dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 06.2022
Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.
Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
50 JAHRE<br />
1 9 7 2 <strong>–</strong> 2 0 2 2<br />
06-2022<br />
22 TITEL<br />
ARRETIERBOLZEN IM<br />
HYGIENIC DESIGN<br />
10 AUTOMATION<br />
ROBOTEREINSATZ BEI DER<br />
STRUDELTEIGPRODUKTION<br />
30 ROHSTOFFHANDLING<br />
BIG BAGS IN HYGIENE-<br />
BEREICHEN ENTLEEREN<br />
48 QUALITÄTSSICHERUNG<br />
EFFIZIENTE ANALYSE VON<br />
MYKOTOXINEN<br />
PROZESSTECHNIK FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />
WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/FOOD<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 1
Danke an alle,<br />
<strong>die</strong> helfen!<br />
© World Vision<br />
Nothilfe Ukraine: jetzt spenden!<br />
Es herrscht Krieg mitten in Europa. Millionen Kinder, Frauen und<br />
Männer bangen um ihr Leben und ihre Zukunft.<br />
Aktion Deutschland Hilft leistet den Menschen Nothilfe. Gemeinsam,<br />
schnell und koordiniert. Helfen Sie jetzt <strong>–</strong> mit Ihrer Spende.<br />
Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30<br />
Spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de
<strong>dei</strong><br />
EDITORIAL<br />
Hochleistungs-<br />
Kunststoffe <strong>für</strong><br />
anspruchsvolle<br />
Food Applikationen.<br />
Videoplattform <strong>für</strong><br />
<strong>Prozesstechnik</strong>er<br />
Anlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung und Verpackung von Fleischalternativen,<br />
KI bei der Optimierung von Schüttgutprozessen, energiesparende<br />
Antriebslösungen oder grüner Wasserstoff <strong>–</strong> mit <strong>die</strong>sen und anderen<br />
Themen beschäftigen sich <strong>die</strong> Videos, <strong>die</strong> Sie <strong>–</strong> liebe Leserinnen und<br />
Leser <strong>–</strong> auf prozesstechnik.tv finden. Wichtig: Unsere Videoplattform<br />
<strong>für</strong> <strong>Prozesstechnik</strong>er wächst stetig. Ganz neu ist das Video über <strong>die</strong><br />
Anuga Foodtec 2022, in dem wir Impressionen aus den Messehallen<br />
und Ausstellerstimmen zusammengefasst haben. Hinweisen möchte<br />
ich Sie außerdem auf das Videointerview mit Matthias Schlüter, dem<br />
Direktor der Koelnmesse GmbH. Mit ihm sprach ich u. a. darüber,<br />
wie der Ukraine-Krieg das Messegeschehen in Köln beeinflusst hat<br />
und warum <strong>die</strong> Ausstellerzahlen deutlich zurückgegangen sind. Ein<br />
deutliches Minus gab es auch bei der Anzahl der Fachbesucher. Sie<br />
lag 2018 bei über 50 000. In <strong>die</strong>sem Jahr lockte <strong>die</strong> internationale<br />
Zuliefermesse <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und Getränkeindustrie nur noch<br />
25 000 Menschen in <strong>die</strong> Kölner Messehallen. Dennoch waren viele<br />
Aussteller zufrieden, weil <strong>die</strong> Gespräche mit denen, <strong>die</strong> kamen, sehr<br />
erfolgversprechend und von hoher Qualität waren. Unsere ausführliche<br />
Messenachlese beginnt auf Seite 16.<br />
Im Fokus <strong>die</strong>ser Ausgabe steht <strong>die</strong> Herstellung von Back- und Süßwaren.<br />
Wir berichten hier über ein modulares Dosier- und Mischsystem<br />
<strong>für</strong> Teige (Seite 8), über Sissi und Franz, <strong>die</strong> in der „Hauptstadt<br />
der Mehlspeisen“ arbeiten (Seite 10), über eine Lösung <strong>für</strong><br />
das automatische Handling von Keksen (Seite 12) und über eine<br />
Anlage zur thermischen Behandlung von Backschrot (Seite 14).<br />
Im Mittelpunkt des Titelbeitrags auf Seite 22 stehen Arretierbolzen<br />
im Hygienic Design. Sie eignen sich perfekt <strong>für</strong> den Einsatz in Produktionsanlagen<br />
<strong>für</strong> Lebensmittel. Viel Spaß beim Lesen.<br />
Für Ihre anspruchsvollen Dichtungsund<br />
Führungsaufgaben bieten wir<br />
Ihnen individuelle Lösungsvielfalt<br />
• aus Polytetraflon ® -PTFE und<br />
thermoplastischen Kunststoffen<br />
• mit eigener Werkstoff- und<br />
Produktentwicklung<br />
• in GMP-zertifizierter Qualität<br />
• Produktauslegung im Hygienic Design<br />
München<br />
12.-16. September 2022<br />
Halle A3, Stand 161<br />
www.ek-kt.de/food<br />
food-pharma@elringklinger.com<br />
Fon +49 7142 583-0<br />
Lukas Lehmann, stellv. Chefredakteur<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 3
<strong>dei</strong> INHALT 06-2022<br />
22 Titel Das Heinrich<br />
Kipp Werk hat einen<br />
Arretierbolzen ent -<br />
wickelt, der <strong>die</strong> hohen<br />
Hygieneanforderungen<br />
der <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />
erfüllt. Die Konstruktion<br />
nach Hygienic-Design-<br />
Richtlinien vereinfacht<br />
<strong>die</strong> Reinigung.<br />
28 Das Container Handling<br />
System DCS spielt<br />
eine zentrale Rolle in<br />
einer voll automatisierten<br />
Anlage zur Herstellung<br />
von Vitamin- und Mineralstoffmischungen.<br />
10 Bei der Weinbergmaier<br />
GmbH in Wien<br />
verpacken zwei Roboter<br />
in enger Zusammenarbeit<br />
und im 1,5-Sekunden-<br />
Takt Strudelteig.<br />
IM FOKUS: HERSTELLUNG UND VERPACKUNG VON<br />
BACK- UND SÜSSWAREN<br />
8 Perfekt vorbereitete Teige <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fermentation<br />
Modulares Dosier- und Mischsystem<br />
10 Sissi und Franz verpacken Wiener Strudel<br />
Sechsachsige Roboter bei TK-Spezialitätenhersteller im<br />
Einsatz<br />
12 Automatisches Handling von Keksen<br />
Saugnäpfe und Vakuumejektoren ermöglichen das<br />
Greifen von Schlauchbeuteln<br />
14 Trocknen und Kühlen im Karussell<br />
Thermische Behandlung von Backschrot<br />
ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />
22 TITEL Kleine Komponente, große Wirkung<br />
Arretierbolzen im Hygienic Design vereinfacht<br />
Reinigungsprozesse<br />
VERFAHREN<br />
26 Smartes Filtersystem im Hygienic Design<br />
Hygienisch konstruierter selbstreinigender Filter digital<br />
vernetzt<br />
28 Mit integriertem Container Handling System<br />
Voll automatisierte Anlage zur Herstellung von Vitaminund<br />
Mineralstoffmischungen<br />
30 Big-Bag-Entleerung in Hygiene-Bereichen<br />
Kontaminationsfrei, flexibel und Atex-konform<br />
32 Chaotischer Labormischer<br />
Schnelles Scale-up bei hoher Prozesssicherheit<br />
PROZESSMESS- UND ANALYSENTECHNIK<br />
34 Schokoladenproduktion ohne Zeitverlust<br />
Vollautomatische pH-Messung von Kakaobutter<br />
36 Automatisch Hot and Spicy<br />
Kleinsteuerung sorgt <strong>für</strong> mehr Effizienz in Chips-<br />
Produktionslinie<br />
38 Alkoholgehalt in Wein bestimmen<br />
Spektralfotometrische Messung in Verbindung mit<br />
Enzym-Kit<br />
ARMATUREN<br />
40 Ventile <strong>für</strong> Problemfälle rüsten<br />
Optimierungspotenzial durch konstruktive<br />
Verbesserungen<br />
BETRIEBS- UND QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
46 Wodkaproduktion 4.0<br />
Software schafft Basis <strong>für</strong> Digitalisierung der<br />
Spirituosenherstellung<br />
48 Mykotoxine automatisch aufspüren<br />
Effiziente Analysemethoden <strong>für</strong> Pilzgifte<br />
ABFÜLLEN, VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LOGISTIK<br />
50 Verpackungsfolien nachhaltig bedrucken<br />
Entwicklung eines ressourcenschonenden Druck -<br />
prozesses<br />
52 Ein echtes Stück Eiszeit aus der Flasche<br />
Sensorik sorgt <strong>für</strong> voll automatisierten Materialtransport<br />
4 <strong>dei</strong> 06-2022
MEINE IDEE.<br />
MEINE LÖSUNG.<br />
36 Im Werk des Snack-<br />
Herstellers Poco Loco<br />
sorgt <strong>die</strong> konfigurierbare<br />
Klein steuerung Pnoz -<br />
multi 2 da<strong>für</strong>, dass Tortilla<br />
Chips immer in gleichbleibend<br />
hoher Qualität<br />
produziert werden.<br />
46 Die Software<br />
Op center schafft bei<br />
der Firma The Absolut<br />
Company <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Digitalisierung der<br />
Wodkaproduktion.<br />
54 Reibungsloser Eisdurchsatz im Hochregallager<br />
Ausbaufähiges ERP-System macht separates Lagerver<br />
waltungssystem überflüssig<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt<br />
6 Nachrichten<br />
16 Messenachlese Anuga Foodtec 2022<br />
25 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />
25 Gewinner Top-Produkt des Monats April<br />
33 Messevorschau Solids 2022<br />
42 PRODUKTE<br />
56 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />
56 Inserentenverzeichnis<br />
57 Termine<br />
57 So erreichen Sie <strong>die</strong> Redaktion<br />
58 Vorschau<br />
58 Impressum<br />
WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/FOOD<br />
MEINE BACKWAREN<br />
PRODUZIERE ICH JETZT<br />
GRAMMGENAU AM<br />
LAUFENDEN BAND.<br />
Meine Backwaren<br />
Qualität teilen, formen und dosieren <strong>–</strong><br />
mit Handtmann Technologie.<br />
Mehr Nachrichten, Fakten, Produkte,<br />
Lösungen rund um <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />
in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> finden Sie<br />
auf unserem Internet-Portal!<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.handtmann.de/backwaren<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 5
<strong>dei</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Vorstellung aktueller Zahlen und künftiger Ziele auf der Anuga Foodtec<br />
MULTIVAC FREUT SICH ÜBER UMSATZWACHSTUM<br />
Trotz der anhaltenden Herausforderungen, <strong>die</strong><br />
mit der Corona-Pandemie einhergehen, war<br />
2021 ein erfolgreiches Jahr <strong>für</strong> Multivac, wie<br />
das Unternehmen am 27. April auf der Anuga<br />
Foodtec bekanntgab. Die Multivac Gruppe<br />
steigerte ihren Umsatz um ca. 15 % auf 1,37<br />
Mrd. Euro. Geschäftsführender Direktor Christian<br />
Traumann: „Neben unseren Verpackungslösungen<br />
haben auch unsere jüngsten Investitionen<br />
im Bereich der Lebensmittelverarbeitung<br />
zu <strong>die</strong>sem Geschäftsergebnis beigetragen.<br />
So konnte Fritsch im Bäckereimaschinengeschäft<br />
seinen Auftragseingang 2021 im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 40 % steigern.“<br />
2 Mrd. Umsatz. Global. Digital und nachhaltig<br />
<strong>–</strong> so lauten <strong>die</strong> strategischen Ziele des<br />
Unternehmens bis 2025. Um <strong>die</strong>se Ziele zu<br />
erreichen, wird nicht nur in <strong>die</strong> Entwicklung<br />
neuer Produkte, sondern auch in neue<br />
Anlagen und Produktionsstandorte investiert.<br />
Derzeit befindet sich z. B. ein Logistikzentrum<br />
<strong>für</strong> Ersatzteile und eine Erweiterung<br />
der Produktionskapazitäten in Planung.<br />
Wichtige Themen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft sind nach<br />
den Worten des geschäftsführende Direktors<br />
Guido Spix „vorrangig <strong>die</strong> Verschmelzung<br />
von Maschinenbau und Digitalisierung und<br />
der weitere Ausbau der Linienkompetenz“.<br />
Die geschäftsführenden Direktoren Guido<br />
Spix und Christian Traumann (v.l.n.r.)<br />
stellten auf der Anuga Foodtec u. a. <strong>die</strong><br />
Geschäftsentwicklung von Multivac im<br />
Jahr 2021 vor<br />
Bild: Multivac<br />
Neue Produktionsstätte am Standort Offstein<br />
BENEO SETZT AUF HÜLSENFRÜCHTE<br />
Im geplanten Werk von Beneo in Offstein<br />
werden Hülsenfrüchte verarbeitet<br />
Bild: Gaston Cerliani <strong>–</strong> Shutterstock.com<br />
Beneo investiert 50 Mio. Euro in den Bau eines neuen Werkes zur Verarbeitung<br />
von Hülsenfrüchten. Die neue Anlage entsteht am Standort Offstein und wird<br />
proteinreiche Zutaten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und Futtermittelindustrie produzieren.<br />
Zu Beginn wird der Schwerpunkt auf der Herstellung von Proteinkonzentrat,<br />
stärkereichem Mehl und Hülsen aus der Ackerbohne liegen. Zukünftig können<br />
vor Ort auch andere Hülsenfrüchte verarbeitet werden. Die neue Produktionsstätte<br />
stärkt das Portfolio von Beneo an pflanzlichen Proteinen. Das Unternehmen<br />
kann so der wachsenden Nachfrage nach pflanzlichen Nahrungs- und<br />
Futtermitteln besser gerecht werden. Christoph Boettger, Member of the Executive<br />
Board: „Die jüngste Investition von Beneo in eine neue Produktionsstätte<br />
<strong>für</strong> Hülsenfrüchte ist nur der Anfang. Da wir fest an pflanzliche Zutaten glauben,<br />
sehen wir <strong>die</strong> neue Anlage als einen wichtigen ersten Schritt zur Erweiterung<br />
unseres Proteinangebots. So können wir in den kommenden Jahren eine<br />
größere Vielfalt an nachhaltigen pflanzlichen Proteinzutaten produzieren.“<br />
<strong>dei</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />
zudem ist das Trainingsportfolio<br />
aus Aluminium auch in Zukunft<br />
erweitert worden.<br />
be<strong>die</strong>nen zu können. Anfang<br />
2023 soll <strong>die</strong> Anlage in Betrieb<br />
GEA hat Kunden-Academy<br />
modernisiert<br />
Mit der Wiedereröffnung der<br />
Bild: GEA<br />
GEA Academy der Division Separation<br />
and Flow Technologies fin-<br />
Bild: Ball<br />
Ball baut neues Dosenwerk<br />
in Tschechien<br />
genommen werden.<br />
Mettler-Toledo und<br />
Buhmann kooperieren<br />
Mettler-Toledo Produktinspektion<br />
und Buhmann Pac Solutions intensivieren<br />
ihre Zusammenarbeit<br />
<strong>für</strong> End-of-Line-Lösungen im Ver-<br />
Startschuss <strong>für</strong> Baumaßnahme<br />
von Schubert<br />
Vor zweieinhalb Jahren wurde <strong>die</strong><br />
Landstraße zwischen Crailsheim<br />
und Dinkelsbühl verlegt, um <strong>für</strong><br />
Bild: Schubert<br />
den am Standort Oelde ab sofort<br />
Die Ball Corporation hat mit dem<br />
packungsbereich. Mit der Ver-<br />
den geplanten Neubau des Ver-<br />
wieder Präsenztrainings <strong>für</strong> das<br />
Bau eines neuen Getränkedosen-<br />
triebskooperation will Mettler-<br />
packungsmaschinenherstellers<br />
Wartungs- und Be<strong>die</strong>npersonal<br />
werks im tschechischen Pilsen be-<br />
Toledo <strong>die</strong> Kundenanforderungen<br />
Schubert Platz zu machen. Nun<br />
von Kunden statt. Während der<br />
gonnen. Das Unternehmen inves-<br />
im Bereich End of Line künftig<br />
sind <strong>die</strong> Bauarbeiten gestartet.<br />
coronabedingten Pause der letz-<br />
tiert 170 Mio. Euro, um <strong>die</strong> wach-<br />
besser be<strong>die</strong>nen und das Projekt-<br />
Für 38 Mio. Euro baut Schubert<br />
ten Monate wurden <strong>die</strong> Räumlich-<br />
sende Nachfrage nach recycelba-<br />
management <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kunden so<br />
bis Juni 2023 eine neue End -<br />
keiten grundlegend modernisiert,<br />
ren, nachhaltigen Getränkedosen<br />
weit wie möglich vereinfachen.<br />
montagehalle mit Bürotrakt.<br />
6 <strong>dei</strong> 06-2022
DIOSNA-Anlagen<br />
zur Teigentwicklung<br />
sind <strong>die</strong> optimale Lösung<br />
<strong>für</strong> schnelle Rezepturwechsel<br />
DIOSNA Innovative Knettechnik<br />
Für Teig in Bestform<br />
Effizient und sauber geknetet mit DIOSNA Wendelkneter in der<br />
Hygienic Design Ausführung <strong>–</strong> jetzt auch mit ausfahrbarem Bottich.<br />
Der äußerst schonende Knetvorgang ermöglicht auch <strong>die</strong> Verarbeitung<br />
empfindlicher Zutaten. Der DIOSNA WH240A lässt sich perfekt<br />
in Ihre Produktionsprozesse integrieren. Profitieren Sie von einer<br />
offenen Bauweise, <strong>die</strong> sogar Schwallwasserreinigung ermöglicht.<br />
→<br />
→<br />
→<br />
→<br />
→<br />
Ideal <strong>für</strong> alle Teigarten, Massen und Riegel<br />
Verbesserte Teigstrukturen<br />
Optimierte Teigausbeute<br />
Kurze Knetzeiten<br />
Einfache Reinigung <strong>–</strong> kurze Stillstandszeiten<br />
DIOSNA ist weltweit führender Spezialist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vorteig- und Teigherstellung.<br />
Unsere Maschinen sorgen gemeinsam mit innovativer<br />
Biotechnologie <strong>für</strong> beste Ergebnisse in der Nahrungsmittelindustrie.<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 7
<strong>dei</strong> FOKUS HERSTELLUNG UND VERPACKUNG VON BACK- UND SÜSSWAREN<br />
Modulares Dosier- und Mischsystem<br />
Perfekt vorbereitete Teige<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Fermentation<br />
Backwarenhersteller müssen heute schnell auf sich ändernde Verbraucherwünsche<br />
reagieren. Ob Roggen, Weizen, Dinkel oder Chia <strong>–</strong> <strong>die</strong> Unternehmen arbeiten<br />
mittlerweile mit den unterschiedlichsten Rohstoffen. Mit einem modular aufgebauten<br />
Dosier- und Mischsystem gelingt <strong>die</strong> anschließende Fermentation auch unter<br />
wechselnden Vorzeichen.<br />
Das modulare Dosier- und Mischsystem<br />
ZDT (Zeppelin Dosing Tower) eignet<br />
sich zur kontinuierlichen Herstellung von<br />
Vor- und Sauerteigen<br />
Bilder: Zeppelin<br />
Ein Blick in <strong>die</strong> Tiefkühltruhen der Supermärkte<br />
genügt. Bestanden Aufbackbrötchen<br />
beispielsweise früher meist nur aus Weizenmehl,<br />
findet sich mittlerweile in den Tiefkühltruhen<br />
des Lebensmitteleinzelhandels<br />
ein breites Sortiment an Vollkorngebäck,<br />
Roggen-, Dinkel-, Chia- und Schrotbrötchen<br />
und vieles mehr. Das Verhalten der Verbraucher<br />
hat sich in den vergangenen Jahren<br />
enorm geändert. Bei großen Mengen an<br />
Backwaren mit immer gleichen Rohstoffen<br />
bewähren sich kontinuierlich arbeitende Anlagen<br />
seit vielen Jahren. Wie sieht es aber aus,<br />
wenn sich Märkte ändern und der Backwarenhersteller<br />
darauf reagieren muss? Dies gelingt<br />
nur mit einer flexiblen Anlagentechnik.<br />
Das modulare Dosier- und Mischsystem von<br />
Zeppelin bietet gute Voraussetzungen, um<br />
flexibel auf sich verändernde Märkte zu reagieren.<br />
Der ZDT (Zeppelin Dosing Tower)<br />
kann je nach Anforderung verschiedene<br />
Komponenten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teigherstellung enthalten.<br />
Die Anlagenkomponenten Vorratsbehälter,<br />
Wassermischeinheit, Differentialdosierwaage<br />
und Dymomix sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> anschließende<br />
Fermentation von essenzieller<br />
Bedeutung und werden übereinander in<br />
drei Ebenen installiert<br />
Der so ausgestattete ZDT eignet sich zur<br />
Herstellung von pumpfähigen Vor- und Sauerteigen,<br />
beispielsweise <strong>für</strong> Liquid Sponge,<br />
Weizensauerteige, Nullteige, Roggensauerteige<br />
sowie Dinkelvor- und -sauerteige. Die<br />
Anlage kommt sowohl mit wechselnden<br />
Rohstoffen als auch unterschiedlichen Mengen<br />
zurecht. So ist je nach Führung der Vorbzw.<br />
Sauerteige eine Leistung zwischen 500<br />
bis 6000 kg/h möglich.<br />
8 <strong>dei</strong> 06-2022
Ausgestattet mit dem Dymomix und dem<br />
Codos-Kneter kann das gleiche Dosier- und<br />
Mischsystem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von unterschiedlichen<br />
Teigen verwendet werden, unabhängig<br />
davon, ob sie eine sehr hohe Energiezufuhr<br />
benötigen, wie beispielsweise bei<br />
Teigen <strong>für</strong> Sandwiches oder Brötchen, oder<br />
eine relativ niedrige Energiezufuhr ausreicht,<br />
wie etwa bei Gebäck- oder einigen<br />
Plätzchenteigen.<br />
Kontinuierliche Dosierung<br />
Damit <strong>die</strong> Fermentation gelingt, müssen <strong>die</strong><br />
Mitarbeiter im Bäckereibetrieb <strong>die</strong> Temperatur,<br />
den Wassergehalt sowie <strong>die</strong> Mengen an<br />
Mehlen, Starterkulturen oder Hefesuspensionen<br />
im gesamten Prozess genau im Auge<br />
behalten. Als Ausgangsrohstoffe kommen<br />
Mehl, temperiertes Wasser und <strong>die</strong> Starterkultur<br />
(bzw. das Anstellgut) zur Weiterführung<br />
zum Einsatz. Für einen kontinuierlichen<br />
und gleichbleibenden Massefluss der<br />
pulverförmigen Rohstoffe sorgt <strong>die</strong> Differentialdosierwaage.<br />
Neben Getreidemehlen<br />
kommen auch Rohstoffe wie Stärke, Proteine<br />
oder Dextrine zum Einsatz. Hefesuspensionen<br />
oder Öle werden ebenfalls kontinuierlich<br />
zusammen mit den pulverförmigen<br />
Rohstoffen dosiert. Glutenfreie Produkte lassen<br />
sich ebenfalls problemlos verarbeiten.<br />
Flüssigkeiten und Feststoffe werden kontinuierlich<br />
in den Dymomix dosiert, wo <strong>die</strong><br />
Rohstoffe homogen und klumpenfrei vermischt<br />
werden. Die Besonderheit besteht<br />
darin, dass pulverförmige Komponenten<br />
mit Wasser bzw. Öl benetzt werden und unmittelbar<br />
ein homogenes Gemisch entsteht.<br />
Die Benetzung mit den Flüssigkeiten gelingt<br />
durch eine speziell entwickelte Düse, <strong>die</strong> in<br />
<strong>die</strong> rotierende Welle des Gerätes eingebaut<br />
ist. Dadurch bildet sich ein Flüssigkeitsschirm,<br />
durch den <strong>die</strong> pulverförmigen Partikel<br />
dringen müssen und somit benetzt<br />
werden. Dadurch kann selbst bei niedrigen<br />
Feuchtigkeitseintragungen ein hochwertiges<br />
Produkt hergestellt werden, das ohne Zwischenschritte<br />
sofort weiterverarbeitet werden<br />
kann. Die biochemischen Prozesse des<br />
Vorteiges können damit starten.<br />
Exakte Temperaturführung<br />
Ebenso wichtig ist eine exakte Wasserdosierung<br />
und genaue Temperaturführung. So benötigen<br />
Laktobazillen eine Temperatur von<br />
etwa 24 bis 26 °C. Bei Hefen ist dagegen eine<br />
etwas höhere Temperatur <strong>für</strong> einen optimalen<br />
Fermentationsprozess notwendig,<br />
beispielsweise <strong>für</strong> Liquid Sponge. Keine<br />
leichte Aufgabe, denn <strong>die</strong> Temperaturen von<br />
Mehlen können je nach Jahreszeit und<br />
Standort zwischen 3 und über 30 °C<br />
Mit dem ZDT gelingt <strong>die</strong> kontinuierliche Herstellung von Sauerteigen<br />
Die Teige werden in Fermentationstanks gepumpt, wo sie bis zur unmittelbaren<br />
Verwendung bleiben<br />
schwanken. Auch <strong>die</strong> Außentemperaturen<br />
spielen eine Rolle. Die genaue Einhaltung<br />
der Temperatur der Teigmasse vor Eintritt in<br />
<strong>die</strong> Fermentationstanks wird über <strong>die</strong> Temperatur<br />
des zugegebenen Wassers geregelt.<br />
Dies muss mit hoher Präzision und Schnelligkeit<br />
gelingen.<br />
Die Teige werden direkt in <strong>die</strong> sich anschließenden<br />
Fermentationstanks gepumpt. Dort<br />
verbleiben sie bis zur unmittelbaren Verwendung.<br />
Alternativ kann der Teig auch bevorratet<br />
werden, wo<strong>für</strong> er von 30 auf 5 °C<br />
abgekühlt werden muss. Weitere Fermenter<br />
können bei Bedarf zusätzlich integriert werden.<br />
Die Anlage wächst also mit den Anforderungen<br />
der Bäckerei.<br />
Einfache Wartung<br />
Die modulare Bauart des ZDT bringt noch<br />
weitere Vorteile mit sich. So kann das kompakte,<br />
platzsparende System in sehr kurzer<br />
Zeit aufgebaut werden. Durch Modularisierung<br />
und Vereinfachung sowie durch <strong>die</strong><br />
vorinstallierte Elektrik gelingt der Aufbau<br />
sehr schnell. Zudem ist es möglich, den FAT<br />
(Factory Acceptance Test) bei Zeppelin<br />
durchzuführen, sodass einer schnellen Inbetriebnahme<br />
nichts im Weg steht. Alle Aggregate<br />
wie beispielsweise Pumpen, <strong>die</strong> zur<br />
Dosierung von Flüssigkeiten verwendet<br />
werden, Durchflussmessgeräte, Ventile und<br />
Messinstrumente lassen sich durch ihre<br />
leichte Zugänglichkeit einfach warten.<br />
Das neue ZDT System zeigt sich nicht nur in<br />
der Produktion flexibel, es ist über<strong>die</strong>s einheitlich<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen Zielmärkte<br />
konzipiert. Diese sind neben Europa auch<br />
Afrika, Asien, Australien sowie Nord- und<br />
Südamerika.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Zeppelin<br />
AUTOR<br />
DR. CHRISTIAN FABER<br />
Senior Technology<br />
Consulting,<br />
Zeppelin Systems<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 9
<strong>dei</strong> FOKUS HERSTELLUNG UND VERPACKUNG VON BACK- UND SÜSSWAREN<br />
Bilder: Stäubli<br />
Die beiden Roboter Sissi und Franz arbeiten in der Apfelstrudel-Hochsaison rund um <strong>die</strong> Uhr Hand in Hand<br />
Sechsachsige Roboter bei TK-Spezialitätenhersteller im Einsatz<br />
Sissi und Franz verpacken<br />
Wiener Strudel<br />
Bei der Weinbergmaier GmbH in Wien verpacken Sissi und Franz <strong>–</strong> so haben <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
<strong>die</strong> beiden Roboter benannt <strong>–</strong> in enger Zusammenarbeit und im 1,5-Sekunden-Takt<br />
hochwertigen Strudelteig. Zu den Besonderheiten der voll automatisierten<br />
und hygienegerechten Verpackung gehören <strong>die</strong> hängende Anordnung der beiden<br />
Sechs achser und der Verzicht auf einen Schutzzaun.<br />
Das erste heute bekannte Strudelrezept<br />
wurde 1696 in Wien veröffentlicht. Hier,<br />
in der „Hauptstadt der Mehlspeisen“,<br />
genauer gesagt im 22. Bezirk, befindet<br />
sich seit Jahrzehnten <strong>die</strong> Weinbergmaier<br />
GmbH, <strong>die</strong> seit 2018 Teil der zum Raiff -<br />
eisenverbund gehörenden Vivatis-Holding<br />
ist. Das Unternehmen stellt dort auf drei<br />
Produktionslinien gezogenen Strudelteig<br />
der Marke Toni Kaiser her. Betriebsleiter<br />
Peter Baumüller: „Mit einer Tagesproduktion<br />
unseres Wiener Strudelteigs könnten<br />
wir ein Fußballfeld komplett belegen und<br />
<strong>die</strong> Jahresproduktion würde, in Reihe<br />
gelegt, eine Strecke von 800 Kilometern<br />
ergeben.“<br />
Roboter <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sekundärverpackung<br />
Das maschinelle Ausziehen des Teigs stellt<br />
sehr hohe Anforderungen an den Maschinenbau,<br />
denn reißen darf der hauchdünne<br />
Teig nicht. Die hoch spezialisierten Produktionsanlagen<br />
sind bereits seit rund 50 Jahren<br />
im Einsatz und werden von der Instandhaltungsmannschaft<br />
mit großem Engagement<br />
gewartet und stets in optimalem Zustand<br />
gehalten.<br />
„Diese Anlagen produzieren Strudelteig in<br />
bester Konditorenqualität. In einer derart<br />
soliden Ausführung könnten wir <strong>die</strong> Maschinen<br />
heute nicht mehr bekommen. Deshalb<br />
hüten wir sie wie unseren Augapfel“,<br />
verrät Baumüller. Das Festhalten an Bewährtem<br />
heißt aber bei Weinbergmaier nicht,<br />
dass Innovation auf der Strecke bleibt. Ganz<br />
im Gegenteil: Kürzlich hat das Unternehmen<br />
<strong>die</strong>jenige Linie, <strong>die</strong> breiten Strudelteig<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gastronomie erzeugt, um eine neue<br />
Endverpackungsstation mit zwei leistungsstarken<br />
Robotern der TX2-Sechsachsbaureihe<br />
von Stäubli erweitert.<br />
Die Sekundärverpackungsstation packt jeweils<br />
vier in Folie verpackte Gebinde mit<br />
zwei Blättern à125 g Gewicht in einen Karton.<br />
Die Packungseinheiten erreichen <strong>–</strong> mit<br />
6 °C aus dem Kühler kommend <strong>–</strong> <strong>die</strong> Station,<br />
werden auf einem Zuführband lagerichtig<br />
ausgerichtet und in den Arbeitsbereich<br />
des Roboters gefördert. Hier greift Sissi, ein<br />
10 <strong>dei</strong> 06-2022
Franz, ein TX2-60L-Roboter, entnimmt einen Karton aus einem Magazin,<br />
führt <strong>die</strong>sen an vier Leimdüsen entlang und drückt ihn in eine Negativform<br />
<strong>–</strong> fertig ist <strong>die</strong> Umverpackung<br />
Sissi, ein TX2-60-Roboter, greift jeweils vier folienverpackte Einheiten ab<br />
und legt sie in den von Franz bereitgestellten Karton ein<br />
Stäubli Robotersystem vom Typ TX2-60, mit<br />
ihrem schaufelförmigen Greifer jeweils vier<br />
folienverpackte Einheiten ab.<br />
Währenddessen ist der zweite Roboter mit<br />
der Vorbereitung des Kartons beschäftigt.<br />
Bei Franz handelt es sich um einen<br />
TX2-60L, er ist also dank eines längeren<br />
Arms etwas größer als Sissi. Der Sechsachser<br />
ist mit einem Vakuumgreifer ausgestattet,<br />
mit dem er einen Karton aus einem Magazin<br />
entnimmt und <strong>die</strong>sen quasi im Vorbeiflug<br />
an vier Leimdüsen entlangführt und<br />
anschließend in eine Negativform drückt <strong>–</strong><br />
fertig ist <strong>die</strong> Umverpackung.<br />
Maschinen arbeiten Hand in Hand<br />
Während also Franz <strong>für</strong> Sissi den Karton<br />
vorbereitet, ist es ihre Aufgabe, <strong>die</strong> vier gegriffenen<br />
