rohstoffen dosiert. Glutenfreie Produkte lassen<br />

sich ebenfalls problemlos verarbeiten.<br />

Flüssigkeiten und Feststoffe werden kontinuierlich<br />

in den Dymomix dosiert, wo <strong>die</strong><br />

Rohstoffe homogen und klumpenfrei vermischt<br />

werden. Die Besonderheit besteht<br />

darin, dass pulverförmige Komponenten<br />

mit Wasser bzw. Öl benetzt werden und unmittelbar<br />

ein homogenes Gemisch entsteht.<br />

Die Benetzung mit den Flüssigkeiten gelingt<br />

durch eine speziell entwickelte Düse, <strong>die</strong> in<br />

<strong>die</strong> rotierende Welle des Gerätes eingebaut<br />

ist. Dadurch bildet sich ein Flüssigkeitsschirm,<br />

durch den <strong>die</strong> pulverförmigen Partikel<br />

dringen müssen und somit benetzt<br />

werden. Dadurch kann selbst bei niedrigen<br />

Feuchtigkeitseintragungen ein hochwertiges<br />

Produkt hergestellt werden, das ohne Zwischenschritte<br />

sofort weiterverarbeitet werden<br />

kann. Die biochemischen Prozesse des<br />

Vorteiges können damit starten.<br />

Exakte Temperaturführung<br />

Ebenso wichtig ist eine exakte Wasserdosierung<br />

und genaue Temperaturführung. So benötigen<br />

Laktobazillen eine Temperatur von<br />

etwa 24 bis 26 °C. Bei Hefen ist dagegen eine<br />

etwas höhere Temperatur <strong>für</strong> einen optimalen<br />

Fermentationsprozess notwendig,<br />

beispielsweise <strong>für</strong> Liquid Sponge. Keine<br />

leichte Aufgabe, denn <strong>die</strong> Temperaturen von<br />

Mehlen können je nach Jahreszeit und<br />

Standort zwischen 3 und über 30 °C<br />

Mit dem ZDT gelingt <strong>die</strong> kontinuierliche Herstellung von Sauerteigen<br />

Die Teige werden in Fermentationstanks gepumpt, wo sie bis zur unmittelbaren<br />

Verwendung bleiben<br />

schwanken. Auch <strong>die</strong> Außentemperaturen<br />

spielen eine Rolle. Die genaue Einhaltung<br />

der Temperatur der Teigmasse vor Eintritt in<br />

<strong>die</strong> Fermentationstanks wird über <strong>die</strong> Temperatur<br />

des zugegebenen Wassers geregelt.<br />

Dies muss mit hoher Präzision und Schnelligkeit<br />

gelingen.<br />

Die Teige werden direkt in <strong>die</strong> sich anschließenden<br />

Fermentationstanks gepumpt. Dort<br />

verbleiben sie bis zur unmittelbaren Verwendung.<br />

Alternativ kann der Teig auch bevorratet<br />

werden, wo<strong>für</strong> er von 30 auf 5 °C<br />

abgekühlt werden muss. Weitere Fermenter<br />

können bei Bedarf zusätzlich integriert werden.<br />

Die Anlage wächst also mit den Anforderungen<br />

der Bäckerei.<br />

Einfache Wartung<br />

Die modulare Bauart des ZDT bringt noch<br />

weitere Vorteile mit sich. So kann das kompakte,<br />

platzsparende System in sehr kurzer<br />

Zeit aufgebaut werden. Durch Modularisierung<br />

und Vereinfachung sowie durch <strong>die</strong><br />

vorinstallierte Elektrik gelingt der Aufbau<br />

sehr schnell. Zudem ist es möglich, den FAT<br />

(Factory Acceptance Test) bei Zeppelin<br />

durchzuführen, sodass einer schnellen Inbetriebnahme<br />

nichts im Weg steht. Alle Aggregate<br />

wie beispielsweise Pumpen, <strong>die</strong> zur<br />

Dosierung von Flüssigkeiten verwendet<br />

werden, Durchflussmessgeräte, Ventile und<br />

Messinstrumente lassen sich durch ihre<br />

leichte Zugänglichkeit einfach warten.<br />

Das neue ZDT System zeigt sich nicht nur in<br />

der Produktion flexibel, es ist über<strong>die</strong>s einheitlich<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen Zielmärkte<br />

konzipiert. Diese sind neben Europa auch<br />

Afrika, Asien, Australien sowie Nord- und<br />

Südamerika.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Zeppelin<br />

AUTOR<br />

DR. CHRISTIAN FABER<br />

Senior Technology<br />

Consulting,<br />

Zeppelin Systems<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 9


<strong>dei</strong> FOKUS HERSTELLUNG UND VERPACKUNG VON BACK- UND SÜSSWAREN<br />

Bilder: Stäubli<br />

Die beiden Roboter Sissi und Franz arbeiten in der Apfelstrudel-Hochsaison rund um <strong>die</strong> Uhr Hand in Hand<br />

Sechsachsige Roboter bei TK-Spezialitätenhersteller im Einsatz<br />

Sissi und Franz verpacken<br />

Wiener Strudel<br />

Bei der Weinbergmaier GmbH in Wien verpacken Sissi und Franz <strong>–</strong> so haben <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

<strong>die</strong> beiden Roboter benannt <strong>–</strong> in enger Zusammenarbeit und im 1,5-Sekunden-Takt<br />

hochwertigen Strudelteig. Zu den Besonderheiten der voll automatisierten<br />

und hygienegerechten Verpackung gehören <strong>die</strong> hängende Anordnung der beiden<br />

Sechs achser und der Verzicht auf einen Schutzzaun.<br />

Das erste heute bekannte Strudelrezept<br />

wurde 1696 in Wien veröffentlicht. Hier,<br />

in der „Hauptstadt der Mehlspeisen“,<br />

genauer gesagt im 22. Bezirk, befindet<br />

sich seit Jahrzehnten <strong>die</strong> Weinbergmaier<br />

GmbH, <strong>die</strong> seit 2018 Teil der zum Raiff -<br />

eisenverbund gehörenden Vivatis-Holding<br />

ist. Das Unternehmen stellt dort auf drei<br />

Produktionslinien gezogenen Strudelteig<br />

der Marke Toni Kaiser her. Betriebsleiter<br />

Peter Baumüller: „Mit einer Tagesproduktion<br />

unseres Wiener Strudelteigs könnten<br />

wir ein Fußballfeld komplett belegen und<br />

<strong>die</strong> Jahresproduktion würde, in Reihe<br />

gelegt, eine Strecke von 800 Kilometern<br />

ergeben.“<br />

Roboter <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sekundärverpackung<br />

Das maschinelle Ausziehen des Teigs stellt<br />

sehr hohe Anforderungen an den Maschinenbau,<br />

denn reißen darf der hauchdünne<br />

Teig nicht. Die hoch spezialisierten Produktionsanlagen<br />

sind bereits seit rund 50 Jahren<br />

im Einsatz und werden von der Instandhaltungsmannschaft<br />

mit großem Engagement<br />

gewartet und stets in optimalem Zustand<br />

gehalten.<br />

„Diese Anlagen produzieren Strudelteig in<br />

bester Konditorenqualität. In einer derart<br />

soliden Ausführung könnten wir <strong>die</strong> Maschinen<br />

heute nicht mehr bekommen. Deshalb<br />

hüten wir sie wie unseren Augapfel“,<br />

verrät Baumüller. Das Festhalten an Bewährtem<br />

heißt aber bei Weinbergmaier nicht,<br />

dass Innovation auf der Strecke bleibt. Ganz<br />

im Gegenteil: Kürzlich hat das Unternehmen<br />

<strong>die</strong>jenige Linie, <strong>die</strong> breiten Strudelteig<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gastronomie erzeugt, um eine neue<br />

Endverpackungsstation mit zwei leistungsstarken<br />

Robotern der TX2-Sechsachsbaureihe<br />

von Stäubli erweitert.<br />

Die Sekundärverpackungsstation packt jeweils<br />

vier in Folie verpackte Gebinde mit<br />

zwei Blättern à125 g Gewicht in einen Karton.<br />

Die Packungseinheiten erreichen <strong>–</strong> mit<br />

6 °C aus dem Kühler kommend <strong>–</strong> <strong>die</strong> Station,<br />

werden auf einem Zuführband lagerichtig<br />

ausgerichtet und in den Arbeitsbereich<br />

des Roboters gefördert. Hier greift Sissi, ein<br />

10 <strong>dei</strong> 06-2022


Franz, ein TX2-60L-Roboter, entnimmt einen Karton aus einem Magazin,<br />

führt <strong>die</strong>sen an vier Leimdüsen entlang und drückt ihn in eine Negativform<br />

<strong>–</strong> fertig ist <strong>die</strong> Umverpackung<br />

Sissi, ein TX2-60-Roboter, greift jeweils vier folienverpackte Einheiten ab<br />

und legt sie in den von Franz bereitgestellten Karton ein<br />

Stäubli Robotersystem vom Typ TX2-60, mit<br />

ihrem schaufelförmigen Greifer jeweils vier<br />

folienverpackte Einheiten ab.<br />

Währenddessen ist der zweite Roboter mit<br />

der Vorbereitung des Kartons beschäftigt.<br />

Bei Franz handelt es sich um einen<br />

TX2-60L, er ist also dank eines längeren<br />

Arms etwas größer als Sissi. Der Sechsachser<br />

ist mit einem Vakuumgreifer ausgestattet,<br />

mit dem er einen Karton aus einem Magazin<br />

entnimmt und <strong>die</strong>sen quasi im Vorbeiflug<br />

an vier Leimdüsen entlangführt und<br />

anschließend in eine Negativform drückt <strong>–</strong><br />

fertig ist <strong>die</strong> Umverpackung.<br />

Maschinen arbeiten Hand in Hand<br />

Während also Franz <strong>für</strong> Sissi den Karton<br />

vorbereitet, ist es ihre Aufgabe, <strong>die</strong> vier gegriffenen<br />

Gebinde vorsichtig im Karton abzulegen.<br />

Dabei muss der TX2-60 mit hoher<br />

Dynamik, aber gleichzeitig produktschonend<br />

zur Sache gehen. Der Roboter beherrscht<br />

<strong>die</strong>se Disziplin perfekt, sodass<br />

Schäden an den empfindlichen Süßspeisen<br />

ausgeschlossen sind. Abschließend erfolgt<br />

das Aufbringen eines Originalitätsverschlusses<br />

und eine Inkjet-Markierung mit Chargennummer<br />

und Produktionsdatum. Dann<br />

wird der gefüllte und verschlossene Karton<br />

in Richtung Palettierung gefördert.<br />

Was das Kaiserpaar dazu sagen würde, dass<br />

<strong>die</strong> Mitarbeiter des Betriebs <strong>die</strong> beiden<br />

Roboter Sissi und Franz getauft haben? Für<br />

gekrönte Habsburger Häupter wären<br />

solche Arbeiten sicherlich nicht infrage gekommen,<br />

aber wahrscheinlich hätten<br />

sie <strong>die</strong> Namensgebung mit einem Augen -<br />

zwinkern quittiert. In jedem Fall aber<br />

weisen <strong>die</strong> Namen völlig zurecht auf <strong>die</strong><br />

Wiener Tradition <strong>die</strong>ser Mehlspeise hin,<br />

<strong>die</strong> bei Toni Kaiser den Namen „Wiener<br />

Strudel“ trägt.<br />

Sissi und Franz arbeiten zumeist zweischichtig,<br />

im Sommer <strong>–</strong> zur Apfelstrudel-<br />

Hochsaison <strong>–</strong> auch rund um <strong>die</strong> Uhr. Und<br />

das in hohem Tempo. Ayhan Celik, Leiter<br />

Werkstatttechnik: „Durch entsprechende<br />

Optimierungen an der Endverpackungslinie<br />

konnten wir <strong>die</strong> Taktzeit signifikant verkürzen.<br />

In erster Linie gelang das dadurch, dass<br />

Sissi nun alle vier Gebinde auf einmal greifen<br />

und ablegen kann. Dabei laufen <strong>die</strong> Roboter<br />

mit 80 bis 90 % ihrer Maximalgeschwindigkeit<br />

und sind, wenn erforderlich,<br />

sogar schneller als <strong>die</strong> vorgeschaltete Produktionsstraße.“<br />

Sicherheit auch ohne Schutzzaun<br />

Eine besondere Herausforderung bestand in<br />

der Projektierung der Anlage, <strong>die</strong> der Wiener<br />

Automatisierungsspezialist Christian<br />

Piras übernahm. Der Knackpunkt dabei war<br />

das extrem begrenzte Platzangebot. Dazu<br />

Celik: „Hinter der Realisierung der Anlage<br />

stand lange Zeit ein Fragezeichen. Zunächst<br />

sah es so aus, als sei der vorhandene Platz<br />

einfach nicht ausreichend. Erst durch <strong>die</strong><br />

hängende Anordnung der Roboter und<br />

durch den Verzicht auf einen Schutzzaun<br />

ließ sich <strong>die</strong> Anlage realisieren.“<br />

Zur Realisierung der Roboterzelle ohne<br />

physische Schutzeinrichtungen konnte <strong>die</strong><br />

TX2-Roboterbaureihe mit dem CS9-Controller<br />

einen entscheidenden Beitrag leisten.<br />

Die Roboter erfüllen <strong>die</strong> strengen Anforderungen<br />

der Sicherheitskategorie SIL3-PLe.<br />

Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten,<br />

wird jede Bewegung des Roboters<br />

sensorisch überwacht.<br />

Die Sechsachser verfügen über sechs digitale<br />

Sicherheitsencoder und ein integriertes<br />

Safetyboard. Zur umfangreichen Sicherheitsausstattung<br />

zählen unter anderem <strong>die</strong> Funktionen<br />

Safe Tool und Safe Zone, mit denen<br />

sich ein bestimmter Bereich genau definieren<br />

und permanent überwachen lässt. Wird<br />

innerhalb der festgelegten Sicherheitszone<br />

ein Hindernis erkannt, stoppt der Roboter<br />

vollautomatisch. Dies erlaubt den Betrieb<br />

der Verpackungslinie ohne Schutzzaun.<br />

Steuerungen über Ethercat verbunden<br />

Einen zweiten wichtigen Aspekt bei der Projektierung<br />

und der Roboter-Auswahl nennt<br />

Peter Baumüller: „Im Vergleich zu anderen<br />

Fabrikaten bieten <strong>die</strong> Stäubli-Roboter mit<br />

ihrem gekapselten Gehäuse, den glatten<br />

Oberflächen und den innen liegenden Leitungen<br />

ein höheres Hygieneniveau.“<br />

Die Robotersteuerungen sind über Ethercat<br />

mit den übergeordneten Beckhoff-Steuerungen<br />

verbunden <strong>–</strong> ein Konzept, mit dem<br />

Weinbergmaier bereits gute Erfahrungen<br />

gemacht hat. Baumüller: „Wir haben bereits<br />

mehrere Stäubli-Roboter im Einsatz <strong>–</strong> Vierachser<br />

und Sechsachser im Primär- und Sekundärbereich.<br />

Die Roboter sind einfach<br />

schnell, zuverlässig und mit ihrem Hygienedesign<br />

eine Topwahl in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong>.“<br />

Damit ist auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft sichergestellt,<br />

dass <strong>die</strong> Weinbergmaier-Köstlichkeiten<br />

aus Wien schnell und in ausreichender<br />

Menge <strong>für</strong> Gourmets in der ganzen<br />

Welt verfügbar sind.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Stäubli<br />

AUTOR<br />

RALF HÖGEL<br />

Freier Journalist<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 11


<strong>dei</strong> FOKUS HERSTELLUNG UND VERPACKUNG VON BACK- UND SÜSSWAREN<br />

Saugnäpfe und Vakuumejektoren ermöglichen das Greifen von Schlauchbeuteln<br />

Automatisches Handling<br />

von Keksen<br />

Tecno Pack SpA ist ein Verpackungsmaschinenhersteller mit Sitz in Schio in der<br />

italienischen Region Venetien. Für ein führendes Unternehmen der Süßwaren -<br />

industrie hat Tecno Pack Greifer entwickelt, <strong>die</strong> Kekse zunächst in Schlauchbeutel<br />

und anschließend in Kartons verpacken. Für <strong>die</strong> Sekundärverpackung kommen<br />

Pigrip-Saugnäpfe sowie <strong>die</strong> Vakuumejektoren Picompact 23 Smart zum Einsatz.<br />

Seit 30 Jahren entwickelt und fertigt Tecno<br />

Pack Verpackungslinien, horizontale und<br />

vertikale Verpackungsmaschinen und Kar -<br />

tonaufrichter <strong>für</strong> Unternehmen aus der Lebensmittelbranche<br />

auf internationaler Ebene.<br />

Das Unternehmen beschäftigt 250 Mitarbeiter<br />

und ist eine Anlaufstelle <strong>für</strong> Anwender,<br />

<strong>die</strong> individuelle Lösungen benötigen.<br />

Das Verpackungssystem, das Tecno Pack <strong>für</strong><br />

den Süßwarenhersteller entwickelt hat,<br />

nimmt Kekse auf und verpackt sie in<br />

Schlauchbeutel <strong>–</strong> <strong>die</strong> Primärverpackung <strong>–</strong><br />

und legt <strong>die</strong> Schlauchbeutel dann in einen<br />

Karton <strong>–</strong> <strong>die</strong> Sekundärverpackung. Dieser<br />

Prozess wird durch verschiedene Arten von<br />

Schlauchbeuteln und verschiedene Kartongrößen<br />

charakterisiert, <strong>die</strong> je nach Größe<br />

der Schlauchbeutel variieren.<br />

Die Pigrip-Saugnäpfe und <strong>die</strong> Picompact-23-Smart-Vakuumejektoren<br />

von Piab<br />

Das Verpackungssystem von Tecno Pack ist mit Greifern ausgestattet, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pigrip-BGI25-Saugnäpfe<br />

verwendet werden. Es wurde bei einem internationalen Süßwarenunternehmen installiert.<br />

Bilder: Piab<br />

werden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sekundärverpackung verwendet.<br />

Um <strong>die</strong>se Vorgänge zu bewältigen,<br />

ist <strong>die</strong> Verpackungsanlage von Tecno Pack<br />

mit einer Roboterstation mit vier Flex -<br />

picker-Robotern ausgestattet.<br />

500 Schlauchbeutel pro Minute<br />

Die Schlauchbeutel kommen ungeordnet<br />

auf dem Förderband an, wo sie von einem<br />

Bildverarbeitungssystem gescannt und anschließend<br />

von den Robotern in der richtigen<br />

Ausrichtung aufgenommen werden.<br />

Dann werden sie auf <strong>die</strong> Felder eines parallelen<br />

Förderbandes gelegt und in den Karton<br />

eingelegt, der schließlich verschlossen<br />

und etikettiert wird.<br />

Jeder Roboter kann verschiedene Arten von<br />

Greifern mit einem oder zwei Pigrip-<br />

BGI25-Saugnäpfen verwenden. Die Greifer<br />

sind je nach den zu bearbeitenden<br />

Schlauchbeutelformaten austauschbar. Um<br />

<strong>die</strong> Ausfallzeiten bei Formatwechseln zu reduzieren,<br />

verfügen <strong>die</strong> Greifer über eine<br />

Schnittstelle mit Schnellverschluss. Die Greifer<br />

befinden sich am Handgelenk des Flexpickers<br />

und sind sehr leicht. Das liegt daran,<br />

dass der Picompact-23-Smart-Vakuumejektor,<br />

der <strong>die</strong> Greifer antreibt, ferngesteuert ist<br />

und sich im oberen Bereich des Roboters<br />

befindet. Das macht den Roboter leistungsfähiger.<br />

Außerdem ist das Vakuum unabhängig<br />

und autonom: Für jeden Greifer mit<br />

einem oder zwei Saugnäpfen gibt es einen<br />

einzigen Ejektor. Das Greifen wird nicht<br />

mehrfach durchgeführt, sondern es erfolgt<br />

der Reihe nach, mit mehrfacher Freigabe in<br />

<strong>die</strong> Kiste. Was <strong>die</strong> Zykluszeiten betrifft, so<br />

werden in dem mit vier Robotern ausgestatteten<br />

Bereich 500 Schlauchbeutel pro Minu-<br />

12 <strong>dei</strong> 06-2022


te aufgenommen, das bedeutet 125 Stück<br />

pro Minute und pro Roboter.<br />

Giuseppe Facci, Projektmanager <strong>für</strong> Mechanik<br />

bei Tecno Pack: „Dank der integrierten<br />

Steuerventile und Vakuumschalter garantiert<br />

der Picompact-23-Smart-Ejektor schnelle<br />

und sich wiederholende Aufnahme- und<br />

Abgabezeiten. Gleichzeitig bieten <strong>die</strong><br />

Pigrip-Saugnäpfe einen zuverlässigen und<br />

sicheren Halt. Weitere Vorteile sind <strong>die</strong> Modularität<br />

des Systems und <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

<strong>die</strong> Greifer je nach Schlauchbeutelformat<br />

schnell zu wechseln.“ Über <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Piab fügt Facci Folgendes hinzu:<br />

„Die Art des Saugnapfs wurde direkt von<br />

unserem Kunden festgelegt <strong>–</strong> einem führenden<br />

internationalen Unternehmen der Süßwarenindustrie,<br />

das nur mit erstklassigen<br />

Lieferanten zusammenarbeitet. Was <strong>die</strong> Vakuumerzeuger<br />

betrifft, haben wir uns auf<br />

den Rat und <strong>die</strong> Erfahrung von Vladimiro<br />

Die Picompact-23-Smart-<br />

Vakuumpumpen sind auf<br />

dem oberen Rahmen des<br />

Flexpickers des Verpackungssytems<br />

angebracht<br />

Marconato von F.lli Bono, einem autorisierten<br />

Vertriebspartner von Piab, verlassen, der<br />

uns bei unserer Wahl beraten hat.“<br />

Sparsame Vakuumerzeugung<br />

Pigrip ist ein konfigurierbares Saugnapf-<br />

Konzept mit individuell optimierten Teilen<br />

zum Greifen, Heben und zum Höhenausgleich.<br />

Das Verpacken von kleinen Beuteln,<br />

beispielsweise den Flowpacks in <strong>die</strong>ser Anwendung<br />

in Kartons, ist <strong>die</strong> Spezialität der<br />

Saugnäpfe, <strong>die</strong> über besonders weiche Lippen<br />

verfügen, um sich an der wechselnden<br />

Oberfläche eines Beutels festzusaugen. Auf<br />

<strong>die</strong>se Weise werden sichere und zügige Bewegungen<br />

möglich, <strong>die</strong> schnelle automatisierte<br />

Prozesse erlauben.<br />

Bei Picompact-23-Smart handelt es sich um<br />

einen konfigurierbaren Vakuumejektor auf<br />

Basis der Coax-Technologie von Piab mit integrierten<br />

Steuerungen. Er wurde <strong>für</strong> Roboter-Handhabungsanwendungen<br />

entwickelt<br />

und eignet sich besonders gut <strong>für</strong> mittlere<br />

bis große Vakuumsysteme, z. B. zum Laden,<br />

Sortieren, Umladen und Entladen verschiedener<br />

Materialien. Er verfügt über eine op -<br />

timierte Konstruktion <strong>für</strong> hohe Zuverlässigkeit,<br />

Vielseitigkeit, hohe Durchflussraten<br />

und kurze Zykluszeiten.<br />

Die Coax-Vakuumerzeugungstechnologie<br />

reduziert den Energieverbrauch und bietet<br />

gleichzeitig einen sicheren und schnellen<br />

Grip dank der anfänglich hohen Vakuumflussrate.<br />

Coax-Ejektoren sind besonders<br />

schnell und liefern einen hohen Durchfluss<br />

bei geringem Druckluftverbrauch. Selbst bei<br />

niedrigem oder schwankendem Speisedruck<br />

kann <strong>die</strong>se Ejektoreinheit eine optimale<br />

Leistung erbringen. Dies wurde in individuellen<br />

Vergleichstests am Fraunhofer-Institut<br />

<strong>für</strong> Werkzeugmaschinen und Umformtechnik<br />

IWU in Dresden nachgewiesen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Piab<br />

AUTOR<br />

PAOLO SANTI<br />

Senior Marketing Specialist,<br />

Italien, Balkan und Mittlerer<br />

Osten,<br />

Piab Italia Srl<br />

Hochwertige Logistiklösungen <strong>für</strong> ein Höchstmaß an Hygiene<br />

TC Palgrip ®<br />

• Mit vollflächigem<br />

Palgrip ® Antirutschdeck<br />

• Einzigartiger Halt auch bei<br />

Feuchtigkeit oder Schräglage<br />

• Komplett geschlossen <strong>für</strong> zuverlässigen<br />

Schutz vor Verunreinigungen<br />

SB3 Palettenbox<br />

• Glatte Innenwände, geschlossen<br />

oder perforiert, <strong>für</strong> einfache Reinigung<br />

• Besonders stabile Kufen- oder Fußanbindung<br />

• Extreme Widerstands- und Strapazierfähigkeit<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 13


<strong>dei</strong> FOKUS HERSTELLUNG UND VERPACKUNG VON BACK- UND SÜSSWAREN<br />

Thermische Behandlung von Backschrot<br />

Trocknen und Kühlen im<br />

Karussell<br />

Backschrot, wie er zur Herstellung von Schrotbroten verwendet wird, ist ein schwer<br />

handhabbares Produkt. Die teigähnliche, klebrige Masse mit einem Feuchtigkeits -<br />

gehalt von ca. 16 % aus grob gemahlenem Getreide muss daher vor dem Abfüllen<br />

getrocknet werden. Eine Kombination aus Karusselltrockner und Kühlung erzielt<br />

dabei optimale Ergebnisse.<br />

Viele Materialien erfordern während der<br />

Trocknung eine schonende mechanische<br />

und thermische Behandlung. Ein Beispiel<br />

<strong>für</strong> ein solches Material ist Backschrot.<br />

Backschrot ist eine vorverarbeitete, teigähnliche<br />

Masse mit einem Feuchtigkeitsgehalt<br />

von ca. 16 % aus grob gemahlenem<br />

Weizen oder Roggen, <strong>die</strong> zum Backen<br />

von Vollkornbrot bestimmt ist. Beim Eintritt<br />

in den Trockner ist sie recht pastös<br />

und klebrig. Die Trocknungstemperatur<br />

darf 50 °C nicht überschreiten, um den<br />

Nährwert zu erhalten. Backschrot kann<br />

mit einem kombinierten Trockner/Kühler<br />

getrocknet werden, wodurch der Feuchtigkeitsgehalt<br />

von 16 % auf 10 % am Auslass<br />

gesenkt wird. Sehr gut eignet sich<br />

hier<strong>für</strong> <strong>die</strong> Karusselltechnik, eine bewährte<br />

Trocknungstechnologie, <strong>die</strong> in vielen<br />

Branchen eingesetzt wird. Der taiwane -<br />

sische Hersteller Idah passt <strong>die</strong>se Trocknungsanlagen<br />

exakt an <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Kundenbedürfnisse an.<br />

Karusselltrockner der TK-300-Serie zur Trocknung/Kühlung von Backschrot<br />

Bilder: Idah<br />

Einbauten lösen Verklumpungen<br />

Um den Verpackungsvorgang zu vereinfachen,<br />

soll das Backschrot nach der Trocknung/Kühlung<br />

frei fließend sein. Daher<br />

sind während des Trocknungsprozesses eine<br />

ständige Bewegung und Durchmischung erforderlich.<br />

In einem konkreten Anwendungsfall<br />

klebte jedoch auf dem oberen<br />

Trocknungsdeck eines Karusselltrockners<br />

das Produkt so stark zusammen, dass ein<br />

großer Klumpen mit einem Durchmesser<br />

von etwa 3 m entstand. Die Idah-Kontrukteure<br />

konnten <strong>die</strong>ses Problem rasch durch<br />

das Nachrüsten einer sogenannten Paddelschnecke<br />

lösen. Die Paddel lockern das Pro-<br />

14 <strong>dei</strong> 06-2022


dukt auf der obersten Ebene des Karusselltrockners<br />

kontinuierlich auf.<br />

In einem Bunkertrockner wäre <strong>die</strong>ses Problem<br />

wahrscheinlich sehr schwierig oder<br />

sogar unmöglich zu lösen gewesen, da das<br />

Produkt eine bis zu einem Meter dicke<br />

Schicht bilden kann. Darüber hinaus kann<br />

das Eigengewicht des Materials den Klebeeffekt<br />

erheblich verstärken. Hier hat <strong>die</strong> mehrstöckige<br />

Bauweise des Karusselltrockners einen<br />

äußerst positiven Effekt. Um eine dauerhafte<br />

Hitzeeinwirkung auf das Trocknungsgut<br />

zu vermeiden, <strong>die</strong> in Getreide<br />

physikalisch-chemische Veränderungen hervorrufen<br />

kann, wird der Karusselltrockner<br />

mit einer Kühlung kombiniert.<br />

Kombiniertes Trocknen und Kühlen<br />

Der Karussell-Trockner-Kühler von Idah<br />

besteht aus mehreren Decks mit einem<br />

Kippboden in jedem Deck, um das Material<br />

auf das untere Deck zu entladen. Die Entladung<br />

trägt dazu bei, das Material zu mischen<br />

und es der Trocknungs- und Kühlluft<br />

auszusetzen, wodurch eine effektive Wärmeübertragung<br />

stattfindet. Auf den Decks<br />

rotiert das Material in einem konstanten<br />

Luftstrom und erfährt so einen gleichmäßigen<br />

Trocknungs- und Kühlprozess. Die<br />

Trocknungs- und Kühlluft wird im Kreuz-<br />

Gegenstrom an dem einlaufenden Produkt<br />

vorbeigeführt, um eine maximale Wärmeübertragung<br />

zu erreichen. Eine Zellenradschleuse<br />

im Einlass verhindert ein unkontrolliertes<br />

Ansaugen von Umgebungsluft.<br />

Gleichzeitig wird das Material kontinuierlich<br />

in den Trockner geleitet. Mithilfe einer<br />

speziellen mechanischen Vorrichtung lässt<br />

sich teigartiges Material aufbrechen und<br />

lockern. Das sorgt <strong>für</strong> eine optimale<br />

Durchströmung mit der Trocknungsluft<br />

und eine effektive Wärmeübertragung. Für<br />

<strong>die</strong> Kühlung wird <strong>die</strong> kühlere Abluft durch<br />