Gebinde vorsichtig im Karton abzulegen.<br />
Dabei muss der TX2-60 mit hoher<br />
Dynamik, aber gleichzeitig produktschonend<br />
zur Sache gehen. Der Roboter beherrscht<br />
<strong>die</strong>se Disziplin perfekt, sodass<br />
Schäden an den empfindlichen Süßspeisen<br />
ausgeschlossen sind. Abschließend erfolgt<br />
das Aufbringen eines Originalitätsverschlusses<br />
und eine Inkjet-Markierung mit Chargennummer<br />
und Produktionsdatum. Dann<br />
wird der gefüllte und verschlossene Karton<br />
in Richtung Palettierung gefördert.<br />
Was das Kaiserpaar dazu sagen würde, dass<br />
<strong>die</strong> Mitarbeiter des Betriebs <strong>die</strong> beiden<br />
Roboter Sissi und Franz getauft haben? Für<br />
gekrönte Habsburger Häupter wären<br />
solche Arbeiten sicherlich nicht infrage gekommen,<br />
aber wahrscheinlich hätten<br />
sie <strong>die</strong> Namensgebung mit einem Augen -<br />
zwinkern quittiert. In jedem Fall aber<br />
weisen <strong>die</strong> Namen völlig zurecht auf <strong>die</strong><br />
Wiener Tradition <strong>die</strong>ser Mehlspeise hin,<br />
<strong>die</strong> bei Toni Kaiser den Namen „Wiener<br />
Strudel“ trägt.<br />
Sissi und Franz arbeiten zumeist zweischichtig,<br />
im Sommer <strong>–</strong> zur Apfelstrudel-<br />
Hochsaison <strong>–</strong> auch rund um <strong>die</strong> Uhr. Und<br />
das in hohem Tempo. Ayhan Celik, Leiter<br />
Werkstatttechnik: „Durch entsprechende<br />
Optimierungen an der Endverpackungslinie<br />
konnten wir <strong>die</strong> Taktzeit signifikant verkürzen.<br />
In erster Linie gelang das dadurch, dass<br />
Sissi nun alle vier Gebinde auf einmal greifen<br />
und ablegen kann. Dabei laufen <strong>die</strong> Roboter<br />
mit 80 bis 90 % ihrer Maximalgeschwindigkeit<br />
und sind, wenn erforderlich,<br />
sogar schneller als <strong>die</strong> vorgeschaltete Produktionsstraße.“<br />
Sicherheit auch ohne Schutzzaun<br />
Eine besondere Herausforderung bestand in<br />
der Projektierung der Anlage, <strong>die</strong> der Wiener<br />
Automatisierungsspezialist Christian<br />
Piras übernahm. Der Knackpunkt dabei war<br />
das extrem begrenzte Platzangebot. Dazu<br />
Celik: „Hinter der Realisierung der Anlage<br />
stand lange Zeit ein Fragezeichen. Zunächst<br />
sah es so aus, als sei der vorhandene Platz<br />
einfach nicht ausreichend. Erst durch <strong>die</strong><br />
hängende Anordnung der Roboter und<br />
durch den Verzicht auf einen Schutzzaun<br />
ließ sich <strong>die</strong> Anlage realisieren.“<br />
Zur Realisierung der Roboterzelle ohne<br />
physische Schutzeinrichtungen konnte <strong>die</strong><br />
TX2-Roboterbaureihe mit dem CS9-Controller<br />
einen entscheidenden Beitrag leisten.<br />
Die Roboter erfüllen <strong>die</strong> strengen Anforderungen<br />
der Sicherheitskategorie SIL3-PLe.<br />
Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten,<br />
wird jede Bewegung des Roboters<br />
sensorisch überwacht.<br />
Die Sechsachser verfügen über sechs digitale<br />
Sicherheitsencoder und ein integriertes<br />
Safetyboard. Zur umfangreichen Sicherheitsausstattung<br />
zählen unter anderem <strong>die</strong> Funktionen<br />
Safe Tool und Safe Zone, mit denen<br />
sich ein bestimmter Bereich genau definieren<br />
und permanent überwachen lässt. Wird<br />
innerhalb der festgelegten Sicherheitszone<br />
ein Hindernis erkannt, stoppt der Roboter<br />
vollautomatisch. Dies erlaubt den Betrieb<br />
der Verpackungslinie ohne Schutzzaun.<br />
Steuerungen über Ethercat verbunden<br />
Einen zweiten wichtigen Aspekt bei der Projektierung<br />
und der Roboter-Auswahl nennt<br />
Peter Baumüller: „Im Vergleich zu anderen<br />
Fabrikaten bieten <strong>die</strong> Stäubli-Roboter mit<br />
ihrem gekapselten Gehäuse, den glatten<br />
Oberflächen und den innen liegenden Leitungen<br />
ein höheres Hygieneniveau.“<br />
Die Robotersteuerungen sind über Ethercat<br />
mit den übergeordneten Beckhoff-Steuerungen<br />
verbunden <strong>–</strong> ein Konzept, mit dem<br />
Weinbergmaier bereits gute Erfahrungen<br />
gemacht hat. Baumüller: „Wir haben bereits<br />
mehrere Stäubli-Roboter im Einsatz <strong>–</strong> Vierachser<br />
und Sechsachser im Primär- und Sekundärbereich.<br />
Die Roboter sind einfach<br />
schnell, zuverlässig und mit ihrem Hygienedesign<br />
eine Topwahl in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong>.“<br />
Damit ist auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft sichergestellt,<br />
dass <strong>die</strong> Weinbergmaier-Köstlichkeiten<br />
aus Wien schnell und in ausreichender<br />
Menge <strong>für</strong> Gourmets in der ganzen<br />
Welt verfügbar sind.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Stäubli<br />
AUTOR<br />
RALF HÖGEL<br />
Freier Journalist<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 11
<strong>dei</strong> FOKUS HERSTELLUNG UND VERPACKUNG VON BACK- UND SÜSSWAREN<br />
Saugnäpfe und Vakuumejektoren ermöglichen das Greifen von Schlauchbeuteln<br />
Automatisches Handling<br />
von Keksen<br />
Tecno Pack SpA ist ein Verpackungsmaschinenhersteller mit Sitz in Schio in der<br />
italienischen Region Venetien. Für ein führendes Unternehmen der Süßwaren -<br />
industrie hat Tecno Pack Greifer entwickelt, <strong>die</strong> Kekse zunächst in Schlauchbeutel<br />
und anschließend in Kartons verpacken. Für <strong>die</strong> Sekundärverpackung kommen<br />
Pigrip-Saugnäpfe sowie <strong>die</strong> Vakuumejektoren Picompact 23 Smart zum Einsatz.<br />
Seit 30 Jahren entwickelt und fertigt Tecno<br />
Pack Verpackungslinien, horizontale und<br />
vertikale Verpackungsmaschinen und Kar -<br />
tonaufrichter <strong>für</strong> Unternehmen aus der Lebensmittelbranche<br />
auf internationaler Ebene.<br />
Das Unternehmen beschäftigt 250 Mitarbeiter<br />
und ist eine Anlaufstelle <strong>für</strong> Anwender,<br />
<strong>die</strong> individuelle Lösungen benötigen.<br />
Das Verpackungssystem, das Tecno Pack <strong>für</strong><br />
den Süßwarenhersteller entwickelt hat,<br />
nimmt Kekse auf und verpackt sie in<br />
Schlauchbeutel <strong>–</strong> <strong>die</strong> Primärverpackung <strong>–</strong><br />
und legt <strong>die</strong> Schlauchbeutel dann in einen<br />
Karton <strong>–</strong> <strong>die</strong> Sekundärverpackung. Dieser<br />
Prozess wird durch verschiedene Arten von<br />
Schlauchbeuteln und verschiedene Kartongrößen<br />
charakterisiert, <strong>die</strong> je nach Größe<br />
der Schlauchbeutel variieren.<br />
Die Pigrip-Saugnäpfe und <strong>die</strong> Picompact-23-Smart-Vakuumejektoren<br />
von Piab<br />
Das Verpackungssystem von Tecno Pack ist mit Greifern ausgestattet, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pigrip-BGI25-Saugnäpfe<br />
verwendet werden. Es wurde bei einem internationalen Süßwarenunternehmen installiert.<br />
Bilder: Piab<br />
werden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sekundärverpackung verwendet.<br />
Um <strong>die</strong>se Vorgänge zu bewältigen,<br />
ist <strong>die</strong> Verpackungsanlage von Tecno Pack<br />
mit einer Roboterstation mit vier Flex -<br />
picker-Robotern ausgestattet.<br />
500 Schlauchbeutel pro Minute<br />
Die Schlauchbeutel kommen ungeordnet<br />
auf dem Förderband an, wo sie von einem<br />
Bildverarbeitungssystem gescannt und anschließend<br />
von den Robotern in der richtigen<br />
Ausrichtung aufgenommen werden.<br />
Dann werden sie auf <strong>die</strong> Felder eines parallelen<br />
Förderbandes gelegt und in den Karton<br />
eingelegt, der schließlich verschlossen<br />
und etikettiert wird.<br />
Jeder Roboter kann verschiedene Arten von<br />
Greifern mit einem oder zwei Pigrip-<br />
BGI25-Saugnäpfen verwenden. Die Greifer<br />
sind je nach den zu bearbeitenden<br />
Schlauchbeutelformaten austauschbar. Um<br />
<strong>die</strong> Ausfallzeiten bei Formatwechseln zu reduzieren,<br />
verfügen <strong>die</strong> Greifer über eine<br />
Schnittstelle mit Schnellverschluss. Die Greifer<br />
befinden sich am Handgelenk des Flexpickers<br />
und sind sehr leicht. Das liegt daran,<br />
dass der Picompact-23-Smart-Vakuumejektor,<br />
der <strong>die</strong> Greifer antreibt, ferngesteuert ist<br />
und sich im oberen Bereich des Roboters<br />
befindet. Das macht den Roboter leistungsfähiger.<br />
Außerdem ist das Vakuum unabhängig<br />
und autonom: Für jeden Greifer mit<br />
einem oder zwei Saugnäpfen gibt es einen<br />
einzigen Ejektor. Das Greifen wird nicht<br />
mehrfach durchgeführt, sondern es erfolgt<br />
der Reihe nach, mit mehrfacher Freigabe in<br />
<strong>die</strong> Kiste. Was <strong>die</strong> Zykluszeiten betrifft, so<br />
werden in dem mit vier Robotern ausgestatteten<br />
Bereich 500 Schlauchbeutel pro Minu-<br />
12 <strong>dei</strong> 06-2022
te aufgenommen, das bedeutet 125 Stück<br />
pro Minute und pro Roboter.<br />
Giuseppe Facci, Projektmanager <strong>für</strong> Mechanik<br />
bei Tecno Pack: „Dank der integrierten<br />
Steuerventile und Vakuumschalter garantiert<br />
der Picompact-23-Smart-Ejektor schnelle<br />
und sich wiederholende Aufnahme- und<br />
Abgabezeiten. Gleichzeitig bieten <strong>die</strong><br />
Pigrip-Saugnäpfe einen zuverlässigen und<br />
sicheren Halt. Weitere Vorteile sind <strong>die</strong> Modularität<br />
des Systems und <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
<strong>die</strong> Greifer je nach Schlauchbeutelformat<br />
schnell zu wechseln.“ Über <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit Piab fügt Facci Folgendes hinzu:<br />
„Die Art des Saugnapfs wurde direkt von<br />
unserem Kunden festgelegt <strong>–</strong> einem führenden<br />
internationalen Unternehmen der Süßwarenindustrie,<br />
das nur mit erstklassigen<br />
Lieferanten zusammenarbeitet. Was <strong>die</strong> Vakuumerzeuger<br />
betrifft, haben wir uns auf<br />
den Rat und <strong>die</strong> Erfahrung von Vladimiro<br />
Die Picompact-23-Smart-<br />
Vakuumpumpen sind auf<br />
dem oberen Rahmen des<br />
Flexpickers des Verpackungssytems<br />
angebracht<br />
Marconato von F.lli Bono, einem autorisierten<br />
Vertriebspartner von Piab, verlassen, der<br />
uns bei unserer Wahl beraten hat.“<br />
Sparsame Vakuumerzeugung<br />
Pigrip ist ein konfigurierbares Saugnapf-<br />
Konzept mit individuell optimierten Teilen<br />
zum Greifen, Heben und zum Höhenausgleich.<br />
Das Verpacken von kleinen Beuteln,<br />
beispielsweise den Flowpacks in <strong>die</strong>ser Anwendung<br />
in Kartons, ist <strong>die</strong> Spezialität der<br />
Saugnäpfe, <strong>die</strong> über besonders weiche Lippen<br />
verfügen, um sich an der wechselnden<br />
Oberfläche eines Beutels festzusaugen. Auf<br />
<strong>die</strong>se Weise werden sichere und zügige Bewegungen<br />
möglich, <strong>die</strong> schnelle automatisierte<br />
Prozesse erlauben.<br />
Bei Picompact-23-Smart handelt es sich um<br />
einen konfigurierbaren Vakuumejektor auf<br />
Basis der Coax-Technologie von Piab mit integrierten<br />
Steuerungen. Er wurde <strong>für</strong> Roboter-Handhabungsanwendungen<br />
entwickelt<br />
und eignet sich besonders gut <strong>für</strong> mittlere<br />
bis große Vakuumsysteme, z. B. zum Laden,<br />
Sortieren, Umladen und Entladen verschiedener<br />
Materialien. Er verfügt über eine op -<br />
timierte Konstruktion <strong>für</strong> hohe Zuverlässigkeit,<br />
Vielseitigkeit, hohe Durchflussraten<br />
und kurze Zykluszeiten.<br />
Die Coax-Vakuumerzeugungstechnologie<br />
reduziert den Energieverbrauch und bietet<br />
gleichzeitig einen sicheren und schnellen<br />
Grip dank der anfänglich hohen Vakuumflussrate.<br />
Coax-Ejektoren sind besonders<br />
schnell und liefern einen hohen Durchfluss<br />
bei geringem Druckluftverbrauch. Selbst bei<br />
niedrigem oder schwankendem Speisedruck<br />
kann <strong>die</strong>se Ejektoreinheit eine optimale<br />
Leistung erbringen. Dies wurde in individuellen<br />
Vergleichstests am Fraunhofer-Institut<br />
<strong>für</strong> Werkzeugmaschinen und Umformtechnik<br />
IWU in Dresden nachgewiesen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Piab<br />
AUTOR<br />
PAOLO SANTI<br />
Senior Marketing Specialist,<br />
Italien, Balkan und Mittlerer<br />
Osten,<br />
Piab Italia Srl<br />
Hochwertige Logistiklösungen <strong>für</strong> ein Höchstmaß an Hygiene<br />
TC Palgrip ®<br />
• Mit vollflächigem<br />
Palgrip ® Antirutschdeck<br />
• Einzigartiger Halt auch bei<br />
Feuchtigkeit oder Schräglage<br />
• Komplett geschlossen <strong>für</strong> zuverlässigen<br />
Schutz vor Verunreinigungen<br />
SB3 Palettenbox<br />
• Glatte Innenwände, geschlossen<br />
oder perforiert, <strong>für</strong> einfache Reinigung<br />
• Besonders stabile Kufen- oder Fußanbindung<br />
• Extreme Widerstands- und Strapazierfähigkeit<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 13
<strong>dei</strong> FOKUS HERSTELLUNG UND VERPACKUNG VON BACK- UND SÜSSWAREN<br />
Thermische Behandlung von Backschrot<br />
Trocknen und Kühlen im<br />
Karussell<br />
Backschrot, wie er zur Herstellung von Schrotbroten verwendet wird, ist ein schwer<br />
handhabbares Produkt. Die teigähnliche, klebrige Masse mit einem Feuchtigkeits -<br />
gehalt von ca. 16 % aus grob gemahlenem Getreide muss daher vor dem Abfüllen<br />
getrocknet werden. Eine Kombination aus Karusselltrockner und Kühlung erzielt<br />
dabei optimale Ergebnisse.<br />
Viele Materialien erfordern während der<br />
Trocknung eine schonende mechanische<br />
und thermische Behandlung. Ein Beispiel<br />
<strong>für</strong> ein solches Material ist Backschrot.<br />
Backschrot ist eine vorverarbeitete, teigähnliche<br />
Masse mit einem Feuchtigkeitsgehalt<br />
von ca. 16 % aus grob gemahlenem<br />
Weizen oder Roggen, <strong>die</strong> zum Backen<br />
von Vollkornbrot bestimmt ist. Beim Eintritt<br />
in den Trockner ist sie recht pastös<br />
und klebrig. Die Trocknungstemperatur<br />
darf 50 °C nicht überschreiten, um den<br />
Nährwert zu erhalten. Backschrot kann<br />
mit einem kombinierten Trockner/Kühler<br />
getrocknet werden, wodurch der Feuchtigkeitsgehalt<br />
von 16 % auf 10 % am Auslass<br />
gesenkt wird. Sehr gut eignet sich<br />
hier<strong>für</strong> <strong>die</strong> Karusselltechnik, eine bewährte<br />
Trocknungstechnologie, <strong>die</strong> in vielen<br />
Branchen eingesetzt wird. Der taiwane -<br />
sische Hersteller Idah passt <strong>die</strong>se Trocknungsanlagen<br />
exakt an <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Kundenbedürfnisse an.<br />
Karusselltrockner der TK-300-Serie zur Trocknung/Kühlung von Backschrot<br />
Bilder: Idah<br />
Einbauten lösen Verklumpungen<br />
Um den Verpackungsvorgang zu vereinfachen,<br />
soll das Backschrot nach der Trocknung/Kühlung<br />
frei fließend sein. Daher<br />
sind während des Trocknungsprozesses eine<br />
ständige Bewegung und Durchmischung erforderlich.<br />
In einem konkreten Anwendungsfall<br />
klebte jedoch auf dem oberen<br />
Trocknungsdeck eines Karusselltrockners<br />
das Produkt so stark zusammen, dass ein<br />
großer Klumpen mit einem Durchmesser<br />
von etwa 3 m entstand. Die Idah-Kontrukteure<br />
konnten <strong>die</strong>ses Problem rasch durch<br />
das Nachrüsten einer sogenannten Paddelschnecke<br />
lösen. Die Paddel lockern das Pro-<br />
14 <strong>dei</strong> 06-2022
dukt auf der obersten Ebene des Karusselltrockners<br />
kontinuierlich auf.<br />
In einem Bunkertrockner wäre <strong>die</strong>ses Problem<br />
wahrscheinlich sehr schwierig oder<br />
sogar unmöglich zu lösen gewesen, da das<br />
Produkt eine bis zu einem Meter dicke<br />
Schicht bilden kann. Darüber hinaus kann<br />
das Eigengewicht des Materials den Klebeeffekt<br />
erheblich verstärken. Hier hat <strong>die</strong> mehrstöckige<br />
Bauweise des Karusselltrockners einen<br />
äußerst positiven Effekt. Um eine dauerhafte<br />
Hitzeeinwirkung auf das Trocknungsgut<br />
zu vermeiden, <strong>die</strong> in Getreide<br />
physikalisch-chemische Veränderungen hervorrufen<br />
kann, wird der Karusselltrockner<br />
mit einer Kühlung kombiniert.<br />
Kombiniertes Trocknen und Kühlen<br />
Der Karussell-Trockner-Kühler von Idah<br />
besteht aus mehreren Decks mit einem<br />
Kippboden in jedem Deck, um das Material<br />
auf das untere Deck zu entladen. Die Entladung<br />
trägt dazu bei, das Material zu mischen<br />
und es der Trocknungs- und Kühlluft<br />
auszusetzen, wodurch eine effektive Wärmeübertragung<br />
stattfindet. Auf den Decks<br />
rotiert das Material in einem konstanten<br />
Luftstrom und erfährt so einen gleichmäßigen<br />
Trocknungs- und Kühlprozess. Die<br />
Trocknungs- und Kühlluft wird im Kreuz-<br />
Gegenstrom an dem einlaufenden Produkt<br />
vorbeigeführt, um eine maximale Wärmeübertragung<br />
zu erreichen. Eine Zellenradschleuse<br />
im Einlass verhindert ein unkontrolliertes<br />
Ansaugen von Umgebungsluft.<br />
Gleichzeitig wird das Material kontinuierlich<br />
in den Trockner geleitet. Mithilfe einer<br />
speziellen mechanischen Vorrichtung lässt<br />
sich teigartiges Material aufbrechen und<br />
lockern. Das sorgt <strong>für</strong> eine optimale<br />
Durchströmung mit der Trocknungsluft<br />
und eine effektive Wärmeübertragung. Für<br />
<strong>die</strong> Kühlung wird <strong>die</strong> kühlere Abluft durch<br />
<strong>die</strong> Trockenpartie geführt. Das bietet <strong>die</strong><br />
denkbar einfachste Möglichkeit, <strong>die</strong> Abwärme<br />
des Kühlers ohne zusätzlichen appartiven<br />
Aufwand zu nutzen.<br />
Prozessdaten <strong>für</strong> Backschrot<br />
Die Grafiken zeigen <strong>die</strong> Veränderungen der<br />
Temperatur und der Feuchtigkeit des Backschrots<br />
in einem Karusselltrockner der<br />
TK-300-Serie. Der Trockner hat einen<br />
Durchmesser von ca. 3 m, der Duchsatz an<br />
Backschrot beträgt 4,5 t/h, <strong>die</strong> Verweilzeit<br />
zur Trocknung 23 min und zur anschließenden<br />
Kühlung 15 min. Die Eingangstemperatur<br />
des Backschrots liegt bei ca. 87 °C. Das<br />
Feuchtigkeits- und Temperaturveränderungen von Backschrot mit einem kombinierten Trockner-Kühler<br />
mit einer Trocknungstemperatur von 75 °C (A) und 87 °C (B)<br />
Konzept des Karussellkühlers (links) und des kombinierten Karusselltrockners/-kühlers (rechts)<br />
Produkt verlässt den Trockner mit einer<br />
Temperatur von ca. 13 °C. Die direkte Auswirkung<br />
der speziellen mechanischen Vorrichtung,<br />
<strong>die</strong> zwischen Deck 2 und Deck 3<br />
installiert wurde, ist in der linken Grafik<br />
deutlich zu sehen. Vor dem Einbau der Vorrichtung<br />
sank <strong>die</strong> Temperatur auf 35 °C. Die<br />
zusätzliche Vorrichtung trug dazu bei, dass<br />
das Produkt frei fließen konnte, und <strong>die</strong><br />
Produkttemperatur steigt von ca. 43 auf ca.<br />
58 °C an, kurz bevor das Backschrot in den<br />
Kühlbereich fällt.<br />
Die rechte Grafik zeigt den Einfluss der höheren<br />
Trocknungstemperatur unter sonst<br />
gleichen Bedingungen. Eine ähnliche Temperatur<br />
wie in Deck 2 kann erreicht werden,<br />
wenn <strong>die</strong> Trocknungstemperatur auf<br />
87 °C erhöht wird. Diese Bedingung führte<br />
zu einer hohen Temperatur, bevor das Backschrot<br />
in den Kühler gelangt, was den Nähr-<br />
wert senken kann. Außerdem ist <strong>die</strong> Endfeuchte<br />
um etwa 1 % niedriger als bei einer<br />
Trocknungstemperatur von 75 °C.<br />
Der Vergleich des kombinierten Trockner-/<br />
Kühlers mit dem reinen Kühler lässt erkennen,<br />
dass nur ein Luftkanal mit zusätzlichen<br />
Wärmetauschern zwischen zwei Etagen eingefügt<br />
und <strong>die</strong> Hauptwelle etwas verlängert<br />
werden muss<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Idah<br />
AUTOR:<br />
ALBERT WANG<br />
Senior Section Head<br />
Marketing,<br />
Idah<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 15
Radarsensor <strong>für</strong> Füllstandmessungen<br />
ANUGA FOODTEC<br />
Vom 26. bis 29. April 2022 traf sich <strong>die</strong> Lebensmittel-<br />
und Getränkeindustrie mit ihrer<br />
Zulieferbranche auf der Anuga Foodtec in<br />
Köln. Nachdem <strong>die</strong> Messe 2021 coronabedingt<br />
nicht stattfinden konnte, ging sie in<br />
<strong>die</strong>sem Jahr mit einer digitalen Erweiterung<br />
an den Start. Die Bilanz nach vier Messetagen:<br />
Über 1000 Aussteller und rund 25 000<br />
Fachbesucher aus über 120 Ländern.<br />
„Smart Solutions <strong>–</strong> Higher Flexibility“ <strong>–</strong> so<br />
lautete das Leitthema der globalen Messe<br />
und ihres umfangreichen Fachprogramms,<br />
das mit über 200 Fachveranstaltungen beim<br />
internationalen Publikum großen Zuspruch<br />
fand. Federführend war <strong>die</strong> DLG, <strong>die</strong> mit ihrer<br />
Fachkompetenz <strong>die</strong> zahlreichen Veranstaltungen<br />
in unterschiedlichen Formaten<br />
ausgestaltete. So beleuchteten Fachforen aktuelle<br />
Themen der Lebensmitteltechnologie<br />
und verknüpften wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
mit unternehmerischer Praxis.<br />
Noch bis 30. Juni können sich Besucherinnen<br />
und Besucher auf der digitalen Erweiterung<br />
Anuga Foodtec @home mit Aus stellern<br />
vernetzen, verpasste Vorträge sehen und auf<br />
weitere Informationen zugreifen.<br />
Die nächste Anuga Foodtec findet vom<br />
19. bis 22. März 2024 in Köln statt.<br />
Bild: Koelnmesse<br />
Mit dem Radarsensor LW2720<br />
von ifm lassen sich Füllstandmessungen<br />
exakt durchführen,<br />
ohne dass der Sensor mit dem<br />
Medium in Berührung kommen<br />
muss. Der Sensor wird am oberen<br />
Ende des Tanks installiert<br />
und misst über <strong>die</strong> Reflexion<br />
den Abstand zur Oberfläche des<br />
Mediums. Aus der Füllhöhe lässt<br />
sich einfach das Volumen des<br />
Tankinhalts berechnen. Da der<br />
Sensor mit einer Messfrequenz<br />
von 80 GHz arbeitet, kann <strong>die</strong><br />
Antenne relativ klein sein. Der<br />
Messbereich liegt bei 10 m, wobei<br />
eine Genauigkeit von<br />
±2 mm möglich ist.<br />
Der Radarsensor hat ein Edelstahlgehäuse<br />
und Antennen sowie<br />
Dichtungen, <strong>die</strong> problemlos<br />
mit Lebensmitteln in Kontakt<br />
kommen können. Damit erfüllt<br />
er <strong>die</strong> strengen Anforderungen<br />
gemäß 3-A und EHEDG. Auch<br />
<strong>für</strong> CIP-und SIP-Verfahren ist<br />
der Sensor geeignet. Den Messwert<br />
kann er über eine klassische<br />
4…20-mA-Schnittstelle<br />
oder über IO-Link übertragen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: ifm<br />
Digital Services <strong>für</strong> Vakuumpumpen<br />
Intelligente IoT-Lösungen können helfen, Produktionsausfälle<br />
zu reduzieren und eine Menge Geld zu sparen.<br />
Otto ist <strong>die</strong> digitale Service-Innovation von Busch Vacuum<br />
Solutions. Sie kombiniert <strong>die</strong> Zustandsüberwachung<br />
von Vakuumpumpen mit attraktiven Servicepaketen und<br />
sorgt so <strong>für</strong> hohe Prozesssicherheit und geringere Betriebskosten.<br />
Die Digital Services gibt es in drei verschiedenen<br />
Paketen, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Bedürfnisse des Anwenders<br />
zugeschnitten sind <strong>–</strong> unabhängig davon, ob er <strong>die</strong><br />
Überwachung selbst in <strong>die</strong> Hand nehmen möchte oder<br />
ob Busch <strong>die</strong> Federführung übernehmen soll. Das passende<br />
Otto-Paket erkennt aufkommende Probleme, bevor<br />
sie zu einem echten Problem werden. Risiken und<br />
Kosten, <strong>die</strong> mit ungeplanten Stillständen verbunden<br />
sind, werden vermieden und führen zu optimaler Prozesssicherheit<br />
und höherer Produktivität in den Betrieben.<br />
Auch bereits installierte Vakuumpumpen können<br />
mit dem IoT-Kit von Busch nachgerüstet werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Busch<br />
Bild: Busch<br />
Bild: ifm<br />
16 <strong>dei</strong> 06-2022
Horizontale Schlauchbeutelmaschine<br />
Polyurethanbänder mit Rundumschutz<br />
Die horizontale Schlauchbeutelmaschine W 500 von<br />
Multivac eignet sich <strong>für</strong> das nachhaltige Verpacken von<br />
Hackfleisch, Burger-Patties, Käse und vielem mehr. Der<br />
Flowpacker im Hygienic Design erreicht eine Leistung<br />
von 120 Packungen pro Minute bzw. eine Foliengeschwindigkeit<br />
von 30 m/min. Produkte mit einer Breite<br />
von bis zu 200 mm und einer Höhe von bis zu 120 mm<br />
mit oder ohne Tray können problemlos verpackt werden.<br />
Weitere Features sind <strong>die</strong> unabhängige Geschwindigkeitseinstellung<br />
der Walzen zur faltenfreien Längssiegelung,<br />
eine verlässliche Quersiegelung durch <strong>die</strong> präzise<br />
und rezeptbasierte Regelung von Siegeltemperatur<br />
und -druck sowie ein integriertes Gasanalysesystem <strong>für</strong><br />
das MAP-Verpacken mit Schutzatmosphäre.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Multivac<br />
Bild: Multivac<br />
Sauberkeit, Sorgfalt, Sicherheit <strong>–</strong><br />
das sind drei unverzichtbare Anforderungen<br />
bei der Herstellung,<br />
Verpackung und Distribution<br />
von Lebensmitteln. Die spezialisierten<br />
Transport- und Prozessbänder<br />
von Forbo Movement<br />
Systems erfüllen <strong>die</strong>sen<br />
Anspruch: Sie sind leicht zu reinigen,<br />
agieren sorgfältig auch in<br />
komplexen Prozessen und bieten<br />
Sicherheit in Bezug auf<br />
Standzeit, Wirtschaftlichkeit und<br />
Produktionsergebnis. Ganz<br />
selbstverständlich unterstützen<br />
sie auch das HACCP-Konzept.<br />
Auf der Anuga Foodtec präsentierte<br />
das Unternehmen seine<br />
neuen Fullsan-Bänder. Hierbei<br />
handelt es sich um eine Produktlinie<br />
homogener, thermoplastischer<br />
Polyurethanbänder,<br />
<strong>die</strong> rundum gegen das Eindringen<br />
von Ölen, Fetten, Feuchtigkeit<br />
und Bakterien geschützt<br />
Bild: Forbo Siegling<br />
sind. Sie lassen sich sehr einfach<br />
reinigen und eignen sich hervorragend<br />
<strong>für</strong> den Einsatz in besonders<br />
hygienekritischen Anwendungen<br />
in Molkereien, Bäckereien<br />
sowie in fleisch- und<br />
geflügelverarbeitenden Unternehmen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Forbo Siegling<br />
WIR GEBEN<br />
BROTRESTEN EINE<br />
ZWEITE CHANCE.<br />
Nachhaltigkeit konkret:<br />
Restbrotverwertung spart<br />
Ausschuss in der Produktion.<br />
Brot, das aufgrund optischer Mängel<br />
nicht in den Verkauf gelangt, muss nicht<br />
weggeworfen werden. Mit der Restbrotverwertung,<br />
bei der <strong>die</strong> Brotreste<br />
zerkleinert und verflüssigt dem Teig<br />
wieder zugegeben werden, lassen sich<br />
<strong>die</strong>se sinnvoll verwerten <strong>–</strong> und das<br />
sogar mit einer Qualitäts- und Geschmacksverbesserung<br />
des Teiges.<br />
ZEPPELIN SYSTEMS<br />
CIRCULAR ECONOMY<br />
12.-16. 9. 2022, München<br />
Halle C3 <strong>–</strong> Stand 335<br />
Wir haben <strong>die</strong> Lö sungen, mit denen<br />
Sie Ihre Anlage fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Restbrotverwertung<br />
machen: Mit unseren<br />
passenden Komponenten kommen<br />
Brotreste noch einmal groß raus.<br />
ENGINEERING SUSTAINABILITY<br />
LIN SYSTEMS<br />
zeppelin-systems.com<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 17
<strong>dei</strong><br />
MESSENACHLESE<br />
Falschetikettierung vermeiden<br />
Der Labeltower von REA überprüft<br />
Etiketteninhalte und <strong>die</strong><br />
Qualität von 1-D-/2-D-Codes in<br />
einem Schritt mithilfe einer speziellen<br />
Technologiekombination.<br />
Das intelligente System ist in<br />
Kooperation mit der Firma Strelen<br />
Control Systems entstanden<br />
und eignet sich insbesondere<br />
<strong>für</strong> Betriebe, <strong>die</strong> viel etikettieren<br />
und Produkte <strong>für</strong> den Export<br />
mit Etiketten in verschiedenen<br />
Sprachen versehen. Um Verwechslungen<br />
und Falschetikettierungen<br />
zu vermeiden, gleicht<br />
der Labeltower Layout, Schrift<br />
1793053-1.PDF - Januar 5, 2022 x<br />
und grafische Elemente des Etiketts<br />
mit der Sollvorgabe ab. Zudem<br />
kontrolliert er mit einem<br />
REA-Verifier-Prüfsystem Lesbarkeit,<br />