<strong>die</strong> Trockenpartie geführt. Das bietet <strong>die</strong><br />

denkbar einfachste Möglichkeit, <strong>die</strong> Abwärme<br />

des Kühlers ohne zusätzlichen appartiven<br />

Aufwand zu nutzen.<br />

Prozessdaten <strong>für</strong> Backschrot<br />

Die Grafiken zeigen <strong>die</strong> Veränderungen der<br />

Temperatur und der Feuchtigkeit des Backschrots<br />

in einem Karusselltrockner der<br />

TK-300-Serie. Der Trockner hat einen<br />

Durchmesser von ca. 3 m, der Duchsatz an<br />

Backschrot beträgt 4,5 t/h, <strong>die</strong> Verweilzeit<br />

zur Trocknung 23 min und zur anschließenden<br />

Kühlung 15 min. Die Eingangstemperatur<br />

des Backschrots liegt bei ca. 87 °C. Das<br />

Feuchtigkeits- und Temperaturveränderungen von Backschrot mit einem kombinierten Trockner-Kühler<br />

mit einer Trocknungstemperatur von 75 °C (A) und 87 °C (B)<br />

Konzept des Karussellkühlers (links) und des kombinierten Karusselltrockners/-kühlers (rechts)<br />

Produkt verlässt den Trockner mit einer<br />

Temperatur von ca. 13 °C. Die direkte Auswirkung<br />

der speziellen mechanischen Vorrichtung,<br />

<strong>die</strong> zwischen Deck 2 und Deck 3<br />

installiert wurde, ist in der linken Grafik<br />

deutlich zu sehen. Vor dem Einbau der Vorrichtung<br />

sank <strong>die</strong> Temperatur auf 35 °C. Die<br />

zusätzliche Vorrichtung trug dazu bei, dass<br />

das Produkt frei fließen konnte, und <strong>die</strong><br />

Produkttemperatur steigt von ca. 43 auf ca.<br />

58 °C an, kurz bevor das Backschrot in den<br />

Kühlbereich fällt.<br />

Die rechte Grafik zeigt den Einfluss der höheren<br />

Trocknungstemperatur unter sonst<br />

gleichen Bedingungen. Eine ähnliche Temperatur<br />

wie in Deck 2 kann erreicht werden,<br />

wenn <strong>die</strong> Trocknungstemperatur auf<br />

87 °C erhöht wird. Diese Bedingung führte<br />

zu einer hohen Temperatur, bevor das Backschrot<br />

in den Kühler gelangt, was den Nähr-<br />

wert senken kann. Außerdem ist <strong>die</strong> Endfeuchte<br />

um etwa 1 % niedriger als bei einer<br />

Trocknungstemperatur von 75 °C.<br />

Der Vergleich des kombinierten Trockner-/<br />

Kühlers mit dem reinen Kühler lässt erkennen,<br />

dass nur ein Luftkanal mit zusätzlichen<br />

Wärmetauschern zwischen zwei Etagen eingefügt<br />

und <strong>die</strong> Hauptwelle etwas verlängert<br />

werden muss<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Idah<br />

AUTOR:<br />

ALBERT WANG<br />

Senior Section Head<br />

Marketing,<br />

Idah<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 15


Radarsensor <strong>für</strong> Füllstandmessungen<br />

ANUGA FOODTEC<br />

Vom 26. bis 29. April 2022 traf sich <strong>die</strong> Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie mit ihrer<br />

Zulieferbranche auf der Anuga Foodtec in<br />

Köln. Nachdem <strong>die</strong> Messe 2021 coronabedingt<br />

nicht stattfinden konnte, ging sie in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr mit einer digitalen Erweiterung<br />

an den Start. Die Bilanz nach vier Messetagen:<br />

Über 1000 Aussteller und rund 25 000<br />

Fachbesucher aus über 120 Ländern.<br />

„Smart Solutions <strong>–</strong> Higher Flexibility“ <strong>–</strong> so<br />

lautete das Leitthema der globalen Messe<br />

und ihres umfangreichen Fachprogramms,<br />

das mit über 200 Fachveranstaltungen beim<br />

internationalen Publikum großen Zuspruch<br />

fand. Federführend war <strong>die</strong> DLG, <strong>die</strong> mit ihrer<br />

Fachkompetenz <strong>die</strong> zahlreichen Veranstaltungen<br />

in unterschiedlichen Formaten<br />

ausgestaltete. So beleuchteten Fachforen aktuelle<br />

Themen der Lebensmitteltechnologie<br />

und verknüpften wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

mit unternehmerischer Praxis.<br />

Noch bis 30. Juni können sich Besucherinnen<br />

und Besucher auf der digitalen Erweiterung<br />

Anuga Foodtec @home mit Aus stellern<br />

vernetzen, verpasste Vorträge sehen und auf<br />

weitere Informationen zugreifen.<br />

Die nächste Anuga Foodtec findet vom<br />

19. bis 22. März 2024 in Köln statt.<br />

Bild: Koelnmesse<br />

Mit dem Radarsensor LW2720<br />

von ifm lassen sich Füllstandmessungen<br />

exakt durchführen,<br />

ohne dass der Sensor mit dem<br />

Medium in Berührung kommen<br />

muss. Der Sensor wird am oberen<br />

Ende des Tanks installiert<br />

und misst über <strong>die</strong> Reflexion<br />

den Abstand zur Oberfläche des<br />

Mediums. Aus der Füllhöhe lässt<br />

sich einfach das Volumen des<br />

Tankinhalts berechnen. Da der<br />

Sensor mit einer Messfrequenz<br />

von 80 GHz arbeitet, kann <strong>die</strong><br />

Antenne relativ klein sein. Der<br />

Messbereich liegt bei 10 m, wobei<br />

eine Genauigkeit von<br />

±2 mm möglich ist.<br />

Der Radarsensor hat ein Edelstahlgehäuse<br />

und Antennen sowie<br />

Dichtungen, <strong>die</strong> problemlos<br />

mit Lebensmitteln in Kontakt<br />

kommen können. Damit erfüllt<br />

er <strong>die</strong> strengen Anforderungen<br />

gemäß 3-A und EHEDG. Auch<br />

<strong>für</strong> CIP-und SIP-Verfahren ist<br />

der Sensor geeignet. Den Messwert<br />

kann er über eine klassische<br />

4…20-mA-Schnittstelle<br />

oder über IO-Link übertragen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: ifm<br />

Digital Services <strong>für</strong> Vakuumpumpen<br />

Intelligente IoT-Lösungen können helfen, Produktionsausfälle<br />

zu reduzieren und eine Menge Geld zu sparen.<br />

Otto ist <strong>die</strong> digitale Service-Innovation von Busch Vacuum<br />

Solutions. Sie kombiniert <strong>die</strong> Zustandsüberwachung<br />

von Vakuumpumpen mit attraktiven Servicepaketen und<br />

sorgt so <strong>für</strong> hohe Prozesssicherheit und geringere Betriebskosten.<br />

Die Digital Services gibt es in drei verschiedenen<br />

Paketen, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Bedürfnisse des Anwenders<br />

zugeschnitten sind <strong>–</strong> unabhängig davon, ob er <strong>die</strong><br />

Überwachung selbst in <strong>die</strong> Hand nehmen möchte oder<br />

ob Busch <strong>die</strong> Federführung übernehmen soll. Das passende<br />

Otto-Paket erkennt aufkommende Probleme, bevor<br />

sie zu einem echten Problem werden. Risiken und<br />

Kosten, <strong>die</strong> mit ungeplanten Stillständen verbunden<br />

sind, werden vermieden und führen zu optimaler Prozesssicherheit<br />

und höherer Produktivität in den Betrieben.<br />

Auch bereits installierte Vakuumpumpen können<br />

mit dem IoT-Kit von Busch nachgerüstet werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Busch<br />

Bild: Busch<br />

Bild: ifm<br />

16 <strong>dei</strong> 06-2022


Horizontale Schlauchbeutelmaschine<br />

Polyurethanbänder mit Rundumschutz<br />

Die horizontale Schlauchbeutelmaschine W 500 von<br />

Multivac eignet sich <strong>für</strong> das nachhaltige Verpacken von<br />

Hackfleisch, Burger-Patties, Käse und vielem mehr. Der<br />

Flowpacker im Hygienic Design erreicht eine Leistung<br />

von 120 Packungen pro Minute bzw. eine Foliengeschwindigkeit<br />

von 30 m/min. Produkte mit einer Breite<br />

von bis zu 200 mm und einer Höhe von bis zu 120 mm<br />

mit oder ohne Tray können problemlos verpackt werden.<br />

Weitere Features sind <strong>die</strong> unabhängige Geschwindigkeitseinstellung<br />

der Walzen zur faltenfreien Längssiegelung,<br />

eine verlässliche Quersiegelung durch <strong>die</strong> präzise<br />

und rezeptbasierte Regelung von Siegeltemperatur<br />

und -druck sowie ein integriertes Gasanalysesystem <strong>für</strong><br />

das MAP-Verpacken mit Schutzatmosphäre.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Multivac<br />

Bild: Multivac<br />

Sauberkeit, Sorgfalt, Sicherheit <strong>–</strong><br />

das sind drei unverzichtbare Anforderungen<br />

bei der Herstellung,<br />

Verpackung und Distribution<br />

von Lebensmitteln. Die spezialisierten<br />

Transport- und Prozessbänder<br />

von Forbo Movement<br />

Systems erfüllen <strong>die</strong>sen<br />

Anspruch: Sie sind leicht zu reinigen,<br />

agieren sorgfältig auch in<br />

komplexen Prozessen und bieten<br />

Sicherheit in Bezug auf<br />

Standzeit, Wirtschaftlichkeit und<br />

Produktionsergebnis. Ganz<br />

selbstverständlich unterstützen<br />

sie auch das HACCP-Konzept.<br />

Auf der Anuga Foodtec präsentierte<br />

das Unternehmen seine<br />

neuen Fullsan-Bänder. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Produktlinie<br />

homogener, thermoplastischer<br />

Polyurethanbänder,<br />

<strong>die</strong> rundum gegen das Eindringen<br />

von Ölen, Fetten, Feuchtigkeit<br />

und Bakterien geschützt<br />

Bild: Forbo Siegling<br />

sind. Sie lassen sich sehr einfach<br />

reinigen und eignen sich hervorragend<br />

<strong>für</strong> den Einsatz in besonders<br />

hygienekritischen Anwendungen<br />

in Molkereien, Bäckereien<br />

sowie in fleisch- und<br />

geflügelverarbeitenden Unternehmen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Forbo Siegling<br />

WIR GEBEN<br />

BROTRESTEN EINE<br />

ZWEITE CHANCE.<br />

Nachhaltigkeit konkret:<br />

Restbrotverwertung spart<br />

Ausschuss in der Produktion.<br />

Brot, das aufgrund optischer Mängel<br />

nicht in den Verkauf gelangt, muss nicht<br />

weggeworfen werden. Mit der Restbrotverwertung,<br />

bei der <strong>die</strong> Brotreste<br />

zerkleinert und verflüssigt dem Teig<br />

wieder zugegeben werden, lassen sich<br />

<strong>die</strong>se sinnvoll verwerten <strong>–</strong> und das<br />

sogar mit einer Qualitäts- und Geschmacksverbesserung<br />

des Teiges.<br />

ZEPPELIN SYSTEMS<br />

CIRCULAR ECONOMY<br />

12.-16. 9. 2022, München<br />

Halle C3 <strong>–</strong> Stand 335<br />

Wir haben <strong>die</strong> Lö sungen, mit denen<br />

Sie Ihre Anlage fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Restbrotverwertung<br />

machen: Mit unseren<br />

passenden Komponenten kommen<br />

Brotreste noch einmal groß raus.<br />

ENGINEERING SUSTAINABILITY<br />

LIN SYSTEMS<br />

zeppelin-systems.com<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 17


<strong>dei</strong><br />

MESSENACHLESE<br />

Falschetikettierung vermeiden<br />

Der Labeltower von REA überprüft<br />

Etiketteninhalte und <strong>die</strong><br />

Qualität von 1-D-/2-D-Codes in<br />

einem Schritt mithilfe einer speziellen<br />

Technologiekombination.<br />

Das intelligente System ist in<br />

Kooperation mit der Firma Strelen<br />

Control Systems entstanden<br />

und eignet sich insbesondere<br />

<strong>für</strong> Betriebe, <strong>die</strong> viel etikettieren<br />

und Produkte <strong>für</strong> den Export<br />

mit Etiketten in verschiedenen<br />

Sprachen versehen. Um Verwechslungen<br />

und Falschetikettierungen<br />

zu vermeiden, gleicht<br />

der Labeltower Layout, Schrift<br />

1793053-1.PDF - Januar 5, 2022 x<br />

und grafische Elemente des Etiketts<br />

mit der Sollvorgabe ab. Zudem<br />

kontrolliert er mit einem<br />

REA-Verifier-Prüfsystem Lesbarkeit,<br />

Kontrast, Druckpräzision<br />

und normkonforme Qualität der<br />

aufgedruckten Codes.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: REA<br />

Bild: REA Elektronik<br />

Variety Packs automatisiert herstellen<br />

Eine neue Konfiguration der Roboter Innopal RK und<br />

der Verpackungsmaschine Innopack PPZ von KHS kann<br />

Variety Packs hoch automatisiert herstellen. Die Umpackanlage<br />

vereinzelt Behälter, <strong>die</strong> in der eigentlichen<br />

Produktionslinie bereits auf Trays und Paletten abgesetzt<br />

wurden, und stellt sie zu Mischungen von bis zu sechs<br />

Aromen neu zusammen. Da<strong>für</strong> werden der Anlage Getränkedosen<br />

vom Lager sortenrein auf Paletten und Trays<br />

zugeführt. Zunächst depalettieren zwei Roboter <strong>die</strong> Sorten,<br />

während Schieber <strong>die</strong> Trays in einzelne Reihen separieren.<br />

Dann heben zwei Vakuum auspacker <strong>die</strong> Dosen<br />

vom Tray und setzen sie an separierten Positionen auf<br />

dem Transportband ab. Von hier laufen <strong>die</strong> Dosen jeweils<br />

einbahnig nebeneinander in <strong>die</strong> Verpackungsmaschine<br />

ein <strong>–</strong> auf jeder Bahn eine andere Geschmacksrichtung.<br />

Dort werden <strong>die</strong> Behälter zu 4er-, 6er-, 8er-, 12er-,<br />

18er- oder 24er-Packs oder weiteren gemischten Gebinden<br />

gruppiert und in geschlossenen Kartons verpackt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: KHS<br />

Bild: KHS<br />

Mikro-Schlauchverbinder <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Analytik und Labortechnik<br />

www.rct-online.de<br />

Mikro-Schlauchverbinder<br />

und Verschraubungen<br />

• Viele Ausführungen und Verbindungsmöglichkeiten<br />

Luer-Lock-Adapter, Schlauchtüllen, Schlauchverschraubungen,<br />

Tri-Clamp-Verbinder, Kapillar-Verbinder, Steckverbinder<br />

• Gefertigt aus hochwertigen Werkstoffen<br />

Fluorkunststoffe, Edelstähle, Polyolefine, Polyamide u.v.m.<br />

• Chemikalienresistent, temperaturbeständig und sterilisierbar<br />

Mit Zulassungen nach FDA und USP Class VI<br />

Reichelt<br />

Chemietechnik<br />

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Englerstraße 18<br />

D-69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21 31 25-0<br />

Fax 0 62 21 31 25-10<br />

rct@rct-online.de<br />

DEI_<strong>die</strong> ernährungsindustrie/Akzidenz-Satz/Advertorials 1Q4 188 x 65 mm Thema - Seite JUST 6 - 20.05.2022 10:46<br />

Korblagersystem<br />

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Foto: MFI GmbH<br />

Lagersystem <strong>für</strong> Leerbehälter<br />

Mit dem flexiblen „TARO“ Leer -<br />

behälter Lagersystem hat MFI<br />

ein kosten- und platzsparendes<br />

Konzept mit einer hohen Lager dichte<br />

entwickelt. Das Konzept basiert auf<br />

einzelnen Kanälen, in denen Doppelstapel<br />

mit einer Stapelhöhe von<br />

3 Meter hohen oder 26 flachen Körben<br />

oder 40 Dielen gelagert werden<br />

können. Der Transport der Stapel<br />

erfolgt über schienenfahrende MFI-<br />

Kanalfahrzeuge, <strong>die</strong> in zwei Richtungen<br />

horizontal verfahren werden <strong>–</strong><br />

praktisch bei geringen Raumhöhen<br />

und verschachtelten Flächen. TARO<br />

zeichnet sich durch geringen Wartungsaufwand,<br />

hohe Betriebssicherheit<br />

und optimale Reinigungs -<br />

möglichkeiten aus. Speziell <strong>für</strong> den<br />

Einsatz in der Lebensmittelbranche<br />

wird das Leerbehälter- Lagersystem<br />

in Edelstahl ausgeführt.<br />

KONTAKT<br />

MFI GmbH<br />

Hirschmann-Ring 13<br />

D-71726 Benningen<br />

Mail info@mfi-lb.de<br />

www.mfi-innovations.com<br />

18 <strong>dei</strong> 06-2022


Digitale Services <strong>für</strong> Verpackungsmaschinen<br />

Mit den digitalen 4you Services<br />

Care von Schubert lassen sich<br />

über das maschinenintegrierte<br />

Industrial Gateway GS.Gate digitale<br />

Daten von Verpackungsmaschinen<br />

auswerten. Verfügbar<br />

sind Pakete <strong>für</strong> jeden Anspruch.<br />

Care IIoT Ready umfasst das<br />

GS.Gate und den Zugriff auf das<br />

Kundenportal mit einer kostenfreien<br />

OEE-Analyse im Wochenrückblick<br />

und der Option <strong>für</strong> erweiterte<br />

digitale Services. Care<br />

Everywhere bietet umfangreicheres<br />

Datenmaterial, regelmäßige<br />

Software-Updates, Down -<br />

load-Optionen und einen mobilen<br />

Zugriff auf <strong>die</strong> Kundenplattform.<br />

Ab dem Paket Care Analytical<br />

unterstützt Schubert bei der<br />

individualisierten Auswertung<br />

und Filterung der Daten via Internetzugriff.<br />

Mit Care Data können<br />

<strong>die</strong>se Daten zudem in <strong>die</strong><br />

eigenen Systeme importiert werden<br />

und Care Customized bietet<br />

maximale Freiheit bei der Konfiguration<br />

der Service-Leistungen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Schubert<br />

Bild: Schubert<br />

Verpackung auf<br />

Papierbasis<br />

Mondi hat <strong>die</strong> nachhaltige Verpackung<br />

Performing Monoloop<br />

entwickelt. Dabei handelt es<br />

sich um eine formbare und recycelbare<br />

Lösung auf Papierbasis<br />

<strong>für</strong> geschnittene Lebensmittel<br />

wie Käse oder Fleisch. Die Papierschale,<br />

<strong>die</strong> mit einer Barriereschicht<br />

ausgestattet ist, wird<br />

mit einer Kunststoff-Oberfolienlösung<br />

kombiniert. Dies erlaubt<br />

einen sehr guten Produktschutz<br />

und reduziert gleichzeitig den<br />

Kunststoffverbrauch. Die Barriereschicht<br />

lässt sich leicht von<br />

der Papierschale trennen, sodass<br />

alle Elemente getrennt in den<br />

richtigen Abfallströmen entsorgt<br />

werden können. Die Recyclingfähigkeit<br />

der Verpackungslösung<br />

wurde vom Institut Cyclos-HTP<br />

zertifiziert. Performing Monoloop<br />

eignet sich <strong>für</strong> mehrere<br />

Tiefen und Formen zum Einsatz<br />

auf bestehenden Linien.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Mondi<br />

Siegling <strong>–</strong> total belting solutions<br />

SICHER UND<br />

HYGIENISCH<br />

FÖRDERN<br />

■ Mit dem passenden Bandtyp<br />

<strong>für</strong> jeden Verarbeitungsprozess<br />

■ Mit HACCP-Bändern, <strong>die</strong> Ihr<br />

Hygienekonzept unterstützen<br />

■ Mit kompromissloser Qualität<br />

und zuverlässigem Service<br />

Forbo Siegling GmbH<br />

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NEWSLETTER<br />

SERVICE<br />

Hier anmelden <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Belting News!<br />

forbo-siegling.de<br />

Bild: Mondi<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 19


<strong>dei</strong><br />

MESSENACHLESE<br />

Abwasserbehandlungsanlage live überwachen<br />

Mit der digitalen Service Plattform<br />

Waterexpert unterstützt<br />

Envirochemie Unternehmen dabei,<br />

ihre Wassertechnik effizienter<br />

zu managen. Verantwortliche<br />

können mit dem Tool sowohl<br />

vom Smartphone als auch vom<br />

Tablet oder Desktop-Rechner <strong>die</strong><br />

Leistungsdaten und sämtliche<br />

Abläufe in der Abwasserbehandlungsanlage<br />

live überwachen.<br />

Die Plattform bietet eine Reihe<br />

von smarten Service-Funktionen,<br />

<strong>die</strong> Unternehmen auswählen<br />

und sich je nach Bedarf individuell<br />

zusammenstellen können.<br />

So lassen sich über <strong>die</strong><br />

Plattform Anlagen managen, <strong>die</strong><br />

regelmäßige Anlagenrundgänge<br />

digitalisieren oder Inspektionen<br />

und Wartungen planen.<br />

Dabei lässt sich Waterexpert vor<br />

allem als Wissensdatenbank nutzen,<br />

<strong>die</strong> mit Daten befüllt werden<br />

kann <strong>–</strong> neben sämtlichen<br />

Messdaten, auch mit Fotos, Videos,<br />

Berichten und Dokumentationen.<br />

Besonders praktisch ist<br />

der Zugang zu Dokumentationen<br />

von Anlagenkomponenten<br />

mittels QR-Codes.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Envirochemie<br />

Bild: Envirochemie<br />

Kompakter Leitfähigkeitssensor<br />

1797360-1.indd 1 07.04.22 09:03<br />

FÜR ANWENDUNGEN IN DER<br />

LEBENSMITTELVERARBEITUNG<br />

Konform mit EU 10/2011<br />

Bild: Baumer<br />

FGS<br />

Lebensmitteltauglicher<br />

Sekundärabstreifer<br />

FGP<br />

Lebensmitteltauglicher<br />

Kopfabstreifer<br />

Auswahl an UHMW-Klingen<br />

20 <strong>dei</strong> 06-2022<br />

www.flexco.com<br />

Der Leifähigkeitssensor PAC50 von Baumer eignet sich<br />

besonders <strong>für</strong> den Einsatz in kleinen Anlagen. Seine hohe<br />

Temperaturrobustheit bis 140 °C ermöglicht den<br />

dauerhaften Einsatz selbst in SIP-Anlagen. Das Sensorgehäuse<br />

ist nicht länger als 60 mm. Neben der kompakten<br />

Bauweise zeichnet sich der PAC50 durch Robustheit<br />

und Langlebigkeit aus. Dank des One-Piece-Designs der<br />

Sensorspitze wird <strong>die</strong>se <strong>–</strong> anders als bei Sensoren mit<br />

zweigeteilter Spitze <strong>–</strong> weniger stark durch große und<br />

häufige Temperaturschwankungen belastet. Die komplett<br />

aus Polyetheretherketon (PEEK) bestehende Sensorspitze<br />

ist auch sehr beständig gegenüber Chemikalien.<br />

Zudem besteht das Sensorgehäuse komplett aus<br />

Edelstahl und alle Teile sind laserverschweißt. In der<br />

H-Ausführung erfüllt der Leitfähigkeitssensor den <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie geltenden<br />

EHEDG-Standard und ist 3-A zertifiziert. Zudem<br />

sind alle Me<strong>die</strong>n berührenden Werkstoffe FDA zugelassen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Baumer


Digitale Dampfsauger<br />

Lebensmittelkonformer Schlauch<br />

Die digitalen Versionen der Dampfsauger Blue Evolution<br />

S+ und XL+ lassen sich sehr einfach be<strong>die</strong>nen. Die Nutzer<br />

können direkt am sechs Zoll großen Touchdisplay in<br />

sechs Sprachen Voreinstellungen speichern und sich in<br />

der Menüführung Tipps holen. Muss <strong>die</strong> Schale des Wasserfilters<br />

geleert oder Frischwasser <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dampferzeugung<br />

aufgefüllt werden, melden sie sich via Display. Die<br />

Geräte wirken einerseits direkt bei der Oberflächenbehandlung<br />

mit bis zu 180 °C heißem Trockendampf, andererseits<br />

über eine UVC-Lichtbestrahlung im Wasserfilter<br />

gegen Bakterien und inaktivieren auch Viren. Zudem<br />

sind sie nach dem HACCP-Standard zertifiziert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Beam<br />

Bild: Beam<br />

Der lebensmitteltaugliche<br />

Schlauch PUN-H-F von Festo erfüllt<br />

<strong>die</strong> Lebensmittelkonformität<br />

nach VO (EG) 1935/2004<br />

und FDA 21 CFR 177.2600. In<br />

Verbindung mit den Verschraubungen<br />

NPQR kann er leicht in<br />

der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie<br />

eingesetzt werden,<br />

vor allem an den Stellen, an<br />

denen eine Produktberührung<br />

vorkommen kann. Der Schlauch<br />

ist hydrolyse- und mikrobenbeständig<br />

und eignet sich damit<br />

<strong>für</strong> Umgebungen mit hoher<br />

Feuchte oder mit Wasser bei<br />

Temperaturen bis 60 °C. Der<br />

eingesetzte Werkstoff verhindert<br />

hydrolysebedingte Rissbildung.<br />

In der schwarzen Ausführung ist<br />

er besonders UV-beständig und<br />

damit auch <strong>für</strong> Einsätze außerhalb<br />

von Gebäuden geeignet.<br />

Bei gasförmigem Sauerstoff als<br />

Bild: Festo<br />

Betriebsmedium eignet sich <strong>die</strong><br />

Variante „Natur“. Ausprägungen,<br />

Gewinde- und Schlauchgrößen<br />

bieten viele Varianten <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Anwendungen. Die<br />

Montage funktioniert über das<br />

simple Stecken und Lösen des<br />

Schlauchs. Der gekammerte<br />

O-Ring, der nicht verloren werden<br />

kann, verhindert Leckagen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Festo<br />

Sie wollen Rührmassen exakt portionieren und automatisch in Backformen<br />

abfüllen? Den perfekten Riegel oder Marzipanblöcke herstellen? Sie<br />

möchten flexibel Kekse mit Schokostückchen in verschiedenen Größen<br />

und Formen gewichtsgenau produzieren? Die Teigportionierer und unterschiedlichsten<br />

Vorsatzgeräte sowie Schneidevorrichtungen von VEMAG<br />

bieten genau <strong>die</strong> richtige Lösung, um vielfältigste Süßwaren, Kuchen,<br />

Gebäcke oder Kekse herzustellen.<br />

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<strong>dei</strong> 06-2022 21


<strong>dei</strong><br />

ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />

Bilder: Kipp<br />

Arretierbolzen im Hygienic Design vereinfacht Reinigungsprozesse<br />

KLEINE KOMPONENTE,<br />

GROSSE WIRKUNG<br />

Das Heinrich Kipp Werk hat einen Arretierbolzen entwickelt, der erhöhte Hygieneanforderungen<br />

erfüllt. Die Konstruktion nach Hygienic-Design-Richtlinien<br />

verhindert ein Anhaften von Schmutz und vereinfacht <strong>die</strong> Reinigung. Damit ist<br />

der Arretier bolzen ideal zur Konstruktion von Maschinen und Anlagen geeignet,<br />

<strong>die</strong> in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> eingesetzt werden.<br />

22 <strong>dei</strong> 06-2022


Der nach Hygienic-Design-Richtlinien konstruierte Arretierbolzen verfügt<br />

über eine Abdichtung zwischen Kopf und Schaft<br />

Arretierbolzen ermöglichen ein schnelles Verstellen beweglicher<br />

Maschinenkomponenten. In der Regel wird mithilfe des Zugknopfs<br />

oder -rings der Komponente ein Stift aus dem Gegenstück gezogen,<br />

um Maschinenteile sicher in eine gewünschte Position zu bringen<br />

und zu verriegeln. Kipp entwickelte nun ein im Hygienic Design<br />

gestaltetes Konstruktionsbauteil <strong>für</strong> Einsatzbereiche, in denen <strong>die</strong><br />

reinigungsgerechte Auslegung eine wichtige Rolle spielt. Der Arretierbolzen<br />

aus hochwertigem Edelstahl 1.4404 besitzt einen Kegelbund,<br />

damit <strong>die</strong> Schraubstelle mit den dazugehörigen Dicht- und<br />

Unterlegscheiben hygienisch sicher abgedichtet werden kann. Die<br />

Oberfläche des Konstruktionsbauteils mit einer Rautiefe von Ra <<br />

0,8 µm verhindert das Anhaften von Schmutzpartikeln. Zudem ist<br />

der Arretierbolzen <strong>für</strong> CIP-/SIP-Reinigungsprozesse geeignet.<br />

Der Arretierbolzen aus FDA-konformen Materialien ist beständig gegen<br />

polare und unpolare Me<strong>die</strong>n sowie Aromastoffe. Es gibt ihn in<br />

Ausführungen mit bzw. ohne Rastnut sowie mit gehärtetem oder<br />

nicht gehärtetem Arretierstift. Der Arretierbolzen ist mit Stiftdurchmessern<br />

von 6 und 8 mm sowie mit Einschraubgewinde in den<br />

Größen M10 und M12 mit Regel- und Feingewinde verfügbar. Seine<br />

Schaftdichtung ist in 70 EPDM 291 (schwarz) und 75 Fluoroprene<br />

XP (blau) erhältlich. Passend dazu ist eine Dicht- und Unterlegscheibe<br />

Hygienic Usit K1491 aus den gleichen Grundwerkstoffen<br />

im Lieferumfang enthalten, <strong>die</strong> bei Bedarf auch als Zubehör bezogen<br />

werden kann.<br />

Für einen Kunden konzipiert, nun im Standardprogramm<br />

Die Komponente entstand anlässlich einer konkreten Kundenanfrage.<br />

Ein Hersteller von Verpackungsmaschinen im Lebensmittelbereich<br />

benötigte einen Arretierbolzen nach Hygienic Design. Konkret<br />

handelte es sich um eine Anlage <strong>für</strong> das Schneiden und Ablegen von<br />

Wurstwaren. Der Arretierbolzen ermöglicht in <strong>die</strong>ser Maschine <strong>die</strong><br />

Maßverstellung: Wird er gezogen, lässt sich das Abstandsmaß neu<br />

einstellen. Lässt der Anwender den Bolzen los, rastet er ein und der<br />

Schneidvorgang kann weitergehen. Eine kleine Komponente regelt<br />

also, wie dünn oder dick <strong>die</strong> Wurstwaren geschnitten werden. Generell<br />

ist <strong>die</strong>s ein typisches Anwendungsbeispiel <strong>für</strong> Arretierbolzen:<br />

Die Komponenten eignen sich <strong>für</strong> alle Aufgaben, bei denen schnell<br />

ROBOTICS<br />

Food-Spezialisten<br />

im Hygienedesign<br />

Hohe Produktivität ohne Kompromisse<br />

Stäubli Roboter erfüllen strengste Hygiene- und<br />

Sicherheits anforderungen. In allen Prozessen<br />

der Lebensmittelproduktion arbeiten sie präzise,<br />

zuverlässig, hochproduktiv und gerne auch Hand<br />

in Hand mit Menschen.<br />

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1793876-9.indd 1 <strong>dei</strong> 06-202213.05.22 23 15:53