Kontrast, Druckpräzision<br />
und normkonforme Qualität der<br />
aufgedruckten Codes.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: REA<br />
Bild: REA Elektronik<br />
Variety Packs automatisiert herstellen<br />
Eine neue Konfiguration der Roboter Innopal RK und<br />
der Verpackungsmaschine Innopack PPZ von KHS kann<br />
Variety Packs hoch automatisiert herstellen. Die Umpackanlage<br />
vereinzelt Behälter, <strong>die</strong> in der eigentlichen<br />
Produktionslinie bereits auf Trays und Paletten abgesetzt<br />
wurden, und stellt sie zu Mischungen von bis zu sechs<br />
Aromen neu zusammen. Da<strong>für</strong> werden der Anlage Getränkedosen<br />
vom Lager sortenrein auf Paletten und Trays<br />
zugeführt. Zunächst depalettieren zwei Roboter <strong>die</strong> Sorten,<br />
während Schieber <strong>die</strong> Trays in einzelne Reihen separieren.<br />
Dann heben zwei Vakuum auspacker <strong>die</strong> Dosen<br />
vom Tray und setzen sie an separierten Positionen auf<br />
dem Transportband ab. Von hier laufen <strong>die</strong> Dosen jeweils<br />
einbahnig nebeneinander in <strong>die</strong> Verpackungsmaschine<br />
ein <strong>–</strong> auf jeder Bahn eine andere Geschmacksrichtung.<br />
Dort werden <strong>die</strong> Behälter zu 4er-, 6er-, 8er-, 12er-,<br />
18er- oder 24er-Packs oder weiteren gemischten Gebinden<br />
gruppiert und in geschlossenen Kartons verpackt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: KHS<br />
Bild: KHS<br />
Mikro-Schlauchverbinder <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Analytik und Labortechnik<br />
www.rct-online.de<br />
Mikro-Schlauchverbinder<br />
und Verschraubungen<br />
• Viele Ausführungen und Verbindungsmöglichkeiten<br />
Luer-Lock-Adapter, Schlauchtüllen, Schlauchverschraubungen,<br />
Tri-Clamp-Verbinder, Kapillar-Verbinder, Steckverbinder<br />
• Gefertigt aus hochwertigen Werkstoffen<br />
Fluorkunststoffe, Edelstähle, Polyolefine, Polyamide u.v.m.<br />
• Chemikalienresistent, temperaturbeständig und sterilisierbar<br />
Mit Zulassungen nach FDA und USP Class VI<br />
Reichelt<br />
Chemietechnik<br />
GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18<br />
D-69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21 31 25-0<br />
Fax 0 62 21 31 25-10<br />
rct@rct-online.de<br />
DEI_<strong>die</strong> ernährungsindustrie/Akzidenz-Satz/Advertorials 1Q4 188 x 65 mm Thema - Seite JUST 6 - 20.05.2022 10:46<br />
Korblagersystem<br />
ANZEIGE<br />
Foto: MFI GmbH<br />
Lagersystem <strong>für</strong> Leerbehälter<br />
Mit dem flexiblen „TARO“ Leer -<br />
behälter Lagersystem hat MFI<br />
ein kosten- und platzsparendes<br />
Konzept mit einer hohen Lager dichte<br />
entwickelt. Das Konzept basiert auf<br />
einzelnen Kanälen, in denen Doppelstapel<br />
mit einer Stapelhöhe von<br />
3 Meter hohen oder 26 flachen Körben<br />
oder 40 Dielen gelagert werden<br />
können. Der Transport der Stapel<br />
erfolgt über schienenfahrende MFI-<br />
Kanalfahrzeuge, <strong>die</strong> in zwei Richtungen<br />
horizontal verfahren werden <strong>–</strong><br />
praktisch bei geringen Raumhöhen<br />
und verschachtelten Flächen. TARO<br />
zeichnet sich durch geringen Wartungsaufwand,<br />
hohe Betriebssicherheit<br />
und optimale Reinigungs -<br />
möglichkeiten aus. Speziell <strong>für</strong> den<br />
Einsatz in der Lebensmittelbranche<br />
wird das Leerbehälter- Lagersystem<br />
in Edelstahl ausgeführt.<br />
KONTAKT<br />
MFI GmbH<br />
Hirschmann-Ring 13<br />
D-71726 Benningen<br />
Mail info@mfi-lb.de<br />
www.mfi-innovations.com<br />
18 <strong>dei</strong> 06-2022
Digitale Services <strong>für</strong> Verpackungsmaschinen<br />
Mit den digitalen 4you Services<br />
Care von Schubert lassen sich<br />
über das maschinenintegrierte<br />
Industrial Gateway GS.Gate digitale<br />
Daten von Verpackungsmaschinen<br />
auswerten. Verfügbar<br />
sind Pakete <strong>für</strong> jeden Anspruch.<br />
Care IIoT Ready umfasst das<br />
GS.Gate und den Zugriff auf das<br />
Kundenportal mit einer kostenfreien<br />
OEE-Analyse im Wochenrückblick<br />
und der Option <strong>für</strong> erweiterte<br />
digitale Services. Care<br />
Everywhere bietet umfangreicheres<br />
Datenmaterial, regelmäßige<br />
Software-Updates, Down -<br />
load-Optionen und einen mobilen<br />
Zugriff auf <strong>die</strong> Kundenplattform.<br />
Ab dem Paket Care Analytical<br />
unterstützt Schubert bei der<br />
individualisierten Auswertung<br />
und Filterung der Daten via Internetzugriff.<br />
Mit Care Data können<br />
<strong>die</strong>se Daten zudem in <strong>die</strong><br />
eigenen Systeme importiert werden<br />
und Care Customized bietet<br />
maximale Freiheit bei der Konfiguration<br />
der Service-Leistungen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Schubert<br />
Bild: Schubert<br />
Verpackung auf<br />
Papierbasis<br />
Mondi hat <strong>die</strong> nachhaltige Verpackung<br />
Performing Monoloop<br />
entwickelt. Dabei handelt es<br />
sich um eine formbare und recycelbare<br />
Lösung auf Papierbasis<br />
<strong>für</strong> geschnittene Lebensmittel<br />
wie Käse oder Fleisch. Die Papierschale,<br />
<strong>die</strong> mit einer Barriereschicht<br />
ausgestattet ist, wird<br />
mit einer Kunststoff-Oberfolienlösung<br />
kombiniert. Dies erlaubt<br />
einen sehr guten Produktschutz<br />
und reduziert gleichzeitig den<br />
Kunststoffverbrauch. Die Barriereschicht<br />
lässt sich leicht von<br />
der Papierschale trennen, sodass<br />
alle Elemente getrennt in den<br />
richtigen Abfallströmen entsorgt<br />
werden können. Die Recyclingfähigkeit<br />
der Verpackungslösung<br />
wurde vom Institut Cyclos-HTP<br />
zertifiziert. Performing Monoloop<br />
eignet sich <strong>für</strong> mehrere<br />
Tiefen und Formen zum Einsatz<br />
auf bestehenden Linien.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Mondi<br />
Siegling <strong>–</strong> total belting solutions<br />
SICHER UND<br />
HYGIENISCH<br />
FÖRDERN<br />
■ Mit dem passenden Bandtyp<br />
<strong>für</strong> jeden Verarbeitungsprozess<br />
■ Mit HACCP-Bändern, <strong>die</strong> Ihr<br />
Hygienekonzept unterstützen<br />
■ Mit kompromissloser Qualität<br />
und zuverlässigem Service<br />
Forbo Siegling GmbH<br />
www.forbo-siegling.de<br />
NEWSLETTER<br />
SERVICE<br />
Hier anmelden <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Belting News!<br />
forbo-siegling.de<br />
Bild: Mondi<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 19
<strong>dei</strong><br />
MESSENACHLESE<br />
Abwasserbehandlungsanlage live überwachen<br />
Mit der digitalen Service Plattform<br />
Waterexpert unterstützt<br />
Envirochemie Unternehmen dabei,<br />
ihre Wassertechnik effizienter<br />
zu managen. Verantwortliche<br />
können mit dem Tool sowohl<br />
vom Smartphone als auch vom<br />
Tablet oder Desktop-Rechner <strong>die</strong><br />
Leistungsdaten und sämtliche<br />
Abläufe in der Abwasserbehandlungsanlage<br />
live überwachen.<br />
Die Plattform bietet eine Reihe<br />
von smarten Service-Funktionen,<br />
<strong>die</strong> Unternehmen auswählen<br />
und sich je nach Bedarf individuell<br />
zusammenstellen können.<br />
So lassen sich über <strong>die</strong><br />
Plattform Anlagen managen, <strong>die</strong><br />
regelmäßige Anlagenrundgänge<br />
digitalisieren oder Inspektionen<br />
und Wartungen planen.<br />
Dabei lässt sich Waterexpert vor<br />
allem als Wissensdatenbank nutzen,<br />
<strong>die</strong> mit Daten befüllt werden<br />
kann <strong>–</strong> neben sämtlichen<br />
Messdaten, auch mit Fotos, Videos,<br />
Berichten und Dokumentationen.<br />
Besonders praktisch ist<br />
der Zugang zu Dokumentationen<br />
von Anlagenkomponenten<br />
mittels QR-Codes.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Envirochemie<br />
Bild: Envirochemie<br />
Kompakter Leitfähigkeitssensor<br />
1797360-1.indd 1 07.04.22 09:03<br />
FÜR ANWENDUNGEN IN DER<br />
LEBENSMITTELVERARBEITUNG<br />
Konform mit EU 10/2011<br />
Bild: Baumer<br />
FGS<br />
Lebensmitteltauglicher<br />
Sekundärabstreifer<br />
FGP<br />
Lebensmitteltauglicher<br />
Kopfabstreifer<br />
Auswahl an UHMW-Klingen<br />
20 <strong>dei</strong> 06-2022<br />
www.flexco.com<br />
Der Leifähigkeitssensor PAC50 von Baumer eignet sich<br />
besonders <strong>für</strong> den Einsatz in kleinen Anlagen. Seine hohe<br />
Temperaturrobustheit bis 140 °C ermöglicht den<br />
dauerhaften Einsatz selbst in SIP-Anlagen. Das Sensorgehäuse<br />
ist nicht länger als 60 mm. Neben der kompakten<br />
Bauweise zeichnet sich der PAC50 durch Robustheit<br />
und Langlebigkeit aus. Dank des One-Piece-Designs der<br />
Sensorspitze wird <strong>die</strong>se <strong>–</strong> anders als bei Sensoren mit<br />
zweigeteilter Spitze <strong>–</strong> weniger stark durch große und<br />
häufige Temperaturschwankungen belastet. Die komplett<br />
aus Polyetheretherketon (PEEK) bestehende Sensorspitze<br />
ist auch sehr beständig gegenüber Chemikalien.<br />
Zudem besteht das Sensorgehäuse komplett aus<br />
Edelstahl und alle Teile sind laserverschweißt. In der<br />
H-Ausführung erfüllt der Leitfähigkeitssensor den <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie geltenden<br />
EHEDG-Standard und ist 3-A zertifiziert. Zudem<br />
sind alle Me<strong>die</strong>n berührenden Werkstoffe FDA zugelassen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Baumer
Digitale Dampfsauger<br />
Lebensmittelkonformer Schlauch<br />
Die digitalen Versionen der Dampfsauger Blue Evolution<br />
S+ und XL+ lassen sich sehr einfach be<strong>die</strong>nen. Die Nutzer<br />
können direkt am sechs Zoll großen Touchdisplay in<br />
sechs Sprachen Voreinstellungen speichern und sich in<br />
der Menüführung Tipps holen. Muss <strong>die</strong> Schale des Wasserfilters<br />
geleert oder Frischwasser <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dampferzeugung<br />
aufgefüllt werden, melden sie sich via Display. Die<br />
Geräte wirken einerseits direkt bei der Oberflächenbehandlung<br />
mit bis zu 180 °C heißem Trockendampf, andererseits<br />
über eine UVC-Lichtbestrahlung im Wasserfilter<br />
gegen Bakterien und inaktivieren auch Viren. Zudem<br />
sind sie nach dem HACCP-Standard zertifiziert.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Beam<br />
Bild: Beam<br />
Der lebensmitteltaugliche<br />
Schlauch PUN-H-F von Festo erfüllt<br />
<strong>die</strong> Lebensmittelkonformität<br />
nach VO (EG) 1935/2004<br />
und FDA 21 CFR 177.2600. In<br />
Verbindung mit den Verschraubungen<br />
NPQR kann er leicht in<br />
der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie<br />
eingesetzt werden,<br />
vor allem an den Stellen, an<br />
denen eine Produktberührung<br />
vorkommen kann. Der Schlauch<br />
ist hydrolyse- und mikrobenbeständig<br />
und eignet sich damit<br />
<strong>für</strong> Umgebungen mit hoher<br />
Feuchte oder mit Wasser bei<br />
Temperaturen bis 60 °C. Der<br />
eingesetzte Werkstoff verhindert<br />
hydrolysebedingte Rissbildung.<br />
In der schwarzen Ausführung ist<br />
er besonders UV-beständig und<br />
damit auch <strong>für</strong> Einsätze außerhalb<br />
von Gebäuden geeignet.<br />
Bei gasförmigem Sauerstoff als<br />
Bild: Festo<br />
Betriebsmedium eignet sich <strong>die</strong><br />
Variante „Natur“. Ausprägungen,<br />
Gewinde- und Schlauchgrößen<br />
bieten viele Varianten <strong>für</strong> unterschiedliche<br />
Anwendungen. Die<br />
Montage funktioniert über das<br />
simple Stecken und Lösen des<br />
Schlauchs. Der gekammerte<br />
O-Ring, der nicht verloren werden<br />
kann, verhindert Leckagen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Festo<br />
Sie wollen Rührmassen exakt portionieren und automatisch in Backformen<br />
abfüllen? Den perfekten Riegel oder Marzipanblöcke herstellen? Sie<br />
möchten flexibel Kekse mit Schokostückchen in verschiedenen Größen<br />
und Formen gewichtsgenau produzieren? Die Teigportionierer und unterschiedlichsten<br />
Vorsatzgeräte sowie Schneidevorrichtungen von VEMAG<br />
bieten genau <strong>die</strong> richtige Lösung, um vielfältigste Süßwaren, Kuchen,<br />
Gebäcke oder Kekse herzustellen.<br />
VEMAG: Das Aushängeschild <strong>für</strong> Ihre Süßwarenproduktion!<br />
baeckerei.vemag.de · e-mail@vemag.de<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 21
<strong>dei</strong><br />
ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />
Bilder: Kipp<br />
Arretierbolzen im Hygienic Design vereinfacht Reinigungsprozesse<br />
KLEINE KOMPONENTE,<br />
GROSSE WIRKUNG<br />
Das Heinrich Kipp Werk hat einen Arretierbolzen entwickelt, der erhöhte Hygieneanforderungen<br />
erfüllt. Die Konstruktion nach Hygienic-Design-Richtlinien<br />
verhindert ein Anhaften von Schmutz und vereinfacht <strong>die</strong> Reinigung. Damit ist<br />
der Arretier bolzen ideal zur Konstruktion von Maschinen und Anlagen geeignet,<br />
<strong>die</strong> in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> eingesetzt werden.<br />
22 <strong>dei</strong> 06-2022
Der nach Hygienic-Design-Richtlinien konstruierte Arretierbolzen verfügt<br />
über eine Abdichtung zwischen Kopf und Schaft<br />
Arretierbolzen ermöglichen ein schnelles Verstellen beweglicher<br />
Maschinenkomponenten. In der Regel wird mithilfe des Zugknopfs<br />
oder -rings der Komponente ein Stift aus dem Gegenstück gezogen,<br />
um Maschinenteile sicher in eine gewünschte Position zu bringen<br />
und zu verriegeln. Kipp entwickelte nun ein im Hygienic Design<br />
gestaltetes Konstruktionsbauteil <strong>für</strong> Einsatzbereiche, in denen <strong>die</strong><br />
reinigungsgerechte Auslegung eine wichtige Rolle spielt. Der Arretierbolzen<br />
aus hochwertigem Edelstahl 1.4404 besitzt einen Kegelbund,<br />
damit <strong>die</strong> Schraubstelle mit den dazugehörigen Dicht- und<br />
Unterlegscheiben hygienisch sicher abgedichtet werden kann. Die<br />
Oberfläche des Konstruktionsbauteils mit einer Rautiefe von Ra <<br />
0,8 µm verhindert das Anhaften von Schmutzpartikeln. Zudem ist<br />
der Arretierbolzen <strong>für</strong> CIP-/SIP-Reinigungsprozesse geeignet.<br />
Der Arretierbolzen aus FDA-konformen Materialien ist beständig gegen<br />
polare und unpolare Me<strong>die</strong>n sowie Aromastoffe. Es gibt ihn in<br />
Ausführungen mit bzw. ohne Rastnut sowie mit gehärtetem oder<br />
nicht gehärtetem Arretierstift. Der Arretierbolzen ist mit Stiftdurchmessern<br />
von 6 und 8 mm sowie mit Einschraubgewinde in den<br />
Größen M10 und M12 mit Regel- und Feingewinde verfügbar. Seine<br />
Schaftdichtung ist in 70 EPDM 291 (schwarz) und 75 Fluoroprene<br />
XP (blau) erhältlich. Passend dazu ist eine Dicht- und Unterlegscheibe<br />
Hygienic Usit K1491 aus den gleichen Grundwerkstoffen<br />
im Lieferumfang enthalten, <strong>die</strong> bei Bedarf auch als Zubehör bezogen<br />
werden kann.<br />
Für einen Kunden konzipiert, nun im Standardprogramm<br />
Die Komponente entstand anlässlich einer konkreten Kundenanfrage.<br />
Ein Hersteller von Verpackungsmaschinen im Lebensmittelbereich<br />
benötigte einen Arretierbolzen nach Hygienic Design. Konkret<br />
handelte es sich um eine Anlage <strong>für</strong> das Schneiden und Ablegen von<br />
Wurstwaren. Der Arretierbolzen ermöglicht in <strong>die</strong>ser Maschine <strong>die</strong><br />
Maßverstellung: Wird er gezogen, lässt sich das Abstandsmaß neu<br />
einstellen. Lässt der Anwender den Bolzen los, rastet er ein und der<br />
Schneidvorgang kann weitergehen. Eine kleine Komponente regelt<br />
also, wie dünn oder dick <strong>die</strong> Wurstwaren geschnitten werden. Generell<br />
ist <strong>die</strong>s ein typisches Anwendungsbeispiel <strong>für</strong> Arretierbolzen:<br />
Die Komponenten eignen sich <strong>für</strong> alle Aufgaben, bei denen schnell<br />
ROBOTICS<br />
Food-Spezialisten<br />
im Hygienedesign<br />
Hohe Produktivität ohne Kompromisse<br />
Stäubli Roboter erfüllen strengste Hygiene- und<br />
Sicherheits anforderungen. In allen Prozessen<br />
der Lebensmittelproduktion arbeiten sie präzise,<br />
zuverlässig, hochproduktiv und gerne auch Hand<br />
in Hand mit Menschen.<br />
Stäubli <strong>–</strong> Experts in Man and Machine<br />
www.staubli.com<br />
Stäubli Tec-Systems GmbH<br />
Tel. +49 (0) 921 883 0, sales.robot.de@staubli.com<br />
1793876-9.indd 1 <strong>dei</strong> 06-202213.05.22 23 15:53
<strong>dei</strong><br />
ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />
Der Arretierbolzen ist technisch so ausgelegt, dass in allen<br />
Einbausituationen immer Wasser abfließen kann<br />
Zusätzlich zur Schaftdichtung ist eine Dicht- und Unterlegscheibe Hygienic Usit K1491<br />
aus den gleichen Grundwerkstoffen im Lieferumfang enthalten<br />
und sicher etwas verstellt werden muss, also zum Beispiel auch bei<br />
Laufbändern oder allen Anlagen, <strong>die</strong> ein Rastmaß haben.<br />
Das Problem des Anlagenherstellers war jedoch, dass zu <strong>die</strong>ser Zeit<br />
kein adäquates Produkt auf dem Markt erhältlich war. In einer Anlage,<br />
<strong>die</strong> komplett nach Hygienic-Design-Richtlinien konzipiert ist,<br />
stellt ein reguläres Bauteil aber einen nicht zu unterschätzenden<br />
Schwachpunkt dar. Die Krux war zusätzlich, dass der Arretierbolzen<br />
bei <strong>die</strong>ser Anwendung mit Wurstwaren, also auch mit Fetten, in Berührung<br />
kommt und viele reguläre Dichtungswerkstoffe da<strong>für</strong> nicht<br />
konzipiert sind. EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)zum Beispiel<br />
lässt sich in einem weiten Temperaturbereich einsetzen und<br />
gewährleistet eine UV-Beständigkeit, ist aber <strong>für</strong> einen Kontakt mit<br />
Fetten und auch Ölen nicht geeignet. Deshalb bietet Kipp den neuen<br />
Arretierbolzen auch mit einer Dichtung aus Fluoroprene XP an.<br />
Dieses Material wurde von Freudenberg Sealing speziell <strong>für</strong> den<br />
Einsatz in Lebensmittelbereichen entwickelt und ist beständig gegen<br />
Fette in Fleisch oder auch Milch sowie starken Säuren, wie sie zum<br />
Beispiel in Säften und Energy Drinks vorkommen. Der Werkstoff hat<br />
zudem einen noch größeren Temperatureinsatzbereich als EPDM,<br />
weshalb eine Sterilisation der Anlagen kein Problem darstellt.<br />
Dichtungstechnologie mit optimalen Werkstoffen<br />
Grundsätzlich ist der Arretierbolzen technisch so ausgelegt, dass in<br />
allen Einbausituationen immer Wasser abfließen kann. Das ist gerade<br />
bei den häufigen Reinigungsvorgängen in der Lebensmittelbranche<br />
wichtig. Es gibt keine Toträume, somit kann sich kein Wasser<br />
oder Schmutz absetzen. Eine Herausforderung ist <strong>die</strong> Abdichtung<br />
zwischen Kopf und Schaft. Diese Stelle ist bei einem Arretierbolzen<br />
normalerweise offen, weil hier eine Bewegung stattfindet. Doch bei<br />
<strong>die</strong>ser speziellen Komponente ist <strong>die</strong>ser Bereich nun auch zuverlässig<br />
abgedichtet.<br />
Ausgangspunkt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung war <strong>die</strong> bestehende Zusammenarbeit<br />
mit Freudenberg Sealing Technologies. Zusammen haben<br />
<strong>die</strong> Unternehmen das Schraub- und Dichtsystem Hygienic Usit <strong>für</strong><br />
den Einsatz in hygienesensiblen Bereichen entwickelt. Die Kombi-<br />
nation von Usit-Dichtung, Sechskantschraube und Hutmutter ist als<br />
Systemeinheit nach EHEDG (European Hygienic Engineering and<br />
Design Group) zertifiziert und erfüllt somit <strong>die</strong> Normen der Lebensmitteltechnik.<br />
Herzstück des Systems sind <strong>die</strong> außendichtenden<br />
Hygienic-Usit-Unterlegscheiben, <strong>die</strong> nun auch beim Arretierbolzen<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Ergänzendes Produktprogramm<br />
Neben den Arretierbolzen bietet Kipp im Rahmen des Novonox-hygienic-Sortiments<br />
noch zahlreiche Produkte mit Usit-Dichtscheibe<br />
an. Klemmhebel, Flügelschrauben, Sechskantschrauben, Pilzknöpfe,<br />
T-Griffe und Bügelgriffe sind in der Hygienic-Usit-Ausführung erhältlich.<br />
All <strong>die</strong>se Produkte lassen sich miteinander kombinieren<br />
und ergeben in Summe ein hygienisch ausgeklügeltes System. In<br />
der Regel macht es <strong>für</strong> Anlagenhersteller Sinn, immer denselben<br />
Dichtungswerkstoff einzusetzen. Kommt zum Beispiel eine minderwertige<br />
Kunststoffdichtung ins Spiel, so diktiert <strong>die</strong>se eine schwache<br />
Komponente <strong>die</strong> Einsatzmöglichkeiten der Anlage. Konkret<br />
macht zum Beispiel eine verminderte Temperaturbeständigkeit <strong>die</strong><br />
Sterilisation von Anlagen unmöglich, wobei <strong>die</strong>ser Prozess im Lebensmittelbereich<br />
aber unumgänglich ist.<br />
Bei Kipp sind sämtliche Komponenten aus einer Hand erhältlich.<br />
Und wenn doch einmal ein Bauteil fehlt, bietet das Unternehmen<br />
auch Sonderteile an, <strong>die</strong> optimal auf <strong>die</strong> Hygienic-Usit-Technologie<br />
abgestimmt sind.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Kipp<br />
AUTOR<br />
ANDREAS VÖLKLE<br />
Produktmanager,<br />
Heinrich Kipp Werk<br />
24 <strong>dei</strong> 06-2022
PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />
EXKLUSIV<br />
SIEGER<br />
Bild: Robert Schneider <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
TOP-PRODUKT APRIL 2022<br />
Bild: BASF<br />
pto auf Linkedin<br />
Alle Trends im Blick<br />
Quergerätselt Juni 2022<br />
Namenloser Maurer<br />
Tragbares Spektrometer<br />
Die Redaktion von <strong>Prozesstechnik</strong>-online<br />
(pto) ist auch auf Linkedin vertreten. Hier<br />
berichten wir über aktuelle Trends aus der<br />
<strong>Prozesstechnik</strong>. Themen wie Maintenance<br />
4.0, 5G in der Prozessindustrie oder Cloudlösungen<br />
werden dort ebenso behandelt wie<br />
aktuelle Nachrichten, Messeberichte oder<br />
Events. Lesen Sie <strong>die</strong> Meinung von Experten<br />
zu ausgewählten Themen und verpassen Sie<br />
keines unserer Expertenvideos. Folgen Sie<br />
uns auf Linkedin und seien Sie mit uns<br />
immer auf dem Laufenden.<br />
www.prozesstechnik-online.de/linkedin<br />
„He, Leute, das soll ‘ne Mauer sein? Sieht ja<br />
richtig verwahrlost aus“, begann der umherziehende<br />
Handwerker sein Verkaufsgespräch.<br />
„Ich kann euch helfen.“ „Klasse Idee“, sprachen<br />
seine Kunden. „Gemacht, wenn ihr mir<br />
das hübsche Mädel da, <strong>die</strong> Sonne und den<br />
Mond gebt. Ach, eines noch <strong>–</strong> ich brauch natürlich<br />
ein Arbeitspferd …“ Schon eine Idee,<br />
was wir suchen? Nein? Dann lesen Sie doch<br />
den kompletten Rätseltext online. Zu gewinnen<br />
gibt es <strong>die</strong>smal u. a. ein Jahresabonnement<br />
der Zeitschrift „bild der wissenschaft“.<br />
www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />
Unter der Bezeichnung Oase Digilab hat<br />
das BASF-Start-up Trinamix zusammen<br />
mit dem Oase-Team ein neues Verfahren<br />
und ein entsprechendes Gerät entwickelt,<br />
mit dem der Zustand der Gaswäsche<br />
kontinuierlich in Echtzeit überwacht<br />
werden kann. In den vergangenen Jahren<br />
hat es Trinamix geschafft, das Verfahren<br />
der NIR-Spektroskopie entscheidend zu<br />
miniaturisieren. Die tragbare NIR-Spektroskopie<br />
bietet große Vorteile, nicht nur<br />
in der Gaswäsche.<br />
TOP-PRODUKT<br />
DES MONATS JUNI 2022<br />
ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />
Bild: Busch Vacuum Solutions<br />
Bild: Flottweg<br />
Bild: Papenmeier<br />
Bild: GF Piping Systems<br />
Digitaler Service <strong>für</strong><br />
Vakuumpumpen<br />
Energieeffizienter<br />
Düsenseparator<br />
Schauglasleuchte <strong>für</strong><br />
den Ex-Bereich<br />
Infrarot-geschweißte<br />
PVC-U-Rohrleitungen<br />
Der digitale Service Otto von<br />
Busch Vacuum Solutions kombiniert<br />
<strong>die</strong> Zustandsüberwachung<br />
von Vakuumpumpen mit verschiedenen<br />
Servicepaketen. Ein<br />
IoT-Dashboard und eine App<br />
zeichnen permanent Daten der<br />
Vakuumpumpen auf, mit denen<br />
<strong>die</strong> Leistung analysiert und Prozesse<br />
optimiert werden können.<br />
Der hygienisch konzipierte<br />
Düsenseparator FDS2000 von<br />
Flottweg besitzt ein berührungsloses<br />
Dichtungskonzept,<br />
wodurch keine Verschleißteile<br />
erforderlich sind. Darüber hinaus<br />
verfügt das Trennaggregat<br />
über eine Energierückgewinnung.<br />
Alle produktberührenden<br />
Bauteile sind CIP-fähig.<br />
Die Kombination aus kompakter<br />
Bauweise und hygienege -<br />
rechtem Design machen <strong>die</strong><br />
Lumi star-Leuchte ESL 53LED Ex<br />
von Papenmeier zur flexibel<br />
einsetzbaren Schauglasleuchte.<br />
Sie ist Atex-zertifiziert und somit<br />
in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen der Zone 1 und 2<br />
bzw. 21 und 22 ein setzbar.<br />
IR PVC-U von GF Piping Systems<br />
ist ein infrarot-geschweißtes<br />
PVC-U-Rohrleitungssystem.<br />
Die Verbindungstechnologie <strong>für</strong><br />
PVC-U kommt ohne Lösemittel<br />
aus. Das System besteht aus den<br />
erforderlichen schweißbaren<br />
Fittings, Armaturen und Rohren,<br />
ausgelegt <strong>für</strong> einen Betriebsdruck<br />
von 16 bar.<br />
WÄHLEN SIE IHR TOP-PRODUKT UNTER WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/TOP-PRODUKT<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 25
<strong>dei</strong><br />
VERFAHREN<br />
Hygienisch konstruierter selbstreinigender Filter digital vernetzt<br />
Smartes Filtersystem im<br />
Hygienic Design<br />
Mit dem WTSRF-EHEDG-selbstreinigenden Filter im Hygienic Design können<br />
Lebensmittel im Chargenbetrieb ohne Zerlegung der Bauteile nur durch Spülen in<br />
gleichbleibender Qualität und mit einer angemessenen Haltbarkeit hergestellt werden.<br />
Kombiniert mit der smarten Filterbox entsteht ein digital vernetztes Filtersystem.<br />
Prozesse lassen sich damit besser gestalten und Mehrwert<strong>die</strong>nste generieren.<br />
Fruchtaufstriche und Konfitüren werden<br />
zumeist im Chargenbetrieb produziert. Auf<br />
eine Sorte folgt eine andere. So kann es vorkommen,<br />
dass vor dem Abfüllen beispielsweise<br />
von Erdbeerkonfitüre <strong>die</strong> kleinen<br />
Körnchen herausgefiltriert werden müssen<br />
und in der nächsten Charge aus Aprikosenkonfitüre<br />
Splitter der Kerne und Häute der<br />
Aprikosenfrucht. Das Beispiel steht stellvertretend<br />
<strong>für</strong> viele weitere viskose Produkte.<br />
Der Reinigungsaufwand in manchen Lebensmittelbranchen<br />
beläuft sich zwischen den<br />
Chargen auf bis zu 25 % der Produktionszeit.<br />
Ein im EHEDG-Design konstruiertes Filtersystem<br />
reduziert den Reinigungsaufwand<br />
deutlich. Es basiert auf den in Handling,<br />
Montage und Reinigung bewährten<br />
WTSRF-selbstreinigenden Filtern von Wolftechnik.<br />
Bei der Konstruktion des neu entwickelten<br />
WTSRF-EHEDG-selbstreinigenden<br />
Filters im Hygienic Design lautete <strong>die</strong><br />
primäre Entwicklungsaufgabe, das vorhandene<br />
Filtersystem so umzugestalten, dass<br />
das Zerlegen zur Reinigung beim Chargenwechsel<br />
entfallen kann. Da<strong>für</strong> muss gewährleistet<br />
sein, dass sich <strong>die</strong> eingesetzten<br />
Materialien vor jeder Benutzung optimal<br />
reinigen lassen und produktberührte Flächen<br />
Mikroorganismen keinerlei Raum<br />
zum Einnisten bieten.<br />
Um <strong>die</strong>se Grundanforderung zu erfüllen,<br />
kommt dem Design der Komponenten und<br />
Innenräume eine hohe Bedeutung zu.<br />
Gehäuse dürfen keine überflüssigen Ecken,<br />
Kanten und Toträume aufweisen. Rohr -<br />
leitungsstutzen müssen optimal angebracht<br />
sein. Dichtungen müssen plan abschließen<br />
und Zwischenräume komplett ausfüllen.<br />
Auch Sensoren müssen hygienegerecht<br />
Bilder: Wolftechnik<br />
Durch <strong>die</strong> Kombination des WTSRF-EHEDG-selbstreinigenden Filters im Hygienic Design (rechts) mit der smarten Filterbox (links) entsteht ein digital vernetztes<br />
Filtersystem, das eine nahezu unterbrechungsfreie Herstellung viskoser Produkte ermöglicht<br />
26 <strong>dei</strong> 06-2022
eingebaut werden. Nur so lassen sich<br />
Gehäuse und Innenraum einfach und<br />
rückstandsfrei reinigen.<br />
Ohne manuelles Nachputzen<br />
Damit ergibt sich <strong>für</strong> Prozesskomponenten<br />
der „Hygieneklasse 1“ <strong>die</strong> Anforderung,<br />
<strong>die</strong>se in einem Hygienedesign zu gestalten.<br />
Werden dabei <strong>die</strong> Richtlinien der European<br />
Hygienic Engineering & Design Group1<br />
(EHEDG) bei der Konstruktion der Komponenten<br />
kompromisslos umgesetzt, lassen<br />
sich Lebensmittel auch im Chargenbetrieb<br />
ohne Zerlegung der Bauteile nur durch Spülen<br />
(cleaning in-place2) sicher und in<br />
gleichbleibender Qualität sowie mit einer<br />
angemessenen Haltbarkeit herstellen. Bei<br />
der Neuentwicklung hat man <strong>die</strong>se Vorgaben<br />
konsequent berücksichtigt. Letzte vorhandene<br />
Ecken, Kanten und Hinterschneidungen<br />
wurden eliminiert. Neben der Dimensionierung<br />
des Filtergehäuses, des Abstreiferkäfigs<br />
und der Filterkörperaufnahme<br />
wurden Details wie <strong>die</strong> Konstruktion des<br />
Deckels, des Bodens und des Gestells beachtet.<br />
Zudem wird beim Hygienic Design neben<br />
den eingesetzten Werkstoffen, deren<br />
Oberflächen und der Gestaltung der Anlagenkomponenten<br />
auch <strong>die</strong> Gestaltung des<br />
Prozessumfelds mitbetrachtet. So wurden<br />
am neu entwickelten Filter insbesondere <strong>die</strong><br />
Wellendurchführung, sämtliche Dichtungen<br />
und alle Ecken und Kanten nach den Richtlinien<br />
der EHEDG umkonstruiert und zudem<br />
alle Toträume ohne Umspülung eliminiert.<br />
Innen im Behälter fallen <strong>die</strong> glatt polierten<br />
Oberflächen und Ra<strong>die</strong>n auf, <strong>die</strong> keine<br />
Haftung <strong>für</strong> Verunreinigungen zulassen.<br />
Der Behälter kann jetzt mit Reinigungsmedium<br />
durchspült werden und ist danach ohne<br />
ein manuelles Nachputzen frei von Restverunreinigungen<br />
und Mikroorganismen.<br />
Smartes Filterkonzept integriert<br />
Neben der reinen Filtertechnik wird in der<br />
modernen Produktion <strong>die</strong> Integration jedes<br />
Anlagenteils in das Prozessumfeld der<br />
Anwendung immer wichtiger. Da<strong>für</strong> hat<br />
Wolftechnik in Zusammenarbeit mit dem<br />
Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum<br />
Stuttgart einen Filtercontroller entwickelt.<br />
Das Smart-Filter-Konzept der Firma Wolftechnik<br />
schließt eine Lücke <strong>für</strong> Filtrationsanlagen<br />
innerhalb der Smart Factory. Es erweitert<br />
<strong>die</strong> echtzeitnahe Datenerfassung<br />
durch eine zielgerichtete digitale Verarbeitung<br />
und damit <strong>die</strong> Möglichkeiten der reinen<br />
Überwachung von Filtersystemen. Unkompliziert<br />
lassen sich mit der smarten<br />
Technik <strong>die</strong> meisten Wolftechnik-Filtersysteme<br />
ausrüsten. Das gilt auch <strong>für</strong> das neu entwickelte<br />
WTSRF-EHEDG-selbstreinigende<br />
Filter im Hygienic Design.<br />
Mit dem an moderne Bedürfnisse angepassten<br />
Monitoring auf dem Smartphone, dem<br />
Tablet oder in der Leitwarte können Abweichungen<br />
oder sich anbahnende kritische<br />
Filterzustände schnell erkannt werden. Neben<br />
der Anzeige und Alarmfunktion entstehen<br />
durch „smartifizierte“ Filtrationsanlagen<br />
neue Ansätze in der Organisation und<br />
Steuerung der Produktion. Denn aus den<br />
gewonnenen Messwerten lassen sich unterschiedliche<br />
Mehrwert<strong>die</strong>nste generieren.<br />
Wie ein Predictive Maintenance, also eine<br />
Instandhaltung, <strong>die</strong> von den in Echtzeit verfügbaren<br />
Daten lernt und Ereignisse vorhersagbar<br />
und damit planbar macht. Auch <strong>die</strong><br />
Bewertung, Steuerung und Dokumentation<br />
(Assessment Management) wird optimiert.<br />
Einen Mehrwert kann dabei der Austausch<br />
der Betriebsdaten mit einem spezialisierten<br />
Servicepartner bieten. Neben der Überwachung<br />
der Betriebsparameter kann bei Störungen<br />
am Filtersystem eine zeitnahe Diagnose<br />
durch den Experten erfolgen und Fehlerursachen<br />
sind anhand der vorhandenen<br />
Daten detektierbar. Zudem können mithilfe<br />
der Daten Workflows aufgebaut werden wie<br />
beispielsweise ein Digital Procurement (digitale<br />
Beschaffung). Dabei ließe sich durch<br />
<strong>die</strong> Vernetzung mit einem Servicepartner<br />
<strong>die</strong> eigene Lagerhaltung optimieren, wenn<br />
Komponenten <strong>für</strong> den Filterwechsel just in<br />
time versendet werden. Ein Benachrichtigungsservice<br />
kann <strong>die</strong> automatische Ersatzteilbeschaffung<br />
aufwerten. In naher Zukunft<br />
wird es zudem möglich sein, <strong>die</strong> verfügbaren<br />
Echtzeitdaten in eine künstliche<br />
Intelligenz (KI) einfließen zu lassen.<br />
Über ein Dashboard kann <strong>die</strong> smarte<br />
Filtration vollständig verwaltet werden<br />
Sicher und anwenderfreundlich<br />
Das Herzstück der smarten Technik ist der<br />
Filtercontroller, der im Zusammenspiel mit<br />
zusätzlicher Sensorik an der Anlage und einer<br />
dahinterliegenden IT-Infrastruktur im<br />
Filtersystem Betriebsparameter wie Druck,<br />
Temperatur, Durchsatz, Trübung oder Leitfähigkeit<br />
überwacht, Daten sendet und Befehle<br />
empfängt. Die Mikrocontrollereinheit<br />
wurde anwenderfreundlich in Form einer<br />
smarten Filterbox konzipiert, in <strong>die</strong> nur <strong>die</strong><br />
Sensoren sowie Strom und ein LAN-Kabel<br />
zur Weiterleitung des Signals ins Intranet<br />
oder Internet eingesteckt werden, ohne <strong>die</strong><br />
Box öffnen zu müssen. Die kleine Universalbox<br />
übernimmt alle Funktionen, <strong>die</strong> notwendig<br />
sind, um das Signal der Sensoren<br />
auszuwerten, umzuwandeln und zu verschlüsseln.<br />
Auch <strong>die</strong> Funktion des Gateways<br />
als zentraler Eintrittspunkt in das Intranet<br />
des Anwenders oder das Internet ist in <strong>die</strong><br />
Box mit integriert. Über das an <strong>die</strong> smarte<br />
Filterbox angeschlossene LAN-Kabel werden<br />
<strong>die</strong> Daten in einer aggregierten Form verschlüsselt<br />
direkt an eine voreingestellte<br />
Adresse gesendet, dort visualisiert, verarbeitet,<br />
zwischengespeichert und bei Bedarf in<br />
einer Datenbank abgelegt.<br />
Bei der Entwicklung des Serienprodukts<br />
wurde neben einer hohen Datensicherheit<br />
darauf geachtet, dass ausschließlich Komponenten<br />
verwendet werden, <strong>die</strong> auch in handelsübliche<br />
Schaltschränke eingebaut werden<br />
können. Alle sind CE-konform geprüft.<br />
Die Ausgabe der in der Box aufbereiteten<br />
Daten läuft auf der Open-Source-Plattform<br />
ThingsBoard. Die smarte Filterbox wird vorkonfiguriert<br />
und in ThingsBoard aufrufbar<br />
ausgeliefert. Einstellungen lassen sich individuell<br />
vornehmen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Wolftechnik Filtersysteme<br />
AUTOR:<br />
PETER KRAUSE<br />
Geschäftsführer,<br />
Wolftechnik Filtersysteme<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 27
<strong>dei</strong><br />
VERFAHREN<br />
Voll automatisierte Anlage zur Herstellung von Vitamin- und Mineralstoffmischungen<br />
Mit integriertem Container<br />
Handling System<br />
Das Container Handling System DCS von Daxner spielt eine zentrale Rolle in einer voll<br />
automatisierten Anlage zur Herstellung von Vitamin- und Mineralstoffmischungen.<br />
Der österreichische Anlagenbauer hat <strong>die</strong> Gesamtanlage <strong>für</strong> ein weltweit tätiges Biotech-Unternehmen<br />
realisiert.<br />
Die Konzeption und Konstruktion der Produktionsanlage<br />
gewährleisten eine vollständige<br />
Transparenz des Materialflusses. Auf <strong>die</strong>se<br />
Weise wird das Risiko einer Kreuzkontamination<br />
des Endproduktes minimiert. Den<br />
Materialtransport durch den gesamten Herstellungsprozess<br />
übernimmt ein geschlossenes<br />
Containersystem mit lasergesteuerten,<br />
fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTS). Mit<br />
seiner Hilfe konnten <strong>die</strong> hohen Qualitätsund<br />
Hygieneanforderungen im neuen Vorzeigewerk<br />
problemlos erfüllt werden.<br />
Für <strong>die</strong> Produktionsanlage wurde ein neues<br />
Gebäude errichtet. Es verfügt über eine Produktionsfläche<br />
von 3500 m 2 und einen<br />
32 m hohen Mischturm. In den 54 Lager -<br />
silos können 1400 t Rohstoffe gelagert und<br />
automatisch dosiert werden. Die zum Einsatz<br />
kommenden Anlagen und Technologien<br />
sind hoch effizient, ressourcenschonend<br />
und bieten maximale Flexibilität bei der<br />
Herstellung der vielfältigen Rezepturen <strong>für</strong><br />
Mineral- und Wirkstoffmischungen.<br />
Den Materialtransport durch den gesamten Herstellungsprozess übernimmt ein geschlossenes<br />
Containersystem mit lasergesteuerten, fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTS)<br />
Bilder: Daxner<br />
Lagerung der Rohstoffe<br />
Die unterschiedlichen Rohstoffe werden in<br />
Groß-, Mittel-, Klein-, Kleinst- und Handkomponenten<br />
differenziert. Großkomponenten<br />
werden über Tankwagen angeliefert<br />
und in Lagersilos gelagert. Die Befüllung erfolgt<br />
hierbei pneumatisch, wobei sämtliche<br />
Rohstoffe eine Kontrollsiebmaschine mit integriertem<br />
Rohrmagnet durchlaufen, um<br />
Grobteile und metallische Verunreinigungen<br />
zu entfernen.<br />
Unterschiedlich dimensionierte Tagessilos<br />
nehmen Mittel-, Klein- und Kleinstkomponenten<br />
auf. Der Transport der Paletten und<br />
Big Bags erfolgt vollautomatisch über Stapler,<br />
Palettenförderer und Palettenheber vom<br />
28 <strong>dei</strong> 06-2022
Das Container Handling<br />
System DCS bringt <strong>die</strong><br />
Container zur Entleerstation<br />
am Mischer<br />
Hochregallager bis zu den einzelnen Ebenen<br />
der Lagersilos. Die Tagessilos werden aus Big<br />
Bags, Säcken und Container befüllt. Dazu<br />
werden mobile Sack-, Big-Bag- und Container-Entleerstationen<br />
genutzt, <strong>die</strong> an den jeweiligen<br />
Tagessilo angedockt werden. Auch<br />
hier prüfen Kontrollsiebe den Rohstoff auf<br />
mögliche Verunreinigungen. Um Quervermischungen<br />
zuverlässig zu verhindern, sind<br />
<strong>die</strong> mobilen Stationen so ausgeführt, dass<br />
sie schnell und einfach zu reinigen sind. Da<br />
an <strong>die</strong> Rohstoffe unterschiedliche Qualitätsansprüche<br />
gestellt werden, ist ein Austausch<br />
der Kontrollsiebe in kürzester Zeit möglich.<br />
Handkomponenten werden in einer speziellen<br />
Kommissionierstation in Kisten sortiert<br />
und anschließend in einem Regalsystem<br />
eingelagert.<br />
Dosierung in Waagen<br />
Gemäß der zu produzierenden Rezeptur<br />
werden sämtliche Rohstoffe aus den Silos<br />
automatisiert in Waagen dosiert und <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Abholung bereitgestellt. Mobile Waagen <strong>die</strong>nen<br />
zur Vorkommissionierung der Handkomponenten<br />
in Kisten (Pick-to-Light System).<br />
Alternativ werden Gebinde mit den<br />
Handkomponenten direkt zu einer der beiden<br />
Handaufgabestationen gebracht.<br />
Container Handling System<br />
Eine zentrale Rolle im Anlagenkonzept übernimmt<br />
das Daxner Container Handling System<br />
DCS. Lasergesteuerte, fahrerlose Transportfahrzeuge<br />
(FTS) sammeln mit Containern<br />
<strong>die</strong> in Wagen dosierten Rohstoffe an<br />
den Waagen und Handaufgabestationen ein<br />
und transportieren sie zum Containerlift.<br />
Dieser und Rollenförderer bringen <strong>die</strong> Container<br />
zum Mischer. Dort werden sie vollautomatisch<br />
entleert.<br />
Die Paletten werden mithilfe von Handhubwagen<br />
auf den Ebenen bewegt. Zwischen<br />
den Ebenen transportiert ein Containerbzw.<br />
Palettenlift <strong>die</strong> Gebinde. Durch den<br />
schonenden Transport in Containern bleibt<br />
<strong>die</strong> Struktur der Rohstoffe erhalten.<br />
Mischprozess<br />
Wie oben erwähnt werden Container mithilfe<br />
einer Entleerstation in den Mischer<br />
entleert. Zusätzlich können während der<br />
ersten Mischphase bis zu fünf Flüssigkomponenten<br />
vollautomatisch zugegeben werden.<br />
Nachdem der Mischer <strong>die</strong> Rohstoffe zu<br />
einer homogenen Produktmischung vermengt<br />
hat, gelangt <strong>die</strong>se direkt in einen Mischernachbehälter.<br />
Via Zellenradschleuse<br />
kommt <strong>die</strong> Mischung in eine Wirbelstromsiebmaschine.<br />
Diese sorgt <strong>für</strong> eine wirkungsvolle<br />
Kontrollsiebung, Fraktionierung<br />
und Deagglomeration von unerwünschten<br />
Teilen. Anschließend durchläuft <strong>die</strong> gesiebte<br />
Mischung einen Rohrmagneten. Dieser<br />
trennt gegebenenfalls vorhandene magnetische<br />
Metallpartikel ab. Vor der Abfüllung in<br />
Big Bags und Säcken wird <strong>die</strong> fertige Mischung<br />
in einem von drei Zwischenpufferbehälter<br />
gelagert.<br />
Hygiene steht an erster Stelle<br />
Das gesamte Werk wurde in Hinblick auf <strong>die</strong><br />
Vermeidung von Quervermischungen, der<br />
Einhaltung höchster Hygienestandards und<br />
einer einfachen Reinigung optimiert. Mehrere,<br />
leistungsstarke Aspirationssysteme reduzieren<br />
<strong>die</strong> Staubentwicklung auf ein Mindestmaß.<br />
Die Produktionsstätte erfüllt u. a.<br />
<strong>die</strong> GMP+-Richtlinie und <strong>die</strong> ISO 9001. Außerdem<br />
ist sie HAACP-konform.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Daxner<br />
Halle 4, Stand D25<br />
AUTOR:<br />
WOLFGANG<br />
KAIBLINGER<br />
Verkaufsingenieur/<br />
Key Account Manager,<br />
Daxner<br />
Steckverbinder<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong>.<br />
Han ® F+B - Hygienisch<br />
und robust.<br />
Einsatz von Steckverbindern in der<br />
<strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />
Erfahren Sie mehr zu relevanten Normen<br />
und Anforderungen: Jetzt kostenfreies<br />
White Paper anfordern!<br />
One Range. No Limits:<br />
www.HARTING.com/fb<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 29
<strong>dei</strong><br />
VERFAHREN<br />
Kontaminationsfrei, flexibel und Atex-konform<br />
Big-Bag-Entleerung in<br />
Hygiene-Bereichen<br />
Um <strong>die</strong> hohen Hygieneanforderungen in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> erfüllen zu können,<br />
gilt es, Kontaminationen bereits bei der Rohstoffanlieferung vorzubeugen. Ein<br />
Praxisbeispiel aus der Verarbeitung von Laktose bei einem Nahrungsmittelhersteller<br />
zeigt, wie Big Bags hygienisch, staubarm und sicher entleert werden können und<br />
dass sich darüber hinaus auch komplexe Entleerprozesse inklusive der Abförderung<br />
auf geringer Stellfläche abbilden lassen.<br />
Entleersystem mit integrierter<br />
Schutzsiebung und<br />
Metallabscheidung <strong>–</strong> zur<br />
pneumatischen Abförderung<br />
in ein Silo lässt sich eine<br />
Konstruktion mit Fallrohr in<br />
<strong>die</strong> Station einschwenken<br />
Bei der Optimierung seiner Entleerprozesse<br />
verfolgte der eingangs erwähnte Nahrungsmittelhersteller<br />
vor allem <strong>die</strong> folgenden<br />
vier Zielsetzungen:<br />
• Die restlose Entleerung der Big Bags sollte<br />
möglichst schnell erfolgen. Bei Bedarfsspitzen<br />
muss eine Aufgabeleistung von 8 t<br />
erreicht werden.<br />
• Fremdkörper wie Verpackungsreste,<br />
Schrauben oder Metallspäne müssen direkt<br />
nach dem Entleeren zuverlässig aus dem<br />
Prozess entfernt werden.<br />
• Der Entleerprozess sollte möglichst staub -<br />
arm funktionieren, um Be<strong>die</strong>ner und Anlagenumgebung<br />
vor zu hoher Staubbelastung<br />
zu schützen.<br />
• Das Produktionsequipment muss möglichst<br />
schnell und gründlich reinigbar<br />
sein, um Verunreinigungen bzw. einer<br />
Keimbildung durch verderbende Produkt -<br />
rückstände vorzubeugen.<br />
Bei der Abförderung sollte <strong>die</strong> Übergabe an<br />
zwei verschiedene Folgeprozesse möglich<br />
sein: Einerseits soll <strong>die</strong> Laktose aus Big Bags<br />
in ein vorhandenes pneumatisches Fördersystem<br />
(inklusive mobiler Zellenradschleuse)<br />
entleert und zur Einlagerung in Silos gefördert<br />
werden. Darüber hinaus sollte das<br />
System <strong>die</strong> staubarme Abfüllung von Containern<br />
ohne zeitraubende Umrüstmaßnahmen<br />
gestatten.<br />
Bilder: J. Engelsmann<br />
Ausführung der Entleerstation<br />
Bei der von Engelsmann realisierten Big-<br />
Bag-Entleerstation sind alle notwendigen<br />
Funktionen in ein 6 m hohes Gestell integriert,<br />
in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> Big-Bag-Entleerung,<br />
<strong>die</strong> Schutzsiebung, <strong>die</strong> Metallabschei-<br />
30 <strong>dei</strong> 06-2022
dung sowie <strong>die</strong> pneumatische Abförderung<br />
bzw. Abfüllung des Produkts in Container.<br />
So konnte der gesamte Prozess auf einer<br />
Stellfläche von nur 3 m 2 realisiert werden.<br />
Die gesamte Entleerstation ist im Hygienic<br />
Design konstruiert: Geschlossene Rundrohre<br />
und abgeschrägte Ecken bei der Rahmenkonstruktion<br />
vermeiden unerwünschte<br />
Schmutzablagerungen. Hygienetrichter und<br />
Schutzsieb sind totraumarm, mit vergrößerten<br />
Ra<strong>die</strong>n ausgeführt und verfügen über<br />
besonders glatte Oberflächen (Rautiefe<br />
≤0,8 µm). Dichtungen, Klebstoffe, etc. sind<br />
konform hinsichtlich EC 1935/2004,<br />
2007/72/EC und FDA-Richtlinien.<br />
Da <strong>die</strong> Produktionsumgebung des Anwenders<br />
eine Atex-Schutzzone ist, ist das komplette<br />
System entsprechend der<br />
2014/35/EU <strong>–</strong> Richtlinie ausgelegt.<br />
Der Entleerprozess<br />
Im oberen Bereich der Station befindet sich<br />
ein Hebekreuz, mit dem <strong>die</strong> Big Bags vom<br />
Be<strong>die</strong>npersonal in <strong>die</strong> korrekte Entleerposition<br />
gebracht werden. Um <strong>die</strong> Laktose möglichst<br />
restlos und effizient aus dem Big Bag<br />
auszutragen, sind seitlich am Gestell Walkvorrichtungen<br />
als Entleerhilfen angebracht.<br />
Diese <strong>die</strong>nen auch als zusätzliche Absturzsicherung<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> bis zu 1200 kg schweren<br />
Big Bags.<br />
Der Big-Bag-Auslauf wird an einen staubdichten<br />
Trichter angedockt. Um eine staubdichte<br />
Verbindung zwischen Auslauf und<br />
Trichter herzustellen, muss lediglich ein<br />
Handhebel bzw. eine Gasdruckfeder betätigt<br />
werden, damit sich <strong>die</strong> Abdeckung des<br />
Trichters öffnet. Der Big-Bag-Auslauf wird<br />
über das Produktführungsrohr im Inneren<br />
des Trichters gestülpt und der Trichter wieder<br />
verschlossen. Durch Öffnen des Big-<br />
Bag-Auslaufs wird der Entleervorgang gestartet<br />
<strong>–</strong> unterstützt von der Walkvorrichtung<br />
<strong>für</strong> besseren Produktaustrag. Für den<br />
leichten Zugang zum Entleertrichter und<br />
den anderen Komponenten sorgt eine bauseitig<br />
vorhandene Bühne. Von hier aus kann<br />
das Be<strong>die</strong>npersonal auch eine Probenentnahme<br />
aus dem Entleertrichter vornehmen.<br />
Der Entleertrichter von Engelsmann ist<br />
totraumarm, hat besonders glatte Ober -<br />
flächen und ist frei zugänglich<br />
Schutzsiebung und Entstaubung<br />
Direkt unterhalb des Entleertrichters befindet<br />
sich das staubdichte Vibrationsrundsieb<br />
JEL Fix II, das aufgrund seiner niedrigen<br />
Bauhöhe direkt in das Entleergestell integriert<br />
werden konnte. Das Sieb sorgt <strong>für</strong> eine<br />
homogene Korngröße und trennt Verunreinigungen<br />
im Produkt zuverlässig ab. Am<br />
Aspirationsstutzen des Siebdeckels ist ein<br />
Entstaubungsfilter mit Ventilator angebaut.<br />
Die Entstaubung erfolgt also in dem Moment,<br />
in dem das Produkt aus dem Entleertrichter<br />
nach unten auf das Siebgewebe fällt.<br />
Nach durchlaufener Schutzsiebung fällt das<br />
Material weiter nach unten in einen Metallabscheider.<br />
Hier werden eventuell noch vorhandene<br />
Metallpartikel, <strong>die</strong> das Siebgewebe<br />
passieren konnten, magnetisch aus dem<br />
Produktstrom gezogen <strong>–</strong> quasi als zweite Sicherheitsstufe<br />
nach der Schutzsiebung.<br />
Umrüsten in wenigen Schritten<br />
Unter dem Metallabscheider befindet sich<br />
ein pneumatisch verfahrbarer Abfüllkopf<br />
mit Auflageteller. Im Normalbetrieb gelangt<br />
das Produkt aus dem Abfüllkopf in <strong>die</strong> bauseitig<br />
vorhandene Zellenradschleuse. Die<br />
Verbindung zwischen Abfüllkopf und Zellenradschleuse<br />
wurde durch ein Fallrohr<br />
realisiert, das am unteren Ende fest mit dem<br />
Einlauf der Zellenradschleuse verbunden<br />
wird. Das Fallrohr ist an einer seitlichen<br />
Querverstrebung des Entleergestells angebracht<br />
und kann direkt unter den Abfüllkopf<br />
geschwenkt werden. Wird der Abfüllkopf<br />
pneumatisch auf das obere Ende des Fallrohrs<br />
abgesenkt, wird über <strong>die</strong> Dichtung an<br />
der Unterseite des Auflagetellers eine staubdichte<br />
Verbindung hergestellt. Die Laktose<br />
fällt schließlich durch das Rohr in <strong>die</strong> Zellenradschleuse,<br />
von wo aus sie dosiert über<br />
eine pneumatische Förderleitung ins Silo<br />
eingebracht wird.<br />
Die Umrüstung des Systems auf <strong>die</strong> Containerbefüllung<br />
geschieht in nur wenigen<br />
Kompakt mit viel Funktion: Unter dem Entleertrichter<br />
durchläuft das Produkt das<br />
Schutzsieb und den Metallabscheider<br />
Schritten: Zunächst wird <strong>die</strong> Verbindung<br />
zwischen Fallrohr und Zellenradschleuse gelöst<br />
und der Abfüllkopf wieder pneumatisch<br />
nach oben gefahren. Das am Schwenkarm<br />
angebrachte Fallrohr wird zurück in <strong>die</strong><br />
Ausgangsstellung geklappt. Eine Einrastfunktion<br />
verhindert das Zurückschwenken.<br />
Jetzt kann <strong>die</strong> Zellenradschleuse aus der Station<br />
gefahren und der damit frei gewordene<br />
Platz <strong>für</strong> den zu befüllenden Behälter genutzt<br />
werden. Da der Behälter genau unterhalb<br />
des Abfüllkopfes platziert werden<br />
muss, wird der Be<strong>die</strong>ner beim Einfahren in<br />
das Gestell von Abstandssensoren unterstützt.<br />
Steht der Behälter in der korrekten<br />
Position, wird der Abfüllkopf mit Dichtteller<br />
auf den Behälter abgesenkt und <strong>die</strong> Befüllung<br />
des Containers gestartet. Die dabei aus<br />
dem Behälter entweichende, staubhaltige<br />
Luft wird durch <strong>die</strong> beiden Verdrängungsfilter<br />
am Abfüllkopf gereinigt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Engelsmann<br />
Halle 4, Stand E9<br />
AUTOR:<br />
WALDEMAR GISCHA<br />
Experte <strong>für</strong> Entleer- und<br />
Befülltechnik,<br />
Engelsmann<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 31
<strong>dei</strong><br />
VERFAHREN<br />
Schnelles Scale-up bei hoher Prozesssicherheit<br />
Chaotischer Labormischer<br />
Mit dem 3DS-Labormischer kann eine Vielzahl von Mischbedingungen im kleinen<br />
Maßstab nachgebildet werden. Dass bereits im Labor mit dem Mischprinzip<br />
gearbeitet wird, das auch später in der Produktion zum Einsatz kommt, verschlankt<br />
nachfolgende Prozesse und schafft mehr Nachvollziehbarkeit.<br />
Durch seine geringen Dimensionen kann der 3DS-Labormischer als mobile Station dort<br />
positioniert werden, wo er gerade benötigt wird<br />
Wie seine großen Brüder arbeitet auch<br />
der 3DS-Labormischer nach dem chaotischen<br />
Mischprinzip: Zwei Achsen, unabhängig<br />
voneinander rotierend, erzeugen immer<br />
wieder neue Bewegungsabläufe. Die Beschleunigungsvektoren<br />
<strong>die</strong>ser dreidimensionalen<br />
Bewegung überlagern sich. Daraus resultiert<br />
ein Höchstmaß an unterschiedlicher<br />
Teilchenbeschleunigung. Unerwünschte<br />
Zentrifugaleffekte, <strong>die</strong> zur Trennung schwerer<br />
und leichter Bestandteile führen würden,<br />
werden durch <strong>die</strong> chaotischen Bewegungsüberlagerungen<br />
vermieden. Eine Beeinträchtigung<br />
des Mischergebnisses durch<br />
unerwünschtes Materialverhalten, wie es bei<br />
Trockenfrüchten, Fruchtkomponenten und<br />
empfindlichen Naturprodukten vorkommt,<br />
wird eliminiert. Die innere Reibung wird<br />
aufgebrochen und einer möglichen Brückenbildung<br />
vorgebeugt.<br />
Aufgrund der hohen Vergleichbarkeit der<br />
Mischergebnisse kann bereits im Labor<br />
nachgewiesen werden, ob der Mischprozess<br />
in der Produktion funktionieren und das<br />
Endprodukt <strong>die</strong> gewünschte Qualität haben<br />
wird. Abrieb, Verschleiß und Homogenisierungsgrad<br />
können genau geprüft werden.<br />
Der geringere Materialeinsatz ist besonders<br />
bei teuren und empfindlichen Komponenten<br />
von Vorteil. Außerdem lassen sich auf<br />
Basis der Probemischung <strong>die</strong> später in der<br />
Produktion benötigten Mischzeiten sehr gut<br />
vorhersagen, wodurch das Scale-up kürzer<br />
und kosteneffizienter wird.<br />
Vielzahl von Mischbehältern<br />
Die Behälteraufnahme des Mischers nimmt<br />
eine Vielzahl von Mischbehältern auf. Bei<br />
der optional erhältlichen Multiklemmvorrichtung<br />
werden <strong>die</strong> Spannbacken manuell<br />
eingestellt, was eine besonders variable Anpassung<br />
an <strong>die</strong> Gebinde erlaubt, indem beispielsweise<br />
Behältergrößen und -formen<br />
zentrisch gespannt werden. Alle mechani-<br />
Bild: Muhr<br />
schen Komponenten sind aus rostfreiem<br />
Edelstahl 1.4301 gefertigt, ausgenommen<br />
<strong>die</strong> Antriebskomponenten und Normteile.<br />
Die Bibliothek mitgelieferter Mischprogramme<br />
sowie <strong>die</strong> selbst erstellten Programme<br />
sind über das 7"-HMI-Farbdisplay erreichbar.<br />
Das optionale Aufspielen neuer<br />
Programme über WLAN, LAN oder USB-Port<br />
ermöglicht <strong>die</strong> Entwicklung von Rezepturen<br />
außerhalb der teuren Laborumgebung bzw.<br />
parallel zur Versuchsführung.<br />
Der Mischer arbeitet in der Hauptachse mit<br />
ca. 80 min -1 , in der Nebenachse mit ca.<br />
40 min -1 . Der 3DS-Labormischer ist ca.<br />
1000 mm lang, 780 mm breit und hat eine<br />
Höhe von 830 mm. Sein Gewicht beträgt<br />
ca. 160 kg.<br />
Einspannbare Behältergrößen<br />
Die einspannbaren Behältergrößen reichen<br />
standardmäßig von 0,5 bis 15 l, optional<br />
sind bis zu 20 l möglich. Runde Behälter<br />
können einen Durchmesser von 100 bis<br />
200 mm haben. Die diagonale Abmessung<br />
von kubischen Mischbehältern kann zwischen<br />
140 und 290 mm liegen. Unabhängig<br />
davon, ob es sich um runde oder kubische<br />
Behälter handelt, beträgt <strong>die</strong> maximale<br />
Höhe 370 mm.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Muhr<br />
Halle 5, Stand H16<br />
AUTOR:<br />
FRANZ-JOSEF GAY<br />
Vertrieb Misch- und<br />
<strong>Prozesstechnik</strong>,<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Planung,<br />
Maschinen- und Mühlenbau<br />
Erhard Muhr<br />
32 <strong>dei</strong> 06-2022
<strong>dei</strong><br />
MESSEVORSCHAU<br />
Wägesystem <strong>für</strong> Kleinkomponenten<br />
Der Componenter Step von Azo ermöglicht das automatische<br />
Wiegen von Klein- und Kleinstkomponenten, abgestimmt<br />
auf <strong>die</strong> jeweiligen physikalischen Eigenschaften<br />
der Rohstoffe. Das Wägesystem ist modular aufgebaut<br />
und flexibel bei Produktumstellungen. Die produktgruppenspezifischen<br />
Lager- und Zielgebinde halten<br />
den Reinigungsaufwand gering, <strong>die</strong> strikte Chargentrennung<br />
vermeidet Kreuzkontamination. Auf der oberen<br />
Ebene des Systems werden <strong>die</strong> Rezeptkomponenten<br />
in Vorratsbehältern bereitgestellt, <strong>die</strong> durch einen Barcode<br />
identifiziert sind. In der unteren Ebene befinden<br />
sich <strong>die</strong> Zielgebinde. Diese werden mit einem Taktschlitten<br />
unter der Dosierstelle positioniert. Nach dem Ein -<br />
dosieren der im Rezept festgelegten Produktmenge wird<br />
das Zielgebinde zur nächsten Station transportiert. Da<br />
jedes Zielgebinde eine eigene Waage hat, kann an jeder<br />
Dosierstelle gleichzeitig eindosiert werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Azo<br />