<strong>dei</strong><br />

ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />

Der Arretierbolzen ist technisch so ausgelegt, dass in allen<br />

Einbausituationen immer Wasser abfließen kann<br />

Zusätzlich zur Schaftdichtung ist eine Dicht- und Unterlegscheibe Hygienic Usit K1491<br />

aus den gleichen Grundwerkstoffen im Lieferumfang enthalten<br />

und sicher etwas verstellt werden muss, also zum Beispiel auch bei<br />

Laufbändern oder allen Anlagen, <strong>die</strong> ein Rastmaß haben.<br />

Das Problem des Anlagenherstellers war jedoch, dass zu <strong>die</strong>ser Zeit<br />

kein adäquates Produkt auf dem Markt erhältlich war. In einer Anlage,<br />

<strong>die</strong> komplett nach Hygienic-Design-Richtlinien konzipiert ist,<br />

stellt ein reguläres Bauteil aber einen nicht zu unterschätzenden<br />

Schwachpunkt dar. Die Krux war zusätzlich, dass der Arretierbolzen<br />

bei <strong>die</strong>ser Anwendung mit Wurstwaren, also auch mit Fetten, in Berührung<br />

kommt und viele reguläre Dichtungswerkstoffe da<strong>für</strong> nicht<br />

konzipiert sind. EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)zum Beispiel<br />

lässt sich in einem weiten Temperaturbereich einsetzen und<br />

gewährleistet eine UV-Beständigkeit, ist aber <strong>für</strong> einen Kontakt mit<br />

Fetten und auch Ölen nicht geeignet. Deshalb bietet Kipp den neuen<br />

Arretierbolzen auch mit einer Dichtung aus Fluoroprene XP an.<br />

Dieses Material wurde von Freudenberg Sealing speziell <strong>für</strong> den<br />

Einsatz in Lebensmittelbereichen entwickelt und ist beständig gegen<br />

Fette in Fleisch oder auch Milch sowie starken Säuren, wie sie zum<br />

Beispiel in Säften und Energy Drinks vorkommen. Der Werkstoff hat<br />

zudem einen noch größeren Temperatureinsatzbereich als EPDM,<br />

weshalb eine Sterilisation der Anlagen kein Problem darstellt.<br />

Dichtungstechnologie mit optimalen Werkstoffen<br />

Grundsätzlich ist der Arretierbolzen technisch so ausgelegt, dass in<br />

allen Einbausituationen immer Wasser abfließen kann. Das ist gerade<br />

bei den häufigen Reinigungsvorgängen in der Lebensmittelbranche<br />

wichtig. Es gibt keine Toträume, somit kann sich kein Wasser<br />

oder Schmutz absetzen. Eine Herausforderung ist <strong>die</strong> Abdichtung<br />

zwischen Kopf und Schaft. Diese Stelle ist bei einem Arretierbolzen<br />

normalerweise offen, weil hier eine Bewegung stattfindet. Doch bei<br />

<strong>die</strong>ser speziellen Komponente ist <strong>die</strong>ser Bereich nun auch zuverlässig<br />

abgedichtet.<br />

Ausgangspunkt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung war <strong>die</strong> bestehende Zusammenarbeit<br />

mit Freudenberg Sealing Technologies. Zusammen haben<br />

<strong>die</strong> Unternehmen das Schraub- und Dichtsystem Hygienic Usit <strong>für</strong><br />

den Einsatz in hygienesensiblen Bereichen entwickelt. Die Kombi-<br />

nation von Usit-Dichtung, Sechskantschraube und Hutmutter ist als<br />

Systemeinheit nach EHEDG (European Hygienic Engineering and<br />

Design Group) zertifiziert und erfüllt somit <strong>die</strong> Normen der Lebensmitteltechnik.<br />

Herzstück des Systems sind <strong>die</strong> außendichtenden<br />

Hygienic-Usit-Unterlegscheiben, <strong>die</strong> nun auch beim Arretierbolzen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Ergänzendes Produktprogramm<br />

Neben den Arretierbolzen bietet Kipp im Rahmen des Novonox-hygienic-Sortiments<br />

noch zahlreiche Produkte mit Usit-Dichtscheibe<br />

an. Klemmhebel, Flügelschrauben, Sechskantschrauben, Pilzknöpfe,<br />

T-Griffe und Bügelgriffe sind in der Hygienic-Usit-Ausführung erhältlich.<br />

All <strong>die</strong>se Produkte lassen sich miteinander kombinieren<br />

und ergeben in Summe ein hygienisch ausgeklügeltes System. In<br />

der Regel macht es <strong>für</strong> Anlagenhersteller Sinn, immer denselben<br />

Dichtungswerkstoff einzusetzen. Kommt zum Beispiel eine minderwertige<br />

Kunststoffdichtung ins Spiel, so diktiert <strong>die</strong>se eine schwache<br />

Komponente <strong>die</strong> Einsatzmöglichkeiten der Anlage. Konkret<br />

macht zum Beispiel eine verminderte Temperaturbeständigkeit <strong>die</strong><br />

Sterilisation von Anlagen unmöglich, wobei <strong>die</strong>ser Prozess im Lebensmittelbereich<br />

aber unumgänglich ist.<br />

Bei Kipp sind sämtliche Komponenten aus einer Hand erhältlich.<br />

Und wenn doch einmal ein Bauteil fehlt, bietet das Unternehmen<br />

auch Sonderteile an, <strong>die</strong> optimal auf <strong>die</strong> Hygienic-Usit-Technologie<br />

abgestimmt sind.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Kipp<br />

AUTOR<br />

ANDREAS VÖLKLE<br />

Produktmanager,<br />

Heinrich Kipp Werk<br />

24 <strong>dei</strong> 06-2022


PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />

EXKLUSIV<br />

SIEGER<br />

Bild: Robert Schneider <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

TOP-PRODUKT APRIL 2022<br />

Bild: BASF<br />

pto auf Linkedin<br />

Alle Trends im Blick<br />

Quergerätselt Juni 2022<br />

Namenloser Maurer<br />

Tragbares Spektrometer<br />

Die Redaktion von <strong>Prozesstechnik</strong>-online<br />

(pto) ist auch auf Linkedin vertreten. Hier<br />

berichten wir über aktuelle Trends aus der<br />

<strong>Prozesstechnik</strong>. Themen wie Maintenance<br />

4.0, 5G in der Prozessindustrie oder Cloudlösungen<br />

werden dort ebenso behandelt wie<br />

aktuelle Nachrichten, Messeberichte oder<br />

Events. Lesen Sie <strong>die</strong> Meinung von Experten<br />

zu ausgewählten Themen und verpassen Sie<br />

keines unserer Expertenvideos. Folgen Sie<br />

uns auf Linkedin und seien Sie mit uns<br />

immer auf dem Laufenden.<br />

www.prozesstechnik-online.de/linkedin<br />

„He, Leute, das soll ‘ne Mauer sein? Sieht ja<br />

richtig verwahrlost aus“, begann der umherziehende<br />

Handwerker sein Verkaufsgespräch.<br />

„Ich kann euch helfen.“ „Klasse Idee“, sprachen<br />

seine Kunden. „Gemacht, wenn ihr mir<br />

das hübsche Mädel da, <strong>die</strong> Sonne und den<br />

Mond gebt. Ach, eines noch <strong>–</strong> ich brauch natürlich<br />

ein Arbeitspferd …“ Schon eine Idee,<br />

was wir suchen? Nein? Dann lesen Sie doch<br />

den kompletten Rätseltext online. Zu gewinnen<br />

gibt es <strong>die</strong>smal u. a. ein Jahresabonnement<br />

der Zeitschrift „bild der wissenschaft“.<br />

www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />

Unter der Bezeichnung Oase Digilab hat<br />

das BASF-Start-up Trinamix zusammen<br />

mit dem Oase-Team ein neues Verfahren<br />

und ein entsprechendes Gerät entwickelt,<br />

mit dem der Zustand der Gaswäsche<br />

kontinuierlich in Echtzeit überwacht<br />

werden kann. In den vergangenen Jahren<br />

hat es Trinamix geschafft, das Verfahren<br />

der NIR-Spektroskopie entscheidend zu<br />

miniaturisieren. Die tragbare NIR-Spektroskopie<br />

bietet große Vorteile, nicht nur<br />

in der Gaswäsche.<br />

TOP-PRODUKT<br />

DES MONATS JUNI 2022<br />

ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />

Bild: Busch Vacuum Solutions<br />

Bild: Flottweg<br />

Bild: Papenmeier<br />

Bild: GF Piping Systems<br />

Digitaler Service <strong>für</strong><br />

Vakuumpumpen<br />

Energieeffizienter<br />

Düsenseparator<br />

Schauglasleuchte <strong>für</strong><br />

den Ex-Bereich<br />

Infrarot-geschweißte<br />

PVC-U-Rohrleitungen<br />

Der digitale Service Otto von<br />

Busch Vacuum Solutions kombiniert<br />

<strong>die</strong> Zustandsüberwachung<br />

von Vakuumpumpen mit verschiedenen<br />

Servicepaketen. Ein<br />

IoT-Dashboard und eine App<br />

zeichnen permanent Daten der<br />

Vakuumpumpen auf, mit denen<br />

<strong>die</strong> Leistung analysiert und Prozesse<br />

optimiert werden können.<br />

Der hygienisch konzipierte<br />

Düsenseparator FDS2000 von<br />

Flottweg besitzt ein berührungsloses<br />

Dichtungskonzept,<br />

wodurch keine Verschleißteile<br />

erforderlich sind. Darüber hinaus<br />

verfügt das Trennaggregat<br />

über eine Energierückgewinnung.<br />

Alle produktberührenden<br />

Bauteile sind CIP-fähig.<br />

Die Kombination aus kompakter<br />

Bauweise und hygienege -<br />

rechtem Design machen <strong>die</strong><br />

Lumi star-Leuchte ESL 53LED Ex<br />

von Papenmeier zur flexibel<br />

einsetzbaren Schauglasleuchte.<br />

Sie ist Atex-zertifiziert und somit<br />

in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen der Zone 1 und 2<br />

bzw. 21 und 22 ein setzbar.<br />

IR PVC-U von GF Piping Systems<br />

ist ein infrarot-geschweißtes<br />

PVC-U-Rohrleitungssystem.<br />

Die Verbindungstechnologie <strong>für</strong><br />

PVC-U kommt ohne Lösemittel<br />

aus. Das System besteht aus den<br />

erforderlichen schweißbaren<br />

Fittings, Armaturen und Rohren,<br />

ausgelegt <strong>für</strong> einen Betriebsdruck<br />

von 16 bar.<br />

WÄHLEN SIE IHR TOP-PRODUKT UNTER WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/TOP-PRODUKT<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 25


<strong>dei</strong><br />

VERFAHREN<br />

Hygienisch konstruierter selbstreinigender Filter digital vernetzt<br />

Smartes Filtersystem im<br />

Hygienic Design<br />

Mit dem WTSRF-EHEDG-selbstreinigenden Filter im Hygienic Design können<br />

Lebensmittel im Chargenbetrieb ohne Zerlegung der Bauteile nur durch Spülen in<br />

gleichbleibender Qualität und mit einer angemessenen Haltbarkeit hergestellt werden.<br />

Kombiniert mit der smarten Filterbox entsteht ein digital vernetztes Filtersystem.<br />

Prozesse lassen sich damit besser gestalten und Mehrwert<strong>die</strong>nste generieren.<br />

Fruchtaufstriche und Konfitüren werden<br />

zumeist im Chargenbetrieb produziert. Auf<br />

eine Sorte folgt eine andere. So kann es vorkommen,<br />

dass vor dem Abfüllen beispielsweise<br />

von Erdbeerkonfitüre <strong>die</strong> kleinen<br />

Körnchen herausgefiltriert werden müssen<br />

und in der nächsten Charge aus Aprikosenkonfitüre<br />

Splitter der Kerne und Häute der<br />

Aprikosenfrucht. Das Beispiel steht stellvertretend<br />

<strong>für</strong> viele weitere viskose Produkte.<br />

Der Reinigungsaufwand in manchen Lebensmittelbranchen<br />

beläuft sich zwischen den<br />

Chargen auf bis zu 25 % der Produktionszeit.<br />

Ein im EHEDG-Design konstruiertes Filtersystem<br />

reduziert den Reinigungsaufwand<br />

deutlich. Es basiert auf den in Handling,<br />

Montage und Reinigung bewährten<br />

WTSRF-selbstreinigenden Filtern von Wolftechnik.<br />

Bei der Konstruktion des neu entwickelten<br />

WTSRF-EHEDG-selbstreinigenden<br />

Filters im Hygienic Design lautete <strong>die</strong><br />

primäre Entwicklungsaufgabe, das vorhandene<br />

Filtersystem so umzugestalten, dass<br />

das Zerlegen zur Reinigung beim Chargenwechsel<br />

entfallen kann. Da<strong>für</strong> muss gewährleistet<br />

sein, dass sich <strong>die</strong> eingesetzten<br />

Materialien vor jeder Benutzung optimal<br />

reinigen lassen und produktberührte Flächen<br />

Mikroorganismen keinerlei Raum<br />

zum Einnisten bieten.<br />

Um <strong>die</strong>se Grundanforderung zu erfüllen,<br />

kommt dem Design der Komponenten und<br />

Innenräume eine hohe Bedeutung zu.<br />

Gehäuse dürfen keine überflüssigen Ecken,<br />

Kanten und Toträume aufweisen. Rohr -<br />

leitungsstutzen müssen optimal angebracht<br />

sein. Dichtungen müssen plan abschließen<br />

und Zwischenräume komplett ausfüllen.<br />

Auch Sensoren müssen hygienegerecht<br />

Bilder: Wolftechnik<br />

Durch <strong>die</strong> Kombination des WTSRF-EHEDG-selbstreinigenden Filters im Hygienic Design (rechts) mit der smarten Filterbox (links) entsteht ein digital vernetztes<br />

Filtersystem, das eine nahezu unterbrechungsfreie Herstellung viskoser Produkte ermöglicht<br />

26 <strong>dei</strong> 06-2022


eingebaut werden. Nur so lassen sich<br />

Gehäuse und Innenraum einfach und<br />

rückstandsfrei reinigen.<br />

Ohne manuelles Nachputzen<br />

Damit ergibt sich <strong>für</strong> Prozesskomponenten<br />

der „Hygieneklasse 1“ <strong>die</strong> Anforderung,<br />

<strong>die</strong>se in einem Hygienedesign zu gestalten.<br />

Werden dabei <strong>die</strong> Richtlinien der European<br />

Hygienic Engineering & Design Group1<br />

(EHEDG) bei der Konstruktion der Komponenten<br />

kompromisslos umgesetzt, lassen<br />

sich Lebensmittel auch im Chargenbetrieb<br />

ohne Zerlegung der Bauteile nur durch Spülen<br />

(cleaning in-place2) sicher und in<br />

gleichbleibender Qualität sowie mit einer<br />

angemessenen Haltbarkeit herstellen. Bei<br />

der Neuentwicklung hat man <strong>die</strong>se Vorgaben<br />

konsequent berücksichtigt. Letzte vorhandene<br />

Ecken, Kanten und Hinterschneidungen<br />

wurden eliminiert. Neben der Dimensionierung<br />

des Filtergehäuses, des Abstreiferkäfigs<br />

und der Filterkörperaufnahme<br />

wurden Details wie <strong>die</strong> Konstruktion des<br />

Deckels, des Bodens und des Gestells beachtet.<br />

Zudem wird beim Hygienic Design neben<br />

den eingesetzten Werkstoffen, deren<br />

Oberflächen und der Gestaltung der Anlagenkomponenten<br />

auch <strong>die</strong> Gestaltung des<br />

Prozessumfelds mitbetrachtet. So wurden<br />

am neu entwickelten Filter insbesondere <strong>die</strong><br />

Wellendurchführung, sämtliche Dichtungen<br />

und alle Ecken und Kanten nach den Richtlinien<br />

der EHEDG umkonstruiert und zudem<br />

alle Toträume ohne Umspülung eliminiert.<br />

Innen im Behälter fallen <strong>die</strong> glatt polierten<br />

Oberflächen und Ra<strong>die</strong>n auf, <strong>die</strong> keine<br />

Haftung <strong>für</strong> Verunreinigungen zulassen.<br />

Der Behälter kann jetzt mit Reinigungsmedium<br />

durchspült werden und ist danach ohne<br />

ein manuelles Nachputzen frei von Restverunreinigungen<br />

und Mikroorganismen.<br />

Smartes Filterkonzept integriert<br />

Neben der reinen Filtertechnik wird in der<br />

modernen Produktion <strong>die</strong> Integration jedes<br />

Anlagenteils in das Prozessumfeld der<br />

Anwendung immer wichtiger. Da<strong>für</strong> hat<br />

Wolftechnik in Zusammenarbeit mit dem<br />

Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum<br />

Stuttgart einen Filtercontroller entwickelt.<br />

Das Smart-Filter-Konzept der Firma Wolftechnik<br />

schließt eine Lücke <strong>für</strong> Filtrationsanlagen<br />

innerhalb der Smart Factory. Es erweitert<br />

<strong>die</strong> echtzeitnahe Datenerfassung<br />

durch eine zielgerichtete digitale Verarbeitung<br />

und damit <strong>die</strong> Möglichkeiten der reinen<br />

Überwachung von Filtersystemen. Unkompliziert<br />

lassen sich mit der smarten<br />

Technik <strong>die</strong> meisten Wolftechnik-Filtersysteme<br />

ausrüsten. Das gilt auch <strong>für</strong> das neu entwickelte<br />

WTSRF-EHEDG-selbstreinigende<br />

Filter im Hygienic Design.<br />

Mit dem an moderne Bedürfnisse angepassten<br />

Monitoring auf dem Smartphone, dem<br />

Tablet oder in der Leitwarte können Abweichungen<br />

oder sich anbahnende kritische<br />

Filterzustände schnell erkannt werden. Neben<br />

der Anzeige und Alarmfunktion entstehen<br />

durch „smartifizierte“ Filtrationsanlagen<br />

neue Ansätze in der Organisation und<br />

Steuerung der Produktion. Denn aus den<br />

gewonnenen Messwerten lassen sich unterschiedliche<br />

Mehrwert<strong>die</strong>nste generieren.<br />

Wie ein Predictive Maintenance, also eine<br />

Instandhaltung, <strong>die</strong> von den in Echtzeit verfügbaren<br />

Daten lernt und Ereignisse vorhersagbar<br />

und damit planbar macht. Auch <strong>die</strong><br />

Bewertung, Steuerung und Dokumentation<br />

(Assessment Management) wird optimiert.<br />

Einen Mehrwert kann dabei der Austausch<br />

der Betriebsdaten mit einem spezialisierten<br />

Servicepartner bieten. Neben der Überwachung<br />

der Betriebsparameter kann bei Störungen<br />

am Filtersystem eine zeitnahe Diagnose<br />

durch den Experten erfolgen und Fehlerursachen<br />

sind anhand der vorhandenen<br />

Daten detektierbar. Zudem können mithilfe<br />

der Daten Workflows aufgebaut werden wie<br />

beispielsweise ein Digital Procurement (digitale<br />

Beschaffung). Dabei ließe sich durch<br />

<strong>die</strong> Vernetzung mit einem Servicepartner<br />

<strong>die</strong> eigene Lagerhaltung optimieren, wenn<br />

Komponenten <strong>für</strong> den Filterwechsel just in<br />

time versendet werden. Ein Benachrichtigungsservice<br />

kann <strong>die</strong> automatische Ersatzteilbeschaffung<br />

aufwerten. In naher Zukunft<br />

wird es zudem möglich sein, <strong>die</strong> verfügbaren<br />

Echtzeitdaten in eine künstliche<br />

Intelligenz (KI) einfließen zu lassen.<br />

Über ein Dashboard kann <strong>die</strong> smarte<br />

Filtration vollständig verwaltet werden<br />

Sicher und anwenderfreundlich<br />

Das Herzstück der smarten Technik ist der<br />

Filtercontroller, der im Zusammenspiel mit<br />

zusätzlicher Sensorik an der Anlage und einer<br />

dahinterliegenden IT-Infrastruktur im<br />

Filtersystem Betriebsparameter wie Druck,<br />

Temperatur, Durchsatz, Trübung oder Leitfähigkeit<br />

überwacht, Daten sendet und Befehle<br />

empfängt. Die Mikrocontrollereinheit<br />

wurde anwenderfreundlich in Form einer<br />

smarten Filterbox konzipiert, in <strong>die</strong> nur <strong>die</strong><br />

Sensoren sowie Strom und ein LAN-Kabel<br />

zur Weiterleitung des Signals ins Intranet<br />

oder Internet eingesteckt werden, ohne <strong>die</strong><br />

Box öffnen zu müssen. Die kleine Universalbox<br />

übernimmt alle Funktionen, <strong>die</strong> notwendig<br />

sind, um das Signal der Sensoren<br />

auszuwerten, umzuwandeln und zu verschlüsseln.<br />

Auch <strong>die</strong> Funktion des Gateways<br />

als zentraler Eintrittspunkt in das Intranet<br />

des Anwenders oder das Internet ist in <strong>die</strong><br />

Box mit integriert. Über das an <strong>die</strong> smarte<br />

Filterbox angeschlossene LAN-Kabel werden<br />

<strong>die</strong> Daten in einer aggregierten Form verschlüsselt<br />

direkt an eine voreingestellte<br />

Adresse gesendet, dort visualisiert, verarbeitet,<br />

zwischengespeichert und bei Bedarf in<br />

einer Datenbank abgelegt.<br />

Bei der Entwicklung des Serienprodukts<br />

wurde neben einer hohen Datensicherheit<br />

darauf geachtet, dass ausschließlich Komponenten<br />

verwendet werden, <strong>die</strong> auch in handelsübliche<br />

Schaltschränke eingebaut werden<br />

können. Alle sind CE-konform geprüft.<br />

Die Ausgabe der in der Box aufbereiteten<br />

Daten läuft auf der Open-Source-Plattform<br />

ThingsBoard. Die smarte Filterbox wird vorkonfiguriert<br />

und in ThingsBoard aufrufbar<br />

ausgeliefert. Einstellungen lassen sich individuell<br />

vornehmen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Wolftechnik Filtersysteme<br />

AUTOR:<br />

PETER KRAUSE<br />

Geschäftsführer,<br />

Wolftechnik Filtersysteme<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 27


<strong>dei</strong><br />

VERFAHREN<br />

Voll automatisierte Anlage zur Herstellung von Vitamin- und Mineralstoffmischungen<br />

Mit integriertem Container<br />

Handling System<br />

Das Container Handling System DCS von Daxner spielt eine zentrale Rolle in einer voll<br />

automatisierten Anlage zur Herstellung von Vitamin- und Mineralstoffmischungen.<br />

Der österreichische Anlagenbauer hat <strong>die</strong> Gesamtanlage <strong>für</strong> ein weltweit tätiges Biotech-Unternehmen<br />

realisiert.<br />

Die Konzeption und Konstruktion der Produktionsanlage<br />

gewährleisten eine vollständige<br />

Transparenz des Materialflusses. Auf <strong>die</strong>se<br />

Weise wird das Risiko einer Kreuzkontamination<br />

des Endproduktes minimiert. Den<br />

Materialtransport durch den gesamten Herstellungsprozess<br />

übernimmt ein geschlossenes<br />

Containersystem mit lasergesteuerten,<br />

fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTS). Mit<br />

seiner Hilfe konnten <strong>die</strong> hohen Qualitätsund<br />

Hygieneanforderungen im neuen Vorzeigewerk<br />

problemlos erfüllt werden.<br />

Für <strong>die</strong> Produktionsanlage wurde ein neues<br />

Gebäude errichtet. Es verfügt über eine Produktionsfläche<br />

von 3500 m 2 und einen<br />

32 m hohen Mischturm. In den 54 Lager -<br />

silos können 1400 t Rohstoffe gelagert und<br />

automatisch dosiert werden. Die zum Einsatz<br />

kommenden Anlagen und Technologien<br />

sind hoch effizient, ressourcenschonend<br />

und bieten maximale Flexibilität bei der<br />

Herstellung der vielfältigen Rezepturen <strong>für</strong><br />

Mineral- und Wirkstoffmischungen.<br />

Den Materialtransport durch den gesamten Herstellungsprozess übernimmt ein geschlossenes<br />

Containersystem mit lasergesteuerten, fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTS)<br />

Bilder: Daxner<br />

Lagerung der Rohstoffe<br />

Die unterschiedlichen Rohstoffe werden in<br />

Groß-, Mittel-, Klein-, Kleinst- und Handkomponenten<br />

differenziert. Großkomponenten<br />

werden über Tankwagen angeliefert<br />

und in Lagersilos gelagert. Die Befüllung erfolgt<br />

hierbei pneumatisch, wobei sämtliche<br />

Rohstoffe eine Kontrollsiebmaschine mit integriertem<br />

Rohrmagnet durchlaufen, um<br />

Grobteile und metallische Verunreinigungen<br />

zu entfernen.<br />

Unterschiedlich dimensionierte Tagessilos<br />

nehmen Mittel-, Klein- und Kleinstkomponenten<br />

auf. Der Transport der Paletten und<br />

Big Bags erfolgt vollautomatisch über Stapler,<br />

Palettenförderer und Palettenheber vom<br />

28 <strong>dei</strong> 06-2022


Das Container Handling<br />

System DCS bringt <strong>die</strong><br />

Container zur Entleerstation<br />

am Mischer<br />

Hochregallager bis zu den einzelnen Ebenen<br />

der Lagersilos. Die Tagessilos werden aus Big<br />

Bags, Säcken und Container befüllt. Dazu<br />

werden mobile Sack-, Big-Bag- und Container-Entleerstationen<br />

genutzt, <strong>die</strong> an den jeweiligen<br />

Tagessilo angedockt werden. Auch<br />

hier prüfen Kontrollsiebe den Rohstoff auf<br />

mögliche Verunreinigungen. Um Quervermischungen<br />

zuverlässig zu verhindern, sind<br />

<strong>die</strong> mobilen Stationen so ausgeführt, dass<br />

sie schnell und einfach zu reinigen sind. Da<br />

an <strong>die</strong> Rohstoffe unterschiedliche Qualitätsansprüche<br />

gestellt werden, ist ein Austausch<br />

der Kontrollsiebe in kürzester Zeit möglich.<br />

Handkomponenten werden in einer speziellen<br />

Kommissionierstation in Kisten sortiert<br />

und anschließend in einem Regalsystem<br />

eingelagert.<br />

Dosierung in Waagen<br />

Gemäß der zu produzierenden Rezeptur<br />

werden sämtliche Rohstoffe aus den Silos<br />

automatisiert in Waagen dosiert und <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Abholung bereitgestellt. Mobile Waagen <strong>die</strong>nen<br />

zur Vorkommissionierung der Handkomponenten<br />

in Kisten (Pick-to-Light System).<br />

Alternativ werden Gebinde mit den<br />

Handkomponenten direkt zu einer der beiden<br />

Handaufgabestationen gebracht.<br />

Container Handling System<br />

Eine zentrale Rolle im Anlagenkonzept übernimmt<br />

das Daxner Container Handling System<br />

DCS. Lasergesteuerte, fahrerlose Transportfahrzeuge<br />

(FTS) sammeln mit Containern<br />

<strong>die</strong> in Wagen dosierten Rohstoffe an<br />

den Waagen und Handaufgabestationen ein<br />

und transportieren sie zum Containerlift.<br />

Dieser und Rollenförderer bringen <strong>die</strong> Container<br />

zum Mischer. Dort werden sie vollautomatisch<br />

entleert.<br />

Die Paletten werden mithilfe von Handhubwagen<br />

auf den Ebenen bewegt. Zwischen<br />

den Ebenen transportiert ein Containerbzw.<br />

Palettenlift <strong>die</strong> Gebinde. Durch den<br />

schonenden Transport in Containern bleibt<br />

<strong>die</strong> Struktur der Rohstoffe erhalten.<br />

Mischprozess<br />

Wie oben erwähnt werden Container mithilfe<br />

einer Entleerstation in den Mischer<br />

entleert. Zusätzlich können während der<br />

ersten Mischphase bis zu fünf Flüssigkomponenten<br />

vollautomatisch zugegeben werden.<br />

Nachdem der Mischer <strong>die</strong> Rohstoffe zu<br />

einer homogenen Produktmischung vermengt<br />

hat, gelangt <strong>die</strong>se direkt in einen Mischernachbehälter.<br />

Via Zellenradschleuse<br />

kommt <strong>die</strong> Mischung in eine Wirbelstromsiebmaschine.<br />

Diese sorgt <strong>für</strong> eine wirkungsvolle<br />

Kontrollsiebung, Fraktionierung<br />

und Deagglomeration von unerwünschten<br />

Teilen. Anschließend durchläuft <strong>die</strong> gesiebte<br />

Mischung einen Rohrmagneten. Dieser<br />

trennt gegebenenfalls vorhandene magnetische<br />

Metallpartikel ab. Vor der Abfüllung in<br />

Big Bags und Säcken wird <strong>die</strong> fertige Mischung<br />

in einem von drei Zwischenpufferbehälter<br />

gelagert.<br />

Hygiene steht an erster Stelle<br />

Das gesamte Werk wurde in Hinblick auf <strong>die</strong><br />

Vermeidung von Quervermischungen, der<br />

Einhaltung höchster Hygienestandards und<br />

einer einfachen Reinigung optimiert. Mehrere,<br />

leistungsstarke Aspirationssysteme reduzieren<br />

<strong>die</strong> Staubentwicklung auf ein Mindestmaß.<br />

Die Produktionsstätte erfüllt u. a.<br />

<strong>die</strong> GMP+-Richtlinie und <strong>die</strong> ISO 9001. Außerdem<br />

ist sie HAACP-konform.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Daxner<br />

Halle 4, Stand D25<br />

AUTOR:<br />

WOLFGANG<br />

KAIBLINGER<br />

Verkaufsingenieur/<br />

Key Account Manager,<br />

Daxner<br />

Steckverbinder<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong>.<br />

Han ® F+B - Hygienisch<br />

und robust.<br />

Einsatz von Steckverbindern in der<br />

<strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />

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<strong>dei</strong> 06-2022 29


<strong>dei</strong><br />

VERFAHREN<br />

Kontaminationsfrei, flexibel und Atex-konform<br />

Big-Bag-Entleerung in<br />

Hygiene-Bereichen<br />

Um <strong>die</strong> hohen Hygieneanforderungen in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> erfüllen zu können,<br />

gilt es, Kontaminationen bereits bei der Rohstoffanlieferung vorzubeugen. Ein<br />