Halle 5, Stand M16<br />
Ventil <strong>für</strong> den Explosionsschutz<br />
Bild: Rico<br />
Rico hat das Explosionsschutzventil<br />
Ventex weiterentwickelt.<br />
Es verfügt nun in sämtlichen<br />
Nennweiten über eine Strömungsgeschwindigkeit<br />
von<br />
mindestens 30 m/s und bietet<br />
damit ein höheres Maß an Prozessstabilität.<br />
Das Ventil kann direkt<br />
vor oder nach Rohrbögen<br />
Bild: Azo<br />
in der Rohrleitung platziert werden.<br />
Sogar Doppelrohrbögen<br />
oder Kombinationen von Rohrbögen<br />
in verschiedene Richtungen<br />
sind strömungstechnisch<br />
kein Problem. So entstehen Vorteile<br />
bei der Anlagenplanung<br />
und eine hohe Flexibilität, da<br />
<strong>die</strong> Anwender weniger Platz vorhalten<br />
müssen und keine Einlaufstrecke<br />
nötig ist. Die Einbaudistanz<br />
im Bereich organischer<br />
Stäube liegt nun je nach Nennweite<br />
zwischen 2 und 15 m. Zudem<br />
sind <strong>die</strong> Dichtungen nicht<br />
mehr geklebt, sondern mit einer<br />
speziellen Technik gesteckt, wodurch<br />
eine einfache und schnelle<br />
Wartung möglich ist.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Rico<br />
Halle 5, Stand L15<br />
Automatische Big-Bag-Entleerung<br />
Das Big-Bag-Entleersystem Bulkout<br />
BFC von Flexicon fördert den<br />
Fluss von Schüttgütern, <strong>die</strong> sich<br />
bei Lagerung und beim Transport<br />
verfestigt haben. Es entleert das<br />
Material automatisch und erlaubt<br />
<strong>die</strong> manuelle Zugabe von Zutaten.<br />
Ein freitragender I-Träger<br />
senkt einen Hubrahmen ab, um<br />
den Big Bag an den Z-Clip-<br />
Schlaufenhaltern zu befestigen<br />
und hebt und fährt den Big Bag<br />
dann in den Sicherheitsrahmen.<br />
Der integrierte Aufbereiter besteht<br />
aus zwei Rammen mit Platten,<br />
<strong>die</strong> auf gegenüberliegende<br />
Seiten des Big Bags drücken. Zur<br />
Big-Bag-Entleerung wird der<br />
Auslassstutzen durch ein Ventil<br />
gezogen. Sind der Auslass gesichert<br />
und das Ventil geschlossen,<br />
können <strong>die</strong> Zugschnüre gelöst,<br />
<strong>die</strong> Zugangsklappe geschlossen<br />
und das Ventil freigegeben werden.<br />
Zur manuellen Entleerung<br />
wird <strong>die</strong> Klapptür angehoben<br />
und das Material aus Behältern<br />
durch ein Grobsieb in den Trichter<br />
gegeben. Das System gibt es<br />
auch in einer Edelstahlausführung<br />
nach Lebensmittelstandards.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Flexicon<br />
Halle 6, Stand S9<br />
Ergonomische Sackentleerstationen<br />
Die Sackentleerstationen von<br />
Gericke sind ergonomisch gestaltet,<br />
um eine sichere Handhabung<br />
aller Arten von Säcken und<br />
Gebinden zu gewährleisten und<br />
zugleich <strong>die</strong> Staubemissionen zu<br />
senken. Halbautomatische Sack -<br />
öffnungssysteme erhöhen zusätzlich<br />
Ergonomie und Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz. Die Zugangsklappe<br />
wird nach oben geschwenkt<br />
und von Teleskop-Gasfedern<br />
sicher gehalten. Beim<br />
Öffnen schaltet <strong>die</strong> Steuerung<br />
eine Absaugung <strong>für</strong> den Feinstaub<br />
ein, der beim Entleeren<br />
der Säcke entweichen kann. Die<br />
Stationen können mit einer Auffangvorrichtung<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> entleerten<br />
Säcke ausgestattet werden<br />
und sind einfach mit anderen<br />
Geräten kombinierbar. Auch <strong>die</strong><br />
Kombination mit Big-Bag-Stationen<br />
ist möglich. Die Sackentleerstationen<br />
gibt es auch in<br />
Ausführungen <strong>für</strong> explosionsgefährdete<br />
Bereiche. Ebenfalls verfügbar<br />
sind Isolatoren mit Sackschütten<br />
<strong>für</strong> Aktivstoffe.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Gericke<br />
Halle 4, Stand A20<br />
Bild: Gericke<br />
Bild: Flexicon<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 33
<strong>dei</strong><br />
PROZESSMESS- UND ANALYSENTECHNIK<br />
Vollautomatische pH-Messung von Kakaobutter<br />
Schokoladenproduktion<br />
ohne Zeitverlust<br />
Die pH-Messung in klebrigen und viskosen Me<strong>die</strong>n ist eine anspruchsvolle<br />
Aufgabe. Bei der Verarbeitung von Kakaobutter kommen noch <strong>die</strong> hohen<br />
Anforderungen der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> an Hygiene und Sicherheit hinzu.<br />
Ein führender deutscher Hersteller von Schokoladenwaren setzt <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />
Anwendung auf <strong>die</strong> Kombination der Wechselarmatur Ceramat mit dem<br />
automatischen Sensor-Maintenance-System Unical.<br />
Die Herstellung von Schokolade ist anspruchsvoll.<br />
Bevor das fertige Produkt den<br />
Verbraucher begeistert, sind zahlreiche Produktionsschritte<br />
erforderlich. Der erste<br />
wichtige Schritt findet bereits direkt nach<br />
der Ernte der Kakaobohnen statt: Bei der<br />
Fermentation, einem biochemischen Gärprozess,<br />
verändert sich der ursprünglich bitter-herbe<br />
Geschmack und es entstehen <strong>die</strong><br />
Vorstufen der gewünschten Aromen, <strong>die</strong><br />
sich beim anschließenden Trocknen und<br />
Rösten dann endgültig ausbilden.<br />
pH-Wert als Qualitätsmerkmal<br />
Aufgrund der Fermentation ist der pH-Wert<br />
in Kakaobohnen relativ sauer und liegt etwa<br />
bei 5,0 bis 5,5. Zunächst werden <strong>die</strong> Kakaobohnen<br />
geschält und gemahlen und im Anschluss<br />
wird durch Pressen <strong>die</strong> Kakaobutter<br />
abgetrennt. Der pH-Wert der Kakaobutter ist<br />
ein wichtiger Indikator <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktqualität.<br />
Er muss daher während der Schokoladenproduktion<br />
kontinuierlich überwacht<br />
werden. Flüssige Kakaobutter ist allerdings<br />
auch oberhalb der Schmelztemperatur von<br />
60 °C viskos und neigt zum Verkleben. Für<br />
<strong>die</strong> Messtechnik stellt <strong>die</strong>ses Medium deswegen<br />
eine echte Herausforderung dar.<br />
Bei einem führenden deutschen Schokoladenhersteller<br />
wurden in der Vergangenheit<br />
Bild: Glen <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Kakaobutter ist eines der Grundprodukte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schokoladenherstellung<br />
34 <strong>dei</strong> 06-2022
Bild: Knick<br />
Bild: Knick<br />
Mit der Wechselarmatur Ceramat lässt sich<br />
eine zuverlässige Inline-Messung des pH-<br />
Werts auch in einem so schwierigen<br />
Medium wie Kakaobutter durchführen<br />
Das Sensor-Maintenance-System besteht aus der Wechselarmatur<br />
Ceramat, der Steuerung Unical 9000 und dem<br />
Analysenmesssystem Protos 3400<br />
aus <strong>die</strong>sem Grund regelmäßig Proben genommen,<br />
deren pH-Wert dann im hauseigenen<br />
Qualitätssicherungslabor kontrolliert<br />
wurde. Diesen zeitaufwendigen und arbeitsintensiven<br />
Vorgang wollten <strong>die</strong> verantwortlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der<br />
Qualitätssicherung optimieren. Einer pH-<br />
Messung, <strong>die</strong> direkt im Prozess integriert ist,<br />
werden <strong>die</strong> hohen Anforderungen der <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />
abverlangt. So müssen etwa<br />
alle Komponenten <strong>für</strong> Cleaning in Place<br />
(CIP) und Sterilazation in Place (SIP) geeignet<br />
sein. Außerdem dürfen auf keinen Fall<br />
Fremdkörper wie Glassplitter unbemerkt in<br />
<strong>die</strong> Kakaobutter gelangen. Ein Lösungsansatz<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong>se Anwendungen sind Wechselarmaturen,<br />
bei denen der Sensor immer nur kurzfristig<br />
mit dem Medium in Berührung<br />
kommt und danach gereinigt werden kann.<br />
Bei den ersten Versuchen des Schokoladenherstellers<br />
mit <strong>die</strong>ser Technologie wurden<br />
Wechselarmaturen verwendet, <strong>die</strong> mit<br />
Schubstangen arbeiten. Diese Armaturen erwiesen<br />
sich allerdings als ungeeignet, da sich<br />
<strong>die</strong> Mechanik sehr schnell mit ausgehärteter<br />
Kakaobutter zusetzt und so eine weitere Messung<br />
unmöglich gemacht hat.<br />
Vollautomatische Inline-Messung<br />
Eine Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong>se anspruchsvolle Messaufgabe<br />
fanden <strong>die</strong> Verantwortlichen dann<br />
in einem System von Knick, das aus einer<br />
Kombination der Wechselarmatur Ceramat<br />
mit dem automatischen Sensor-Maintenance-System<br />
Unical besteht. Diese Wechselarmatur<br />
arbeitet mit einer patentierten keramischen<br />
Abdichtung, wodurch das Problem,<br />
dass <strong>die</strong> Mechanik durch aushärtende<br />
Kakaobutter blockiert, umgangen wird.<br />
Die vollautomatische programmierbare<br />
elektropneumatische Steuerung Unical<br />
9000 steuert <strong>die</strong> Wechselarmatur an. Sie<br />
kann den Sensor aus dem Prozess entfernen<br />
und reinigen. Dazu pumpt <strong>die</strong> Steuerung<br />
<strong>die</strong> notwendigen Reinigungs- und Spüllösungen<br />
aus den angeschlossenen Vorratsbehältern<br />
vollautomatisch in <strong>die</strong> Kammer der<br />
Ceramat-Wechselarmatur. Bei Bedarf kann<br />
anschließend eine Kalibrierung des Sensors<br />
mit den passenden Pufferlösungen erfolgen.<br />
Alle notwendigen Schritte führt <strong>die</strong> Steuerung<br />
in frei parametrierbaren Intervallen<br />
vollautomatisch durch, ohne dass ein<br />
Benutzer eingreifen muss.<br />
Hohe Messgenauigkeit<br />
Für <strong>die</strong> Messung wurde der pH-Sensor<br />
SE555 mit Glaselektrode eingesetzt. Da <strong>die</strong>ser<br />
immer nur kurzfristig mit dem Medium<br />
in Berührung kommt, ist <strong>die</strong> Verwendung<br />
einer Glaselektrode in <strong>die</strong>ser Anwendung<br />
vertretbar. Zur Datenübertragung an <strong>die</strong><br />
Auswerteelektronik kommt <strong>die</strong> digitale Memosens-Technologie<br />
zum Einsatz. Dadurch<br />
sind Messfehler durch Störungen (auch<br />
Glasbruch) auf der Signalleitung praktisch<br />
ausgeschlossen. Gleichzeitig ermöglicht <strong>die</strong><br />
Memosens-Technologie eine galvanische<br />
Trennung zwischen Messelektrode und Auswerteelektronik.<br />
Um <strong>die</strong> Messwerte zu erfassen,<br />
ist der Sensor an das Analysenmesssystem<br />
Protos 3400 angeschlossen. Die Anbindung<br />
an das übergeordnete Prozessleitsystem<br />
(PLS) ist über Profibus PA realisiert.<br />
Dazu wird das flexible Protos-System einfach<br />
mit dem entsprechenden Kommunikationsmodul<br />
ausgestattet. Die Messung des<br />
pH-Werts kann direkt vom PLS ausgelöst<br />
werden. Der Sensor taucht dann in <strong>die</strong> Kakaobutter<br />
ein, das Analysenmesssystem<br />
übermittelt den Messwert an das PLS, und<br />
anschließend wird der Sensor in der Ceramat-Wechselarmatur<br />
gereinigt und eventuell<br />
kalibriert. Der gesamte Vorgang läuft<br />
vollautomatisch und sehr schnell ab. Der<br />
Zeitverlust, der bei der Messung im Labor<br />
der Qualitätssicherung aufgetreten war, ist<br />
mit <strong>die</strong>ser Methode auf ein Minimum reduziert.<br />
Mit der Busanbindung über Profibus<br />
PA lassen sich auch Fehlermeldungen<br />
und Alarme direkt an das PLS übermitteln.<br />
Das neue System sorgt <strong>für</strong> substanzielle Einsparungen,<br />
da viele manuelle Tätigkeiten<br />
rund um <strong>die</strong> Probennahme und pH-Messung<br />
im Labor entfallen können. Auch von<br />
der Genauigkeit der Messung ist der Schokoladenhersteller<br />
positiv überrascht: Die<br />
Messwerte der pH-Messungen der Inline-<br />
Messung und der Messung im Labor zeigen<br />
nur eine Abweichung von 0,01.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Knick<br />
AUTOR<br />
DR. MICHAEL KOGEJ<br />
Leiter Applikations- und<br />
Serviceteam,<br />
Knick<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 35
<strong>dei</strong><br />
PROZESSMESS- UND ANALYSENTECHNIK<br />
Kleinsteuerung sorgt <strong>für</strong> mehr Effizienz in Chips-Produktionslinie<br />
Automatisch Hot and Spicy<br />
Der belgische Snack-Food-Hersteller Poco Loco hat <strong>die</strong> Effizienz und Sicherheit<br />
seiner Produktionslinien und Prozesse auf den Prüfstand gestellt. Seit dem Retrofit<br />
sorgt <strong>die</strong> konfigurierbare Kleinsteuerung Pnozmulti 2 als zentrale Sicherheitsinstanz<br />
<strong>für</strong> eine gleichbleibend gute und auch sichere Produktion der Knabberprodukte.<br />
Das Portfolio von Poco Loco aus Roeselare<br />
liest sich wie <strong>die</strong> Speisekarte beim Mexikaner.<br />
Das Unternehmen bietet seinen weltweiten<br />
Kunden vom Chip bis zum Dip praktisch<br />
alles: Unterschiedliche Arten von Tortilla-Wraps,<br />
dazu Tortilla-Chips in verschiedensten<br />
Geschmacksvariationen, ganze<br />
Mahlzeit-Kits sowie Gewürzmischungen<br />
und Salsas.<br />
Der Herstellungsprozess <strong>für</strong> Tortilla Chips<br />
gestaltet sich folgendermaßen: Am Anfang<br />
werden <strong>die</strong> Zutaten wie Wasser und Mehl,<br />
<strong>die</strong> anschließend zu einem Maisteig vermischt<br />
werden, bereitgestellt und dosiert.<br />
Die Maisteig-Mischung wird dann durch<br />
eine Strangpresse gedrückt, um eine gute<br />
Textur zu erhalten. Danach gelangt <strong>die</strong> Mischung<br />
zur Ausrollmaschine, <strong>die</strong> aus zwei<br />
riesigen Walzen besteht, <strong>die</strong> sich mit geringem<br />
Abstand zueinander drehen und so<br />
den Teig auf <strong>die</strong> gewünschte Dicke ausrollen.<br />
Gleichzeitig werden bei <strong>die</strong>sem Schritt<br />
des Fertigungsprozesses <strong>die</strong> Chips ausgeschnitten.<br />
Hierauf folgt ein Trocknungsprozess,<br />
bevor <strong>die</strong> Chips im heißen Öl einer<br />
Fritteuse ausgebacken werden. Nach<br />
einer Qualitäts-Zwischenkontrolle werden<br />
<strong>die</strong> jeweils vom Kunden gewünschten Gewürze<br />
zugegeben. Alles in allem ein umfassender<br />
Produktionsablauf mit präzise<br />
definierten Prozessschritten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> verkettete<br />
Anlage aufeinander abgestimmt abarbeiten<br />
muss. „Genau <strong>die</strong>s, also dass <strong>die</strong><br />
Anlage dezentral gesteuert wurde, hat in<br />
der Vergangenheit zu Schwierigkeiten geführt,“<br />
berichtet SPS-Programmierer Jeroom<br />
Verstraete von Poco Loco. „Weil <strong>die</strong><br />
verkettete Produktionslinie von verschiedenen<br />
Maschinenbauern installiert wurde<br />
und auch <strong>die</strong> Steuerung der Anlage eine<br />
Kombination verschiedener SPSen und<br />
Not-Halt-Relais war“, erklärt er.<br />
Die konfigurierbare sichere Kleinsteuerung Pnozmulti 2 von Pilz wacht heute als zentrale Sicherheits -<br />
instanz über <strong>die</strong> Tortilla-Chips-Produktionslinie<br />
Bilder: Pilz<br />
Im Zusammenhang steuern<br />
Die Maschinen als separate Einheiten gedacht<br />
<strong>–</strong> ein nicht nur auf Steuerungsebene<br />
umständliches Handling. „Lästige Nebeneffekte“,<br />
wie Poco Loco <strong>die</strong>se nannte, waren<br />
<strong>die</strong> Folge. So hatte beispielsweise jede Teilanlage<br />
einen eigenen Notabschaltstromkreis,<br />
was dazu führte, dass <strong>die</strong> Not-Halte<br />
teilweise getrennt voneinander Sicherheitszonen<br />
abschalteten. Eine typische Schwierigkeit<br />
beim Verketten mehrerer Maschinen,<br />
wie Francky Maveau, Leiter der Abteilung<br />
Elektro bei Poco Loco, weiß. „Wenn bei einer<br />
Sicherheitssteuerung alle Not-Halte in<br />
Reihe geschaltet sind, ist es bei Ausfällen oft<br />
schwierig, das Problem genau zu lokalisieren.<br />
Oft mussten wir eine Menge Anschlusskästen<br />
und Notstecker öffnen und buchstäb-<br />
36 <strong>dei</strong> 06-2022
Eines der Hauptargumente <strong>für</strong> den Einsatz von Pnozmulti 2 bei Poco<br />
Loco: das Softwaretool Pnozmulti Configurator. Zertifizierte Softwarebausteine<br />
sorgen <strong>für</strong> schnelles und einfaches Engineering.<br />
Die Lösung von Pilz machte <strong>die</strong> Produktionslinie nicht nur sicherer, sondern<br />
auch effizienter. So wurde der Zeitaufwand sowohl <strong>für</strong> das Engineering<br />
als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fehlersuche stark reduziert.<br />
lich jedes einzelne Kabel überprüfen. Dies<br />
führte häufig zu langen Stillstandzeiten“,<br />
beschreibt er. Damit war <strong>für</strong> den Snackhersteller<br />
klar: Nicht nur eine sicherere Produktionslinie,<br />
sondern auch ein effizienterer<br />
Betrieb sollte das Ziel sein. SPS-Programmierer<br />
Verstraete erläutert, welche Aspekte<br />
ganz oben auf der Wunschliste standen:<br />
„Wir wollten <strong>die</strong> dezentrale Steuerung<br />
durch eine zentrale SPS mit dezentraler E/A<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> einzelnen Maschinen umwandeln.<br />
Die Not-Halte sollten in ein übergeordnetes<br />
System integriert werden. Auch eine Visualisierung<br />
der Anlage, um einen sofortigen<br />
klaren Überblick über <strong>die</strong> Produktionslinie<br />
zu erhalten, sollte umgesetzt werden.“<br />
Produktion stets sicher im Blick<br />
Die Visualisierung der gesamten Anlage ist<br />
heute so geregelt, dass Probleme frühzeitig<br />
erkannt werden und keine größeren Auswirkungen<br />
auf den Gesamtprozess haben können.<br />
Wenn ein Problem auftritt, wird den<br />
Technikern auf ihrem Be<strong>die</strong>ngerät sofort angezeigt,<br />
an welcher Stelle der verketteten<br />
Anlage welche Sicherheitsfunktion <strong>–</strong> welcher<br />
Not-Halt oder welche Tür <strong>–</strong> betroffen<br />
ist. Dies beschleunigt <strong>die</strong> Fehlersuche<br />
enorm. Technisch löst <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Kleinsteuerung,<br />
indem über <strong>die</strong> Software jede Sicherheitskomponente<br />
eine eindeutige DIAG-<br />
Adresse (Dynamic Information and Action<br />
Gateway-Adresse) zugewiesen bekommt. So<br />
können Informationen mittels virtueller Bits<br />
über ein Feldbussystem an <strong>die</strong> übergeordnete<br />
Steuerung übermittelt werden, damit sie<br />
von <strong>die</strong>ser <strong>für</strong> <strong>die</strong> Diagnose aufbereitet werden<br />
können. Zusätzlich werden über das<br />
Display der Kleinsteuerung <strong>die</strong> Statusmeldungen<br />
angezeigt. Bis zu 20 verschiedene<br />
Meldungen kann <strong>die</strong>se unabhängig von der<br />
übergeordneten Anlagensteuerung direkt<br />
übermitteln. Damit können <strong>die</strong> Techniker<br />
<strong>die</strong> Diagnose sofort durchführen, ohne dass<br />
zwingend ein Laptop <strong>für</strong> eine weitergehende<br />
Diagnose angeschlossen werden muss.<br />
Nach Fertigstellung und Vali<strong>die</strong>rung wird<br />
das Sicherheitsprogramm mit einer CRC-<br />
Summe versehen und <strong>die</strong>se dokumentiert.<br />
Jede zwischenzeitlich erfolgte Änderung<br />
lässt sich so schnell erkennen. Das erhöht<br />
<strong>die</strong> Sicherheit vor Manipulationen und im<br />
Haftungsfall ist <strong>die</strong> Nachverfolgbarkeit gegeben.<br />
Auch das Bewegungsmanagement <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Anlage wurde durch den Einsatz der<br />
Kleinsteuerung mit Blick auf <strong>die</strong> Sicherheit<br />
und Diagnose optimiert: Die Produktionslinie<br />
wurde auf Antriebe mit Frequenzumrichtern<br />
umgestellt, <strong>die</strong> mit der STO-Funktion<br />
(Safe Torque Off = sicher abgeschaltetes<br />
Moment) ausgestattet sind. Wenn in der Vergangenheit<br />
ein Sicherheitsbereich sicher abgeschaltet<br />
wurde, geschah <strong>die</strong>s in der Regel,<br />
indem der Strom zu den Antrieben mithilfe<br />
von Leistungsschützen abgeschaltet wurde.<br />
Eine nachträgliche Fehler-Diagnose war so<br />
nicht möglich. Wird nun ein Not-Halt ausgelöst,<br />
dann sorgt <strong>die</strong> Kopplung über<br />
Pnozmulti 2 da<strong>für</strong>, dass der Antrieb über <strong>die</strong><br />
STO-Funktion von Frequenzumrichtern<br />
kontrolliert gestoppt wird. Die Produktionslinie<br />
selbst ist in Zonen unterteilt, damit ein<br />
Abschalten in einer Zone keine Auswirkungen<br />
auf eine andere Zone haben kann. Die<br />
Fritteuse kann also zum Beispiel weiterarbeiten,<br />
auch wenn eine Störung am Anfang<br />
der Linie auftritt.<br />
Intuitive und flexible Funktionen<br />
Mit dem Konfigurationstool Pnozmulti Configurator<br />
können bei Poco Loco nicht nur<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Programmierung der SPS zuständigen<br />
Techniker, sondern auch andere technische<br />
Mitarbeiter ein Pnozmulti-Programm<br />
erstellen und bei entsprechender Berechtigung<br />
auch modifizieren. Gleichzeitig kann<br />
<strong>die</strong>ses Tool bei der Fehlersuche von den<br />
Technikern <strong>für</strong> <strong>die</strong> einfache Diagnose einer<br />
Störung genutzt werden. Maarten Dedeurwaerder,<br />
Projektingenieur bei Poco Loco,<br />
betont im Zusammenhang mit <strong>die</strong>ser Software-Ausstattung<br />
auch das rundum einfache<br />
Handling: „Dass wir uns <strong>für</strong> Pnozmulti 2 als<br />
eigenständige Steuerung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sicherheit<br />
entschieden haben, <strong>die</strong> wir zusätzlich zu der<br />
übergeordneten Maschinensteuerung einsetzen,<br />
hat seine Gründe auch im einfach zu<br />
be<strong>die</strong>nenden Konfigurationstool. Eine grüne<br />
Linie führt direkt durch <strong>die</strong> Analyse, was eine<br />
sehr benutzerfreundliche Art der Anwendung<br />
ist, findet der Projektingenieur und<br />
bringt den Mehrwert auf den Punkt: „Weil<br />
sie stark visuell ausgerichtet ist und eine intuitive<br />
Arbeitsweise ermöglicht.“<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Pilz<br />
AUTOR:<br />
KWINTEN CANTRAINE<br />
Vertriebsingenieur,<br />
Pilz Belgien<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 37
<strong>dei</strong><br />
PROZESSMESS- UND ANALYSENTECHNIK<br />
Spektralfotometrische Messung in Verbindung mit Enzym-Kit<br />
Alkoholgehalt in Wein<br />
bestimmen<br />
Der Alkoholgehalt ist ein wichtiger Parameter bei der Erzeugung von Qualitätswein.<br />
In der Regel wird er über <strong>die</strong> Destillation bestimmt. Doch auch mit einem Spektral -<br />
fotometer in Verbindung mit einem Enzym-Kit lässt sich <strong>die</strong>ser Wert präzise messen.<br />
Durch den deutlich geringeren Zeitaufwand bei gleichzeitig minimaler Probenmenge<br />
eignet sich <strong>die</strong> Fotometrie, um den Alkoholgehalt routinemäßig in allen Phasen des<br />
Produktionsprozesses zu bestimmen.<br />
Die Fotometrie ist ein optisches Verfahren<br />
zur Bestimmung von Stoffkonzentrationen<br />
in einer wässrigen Lösung. Die zu messende<br />
Substanz geht eine chemische Verbindung<br />
mit einer zugesetzten Chemikalie ein und<br />
erzeugt so eine spezifische Färbung. Da <strong>die</strong><br />
resultierende Farbintensität von der Konzentration<br />
der Substanz abhängt, lässt sich <strong>die</strong>se<br />
per Lichtmessung durch eine eingebaute<br />
Fotozelle genau bestimmen.<br />
Nach dem Lambert-Beer-Gesetz gilt: Wenn<br />
eine Substanz mit Licht der Intensität I0 bestrahlt<br />
wird, wird ein Teil der Strahlung<br />
durch <strong>die</strong> Moleküle der Substanz absorbiert<br />
und eine verbleibende Intensität I reflektiert<br />
oder transmittiert.<br />
Durch den Vergleich der gemessenen Lichtabsorption<br />
mit der Absorption bei einer bekannten<br />
Konzentration der Substanz lässt<br />
sich <strong>die</strong> Konzentration der Substanz in der<br />
gemessenen Probe berechnen.<br />
Da fotometrische Messungen bei der <strong>für</strong><br />
den jeweiligen Substanz-Chemikalien-Komplex<br />
charakteristischen Wellenlänge durchgeführt<br />
werden müssen, spielt das Spektrum,<br />
das von einem Spektralfotometer erzeugt<br />
werden kann, eine wichtige Rolle.<br />
Ein Spektralfotometer kann in der Regel einen<br />
größeren Wellenlängenbereich als den<br />
des sichtbaren Lichts abbilden. So deckt das<br />
Spektralfotometer Iris von Hanna Instruments<br />
beispielsweise den Bereich von 390<br />
bis 900 nm ab.<br />
Die Bündelung des Lichtstrahls durch Linsen<br />
erhöht <strong>die</strong> Empfindlichkeit. Präzision<br />
erreicht man, indem man mit Prisma und<br />
Filterrad ein möglichst schmales Wellenlängenfenster<br />
auswählt.<br />
Das Spektralfotometer Iris verfügt über eine eingebaute Halogenlampe, <strong>die</strong> gute und<br />
gleichmäßige Lichtqualität über das gesamte Spektrum gewährleistet<br />
Bilder: Hanna Instruments<br />
Enzym-Testkit <strong>für</strong> Ethanol<br />
Mit einem Spektralfotometer kann <strong>die</strong> Bestimmung<br />
der Alkoholkonzentration über<br />
eine einfache enzymatische Reaktion erfolgen.<br />
Generell eignen sich hierzu handelsübliche<br />
Enzym-Testkits <strong>für</strong> Ethanol, etwa das<br />
Ethanol-Testkit der Firma Megazyme.<br />
Die enzymatische Reaktion zur Alkoholbestimmung<br />
ist notwendig, weil Ethanol selbst<br />
im sichtbaren Wellenlängenbereich fotometrisch<br />
nicht gemessen werden kann. Es gibt<br />
keine Reagenzien, <strong>die</strong> eine dem Ethanolgehalt<br />
entsprechende Färbung erzeugen würden.<br />
Man bestimmt den Alkoholgehalt daher<br />
indirekt über <strong>die</strong> enzymatische Umwandlung<br />
von NAD + (Nikotinamin-Ademin-Dinukleotid)<br />
zu dessen reduzierter Form<br />
NADH in Anwesenheit von Ethanol.<br />
Das Absorptionsspektrum von NAD + und<br />
38 <strong>dei</strong> 06-2022
NADH ist dabei unterschiedlich. Beide Substanzen<br />
haben zwar jeweils ein Absorptionsmaximum<br />
bei ca. 260 nm, NADH hat jedoch<br />
ein weiteres Absorptionsmaximum bei<br />
340 nm, das NAD + nicht aufweist.<br />
In der Praxis wird Ethanol zu NAD + gegeben.<br />
Dadurch bildet sich NADH, das dann<br />
bei einer Wellenlänge von 340 nm fotometrisch<br />
nachgewiesen werden kann.<br />
Berechnung des Alkoholgehalts<br />
Dabei finden zwei Reaktionen statt. Ethanol<br />
und NAD + reagieren enzymatisch durch <strong>die</strong><br />
Alkoholdehydrogenase zu Acetaldehyd,<br />
NADH und H + . Zudem reagieren Acetylaldehyd,<br />
NAD + und H 2 O enzymatisch durch <strong>die</strong><br />
Aldehyddehydrogenase zu Essigsäure,<br />
NADH und H + . Das Gleichgewicht der ersten<br />
Reaktion liegt dabei fast vollständig auf<br />
der linken Seite, weshalb <strong>die</strong> zweite Reaktion,<br />
bei der Acetaldehyd aus dem Reaktionssystem<br />
entfernt wird, zwingend notwendig<br />
ist. Es sind also zwei Teile NAD + nötig, um<br />
einen Teil Ethanol in NADH umzuwandeln,<br />
das heißt, <strong>die</strong> gebildete Menge an NADH<br />
entspricht der doppelten Menge an Ethanol.<br />
Die tatsächliche Menge an Ethanol wird daraus<br />
durch Division durch zwei berechnet.<br />
Weinproben müssen in der Regel nicht besonders<br />
vorbereitet werden. Je nach erwartetem<br />
Alkoholgehalt ist es jedoch notwendig,<br />
<strong>die</strong> Proben der Anleitung entsprechend<br />
zu verdünnen. Beispielsweise ist <strong>für</strong> Weine<br />
mit zehn bis 15 % Alkoholgehalt eine Verdünnung<br />
von 1:1000 und ein Probenvolumen<br />
von 0,1 ml erforderlich.<br />
Bei der Messung mit dem Spektralfotometer<br />
Iris von Hanna Instruments können <strong>die</strong> in<br />
der Anleitung des Ethanol-Kits angegebenen<br />
Methoden und Mengen verwendet werden.<br />
Die erhaltene Absorbanz kann in das Kalkulationsprogramm<br />
von Megazyme eingetragen<br />
und als Ethanol in g/ml oder % w/v<br />
ausgegeben werden. Der Eintrag der<br />
A1-Werte (Blankwerte <strong>für</strong> den Nullabgleich)<br />
ist mit dem Iris-Gerät nicht nötig,<br />
da es <strong>die</strong> Differenz aus Blank und Probe automatisch<br />
bildet. Es reicht, <strong>die</strong>se Differenz<br />
als A2-Wert einzutragen.<br />
Weißen Burgunder untersucht<br />
Hanna Instruments hat <strong>die</strong> Methode der<br />
Ethanolbestimmung in Wein im eigenen Labor<br />
durchgeführt. Zum Einsatz kamen das<br />
Ethanol-Kit von Megazyme sowie das Spektralfotometer<br />
Iris HI810. Dieses Spektral -<br />
fotometer hat eine eingebaute Wolfram-<br />
Halogenlampe, <strong>die</strong> eine gute, gleichmäßige<br />
Diese Grafik zeigt das optische System des Spektralfotometers Iris<br />
Lichtqualität über das gesamte Spektrum gewährleistet.<br />
Lange Aufwärmzeiten werden<br />
dabei mithilfe der integrierten Split-Beam-<br />
Technologie vermieden, indem ein Teil des<br />
Strahls durch <strong>die</strong> Probe und der andere<br />
Strahlenteil zum Referenzdetektor geht.<br />
Untersucht wurde ein weißer Burgunder<br />
aus der Pfalz mit 11,5 % w/v laut Etikettierung.<br />
Der Wein wies <strong>die</strong> typische erwartete<br />
Ethanolkonzentration auf, weshalb <strong>die</strong> in<br />
der Anleitung des Enzym-Kits angegebene<br />
Verdünnung verwendet werden konnte.<br />
Die Blankprobe <strong>für</strong> den Nullabgleich wurde<br />
wie folgt gemessen: Zunächst wurden<br />
2,10 ml <strong>dei</strong>onisiertes Wasser (~ 25 °C),<br />
200 µl Puffer, 200 µl NAD + -Lösung, 50 µl<br />
Aldehyddehydrogenase-Lösung in <strong>die</strong> Küvette<br />
gegeben und durch Schütteln gemischt.<br />
Nach einer Wartezeit von zwei Minuten<br />
erfolgte <strong>die</strong> Nullung der Probe durch<br />
Drücken der Zero-Taste. Anschließend wurden<br />
20 µL Alkoholdehydrogenase-Suspension<br />
zugegeben und <strong>die</strong> Lösung erneut gemischt.<br />
Nach einer Wartezeit von fünf Minuten<br />
erfolgte <strong>die</strong> Messung der Blankprobe.<br />
Die Weinprobe wurde wie folgt gemessen:<br />
Zunächst wurden 2,00 ml <strong>dei</strong>onisiertes<br />
Wasser (~ 25 °C), 100 µl verdünnte Weinprobe<br />
(1:1000), 200 µl Puffer, 200 µl<br />
NAD+-Lösung und 50 µl Aldehyddehydrogenase-Lösung<br />
in <strong>die</strong> Küvette gegeben und<br />
durch Schütteln gemischt. Nach einer Wartezeit<br />
von zwei Minuten erfolgte <strong>die</strong> Nullung<br />
der Probe durch Drücken der Zero-<br />
Taste. Anschließend wurden wieder 20 µl<br />
Alkoholdehydrogenase-Suspension zugegeben<br />
und <strong>die</strong> Lösung wurde gemischt. Auch<br />
<strong>die</strong> Messung der Probe erfolgte nach einer<br />
Wartezeit von fünf Minuten.<br />
Das Ergebnis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Absorbanz wurde in<br />
das bei Megazyme erhältliche Kalkulationsprogramm<br />
eingetragen und berechnet. Das<br />
Messergebnis <strong>für</strong> den Alkoholgehalt betrug<br />
11,521 % w/v. Gerundet stimmte <strong>die</strong>ser<br />
Wert mit dem auf dem Etikett ausgewiesenen<br />
Alkoholgehalt von 11,5 % überein.<br />
Fazit<br />
Über <strong>die</strong> spektralfotometrische Untersuchung<br />
in Verbindung mit enzymatischen<br />
Reagenzienkits lässt sich der Alkoholgehalt<br />
von Wein sehr genau bestimmen. Das einfache<br />
Verfahren und <strong>die</strong> gute Verfügbarkeit der<br />
Reagenzien ermöglichen eine unkomplizierte<br />
und schnelle Untersuchung. Die Spektralfotometrie<br />
ist somit eine wertvolle Alternative<br />
zu aufwendigeren Destillationsverfahren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Hanna Instruments<br />
AUTORIN<br />
DR. KATHARINA<br />
FEJFAR<br />
Anwendungsberaterin,<br />
Hanna Instruments<br />
Deutschland<br />
AUTORIN<br />
SABRINA<br />
MESTERS-WÖLL<br />
Technische Redakteurin,<br />
Hanna Instruments<br />
Deutschland<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 39
<strong>dei</strong><br />
ARMATUREN<br />
Optimierungspotenzial durch konstruktive Verbesserungen<br />
Ventile <strong>für</strong> Problemfälle<br />
rüsten<br />
Ventile sind <strong>für</strong> automatische Produktionsprozesse zur Wegeführung und zum<br />
Absperren von Produktströmen unabdingbar. Damit es nicht zu ungeplanten Produktionsstillständen<br />
kommt, müssen sie zuverlässig funktionieren und allen Ereignissen<br />
im Herstellungsprozess robust begegnen. Mit konstruktiven Verbesserungen lassen<br />
sich Schäden an Ventilen vermeiden, wie das Beispiel der Evoguard-Baureihe zeigt.<br />
Zu den Faktoren, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Lebensdauer von<br />
Ventilen beeinflussen, gehören bewegliche<br />
Teile beim Öffnen und Schließen der Absperrorgane,<br />
Einsatzgrenzen von Abdichtungswerkstoffen<br />
sowie hohe Temperaturen<br />
im Produktions- und Reinigungsprozess.<br />
Hinzu kommen Unwägbarkeiten wie<br />
Druckschläge oder Fehler im Umgang mit<br />
den einzelnen Bauteilen beim Ein- und Ausbau<br />
von Verschleißteilen. Mit der grundlegenden<br />
Neukonstruktion der Ventilbaureihe<br />
Evoguard nahm Krones <strong>die</strong> Erfahrungen aus<br />
dem Betrieb von aseptischen und nichtaseptischen<br />
Produktionsanlagen auf. Das<br />
Sortiment weist nun <strong>für</strong> viele Problemfälle<br />
Verbesserungen in der Ventilkonzeption auf.<br />
Zum einen betrifft <strong>die</strong>s Themen, <strong>die</strong> zur sicheren<br />
und kontaminationsfreien Führung<br />
des Produkts beitragen. Zum anderen wurden<br />
Aufgabenstellungen berücksichtigt, <strong>die</strong><br />
<strong>für</strong> den Mitarbeiter Vereinfachungen und<br />
höhere Sicherheit bieten.<br />
Eine Schutzvorrichtung an der Antriebslaterne und der Rückmeldung erhöht bei der<br />
Evoguard-Ventilreihe <strong>die</strong> Sicherheit der Mitarbeiter<br />
Bilder: Krones<br />
Schwachstelle Ventildichtung<br />
Zahlreiche Schadensfälle beim Einsatz von<br />
Ventilen stehen mit der Dichtung in Verbindung.<br />
Beim Scheibenventil etwa treten Volumenänderungen<br />
auf, <strong>die</strong> durch Temperatursteigerungen<br />
verursacht werden. Diese<br />
Quellungen der Dichtungen ragen nach innen<br />
in den Produktraum, sodass beim Öffnen<br />
und Schließen des Ventiltellers kleine<br />
Partikel abgerieben und im Produkt oder<br />
Reinigungsmedium mitgerissen werden.<br />
Folge: Die Ventile schließen nicht mehr<br />
richtig, wodurch Flüssigkeiten und Produktkontaminationen<br />
nicht mehr sicher getrennt<br />
werden können. So positioniert sich etwa<br />
<strong>die</strong> Klappe nicht mehr korrekt in 90°-Stel-<br />
40 <strong>dei</strong> 06-2022
lung, das Schließsignal des Rückmelders unterbleibt<br />
und <strong>die</strong> Anlage geht auf Störung.<br />
Durch <strong>die</strong> konstruktive Integration von zwei<br />
Dehnrillen in das Dichtungsdesign kann<br />
sich <strong>die</strong> Temperaturveränderung zielgerichtet<br />
in den Einbauraum der Dichtung im Gehäuse<br />
ausdehnen. Abrieb und Beschädigungen<br />
im produktführenden Bereich lassen<br />
sich so vermeiden. Um zudem Verschleiß -<br />
erscheinungen aufgrund der Ventilklappenbewegung<br />
zu verhindern, wurde bei den<br />
Evoguard-Scheibenventilen eine pressglatte<br />
Oberfläche im Produktraum vorgesehen<br />
und damit der Trenngrad außerhalb des Produktbereichs<br />
verlagert. Eine Einlaufschräge<br />
der Dichtung unterstützt <strong>die</strong> Schaltmechanismen<br />
des Klappentellers, sodass alle<br />
Schaltvorgänge materialschonend ablaufen.<br />
Schwachpunkt Ventilschaft<br />
Bei Sitzventilen führen Laufspuren am Ventilteller<br />
und Ventilschaft oft dazu, dass<br />
Schmutz in den Produktbereich eingeschleppt<br />
wird und es zu Undichtigkeiten<br />
kommt. Abhilfe schafft <strong>die</strong> Integration einer<br />
zweiten Schaftdichtung. Dadurch wird<br />
Schmutz abgestreift und Schäden am Ventilschaft<br />
durch Laufspuren werden verhindert.<br />
Bei einteiligen Ventiltellern wird oft <strong>die</strong> Sitzdichtung<br />
herausgerissen, wenn der Ventilteller<br />
auf- oder zubewegt wird. Dort ist <strong>die</strong><br />
Montage der Dichtung meist nicht einfach<br />
und in der Praxis wird oft mit Fett oder<br />
Spülmittel nachgeholfen. Die Konstruktion<br />
eines zweiteiligen verschraubten Ventiltellers<br />
mit definiertem Einbauraum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dichtung<br />
sorgt hier <strong>für</strong> wesentlich präzisere Einbaubedingungen<br />
und damit auch <strong>für</strong> eine<br />
zuverlässige Positionierung der Dichtung.<br />
Dies schützt vor dem Herausreißen und<br />
Hinterwandern der Dichtung. Ähnliches<br />
lässt sich auch beim Doppelsitzventil beobachten:<br />
Die Beschädigung der Radialdichtung<br />
und Laufspuren am Ventilteller können<br />
durch einen definierten Einbauraum <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Dichtung und das Dichtungsdesign mit<br />
Stützring verhindert werden. Zudem wird<br />
durch identische Dichtungen ausgeschlossen,<br />
dass Produktwege aufgrund der Verwechslung<br />
von Axial- und Radialdichtung<br />
nicht korrekt abgeschlossen werden.<br />
Compounds <strong>für</strong> hohe Temperaturen<br />
In allen Ventilausführungen konnte durch<br />
leistungsstarke und neu entwickelte Compounds<br />
eine höhere Temperaturresistenz erreicht<br />
werden. Waren vor zehn Jahren im<br />
Dampfbereich noch Temperaturen von bis<br />
zu 160 °C üblich, muss in heute konstruierten<br />
Anlagen das Temperaturspektrum auf bis<br />
zu 210 °C erweitert werden <strong>–</strong> und damit <strong>die</strong><br />
Bei Scheibenventilen können durch <strong>die</strong><br />
Dichtungen Volumenänderungen auftreten,<br />
<strong>die</strong> nach innen in den Produktraum ragen.<br />
Dadurch werden beim Öffnen und Schließen<br />
des Ventiltellers Partikel abgerieben.<br />
Dichtung eine wesentlich höhere Leistungsfähigkeit<br />
aufweisen. Mithilfe der FEM (Finite-Elemente-Methode)<br />
hat Krones bei der<br />
Dichtungskonzeption <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />
simuliert und Belastungsgrenzen sowie<br />
Ausdehnung bei definierten Temperaturbedingungen<br />
und festgelegten Einbauräumen<br />
nachvollzogen. Eine Gegenüberstellung zur<br />
üblichen Dichtung erbrachte klare Vorteile<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> neu gewählte Dichtungsauslegung.<br />
Noch höher sind <strong>die</strong> Anforderungen im<br />
Aseptikbetrieb. Sichere Trennung von Produkt<br />
und Umgebung lautet hier <strong>die</strong> seit Jahren<br />
verfolgte Strategie. Mit der Integration<br />
von Balgelementen als Abdichtung am Ventilteller<br />
kann zwar <strong>die</strong> gewünschte Abtrennung<br />
hergestellt werden. Jedoch wird gerade<br />
durch <strong>die</strong>ses Element eine nicht zu vernachlässigende<br />
Fehlerquelle integriert. Defekte<br />
Bälge und eine damit mögliche Hinterwanderung<br />
können <strong>für</strong> schwer zu detektierende<br />
Kontaminationen verantwortlich<br />
sein und im Produktionsbetrieb Produktivitätseinbußen<br />
verursachen.<br />
Eine Untersuchung der Belastungen des<br />
Edelstahlbalgs unter Strömung (p = 7 bar)<br />
zeigt ganz klar <strong>–</strong> bei unterschiedlichen Prozessparametern<br />
und Hubstellungen <strong>–</strong> welche<br />
Schwingungen in der Faltenbalgkonstruktion<br />
auftreten. Damit wird schnell<br />
deutlich, warum ein Faltenbalg nach sehr<br />
kurzer Einsatzzeit bricht. Abhilfe schafft im<br />
Evoguard-Programm ein integrierter Stützkörper,<br />
der <strong>für</strong> eine Führung des Faltenbalgs<br />
sorgt und <strong>die</strong> Schwingungen der einzelnen<br />
Falten beherrscht. Zudem werden so auch<br />
Beschädigungen des Faltenbalgs bei der Demontage<br />
durch Überlastung verhindert.<br />
Durch eine optimale Einbausituation<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Dichtung lässt sich bei Scheiben -<br />
ventilen Abrieb oder Beschädigung im<br />
produkt führenden Bereich vermeiden<br />
Unfallrisiko minimieren<br />
Der Mitarbeiter kommt nicht nur beim Austausch<br />
der Dichtungen ins Spiel, sondern<br />
auch bei der Wartung der Ventile und Antriebe.<br />
Für Sicherheit sorgen <strong>die</strong> EU-Maschinenrichtlinie<br />
(2006/42/EG) und <strong>die</strong> EU-<br />
Druckgeräterichtlinie (97/23/EG), <strong>die</strong> Anlagenbetreiber<br />
und damit auch Ventilhersteller<br />
beim Design ihrer Anlagen und Komponenten<br />
berücksichtigen müssen.<br />
Mit einer verschweißten Ausführung des<br />
Antriebs minimiert Krones einerseits den<br />
Wartungsaufwand, andererseits auch <strong>die</strong><br />
Unfallgefahr durch das Öffnen von Antrieben.<br />
Dazu wurde auf eine leichte Handhabung<br />
der Antriebe geachtet, was sich im Gewicht<br />
von < 25 kg bei Nennweiten bis DN<br />
100 zeigt. Zudem trägt <strong>die</strong> Abdeckung bewegter<br />
Teile, etwa der Antriebslaternen und<br />
der Rückmeldungen, zur Unfallverhütung<br />
im Produktionsbetrieb bei. Mit einer Entwurfsprüfung<br />
durch den TÜV Süd, <strong>die</strong> eine<br />
Druckprüfung, Sicherheitsprüfung sowie<br />
Festigkeitsprüfung umfasst, wurde <strong>die</strong> Evoguard-Ventilserie<br />
allen Prüfungen unterzogen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Sicherheit im Betrieb detailgenau<br />
dokumentieren.<br />
Neben den Sicherheitsbelangen sind auch<br />
Erleichterung <strong>für</strong> den Wartungs- und Instandhaltungsbetrieb<br />
integriert worden,<br />
zum Beispiel der einfache und schnelle<br />
Dichtungswechsel im Produktraum ohne<br />
Sonderwerkzeuge und, wie erwähnt, der<br />
Ausschluss der Verwechslungsgefahr beim<br />
Austausch von Dichtungen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Krones<br />
AUTOR<br />
WILLI WIEDENMANN<br />
Sales and Product Management<br />
Evoguard,<br />
Krones<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 41
<strong>dei</strong><br />
PRODUKTE<br />
Industriezerkleinerer mit zwei Motoren<br />
Der Industriezerkleinerer Redunit<br />
XRL260 von Vogelsang reduziert<br />
hohe Mengen an Feststoffen<br />
wie Schlachtabfälle und Lebensmittelreste<br />
in kurzer Zeit.<br />
Zwei Getriebemotoren mit jeweils<br />
bis zu 37 kW sorgen <strong>für</strong><br />
eine Durchsatzleistung von bis<br />
zu 100 m 3 /h. Seitliche Wartungsklappen<br />
bieten einen direkten<br />
und vereinfachten Zugriff<br />
auf <strong>die</strong> Rotoren. Fremdkörper<br />
lassen sich leicht entfernen,<br />
da der Einfüllbereich der Maschine<br />
nicht mehr aufwendig<br />
geräumt werden muss. Die zwei<br />
Ripper-Rotoren werden jeweils<br />
von einem eigenen Motor angetrieben.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise lassen<br />
sich Drehrichtung und Geschwindigkeit<br />
der Rotoren einzeln<br />
steuern. Wenn Störstoffe<br />
<strong>die</strong> Rotoren blockieren, reversieren<br />
<strong>die</strong>se und der Fremdkörper<br />
kann durch <strong>die</strong> seitlichen<br />
Klappen entnommen werden.<br />
Die Demontage der Klappen<br />
kann eine Person selbstständig<br />
durchführen und ein Abbau von<br />
Zu- und Abfuhrsystemen ist<br />
nicht notwendig. Der Industriezerkleinerer<br />
steht in den Größen<br />
XRL260-800, XRL260-1200 sowie<br />
XRL260-1600 mit verschiedenen<br />
Schneidmesserbreiten zur<br />
Verfügung.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Vogelsang<br />
Kompaktes Raman-Spektrometer mit Laser<br />
Bild: Scientific Instruments<br />
Bild: Vogelsang<br />
Beim Hyper-Nova von Scientific<br />
Instruments handelt es sich um<br />
ein kompaktes und betriebsbereites<br />
Raman-Spektrometer mit<br />
Laser. Das System eignet sich<br />
u. a. zur schnellen Analyse und<br />
Zertifizierung von Lebensmitteln<br />
und Lebensmittelbestandteilen,<br />
Materialien, Mineralien,<br />
Tabletten und Flüssigkeiten in<br />
der Forschung und Entwicklung,<br />
aber auch zur Echtzeitüberwachung<br />
in der Produktion.<br />
Zur genauen Identifikation<br />
der unbekannten Substanz wird<br />
der molekulare Fingerabdruck,<br />
das Raman-Spektrum, mit Referenzspektren<br />
aus der Datenbank<br />
verglichen. Die flüssige, pulverförmige<br />
oder feste Probe kann<br />
auch verpackt in transparenten<br />
oder halbtransparenten Plastikbeuteln,<br />
Flaschen oder Ampullen<br />
analysiert werden. Jedes System<br />
mit in der Leistung regelbarem<br />
532- oder 785-nm-Laser<br />
erreicht mit der optionalen<br />
Back-Illumination-&-Deep-Depletion-Technologie<br />
(BIDD) bis<br />
zu 95 % Quanteneffizienz.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Scientific<br />
Instruments<br />
Schnellkupplungen aus Kunststoff<br />
Die CPC-Schnellkupplungen<br />
PLQ 4 aus Polyphenylsulfon<br />
(PPSU) haben eine Nennweite<br />
von 6,4 mm. Bei PPSU handelt<br />
es sich um einen Hochtemperaturkunststoff,<br />
der flammenresistent<br />
ist und eine hohe Schlagfestigkeit<br />
besitzt. Ein Vorteil von<br />
PPSU gegenüber der Ausführung<br />
aus Metall liegt in der geringeren<br />
Kondensatbildung an der<br />
Oberfläche beim Kühlen. Wie<br />
<strong>die</strong> übrigen LQ-Serien bietet<br />
auch <strong>die</strong> PLQ-4-Serie etliche<br />
Konfigurationsmöglichkeiten<br />
und eine eingebaute Verriegelungstaste<br />
<strong>für</strong> eine einfache, einhändige<br />
Be<strong>die</strong>nung in räumlich<br />
engen und begrenzten Bereichen.<br />
Die Kupplungen und <strong>die</strong><br />
Stecker sind <strong>für</strong> Schlauchtülle,<br />
Kompakter Traysealer<br />
SAE-Gewinde, Rohrgewinde<br />
und Klemmverschraubung sowie<br />
unterschiedliche Gewindeund<br />
Schlauchgrößen verfügbar.<br />
Die PLQ 4-Serie ist <strong>für</strong> Temperaturbereiche<br />
von -17 bis 85 °C<br />
und <strong>für</strong> einen Druck von bis zu<br />
8 bar ausgelegt. Kupplungen<br />
und Stecker sind in roter oder in<br />
blauer Farbe verfügbar.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Wolftechnik<br />
In Produktionslinien mit mittlerem bis großem Volumen<br />
lassen sich mit dem Traysealer QX-900-Flex Ausstoß,<br />
Kapazität und Flexibilität maximieren. Die Maschine<br />
erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 15 Takten<br />
pro Minute, was einen Ausstoß von bis zu 105 Schalen<br />
ermöglicht. Verarbeitet werden Verpackungen unterschiedlicher<br />
Formate mit und ohne Schutzgas sowie<br />
zahlreiche Materialien wie recycelbarer Karton, Monokunststoff<br />
und <strong>die</strong> neuesten Varianten von Skinpack. Der<br />
QX-900-Flex kann als eigenständige Maschine oder als<br />
Komponente einer komplett integrierten Verpackungs -<br />
linie genutzt werden. Bis zu vier Füllsysteme und ein<br />
Schalenentstapler lassen sich mit der Maschinensteuerung<br />
verknüpfen. Der kontrollierte Auslauf vereinfacht<br />
<strong>die</strong> Schnittstelle zu nachgeschalteten Anlagen. Auch ein<br />
Drucker <strong>für</strong> Chargen- und Barcodes, Produktions- und<br />
Haltbarkeitsdaten sowie Preisinformationen kann integriert<br />
werden. Das robuste und hygienische Design der<br />
Maschine erlaubt eine vollständige Reinigung.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Ishida<br />
Bild: Ishida<br />
Bild: Wolftechnik<br />
42 <strong>dei</strong> 06-2022
Pflanzentexturate mit hohem Proteingehalt<br />
Die Vitatex-Pflanzentexturate<br />
werden aus Erbsen, Soja und<br />
Weizen gewonnen. Mit ihnen<br />
lässt sich eine breite Palette an<br />
veganen und vegetarischen Applikationen<br />
herstellen, <strong>die</strong> konventionelle<br />
Produkte auf Basis<br />
von Schweine-, Rinder- und Geflügelfleisch<br />
originalgetreu ersetzen.<br />
Und auch bei der Verarbeitung<br />
der Texturate gibt es so<br />
große Parallelen, dass Anwender<br />
bei der Produktion von pflanzlichem<br />
Hackfleisch, Patties, Nuggets<br />
oder Schnitzel <strong>die</strong>selben<br />
Maschinen verwenden können<br />
wie bei der Fleischverarbeitung.<br />
Die Texturate quellen vor und<br />
werden anschließend analog zu<br />
einer Hackfleischmasse in einem<br />
Kutter bzw. Wolf weiterbearbeitet.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise können<br />
mit Vitatex auf bestehenden Maschinen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Fleischverarbei-<br />
tung auch pflanzliche Produkt -<br />
linien hergestellt werden.<br />
Die Vitatex-Produkte haben eine<br />
fleischartig-faserige Textur, ein<br />
Bild: Goodmills<br />
gutes Wasserbindungsvermögen<br />
und einen hohen Proteingehalt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Goodmills<br />
Doppelsitzventil mit<br />
Vermischungsschutz<br />
Das Doppelsitzventil Varivent<br />
MX von GEA verfügt über Elemente,<br />
<strong>die</strong> auch in außergewöhnlichen<br />
Belastungsmomenten<br />
vor dem Vermischen von<br />
Produkt und Reinigungsflüssigkeit<br />
schützen. So ist der Leckageraum<br />
mit einer Vakuum-<br />
Selbstentleerung und Druckausgleichern<br />
an den Ventiltellern in<br />
beiden Rohrleitungen ausgestattet.<br />
Für größtmögliche physikalische<br />
Sicherheit sorgt der Venturi-Effekt:<br />
Er entsteht durch <strong>die</strong><br />
besondere Formgebung der<br />
Fließkanäle, <strong>die</strong> beim Liften an<br />
der gegenüberliegenden Dichtung<br />
einen Unterdruck verursacht<br />
und so einen Druckaufbau<br />
verhindert. Folglich gelangt<br />
während einer Ventilsitzanliftung<br />
oder der Reinigung selbst<br />
dann keine Reinigungsflüssigkeit<br />
in <strong>die</strong> gegenüberliegende,<br />
produktführende Rohrleitung,<br />
wenn eine Dichtung defekt ist.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: GEA<br />
ENTHÄLT<br />
NUR BESTE<br />
ZUTATEN.<br />
H 011 Absperr- und Regelklappe<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Nahrungsmittel- und<br />
Getränkeindustrie<br />
Die hochwertige Edelstahlausführung<br />
garantiert zuverlässige<br />
Funktion, maximale Langlebigkeit<br />
und optimale Hygienesicherheit.<br />
Bild: GEA<br />
www.ebro-armaturen.com<br />
A Bröer Group company | www.broeer-group.com<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 43
<strong>dei</strong><br />
PRODUKTE<br />
Neu- und Umbau von Produktionsstätten<br />
Traysealer <strong>für</strong> nachhaltige Verpackungen<br />
Bild: Lißner<br />
Lißner engineers + architects<br />
konzipiert Neu- und Umbauten<br />
sowie <strong>die</strong> Erweiterung von Produktionsstätten.<br />
Das Unternehmen<br />
verfügt über ein spezielles<br />
Know-how rund um <strong>die</strong> Lebensmittelproduktion<br />
und umfassende<br />
Erfahrung bei der Ausarbeitung<br />
von Betriebsabläufen<br />
mit reibungslosen Produkt- und<br />
Personalflüssen. Diese sind gekennzeichnet<br />
durch kurze, möglichst<br />
kreuzungsfreie Wege, <strong>die</strong><br />
<strong>für</strong> maximale Effizienz in der<br />
Produktion sorgen. Zu den Stärken<br />
der Planungsprofis gehört<br />
<strong>die</strong> Umsetzung von Baumaßnahmen<br />
im laufenden Betrieb.<br />
Kunden profitieren von einem<br />
kompletten Dienstleistungsangebot<br />
aus einer Hand. Es beginnt<br />
bei der Masterplanung,<br />
also der detaillierten Erfassung<br />
von Produktionsabläufen und<br />
-mengen inklusive dem errechneten<br />
zu erwartenden zukünftigen<br />
Bedarf. Auf <strong>die</strong>ser Basis entsteht<br />
das Konzept <strong>für</strong> <strong>die</strong> Neuoder<br />
Erweiterungsbauten <strong>–</strong> von<br />
der Produktionsplanung über<br />
<strong>die</strong> technische Gebäudeausstattung<br />
(TGA) bis hin zu den benötigten<br />
Baugewerken, den Genehmigungsverfahren<br />
und Ausführungsschritten,<br />
Ausschreibung<br />
und Vergabe der Bauaufträge.<br />
Während der Durchführung<br />
übernimmt das Unternehmen<br />
<strong>die</strong> Bauleitung vor Ort.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Lißner<br />
Die intuitiv be<strong>die</strong>nbaren Traysealer<br />
der Amax-Baureihe sind<br />
besonders verschleiß- und wartungsarm<br />
konstruiert. Sie werden<br />
durch hochwertige Servomotoren<br />
angetrieben, <strong>die</strong> eine<br />
hohe Laufruhe bewirken. Dabei<br />
sind <strong>die</strong> Anlagen, je nach Anwendung,<br />
etwa 30 bis 40 %<br />
schneller als <strong>die</strong> Vorgängergenerationen.<br />
Der integrierte Energymanager<br />
sorgt <strong>für</strong> reduzierten<br />
Energieeinsatz. Auch der Luftverbrauch<br />
der Anlagen wurde<br />
um bis zu 90 % gesenkt. Die flexiblen<br />
Traysealer von Sealpac<br />
produzieren unterschiedlichste<br />
Verpackungen, darunter besonders<br />
innovative Lösungen, <strong>die</strong><br />
<strong>für</strong> mehr Ressourcenschonung<br />
stehen. So verarbeiten sie prozesssicher<br />
auch Folien aus nachhaltigen<br />
Werkstoffen und Materialkombinationen<br />
mit hohem<br />
Faseranteil. Dazu zählen z. B. ultraleichte<br />
Trays, deren Gewicht<br />
im Vergleich gegenüber Verpackungsschalen<br />
um 25 % gesenkt<br />
wurde, sowie Verpackungskonzepte<br />
mit reduziertem Kunststoff-<br />
und hohem Kartonanteil<br />
wie Etray oder Flatmap. Das intelligente<br />
Antriebsmanagement<br />
der Maschinen reduziert den<br />
Wartungsaufwand und sorgt damit<br />
jederzeit <strong>für</strong> beste Verfügbarkeit<br />
der Anlagen. Die Amax-<br />
Serie steht insgesamt <strong>für</strong> besonders<br />
leistungsfähige Anlagen mit<br />
sparsamem Energieverbrauch,<br />
<strong>die</strong> verkaufsaktive Primärverpackungen<br />
hervorbringen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Sealpac<br />
Färbende Lebensmittel aus Bio-Distel<br />
GNT hat sein Sortiment an EU-Bio-zertifizierten färbenden<br />
Lebensmitteln um Gelb- und Grüntöne erweitert.<br />
Exberry Organics Fruit & Veg Yellow wird aus Bio-Distel<br />
und Bio-Apfel hergestellt, Exberry Organics Veg Green<br />
besteht aus Bio- Distel und Bio-Spirulina. Beide Produkte<br />
entsprechen der Bio-Verordnung (EU) 2018/848.<br />
Die färbenden Lebensmittel eignen sich <strong>für</strong> eine Vielzahl<br />
an Lebensmittel- und Getränkeanwendungen und ermöglichen<br />
es Herstellern, klare und „saubere“ Zutatenlisten<br />
zu führen.<br />
Darüber hinaus sind <strong>die</strong> färbenden Lebensmittel nicht<br />
nur <strong>für</strong> eine vegane Ernährung geeignet, sondern auch<br />
halal und koscher. Die vollständig rückverfolgbaren<br />
Rohstoffe werden mit nachhaltigen Methoden von<br />
Landwirten angebaut, <strong>die</strong> als Teil der vertikal integrierten<br />
Lieferkette von GNT arbeiten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: GNT<br />
Bild: GNT<br />
Lebensmitteltaugliches Thermo-Haftmaterial<br />
In einer Entwicklungspartnerschaft<br />
mit Koehler Paper hat<br />
Herma das Thermo-Haftmaterial<br />
Hermatherm nature (Sorte 900)<br />
<strong>für</strong> Etiketten entwickelt. Bei <strong>die</strong>sem<br />
Thermo-Haftmaterial entsteht<br />
das Druckbild durch eine<br />
physikalische Reaktion, ohne<br />
dass chemische Entwickler verwendet<br />
werden. Daher ist es<br />
komplett <strong>für</strong> den Lebensmittelkontakt<br />
zugelassen. Auf der Basis<br />
von Hermatherm nature (Sorte<br />
900) produzierte Etiketten können<br />
problemlos in allen gängigen<br />
Thermodruckern verwendet<br />
werden. Weiterer Vorteil: Der<br />
verwendete Mehrschicht-Haftkleber<br />
62Dps ist besonders migrationssicher<br />
und ebenfalls zugelassen<br />
<strong>für</strong> den direkten Kontakt<br />
mit trockenen, feuchten<br />
Bild: Sealpac<br />
und fettenden Lebensmitteln.<br />
Dank der Mehrschichttechnologie<br />
zeichnet sich der Haftkleber<br />
trotz seiner Migrationssicherheit<br />
durch sehr gute Haftungseigenschaften<br />
aus, selbst in kühlen<br />
Umgebungen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Herma<br />
Bild: Herma<br />
44 <strong>dei</strong> 06-2022
Datenlogger überwacht Kühlketten<br />
Lichtschranken mit IO-Link-Kommunikation<br />
Der Datenlogger MSR86 von MSR Electronics misst und<br />
dokumentiert Temperaturverläufe normenkonform und<br />
lückenlos. Er ist mit einem externen Temperatursensor<br />
(-100…+150 C°) ausgestattet, der leicht an Produkten<br />
angebracht werden kann. Der Datenlogger wurde speziell<br />
zur Überwachung von extrem niedrigen Temperaturen<br />
entwickelt, wie sie bei Transport und Lagerung<br />
von verderblichen Produkten erforderlich sind. Er eignet<br />
sich auch zur Temperaturüberwachung in Autoklaven<br />
oder Sterilisatoren. Das LCD-Display zeigt den aktuellen<br />
Messwert, <strong>die</strong> Minimal-, Maximal-, Durchschnittswerte<br />
und den Status des Loggers an sowie den Alarm<br />
und den Batteriestand.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: MSR Electronics<br />
Bild: MSR Electronics<br />
Bild: Carlo Gavazzi<br />
Die Lichtschranken PD30...IO<br />
von Carlo Gavazzi verfügen über<br />
eine IO-Link-Schnittstelle. Diese<br />