Praxisbeispiel aus der Verarbeitung von Laktose bei einem Nahrungsmittelhersteller<br />

zeigt, wie Big Bags hygienisch, staubarm und sicher entleert werden können und<br />

dass sich darüber hinaus auch komplexe Entleerprozesse inklusive der Abförderung<br />

auf geringer Stellfläche abbilden lassen.<br />

Entleersystem mit integrierter<br />

Schutzsiebung und<br />

Metallabscheidung <strong>–</strong> zur<br />

pneumatischen Abförderung<br />

in ein Silo lässt sich eine<br />

Konstruktion mit Fallrohr in<br />

<strong>die</strong> Station einschwenken<br />

Bei der Optimierung seiner Entleerprozesse<br />

verfolgte der eingangs erwähnte Nahrungsmittelhersteller<br />

vor allem <strong>die</strong> folgenden<br />

vier Zielsetzungen:<br />

• Die restlose Entleerung der Big Bags sollte<br />

möglichst schnell erfolgen. Bei Bedarfsspitzen<br />

muss eine Aufgabeleistung von 8 t<br />

erreicht werden.<br />

• Fremdkörper wie Verpackungsreste,<br />

Schrauben oder Metallspäne müssen direkt<br />

nach dem Entleeren zuverlässig aus dem<br />

Prozess entfernt werden.<br />

• Der Entleerprozess sollte möglichst staub -<br />

arm funktionieren, um Be<strong>die</strong>ner und Anlagenumgebung<br />

vor zu hoher Staubbelastung<br />

zu schützen.<br />

• Das Produktionsequipment muss möglichst<br />

schnell und gründlich reinigbar<br />

sein, um Verunreinigungen bzw. einer<br />

Keimbildung durch verderbende Produkt -<br />

rückstände vorzubeugen.<br />

Bei der Abförderung sollte <strong>die</strong> Übergabe an<br />

zwei verschiedene Folgeprozesse möglich<br />

sein: Einerseits soll <strong>die</strong> Laktose aus Big Bags<br />

in ein vorhandenes pneumatisches Fördersystem<br />

(inklusive mobiler Zellenradschleuse)<br />

entleert und zur Einlagerung in Silos gefördert<br />

werden. Darüber hinaus sollte das<br />

System <strong>die</strong> staubarme Abfüllung von Containern<br />

ohne zeitraubende Umrüstmaßnahmen<br />

gestatten.<br />

Bilder: J. Engelsmann<br />

Ausführung der Entleerstation<br />

Bei der von Engelsmann realisierten Big-<br />

Bag-Entleerstation sind alle notwendigen<br />

Funktionen in ein 6 m hohes Gestell integriert,<br />

in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> Big-Bag-Entleerung,<br />

<strong>die</strong> Schutzsiebung, <strong>die</strong> Metallabschei-<br />

30 <strong>dei</strong> 06-2022


dung sowie <strong>die</strong> pneumatische Abförderung<br />

bzw. Abfüllung des Produkts in Container.<br />

So konnte der gesamte Prozess auf einer<br />

Stellfläche von nur 3 m 2 realisiert werden.<br />

Die gesamte Entleerstation ist im Hygienic<br />

Design konstruiert: Geschlossene Rundrohre<br />

und abgeschrägte Ecken bei der Rahmenkonstruktion<br />

vermeiden unerwünschte<br />

Schmutzablagerungen. Hygienetrichter und<br />

Schutzsieb sind totraumarm, mit vergrößerten<br />

Ra<strong>die</strong>n ausgeführt und verfügen über<br />

besonders glatte Oberflächen (Rautiefe<br />

≤0,8 µm). Dichtungen, Klebstoffe, etc. sind<br />

konform hinsichtlich EC 1935/2004,<br />

2007/72/EC und FDA-Richtlinien.<br />

Da <strong>die</strong> Produktionsumgebung des Anwenders<br />

eine Atex-Schutzzone ist, ist das komplette<br />

System entsprechend der<br />

2014/35/EU <strong>–</strong> Richtlinie ausgelegt.<br />

Der Entleerprozess<br />

Im oberen Bereich der Station befindet sich<br />

ein Hebekreuz, mit dem <strong>die</strong> Big Bags vom<br />

Be<strong>die</strong>npersonal in <strong>die</strong> korrekte Entleerposition<br />

gebracht werden. Um <strong>die</strong> Laktose möglichst<br />

restlos und effizient aus dem Big Bag<br />

auszutragen, sind seitlich am Gestell Walkvorrichtungen<br />

als Entleerhilfen angebracht.<br />

Diese <strong>die</strong>nen auch als zusätzliche Absturzsicherung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> bis zu 1200 kg schweren<br />

Big Bags.<br />

Der Big-Bag-Auslauf wird an einen staubdichten<br />

Trichter angedockt. Um eine staubdichte<br />

Verbindung zwischen Auslauf und<br />

Trichter herzustellen, muss lediglich ein<br />

Handhebel bzw. eine Gasdruckfeder betätigt<br />

werden, damit sich <strong>die</strong> Abdeckung des<br />

Trichters öffnet. Der Big-Bag-Auslauf wird<br />

über das Produktführungsrohr im Inneren<br />

des Trichters gestülpt und der Trichter wieder<br />

verschlossen. Durch Öffnen des Big-<br />

Bag-Auslaufs wird der Entleervorgang gestartet<br />

<strong>–</strong> unterstützt von der Walkvorrichtung<br />

<strong>für</strong> besseren Produktaustrag. Für den<br />

leichten Zugang zum Entleertrichter und<br />

den anderen Komponenten sorgt eine bauseitig<br />

vorhandene Bühne. Von hier aus kann<br />

das Be<strong>die</strong>npersonal auch eine Probenentnahme<br />

aus dem Entleertrichter vornehmen.<br />

Der Entleertrichter von Engelsmann ist<br />

totraumarm, hat besonders glatte Ober -<br />

flächen und ist frei zugänglich<br />

Schutzsiebung und Entstaubung<br />

Direkt unterhalb des Entleertrichters befindet<br />

sich das staubdichte Vibrationsrundsieb<br />

JEL Fix II, das aufgrund seiner niedrigen<br />

Bauhöhe direkt in das Entleergestell integriert<br />

werden konnte. Das Sieb sorgt <strong>für</strong> eine<br />

homogene Korngröße und trennt Verunreinigungen<br />

im Produkt zuverlässig ab. Am<br />

Aspirationsstutzen des Siebdeckels ist ein<br />

Entstaubungsfilter mit Ventilator angebaut.<br />

Die Entstaubung erfolgt also in dem Moment,<br />

in dem das Produkt aus dem Entleertrichter<br />

nach unten auf das Siebgewebe fällt.<br />

Nach durchlaufener Schutzsiebung fällt das<br />

Material weiter nach unten in einen Metallabscheider.<br />

Hier werden eventuell noch vorhandene<br />

Metallpartikel, <strong>die</strong> das Siebgewebe<br />

passieren konnten, magnetisch aus dem<br />

Produktstrom gezogen <strong>–</strong> quasi als zweite Sicherheitsstufe<br />

nach der Schutzsiebung.<br />

Umrüsten in wenigen Schritten<br />

Unter dem Metallabscheider befindet sich<br />

ein pneumatisch verfahrbarer Abfüllkopf<br />

mit Auflageteller. Im Normalbetrieb gelangt<br />

das Produkt aus dem Abfüllkopf in <strong>die</strong> bauseitig<br />

vorhandene Zellenradschleuse. Die<br />

Verbindung zwischen Abfüllkopf und Zellenradschleuse<br />

wurde durch ein Fallrohr<br />

realisiert, das am unteren Ende fest mit dem<br />

Einlauf der Zellenradschleuse verbunden<br />

wird. Das Fallrohr ist an einer seitlichen<br />

Querverstrebung des Entleergestells angebracht<br />

und kann direkt unter den Abfüllkopf<br />

geschwenkt werden. Wird der Abfüllkopf<br />

pneumatisch auf das obere Ende des Fallrohrs<br />

abgesenkt, wird über <strong>die</strong> Dichtung an<br />

der Unterseite des Auflagetellers eine staubdichte<br />

Verbindung hergestellt. Die Laktose<br />

fällt schließlich durch das Rohr in <strong>die</strong> Zellenradschleuse,<br />

von wo aus sie dosiert über<br />

eine pneumatische Förderleitung ins Silo<br />

eingebracht wird.<br />

Die Umrüstung des Systems auf <strong>die</strong> Containerbefüllung<br />

geschieht in nur wenigen<br />

Kompakt mit viel Funktion: Unter dem Entleertrichter<br />

durchläuft das Produkt das<br />

Schutzsieb und den Metallabscheider<br />

Schritten: Zunächst wird <strong>die</strong> Verbindung<br />

zwischen Fallrohr und Zellenradschleuse gelöst<br />

und der Abfüllkopf wieder pneumatisch<br />

nach oben gefahren. Das am Schwenkarm<br />

angebrachte Fallrohr wird zurück in <strong>die</strong><br />

Ausgangsstellung geklappt. Eine Einrastfunktion<br />

verhindert das Zurückschwenken.<br />

Jetzt kann <strong>die</strong> Zellenradschleuse aus der Station<br />

gefahren und der damit frei gewordene<br />

Platz <strong>für</strong> den zu befüllenden Behälter genutzt<br />

werden. Da der Behälter genau unterhalb<br />

des Abfüllkopfes platziert werden<br />

muss, wird der Be<strong>die</strong>ner beim Einfahren in<br />

das Gestell von Abstandssensoren unterstützt.<br />

Steht der Behälter in der korrekten<br />

Position, wird der Abfüllkopf mit Dichtteller<br />

auf den Behälter abgesenkt und <strong>die</strong> Befüllung<br />

des Containers gestartet. Die dabei aus<br />

dem Behälter entweichende, staubhaltige<br />

Luft wird durch <strong>die</strong> beiden Verdrängungsfilter<br />

am Abfüllkopf gereinigt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Engelsmann<br />

Halle 4, Stand E9<br />

AUTOR:<br />

WALDEMAR GISCHA<br />

Experte <strong>für</strong> Entleer- und<br />

Befülltechnik,<br />

Engelsmann<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 31


<strong>dei</strong><br />

VERFAHREN<br />

Schnelles Scale-up bei hoher Prozesssicherheit<br />

Chaotischer Labormischer<br />

Mit dem 3DS-Labormischer kann eine Vielzahl von Mischbedingungen im kleinen<br />

Maßstab nachgebildet werden. Dass bereits im Labor mit dem Mischprinzip<br />

gearbeitet wird, das auch später in der Produktion zum Einsatz kommt, verschlankt<br />

nachfolgende Prozesse und schafft mehr Nachvollziehbarkeit.<br />

Durch seine geringen Dimensionen kann der 3DS-Labormischer als mobile Station dort<br />

positioniert werden, wo er gerade benötigt wird<br />

Wie seine großen Brüder arbeitet auch<br />

der 3DS-Labormischer nach dem chaotischen<br />

Mischprinzip: Zwei Achsen, unabhängig<br />

voneinander rotierend, erzeugen immer<br />

wieder neue Bewegungsabläufe. Die Beschleunigungsvektoren<br />

<strong>die</strong>ser dreidimensionalen<br />

Bewegung überlagern sich. Daraus resultiert<br />

ein Höchstmaß an unterschiedlicher<br />

Teilchenbeschleunigung. Unerwünschte<br />

Zentrifugaleffekte, <strong>die</strong> zur Trennung schwerer<br />

und leichter Bestandteile führen würden,<br />

werden durch <strong>die</strong> chaotischen Bewegungsüberlagerungen<br />

vermieden. Eine Beeinträchtigung<br />

des Mischergebnisses durch<br />

unerwünschtes Materialverhalten, wie es bei<br />

Trockenfrüchten, Fruchtkomponenten und<br />

empfindlichen Naturprodukten vorkommt,<br />

wird eliminiert. Die innere Reibung wird<br />

aufgebrochen und einer möglichen Brückenbildung<br />

vorgebeugt.<br />

Aufgrund der hohen Vergleichbarkeit der<br />

Mischergebnisse kann bereits im Labor<br />

nachgewiesen werden, ob der Mischprozess<br />

in der Produktion funktionieren und das<br />

Endprodukt <strong>die</strong> gewünschte Qualität haben<br />

wird. Abrieb, Verschleiß und Homogenisierungsgrad<br />

können genau geprüft werden.<br />

Der geringere Materialeinsatz ist besonders<br />

bei teuren und empfindlichen Komponenten<br />

von Vorteil. Außerdem lassen sich auf<br />

Basis der Probemischung <strong>die</strong> später in der<br />

Produktion benötigten Mischzeiten sehr gut<br />

vorhersagen, wodurch das Scale-up kürzer<br />

und kosteneffizienter wird.<br />

Vielzahl von Mischbehältern<br />

Die Behälteraufnahme des Mischers nimmt<br />

eine Vielzahl von Mischbehältern auf. Bei<br />

der optional erhältlichen Multiklemmvorrichtung<br />

werden <strong>die</strong> Spannbacken manuell<br />

eingestellt, was eine besonders variable Anpassung<br />

an <strong>die</strong> Gebinde erlaubt, indem beispielsweise<br />

Behältergrößen und -formen<br />

zentrisch gespannt werden. Alle mechani-<br />

Bild: Muhr<br />

schen Komponenten sind aus rostfreiem<br />

Edelstahl 1.4301 gefertigt, ausgenommen<br />

<strong>die</strong> Antriebskomponenten und Normteile.<br />

Die Bibliothek mitgelieferter Mischprogramme<br />

sowie <strong>die</strong> selbst erstellten Programme<br />

sind über das 7"-HMI-Farbdisplay erreichbar.<br />

Das optionale Aufspielen neuer<br />

Programme über WLAN, LAN oder USB-Port<br />

ermöglicht <strong>die</strong> Entwicklung von Rezepturen<br />

außerhalb der teuren Laborumgebung bzw.<br />

parallel zur Versuchsführung.<br />

Der Mischer arbeitet in der Hauptachse mit<br />

ca. 80 min -1 , in der Nebenachse mit ca.<br />

40 min -1 . Der 3DS-Labormischer ist ca.<br />

1000 mm lang, 780 mm breit und hat eine<br />

Höhe von 830 mm. Sein Gewicht beträgt<br />

ca. 160 kg.<br />

Einspannbare Behältergrößen<br />

Die einspannbaren Behältergrößen reichen<br />

standardmäßig von 0,5 bis 15 l, optional<br />

sind bis zu 20 l möglich. Runde Behälter<br />

können einen Durchmesser von 100 bis<br />

200 mm haben. Die diagonale Abmessung<br />

von kubischen Mischbehältern kann zwischen<br />

140 und 290 mm liegen. Unabhängig<br />

davon, ob es sich um runde oder kubische<br />

Behälter handelt, beträgt <strong>die</strong> maximale<br />

Höhe 370 mm.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Muhr<br />

Halle 5, Stand H16<br />

AUTOR:<br />

FRANZ-JOSEF GAY<br />

Vertrieb Misch- und<br />

<strong>Prozesstechnik</strong>,<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Planung,<br />

Maschinen- und Mühlenbau<br />

Erhard Muhr<br />

32 <strong>dei</strong> 06-2022


<strong>dei</strong><br />

MESSEVORSCHAU<br />

Wägesystem <strong>für</strong> Kleinkomponenten<br />

Der Componenter Step von Azo ermöglicht das automatische<br />

Wiegen von Klein- und Kleinstkomponenten, abgestimmt<br />

auf <strong>die</strong> jeweiligen physikalischen Eigenschaften<br />

der Rohstoffe. Das Wägesystem ist modular aufgebaut<br />

und flexibel bei Produktumstellungen. Die produktgruppenspezifischen<br />

Lager- und Zielgebinde halten<br />

den Reinigungsaufwand gering, <strong>die</strong> strikte Chargentrennung<br />

vermeidet Kreuzkontamination. Auf der oberen<br />

Ebene des Systems werden <strong>die</strong> Rezeptkomponenten<br />

in Vorratsbehältern bereitgestellt, <strong>die</strong> durch einen Barcode<br />

identifiziert sind. In der unteren Ebene befinden<br />

sich <strong>die</strong> Zielgebinde. Diese werden mit einem Taktschlitten<br />

unter der Dosierstelle positioniert. Nach dem Ein -<br />

dosieren der im Rezept festgelegten Produktmenge wird<br />

das Zielgebinde zur nächsten Station transportiert. Da<br />

jedes Zielgebinde eine eigene Waage hat, kann an jeder<br />

Dosierstelle gleichzeitig eindosiert werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Azo<br />

Halle 5, Stand M16<br />

Ventil <strong>für</strong> den Explosionsschutz<br />

Bild: Rico<br />

Rico hat das Explosionsschutzventil<br />

Ventex weiterentwickelt.<br />

Es verfügt nun in sämtlichen<br />

Nennweiten über eine Strömungsgeschwindigkeit<br />

von<br />

mindestens 30 m/s und bietet<br />

damit ein höheres Maß an Prozessstabilität.<br />

Das Ventil kann direkt<br />

vor oder nach Rohrbögen<br />

Bild: Azo<br />

in der Rohrleitung platziert werden.<br />

Sogar Doppelrohrbögen<br />

oder Kombinationen von Rohrbögen<br />

in verschiedene Richtungen<br />

sind strömungstechnisch<br />

kein Problem. So entstehen Vorteile<br />

bei der Anlagenplanung<br />

und eine hohe Flexibilität, da<br />

<strong>die</strong> Anwender weniger Platz vorhalten<br />

müssen und keine Einlaufstrecke<br />

nötig ist. Die Einbaudistanz<br />

im Bereich organischer<br />

Stäube liegt nun je nach Nennweite<br />

zwischen 2 und 15 m. Zudem<br />

sind <strong>die</strong> Dichtungen nicht<br />

mehr geklebt, sondern mit einer<br />

speziellen Technik gesteckt, wodurch<br />

eine einfache und schnelle<br />

Wartung möglich ist.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Rico<br />

Halle 5, Stand L15<br />

Automatische Big-Bag-Entleerung<br />

Das Big-Bag-Entleersystem Bulkout<br />

BFC von Flexicon fördert den<br />

Fluss von Schüttgütern, <strong>die</strong> sich<br />

bei Lagerung und beim Transport<br />

verfestigt haben. Es entleert das<br />

Material automatisch und erlaubt<br />

<strong>die</strong> manuelle Zugabe von Zutaten.<br />

Ein freitragender I-Träger<br />

senkt einen Hubrahmen ab, um<br />

den Big Bag an den Z-Clip-<br />

Schlaufenhaltern zu befestigen<br />

und hebt und fährt den Big Bag<br />

dann in den Sicherheitsrahmen.<br />

Der integrierte Aufbereiter besteht<br />

aus zwei Rammen mit Platten,<br />

<strong>die</strong> auf gegenüberliegende<br />

Seiten des Big Bags drücken. Zur<br />

Big-Bag-Entleerung wird der<br />

Auslassstutzen durch ein Ventil<br />

gezogen. Sind der Auslass gesichert<br />

und das Ventil geschlossen,<br />

können <strong>die</strong> Zugschnüre gelöst,<br />

<strong>die</strong> Zugangsklappe geschlossen<br />

und das Ventil freigegeben werden.<br />

Zur manuellen Entleerung<br />

wird <strong>die</strong> Klapptür angehoben<br />

und das Material aus Behältern<br />

durch ein Grobsieb in den Trichter<br />

gegeben. Das System gibt es<br />

auch in einer Edelstahlausführung<br />

nach Lebensmittelstandards.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Flexicon<br />

Halle 6, Stand S9<br />

Ergonomische Sackentleerstationen<br />

Die Sackentleerstationen von<br />

Gericke sind ergonomisch gestaltet,<br />

um eine sichere Handhabung<br />

aller Arten von Säcken und<br />

Gebinden zu gewährleisten und<br />

zugleich <strong>die</strong> Staubemissionen zu<br />

senken. Halbautomatische Sack -<br />

öffnungssysteme erhöhen zusätzlich<br />

Ergonomie und Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz. Die Zugangsklappe<br />

wird nach oben geschwenkt<br />

und von Teleskop-Gasfedern<br />

sicher gehalten. Beim<br />

Öffnen schaltet <strong>die</strong> Steuerung<br />

eine Absaugung <strong>für</strong> den Feinstaub<br />

ein, der beim Entleeren<br />

der Säcke entweichen kann. Die<br />

Stationen können mit einer Auffangvorrichtung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> entleerten<br />

Säcke ausgestattet werden<br />

und sind einfach mit anderen<br />

Geräten kombinierbar. Auch <strong>die</strong><br />

Kombination mit Big-Bag-Stationen<br />

ist möglich. Die Sackentleerstationen<br />

gibt es auch in<br />

Ausführungen <strong>für</strong> explosionsgefährdete<br />

Bereiche. Ebenfalls verfügbar<br />

sind Isolatoren mit Sackschütten<br />

<strong>für</strong> Aktivstoffe.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Gericke<br />

Halle 4, Stand A20<br />

Bild: Gericke<br />

Bild: Flexicon<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 33


<strong>dei</strong><br />

PROZESSMESS- UND ANALYSENTECHNIK<br />

Vollautomatische pH-Messung von Kakaobutter<br />

Schokoladenproduktion<br />

ohne Zeitverlust<br />

Die pH-Messung in klebrigen und viskosen Me<strong>die</strong>n ist eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe. Bei der Verarbeitung von Kakaobutter kommen noch <strong>die</strong> hohen<br />

Anforderungen der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> an Hygiene und Sicherheit hinzu.<br />

Ein führender deutscher Hersteller von Schokoladenwaren setzt <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />

Anwendung auf <strong>die</strong> Kombination der Wechselarmatur Ceramat mit dem<br />

automatischen Sensor-Maintenance-System Unical.<br />

Die Herstellung von Schokolade ist anspruchsvoll.<br />

Bevor das fertige Produkt den<br />

Verbraucher begeistert, sind zahlreiche Produktionsschritte<br />

erforderlich. Der erste<br />

wichtige Schritt findet bereits direkt nach<br />

der Ernte der Kakaobohnen statt: Bei der<br />

Fermentation, einem biochemischen Gärprozess,<br />

verändert sich der ursprünglich bitter-herbe<br />

Geschmack und es entstehen <strong>die</strong><br />

Vorstufen der gewünschten Aromen, <strong>die</strong><br />

sich beim anschließenden Trocknen und<br />

Rösten dann endgültig ausbilden.<br />

pH-Wert als Qualitätsmerkmal<br />

Aufgrund der Fermentation ist der pH-Wert<br />

in Kakaobohnen relativ sauer und liegt etwa<br />

bei 5,0 bis 5,5. Zunächst werden <strong>die</strong> Kakaobohnen<br />

geschält und gemahlen und im Anschluss<br />

wird durch Pressen <strong>die</strong> Kakaobutter<br />

abgetrennt. Der pH-Wert der Kakaobutter ist<br />

ein wichtiger Indikator <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktqualität.<br />

Er muss daher während der Schokoladenproduktion<br />

kontinuierlich überwacht<br />

werden. Flüssige Kakaobutter ist allerdings<br />

auch oberhalb der Schmelztemperatur von<br />

60 °C viskos und neigt zum Verkleben. Für<br />

<strong>die</strong> Messtechnik stellt <strong>die</strong>ses Medium deswegen<br />

eine echte Herausforderung dar.<br />

Bei einem führenden deutschen Schokoladenhersteller<br />

wurden in der Vergangenheit<br />

Bild: Glen <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Kakaobutter ist eines der Grundprodukte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schokoladenherstellung<br />

34 <strong>dei</strong> 06-2022


Bild: Knick<br />

Bild: Knick<br />

Mit der Wechselarmatur Ceramat lässt sich<br />

eine zuverlässige Inline-Messung des pH-<br />

Werts auch in einem so schwierigen<br />

Medium wie Kakaobutter durchführen<br />

Das Sensor-Maintenance-System besteht aus der Wechselarmatur<br />

Ceramat, der Steuerung Unical 9000 und dem<br />

Analysenmesssystem Protos 3400<br />

aus <strong>die</strong>sem Grund regelmäßig Proben genommen,<br />

deren pH-Wert dann im hauseigenen<br />

Qualitätssicherungslabor kontrolliert<br />

wurde. Diesen zeitaufwendigen und arbeitsintensiven<br />

Vorgang wollten <strong>die</strong> verantwortlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der<br />

Qualitätssicherung optimieren. Einer pH-<br />

Messung, <strong>die</strong> direkt im Prozess integriert ist,<br />

werden <strong>die</strong> hohen Anforderungen der <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />

abverlangt. So müssen etwa<br />

alle Komponenten <strong>für</strong> Cleaning in Place<br />

(CIP) und Sterilazation in Place (SIP) geeignet<br />

sein. Außerdem dürfen auf keinen Fall<br />

Fremdkörper wie Glassplitter unbemerkt in<br />

<strong>die</strong> Kakaobutter gelangen. Ein Lösungsansatz<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>se Anwendungen sind Wechselarmaturen,<br />

bei denen der Sensor immer nur kurzfristig<br />

mit dem Medium in Berührung<br />

kommt und danach gereinigt werden kann.<br />

Bei den ersten Versuchen des Schokoladenherstellers<br />

mit <strong>die</strong>ser Technologie wurden<br />

Wechselarmaturen verwendet, <strong>die</strong> mit<br />

Schubstangen arbeiten. Diese Armaturen erwiesen<br />

sich allerdings als ungeeignet, da sich<br />

<strong>die</strong> Mechanik sehr schnell mit ausgehärteter<br />

Kakaobutter zusetzt und so eine weitere Messung<br />

unmöglich gemacht hat.<br />

Vollautomatische Inline-Messung<br />

Eine Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong>se anspruchsvolle Messaufgabe<br />

fanden <strong>die</strong> Verantwortlichen dann<br />

in einem System von Knick, das aus einer<br />

Kombination der Wechselarmatur Ceramat<br />

mit dem automatischen Sensor-Maintenance-System<br />

Unical besteht. Diese Wechselarmatur<br />

arbeitet mit einer patentierten keramischen<br />

Abdichtung, wodurch das Problem,<br />

dass <strong>die</strong> Mechanik durch aushärtende<br />

Kakaobutter blockiert, umgangen wird.<br />

Die vollautomatische programmierbare<br />

elektropneumatische Steuerung Unical<br />

9000 steuert <strong>die</strong> Wechselarmatur an. Sie<br />

kann den Sensor aus dem Prozess entfernen<br />

und reinigen. Dazu pumpt <strong>die</strong> Steuerung<br />

<strong>die</strong> notwendigen Reinigungs- und Spüllösungen<br />

aus den angeschlossenen Vorratsbehältern<br />

vollautomatisch in <strong>die</strong> Kammer der<br />

Ceramat-Wechselarmatur. Bei Bedarf kann<br />

anschließend eine Kalibrierung des Sensors<br />

mit den passenden Pufferlösungen erfolgen.<br />

Alle notwendigen Schritte führt <strong>die</strong> Steuerung<br />

in frei parametrierbaren Intervallen<br />

vollautomatisch durch, ohne dass ein<br />

Benutzer eingreifen muss.<br />

Hohe Messgenauigkeit<br />

Für <strong>die</strong> Messung wurde der pH-Sensor<br />

SE555 mit Glaselektrode eingesetzt. Da <strong>die</strong>ser<br />

immer nur kurzfristig mit dem Medium<br />

in Berührung kommt, ist <strong>die</strong> Verwendung<br />

einer Glaselektrode in <strong>die</strong>ser Anwendung<br />

vertretbar. Zur Datenübertragung an <strong>die</strong><br />

Auswerteelektronik kommt <strong>die</strong> digitale Memosens-Technologie<br />

zum Einsatz. Dadurch<br />

sind Messfehler durch Störungen (auch<br />

Glasbruch) auf der Signalleitung praktisch<br />

ausgeschlossen. Gleichzeitig ermöglicht <strong>die</strong><br />

Memosens-Technologie eine galvanische<br />

Trennung zwischen Messelektrode und Auswerteelektronik.<br />

Um <strong>die</strong> Messwerte zu erfassen,<br />

ist der Sensor an das Analysenmesssystem<br />

Protos 3400 angeschlossen. Die Anbindung<br />

an das übergeordnete Prozessleitsystem<br />

(PLS) ist über Profibus PA realisiert.<br />

Dazu wird das flexible Protos-System einfach<br />

mit dem entsprechenden Kommunikationsmodul<br />

ausgestattet. Die Messung des<br />

pH-Werts kann direkt vom PLS ausgelöst<br />

werden. Der Sensor taucht dann in <strong>die</strong> Kakaobutter<br />

ein, das Analysenmesssystem<br />

übermittelt den Messwert an das PLS, und<br />

anschließend wird der Sensor in der Ceramat-Wechselarmatur<br />

gereinigt und eventuell<br />

kalibriert. Der gesamte Vorgang läuft<br />

vollautomatisch und sehr schnell ab. Der<br />

Zeitverlust, der bei der Messung im Labor<br />

der Qualitätssicherung aufgetreten war, ist<br />

mit <strong>die</strong>ser Methode auf ein Minimum reduziert.<br />

Mit der Busanbindung über Profibus<br />

PA lassen sich auch Fehlermeldungen<br />

und Alarme direkt an das PLS übermitteln.<br />

Das neue System sorgt <strong>für</strong> substanzielle Einsparungen,<br />

da viele manuelle Tätigkeiten<br />

rund um <strong>die</strong> Probennahme und pH-Messung<br />

im Labor entfallen können. Auch von<br />

der Genauigkeit der Messung ist der Schokoladenhersteller<br />

positiv überrascht: Die<br />

Messwerte der pH-Messungen der Inline-<br />

Messung und der Messung im Labor zeigen<br />

nur eine Abweichung von 0,01.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Knick<br />

AUTOR<br />

DR. MICHAEL KOGEJ<br />

Leiter Applikations- und<br />

Serviceteam,<br />

Knick<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 35


<strong>dei</strong><br />

PROZESSMESS- UND ANALYSENTECHNIK<br />

Kleinsteuerung sorgt <strong>für</strong> mehr Effizienz in Chips-Produktionslinie<br />

Automatisch Hot and Spicy<br />

Der belgische Snack-Food-Hersteller Poco Loco hat <strong>die</strong> Effizienz und Sicherheit<br />

seiner Produktionslinien und Prozesse auf den Prüfstand gestellt. Seit dem Retrofit<br />

sorgt <strong>die</strong> konfigurierbare Kleinsteuerung Pnozmulti 2 als zentrale Sicherheitsinstanz<br />

<strong>für</strong> eine gleichbleibend gute und auch sichere Produktion der Knabberprodukte.<br />