macht Wartungsinformationen<br />
durch Ferndiagnose bis auf <strong>die</strong><br />
Sensorebene verfügbar. Verschiedene<br />
Alarme werden zyklisch als<br />
Prozessdaten übertragen und<br />
verringern <strong>die</strong> Maschinenausfallzeiten.<br />
Der Anwender kann<br />
<strong>die</strong> Grenzwerte <strong>für</strong> Verschmutzungsalarm<br />
und Temperaturalarm<br />
selbst definieren. Da <strong>die</strong><br />
Sensoren zwei physikalische<br />
Schaltausgänge haben, können<br />
über <strong>die</strong> IO-Link-Schnittstelle<br />
zunächst <strong>die</strong> Alarmgrenzwerte<br />
festgelegt werden, dann meldet<br />
der zweite Schaltausgang im<br />
normalen Betrieb den Alarm.<br />
Vordefiniert und über IO-Link<br />
wählbar sind <strong>die</strong> Funktionen<br />
Geschwindigkeit und Länge,<br />
Mustererkennung, Teilerfunktion<br />
sowie Objekt- und Lückenüberwachung.<br />
Sie unterstützen <strong>die</strong><br />
Optimierung des Prozesses und<br />
vereinfachen das Layout der Maschinensteuerung.<br />
Die Lichtschranken<br />
sind mit sichtbarem<br />
Rotlicht oder mit Infrarotlicht<br />
im Kunststoff- oder Edelstahlgehäuse<br />
erhältlich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Carlo Gavazzi<br />
Synthetische Hochleistungsschmierstoffe<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
Verlängerte Ölwechselintervalle, vielseitige Einsatzmöglichkeiten, Sortenvereinfachung und<br />
eine optimierte Leistung, sind nur einige Vorteile der modernsten synthetischen Schmierstoffe<br />
von LUBRIPLATE, <strong>die</strong> selbstverständlich alle NSF H1-registriert sind.<br />
SFGO Ultra Serie: synthetische Hochleistungs-Schmierstoffe<br />
• 100% synthetische Schmierstoffe aus PAO-Basis.<br />
• Extrem vielseitig einsetzbar, empfohlen <strong>für</strong> Druckluftkompressoren, Hydrauliksysteme,<br />
Getriebe, Lager, Pumpen und Ketten.<br />
• Verfügbar in 14 unterschiedlichen ISO-VG-Klassen.<br />
SynXtreme FG Serie: synthetische Hochleistungs-Schmierfette<br />
• Modernste synthetische Calcium-Sulfonat-Komplexseifen-Fette.<br />
• Universell einsetzbar <strong>für</strong> unzählige Anwendungen.<br />
• Extrem stabil bei Anwendung unter hohen Drücken.<br />
SSO-FG 100 und SSO-FG 150<br />
• Diese hochwertigen, vollsynthetischen Schmierstoffe wurden speziell zur Verwendung<br />
in Dosenverschließmaschinen und <strong>für</strong> ähnliche Applikationen entwickelt.<br />
Lubriplate® Lubricants<br />
Authorized Master Distributor Europe:<br />
Finke Mineralölwerk GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Straße 1 / 27374 Visselhövede Deutschland<br />
www.lubriplate.de / E-mail: info@lubriplate.de / Tel: +49 (0) 4262 79 95 23 Registriert ISO 9001 und ISO 50001<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 45
<strong>dei</strong><br />
BETRIEBS- UND QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Software schafft Basis <strong>für</strong> Digitalisierung der Spirituosenherstellung<br />
Wodkaproduktion 4.0<br />
Für einen Feinschmecker ist <strong>die</strong> Wahl des richtigen Wodkas nichts, was man auf <strong>die</strong><br />
leichte Schulter nimmt. Weltklasse sollte es schon sein <strong>–</strong> und genau das bieten <strong>die</strong><br />
Spiri tuosen von The Absolut Company, einer Tochtergesellschaft von Pernod-Ricard.<br />
Digita lisierung ist <strong>für</strong> das schwedische Traditionsunternehmen der Schlüssel zum<br />
Erfolg. Die Software Opcenter hilft ihm dabei, vollständig digitalisierte Produktionslinien<br />
in seinen Brennereien zu implementieren.<br />
The Absolut Company produziert ihren<br />
Wodka im kleinen schwedischen Dorf Åhus<br />
aus heimischem Weizen und Wasser, das aus<br />
firmeneigenen Brunnen stammt. Die Produktionsmethode<br />
in der Tradition des Gründers<br />
L. O. Smith aus dem Jahr 1879 ist ein<br />
mehrstufiger Destillationsprozess, bei dem<br />
unerwünschte Verbindungen und Verunreinigungen<br />
entfernt werden. Dieser Prozess<br />
muss in eine akribisch kontrollierte, automatisierte<br />
und energieeffiziente Produktionsschleife<br />
eingebunden sein.<br />
Als sechstgrößte Spirituosenmarke der Welt<br />
ist The Absolut Company in rund 150 Ländern<br />
vertreten. Diese Stellung geht mit hohen<br />
Qualitätsanforderungen an <strong>die</strong> gesamte<br />
Fertigung einher. Nach Emil Svärdh, Senior<br />
Automation Engineer, ist das Unternehmen<br />
seiner Produktionsphilosophie folgend bestrebt,<br />
stets Erzeugnisse von Weltklasse zu<br />
liefern. „Das Konzept Industrie 4.0 ist <strong>für</strong><br />
uns dabei entscheidend, um den aktuellen<br />
und zukünftigen Anforderungen im Hinblick<br />
auf Produktion, Verbraucher und Umwelt<br />
gerecht zu werden.“ Dazu gehört <strong>die</strong><br />
Zusammenarbeit mit Partnern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Philosophie<br />
des Unternehmens teilen, darunter<br />
Siemens, dessen Software und Hardware eine<br />
Schlüsselrolle in der Produktion spielen.<br />
The Absolut Company produziert am Standort Åhus insgesamt 125 Millionen Flaschen Wodka pro Jahr<br />
Bilder: The Absolut Company<br />
Transformation der Produktion<br />
Die Software Opcenter <strong>für</strong> Manufacturing<br />
Operations Management (MOM) bildet den<br />
Kern der Produktionsprozesse des Spirituosenherstellers.<br />
Opcenter ist Teil des Xcelerato-Portfolios<br />
von integrierten Lösungen und<br />
Dienstleistungen von Siemens Digital Industries<br />
Software. Mit der Software als Basis<br />
schafft das Unternehmen eine dynamische<br />
Plattform <strong>für</strong> <strong>die</strong> Transformation zur digita-<br />
46 <strong>dei</strong> 06-2022
In Åhus wird Wodka in allen Formen hergestellt, unter anderem <strong>für</strong><br />
handelsfertige Mixgetränke und limitierte Editionen<br />
Die Software Opcenter hilft dem Spirituosenhersteller bei der<br />
Digitalisierung seiner Produktionslinien<br />
len Be<strong>die</strong>nung und Konfiguration der fünf<br />
Produktionslinien in den Brennereien in<br />
Åhus. „Die Lösung passt perfekt zu unseren<br />
Anforderungen, weil sie <strong>die</strong> gesamte Wertschöpfungskette<br />
vom Materialeingang bis<br />
zur Auslieferung der Erzeugnisse abdeckt.<br />
Dies beinhaltet Qualitätskontrolle, Produktplanung<br />
und -terminierung, Reporting,<br />
Trend- und erweiterte Analysen“, so Svärdh.<br />
In einer der Brennereien in Åhus wurde <strong>die</strong><br />
Software Opcenter Execution Process bereits<br />
implementiert. In drei weiteren soll sie<br />
ebenfalls eingeführt werden. Derzeit verfügt<br />
das Unternehmen über eine vollständig digitalisierte<br />
Produktionslinie. Für <strong>die</strong> vier übrigen<br />
ist <strong>die</strong> vollständige Digitalisierung<br />
ebenfalls geplant.<br />
Industrie 4.0 als Produktionsstrategie<br />
The Absolut Company weiß, dass <strong>die</strong> Digitalisierung<br />
der Schlüssel ist, um ihre Führungsposition<br />
in <strong>die</strong>ser dynamischen Branche<br />
zu verteidigen. Die Weiterentwicklung<br />
zu einem vollständig digitalisierten, hochmodernen<br />
Unternehmen ist eine der Säulen<br />
des Unternehmens. „Angesichts vollautomatischer<br />
Produktionslinien und vermehrter<br />
regulatorischer Anforderungen steigt der<br />
Bedarf, Produktdaten lückenlos zu protokollieren<br />
und in <strong>die</strong> Unternehmenssysteme zu<br />
integrieren“, so Svärdh. „Das Industrie-<br />
4.0-Konzept ist Teil unserer Produktionsstrategie“,<br />
erklärt er weiter.<br />
Bei der Destillation handelt es sich um einen<br />
Prozesskreislauf, der durch Temperatur<br />
und Druck gesteuert wird. Das Originalrezept<br />
sah acht Stufen vor. „Heute kann es<br />
vorkommen, dass eine einzige Charge den<br />
Prozesskreislauf über hundert Mal durchläuft,<br />
bevor der absolute Reinheitsgrad erreicht<br />
ist“, erzählt Svärdh.<br />
The Absolut Company verbraucht jährlich<br />
125 Millionen Glasflaschen. Diese werden<br />
jedoch von einem Anbieter erworben, der<br />
zu 49 % recyceltes Glas verwendet. Derzeit<br />
basiert <strong>die</strong> Produktion zu 85 % auf erneuerbaren<br />
Energien, und das Ziel des Unternehmens<br />
ist es, bis 2030 entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette 100-prozentige Klimaneutralität<br />
zu erreichen.<br />
Voll automatisierte Prozesse<br />
The Absolut Company strebt eine voll automatisierte<br />
Produktion an. Der Standort Åhus<br />
verfügt über fünf komplett automatisierte<br />
Produktionslinien und eine flexible Linie <strong>für</strong><br />
kleinere Sonderserien. Svärdh: „Ein Großteil<br />
der Steuerungssysteme stammt von Siemens.<br />
Auch als Visualisierungssoftware setzen wir<br />
das Steuerungs- und Stammdatensystem Simatic<br />
WinCC von Siemens ein. Bei der Entwicklung<br />
der Produktionslinien kombinieren<br />
wir in der Regel Komponenten und Maschinen<br />
von verschiedenen Lieferanten.“<br />
Eine wachsende Herausforderung ist <strong>die</strong><br />
Herstellung kleinerer Chargen mit inhaltlichen<br />
Variationen. „Wir haben eine hohe Verwertungsquote<br />
und eine Gesamtanlageneffizienz<br />
zwischen 70 und 75 %“, erklärt<br />
Svärdh. „Unser Ziel ist es, <strong>die</strong>ses hohe Niveau<br />
beizubehalten, obwohl <strong>die</strong> Chargen<br />
immer kleiner werden, da ständig neue Geschmacksrichtungen<br />
und Flaschen hinzukommen.<br />
Gemeinsam mit Siemens konzentrieren<br />
wir uns schwerpunktmäßig auf <strong>die</strong>ses<br />
Ziel und bauen <strong>die</strong> Plattform mit Blick<br />
auf zukünftige Anforderungen aus.“<br />
Digitale Ressourcenplanung<br />
Die Software Opcenter ist in das ERP-System<br />
des Unternehmens integriert. Beide Systeme<br />
geben einen gemeinsamen Arbeitsauftrag<br />
aus, der Informationen aus mehreren Geschäftssystemen<br />
enthält und mit anderen<br />
anlagenspezifischen Daten zusammengeführt<br />
wird. Dieser Arbeitsauftrag bildet <strong>die</strong><br />
Grundlage <strong>für</strong> das Set-up der Produktionslinie<br />
und <strong>die</strong> Auswahl der Verfahren, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Erzeugnisse ausgeführt werden sollen.<br />
„Für jeden Arbeitsauftrag erstellen wir einen<br />
dynamischen digitalen Pfad“, so<br />
Svärdh. „Muss ein Verfahren geändert, hinzugefügt<br />
oder entfernt werden, so ist <strong>die</strong>s<br />
nun auf digitalem Weg möglich. Dies erhöht<br />
unsere Agilität und versetzt uns in <strong>die</strong> Lage,<br />
<strong>für</strong> alle Eventualitäten gewappnet zu sein.“<br />
Heutzutage müssen laut Svärdh nicht nur<br />
<strong>die</strong> reale Wertschöpfungskette gemanagt<br />
und weiterentwickelt werden, sondern auch<br />
<strong>die</strong> digitale Nachbildung <strong>die</strong>ser Prozesse.<br />
Dazu müssen Daten und Informationspunkte<br />
zusammengeführt werden, <strong>die</strong> in völlig<br />
unterschiedlichen Systemen gespeichert<br />
sind. Hier kommt <strong>die</strong> Opcenter-Execution-<br />
Process-Plattform ins Spiel. Sie liefert dem<br />
Hersteller beispielsweise Daten, mit denen<br />
es Prozesse fortwährend optimieren kann,<br />
und verbessert <strong>die</strong> Rückverfolgbarkeit von<br />
Prozessen mittels Blockchain-Technologie.<br />
Vorteile des digitalen Zwillings<br />
„Für jedes Glied der realen Wertschöpfungskette<br />
muss es eine Entsprechung in der digitalen<br />
Wertschöpfungskette geben“, sagt<br />
Svärdh. Der Ingenieur ist überzeugt davon,<br />
dass am digitalen Zwilling kein Weg vorbeiführt.<br />
The Absolut Comapny investiert in <strong>die</strong><br />
Entwicklung einer detaillierten digitalen<br />
Nachbildung der Produktionslinien und der<br />
Wertschöpfungskette, um eine bessere Simulationsgrundlage<br />
<strong>für</strong> digital konfigurierte<br />
Chargenläufe zu erhalten. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />
kann es deren einwandfreien Betrieb durch<br />
digitale Tests und Vali<strong>die</strong>rungen gewährleisten.<br />
Änderungen können digital vorgenommen<br />
werden, bevor sie in der Praxis umgesetzt<br />
werden. „So können wir schneller produzieren,<br />
qualitativ bessere Ergebnisse liefern<br />
und vor allem Kosten sparen“, sagt<br />
Svärdh abschließend.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Siemens<br />
AUTORIN<br />
CLAUDIA LANZINGER<br />
Media Communciations<br />
EMEA,<br />
Siemens Digital Industries<br />
Software<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 47
<strong>dei</strong><br />
BETRIEBS- UND QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Effiziente Analysemethoden <strong>für</strong> Pilzgifte<br />
Mykotoxine automatisch<br />
aufspüren<br />
Jedes Jahr, wenn das Getreide von den Feldern eingeholt und zu Lebensmitteln verarbeitet<br />
wird, stellen Mykotoxine Landwirte, getreideverarbeitende Betriebe und<br />
Labore vor Herausforderungen: Die Pilzgifte sind nicht nur unsichtbar und geruchslos,<br />
sondern auch chemisch und thermisch stabil. Um sie frühzeitig nachzuweisen und<br />
<strong>die</strong> Lebensmittelqualität zu sichern, sind sensible und genaue Analysemethoden<br />
notwendig. Moderne Testtechnologien arbeiten automatisiert.<br />
Ob als Primärkontamination auf dem<br />
Feld, bei Lagerung, Transport und Weiterverarbeitung<br />
oder als sogenannte Carry over in<br />
tierischen Lebensmitteln: Mykotoxine können<br />
entlang der gesamten Produktionskette<br />
Kontaminationen von Rohstoffen und Lebensmitteln<br />
verursachen. Schimmelpilze,<br />
<strong>die</strong> Mykotoxine produzieren, wachsen zum<br />
Beispiel auf Getreide, Nüssen, Trockenfrüchten<br />
und Gewürzen. Über toxinhaltige Futtermittel<br />
gelangen sie auch ins Fleisch, in<br />
Eier oder Milch. Nach Schätzungen der Ernährungs-<br />
und Landwirtschaftsorganisation<br />
der Vereinten Nationen (FAO) enthalten<br />
rund 25 % aller Nahrungsmittel der Erde<br />
Mykotoxine. Stu<strong>die</strong>n zeigen, dass mehr als<br />
68 % des Getreides positiv auf Schimmelpilze<br />
getestet werden.<br />
Bild: Perkin Elmer<br />
400 toxische Pilzmetabolite<br />
Aktuell werden der Gruppe der Mykotoxine<br />
mehr als 400 toxische Pilzmetabolite zugerechnet<br />
<strong>–</strong> von A wie Aflatoxine bis Z wie<br />
Zearalenon. Insgesamt sollen es mehrere<br />
Tausend sein. Rund 20 von ihnen kommen<br />
häufiger und in kritischer Konzentration in<br />
Lebensmitteln vor. Sie sind gesundheitsschädigend<br />
und können das Immunsystem beeinträchtigen,<br />
Krebserkrankungen begünstigen,<br />
Nieren- oder Leberschäden oder Erbrechen<br />
und Durchfall verursachen. Um Gesundheitsprobleme<br />
zu vermeiden, <strong>die</strong> Qualität<br />
von Lebensmitteln zu sichern und Verbraucher<br />
zu schützen, sind Händler und<br />
Hersteller an Höchstmengen gebunden, <strong>die</strong><br />
in Deutschland und der EU besonders<br />
streng geregelt sind. So liegt zum Beispiel<br />
der Wert <strong>für</strong> Aflatoxine in Getreide, Beikost,<br />
Nüssen und Milch im Bereich von 0,10 bis<br />
15 ppb. Um <strong>die</strong>se Werte nachzuweisen und<br />
<strong>die</strong> Sicherheits- und Qualitätsvorschriften<br />
einzuhalten, müssen <strong>die</strong> Akteure der Futtermittel-<br />
und Getrei<strong>dei</strong>ndustrie auf schnelle,<br />
genaue und benutzerfreundliche Analysemethoden<br />
zurückgreifen. Heute gibt es viele<br />
Technologien, <strong>die</strong> entlang der gesamten<br />
Produktionskette <strong>die</strong> Überwachung und den<br />
Nachweis von Mykotoxin-Kontaminationen<br />
unterstützen.<br />
Das Max Signal Mycotoxin Automation Bundle besteht aus folgenden vier Kits: Max<br />
Signal HTS Zearalenon-ELISA-Kit, Max Signal HTS Fumonisin-ELISA-Kit, Max Signal HTS<br />
Ochratoxin A-ELISA-Kit und Max Signal HTS T2/HT2-ELISA-Kit<br />
Lateral-Flow-Tests und ELISA<br />
Eine erste Möglichkeit, Mykotoxine nachzuweisen,<br />
bieten sogenannte Lateral-Flow-<br />
Teststreifen. Sie sind kostengünstig und einfach<br />
anzuwenden. Sie bieten einen guten<br />
ersten Schutz gegen Mykotoxin-Verunreinigungen<br />
und sind in der Lage, alle wichtigen<br />
48 <strong>dei</strong> 06-2022
Bild: Janine Lamontagne <strong>–</strong> iStock.com<br />
Bild: baibaz <strong>–</strong> iStock.com<br />
Schimmelpilze, <strong>die</strong> gesundheitsschädliche Mykotoxine produzieren,<br />
wachsen zum Beispiel auf Getreide. Um Risiken <strong>für</strong> Verbraucher zu<br />
vermeiden, sind sensible und genaue Analysemethoden unerlässlich.<br />
Über toxinhaltige Futtermittel können Mykotoxine auch in<br />
Milch und Milchprodukte gelangen<br />
Mykotoxin-Klassen zu identifizieren. Doch<br />
ihr Einsatz ist nur dann sinnvoll, wenn <strong>die</strong><br />
Menge der zu prüfenden Waren ebenso gering<br />
wie <strong>die</strong> Kontaminationshäufigkeit ist.<br />
Sollte zudem bei einer Kulturpflanze eine<br />
Kontamination nachgewiesen werden, muss<br />
sich <strong>die</strong> Testfrequenz erheblich erhöhen.<br />
In <strong>die</strong>sen Fällen kommen in der Regel automatisierte<br />
ELISA-Tests zum Einsatz. Diese<br />
sind grundsätzlich auch dann sinnvoll,<br />
wenn verschiedene Arten von Lebensmitteln<br />
oder zum Beispiel komplexe Zusammensetzungen<br />
wie Fertigfutter oder Tiernahrung<br />
auf Mykotoxine getestet werden. Auch in<br />
großen Getreideverarbeitungsbetrieben ist<br />
<strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit von Mykotoxin-Ausbrüchen<br />
allein aufgrund der schieren Menge<br />
an Getreide, <strong>die</strong> Tag <strong>für</strong> Tag untersucht<br />
wird, deutlich größer <strong>–</strong> und Geschwindigkeit<br />
und Genauigkeit bei den Testverfahren<br />
eine absolute Notwendigkeit. Ganz besonders<br />
im Bereich der Mykotoxin-Analyse, <strong>die</strong><br />
ein kritischer Faktor im Hochdurchsatz-<br />
Workflow der Lebensmittelverarbeitung ist<br />
und traditionell einen erheblichen Zeit- und<br />
Personalaufwand erfordert. Dem wirken<br />
ELISA-Tests erfolgreich entgegen, da sie<br />
einen hohen Durchsatz bei großen Probenmengen<br />
ermöglichen.<br />
ELISA steht <strong>für</strong> enzyme-linked immunosorbent<br />
assay. Diese enzymgekoppelten Immunabsorbationstests<br />
werden <strong>für</strong> empfindlichere<br />
Bestätigungstests der toxischen Pilzgifte<br />
eingesetzt. Ihr Vorteil: Sie arbeiten sehr<br />
präzise und sind einfach in der Handhabung.<br />
Das wiederum reduziert den Schulungsaufwand<br />
des Personals. Gleichzeitig<br />
müssen <strong>die</strong> Labor-Mitarbeitenden weniger<br />
Arbeitsschritte durchführen: Für ELISA-Testungen<br />
sind automatisierte Lösungen erhältlich.<br />
Diese übernehmen nicht allein <strong>die</strong> Extraktion,<br />
sondern zum Beispiel auch das<br />
Auslesen der Platten oder <strong>die</strong> automatische<br />
Berichterstattung und reduzieren <strong>die</strong> Fehleranfälligkeit<br />
und den Zeit- und Kostenaufwand<br />
erheblich.<br />
192 Testungen in 90 Minuten<br />
Auch das Bundesamt <strong>für</strong> Verbraucherschutz<br />
und Lebensmittelsicherheit weist auf <strong>die</strong><br />
Gefahren von Mykotoxinen in Lebens- und<br />
Futtermitteln hin. In Deutschland gibt es<br />
zahlreiche Untersuchungen, <strong>die</strong> sich mit<br />
dem Thema befassen. Die Giftstoffe können<br />
bei Menschen und Tieren bereits in geringen<br />
Mengen akute Vergiftungen und langfristige<br />
Gesundheitsschäden auslösen. Daher<br />
ist es umso wichtiger, schnelle und effiziente<br />
Analysemethoden <strong>für</strong> <strong>die</strong> gesamte Lebensmittelkette,<br />
von den Rohstoffen bis zu den<br />
Endprodukten, einzusetzen.<br />
Das Analysentechnikunternehmen Perkin -<br />
Elmer bietet automatisierte Analysemethoden<br />
an und hilft damit, Risiken <strong>für</strong> Verbraucher<br />
und Nutztiere zu vermeiden. So können<br />
Futtermittel- und Getreideverarbeiter<br />
ihre Prozesse mit automatisierten ELISA-<br />
Testverfahren des Unternehmens deutlich<br />
optimieren. Von 800 bis 4000 Proben, <strong>die</strong><br />
in dem Betrieb während der gesamten Erntezeit<br />
anfallen, konnten zuvor 50 bis 60<br />
Proben pro Tag getestet werden. Seit der<br />
Etablierung der automatisierten Testungen<br />
werden 192 Testungen <strong>für</strong> einen einzigen<br />
Analyten in weniger als 90 Minuten durchgeführt.<br />
Eine solche Quote ermöglicht auch<br />
das Max Signal Mycotoxin Automation<br />
Bundle von Perkin Elmer. Es umfasst vier<br />
Kits und ergänzt das Deoxynivalenol-<br />
(DON)- und Gesamt-Aflatoxin-Automatisierungskit.<br />
Flexible Verfahren <strong>für</strong> Labore<br />
Für Labore, <strong>die</strong> anspruchsvolle Tests auf Mykotoxine<br />
mit niedrigen Grenzwerten umsetzen<br />
und zudem flexibel andere Analyten mit<br />
einem Gerät untersuchen möchten, sind <strong>die</strong><br />
Hochleistungsflüssigkeitschromatografie<br />
(HPLC) und <strong>die</strong> Flüssigkeitschromatografie-<br />
Massenspektrometrie (LC-MS/MS) eine<br />
sinnvolle Unterstützung. Die empfindlichen<br />
und skalierbaren Analysemethoden können<br />
alle vorhandenen Mykotoxin-Klassen in nur<br />
einer Extraktion nachweisen und auch andere<br />
Analyten messen <strong>–</strong> <strong>die</strong> Quantifizierung<br />
von Vitaminen, Aminosäuren und Analyten<br />
inklusive. Die Vorteile liegen auf der Hand:<br />
Die Abläufe sind effizienter, <strong>die</strong> Kosten pro<br />
Probe geringer.<br />
Doch unabhängig davon, welche Analysemethoden<br />
<strong>für</strong> Mykotoxin-Testungen zum<br />
Einsatz kommen: Die Technologie in <strong>die</strong>sem<br />
Bereich entwickelt sich kontinuierlich weiter.<br />
Das ist in Zeiten des globalen Lebensmittelhandels<br />
und des Klimawandels von<br />
besonderer Bedeutung. Schließlich können<br />
<strong>die</strong> Veränderungen der klimatischen Bedingungen<br />
zu wärmeren Temperaturen und<br />
mehr Luftfeuchtigkeit den Schimmelpilzbefall<br />
von Erntegut und gelagertem Getreide<br />
begünstigen <strong>–</strong> und damit auch <strong>die</strong> Mykotoxin-Produktion.<br />
Umso wichtiger ist das Ziel, <strong>die</strong> Mykotoxin-<br />
Belastung von Lebens- und Futtermitteln<br />
weiterhin so gering wie möglich zu halten.<br />
Die kontinuierliche Optimierung der Testverfahren<br />
trägt dazu bei.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Perkin Elmer<br />
AUTOR<br />
DR. MARCUS QUACK<br />
Managing Director,<br />
Perkin Elmer Deutschland<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 49
<strong>dei</strong><br />
ABFÜLLEN, VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LOGISTIK<br />
Entwicklung eines ressourcenschonenden Druckprozesses<br />
Verpackungsfolien<br />
nachhaltig bedrucken<br />
Recyclingfähige, materialeffiziente Verpackungskonzepte erobern immer mehr <strong>die</strong><br />
Regale und <strong>die</strong> Theken des Einzelhandels. Neben dem Verpackungsdesign und den<br />
Packstoffen ist aber auch der Druck ein wichtiger Aspekt, wenn es um <strong>die</strong> nach -<br />
haltige Gestaltung von Verpackungen geht. Gemeinsam mit Partnern hat Südpack<br />
innerhalb von knapp einem Jahr den Flexodruckprozess SPQ entwickelt. Der Name<br />
ist Programm. SPQ steht als Abkürzung <strong>für</strong> Sustainable Print Quality.<br />
Das standardisierte Farbmanagement der SPQ-Technologie erhöht das Qualitätsniveau und<br />
gewährleistet eine stabile Farbumsetzung der Druckdaten. Dadurch entfallen Druckanpassungen<br />
oder Druckabnahmen vor Ort.<br />
Bilder: Südpack<br />
Ressourcenschonung und Umweltschutz<br />
sind in vielen Firmen nicht zuletzt wegen<br />
der gesetzlichen Rahmenbedingungen heute<br />
fest in der Unternehmensstrategie verankert.<br />
Auch Konsumenten haben mittlerweile eine<br />
hohe Sensibilität <strong>für</strong> nachhaltige Verpackungen<br />
entwickelt <strong>–</strong> und greifen beherzt zu<br />
Flow Packs <strong>für</strong> frisches Hackfleisch oder<br />
Faltverpackungen <strong>für</strong> Kochschinken.<br />
Doch das Verpackungsdesign ebenso wie<br />
<strong>die</strong> Packstoffe sind nur ein, wenn auch wesentlicher,<br />
Aspekt des Ganzen. Will man<br />
Nachhaltigkeit im Verpackungsprozess jedoch<br />
ganzheitlich in allen Facetten umsetzen,<br />
gehört auch der Verpackungsdruck<br />
zwingend dazu. Die zentralen Fragen, <strong>die</strong><br />
sich Südpack im Rahmen eines ambitionierten<br />
Projektes und insbesondere vor<br />
dem Hintergrund der sich verschärfenden<br />
Rohstoffverknappung stellten, lauteten daher:<br />
Welche Möglichkeiten gibt es, um Folien<br />
künftig ressourcenschonender bedrucken<br />
zu können? Welche Farbpalette, welche<br />
Farbfolge und welches Druckverfahren<br />
sind sinnvoll und zielführend? Wie muss<br />
<strong>die</strong> Druckvorstufe gestaltet werden? Und<br />
ab wann ist eine entsprechende Entwicklung<br />
als erfolgreich zu bewerten?<br />
Analyse der Druckbilder<br />
Im Herbst 2020 fand hierzu ein Kick-off-<br />
Meeting statt. Die erste Einschätzung des<br />
Teams: Die Revolution im Verpackungsdruck<br />
scheint nicht ohne Weiteres möglich. Denn<br />
in der gewünschten Tiefe und im gewünschten<br />
Umfang waren <strong>die</strong> Nachhaltigkeitsziele<br />
repro- und produktionstechnisch<br />
im ersten Schritt nicht umsetzbar <strong>–</strong> trotz<br />
oder gerade aufgrund der über 30-jährigen<br />
Expertise des Unternehmens im Verpackungsdruck.<br />
Doch dann packte alle Beteiligten<br />
der Ehrgeiz.<br />
Sukzessive wurden nun in dem agilen Projekt<br />
alle relevanten Fragen geklärt, einzelne<br />
Prozessschritte und Parameter definiert und<br />
<strong>die</strong>se anschließend konsequent abgearbeitet.<br />
Die wichtigste Aufgabe bestand darin, <strong>die</strong><br />
jeweiligen Druckbilder und deren Aufbau<br />
genau zu analysieren. Für <strong>die</strong> notwendigen<br />
Industrietests wurden drucktechnisch sehr<br />
anspruchsvolle Motive definiert und getestet,<br />
um dem Anspruch eines qualitativ<br />
hochwertigen Druckbilds gerecht zu werden.<br />
Denn nur durch das Drucken signifikanter<br />
Mengen lässt sich feststellen, ob dauerhaft<br />
eine stabile Farb- und Druckqualität<br />
umgesetzt werden kann. Oder anders ausgedrückt:<br />
Auch nach mehreren 100 000<br />
Druckmetern muss <strong>die</strong> Qualität am Ende<br />
noch stimmen.<br />
50 <strong>dei</strong> 06-2022
Bei der Umsetzung mehrerer Druckbilder<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Goldsteig Käsereien konnten durch<br />
den Einsatz der SPQ-Technologie <strong>die</strong> Farbund<br />
Lösemittelabfälle um mehr als 60 %<br />
gesenkt werden<br />
Jeder Parameter exakt definiert<br />
Am Ende <strong>die</strong>ses aufwendigen Entwicklungsprozesses<br />
stand fest: SPQ, also Sustainable<br />
Print Quality, ist keine Utopie, sondern tatsächlich<br />
realisierbar. Die Drucktechnologie<br />
funktioniert allerdings nur, wenn jeder einzelne<br />
Parameter <strong>für</strong> einen reproduzierbaren<br />
Prozess exakt definiert und fixiert wird.<br />
Und wenn der Prozessverlauf genau so erfolgt,<br />
wie er festgelegt wurde. Die Parameter<br />
betreffen u. a. <strong>die</strong> Druckfarben sowie <strong>die</strong><br />
Druckreihenfolge der einzelnen Farben. Ändert<br />
sich ein Parameter, muss alles neu definiert<br />
werden.<br />
Eine zweite Voraussetzung <strong>für</strong> den Einsatz<br />
der Technologie ist ein durchgängiges Farbmanagement<br />
entlang der gesamten Prozesskette.<br />
Neben der Implementierung einer<br />
durchgängigen Prozessstabilität stellte insbesondere<br />
<strong>die</strong>ses Farbmanagement <strong>die</strong><br />
größte Herausforderung dar <strong>–</strong> ebenso wie<br />
<strong>die</strong> Datenaufbereitung und <strong>die</strong> Auswahl des<br />
richtigen Set-ups. Was auf der einen Seite einer<br />
großen Anstrengung bedarf, entpuppt<br />
sich jedoch aus einer anderen Perspektive<br />
betrachtet als Vorteil: Denn durch <strong>die</strong> feste<br />
Farbpalette verringert sich der Rüstaufwand.<br />
Dies macht sich vor allem bei häufig wechselnden<br />
Chargen positiv bemerkbar. Zudem<br />
bedeuten weniger Farbwechsel eine Reduzierung<br />
des Farbverbrauchs bzw. -abfalls.<br />