Das Portfolio von Poco Loco aus Roeselare<br />

liest sich wie <strong>die</strong> Speisekarte beim Mexikaner.<br />

Das Unternehmen bietet seinen weltweiten<br />

Kunden vom Chip bis zum Dip praktisch<br />

alles: Unterschiedliche Arten von Tortilla-Wraps,<br />

dazu Tortilla-Chips in verschiedensten<br />

Geschmacksvariationen, ganze<br />

Mahlzeit-Kits sowie Gewürzmischungen<br />

und Salsas.<br />

Der Herstellungsprozess <strong>für</strong> Tortilla Chips<br />

gestaltet sich folgendermaßen: Am Anfang<br />

werden <strong>die</strong> Zutaten wie Wasser und Mehl,<br />

<strong>die</strong> anschließend zu einem Maisteig vermischt<br />

werden, bereitgestellt und dosiert.<br />

Die Maisteig-Mischung wird dann durch<br />

eine Strangpresse gedrückt, um eine gute<br />

Textur zu erhalten. Danach gelangt <strong>die</strong> Mischung<br />

zur Ausrollmaschine, <strong>die</strong> aus zwei<br />

riesigen Walzen besteht, <strong>die</strong> sich mit geringem<br />

Abstand zueinander drehen und so<br />

den Teig auf <strong>die</strong> gewünschte Dicke ausrollen.<br />

Gleichzeitig werden bei <strong>die</strong>sem Schritt<br />

des Fertigungsprozesses <strong>die</strong> Chips ausgeschnitten.<br />

Hierauf folgt ein Trocknungsprozess,<br />

bevor <strong>die</strong> Chips im heißen Öl einer<br />

Fritteuse ausgebacken werden. Nach<br />

einer Qualitäts-Zwischenkontrolle werden<br />

<strong>die</strong> jeweils vom Kunden gewünschten Gewürze<br />

zugegeben. Alles in allem ein umfassender<br />

Produktionsablauf mit präzise<br />

definierten Prozessschritten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> verkettete<br />

Anlage aufeinander abgestimmt abarbeiten<br />

muss. „Genau <strong>die</strong>s, also dass <strong>die</strong><br />

Anlage dezentral gesteuert wurde, hat in<br />

der Vergangenheit zu Schwierigkeiten geführt,“<br />

berichtet SPS-Programmierer Jeroom<br />

Verstraete von Poco Loco. „Weil <strong>die</strong><br />

verkettete Produktionslinie von verschiedenen<br />

Maschinenbauern installiert wurde<br />

und auch <strong>die</strong> Steuerung der Anlage eine<br />

Kombination verschiedener SPSen und<br />

Not-Halt-Relais war“, erklärt er.<br />

Die konfigurierbare sichere Kleinsteuerung Pnozmulti 2 von Pilz wacht heute als zentrale Sicherheits -<br />

instanz über <strong>die</strong> Tortilla-Chips-Produktionslinie<br />

Bilder: Pilz<br />

Im Zusammenhang steuern<br />

Die Maschinen als separate Einheiten gedacht<br />

<strong>–</strong> ein nicht nur auf Steuerungsebene<br />

umständliches Handling. „Lästige Nebeneffekte“,<br />

wie Poco Loco <strong>die</strong>se nannte, waren<br />

<strong>die</strong> Folge. So hatte beispielsweise jede Teilanlage<br />

einen eigenen Notabschaltstromkreis,<br />

was dazu führte, dass <strong>die</strong> Not-Halte<br />

teilweise getrennt voneinander Sicherheitszonen<br />

abschalteten. Eine typische Schwierigkeit<br />

beim Verketten mehrerer Maschinen,<br />

wie Francky Maveau, Leiter der Abteilung<br />

Elektro bei Poco Loco, weiß. „Wenn bei einer<br />

Sicherheitssteuerung alle Not-Halte in<br />

Reihe geschaltet sind, ist es bei Ausfällen oft<br />

schwierig, das Problem genau zu lokalisieren.<br />

Oft mussten wir eine Menge Anschlusskästen<br />

und Notstecker öffnen und buchstäb-<br />

36 <strong>dei</strong> 06-2022


Eines der Hauptargumente <strong>für</strong> den Einsatz von Pnozmulti 2 bei Poco<br />

Loco: das Softwaretool Pnozmulti Configurator. Zertifizierte Softwarebausteine<br />

sorgen <strong>für</strong> schnelles und einfaches Engineering.<br />

Die Lösung von Pilz machte <strong>die</strong> Produktionslinie nicht nur sicherer, sondern<br />

auch effizienter. So wurde der Zeitaufwand sowohl <strong>für</strong> das Engineering<br />

als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fehlersuche stark reduziert.<br />

lich jedes einzelne Kabel überprüfen. Dies<br />

führte häufig zu langen Stillstandzeiten“,<br />

beschreibt er. Damit war <strong>für</strong> den Snackhersteller<br />

klar: Nicht nur eine sicherere Produktionslinie,<br />

sondern auch ein effizienterer<br />

Betrieb sollte das Ziel sein. SPS-Programmierer<br />

Verstraete erläutert, welche Aspekte<br />

ganz oben auf der Wunschliste standen:<br />

„Wir wollten <strong>die</strong> dezentrale Steuerung<br />

durch eine zentrale SPS mit dezentraler E/A<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> einzelnen Maschinen umwandeln.<br />

Die Not-Halte sollten in ein übergeordnetes<br />

System integriert werden. Auch eine Visualisierung<br />

der Anlage, um einen sofortigen<br />

klaren Überblick über <strong>die</strong> Produktionslinie<br />

zu erhalten, sollte umgesetzt werden.“<br />

Produktion stets sicher im Blick<br />

Die Visualisierung der gesamten Anlage ist<br />

heute so geregelt, dass Probleme frühzeitig<br />

erkannt werden und keine größeren Auswirkungen<br />

auf den Gesamtprozess haben können.<br />

Wenn ein Problem auftritt, wird den<br />

Technikern auf ihrem Be<strong>die</strong>ngerät sofort angezeigt,<br />

an welcher Stelle der verketteten<br />

Anlage welche Sicherheitsfunktion <strong>–</strong> welcher<br />

Not-Halt oder welche Tür <strong>–</strong> betroffen<br />

ist. Dies beschleunigt <strong>die</strong> Fehlersuche<br />

enorm. Technisch löst <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Kleinsteuerung,<br />

indem über <strong>die</strong> Software jede Sicherheitskomponente<br />

eine eindeutige DIAG-<br />

Adresse (Dynamic Information and Action<br />

Gateway-Adresse) zugewiesen bekommt. So<br />

können Informationen mittels virtueller Bits<br />

über ein Feldbussystem an <strong>die</strong> übergeordnete<br />

Steuerung übermittelt werden, damit sie<br />

von <strong>die</strong>ser <strong>für</strong> <strong>die</strong> Diagnose aufbereitet werden<br />

können. Zusätzlich werden über das<br />

Display der Kleinsteuerung <strong>die</strong> Statusmeldungen<br />

angezeigt. Bis zu 20 verschiedene<br />

Meldungen kann <strong>die</strong>se unabhängig von der<br />

übergeordneten Anlagensteuerung direkt<br />

übermitteln. Damit können <strong>die</strong> Techniker<br />

<strong>die</strong> Diagnose sofort durchführen, ohne dass<br />

zwingend ein Laptop <strong>für</strong> eine weitergehende<br />

Diagnose angeschlossen werden muss.<br />

Nach Fertigstellung und Vali<strong>die</strong>rung wird<br />

das Sicherheitsprogramm mit einer CRC-<br />

Summe versehen und <strong>die</strong>se dokumentiert.<br />

Jede zwischenzeitlich erfolgte Änderung<br />

lässt sich so schnell erkennen. Das erhöht<br />

<strong>die</strong> Sicherheit vor Manipulationen und im<br />

Haftungsfall ist <strong>die</strong> Nachverfolgbarkeit gegeben.<br />

Auch das Bewegungsmanagement <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Anlage wurde durch den Einsatz der<br />

Kleinsteuerung mit Blick auf <strong>die</strong> Sicherheit<br />

und Diagnose optimiert: Die Produktionslinie<br />

wurde auf Antriebe mit Frequenzumrichtern<br />

umgestellt, <strong>die</strong> mit der STO-Funktion<br />

(Safe Torque Off = sicher abgeschaltetes<br />

Moment) ausgestattet sind. Wenn in der Vergangenheit<br />

ein Sicherheitsbereich sicher abgeschaltet<br />

wurde, geschah <strong>die</strong>s in der Regel,<br />

indem der Strom zu den Antrieben mithilfe<br />

von Leistungsschützen abgeschaltet wurde.<br />

Eine nachträgliche Fehler-Diagnose war so<br />

nicht möglich. Wird nun ein Not-Halt ausgelöst,<br />

dann sorgt <strong>die</strong> Kopplung über<br />

Pnozmulti 2 da<strong>für</strong>, dass der Antrieb über <strong>die</strong><br />

STO-Funktion von Frequenzumrichtern<br />

kontrolliert gestoppt wird. Die Produktionslinie<br />

selbst ist in Zonen unterteilt, damit ein<br />

Abschalten in einer Zone keine Auswirkungen<br />

auf eine andere Zone haben kann. Die<br />

Fritteuse kann also zum Beispiel weiterarbeiten,<br />

auch wenn eine Störung am Anfang<br />

der Linie auftritt.<br />

Intuitive und flexible Funktionen<br />

Mit dem Konfigurationstool Pnozmulti Configurator<br />

können bei Poco Loco nicht nur<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Programmierung der SPS zuständigen<br />

Techniker, sondern auch andere technische<br />

Mitarbeiter ein Pnozmulti-Programm<br />

erstellen und bei entsprechender Berechtigung<br />

auch modifizieren. Gleichzeitig kann<br />

<strong>die</strong>ses Tool bei der Fehlersuche von den<br />

Technikern <strong>für</strong> <strong>die</strong> einfache Diagnose einer<br />

Störung genutzt werden. Maarten Dedeurwaerder,<br />

Projektingenieur bei Poco Loco,<br />

betont im Zusammenhang mit <strong>die</strong>ser Software-Ausstattung<br />

auch das rundum einfache<br />

Handling: „Dass wir uns <strong>für</strong> Pnozmulti 2 als<br />

eigenständige Steuerung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sicherheit<br />

entschieden haben, <strong>die</strong> wir zusätzlich zu der<br />

übergeordneten Maschinensteuerung einsetzen,<br />

hat seine Gründe auch im einfach zu<br />

be<strong>die</strong>nenden Konfigurationstool. Eine grüne<br />

Linie führt direkt durch <strong>die</strong> Analyse, was eine<br />

sehr benutzerfreundliche Art der Anwendung<br />

ist, findet der Projektingenieur und<br />

bringt den Mehrwert auf den Punkt: „Weil<br />

sie stark visuell ausgerichtet ist und eine intuitive<br />

Arbeitsweise ermöglicht.“<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Pilz<br />

AUTOR:<br />

KWINTEN CANTRAINE<br />

Vertriebsingenieur,<br />

Pilz Belgien<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 37


<strong>dei</strong><br />

PROZESSMESS- UND ANALYSENTECHNIK<br />

Spektralfotometrische Messung in Verbindung mit Enzym-Kit<br />

Alkoholgehalt in Wein<br />

bestimmen<br />

Der Alkoholgehalt ist ein wichtiger Parameter bei der Erzeugung von Qualitätswein.<br />

In der Regel wird er über <strong>die</strong> Destillation bestimmt. Doch auch mit einem Spektral -<br />

fotometer in Verbindung mit einem Enzym-Kit lässt sich <strong>die</strong>ser Wert präzise messen.<br />

Durch den deutlich geringeren Zeitaufwand bei gleichzeitig minimaler Probenmenge<br />

eignet sich <strong>die</strong> Fotometrie, um den Alkoholgehalt routinemäßig in allen Phasen des<br />

Produktionsprozesses zu bestimmen.<br />

Die Fotometrie ist ein optisches Verfahren<br />

zur Bestimmung von Stoffkonzentrationen<br />

in einer wässrigen Lösung. Die zu messende<br />

Substanz geht eine chemische Verbindung<br />

mit einer zugesetzten Chemikalie ein und<br />

erzeugt so eine spezifische Färbung. Da <strong>die</strong><br />

resultierende Farbintensität von der Konzentration<br />

der Substanz abhängt, lässt sich <strong>die</strong>se<br />

per Lichtmessung durch eine eingebaute<br />

Fotozelle genau bestimmen.<br />

Nach dem Lambert-Beer-Gesetz gilt: Wenn<br />

eine Substanz mit Licht der Intensität I0 bestrahlt<br />

wird, wird ein Teil der Strahlung<br />

durch <strong>die</strong> Moleküle der Substanz absorbiert<br />

und eine verbleibende Intensität I reflektiert<br />

oder transmittiert.<br />

Durch den Vergleich der gemessenen Lichtabsorption<br />

mit der Absorption bei einer bekannten<br />

Konzentration der Substanz lässt<br />

sich <strong>die</strong> Konzentration der Substanz in der<br />

gemessenen Probe berechnen.<br />

Da fotometrische Messungen bei der <strong>für</strong><br />

den jeweiligen Substanz-Chemikalien-Komplex<br />

charakteristischen Wellenlänge durchgeführt<br />

werden müssen, spielt das Spektrum,<br />

das von einem Spektralfotometer erzeugt<br />

werden kann, eine wichtige Rolle.<br />

Ein Spektralfotometer kann in der Regel einen<br />

größeren Wellenlängenbereich als den<br />

des sichtbaren Lichts abbilden. So deckt das<br />

Spektralfotometer Iris von Hanna Instruments<br />

beispielsweise den Bereich von 390<br />

bis 900 nm ab.<br />

Die Bündelung des Lichtstrahls durch Linsen<br />

erhöht <strong>die</strong> Empfindlichkeit. Präzision<br />

erreicht man, indem man mit Prisma und<br />

Filterrad ein möglichst schmales Wellenlängenfenster<br />

auswählt.<br />

Das Spektralfotometer Iris verfügt über eine eingebaute Halogenlampe, <strong>die</strong> gute und<br />

gleichmäßige Lichtqualität über das gesamte Spektrum gewährleistet<br />

Bilder: Hanna Instruments<br />

Enzym-Testkit <strong>für</strong> Ethanol<br />

Mit einem Spektralfotometer kann <strong>die</strong> Bestimmung<br />

der Alkoholkonzentration über<br />

eine einfache enzymatische Reaktion erfolgen.<br />

Generell eignen sich hierzu handelsübliche<br />

Enzym-Testkits <strong>für</strong> Ethanol, etwa das<br />

Ethanol-Testkit der Firma Megazyme.<br />

Die enzymatische Reaktion zur Alkoholbestimmung<br />

ist notwendig, weil Ethanol selbst<br />

im sichtbaren Wellenlängenbereich fotometrisch<br />

nicht gemessen werden kann. Es gibt<br />

keine Reagenzien, <strong>die</strong> eine dem Ethanolgehalt<br />

entsprechende Färbung erzeugen würden.<br />

Man bestimmt den Alkoholgehalt daher<br />

indirekt über <strong>die</strong> enzymatische Umwandlung<br />

von NAD + (Nikotinamin-Ademin-Dinukleotid)<br />

zu dessen reduzierter Form<br />

NADH in Anwesenheit von Ethanol.<br />

Das Absorptionsspektrum von NAD + und<br />

38 <strong>dei</strong> 06-2022


NADH ist dabei unterschiedlich. Beide Substanzen<br />

haben zwar jeweils ein Absorptionsmaximum<br />

bei ca. 260 nm, NADH hat jedoch<br />

ein weiteres Absorptionsmaximum bei<br />

340 nm, das NAD + nicht aufweist.<br />

In der Praxis wird Ethanol zu NAD + gegeben.<br />

Dadurch bildet sich NADH, das dann<br />

bei einer Wellenlänge von 340 nm fotometrisch<br />

nachgewiesen werden kann.<br />

Berechnung des Alkoholgehalts<br />

Dabei finden zwei Reaktionen statt. Ethanol<br />

und NAD + reagieren enzymatisch durch <strong>die</strong><br />

Alkoholdehydrogenase zu Acetaldehyd,<br />

NADH und H + . Zudem reagieren Acetylaldehyd,<br />

NAD + und H 2 O enzymatisch durch <strong>die</strong><br />

Aldehyddehydrogenase zu Essigsäure,<br />

NADH und H + . Das Gleichgewicht der ersten<br />

Reaktion liegt dabei fast vollständig auf<br />

der linken Seite, weshalb <strong>die</strong> zweite Reaktion,<br />

bei der Acetaldehyd aus dem Reaktionssystem<br />

entfernt wird, zwingend notwendig<br />

ist. Es sind also zwei Teile NAD + nötig, um<br />

einen Teil Ethanol in NADH umzuwandeln,<br />

das heißt, <strong>die</strong> gebildete Menge an NADH<br />

entspricht der doppelten Menge an Ethanol.<br />

Die tatsächliche Menge an Ethanol wird daraus<br />

durch Division durch zwei berechnet.<br />

Weinproben müssen in der Regel nicht besonders<br />

vorbereitet werden. Je nach erwartetem<br />

Alkoholgehalt ist es jedoch notwendig,<br />

<strong>die</strong> Proben der Anleitung entsprechend<br />

zu verdünnen. Beispielsweise ist <strong>für</strong> Weine<br />

mit zehn bis 15 % Alkoholgehalt eine Verdünnung<br />

von 1:1000 und ein Probenvolumen<br />

von 0,1 ml erforderlich.<br />

Bei der Messung mit dem Spektralfotometer<br />

Iris von Hanna Instruments können <strong>die</strong> in<br />

der Anleitung des Ethanol-Kits angegebenen<br />

Methoden und Mengen verwendet werden.<br />

Die erhaltene Absorbanz kann in das Kalkulationsprogramm<br />

von Megazyme eingetragen<br />

und als Ethanol in g/ml oder % w/v<br />

ausgegeben werden. Der Eintrag der<br />

A1-Werte (Blankwerte <strong>für</strong> den Nullabgleich)<br />

ist mit dem Iris-Gerät nicht nötig,<br />

da es <strong>die</strong> Differenz aus Blank und Probe automatisch<br />

bildet. Es reicht, <strong>die</strong>se Differenz<br />

als A2-Wert einzutragen.<br />

Weißen Burgunder untersucht<br />

Hanna Instruments hat <strong>die</strong> Methode der<br />

Ethanolbestimmung in Wein im eigenen Labor<br />

durchgeführt. Zum Einsatz kamen das<br />

Ethanol-Kit von Megazyme sowie das Spektralfotometer<br />

Iris HI810. Dieses Spektral -<br />

fotometer hat eine eingebaute Wolfram-<br />

Halogenlampe, <strong>die</strong> eine gute, gleichmäßige<br />

Diese Grafik zeigt das optische System des Spektralfotometers Iris<br />

Lichtqualität über das gesamte Spektrum gewährleistet.<br />

Lange Aufwärmzeiten werden<br />

dabei mithilfe der integrierten Split-Beam-<br />

Technologie vermieden, indem ein Teil des<br />

Strahls durch <strong>die</strong> Probe und der andere<br />

Strahlenteil zum Referenzdetektor geht.<br />

Untersucht wurde ein weißer Burgunder<br />

aus der Pfalz mit 11,5 % w/v laut Etikettierung.<br />

Der Wein wies <strong>die</strong> typische erwartete<br />

Ethanolkonzentration auf, weshalb <strong>die</strong> in<br />

der Anleitung des Enzym-Kits angegebene<br />

Verdünnung verwendet werden konnte.<br />

Die Blankprobe <strong>für</strong> den Nullabgleich wurde<br />

wie folgt gemessen: Zunächst wurden<br />

2,10 ml <strong>dei</strong>onisiertes Wasser (~ 25 °C),<br />

200 µl Puffer, 200 µl NAD + -Lösung, 50 µl<br />

Aldehyddehydrogenase-Lösung in <strong>die</strong> Küvette<br />

gegeben und durch Schütteln gemischt.<br />

Nach einer Wartezeit von zwei Minuten<br />

erfolgte <strong>die</strong> Nullung der Probe durch<br />

Drücken der Zero-Taste. Anschließend wurden<br />

20 µL Alkoholdehydrogenase-Suspension<br />

zugegeben und <strong>die</strong> Lösung erneut gemischt.<br />

Nach einer Wartezeit von fünf Minuten<br />

erfolgte <strong>die</strong> Messung der Blankprobe.<br />

Die Weinprobe wurde wie folgt gemessen:<br />

Zunächst wurden 2,00 ml <strong>dei</strong>onisiertes<br />

Wasser (~ 25 °C), 100 µl verdünnte Weinprobe<br />

(1:1000), 200 µl Puffer, 200 µl<br />

NAD+-Lösung und 50 µl Aldehyddehydrogenase-Lösung<br />

in <strong>die</strong> Küvette gegeben und<br />

durch Schütteln gemischt. Nach einer Wartezeit<br />

von zwei Minuten erfolgte <strong>die</strong> Nullung<br />

der Probe durch Drücken der Zero-<br />

Taste. Anschließend wurden wieder 20 µl<br />

Alkoholdehydrogenase-Suspension zugegeben<br />

und <strong>die</strong> Lösung wurde gemischt. Auch<br />

<strong>die</strong> Messung der Probe erfolgte nach einer<br />

Wartezeit von fünf Minuten.<br />

Das Ergebnis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Absorbanz wurde in<br />

das bei Megazyme erhältliche Kalkulationsprogramm<br />

eingetragen und berechnet. Das<br />

Messergebnis <strong>für</strong> den Alkoholgehalt betrug<br />

11,521 % w/v. Gerundet stimmte <strong>die</strong>ser<br />

Wert mit dem auf dem Etikett ausgewiesenen<br />

Alkoholgehalt von 11,5 % überein.<br />

Fazit<br />

Über <strong>die</strong> spektralfotometrische Untersuchung<br />

in Verbindung mit enzymatischen<br />

Reagenzienkits lässt sich der Alkoholgehalt<br />

von Wein sehr genau bestimmen. Das einfache<br />

Verfahren und <strong>die</strong> gute Verfügbarkeit der<br />

Reagenzien ermöglichen eine unkomplizierte<br />

und schnelle Untersuchung. Die Spektralfotometrie<br />

ist somit eine wertvolle Alternative<br />

zu aufwendigeren Destillationsverfahren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Hanna Instruments<br />

AUTORIN<br />

DR. KATHARINA<br />

FEJFAR<br />

Anwendungsberaterin,<br />

Hanna Instruments<br />

Deutschland<br />

AUTORIN<br />

SABRINA<br />

MESTERS-WÖLL<br />

Technische Redakteurin,<br />

Hanna Instruments<br />

Deutschland<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 39


<strong>dei</strong><br />

ARMATUREN<br />

Optimierungspotenzial durch konstruktive Verbesserungen<br />

Ventile <strong>für</strong> Problemfälle<br />

rüsten<br />

Ventile sind <strong>für</strong> automatische Produktionsprozesse zur Wegeführung und zum<br />

Absperren von Produktströmen unabdingbar. Damit es nicht zu ungeplanten Produktionsstillständen<br />

kommt, müssen sie zuverlässig funktionieren und allen Ereignissen<br />

im Herstellungsprozess robust begegnen. Mit konstruktiven Verbesserungen lassen<br />

sich Schäden an Ventilen vermeiden, wie das Beispiel der Evoguard-Baureihe zeigt.<br />

Zu den Faktoren, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Lebensdauer von<br />

Ventilen beeinflussen, gehören bewegliche<br />

Teile beim Öffnen und Schließen der Absperrorgane,<br />

Einsatzgrenzen von Abdichtungswerkstoffen<br />

sowie hohe Temperaturen<br />

im Produktions- und Reinigungsprozess.<br />

Hinzu kommen Unwägbarkeiten wie<br />

Druckschläge oder Fehler im Umgang mit<br />

den einzelnen Bauteilen beim Ein- und Ausbau<br />

von Verschleißteilen. Mit der grundlegenden<br />

Neukonstruktion der Ventilbaureihe<br />

Evoguard nahm Krones <strong>die</strong> Erfahrungen aus<br />

dem Betrieb von aseptischen und nichtaseptischen<br />

Produktionsanlagen auf. Das<br />

Sortiment weist nun <strong>für</strong> viele Problemfälle<br />

Verbesserungen in der Ventilkonzeption auf.<br />

Zum einen betrifft <strong>die</strong>s Themen, <strong>die</strong> zur sicheren<br />

und kontaminationsfreien Führung<br />

des Produkts beitragen. Zum anderen wurden<br />

Aufgabenstellungen berücksichtigt, <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> den Mitarbeiter Vereinfachungen und<br />

höhere Sicherheit bieten.<br />

Eine Schutzvorrichtung an der Antriebslaterne und der Rückmeldung erhöht bei der<br />

Evoguard-Ventilreihe <strong>die</strong> Sicherheit der Mitarbeiter<br />

Bilder: Krones<br />

Schwachstelle Ventildichtung<br />

Zahlreiche Schadensfälle beim Einsatz von<br />

Ventilen stehen mit der Dichtung in Verbindung.<br />

Beim Scheibenventil etwa treten Volumenänderungen<br />

auf, <strong>die</strong> durch Temperatursteigerungen<br />

verursacht werden. Diese<br />

Quellungen der Dichtungen ragen nach innen<br />

in den Produktraum, sodass beim Öffnen<br />

und Schließen des Ventiltellers kleine<br />

Partikel abgerieben und im Produkt oder<br />

Reinigungsmedium mitgerissen werden.<br />

Folge: Die Ventile schließen nicht mehr<br />

richtig, wodurch Flüssigkeiten und Produktkontaminationen<br />

nicht mehr sicher getrennt<br />

werden können. So positioniert sich etwa<br />

<strong>die</strong> Klappe nicht mehr korrekt in 90°-Stel-<br />

40 <strong>dei</strong> 06-2022


lung, das Schließsignal des Rückmelders unterbleibt<br />

und <strong>die</strong> Anlage geht auf Störung.<br />

Durch <strong>die</strong> konstruktive Integration von zwei<br />

Dehnrillen in das Dichtungsdesign kann<br />

sich <strong>die</strong> Temperaturveränderung zielgerichtet<br />

in den Einbauraum der Dichtung im Gehäuse<br />

ausdehnen. Abrieb und Beschädigungen<br />

im produktführenden Bereich lassen<br />

sich so vermeiden. Um zudem Verschleiß -<br />

erscheinungen aufgrund der Ventilklappenbewegung<br />

zu verhindern, wurde bei den<br />

Evoguard-Scheibenventilen eine pressglatte<br />

Oberfläche im Produktraum vorgesehen<br />

und damit der Trenngrad außerhalb des Produktbereichs<br />

verlagert. Eine Einlaufschräge<br />

der Dichtung unterstützt <strong>die</strong> Schaltmechanismen<br />

des Klappentellers, sodass alle<br />

Schaltvorgänge materialschonend ablaufen.<br />

Schwachpunkt Ventilschaft<br />

Bei Sitzventilen führen Laufspuren am Ventilteller<br />

und Ventilschaft oft dazu, dass<br />

Schmutz in den Produktbereich eingeschleppt<br />

wird und es zu Undichtigkeiten<br />

kommt. Abhilfe schafft <strong>die</strong> Integration einer<br />

zweiten Schaftdichtung. Dadurch wird<br />

Schmutz abgestreift und Schäden am Ventilschaft<br />

durch Laufspuren werden verhindert.<br />

Bei einteiligen Ventiltellern wird oft <strong>die</strong> Sitzdichtung<br />

herausgerissen, wenn der Ventilteller<br />

auf- oder zubewegt wird. Dort ist <strong>die</strong><br />

Montage der Dichtung meist nicht einfach<br />

und in der Praxis wird oft mit Fett oder<br />

Spülmittel nachgeholfen. Die Konstruktion<br />

eines zweiteiligen verschraubten Ventiltellers<br />

mit definiertem Einbauraum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dichtung<br />

sorgt hier <strong>für</strong> wesentlich präzisere Einbaubedingungen<br />

und damit auch <strong>für</strong> eine<br />

zuverlässige Positionierung der Dichtung.<br />

Dies schützt vor dem Herausreißen und<br />

Hinterwandern der Dichtung. Ähnliches<br />

lässt sich auch beim Doppelsitzventil beobachten:<br />

Die Beschädigung der Radialdichtung<br />

und Laufspuren am Ventilteller können<br />

durch einen definierten Einbauraum <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Dichtung und das Dichtungsdesign mit<br />

Stützring verhindert werden. Zudem wird<br />

durch identische Dichtungen ausgeschlossen,<br />

dass Produktwege aufgrund der Verwechslung<br />

von Axial- und Radialdichtung<br />

nicht korrekt abgeschlossen werden.<br />

Compounds <strong>für</strong> hohe Temperaturen<br />

In allen Ventilausführungen konnte durch<br />

leistungsstarke und neu entwickelte Compounds<br />

eine höhere Temperaturresistenz erreicht<br />

werden. Waren vor zehn Jahren im<br />

Dampfbereich noch Temperaturen von bis<br />

zu 160 °C üblich, muss in heute konstruierten<br />

Anlagen das Temperaturspektrum auf bis<br />

zu 210 °C erweitert werden <strong>–</strong> und damit <strong>die</strong><br />

Bei Scheibenventilen können durch <strong>die</strong><br />

Dichtungen Volumenänderungen auftreten,<br />

<strong>die</strong> nach innen in den Produktraum ragen.<br />

Dadurch werden beim Öffnen und Schließen<br />

des Ventiltellers Partikel abgerieben.<br />

Dichtung eine wesentlich höhere Leistungsfähigkeit<br />

aufweisen. Mithilfe der FEM (Finite-Elemente-Methode)<br />

hat Krones bei der<br />

Dichtungskonzeption <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />

simuliert und Belastungsgrenzen sowie<br />

Ausdehnung bei definierten Temperaturbedingungen<br />

und festgelegten Einbauräumen<br />

nachvollzogen. Eine Gegenüberstellung zur<br />

üblichen Dichtung erbrachte klare Vorteile<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> neu gewählte Dichtungsauslegung.<br />

Noch höher sind <strong>die</strong> Anforderungen im<br />

Aseptikbetrieb. Sichere Trennung von Produkt<br />

und Umgebung lautet hier <strong>die</strong> seit Jahren<br />

verfolgte Strategie. Mit der Integration<br />

von Balgelementen als Abdichtung am Ventilteller<br />

kann zwar <strong>die</strong> gewünschte Abtrennung<br />

hergestellt werden. Jedoch wird gerade<br />

durch <strong>die</strong>ses Element eine nicht zu vernachlässigende<br />

Fehlerquelle integriert. Defekte<br />

Bälge und eine damit mögliche Hinterwanderung<br />

können <strong>für</strong> schwer zu detektierende<br />

Kontaminationen verantwortlich<br />

sein und im Produktionsbetrieb Produktivitätseinbußen<br />

verursachen.<br />

Eine Untersuchung der Belastungen des<br />

Edelstahlbalgs unter Strömung (p = 7 bar)<br />

zeigt ganz klar <strong>–</strong> bei unterschiedlichen Prozessparametern<br />

und Hubstellungen <strong>–</strong> welche<br />

Schwingungen in der Faltenbalgkonstruktion<br />

auftreten. Damit wird schnell<br />

deutlich, warum ein Faltenbalg nach sehr<br />

kurzer Einsatzzeit bricht. Abhilfe schafft im<br />

Evoguard-Programm ein integrierter Stützkörper,<br />

der <strong>für</strong> eine Führung des Faltenbalgs<br />

sorgt und <strong>die</strong> Schwingungen der einzelnen<br />

Falten beherrscht. Zudem werden so auch<br />

Beschädigungen des Faltenbalgs bei der Demontage<br />

durch Überlastung verhindert.<br />

Durch eine optimale Einbausituation<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Dichtung lässt sich bei Scheiben -<br />

ventilen Abrieb oder Beschädigung im<br />

produkt führenden Bereich vermeiden<br />

Unfallrisiko minimieren<br />

Der Mitarbeiter kommt nicht nur beim Austausch<br />

der Dichtungen ins Spiel, sondern<br />

auch bei der Wartung der Ventile und Antriebe.<br />

Für Sicherheit sorgen <strong>die</strong> EU-Maschinenrichtlinie<br />

(2006/42/EG) und <strong>die</strong> EU-<br />

Druckgeräterichtlinie (97/23/EG), <strong>die</strong> Anlagenbetreiber<br />

und damit auch Ventilhersteller<br />

beim Design ihrer Anlagen und Komponenten<br />

berücksichtigen müssen.<br />

Mit einer verschweißten Ausführung des<br />

Antriebs minimiert Krones einerseits den<br />

Wartungsaufwand, andererseits auch <strong>die</strong><br />

Unfallgefahr durch das Öffnen von Antrieben.<br />

Dazu wurde auf eine leichte Handhabung<br />

der Antriebe geachtet, was sich im Gewicht<br />

von < 25 kg bei Nennweiten bis DN<br />

100 zeigt. Zudem trägt <strong>die</strong> Abdeckung bewegter<br />

Teile, etwa der Antriebslaternen und<br />

der Rückmeldungen, zur Unfallverhütung<br />

im Produktionsbetrieb bei. Mit einer Entwurfsprüfung<br />

durch den TÜV Süd, <strong>die</strong> eine<br />

Druckprüfung, Sicherheitsprüfung sowie<br />

Festigkeitsprüfung umfasst, wurde <strong>die</strong> Evoguard-Ventilserie<br />

allen Prüfungen unterzogen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Sicherheit im Betrieb detailgenau<br />

dokumentieren.<br />

Neben den Sicherheitsbelangen sind auch<br />

Erleichterung <strong>für</strong> den Wartungs- und Instandhaltungsbetrieb<br />

integriert worden,<br />

zum Beispiel der einfache und schnelle<br />

Dichtungswechsel im Produktraum ohne<br />

Sonderwerkzeuge und, wie erwähnt, der<br />

Ausschluss der Verwechslungsgefahr beim<br />

Austausch von Dichtungen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Krones<br />

AUTOR<br />

WILLI WIEDENMANN<br />

Sales and Product Management<br />

Evoguard,<br />

Krones<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 41


<strong>dei</strong><br />

PRODUKTE<br />

Industriezerkleinerer mit zwei Motoren<br />

Der Industriezerkleinerer Redunit<br />

XRL260 von Vogelsang reduziert<br />

hohe Mengen an Feststoffen<br />

wie Schlachtabfälle und Lebensmittelreste<br />

in kurzer Zeit.<br />

Zwei Getriebemotoren mit jeweils<br />

bis zu 37 kW sorgen <strong>für</strong><br />

eine Durchsatzleistung von bis<br />

zu 100 m 3 /h. Seitliche Wartungsklappen<br />

bieten einen direkten<br />

und vereinfachten Zugriff<br />

auf <strong>die</strong> Rotoren. Fremdkörper<br />

lassen sich leicht entfernen,<br />

da der Einfüllbereich der Maschine<br />

nicht mehr aufwendig<br />

geräumt werden muss. Die zwei<br />

Ripper-Rotoren werden jeweils<br />

von einem eigenen Motor angetrieben.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise lassen<br />

sich Drehrichtung und Geschwindigkeit<br />

der Rotoren einzeln<br />

steuern. Wenn Störstoffe<br />

<strong>die</strong> Rotoren blockieren, reversieren<br />

<strong>die</strong>se und der Fremdkörper<br />

kann durch <strong>die</strong> seitlichen<br />

Klappen entnommen werden.<br />

Die Demontage der Klappen<br />

kann eine Person selbstständig<br />

durchführen und ein Abbau von<br />

Zu- und Abfuhrsystemen ist<br />

nicht notwendig. Der Industriezerkleinerer<br />

steht in den Größen<br />

XRL260-800, XRL260-1200 sowie<br />

XRL260-1600 mit verschiedenen<br />

Schneidmesserbreiten zur<br />

Verfügung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Vogelsang<br />

Kompaktes Raman-Spektrometer mit Laser<br />

Bild: Scientific Instruments<br />

Bild: Vogelsang<br />

Beim Hyper-Nova von Scientific<br />

Instruments handelt es sich um<br />

ein kompaktes und betriebsbereites<br />

Raman-Spektrometer mit<br />

Laser. Das System eignet sich<br />

u. a. zur schnellen Analyse und<br />

Zertifizierung von Lebensmitteln<br />

und Lebensmittelbestandteilen,<br />

Materialien, Mineralien,<br />

Tabletten und Flüssigkeiten in<br />

der Forschung und Entwicklung,<br />

aber auch zur Echtzeitüberwachung<br />

in der Produktion.<br />

Zur genauen Identifikation<br />

der unbekannten Substanz wird<br />

der molekulare Fingerabdruck,<br />

das Raman-Spektrum, mit Referenzspektren<br />

aus der Datenbank<br />

verglichen. Die flüssige, pulverförmige<br />

oder feste Probe kann<br />

auch verpackt in transparenten<br />

oder halbtransparenten Plastikbeuteln,<br />

Flaschen oder Ampullen<br />

analysiert werden. Jedes System<br />

mit in der Leistung regelbarem<br />

532- oder 785-nm-Laser<br />

erreicht mit der optionalen<br />

Back-Illumination-&-Deep-Depletion-Technologie<br />

(BIDD) bis<br />

zu 95 % Quanteneffizienz.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Scientific<br />

Instruments<br />

Schnellkupplungen aus Kunststoff<br />

Die CPC-Schnellkupplungen<br />

PLQ 4 aus Polyphenylsulfon<br />

(PPSU) haben eine Nennweite<br />

von 6,4 mm. Bei PPSU handelt<br />

es sich um einen Hochtemperaturkunststoff,<br />

der flammenresistent<br />

ist und eine hohe Schlagfestigkeit<br />

besitzt. Ein Vorteil von<br />

PPSU gegenüber der Ausführung<br />

aus Metall liegt in der geringeren<br />

Kondensatbildung an der<br />

Oberfläche beim Kühlen. Wie<br />

<strong>die</strong> übrigen LQ-Serien bietet<br />

auch <strong>die</strong> PLQ-4-Serie etliche<br />

Konfigurationsmöglichkeiten<br />

und eine eingebaute Verriegelungstaste<br />

<strong>für</strong> eine einfache, einhändige<br />

Be<strong>die</strong>nung in räumlich<br />

engen und begrenzten Bereichen.<br />

Die Kupplungen und <strong>die</strong><br />

Stecker sind <strong>für</strong> Schlauchtülle,<br />

Kompakter Traysealer<br />

SAE-Gewinde, Rohrgewinde<br />

und Klemmverschraubung sowie<br />

unterschiedliche Gewindeund<br />

Schlauchgrößen verfügbar.<br />

Die PLQ 4-Serie ist <strong>für</strong> Temperaturbereiche<br />

von -17 bis 85 °C<br />

und <strong>für</strong> einen Druck von bis zu<br />

8 bar ausgelegt. Kupplungen<br />

und Stecker sind in roter oder in<br />

blauer Farbe verfügbar.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Wolftechnik<br />

In Produktionslinien mit mittlerem bis großem Volumen<br />

lassen sich mit dem Traysealer QX-900-Flex Ausstoß,<br />

Kapazität und Flexibilität maximieren. Die Maschine<br />

erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 15 Takten<br />

pro Minute, was einen Ausstoß von bis zu 105 Schalen<br />

ermöglicht. Verarbeitet werden Verpackungen unterschiedlicher<br />

Formate mit und ohne Schutzgas sowie<br />

zahlreiche Materialien wie recycelbarer Karton, Monokunststoff<br />

und <strong>die</strong> neuesten Varianten von Skinpack. Der<br />

QX-900-Flex kann als eigenständige Maschine oder als<br />

Komponente einer komplett integrierten Verpackungs -<br />

linie genutzt werden. Bis zu vier Füllsysteme und ein<br />

Schalenentstapler lassen sich mit der Maschinensteuerung<br />

verknüpfen. Der kontrollierte Auslauf vereinfacht<br />

<strong>die</strong> Schnittstelle zu nachgeschalteten Anlagen. Auch ein<br />

Drucker <strong>für</strong> Chargen- und Barcodes, Produktions- und<br />

Haltbarkeitsdaten sowie Preisinformationen kann integriert<br />

werden. Das robuste und hygienische Design der<br />

Maschine erlaubt eine vollständige Reinigung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Ishida<br />

Bild: Ishida<br />

Bild: Wolftechnik<br />

42 <strong>dei</strong> 06-2022


Pflanzentexturate mit hohem Proteingehalt<br />

Die Vitatex-Pflanzentexturate<br />

werden aus Erbsen, Soja und<br />

Weizen gewonnen. Mit ihnen<br />

lässt sich eine breite Palette an<br />

veganen und vegetarischen Applikationen<br />

herstellen, <strong>die</strong> konventionelle<br />

Produkte auf Basis<br />

von Schweine-, Rinder- und Geflügelfleisch<br />

originalgetreu ersetzen.<br />

Und auch bei der Verarbeitung<br />

der Texturate gibt es so<br />

große Parallelen, dass Anwender<br />

bei der Produktion von pflanzlichem<br />

Hackfleisch, Patties, Nuggets<br />

oder Schnitzel <strong>die</strong>selben<br />

Maschinen verwenden können<br />

wie bei der Fleischverarbeitung.<br />

Die Texturate quellen vor und<br />

werden anschließend analog zu<br />

einer Hackfleischmasse in einem<br />

Kutter bzw. Wolf weiterbearbeitet.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise können<br />

mit Vitatex auf bestehenden Maschinen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Fleischverarbei-<br />

tung auch pflanzliche Produkt -<br />

linien hergestellt werden.<br />

Die Vitatex-Produkte haben eine<br />

fleischartig-faserige Textur, ein<br />

Bild: Goodmills<br />

gutes Wasserbindungsvermögen<br />

und einen hohen Proteingehalt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Goodmills<br />

Doppelsitzventil mit<br />

Vermischungsschutz<br />

Das Doppelsitzventil Varivent<br />

MX von GEA verfügt über Elemente,<br />

<strong>die</strong> auch in außergewöhnlichen<br />

Belastungsmomenten<br />

vor dem Vermischen von<br />

Produkt und Reinigungsflüssigkeit<br />

schützen. So ist der Leckageraum<br />

mit einer Vakuum-<br />

Selbstentleerung und Druckausgleichern<br />

an den Ventiltellern in<br />

beiden Rohrleitungen ausgestattet.<br />

Für größtmögliche physikalische<br />

Sicherheit sorgt der Venturi-Effekt:<br />

Er entsteht durch <strong>die</strong><br />

besondere Formgebung der<br />

Fließkanäle, <strong>die</strong> beim Liften an<br />

der gegenüberliegenden Dichtung<br />

einen Unterdruck verursacht<br />

und so einen Druckaufbau<br />

verhindert. Folglich gelangt<br />

während einer Ventilsitzanliftung<br />

oder der Reinigung selbst<br />

dann keine Reinigungsflüssigkeit<br />

in <strong>die</strong> gegenüberliegende,<br />

produktführende Rohrleitung,<br />

wenn eine Dichtung defekt ist.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: GEA<br />

ENTHÄLT<br />

NUR BESTE<br />

ZUTATEN.<br />

H 011 Absperr- und Regelklappe<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Nahrungsmittel- und<br />

Getränkeindustrie<br />

Die hochwertige Edelstahlausführung<br />

garantiert zuverlässige<br />

Funktion, maximale Langlebigkeit<br />

und optimale Hygienesicherheit.<br />

Bild: GEA<br />

www.ebro-armaturen.com<br />

A Bröer Group company | www.broeer-group.com<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 43


<strong>dei</strong><br />

PRODUKTE<br />

Neu- und Umbau von Produktionsstätten<br />

Traysealer <strong>für</strong> nachhaltige Verpackungen<br />

Bild: Lißner<br />

Lißner engineers + architects<br />

konzipiert Neu- und Umbauten<br />

sowie <strong>die</strong> Erweiterung von Produktionsstätten.<br />

Das Unternehmen<br />

verfügt über ein spezielles<br />

Know-how rund um <strong>die</strong> Lebensmittelproduktion<br />

und umfassende<br />

Erfahrung bei der Ausarbeitung<br />

von Betriebsabläufen<br />

mit reibungslosen Produkt- und<br />

Personalflüssen. Diese sind gekennzeichnet<br />

durch kurze, möglichst<br />

kreuzungsfreie Wege, <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> maximale Effizienz in der<br />

Produktion sorgen. Zu den Stärken<br />

der Planungsprofis gehört<br />

<strong>die</strong> Umsetzung von Baumaßnahmen<br />

im laufenden Betrieb.<br />

Kunden profitieren von einem<br />

kompletten Dienstleistungsangebot<br />

aus einer Hand. Es beginnt<br />

bei der Masterplanung,<br />

also der detaillierten Erfassung<br />

von Produktionsabläufen und<br />

-mengen inklusive dem errechneten<br />

zu erwartenden zukünftigen<br />

Bedarf. Auf <strong>die</strong>ser Basis entsteht<br />

das Konzept <strong>für</strong> <strong>die</strong> Neuoder<br />

Erweiterungsbauten <strong>–</strong> von<br />

der Produktionsplanung über<br />

<strong>die</strong> technische Gebäudeausstattung<br />

(TGA) bis hin zu den benötigten<br />

Baugewerken, den Genehmigungsverfahren<br />

und Ausführungsschritten,<br />

Ausschreibung<br />

und Vergabe der Bauaufträge.<br />

Während der Durchführung<br />

übernimmt das Unternehmen<br />

<strong>die</strong> Bauleitung vor Ort.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Lißner<br />

Die intuitiv be<strong>die</strong>nbaren Traysealer<br />

der Amax-Baureihe sind<br />

besonders verschleiß- und wartungsarm<br />

konstruiert. Sie werden<br />

durch hochwertige Servomotoren<br />

angetrieben, <strong>die</strong> eine<br />

hohe Laufruhe bewirken. Dabei<br />

sind <strong>die</strong> Anlagen, je nach Anwendung,<br />

etwa 30 bis 40 %<br />

schneller als <strong>die</strong> Vorgängergenerationen.<br />

Der integrierte Energymanager<br />

sorgt <strong>für</strong> reduzierten<br />

Energieeinsatz. Auch der Luftverbrauch<br />

der Anlagen wurde<br />

um bis zu 90 % gesenkt. Die flexiblen<br />

Traysealer von Sealpac<br />

produzieren unterschiedlichste<br />

Verpackungen, darunter besonders<br />

innovative Lösungen, <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> mehr Ressourcenschonung<br />

stehen. So verarbeiten sie prozesssicher<br />

auch Folien aus nachhaltigen<br />

Werkstoffen und Materialkombinationen<br />

mit hohem<br />

Faseranteil. Dazu zählen z. B. ultraleichte<br />

Trays, deren Gewicht<br />

im Vergleich gegenüber Verpackungsschalen<br />

um 25 % gesenkt<br />

wurde, sowie Verpackungskonzepte<br />

mit reduziertem Kunststoff-<br />

und hohem Kartonanteil<br />

wie Etray oder Flatmap. Das intelligente<br />

Antriebsmanagement<br />

der Maschinen reduziert den<br />

Wartungsaufwand und sorgt damit<br />

jederzeit <strong>für</strong> beste Verfügbarkeit<br />

der Anlagen. Die Amax-<br />

Serie steht insgesamt <strong>für</strong> besonders<br />

leistungsfähige Anlagen mit<br />

sparsamem Energieverbrauch,<br />

<strong>die</strong> verkaufsaktive Primärverpackungen<br />

hervorbringen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Sealpac<br />

Färbende Lebensmittel aus Bio-Distel<br />

GNT hat sein Sortiment an EU-Bio-zertifizierten färbenden<br />

Lebensmitteln um Gelb- und Grüntöne erweitert.<br />

Exberry Organics Fruit & Veg Yellow wird aus Bio-Distel<br />

und Bio-Apfel hergestellt, Exberry Organics Veg Green<br />

besteht aus Bio- Distel und Bio-Spirulina. Beide Produkte<br />

entsprechen der Bio-Verordnung (EU) 2018/848.<br />

Die färbenden Lebensmittel eignen sich <strong>für</strong> eine Vielzahl<br />

an Lebensmittel- und Getränkeanwendungen und ermöglichen<br />

es Herstellern, klare und „saubere“ Zutatenlisten<br />

zu führen.<br />

Darüber hinaus sind <strong>die</strong> färbenden Lebensmittel nicht<br />

nur <strong>für</strong> eine vegane Ernährung geeignet, sondern auch<br />

halal und koscher. Die vollständig rückverfolgbaren<br />

Rohstoffe werden mit nachhaltigen Methoden von<br />

Landwirten angebaut, <strong>die</strong> als Teil der vertikal integrierten<br />

Lieferkette von GNT arbeiten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: GNT<br />

Bild: GNT<br />

Lebensmitteltaugliches Thermo-Haftmaterial<br />

In einer Entwicklungspartnerschaft<br />

mit Koehler Paper hat<br />

Herma das Thermo-Haftmaterial<br />

Hermatherm nature (Sorte 900)<br />

<strong>für</strong> Etiketten entwickelt. Bei <strong>die</strong>sem<br />

Thermo-Haftmaterial entsteht<br />

das Druckbild durch eine<br />

physikalische Reaktion, ohne<br />

dass chemische Entwickler verwendet<br />

werden. Daher ist es<br />

komplett <strong>für</strong> den Lebensmittelkontakt<br />

zugelassen. Auf der Basis<br />

von Hermatherm nature (Sorte<br />

900) produzierte Etiketten können<br />

problemlos in allen gängigen<br />

Thermodruckern verwendet<br />

werden. Weiterer Vorteil: Der<br />

verwendete Mehrschicht-Haftkleber<br />

62Dps ist besonders migrationssicher<br />

und ebenfalls zugelassen<br />

<strong>für</strong> den direkten Kontakt<br />

mit trockenen, feuchten<br />

Bild: Sealpac<br />

und fettenden Lebensmitteln.<br />

Dank der Mehrschichttechnologie<br />

zeichnet sich der Haftkleber<br />

trotz seiner Migrationssicherheit<br />

durch sehr gute Haftungseigenschaften<br />

aus, selbst in kühlen<br />

Umgebungen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Herma<br />

Bild: Herma<br />

44 <strong>dei</strong> 06-2022


Datenlogger überwacht Kühlketten<br />

Lichtschranken mit IO-Link-Kommunikation<br />

Der Datenlogger MSR86 von MSR Electronics misst und<br />

dokumentiert Temperaturverläufe normenkonform und<br />

lückenlos. Er ist mit einem externen Temperatursensor<br />

(-100…+150 C°) ausgestattet, der leicht an Produkten<br />

angebracht werden kann. Der Datenlogger wurde speziell<br />

zur Überwachung von extrem niedrigen Temperaturen<br />

entwickelt, wie sie bei Transport und Lagerung<br />

von verderblichen Produkten erforderlich sind. Er eignet<br />

sich auch zur Temperaturüberwachung in Autoklaven<br />

oder Sterilisatoren. Das LCD-Display zeigt den aktuellen<br />

Messwert, <strong>die</strong> Minimal-, Maximal-, Durchschnittswerte<br />

und den Status des Loggers an sowie den Alarm<br />

und den Batteriestand.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: MSR Electronics<br />

Bild: MSR Electronics<br />

Bild: Carlo Gavazzi<br />

Die Lichtschranken PD30...IO<br />

von Carlo Gavazzi verfügen über<br />

eine IO-Link-Schnittstelle. Diese<br />

macht Wartungsinformationen<br />

durch Ferndiagnose bis auf <strong>die</strong><br />

Sensorebene verfügbar. Verschiedene<br />

Alarme werden zyklisch als<br />

Prozessdaten übertragen und<br />

verringern <strong>die</strong> Maschinenausfallzeiten.<br />

Der Anwender kann<br />

<strong>die</strong> Grenzwerte <strong>für</strong> Verschmutzungsalarm<br />

und Temperaturalarm<br />

selbst definieren. Da <strong>die</strong><br />

Sensoren zwei physikalische<br />

Schaltausgänge haben, können<br />

über <strong>die</strong> IO-Link-Schnittstelle<br />

zunächst <strong>die</strong> Alarmgrenzwerte<br />

festgelegt werden, dann meldet<br />

der zweite Schaltausgang im<br />

normalen Betrieb den Alarm.<br />

Vordefiniert und über IO-Link<br />

wählbar sind <strong>die</strong> Funktionen<br />

Geschwindigkeit und Länge,<br />

Mustererkennung, Teilerfunktion<br />

sowie Objekt- und Lückenüberwachung.<br />

Sie unterstützen <strong>die</strong><br />

Optimierung des Prozesses und<br />

vereinfachen das Layout der Maschinensteuerung.<br />

Die Lichtschranken<br />

sind mit sichtbarem<br />

Rotlicht oder mit Infrarotlicht<br />

im Kunststoff- oder Edelstahlgehäuse<br />

erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Carlo Gavazzi<br />

Synthetische Hochleistungsschmierstoffe<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Verlängerte Ölwechselintervalle, vielseitige Einsatzmöglichkeiten, Sortenvereinfachung und<br />

eine optimierte Leistung, sind nur einige Vorteile der modernsten synthetischen Schmierstoffe<br />

von LUBRIPLATE, <strong>die</strong> selbstverständlich alle NSF H1-registriert sind.<br />

SFGO Ultra Serie: synthetische Hochleistungs-Schmierstoffe<br />

• 100% synthetische Schmierstoffe aus PAO-Basis.<br />

• Extrem vielseitig einsetzbar, empfohlen <strong>für</strong> Druckluftkompressoren, Hydrauliksysteme,<br />

Getriebe, Lager, Pumpen und Ketten.<br />

• Verfügbar in 14 unterschiedlichen ISO-VG-Klassen.<br />

SynXtreme FG Serie: synthetische Hochleistungs-Schmierfette<br />

• Modernste synthetische Calcium-Sulfonat-Komplexseifen-Fette.<br />

• Universell einsetzbar <strong>für</strong> unzählige Anwendungen.<br />

• Extrem stabil bei Anwendung unter hohen Drücken.<br />

SSO-FG 100 und SSO-FG 150<br />

• Diese hochwertigen, vollsynthetischen Schmierstoffe wurden speziell zur Verwendung<br />

in Dosenverschließmaschinen und <strong>für</strong> ähnliche Applikationen entwickelt.<br />

Lubriplate® Lubricants<br />

Authorized Master Distributor Europe:<br />

Finke Mineralölwerk GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 1 / 27374 Visselhövede Deutschland<br />

www.lubriplate.de / E-mail: info@lubriplate.de / Tel: +49 (0) 4262 79 95 23 Registriert ISO 9001 und ISO 50001<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 45


<strong>dei</strong><br />

BETRIEBS- UND QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

Software schafft Basis <strong>für</strong> Digitalisierung der Spirituosenherstellung<br />

Wodkaproduktion 4.0<br />

Für einen Feinschmecker ist <strong>die</strong> Wahl des richtigen Wodkas nichts, was man auf <strong>die</strong><br />

leichte Schulter nimmt. Weltklasse sollte es schon sein <strong>–</strong> und genau das bieten <strong>die</strong><br />

Spiri tuosen von The Absolut Company, einer Tochtergesellschaft von Pernod-Ricard.<br />

Digita lisierung ist <strong>für</strong> das schwedische Traditionsunternehmen der Schlüssel zum<br />

Erfolg. Die Software Opcenter hilft ihm dabei, vollständig digitalisierte Produktionslinien<br />

in seinen Brennereien zu implementieren.<br />

The Absolut Company produziert ihren<br />

Wodka im kleinen schwedischen Dorf Åhus<br />

aus heimischem Weizen und Wasser, das aus<br />

firmeneigenen Brunnen stammt. Die Produktionsmethode<br />

in der Tradition des Gründers<br />

L. O. Smith aus dem Jahr 1879 ist ein<br />

mehrstufiger Destillationsprozess, bei dem<br />

unerwünschte Verbindungen und Verunreinigungen<br />

entfernt werden. Dieser Prozess<br />

muss in eine akribisch kontrollierte, automatisierte<br />

und energieeffiziente Produktionsschleife<br />

eingebunden sein.<br />

Als sechstgrößte Spirituosenmarke der Welt<br />

ist The Absolut Company in rund 150 Ländern<br />

vertreten. Diese Stellung geht mit hohen<br />

Qualitätsanforderungen an <strong>die</strong> gesamte<br />

Fertigung einher. Nach Emil Svärdh, Senior<br />

Automation Engineer, ist das Unternehmen<br />

seiner Produktionsphilosophie folgend bestrebt,<br />

stets Erzeugnisse von Weltklasse zu<br />

liefern. „Das Konzept Industrie 4.0 ist <strong>für</strong><br />

uns dabei entscheidend, um den aktuellen<br />

und zukünftigen Anforderungen im Hinblick<br />

auf Produktion, Verbraucher und Umwelt<br />

gerecht zu werden.“ Dazu gehört <strong>die</strong><br />

Zusammenarbeit mit Partnern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Philosophie<br />

des Unternehmens teilen, darunter<br />

Siemens, dessen Software und Hardware eine<br />

Schlüsselrolle in der Produktion spielen.<br />

The Absolut Company produziert am Standort Åhus insgesamt 125 Millionen Flaschen Wodka pro Jahr<br />

Bilder: The Absolut Company<br />

Transformation der Produktion<br />

Die Software Opcenter <strong>für</strong> Manufacturing<br />

Operations Management (MOM) bildet den<br />

Kern der Produktionsprozesse des Spirituosenherstellers.<br />

Opcenter ist Teil des Xcelerato-Portfolios<br />

von integrierten Lösungen und<br />

Dienstleistungen von Siemens Digital Industries<br />

Software. Mit der Software als Basis<br />

schafft das Unternehmen eine dynamische<br />

Plattform <strong>für</strong> <strong>die</strong> Transformation zur digita-<br />

46 <strong>dei</strong> 06-2022


In Åhus wird Wodka in allen Formen hergestellt, unter anderem <strong>für</strong><br />

handelsfertige Mixgetränke und limitierte Editionen<br />

Die Software Opcenter hilft dem Spirituosenhersteller bei der<br />

Digitalisierung seiner Produktionslinien<br />

len Be<strong>die</strong>nung und Konfiguration der fünf<br />

Produktionslinien in den Brennereien in<br />

Åhus. „Die Lösung passt perfekt zu unseren<br />

Anforderungen, weil sie <strong>die</strong> gesamte Wertschöpfungskette<br />

vom Materialeingang bis<br />

zur Auslieferung der Erzeugnisse abdeckt.<br />

Dies beinhaltet Qualitätskontrolle, Produktplanung<br />

und -terminierung, Reporting,<br />

Trend- und erweiterte Analysen“, so Svärdh.<br />

In einer der Brennereien in Åhus wurde <strong>die</strong><br />

Software Opcenter Execution Process bereits<br />

implementiert. In drei weiteren soll sie<br />

ebenfalls eingeführt werden. Derzeit verfügt<br />

das Unternehmen über eine vollständig digitalisierte<br />

Produktionslinie. Für <strong>die</strong> vier übrigen<br />

ist <strong>die</strong> vollständige Digitalisierung<br />

ebenfalls geplant.<br />

Industrie 4.0 als Produktionsstrategie<br />

The Absolut Company weiß, dass <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

der Schlüssel ist, um ihre Führungsposition<br />

in <strong>die</strong>ser dynamischen Branche<br />

zu verteidigen. Die Weiterentwicklung<br />

zu einem vollständig digitalisierten, hochmodernen<br />

Unternehmen ist eine der Säulen<br />

des Unternehmens. „Angesichts vollautomatischer<br />

Produktionslinien und vermehrter<br />

regulatorischer Anforderungen steigt der<br />

Bedarf, Produktdaten lückenlos zu protokollieren<br />

und in <strong>die</strong> Unternehmenssysteme zu<br />

integrieren“, so Svärdh. „Das Industrie-<br />

4.0-Konzept ist Teil unserer Produktionsstrategie“,<br />

erklärt er weiter.<br />

Bei der Destillation handelt es sich um einen<br />

Prozesskreislauf, der durch Temperatur<br />

und Druck gesteuert wird. Das Originalrezept<br />

sah acht Stufen vor. „Heute kann es<br />

vorkommen, dass eine einzige Charge den<br />

Prozesskreislauf über hundert Mal durchläuft,<br />

bevor der absolute Reinheitsgrad erreicht<br />

ist“, erzählt Svärdh.<br />

The Absolut Company verbraucht jährlich<br />

125 Millionen Glasflaschen. Diese werden<br />

jedoch von einem Anbieter erworben, der<br />

zu 49 % recyceltes Glas verwendet. Derzeit<br />

basiert <strong>die</strong> Produktion zu 85 % auf erneuerbaren<br />

Energien, und das Ziel des Unternehmens<br />

ist es, bis 2030 entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette 100-prozentige Klimaneutralität<br />

zu erreichen.<br />

Voll automatisierte Prozesse<br />

The Absolut Company strebt eine voll automatisierte<br />

Produktion an. Der Standort Åhus<br />

verfügt über fünf komplett automatisierte<br />

Produktionslinien und eine flexible Linie <strong>für</strong><br />

kleinere Sonderserien. Svärdh: „Ein Großteil<br />

der Steuerungssysteme stammt von Siemens.<br />

Auch als Visualisierungssoftware setzen wir<br />

das Steuerungs- und Stammdatensystem Simatic<br />

WinCC von Siemens ein. Bei der Entwicklung<br />

der Produktionslinien kombinieren<br />

wir in der Regel Komponenten und Maschinen<br />

von verschiedenen Lieferanten.“<br />

Eine wachsende Herausforderung ist <strong>die</strong><br />

Herstellung kleinerer Chargen mit inhaltlichen<br />

Variationen. „Wir haben eine hohe Verwertungsquote<br />

und eine Gesamtanlageneffizienz<br />

zwischen 70 und 75 %“, erklärt<br />

Svärdh. „Unser Ziel ist es, <strong>die</strong>ses hohe Niveau<br />

beizubehalten, obwohl <strong>die</strong> Chargen<br />

immer kleiner werden, da ständig neue Geschmacksrichtungen<br />

und Flaschen hinzukommen.<br />

Gemeinsam mit Siemens konzentrieren<br />

wir uns schwerpunktmäßig auf <strong>die</strong>ses<br />

Ziel und bauen <strong>die</strong> Plattform mit Blick<br />

auf zukünftige Anforderungen aus.“<br />

Digitale Ressourcenplanung<br />

Die Software Opcenter ist in das ERP-System<br />

des Unternehmens integriert. Beide Systeme<br />

geben einen gemeinsamen Arbeitsauftrag<br />

aus, der Informationen aus mehreren Geschäftssystemen<br />

enthält und mit anderen<br />

anlagenspezifischen Daten zusammengeführt<br />

wird. Dieser Arbeitsauftrag bildet <strong>die</strong><br />

Grundlage <strong>für</strong> das Set-up der Produktionslinie<br />

und <strong>die</strong> Auswahl der Verfahren, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Erzeugnisse ausgeführt werden sollen.<br />

„Für jeden Arbeitsauftrag erstellen wir einen<br />

dynamischen digitalen Pfad“, so<br />

Svärdh. „Muss ein Verfahren geändert, hinzugefügt<br />

oder entfernt werden, so ist <strong>die</strong>s<br />

nun auf digitalem Weg möglich. Dies erhöht<br />

unsere Agilität und versetzt uns in <strong>die</strong> Lage,<br />

<strong>für</strong> alle Eventualitäten gewappnet zu sein.“<br />

Heutzutage müssen laut Svärdh nicht nur<br />

<strong>die</strong> reale Wertschöpfungskette gemanagt<br />

und weiterentwickelt werden, sondern auch<br />

<strong>die</strong> digitale Nachbildung <strong>die</strong>ser Prozesse.<br />

Dazu müssen Daten und Informationspunkte<br />

zusammengeführt werden, <strong>die</strong> in völlig<br />

unterschiedlichen Systemen gespeichert<br />

sind. Hier kommt <strong>die</strong> Opcenter-Execution-<br />

Process-Plattform ins Spiel. Sie liefert dem<br />

Hersteller beispielsweise Daten, mit denen<br />

es Prozesse fortwährend optimieren kann,<br />

und verbessert <strong>die</strong> Rückverfolgbarkeit von<br />

Prozessen mittels Blockchain-Technologie.<br />

Vorteile des digitalen Zwillings<br />

„Für jedes Glied der realen Wertschöpfungskette<br />

muss es eine Entsprechung in der digitalen<br />

Wertschöpfungskette geben“, sagt<br />

Svärdh. Der Ingenieur ist überzeugt davon,<br />

dass am digitalen Zwilling kein Weg vorbeiführt.<br />

The Absolut Comapny investiert in <strong>die</strong><br />

Entwicklung einer detaillierten digitalen<br />

Nachbildung der Produktionslinien und der<br />

Wertschöpfungskette, um eine bessere Simulationsgrundlage<br />

<strong>für</strong> digital konfigurierte<br />

Chargenläufe zu erhalten. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />

kann es deren einwandfreien Betrieb durch<br />

digitale Tests und Vali<strong>die</strong>rungen gewährleisten.<br />

Änderungen können digital vorgenommen<br />

werden, bevor sie in der Praxis umgesetzt<br />

werden. „So können wir schneller produzieren,<br />

qualitativ bessere Ergebnisse liefern<br />

und vor allem Kosten sparen“, sagt<br />

Svärdh abschließend.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Siemens<br />

AUTORIN<br />

CLAUDIA LANZINGER<br />

Media Communciations<br />

EMEA,<br />

Siemens Digital Industries<br />

Software<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 47


<strong>dei</strong><br />

BETRIEBS- UND QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

Effiziente Analysemethoden <strong>für</strong> Pilzgifte<br />

Mykotoxine automatisch<br />

aufspüren<br />

Jedes Jahr, wenn das Getreide von den Feldern eingeholt und zu Lebensmitteln verarbeitet<br />

wird, stellen Mykotoxine Landwirte, getreideverarbeitende Betriebe und<br />

Labore vor Herausforderungen: Die Pilzgifte sind nicht nur unsichtbar und geruchslos,<br />

sondern auch chemisch und thermisch stabil. Um sie frühzeitig nachzuweisen und<br />

<strong>die</strong> Lebensmittelqualität zu sichern, sind sensible und genaue Analysemethoden<br />

notwendig. Moderne Testtechnologien arbeiten automatisiert.<br />

Ob als Primärkontamination auf dem<br />

Feld, bei Lagerung, Transport und Weiterverarbeitung<br />

oder als sogenannte Carry over in<br />

tierischen Lebensmitteln: Mykotoxine können<br />

entlang der gesamten Produktionskette<br />

Kontaminationen von Rohstoffen und Lebensmitteln<br />

verursachen. Schimmelpilze,<br />

<strong>die</strong> Mykotoxine produzieren, wachsen zum<br />

Beispiel auf Getreide, Nüssen, Trockenfrüchten<br />

und Gewürzen. Über toxinhaltige Futtermittel<br />

gelangen sie auch ins Fleisch, in<br />

Eier oder Milch. Nach Schätzungen der Ernährungs-<br />

und Landwirtschaftsorganisation<br />

der Vereinten Nationen (FAO) enthalten<br />

rund 25 % aller Nahrungsmittel der Erde<br />

Mykotoxine. Stu<strong>die</strong>n zeigen, dass mehr als<br />

68 % des Getreides positiv auf Schimmelpilze<br />

getestet werden.<br />

Bild: Perkin Elmer<br />

400 toxische Pilzmetabolite<br />

Aktuell werden der Gruppe der Mykotoxine<br />

mehr als 400 toxische Pilzmetabolite zugerechnet<br />

<strong>–</strong> von A wie Aflatoxine bis Z wie<br />

Zearalenon. Insgesamt sollen es mehrere<br />

Tausend sein. Rund 20 von ihnen kommen<br />

häufiger und in kritischer Konzentration in<br />

Lebensmitteln vor. Sie sind gesundheitsschädigend<br />

und können das Immunsystem beeinträchtigen,<br />

Krebserkrankungen begünstigen,<br />

Nieren- oder Leberschäden oder Erbrechen<br />

und Durchfall verursachen. Um Gesundheitsprobleme<br />

zu vermeiden, <strong>die</strong> Qualität<br />

von Lebensmitteln zu sichern und Verbraucher<br />

zu schützen, sind Händler und<br />

Hersteller an Höchstmengen gebunden, <strong>die</strong><br />

in Deutschland und der EU besonders<br />

streng geregelt sind. So liegt zum Beispiel<br />

der Wert <strong>für</strong> Aflatoxine in Getreide, Beikost,<br />

Nüssen und Milch im Bereich von 0,10 bis<br />

15 ppb. Um <strong>die</strong>se Werte nachzuweisen und<br />

<strong>die</strong> Sicherheits- und Qualitätsvorschriften<br />

einzuhalten, müssen <strong>die</strong> Akteure der Futtermittel-<br />

und Getrei<strong>dei</strong>ndustrie auf schnelle,<br />

genaue und benutzerfreundliche Analysemethoden<br />

zurückgreifen. Heute gibt es viele<br />

Technologien, <strong>die</strong> entlang der gesamten<br />

Produktionskette <strong>die</strong> Überwachung und den<br />

Nachweis von Mykotoxin-Kontaminationen<br />

unterstützen.<br />

Das Max Signal Mycotoxin Automation Bundle besteht aus folgenden vier Kits: Max<br />

Signal HTS Zearalenon-ELISA-Kit, Max Signal HTS Fumonisin-ELISA-Kit, Max Signal HTS<br />

Ochratoxin A-ELISA-Kit und Max Signal HTS T2/HT2-ELISA-Kit<br />

Lateral-Flow-Tests und ELISA<br />

Eine erste Möglichkeit, Mykotoxine nachzuweisen,<br />

bieten sogenannte Lateral-Flow-<br />

Teststreifen. Sie sind kostengünstig und einfach<br />

anzuwenden. Sie bieten einen guten<br />

ersten Schutz gegen Mykotoxin-Verunreinigungen<br />

und sind in der Lage, alle wichtigen<br />

48 <strong>dei</strong> 06-2022


Bild: Janine Lamontagne <strong>–</strong> iStock.com<br />

Bild: baibaz <strong>–</strong> iStock.com<br />

Schimmelpilze, <strong>die</strong> gesundheitsschädliche Mykotoxine produzieren,<br />

wachsen zum Beispiel auf Getreide. Um Risiken <strong>für</strong> Verbraucher zu<br />

vermeiden, sind sensible und genaue Analysemethoden unerlässlich.<br />

Über toxinhaltige Futtermittel können Mykotoxine auch in<br />

Milch und Milchprodukte gelangen<br />

Mykotoxin-Klassen zu identifizieren. Doch<br />

ihr Einsatz ist nur dann sinnvoll, wenn <strong>die</strong><br />

Menge der zu prüfenden Waren ebenso gering<br />

wie <strong>die</strong> Kontaminationshäufigkeit ist.<br />

Sollte zudem bei einer Kulturpflanze eine<br />

Kontamination nachgewiesen werden, muss<br />

sich <strong>die</strong> Testfrequenz erheblich erhöhen.<br />

In <strong>die</strong>sen Fällen kommen in der Regel automatisierte<br />

ELISA-Tests zum Einsatz. Diese<br />

sind grundsätzlich auch dann sinnvoll,<br />

wenn verschiedene Arten von Lebensmitteln<br />

oder zum Beispiel komplexe Zusammensetzungen<br />

wie Fertigfutter oder Tiernahrung<br />

auf Mykotoxine getestet werden. Auch in<br />

großen Getreideverarbeitungsbetrieben ist<br />

<strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit von Mykotoxin-Ausbrüchen<br />

allein aufgrund der schieren Menge<br />

an Getreide, <strong>die</strong> Tag <strong>für</strong> Tag untersucht<br />

wird, deutlich größer <strong>–</strong> und Geschwindigkeit<br />

und Genauigkeit bei den Testverfahren<br />

eine absolute Notwendigkeit. Ganz besonders<br />

im Bereich der Mykotoxin-Analyse, <strong>die</strong><br />

ein kritischer Faktor im Hochdurchsatz-<br />

Workflow der Lebensmittelverarbeitung ist<br />

und traditionell einen erheblichen Zeit- und<br />

Personalaufwand erfordert. Dem wirken<br />

ELISA-Tests erfolgreich entgegen, da sie<br />

einen hohen Durchsatz bei großen Probenmengen<br />

ermöglichen.<br />

ELISA steht <strong>für</strong> enzyme-linked immunosorbent<br />

assay. Diese enzymgekoppelten Immunabsorbationstests<br />

werden <strong>für</strong> empfindlichere<br />

Bestätigungstests der toxischen Pilzgifte<br />

eingesetzt. Ihr Vorteil: Sie arbeiten sehr<br />

präzise und sind einfach in der Handhabung.<br />

Das wiederum reduziert den Schulungsaufwand<br />

des Personals. Gleichzeitig<br />

müssen <strong>die</strong> Labor-Mitarbeitenden weniger<br />

Arbeitsschritte durchführen: Für ELISA-Testungen<br />

sind automatisierte Lösungen erhältlich.<br />

Diese übernehmen nicht allein <strong>die</strong> Extraktion,<br />

sondern zum Beispiel auch das<br />

Auslesen der Platten oder <strong>die</strong> automatische<br />

Berichterstattung und reduzieren <strong>die</strong> Fehleranfälligkeit<br />

und den Zeit- und Kostenaufwand<br />

erheblich.<br />

192 Testungen in 90 Minuten<br />

Auch das Bundesamt <strong>für</strong> Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit weist auf <strong>die</strong><br />

Gefahren von Mykotoxinen in Lebens- und<br />

Futtermitteln hin. In Deutschland gibt es<br />

zahlreiche Untersuchungen, <strong>die</strong> sich mit<br />

dem Thema befassen. Die Giftstoffe können<br />

bei Menschen und Tieren bereits in geringen<br />

Mengen akute Vergiftungen und langfristige<br />

Gesundheitsschäden auslösen. Daher<br />

ist es umso wichtiger, schnelle und effiziente<br />

Analysemethoden <strong>für</strong> <strong>die</strong> gesamte Lebensmittelkette,<br />

von den Rohstoffen bis zu den<br />

Endprodukten, einzusetzen.<br />

Das Analysentechnikunternehmen Perkin -<br />

Elmer bietet automatisierte Analysemethoden<br />

an und hilft damit, Risiken <strong>für</strong> Verbraucher<br />

und Nutztiere zu vermeiden. So können<br />

Futtermittel- und Getreideverarbeiter<br />

ihre Prozesse mit automatisierten ELISA-<br />

Testverfahren des Unternehmens deutlich<br />

optimieren. Von 800 bis 4000 Proben, <strong>die</strong><br />

in dem Betrieb während der gesamten Erntezeit<br />

anfallen, konnten zuvor 50 bis 60<br />

Proben pro Tag getestet werden. Seit der<br />

Etablierung der automatisierten Testungen<br />

werden 192 Testungen <strong>für</strong> einen einzigen<br />

Analyten in weniger als 90 Minuten durchgeführt.<br />

Eine solche Quote ermöglicht auch<br />

das Max Signal Mycotoxin Automation<br />

Bundle von Perkin Elmer. Es umfasst vier<br />

Kits und ergänzt das Deoxynivalenol-<br />

(DON)- und Gesamt-Aflatoxin-Automatisierungskit.<br />

Flexible Verfahren <strong>für</strong> Labore<br />

Für Labore, <strong>die</strong> anspruchsvolle Tests auf Mykotoxine<br />

mit niedrigen Grenzwerten umsetzen<br />

und zudem flexibel andere Analyten mit<br />

einem Gerät untersuchen möchten, sind <strong>die</strong><br />

Hochleistungsflüssigkeitschromatografie<br />

(HPLC) und <strong>die</strong> Flüssigkeitschromatografie-<br />

Massenspektrometrie (LC-MS/MS) eine<br />

sinnvolle Unterstützung. Die empfindlichen<br />

und skalierbaren Analysemethoden können<br />

alle vorhandenen Mykotoxin-Klassen in nur<br />

einer Extraktion nachweisen und auch andere<br />

Analyten messen <strong>–</strong> <strong>die</strong> Quantifizierung<br />

von Vitaminen, Aminosäuren und Analyten<br />

inklusive. Die Vorteile liegen auf der Hand:<br />

Die Abläufe sind effizienter, <strong>die</strong> Kosten pro<br />

Probe geringer.<br />

Doch unabhängig davon, welche Analysemethoden<br />

<strong>für</strong> Mykotoxin-Testungen zum<br />

Einsatz kommen: Die Technologie in <strong>die</strong>sem<br />

Bereich entwickelt sich kontinuierlich weiter.<br />

Das ist in Zeiten des globalen Lebensmittelhandels<br />

und des Klimawandels von<br />

besonderer Bedeutung. Schließlich können<br />

<strong>die</strong> Veränderungen der klimatischen Bedingungen<br />

zu wärmeren Temperaturen und<br />

mehr Luftfeuchtigkeit den Schimmelpilzbefall<br />

von Erntegut und gelagertem Getreide<br />

begünstigen <strong>–</strong> und damit auch <strong>die</strong> Mykotoxin-Produktion.<br />

Umso wichtiger ist das Ziel, <strong>die</strong> Mykotoxin-<br />

Belastung von Lebens- und Futtermitteln<br />

weiterhin so gering wie möglich zu halten.<br />

Die kontinuierliche Optimierung der Testverfahren<br />

trägt dazu bei.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Perkin Elmer<br />

AUTOR<br />

DR. MARCUS QUACK<br />

Managing Director,<br />

Perkin Elmer Deutschland<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 49


<strong>dei</strong><br />

ABFÜLLEN, VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LOGISTIK<br />

Entwicklung eines ressourcenschonenden Druckprozesses<br />

Verpackungsfolien<br />

nachhaltig bedrucken<br />

Recyclingfähige, materialeffiziente Verpackungskonzepte erobern immer mehr <strong>die</strong><br />

Regale und <strong>die</strong> Theken des Einzelhandels. Neben dem Verpackungsdesign und den<br />

Packstoffen ist aber auch der Druck ein wichtiger Aspekt, wenn es um <strong>die</strong> nach -<br />

haltige Gestaltung von Verpackungen geht. Gemeinsam mit Partnern hat Südpack<br />

innerhalb von knapp einem Jahr den Flexodruckprozess SPQ entwickelt. Der Name<br />

ist Programm. SPQ steht als Abkürzung <strong>für</strong> Sustainable Print Quality.<br />

Das standardisierte Farbmanagement der SPQ-Technologie erhöht das Qualitätsniveau und<br />

gewährleistet eine stabile Farbumsetzung der Druckdaten. Dadurch entfallen Druckanpassungen<br />

oder Druckabnahmen vor Ort.<br />

Bilder: Südpack<br />

Ressourcenschonung und Umweltschutz<br />

sind in vielen Firmen nicht zuletzt wegen<br />

der gesetzlichen Rahmenbedingungen heute<br />

fest in der Unternehmensstrategie verankert.<br />

Auch Konsumenten haben mittlerweile eine<br />

hohe Sensibilität <strong>für</strong> nachhaltige Verpackungen<br />

entwickelt <strong>–</strong> und greifen beherzt zu<br />

Flow Packs <strong>für</strong> frisches Hackfleisch oder<br />

Faltverpackungen <strong>für</strong> Kochschinken.<br />

Doch das Verpackungsdesign ebenso wie<br />

<strong>die</strong> Packstoffe sind nur ein, wenn auch wesentlicher,<br />

Aspekt des Ganzen. Will man<br />

Nachhaltigkeit im Verpackungsprozess jedoch<br />

ganzheitlich in allen Facetten umsetzen,<br />

gehört auch der Verpackungsdruck<br />

zwingend dazu. Die zentralen Fragen, <strong>die</strong><br />

sich Südpack im Rahmen eines ambitionierten<br />

Projektes und insbesondere vor<br />

dem Hintergrund der sich verschärfenden<br />

Rohstoffverknappung stellten, lauteten daher:<br />

Welche Möglichkeiten gibt es, um Folien<br />

künftig ressourcenschonender bedrucken<br />

zu können? Welche Farbpalette, welche<br />

Farbfolge und welches Druckverfahren<br />

sind sinnvoll und zielführend? Wie muss<br />

<strong>die</strong> Druckvorstufe gestaltet werden? Und<br />

ab wann ist eine entsprechende Entwicklung<br />

als erfolgreich zu bewerten?<br />

Analyse der Druckbilder<br />

Im Herbst 2020 fand hierzu ein Kick-off-<br />

Meeting statt. Die erste Einschätzung des<br />

Teams: Die Revolution im Verpackungsdruck<br />

scheint nicht ohne Weiteres möglich. Denn<br />

in der gewünschten Tiefe und im gewünschten<br />

Umfang waren <strong>die</strong> Nachhaltigkeitsziele<br />

repro- und produktionstechnisch<br />

im ersten Schritt nicht umsetzbar <strong>–</strong> trotz<br />

oder gerade aufgrund der über 30-jährigen<br />

Expertise des Unternehmens im Verpackungsdruck.<br />

Doch dann packte alle Beteiligten<br />

der Ehrgeiz.<br />

Sukzessive wurden nun in dem agilen Projekt<br />

alle relevanten Fragen geklärt, einzelne<br />

Prozessschritte und Parameter definiert und<br />

<strong>die</strong>se anschließend konsequent abgearbeitet.<br />

Die wichtigste Aufgabe bestand darin, <strong>die</strong><br />

jeweiligen Druckbilder und deren Aufbau<br />

genau zu analysieren. Für <strong>die</strong> notwendigen<br />

Industrietests wurden drucktechnisch sehr<br />

anspruchsvolle Motive definiert und getestet,<br />

um dem Anspruch eines qualitativ<br />

hochwertigen Druckbilds gerecht zu werden.<br />

Denn nur durch das Drucken signifikanter<br />

Mengen lässt sich feststellen, ob dauerhaft<br />

eine stabile Farb- und Druckqualität<br />

umgesetzt werden kann. Oder anders ausgedrückt:<br />

Auch nach mehreren 100 000<br />

Druckmetern muss <strong>die</strong> Qualität am Ende<br />

noch stimmen.<br />

50 <strong>dei</strong> 06-2022


Bei der Umsetzung mehrerer Druckbilder<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Goldsteig Käsereien konnten durch<br />

den Einsatz der SPQ-Technologie <strong>die</strong> Farbund<br />

Lösemittelabfälle um mehr als 60 %<br />

gesenkt werden<br />

Jeder Parameter exakt definiert<br />

Am Ende <strong>die</strong>ses aufwendigen Entwicklungsprozesses<br />

stand fest: SPQ, also Sustainable<br />

Print Quality, ist keine Utopie, sondern tatsächlich<br />

realisierbar. Die Drucktechnologie<br />

funktioniert allerdings nur, wenn jeder einzelne<br />

Parameter <strong>für</strong> einen reproduzierbaren<br />

Prozess exakt definiert und fixiert wird.<br />

Und wenn der Prozessverlauf genau so erfolgt,<br />

wie er festgelegt wurde. Die Parameter<br />

betreffen u. a. <strong>die</strong> Druckfarben sowie <strong>die</strong><br />

Druckreihenfolge der einzelnen Farben. Ändert<br />

sich ein Parameter, muss alles neu definiert<br />

werden.<br />

Eine zweite Voraussetzung <strong>für</strong> den Einsatz<br />

der Technologie ist ein durchgängiges Farbmanagement<br />

entlang der gesamten Prozesskette.<br />

Neben der Implementierung einer<br />

durchgängigen Prozessstabilität stellte insbesondere<br />

<strong>die</strong>ses Farbmanagement <strong>die</strong><br />

größte Herausforderung dar <strong>–</strong> ebenso wie<br />

<strong>die</strong> Datenaufbereitung und <strong>die</strong> Auswahl des<br />

richtigen Set-ups. Was auf der einen Seite einer<br />

großen Anstrengung bedarf, entpuppt<br />

sich jedoch aus einer anderen Perspektive<br />

betrachtet als Vorteil: Denn durch <strong>die</strong> feste<br />

Farbpalette verringert sich der Rüstaufwand.<br />

Dies macht sich vor allem bei häufig wechselnden<br />

Chargen positiv bemerkbar. Zudem<br />

bedeuten weniger Farbwechsel eine Reduzierung<br />

des Farbverbrauchs bzw. -abfalls.<br />

Einsparungen bei Goldsteig<br />

Durch einen geringeren Verbrauch an Farbe<br />

und Lösemitteln, weniger Produktionsabfälle<br />

und einen niedrigeren Energieaufwand<br />

bietet SPQ Vorteile in puncto Nachhaltigkeit,<br />

Effizienz und Druckqualität. Dies wirkt sich<br />

insgesamt positiv auf <strong>die</strong> CO 2 -Bilanz beim<br />

Verpackungsdruck aus. Bei der Umsetzung<br />

mehrerer Druckbilder <strong>für</strong> <strong>die</strong> Goldsteig Käsereien<br />

konnten durch den Einsatz der Technologie<br />

beispielsweise <strong>die</strong> Farb- und Lösemittelabfälle<br />

um mehr als 60 % reduziert<br />

und <strong>die</strong> Druckqualität optimiert werden.<br />

Mit dem Druckprozess lässt sich fast das gesamte<br />

Farbspektrum abbilden. Auch <strong>die</strong> zum<br />

Einsatz kommenden, wasserbasierenden<br />

Druckplatten zahlen auf <strong>die</strong> Nachhaltigkeit<br />

der Technologie ein.<br />

Insgesamt konnte Südpack mit SPQ den bisherigen<br />

Zielkonflikt zwischen Effizienz und<br />

Qualität im Bereich Flexodruck lösen. Insbesondere<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong> ist<br />

<strong>die</strong>s interessant, da hier aufgrund kleinerer<br />

Losgrößen und der kurzen Zeitspanne zwischen<br />

Produktentwicklung und Markteinführung<br />

heute eine stärkere Flexibilität gefordert<br />

ist als früher <strong>–</strong> bei gleichzeitig hohem<br />

Kostendruck. Die zusätzlichen Kosten<br />

der Technologie können durch Einsparungen<br />

in Bezug auf Energie und Material sowie<br />

durch eine höhere Effizienz im Verpackungs-<br />

und Kennzeichnungsprozess kompensiert<br />

werden.<br />

Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Unternehmen<br />

ist SPQ <strong>für</strong> Südpack ein wichtiger<br />

Baustein, der weiter ausgebaut werden<br />

soll. Zukünftig will Südpack <strong>die</strong> Technologie<br />

dem Markt als favorisiertes Druckverfahren<br />

zur Verfügung stellen. Bereits 2021 wurde<br />

<strong>die</strong> Technologie mit dem Deutschen Verpackungspreis<br />

in Gold ausgezeichnet.<br />

AUTOR<br />

SEBASTIAN<br />

SCHEURELL<br />

Gebietsverkaufsleiter,<br />

Südpack<br />

DEI_188x88mm_TRACC.pdf - Mai 11, 2022 x<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 51


<strong>dei</strong><br />

ABFÜLLEN, VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LOGISTIK<br />

Sensorik sorgt <strong>für</strong> voll automatisierten Materialtransport<br />

Ein echtes Stück Eiszeit<br />

aus der Flasche<br />

Die Romina Mineralbrunnen GmbH produziert vor den Toren von Reutlingen das<br />

bekannte Mineralwasser Eiszeitquell. 2020 startete Romina mit der Erneuerung der<br />

Glasanlage. Für mehr Effizienz und einen Glasflaschendurchsatz von bis zu 45 000<br />

Flaschen pro Stunde sorgen jetzt eine moderne Transporttechnik sowie <strong>die</strong> komplett<br />

neue Glasanlage von Beyer Maschinenbau. Einen voll automatisierten, präzisen und<br />

sicheren Materialfluss ermöglicht dabei <strong>die</strong> Sensorik von Leuze.<br />

Der Marketing-Slogan „Seit der Eiszeit unberührt“<br />

bringt ein echtes Stück Eiszeit in<br />

<strong>die</strong> Gegenwart: Damals versickerten riesige<br />

Mengen Schmelzwasser im Gestein der<br />

Schwäbischen Alb. Durch eine seltene Erdverschiebung<br />

wurde <strong>die</strong>ses Reservoir in<br />

rund 400 m Tiefe von der Außenwelt abgeriegelt.<br />

Mächtige, wasserundurchlässige Gesteinsschichten<br />

schützen es seitdem vor<br />

nachsickerndem Regenwasser und allen<br />

Umwelteinflüssen unserer Zeit. Eiszeitquell<br />

besitzt deshalb eine ursprüngliche Reinheit<br />

und Qualität <strong>–</strong> so wie das Wasser vor über<br />

10 000 Jahren. Es ist ausgewogen mineralisiert,<br />

natrium- und kochsalzarm. Entdeckt<br />

Bei der Förderung ihres Mineralwassers achtet <strong>die</strong> Romina Mineralbrunnen GmbH auf<br />

eine besonders schonende und nachhaltige Bewirtschaftung der Quellen<br />

Bilder: Leuze electronic<br />

wurde das Mineralwasservorkommen in den<br />

1970er-Jahren bei einer Tiefbohrung vor<br />

den Türen von Romina Mineralbrunnen in<br />

Reutlingen-Rommelsbach, Süddeutschland.<br />

„Dieses Wasser hat eine außergewöhnliche<br />

Qualität und ist ein echtes Geschenk der<br />

Natur“, weiß Stefan Lederle, Leiter Instandhaltung<br />

bei Romina Mineralbrunnen, sein<br />

Wasser zu schätzen: „Diese einzigartige<br />

Wasserqualität ist <strong>für</strong> uns Ansporn und Verpflichtung,<br />

im gesamten Abfüllprozess nur<br />

<strong>die</strong> höchsten Standards zu akzeptieren.“ Zudem<br />

werden bei Romina Mineralbrunnen<br />

regelmäßig interne und externe Qualitätskontrollen<br />

gemacht, <strong>die</strong> weit über das gesetzlich<br />

vorgeschriebene Maß hinausgehen.<br />

So wurde das Unternehmen beispielsweise<br />

nach dem International Featured Standard<br />

(IFS) Food zertifiziert und hat <strong>die</strong> Prüfung<br />

in der höchsten Kategorie bestanden.<br />

Neue Glas- und Palettieranlage<br />

Eiszeitquell gibt es in den Sorten naturelle,<br />

sanft perlend und perlend, in großen und<br />

kleinen Flaschen, in Glas und PET. „Seit einiger<br />

Zeit erlebt <strong>die</strong> Glasflasche mit unserem<br />

rundum geprägten Eiszapfen-Relief eine<br />

wahre Renaissance“, erklärt Lederle.<br />

Romina Mineralbrunnen investiert deshalb<br />

kontinuierlich in seine Glasflaschenabfüllung<br />

und produziert technisch wie ökologisch<br />

nach modernsten Standards. 2020<br />

startete Romina mit der Erneuerung der<br />

Glasanlage. In mehreren Bauabschnitten<br />

wurden <strong>die</strong> Transporttechnik, Ein- und Auspacker,<br />

Kastenwascher, Neuglasabschieber<br />

sowie eine komplett neue Palettieranlage<br />

mit Doppelbe- und -entlader in Betrieb genommen.<br />

Diese neue Komplettanlage verpackt<br />

seitdem fleißig Mineralwasser. Als<br />

Partner <strong>für</strong> das Projekt setzte Romina Mineralbrunnen<br />

auf Beyer Maschinenbau. Der<br />

Maschinenbauer aus Roßwein, Sachsen, hat<br />

sich auf <strong>die</strong> Planung, Entwicklung und den<br />

Bau effizienter Förder- und Verpackungstechnikanlagen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie spezialisiert: Mit einer<br />

hohen Fertigungstiefe bietet das Unternehmen<br />

einen Rundum-Service. Von der einzelnen<br />

Verpackungsmaschine bis zur kompletten<br />

Anlage mit Transporttechnik <strong>für</strong> Behälter,<br />

Gebinde und Paletten. Oft werden <strong>die</strong>se<br />

Anlagen mit Maschinen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sortierung<br />

52 <strong>dei</strong> 06-2022


Blick auf <strong>die</strong> Palettiertechnik der neuen Glasanlage<br />

Zuverlässige Sensoren sind <strong>für</strong> eine effiziente Anlagentechnik sehr wichtig<br />

und Kontrolle von Behältern und Gebinden<br />

komplettiert. Zudem bietet Beyer Maschinenbau<br />

mit rund 50 erfahrenen Technikern<br />

auch den kompletten Service <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anlagen<br />

an. „Als wir Anfang 2020 mit Romina<br />

Mineralbrunnen ins Geschäft kamen, standen<br />

hier noch eine Glasanlage und eine PET-<br />

Anlage nebeneinander“, berichtet Till Beyer,<br />

CEO und Inhaber von Beyer Maschinenbau.<br />

Im Mai 2020 zog <strong>die</strong> PET-Anlage in einen<br />

anderen Gebäudeteil um. Dann konnte es<br />

mit der Erweiterung losgehen: Zunächst<br />

wurde <strong>die</strong> neue Be- und Entpalettieranlage<br />

mit der kompletten Palettenfördertechnik<br />

erneuert. Anschließend folgten Aus- und<br />

Einpackmaschine und der gesamte Kastentransport.<br />

Daraufhin <strong>die</strong> Kastenwascher und<br />

<strong>die</strong> gesamte Flaschentransporttechnik bis<br />

zur Flaschenreinigungsmaschine. Zuletzt<br />

wurde noch ein neuer Neuglasabschieber<br />

installiert. Zwischendurch wurden durch<br />

Romina <strong>die</strong> Gebäudetechnik sowie der Fußboden<br />

modernisiert. „Die große Herausforderung<br />

dabei war, den kompletten Umbau<br />

mit nur sehr kurzen Produktionsunterbrechungen<br />

innerhalb eines knappen Jahres zu<br />

koordinieren und abzuwickeln“, so Beyer.<br />

Nichts geht ohne Sensorik<br />

In Spitzenzeiten werden bei Romina Mineralbrunnen<br />

bis zu 45 000 Glasflaschen in<br />

der Stunde durch <strong>die</strong> Anlage gefördert, entladen,<br />

entpackt, gereinigt, neu befüllt, erneut<br />

in Gebinde gepackt und schließlich<br />

wieder auf eine neue Palette geladen, dort<br />

mit einer Ladungssicherung versehen und<br />

ins Lager abtransportiert. Ohne eine hohe<br />

Anlagenverfügbarkeit wäre eine solche Spitzenleistung<br />

nicht erzielbar. „In der Förderund<br />

Verpackungstechnik geht heute nichts<br />

mehr ohne eine zuverlässig arbeitende Sensorik“,<br />

so Beyer. Daher setzt er seit Jahren<br />

bei der optischen Sensorik auf das Unternehmen<br />

Leuze electronic aus Owen/Teck.<br />

Gebinde- und Behältertransport<br />

Ein Leuze-Sensor, der sich besonders gut <strong>für</strong><br />

den Einsatz in der Getränkeindustrie eignet,<br />

ist <strong>die</strong> Reflexionslichtschranke vom Typ<br />

PRK. Der optisch schaltende Sensor arbeitet<br />

mit dem Reflexionsprinzip. Selbst transparente<br />

oder stark reflektierende Materialien,<br />

etwa Glasflaschen oder Kunststoffkisten mit<br />

glänzendem, mehrfarbigem Dekor wie <strong>die</strong><br />

Eiszeitquell-Kisten, können von <strong>die</strong>sen Sensoren<br />

einwandfrei und zuverlässig detektiert<br />

werden. Reflexionslichtschranken gibt es in<br />

verschiedenen Baureihen, Größen und Leistungsklassen.<br />

Das Sensorprinzip bietet verschiedene<br />

Funktionalitäten: Beim Transport<br />

von Gebinden erkennt es <strong>die</strong> einzelnen Kisten,<br />

etwa, ob <strong>die</strong>se richtig transportiert werden<br />

oder sich irgendwo auf der Förderstrecke<br />

aufstauen. Oder es erkennt Überstände,<br />

falls Kisten zu lang oder zu hoch sind. Wird<br />

<strong>die</strong> Reflexionslichtschranke in den Maschinen<br />

selbst eingesetzt, <strong>die</strong>nt sie meist der<br />

Produkterkennung. An den Absetztischen<br />

überwacht sie Freiräume und vermeidet<br />

Kollisionen beim Abstapeln von Paletten.<br />

Sicherheit im Fokus<br />

Reflexionslichtschranken überwachen Anfang<br />

und Ende einer Palette, beim Aufsetzen<br />

des Leerguts auf <strong>die</strong> Förderstrecke ebenso<br />

wie beim abschließenden Wiederbeladen<br />

der Europaletten mit den frisch befüllten<br />

Kisten. Vorausgesetzt <strong>die</strong> Europaletten wurden<br />

beim Transport durch eine optische und<br />

mechanische Kontrolleinrichtung als einwandfrei<br />

erkannt. Außerdem überwachen<br />

sie deren Stoppen an einer bestimmten Position,<br />

oder ob eine Palette überhaupt transportiert<br />

wurde. In <strong>die</strong>sem Bereich werden<br />

zusätzlich Sicherheitssensoren benötigt, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Sicherheit von Mensch und Maschine<br />

garantieren, zum Beispiel bei den Be- und<br />

Entladevorgängen auf <strong>die</strong> bzw. von den Paletten.<br />

Hier kommen oft mehrstrahlige Sicherheitslichtschranken<br />

in der Gerätesäule<br />

mit integrierter Muting-Funktion zum Einsatz.<br />

Aber auch Sicherheitslichtvorhänge mit<br />

der von Leuze patentierten Smart-Process-<br />

Gating-Technologie SPG werden verwendet.<br />

Durch den Einsatz der Sicherheitslichtvorhänge<br />

in der Ausführung mit SPG kann auf<br />

zusätzliche signalgebende Muting-Sensoren<br />

verzichtet werden. Das spart deutlich Platz<br />

und ist ein großer Vorteil bei knappen<br />

räumlichen Aufstellsituationen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Leuze electronic<br />

AUTORIN<br />

MARTINA SCHILI<br />

Corporate Communications<br />

Manager.<br />

Leuze electronic<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 53


<strong>dei</strong><br />

ABFÜLLEN, VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LOGISTIK<br />

Ausbaufähiges ERP-System macht separates Lagerverwaltungssystem überflüssig<br />

Reibungsloser Eisdurchsatz<br />

im Hochregallager<br />

Vor allem im Sommer kommt es in der Speiseeisproduktion auf reibungslose Abläufe<br />

an. Deshalb beschleunigt ein vollautomatisches Hochregallager nun <strong>die</strong> Prozesse bei<br />

Eisbär Eis. Ein separates Lagerverwaltungssystem benötigte der Speiseeishersteller<br />

da<strong>für</strong> nicht. Denn <strong>die</strong> vorhandene ERP-Lösung war ausbaufähig <strong>–</strong> und ist außerdem<br />

skalierbar <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anbindung weiterer Lagerkapazitäten.<br />

Wenn der Sommer vor der Tür steht,<br />

steigt <strong>die</strong> Nachfrage nach erfrischendem<br />

Eis. Als sich 2019 ein weiterer Rekordsommer<br />

ankündigte und der Platz im vorhandenen<br />

Lager knapp wurde, beschloss Eisbär Eis<br />

deshalb den Bau eines neuen Hochregal -<br />

lagers <strong>für</strong> seine Tiefkühlprodukte. „Lagerkapazitäten<br />

anzumieten ist teuer, hinzu kommen<br />

zusätzliche Transportwege“, sagt Frank<br />

Herde, IT-Leiter bei Eisbär Eis. „Daher war<br />

der Bau eines neuen Lagers sinnvoll <strong>–</strong> und<br />

es sollte dann auch ein modernes, vollautomatisches<br />

Lager werden, mit dem wir unsere<br />

Prozesse schneller und effizienter gestalten<br />

können.“<br />

Vorhandene ERP-Lösung als Basis<br />

Bei der IT-technischen Anbindung und<br />

Steuerung des Lagers vertraute Eisbär Eis auf<br />

das bereits seit 2012 im Unternehmen genutzte<br />

ERP-System GUS-OS Suite der GUS<br />

Group: „Wir haben bewusst auf ein separates<br />

Lagerverwaltungssystem verzichtet und<br />

setzen stattdessen <strong>die</strong> GUS-OS Suite nach<br />

Als Handelsmarkenspezialist produziert Eisbär Eis Speiseeisprodukte <strong>für</strong> Handelsunternehmen in ganz<br />

Europa. Zu den größten Kunden zählt der deutsche Lebensmitteleinzelhandel inklusive Discounter und<br />

Heim<strong>die</strong>nste.<br />

Bilder: GUS<br />

dem Master-Slave-Prinzip ein. Auf <strong>die</strong>se<br />

Weise vermeiden wir nicht nur Datenredundanzen,<br />

sondern minimieren auch den Aufwand<br />

<strong>für</strong> Aufbau und Pflege zusätzlicher<br />

Schnittstellen“, erklärt Herde. „Zudem galt<br />

es, unser vorhandenes Lager mit dem neuen<br />

Hochregallager IT-technisch zu integrieren.<br />

Das hat den Vorteil, dass unsere Mitarbeiter<br />

sich nicht mit unterschiedlichen Be<strong>die</strong>ntechniken<br />

<strong>für</strong> zwei Lager befassen müssen.“<br />

Hochregallager mit drei Gassen<br />

Das vollautomatische Hochregallager verfügt<br />

über drei Gassen mit einer Regalhöhe<br />

von 32 m und doppelt tiefer Palettenlagerung.<br />

Hinzu kommen eine Wareneingangsschleuse<br />

und drei Warenauslagerungsschleusen<br />

mit Etikettendruckern sowie eine Express-Auslagerungsstrecke.<br />

Da Paletten aus<br />

Temperaturgründen nicht direkt an der Verladerampe<br />

platziert werden dürfen, wurden<br />

vor den Schleusen zwei ebenfalls tiefgekühlte<br />

Pufferzonen zur Versandbereitstellung<br />

eingerichtet. Hier bleibt <strong>die</strong> Ware so lange,<br />

bis <strong>die</strong> Auslagerung gestartet wird und sich<br />

das Tor zur Verladerampe öffnet.<br />

Die Halle ist direkt an den Produktionsbereich<br />

angebunden. Um <strong>die</strong> Kühlkette nicht<br />

zu unterbrechen, werden neben der Lagerhalle<br />

auch alle Gänge permanent auf -25 °C<br />

gekühlt. „Wie wichtig hierbei eine funktionierende<br />

IT-Lösung ist, lässt sich daran ersehen,<br />

dass in der vollautomatischen Halle<br />

keine Mitarbeiter mit Gabelstaplern Paletten<br />

bewegen. Damit wir immer genau wissen,<br />

wo eine gesuchte Palette steht, sind wir auf<br />

präzise IT-Auswertungen und Statusmeldungen<br />

angewiesen. Immerhin geht es um rund<br />

12 000 Paletten,“ betont Herde.<br />

54 <strong>dei</strong> 06-2022


GUS-OS SUITE:<br />

DIE VORTEILE FÜR EISBÄR EIS<br />

Die Workflow-Engine ermöglicht es Eisbär Eis, Prozesse<br />

und Aufgaben in der Lagerverwaltung ohne großen<br />

Programmieraufwand im System abzubilden und der<br />

Reihe nach abzuarbeiten<br />

• Dank der ausbaufähigen ERP-<br />

Lösung GUS-OS Suite ist kein<br />

separates Lagerverwaltungssystem<br />

erforderlich. Datenredundanzen<br />

werden vermieden und<br />

Schnittstellen reduziert.<br />

• Alle Prozesse von der Einlagerung<br />

über <strong>die</strong> Verladung bis<br />

zur Auslieferung lassen sich via<br />

GUS-OS Suite über Workflows<br />

abbilden, Leitstände steuern<br />

sowie überwachen.<br />

• Die vollautomatische Verladung<br />

über zwei Laderampen<br />

plus Express-Schnittstelle ist<br />

schnell, einfach und übersichtlich.<br />

• Chargensperrprüfung und<br />

Druck von Versandetiketten erfolgen<br />

vollautomatisch unmittelbar<br />

vor der Ausschleusung<br />

der Paletten.<br />

• Der Weg der Paletten von der<br />

Produktion bis zur Verladung<br />

wird überwacht. So lassen sich<br />

Paletten nicht mehr vertauschen<br />

und Falschverladungen<br />

sowie fehlerhafte Auslieferungen<br />

vermeiden.<br />

• Der Live-Betrieb konnte drei<br />

Wochen vor dem avisierten<br />

Termin aufgenommen werden.<br />

• Die ERP-Lösung GUS-OS Suite<br />

bildet eine skalierbare Basis <strong>für</strong><br />

künftiges Wachstum und <strong>die</strong><br />

Anbindung weiterer Lager -<br />

kapazitäten.<br />

Zentraler Materialflussrechner<br />

Sowohl das Hochregallager als auch SPS und<br />

Packroboter in der Produktion lassen sich<br />

aus der GUS-OS Suite heraus steuern. Im<br />

Produktionsbereich befinden sich sechs Produktionslinien<br />

mit Packrobotern, <strong>die</strong> softwarebasiert<br />

mit Packschemen ihre Arbeit<br />

verrichten und Wicklung sowie Etikettierung<br />

übernehmen.<br />

Herzstück der IT-Lösung ist ein in <strong>die</strong> GUS-<br />

OS Suite integrierter Materialflussrechner<br />

(MFR), der im Hintergrund läuft und alle<br />

Arbeitsvorgänge dirigiert. Um bereits im<br />

Vorfeld alle Prozesse zwischen IT-System<br />

und Lager zu testen, hatte GUS einen MFR-<br />

Simulator entwickelt. So musste zu Testzwecken<br />

keine einzige Palette bewegt werden.<br />

Mit dem MFR gekoppelt ist ein Leitstand,<br />

der jederzeit Auskunft über alle Bewegungen<br />

im Hochregallager gibt. Er zeigt beispielsweise<br />

an, wo sich Paletten und Regalbe<strong>die</strong>ngeräte<br />

befinden und Störungen auftreten.<br />

Workflows flexibel anpassen<br />

Um Ein- und Auslagerungsprozesse zu steuern<br />

und Störungen zu bewältigen, nutzt Eisbär<br />

Eis <strong>die</strong> Workflow-Engine in der GUS-OS<br />

Suite. Mit ihrer Hilfe lassen sich etwa Zielstellplätze<br />

im Lager aus Produktionsaufträgen<br />

heraus über das System ansteuern <strong>–</strong> und<br />

Paletten bei Bedarf auch automatisch umleiten.<br />

„Falls es eine Störung am Vertikalförderer<br />

im Hochregallager gibt, werden Paletten<br />

zu Verschieberegalen im alten Lager umdirigiert.<br />

So verhindern wir, dass es zu einem<br />

Rückstau in der Produktion kommt“, nennt<br />

Herde ein Beispiel. „Die Workflow-Engine<br />

ist ein sehr nützliches Werkzeug. Wir verwenden<br />

sie auch dazu, praktisch <strong>die</strong> gesamte<br />

Historie einer Palette in der Software abzubilden<br />

inklusive Erstellung eines Transportauftrags,<br />

Druck der NVE-Etiketten und<br />

retrograder Verbrauchsbuchung“, erläutert<br />

der IT-Leiter weiter. Die Workflow-Engine<br />

ermöglicht es Eisbär Eis, Prozesse und Aufgaben<br />

in der Lagerverwaltung ohne großen<br />

Programmieraufwand im System abzubilden<br />

und der Reihe nach abzuarbeiten.<br />

Sekundengenaue Bestandsauskunft<br />

Alle Lager- und Transportbewegungen lassen<br />

sich im System sekundengenau erfassen. So<br />

verfügt Eisbär Eis über eine lückenlose Bestandsauskunft,<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> sogenannte „Telegramme“<br />

sorgen: Hat der MFR beispielsweise<br />

einen Transportauftrag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einlagerung<br />

einer Palette an einem bestimmten<br />

Stellplatz erhalten, schickt er an den Leitstand<br />

eine „Identifizierung“ und später<br />

nach erfolgter Einlagerung eine „Zielerreichung“.<br />

Auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bestückung des alten<br />

Lagers wurde ein ähnlich arbeitender Leitstand<br />

eingerichtet. Der Bereich Produktion<br />

verfügt ebenfalls über einen eigenen Leitstand,<br />

der unter anderem aktive Produktionsaufträge<br />

und <strong>die</strong> Reihenfolge der Paletten<br />

auf der Fördertechnik anzeigt.<br />

Um alle Prozesse immer im Blick zu behalten,<br />

setzte Eisbär Eis insgesamt zehn Leitstände<br />

auf. Dazu gehört unter anderem ein<br />

Lagerleitstand, der das gesamte Lager mit allen<br />

Stellplätzen abbildet und den Belegungsgrad<br />

mit einem konfigurierbaren Ampelsystem<br />

anzeigt. Dort lässt sich festlegen, dass<br />

etwa ab einem Belegungsgrad von 95 % Paletten<br />

automatisch in das alte Lager umgelenkt<br />

werden. Andere Leitstände und Auswertungen<br />

<strong>die</strong>nen der Auskunft über eventuelle<br />

Störungen in den Regalbe<strong>die</strong>ngeräten,<br />

erstellen Statistiken zu den Materialbewegungen<br />

und zeigen noch offene Transportaufträge<br />

oder den aktuellen Status von Lkw-<br />

Touren an.<br />

Die gesamte Einrichtung und IT-technische<br />

Abbildung sowie Steuerung des vollautomatischen<br />

Hochregallagers schloss Eisbär Eis<br />

innerhalb eines Jahres ab. „Die Erstellung<br />

des Pflichtenheftes und <strong>die</strong> Umsetzung verliefen<br />

nahezu parallel. Es war ein äußerst<br />

agiles Projekt mit zahlreichen Änderungen.<br />

Gleichwohl ist das Budget nicht überschritten<br />

worden. Neben dem ständigen Austausch<br />

per Telefon und E-Mail waren lediglich<br />

vier Workshops und vier Sprint Reviews<br />

erforderlich. Und wir haben es sogar geschafft,<br />

das neue Lager drei Wochen vor<br />

dem geplanten Termin in Betrieb zu nehmen“,<br />

resümiert Herde.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: GUS<br />

AUTOR:<br />

Matthias Longo,<br />

IT-Journalist<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 55


<strong>dei</strong><br />

LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />

Künstliche Intelligenz <strong>für</strong> den Mittelstand<br />

Überblick über IFS Food Version 7<br />

Bild: Springer<br />

Wie kann unter der Berücksichtigung<br />

des individuellen unternehmerischen<br />

Reifegrades<br />

künstliche Intelligenz (KI) im<br />

Mittelstand erfolgreich eingeführt<br />

werden und welche Vorteile<br />

entstehen dadurch? Diese Fra-<br />

gestellungen werden im Buch<br />

„Künstliche Intelligenz <strong>für</strong> den<br />

Mittelstand“ anhand vieler Anwendungsfälle<br />

in den Bereichen<br />

Logistik, Produktion, Einkauf<br />

und Beschaffung, Personalwesen,<br />

Unternehmensinfrastruktur,<br />

Service- und Kundenmanagement,<br />

Forschung und Entwicklung,<br />

Marketing und Vertrieb,<br />

Qualitätskontrolle und -sicherung<br />

reflektiert. Besonders im<br />

Fokus steht dabei Machine Learning<br />

as Service-Plattforms.<br />

Marc Haarmeier: Künstliche Intelligenz<br />

<strong>für</strong> den Mittelstand: Erfolgreiche Einführung<br />

und Nutzung von KI-Anwendungen<br />

in Unternehmen, 2020, 69 Seiten,<br />

14,99 Euro<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Springer<br />

Der im Behr’s Verlag erschienene<br />

Praxisleitfaden IFS Food Version<br />

7 geht auf <strong>die</strong> Neuerungen und<br />

<strong>die</strong> wesentlichen Inhalte des IFS<br />

Food Standards ein. Neben Interpretationen<br />

und Praxisbeispielen<br />

wurden auch mitgeltende<br />

Dokumente und weitere Leitfäden<br />

zum IFS Food Standard<br />

integriert. Mit der Broschüre<br />

können sich Verantwortliche in<br />

der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> einen<br />

Überblick über Änderungen und<br />

Neuerungen verschaffen, <strong>die</strong><br />

Anforderungen interpretieren<br />

und Maßnahmen ableiten. Der<br />

Leitfaden hilft u. a. dabei, das<br />

QM-System an <strong>die</strong> neuen Anforderungen<br />

des IFS V7 anzupassen<br />

und Fragen im Unternehmen zu<br />

<strong>die</strong>sem Thema zu beantworten.<br />

M. Bremecker, C. Flöter, Prof. Dr. W.<br />

Heeschen, Dr. S. Wegner-Hambloch: IFS<br />

Food Version 7 Richtig interpretieren <strong>–</strong><br />

sicher umsetzen, 2021, 178 Seiten,<br />

149,50 Euro<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Behr’s<br />

Bild: Behr’s<br />

Katalog über Komponenten und Normteile<br />

Bild: Norelem<br />

Norelem hat seinen Produktkatalog<br />

aktualisiert. The Big Green<br />

Book Edition 2022 umfasst zwei<br />

Bände und enthält mehr als<br />

70 000 Komponenten. Norelem<br />

präsentiert darin viele neue Produkte,<br />

etwa Arretierbolzen aus<br />

Edelstahl mit Bowdenzug <strong>für</strong><br />

das sichere Positionieren und<br />

Feststellen von Maschinenteilen<br />

aus der Ferne und Hygienic-Design-Normteile.<br />

Eine neue Produktgruppe<br />

<strong>für</strong> den Bereich<br />

Steuern und Regeln sind z. B.<br />

elektromechanische Standardkomponenten<br />

wie Kabelverschraubungen,<br />

Energieketten<br />

und Sensoren. Der Katalog kann<br />

unter folgendem Link heruntergeladen<br />

oder als Druckexemplar<br />

bestellt werden: https://nore<br />

lem.de/de/chooseBookPage<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Norelem<br />

<strong>dei</strong><br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Avantron Micro Co., Ltd., TW-Yilan<br />

County 20<br />

Craemer GmbH, Herzebrock-Clarholz 13<br />

DIOSNA Dierks & Söhne GmbH,<br />

Osnabrück 7<br />

EBRO Armaturen Gebr. Bröer GmbH,<br />

Hagen 43<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen 3<br />

Flexco Europe GmbH, Rosenfeld 20<br />

Forbo Siegling GmbH, Hannover 19<br />

Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH<br />

& Co. KG, Biberach 5<br />

HARTING Deutschland GmbH & Co. KG,<br />

Minden 29<br />

ifm electronic GmbH, Essen 60<br />

HEINRICH KIPP WERK GmbH & Co. KG,<br />

Sulz 1<br />

Lubriplate Division Fiske Brothers<br />

Refining Co., US-Newark, 45<br />

MFI GmbH, Benningen 18<br />

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />

Heidelberg 18<br />

Stäubli Tec-Systems GmbH Robotics,<br />

Bayreuth 23<br />

VEMAG Maschinenbau GmbH, Verden 21<br />

WAM GmbH, Altlußheim 51<br />

Zeppelin Systems GmbH, Rödermark 17<br />

56 <strong>dei</strong> 06-2022


<strong>dei</strong> TERMINE JULI BIS SEPTEMBER<br />

Innoform<br />

Seminar Wechselwirkung<br />

Verpackung-Füllgut: Basiswissen<br />

und Simulation Migration,<br />

01.07.2022, online<br />

Seminar Der BRC Global Standard<br />

6 <strong>–</strong> was ist neu, was hat<br />

sich bewährt?, 14. bis<br />

15.07.2022, Osnabrück<br />

Seminar Refill Standbeutel <strong>–</strong><br />

recyclingfähig und attraktiv,<br />

15.07.2022, online<br />

Auskünfte: Innoform Coaching<br />

GbR, Tel.: (05405) 80 76 25,<br />

wilma.igelbrink@innoform.de,<br />

www.innoform-coaching.de<br />

VDI<br />

Seminar Dichtheitsprüfung<br />

und Leckageortung in der industriellen<br />

Praxis, 01. bis<br />

02.08.2022, Berlin<br />

Seminar Grundlagen der Vakuumtechnik<br />

<strong>für</strong> praktische<br />

Anwendungen, 16. bis<br />

17.08.2022, Wien<br />

Seminar Pneumatische Förderanlagen<br />

<strong>für</strong> Dünn- und<br />

Dichtstrom, 31.08. bis<br />

01.09.2022, Wuppertal<br />

Auskünfte: VDI Wissensforum<br />

GmbH, Tel.: (0211) 62 14 201,<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Fresenius<br />

Seminar Grundlagen Nahrungsergänzungsmittel,<br />

05.07.2022, online<br />

Seminar Basiswissen LMIV<br />

und Pflichtkennzeichnung,<br />

12.07.2022, online<br />

Seminar Food Safety Culture<br />

in Theorie und Praxis,<br />

13.08.2022, online<br />

Auskünfte: Akademie Fresenius<br />

GmbH, Tel.: (0231) 75 89 671,<br />

lhoehn@akademie-fresenius.de,<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Behr’s<br />

Seminar Koscher-Zertifizierung,<br />

07.07.2022, online<br />

Seminar Sichere Rohwarenbeschaffung<br />

in Zeiten von Lieferengpässen,<br />

13.07.2022, online<br />

Seminar Sensorik kompakt,<br />

19.07.2022, online<br />

Seminar Die neue Öko-Verordnung,<br />

26.07.2022, online<br />

Auskünfte: Behr’s GmbH,<br />

Tel.: (040) 22 70 08 62,<br />

caroline.kaul@behrs.de,<br />

www.behrs.de<br />

KIN<br />

Seminar Produktions- und<br />

Prozessmanagement, 07. bis<br />

09.07.2022, online<br />

Seminar Konformitätserklärungen<br />

<strong>für</strong> Kunststoff mit Lebensmittelkontakt,<br />

25.08.2022,<br />

Neumünster<br />

Workshop Sichere Etiketten -<br />

von der Rezeptur zur richtigen<br />

Kennzeichnung, 30.08.2022,<br />

Neumünster<br />

Auskünfte: Lebensmittelinstitut<br />

KIN e.V., Tel.: (04321) 601 0,<br />

info@kin.de, www.kin.de<br />

TAW<br />

Seminar Verfahrenstechnische<br />

Erfahrungsregeln bei der Auslegung<br />

von Apparaten und Anlagen,<br />

11. bis 12.07.2022, online<br />

Seminar Moderne und bewährte<br />

Schüttgut-Förderkonzepte,<br />

30.08.2022, Wuppertal<br />

Seminar Pneumatische Förderanlagen<br />

<strong>für</strong> Dünn- und<br />

Dichtstrom, 31.08. bis<br />

01.09.2022, Wuppertal<br />

Auskünfte: Technische Akademie<br />

Wuppertal e.V.,<br />

Tel.: (0202) 74 95 111<br />

info@taw.de, www.taw.de<br />

HDT<br />

Seminar Grundlagen des Explosionsschutzes,<br />

15.08.2022,<br />

Essen<br />

Seminar Verfahrenstechnische<br />

Fließbilder, 30.08.2022, Timmendorfer<br />

Strand<br />

Seminar 1 x 1 der Verfahrenstechnik,<br />

31.08. bis 02.09.2022,<br />

Timmendorfer Strand<br />

Auskünfte: HDT <strong>–</strong> Haus der<br />

Technik e.V., Tel.: (0201) 18 031,<br />

hdt@hdt.de, www.hdt.de<br />

Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />

finden Sie unter<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

<strong>dei</strong><br />

SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />

LUKAS LEHMANN<br />

Redakteur, V.i.S.d.P.<br />

Tel. 0711 7594-290<br />

lukas.lehmann@konradin.de<br />

CLAUDIA BÄR<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-287<br />

claudia.baer@konradin.de<br />

DANIELA HELD<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-284<br />

daniela.held@konradin.de<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

Tel. 0711 7594-263<br />

bernd.rademacher@konradin.de<br />

BARBARA DIVIGGIANO<br />

Redaktionsassistentin<br />

Tel. 0711 7594-415<br />

barbara.diviggiano@konradin.de<br />

<strong>dei</strong> 06-2022 57


<strong>dei</strong><br />

VORSCHAU<br />

07-08-2022<br />

TK-PIZZA AUTOMATISIERT VERARBEITEN<br />

Tiefkühlpizza gehört zu den beliebtesten Fast-Food-<br />

Produkten. Ihre empfindlichen Zutaten machen<br />

<strong>die</strong> Verarbeitung und Verpackung jedoch alles<br />

andere als einfach. Um <strong>die</strong>se Herausforderung<br />

zu meistern, setzt ein Tiefkühlkost hersteller in<br />

den USA auf eine integrierte, hoch automa -<br />

tisierte Produktionslinie von Syntegon.<br />

ANTRIEBSTECHNIK FÜR SPIESSMASCHINE<br />

Gegrilltes erfreut sich nicht nur in der Sommerzeit<br />

großer Beliebtheit. Um unterschiedliche Bedürfnisse<br />

zu decken, entwickelte <strong>die</strong> Busch &<br />

Busch GmbH eine Maschine <strong>für</strong> eine effiziente<br />

und hygienische Produktion von Gemüse- und<br />

Fleischspießen. Für reibungslose Abläufe sorgt<br />

dabei <strong>die</strong> Antriebstechnik von SEW-Eurodrive.<br />

FLEXIBLES I/O-RANGIERSYSTEM<br />

Dezentralisierung ohne steigenden<br />

Hardwarebedarf<br />

NACHHALTIG KENNZEICHNEN<br />

So lassen sich Ressourcen einsparen<br />

MESSTECHNIK FÜR TRESTER-SILO<br />

Gewährleistet exakte Füllstände<br />

Das Praxismagazin <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittelproduktion<br />

einschließlich der Entwicklung,<br />

Verpackung, Lagerung und dem Transport<br />

von Nahrungsmitteln und Getränken.<br />

ISSN 0343<strong>–</strong>9704<br />

Herausgeberin<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Germany<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter<br />

Peter Dilger<br />

Redakteur V.i.S.d.P.<br />

Lukas Lehmann (le),<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Phone +49 711 7594-290<br />

Redaktion:<br />

Claudia Bär(cb),<br />

Phone +49 711 7594-287<br />

Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />

Phone +49 711 7594-284<br />

Dr. Bernd Rademacher (br),<br />

Phone +49 711 7594-263<br />

Redaktionsassistenz<br />

Barbara Diviggiano,<br />

Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />

E-Mail: barbara.diviggiano@konradin.de<br />

Layout<br />

Jennifer Martins, Phone +49 711 7594-262<br />

Ana Turina, Phone +49 711 7594-273<br />

Birgit Ender (freie Mitarbeiterin)<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

(Verantwortlich <strong>für</strong> den Anzeigenteil):<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />

E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />

Auftragsmanagement<br />

Melanie Strauß, Phone +49 711 7594-403<br />

E-Mail: melanie.strauss@konradin.de<br />

Leserservice<br />

Phone +49 711 7252-209<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

<strong>dei</strong> erscheint mit 9 Ausgaben jährlich und<br />

wird kostenlos nur an qualifizierte Empfänger<br />

geliefert.<br />

Bezugspreise<br />

Inland 71,55 € inkl. MwSt und Versandkosten; Ausland<br />

71,55 € inkl. Versandkosten. Einzelverkaufspreis<br />

8,00 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten<br />

Auslandsvertretungen<br />

Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court,<br />

Long Sutton, Hook, Hampshire, RG29 1TA, GB.<br />

Phone: 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />

jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />

Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th<br />

Floor, New York, NY 10001, Phone 212 8963881,<br />

Fax 212 6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf <strong>die</strong><br />

gleichzeitige Verwendung der Sprachformen<br />

männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet.<br />

Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen<br />

<strong>für</strong> alle Geschlechter.<br />

Druck<br />

Konradin Druck GmbH<br />

Kohlhammerstraße 1<strong>–</strong>15,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Printed in Germany<br />

© 2022 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />

58 <strong>dei</strong> 06-2022


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und Hightech.<br />

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60 <strong>dei</strong> 06-2022

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