Einsparungen bei Goldsteig<br />
Durch einen geringeren Verbrauch an Farbe<br />
und Lösemitteln, weniger Produktionsabfälle<br />
und einen niedrigeren Energieaufwand<br />
bietet SPQ Vorteile in puncto Nachhaltigkeit,<br />
Effizienz und Druckqualität. Dies wirkt sich<br />
insgesamt positiv auf <strong>die</strong> CO 2 -Bilanz beim<br />
Verpackungsdruck aus. Bei der Umsetzung<br />
mehrerer Druckbilder <strong>für</strong> <strong>die</strong> Goldsteig Käsereien<br />
konnten durch den Einsatz der Technologie<br />
beispielsweise <strong>die</strong> Farb- und Lösemittelabfälle<br />
um mehr als 60 % reduziert<br />
und <strong>die</strong> Druckqualität optimiert werden.<br />
Mit dem Druckprozess lässt sich fast das gesamte<br />
Farbspektrum abbilden. Auch <strong>die</strong> zum<br />
Einsatz kommenden, wasserbasierenden<br />
Druckplatten zahlen auf <strong>die</strong> Nachhaltigkeit<br />
der Technologie ein.<br />
Insgesamt konnte Südpack mit SPQ den bisherigen<br />
Zielkonflikt zwischen Effizienz und<br />
Qualität im Bereich Flexodruck lösen. Insbesondere<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong> ist<br />
<strong>die</strong>s interessant, da hier aufgrund kleinerer<br />
Losgrößen und der kurzen Zeitspanne zwischen<br />
Produktentwicklung und Markteinführung<br />
heute eine stärkere Flexibilität gefordert<br />
ist als früher <strong>–</strong> bei gleichzeitig hohem<br />
Kostendruck. Die zusätzlichen Kosten<br />
der Technologie können durch Einsparungen<br />
in Bezug auf Energie und Material sowie<br />
durch eine höhere Effizienz im Verpackungs-<br />
und Kennzeichnungsprozess kompensiert<br />
werden.<br />
Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Unternehmen<br />
ist SPQ <strong>für</strong> Südpack ein wichtiger<br />
Baustein, der weiter ausgebaut werden<br />
soll. Zukünftig will Südpack <strong>die</strong> Technologie<br />
dem Markt als favorisiertes Druckverfahren<br />
zur Verfügung stellen. Bereits 2021 wurde<br />
<strong>die</strong> Technologie mit dem Deutschen Verpackungspreis<br />
in Gold ausgezeichnet.<br />
AUTOR<br />
SEBASTIAN<br />
SCHEURELL<br />
Gebietsverkaufsleiter,<br />
Südpack<br />
DEI_188x88mm_TRACC.pdf - Mai 11, 2022 x<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 51
<strong>dei</strong><br />
ABFÜLLEN, VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LOGISTIK<br />
Sensorik sorgt <strong>für</strong> voll automatisierten Materialtransport<br />
Ein echtes Stück Eiszeit<br />
aus der Flasche<br />
Die Romina Mineralbrunnen GmbH produziert vor den Toren von Reutlingen das<br />
bekannte Mineralwasser Eiszeitquell. 2020 startete Romina mit der Erneuerung der<br />
Glasanlage. Für mehr Effizienz und einen Glasflaschendurchsatz von bis zu 45 000<br />
Flaschen pro Stunde sorgen jetzt eine moderne Transporttechnik sowie <strong>die</strong> komplett<br />
neue Glasanlage von Beyer Maschinenbau. Einen voll automatisierten, präzisen und<br />
sicheren Materialfluss ermöglicht dabei <strong>die</strong> Sensorik von Leuze.<br />
Der Marketing-Slogan „Seit der Eiszeit unberührt“<br />
bringt ein echtes Stück Eiszeit in<br />
<strong>die</strong> Gegenwart: Damals versickerten riesige<br />
Mengen Schmelzwasser im Gestein der<br />
Schwäbischen Alb. Durch eine seltene Erdverschiebung<br />
wurde <strong>die</strong>ses Reservoir in<br />
rund 400 m Tiefe von der Außenwelt abgeriegelt.<br />
Mächtige, wasserundurchlässige Gesteinsschichten<br />
schützen es seitdem vor<br />
nachsickerndem Regenwasser und allen<br />
Umwelteinflüssen unserer Zeit. Eiszeitquell<br />
besitzt deshalb eine ursprüngliche Reinheit<br />
und Qualität <strong>–</strong> so wie das Wasser vor über<br />
10 000 Jahren. Es ist ausgewogen mineralisiert,<br />
natrium- und kochsalzarm. Entdeckt<br />
Bei der Förderung ihres Mineralwassers achtet <strong>die</strong> Romina Mineralbrunnen GmbH auf<br />
eine besonders schonende und nachhaltige Bewirtschaftung der Quellen<br />
Bilder: Leuze electronic<br />
wurde das Mineralwasservorkommen in den<br />
1970er-Jahren bei einer Tiefbohrung vor<br />
den Türen von Romina Mineralbrunnen in<br />
Reutlingen-Rommelsbach, Süddeutschland.<br />
„Dieses Wasser hat eine außergewöhnliche<br />
Qualität und ist ein echtes Geschenk der<br />
Natur“, weiß Stefan Lederle, Leiter Instandhaltung<br />
bei Romina Mineralbrunnen, sein<br />
Wasser zu schätzen: „Diese einzigartige<br />
Wasserqualität ist <strong>für</strong> uns Ansporn und Verpflichtung,<br />
im gesamten Abfüllprozess nur<br />
<strong>die</strong> höchsten Standards zu akzeptieren.“ Zudem<br />
werden bei Romina Mineralbrunnen<br />
regelmäßig interne und externe Qualitätskontrollen<br />
gemacht, <strong>die</strong> weit über das gesetzlich<br />
vorgeschriebene Maß hinausgehen.<br />
So wurde das Unternehmen beispielsweise<br />
nach dem International Featured Standard<br />
(IFS) Food zertifiziert und hat <strong>die</strong> Prüfung<br />
in der höchsten Kategorie bestanden.<br />
Neue Glas- und Palettieranlage<br />
Eiszeitquell gibt es in den Sorten naturelle,<br />
sanft perlend und perlend, in großen und<br />
kleinen Flaschen, in Glas und PET. „Seit einiger<br />
Zeit erlebt <strong>die</strong> Glasflasche mit unserem<br />
rundum geprägten Eiszapfen-Relief eine<br />
wahre Renaissance“, erklärt Lederle.<br />
Romina Mineralbrunnen investiert deshalb<br />
kontinuierlich in seine Glasflaschenabfüllung<br />
und produziert technisch wie ökologisch<br />
nach modernsten Standards. 2020<br />
startete Romina mit der Erneuerung der<br />
Glasanlage. In mehreren Bauabschnitten<br />
wurden <strong>die</strong> Transporttechnik, Ein- und Auspacker,<br />
Kastenwascher, Neuglasabschieber<br />
sowie eine komplett neue Palettieranlage<br />
mit Doppelbe- und -entlader in Betrieb genommen.<br />
Diese neue Komplettanlage verpackt<br />
seitdem fleißig Mineralwasser. Als<br />
Partner <strong>für</strong> das Projekt setzte Romina Mineralbrunnen<br />
auf Beyer Maschinenbau. Der<br />
Maschinenbauer aus Roßwein, Sachsen, hat<br />
sich auf <strong>die</strong> Planung, Entwicklung und den<br />
Bau effizienter Förder- und Verpackungstechnikanlagen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und<br />
Getränkeindustrie spezialisiert: Mit einer<br />
hohen Fertigungstiefe bietet das Unternehmen<br />
einen Rundum-Service. Von der einzelnen<br />
Verpackungsmaschine bis zur kompletten<br />
Anlage mit Transporttechnik <strong>für</strong> Behälter,<br />
Gebinde und Paletten. Oft werden <strong>die</strong>se<br />
Anlagen mit Maschinen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sortierung<br />
52 <strong>dei</strong> 06-2022
Blick auf <strong>die</strong> Palettiertechnik der neuen Glasanlage<br />
Zuverlässige Sensoren sind <strong>für</strong> eine effiziente Anlagentechnik sehr wichtig<br />
und Kontrolle von Behältern und Gebinden<br />
komplettiert. Zudem bietet Beyer Maschinenbau<br />
mit rund 50 erfahrenen Technikern<br />
auch den kompletten Service <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anlagen<br />
an. „Als wir Anfang 2020 mit Romina<br />
Mineralbrunnen ins Geschäft kamen, standen<br />
hier noch eine Glasanlage und eine PET-<br />
Anlage nebeneinander“, berichtet Till Beyer,<br />
CEO und Inhaber von Beyer Maschinenbau.<br />
Im Mai 2020 zog <strong>die</strong> PET-Anlage in einen<br />
anderen Gebäudeteil um. Dann konnte es<br />
mit der Erweiterung losgehen: Zunächst<br />
wurde <strong>die</strong> neue Be- und Entpalettieranlage<br />
mit der kompletten Palettenfördertechnik<br />
erneuert. Anschließend folgten Aus- und<br />
Einpackmaschine und der gesamte Kastentransport.<br />
Daraufhin <strong>die</strong> Kastenwascher und<br />
<strong>die</strong> gesamte Flaschentransporttechnik bis<br />
zur Flaschenreinigungsmaschine. Zuletzt<br />
wurde noch ein neuer Neuglasabschieber<br />
installiert. Zwischendurch wurden durch<br />
Romina <strong>die</strong> Gebäudetechnik sowie der Fußboden<br />
modernisiert. „Die große Herausforderung<br />
dabei war, den kompletten Umbau<br />
mit nur sehr kurzen Produktionsunterbrechungen<br />
innerhalb eines knappen Jahres zu<br />
koordinieren und abzuwickeln“, so Beyer.<br />
Nichts geht ohne Sensorik<br />
In Spitzenzeiten werden bei Romina Mineralbrunnen<br />
bis zu 45 000 Glasflaschen in<br />
der Stunde durch <strong>die</strong> Anlage gefördert, entladen,<br />
entpackt, gereinigt, neu befüllt, erneut<br />
in Gebinde gepackt und schließlich<br />
wieder auf eine neue Palette geladen, dort<br />
mit einer Ladungssicherung versehen und<br />
ins Lager abtransportiert. Ohne eine hohe<br />
Anlagenverfügbarkeit wäre eine solche Spitzenleistung<br />
nicht erzielbar. „In der Förderund<br />
Verpackungstechnik geht heute nichts<br />
mehr ohne eine zuverlässig arbeitende Sensorik“,<br />
so Beyer. Daher setzt er seit Jahren<br />
bei der optischen Sensorik auf das Unternehmen<br />
Leuze electronic aus Owen/Teck.<br />
Gebinde- und Behältertransport<br />
Ein Leuze-Sensor, der sich besonders gut <strong>für</strong><br />
den Einsatz in der Getränkeindustrie eignet,<br />
ist <strong>die</strong> Reflexionslichtschranke vom Typ<br />
PRK. Der optisch schaltende Sensor arbeitet<br />
mit dem Reflexionsprinzip. Selbst transparente<br />
oder stark reflektierende Materialien,<br />
etwa Glasflaschen oder Kunststoffkisten mit<br />
glänzendem, mehrfarbigem Dekor wie <strong>die</strong><br />
Eiszeitquell-Kisten, können von <strong>die</strong>sen Sensoren<br />
einwandfrei und zuverlässig detektiert<br />
werden. Reflexionslichtschranken gibt es in<br />
verschiedenen Baureihen, Größen und Leistungsklassen.<br />
Das Sensorprinzip bietet verschiedene<br />
Funktionalitäten: Beim Transport<br />
von Gebinden erkennt es <strong>die</strong> einzelnen Kisten,<br />
etwa, ob <strong>die</strong>se richtig transportiert werden<br />
oder sich irgendwo auf der Förderstrecke<br />
aufstauen. Oder es erkennt Überstände,<br />
falls Kisten zu lang oder zu hoch sind. Wird<br />
<strong>die</strong> Reflexionslichtschranke in den Maschinen<br />
selbst eingesetzt, <strong>die</strong>nt sie meist der<br />
Produkterkennung. An den Absetztischen<br />
überwacht sie Freiräume und vermeidet<br />
Kollisionen beim Abstapeln von Paletten.<br />
Sicherheit im Fokus<br />
Reflexionslichtschranken überwachen Anfang<br />
und Ende einer Palette, beim Aufsetzen<br />
des Leerguts auf <strong>die</strong> Förderstrecke ebenso<br />
wie beim abschließenden Wiederbeladen<br />
der Europaletten mit den frisch befüllten<br />
Kisten. Vorausgesetzt <strong>die</strong> Europaletten wurden<br />
beim Transport durch eine optische und<br />
mechanische Kontrolleinrichtung als einwandfrei<br />
erkannt. Außerdem überwachen<br />
sie deren Stoppen an einer bestimmten Position,<br />
oder ob eine Palette überhaupt transportiert<br />
wurde. In <strong>die</strong>sem Bereich werden<br />
zusätzlich Sicherheitssensoren benötigt, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Sicherheit von Mensch und Maschine<br />
garantieren, zum Beispiel bei den Be- und<br />
Entladevorgängen auf <strong>die</strong> bzw. von den Paletten.<br />
Hier kommen oft mehrstrahlige Sicherheitslichtschranken<br />
in der Gerätesäule<br />
mit integrierter Muting-Funktion zum Einsatz.<br />
Aber auch Sicherheitslichtvorhänge mit<br />
der von Leuze patentierten Smart-Process-<br />
Gating-Technologie SPG werden verwendet.<br />
Durch den Einsatz der Sicherheitslichtvorhänge<br />
in der Ausführung mit SPG kann auf<br />
zusätzliche signalgebende Muting-Sensoren<br />
verzichtet werden. Das spart deutlich Platz<br />
und ist ein großer Vorteil bei knappen<br />
räumlichen Aufstellsituationen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Leuze electronic<br />
AUTORIN<br />
MARTINA SCHILI<br />
Corporate Communications<br />
Manager.<br />
Leuze electronic<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 53
<strong>dei</strong><br />
ABFÜLLEN, VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LOGISTIK<br />
Ausbaufähiges ERP-System macht separates Lagerverwaltungssystem überflüssig<br />
Reibungsloser Eisdurchsatz<br />
im Hochregallager<br />
Vor allem im Sommer kommt es in der Speiseeisproduktion auf reibungslose Abläufe<br />
an. Deshalb beschleunigt ein vollautomatisches Hochregallager nun <strong>die</strong> Prozesse bei<br />
Eisbär Eis. Ein separates Lagerverwaltungssystem benötigte der Speiseeishersteller<br />
da<strong>für</strong> nicht. Denn <strong>die</strong> vorhandene ERP-Lösung war ausbaufähig <strong>–</strong> und ist außerdem<br />
skalierbar <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anbindung weiterer Lagerkapazitäten.<br />
Wenn der Sommer vor der Tür steht,<br />
steigt <strong>die</strong> Nachfrage nach erfrischendem<br />
Eis. Als sich 2019 ein weiterer Rekordsommer<br />
ankündigte und der Platz im vorhandenen<br />
Lager knapp wurde, beschloss Eisbär Eis<br />
deshalb den Bau eines neuen Hochregal -<br />
lagers <strong>für</strong> seine Tiefkühlprodukte. „Lagerkapazitäten<br />
anzumieten ist teuer, hinzu kommen<br />
zusätzliche Transportwege“, sagt Frank<br />
Herde, IT-Leiter bei Eisbär Eis. „Daher war<br />
der Bau eines neuen Lagers sinnvoll <strong>–</strong> und<br />
es sollte dann auch ein modernes, vollautomatisches<br />
Lager werden, mit dem wir unsere<br />
Prozesse schneller und effizienter gestalten<br />
können.“<br />
Vorhandene ERP-Lösung als Basis<br />
Bei der IT-technischen Anbindung und<br />
Steuerung des Lagers vertraute Eisbär Eis auf<br />
das bereits seit 2012 im Unternehmen genutzte<br />
ERP-System GUS-OS Suite der GUS<br />
Group: „Wir haben bewusst auf ein separates<br />
Lagerverwaltungssystem verzichtet und<br />
setzen stattdessen <strong>die</strong> GUS-OS Suite nach<br />
Als Handelsmarkenspezialist produziert Eisbär Eis Speiseeisprodukte <strong>für</strong> Handelsunternehmen in ganz<br />
Europa. Zu den größten Kunden zählt der deutsche Lebensmitteleinzelhandel inklusive Discounter und<br />
Heim<strong>die</strong>nste.<br />
Bilder: GUS<br />
dem Master-Slave-Prinzip ein. Auf <strong>die</strong>se<br />
Weise vermeiden wir nicht nur Datenredundanzen,<br />
sondern minimieren auch den Aufwand<br />
<strong>für</strong> Aufbau und Pflege zusätzlicher<br />
Schnittstellen“, erklärt Herde. „Zudem galt<br />
es, unser vorhandenes Lager mit dem neuen<br />
Hochregallager IT-technisch zu integrieren.<br />
Das hat den Vorteil, dass unsere Mitarbeiter<br />
sich nicht mit unterschiedlichen Be<strong>die</strong>ntechniken<br />
<strong>für</strong> zwei Lager befassen müssen.“<br />
Hochregallager mit drei Gassen<br />
Das vollautomatische Hochregallager verfügt<br />
über drei Gassen mit einer Regalhöhe<br />
von 32 m und doppelt tiefer Palettenlagerung.<br />
Hinzu kommen eine Wareneingangsschleuse<br />
und drei Warenauslagerungsschleusen<br />
mit Etikettendruckern sowie eine Express-Auslagerungsstrecke.<br />
Da Paletten aus<br />
Temperaturgründen nicht direkt an der Verladerampe<br />
platziert werden dürfen, wurden<br />
vor den Schleusen zwei ebenfalls tiefgekühlte<br />
Pufferzonen zur Versandbereitstellung<br />
eingerichtet. Hier bleibt <strong>die</strong> Ware so lange,<br />
bis <strong>die</strong> Auslagerung gestartet wird und sich<br />
das Tor zur Verladerampe öffnet.<br />
Die Halle ist direkt an den Produktionsbereich<br />
angebunden. Um <strong>die</strong> Kühlkette nicht<br />
zu unterbrechen, werden neben der Lagerhalle<br />
auch alle Gänge permanent auf -25 °C<br />
gekühlt. „Wie wichtig hierbei eine funktionierende<br />
IT-Lösung ist, lässt sich daran ersehen,<br />
dass in der vollautomatischen Halle<br />
keine Mitarbeiter mit Gabelstaplern Paletten<br />
bewegen. Damit wir immer genau wissen,<br />
wo eine gesuchte Palette steht, sind wir auf<br />
präzise IT-Auswertungen und Statusmeldungen<br />
angewiesen. Immerhin geht es um rund<br />
12 000 Paletten,“ betont Herde.<br />
54 <strong>dei</strong> 06-2022
GUS-OS SUITE:<br />
DIE VORTEILE FÜR EISBÄR EIS<br />
Die Workflow-Engine ermöglicht es Eisbär Eis, Prozesse<br />
und Aufgaben in der Lagerverwaltung ohne großen<br />
Programmieraufwand im System abzubilden und der<br />
Reihe nach abzuarbeiten<br />
• Dank der ausbaufähigen ERP-<br />
Lösung GUS-OS Suite ist kein<br />
separates Lagerverwaltungssystem<br />
erforderlich. Datenredundanzen<br />
werden vermieden und<br />
Schnittstellen reduziert.<br />
• Alle Prozesse von der Einlagerung<br />
über <strong>die</strong> Verladung bis<br />
zur Auslieferung lassen sich via<br />
GUS-OS Suite über Workflows<br />
abbilden, Leitstände steuern<br />
sowie überwachen.<br />
• Die vollautomatische Verladung<br />
über zwei Laderampen<br />
plus Express-Schnittstelle ist<br />
schnell, einfach und übersichtlich.<br />
• Chargensperrprüfung und<br />
Druck von Versandetiketten erfolgen<br />
vollautomatisch unmittelbar<br />
vor der Ausschleusung<br />
der Paletten.<br />
• Der Weg der Paletten von der<br />
Produktion bis zur Verladung<br />
wird überwacht. So lassen sich<br />
Paletten nicht mehr vertauschen<br />
und Falschverladungen<br />
sowie fehlerhafte Auslieferungen<br />
vermeiden.<br />
• Der Live-Betrieb konnte drei<br />
Wochen vor dem avisierten<br />
Termin aufgenommen werden.<br />
• Die ERP-Lösung GUS-OS Suite<br />
bildet eine skalierbare Basis <strong>für</strong><br />
künftiges Wachstum und <strong>die</strong><br />
Anbindung weiterer Lager -<br />
kapazitäten.<br />
Zentraler Materialflussrechner<br />
Sowohl das Hochregallager als auch SPS und<br />
Packroboter in der Produktion lassen sich<br />
aus der GUS-OS Suite heraus steuern. Im<br />
Produktionsbereich befinden sich sechs Produktionslinien<br />
mit Packrobotern, <strong>die</strong> softwarebasiert<br />
mit Packschemen ihre Arbeit<br />
verrichten und Wicklung sowie Etikettierung<br />
übernehmen.<br />
Herzstück der IT-Lösung ist ein in <strong>die</strong> GUS-<br />
OS Suite integrierter Materialflussrechner<br />
(MFR), der im Hintergrund läuft und alle<br />
Arbeitsvorgänge dirigiert. Um bereits im<br />
Vorfeld alle Prozesse zwischen IT-System<br />
und Lager zu testen, hatte GUS einen MFR-<br />
Simulator entwickelt. So musste zu Testzwecken<br />
keine einzige Palette bewegt werden.<br />
Mit dem MFR gekoppelt ist ein Leitstand,<br />
der jederzeit Auskunft über alle Bewegungen<br />
im Hochregallager gibt. Er zeigt beispielsweise<br />
an, wo sich Paletten und Regalbe<strong>die</strong>ngeräte<br />
befinden und Störungen auftreten.<br />
Workflows flexibel anpassen<br />
Um Ein- und Auslagerungsprozesse zu steuern<br />
und Störungen zu bewältigen, nutzt Eisbär<br />
Eis <strong>die</strong> Workflow-Engine in der GUS-OS<br />
Suite. Mit ihrer Hilfe lassen sich etwa Zielstellplätze<br />
im Lager aus Produktionsaufträgen<br />
heraus über das System ansteuern <strong>–</strong> und<br />
Paletten bei Bedarf auch automatisch umleiten.<br />
„Falls es eine Störung am Vertikalförderer<br />
im Hochregallager gibt, werden Paletten<br />
zu Verschieberegalen im alten Lager umdirigiert.<br />
So verhindern wir, dass es zu einem<br />
Rückstau in der Produktion kommt“, nennt<br />
Herde ein Beispiel. „Die Workflow-Engine<br />
ist ein sehr nützliches Werkzeug. Wir verwenden<br />
sie auch dazu, praktisch <strong>die</strong> gesamte<br />
Historie einer Palette in der Software abzubilden<br />
inklusive Erstellung eines Transportauftrags,<br />
Druck der NVE-Etiketten und<br />
retrograder Verbrauchsbuchung“, erläutert<br />
der IT-Leiter weiter. Die Workflow-Engine<br />
ermöglicht es Eisbär Eis, Prozesse und Aufgaben<br />
in der Lagerverwaltung ohne großen<br />
Programmieraufwand im System abzubilden<br />
und der Reihe nach abzuarbeiten.<br />
Sekundengenaue Bestandsauskunft<br />
Alle Lager- und Transportbewegungen lassen<br />
sich im System sekundengenau erfassen. So<br />
verfügt Eisbär Eis über eine lückenlose Bestandsauskunft,<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> sogenannte „Telegramme“<br />
sorgen: Hat der MFR beispielsweise<br />
einen Transportauftrag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einlagerung<br />
einer Palette an einem bestimmten<br />
Stellplatz erhalten, schickt er an den Leitstand<br />
eine „Identifizierung“ und später<br />
nach erfolgter Einlagerung eine „Zielerreichung“.<br />
Auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bestückung des alten<br />
Lagers wurde ein ähnlich arbeitender Leitstand<br />
eingerichtet. Der Bereich Produktion<br />
verfügt ebenfalls über einen eigenen Leitstand,<br />
der unter anderem aktive Produktionsaufträge<br />
und <strong>die</strong> Reihenfolge der Paletten<br />
auf der Fördertechnik anzeigt.<br />
Um alle Prozesse immer im Blick zu behalten,<br />
setzte Eisbär Eis insgesamt zehn Leitstände<br />
auf. Dazu gehört unter anderem ein<br />
Lagerleitstand, der das gesamte Lager mit allen<br />
Stellplätzen abbildet und den Belegungsgrad<br />
mit einem konfigurierbaren Ampelsystem<br />
anzeigt. Dort lässt sich festlegen, dass<br />
etwa ab einem Belegungsgrad von 95 % Paletten<br />
automatisch in das alte Lager umgelenkt<br />
werden. Andere Leitstände und Auswertungen<br />
<strong>die</strong>nen der Auskunft über eventuelle<br />
Störungen in den Regalbe<strong>die</strong>ngeräten,<br />
erstellen Statistiken zu den Materialbewegungen<br />
und zeigen noch offene Transportaufträge<br />
oder den aktuellen Status von Lkw-<br />
Touren an.<br />
Die gesamte Einrichtung und IT-technische<br />
Abbildung sowie Steuerung des vollautomatischen<br />
Hochregallagers schloss Eisbär Eis<br />
innerhalb eines Jahres ab. „Die Erstellung<br />
des Pflichtenheftes und <strong>die</strong> Umsetzung verliefen<br />
nahezu parallel. Es war ein äußerst<br />
agiles Projekt mit zahlreichen Änderungen.<br />
Gleichwohl ist das Budget nicht überschritten<br />
worden. Neben dem ständigen Austausch<br />
per Telefon und E-Mail waren lediglich<br />
vier Workshops und vier Sprint Reviews<br />
erforderlich. Und wir haben es sogar geschafft,<br />
das neue Lager drei Wochen vor<br />
dem geplanten Termin in Betrieb zu nehmen“,<br />
resümiert Herde.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: GUS<br />
AUTOR:<br />
Matthias Longo,<br />
IT-Journalist<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 55
<strong>dei</strong><br />
LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />
Künstliche Intelligenz <strong>für</strong> den Mittelstand<br />
Überblick über IFS Food Version 7<br />
Bild: Springer<br />
Wie kann unter der Berücksichtigung<br />
des individuellen unternehmerischen<br />
Reifegrades<br />
künstliche Intelligenz (KI) im<br />
Mittelstand erfolgreich eingeführt<br />
werden und welche Vorteile<br />
entstehen dadurch? Diese Fra-<br />
gestellungen werden im Buch<br />
„Künstliche Intelligenz <strong>für</strong> den<br />
Mittelstand“ anhand vieler Anwendungsfälle<br />
in den Bereichen<br />
Logistik, Produktion, Einkauf<br />
und Beschaffung, Personalwesen,<br />
Unternehmensinfrastruktur,<br />
Service- und Kundenmanagement,<br />
Forschung und Entwicklung,<br />
Marketing und Vertrieb,<br />
Qualitätskontrolle und -sicherung<br />
reflektiert. Besonders im<br />
Fokus steht dabei Machine Learning<br />
as Service-Plattforms.<br />
Marc Haarmeier: Künstliche Intelligenz<br />
<strong>für</strong> den Mittelstand: Erfolgreiche Einführung<br />
und Nutzung von KI-Anwendungen<br />
in Unternehmen, 2020, 69 Seiten,<br />
14,99 Euro<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Springer<br />
Der im Behr’s Verlag erschienene<br />
Praxisleitfaden IFS Food Version<br />
7 geht auf <strong>die</strong> Neuerungen und<br />
<strong>die</strong> wesentlichen Inhalte des IFS<br />
Food Standards ein. Neben Interpretationen<br />
und Praxisbeispielen<br />
wurden auch mitgeltende<br />
Dokumente und weitere Leitfäden<br />
zum IFS Food Standard<br />
integriert. Mit der Broschüre<br />
können sich Verantwortliche in<br />
der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> einen<br />
Überblick über Änderungen und<br />
Neuerungen verschaffen, <strong>die</strong><br />
Anforderungen interpretieren<br />
und Maßnahmen ableiten. Der<br />
Leitfaden hilft u. a. dabei, das<br />
QM-System an <strong>die</strong> neuen Anforderungen<br />
des IFS V7 anzupassen<br />
und Fragen im Unternehmen zu<br />
<strong>die</strong>sem Thema zu beantworten.<br />
M. Bremecker, C. Flöter, Prof. Dr. W.<br />
Heeschen, Dr. S. Wegner-Hambloch: IFS<br />
Food Version 7 Richtig interpretieren <strong>–</strong><br />
sicher umsetzen, 2021, 178 Seiten,<br />
149,50 Euro<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Behr’s<br />
Bild: Behr’s<br />
Katalog über Komponenten und Normteile<br />
Bild: Norelem<br />
Norelem hat seinen Produktkatalog<br />
aktualisiert. The Big Green<br />
Book Edition 2022 umfasst zwei<br />
Bände und enthält mehr als<br />
70 000 Komponenten. Norelem<br />
präsentiert darin viele neue Produkte,<br />
etwa Arretierbolzen aus<br />
Edelstahl mit Bowdenzug <strong>für</strong><br />
das sichere Positionieren und<br />
Feststellen von Maschinenteilen<br />
aus der Ferne und Hygienic-Design-Normteile.<br />
Eine neue Produktgruppe<br />
<strong>für</strong> den Bereich<br />
Steuern und Regeln sind z. B.<br />
elektromechanische Standardkomponenten<br />
wie Kabelverschraubungen,<br />
Energieketten<br />
und Sensoren. Der Katalog kann<br />
unter folgendem Link heruntergeladen<br />
oder als Druckexemplar<br />
bestellt werden: https://nore<br />
lem.de/de/chooseBookPage<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Norelem<br />
<strong>dei</strong><br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Avantron Micro Co., Ltd., TW-Yilan<br />
County 20<br />
Craemer GmbH, Herzebrock-Clarholz 13<br />
DIOSNA Dierks & Söhne GmbH,<br />
Osnabrück 7<br />
EBRO Armaturen Gebr. Bröer GmbH,<br />
Hagen 43<br />
ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH,<br />
Bietigheim-Bissingen 3<br />
Flexco Europe GmbH, Rosenfeld 20<br />
Forbo Siegling GmbH, Hannover 19<br />
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH<br />
& Co. KG, Biberach 5<br />
HARTING Deutschland GmbH & Co. KG,<br />
Minden 29<br />
ifm electronic GmbH, Essen 60<br />
HEINRICH KIPP WERK GmbH & Co. KG,<br />
Sulz 1<br />
Lubriplate Division Fiske Brothers<br />
Refining Co., US-Newark, 45<br />
MFI GmbH, Benningen 18<br />
RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />
Heidelberg 18<br />
Stäubli Tec-Systems GmbH Robotics,<br />
Bayreuth 23<br />
VEMAG Maschinenbau GmbH, Verden 21<br />
WAM GmbH, Altlußheim 51<br />
Zeppelin Systems GmbH, Rödermark 17<br />
56 <strong>dei</strong> 06-2022
<strong>dei</strong> TERMINE JULI BIS SEPTEMBER<br />
Innoform<br />
Seminar Wechselwirkung<br />
Verpackung-Füllgut: Basiswissen<br />
und Simulation Migration,<br />
01.07.2022, online<br />
Seminar Der BRC Global Standard<br />
6 <strong>–</strong> was ist neu, was hat<br />
sich bewährt?, 14. bis<br />
15.07.2022, Osnabrück<br />
Seminar Refill Standbeutel <strong>–</strong><br />
recyclingfähig und attraktiv,<br />
15.07.2022, online<br />
Auskünfte: Innoform Coaching<br />
GbR, Tel.: (05405) 80 76 25,<br />
wilma.igelbrink@innoform.de,<br />
www.innoform-coaching.de<br />
VDI<br />
Seminar Dichtheitsprüfung<br />
und Leckageortung in der industriellen<br />
Praxis, 01. bis<br />
02.08.2022, Berlin<br />
Seminar Grundlagen der Vakuumtechnik<br />
<strong>für</strong> praktische<br />
Anwendungen, 16. bis<br />
17.08.2022, Wien<br />
Seminar Pneumatische Förderanlagen<br />
<strong>für</strong> Dünn- und<br />
Dichtstrom, 31.08. bis<br />
01.09.2022, Wuppertal<br />
Auskünfte: VDI Wissensforum<br />
GmbH, Tel.: (0211) 62 14 201,<br />
wissensforum@vdi.de,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
Fresenius<br />
Seminar Grundlagen Nahrungsergänzungsmittel,<br />
05.07.2022, online<br />
Seminar Basiswissen LMIV<br />
und Pflichtkennzeichnung,<br />
12.07.2022, online<br />
Seminar Food Safety Culture<br />
in Theorie und Praxis,<br />
13.08.2022, online<br />
Auskünfte: Akademie Fresenius<br />
GmbH, Tel.: (0231) 75 89 671,<br />
lhoehn@akademie-fresenius.de,<br />
www.akademie-fresenius.de<br />
Behr’s<br />
Seminar Koscher-Zertifizierung,<br />
07.07.2022, online<br />
Seminar Sichere Rohwarenbeschaffung<br />
in Zeiten von Lieferengpässen,<br />
13.07.2022, online<br />
Seminar Sensorik kompakt,<br />
19.07.2022, online<br />
Seminar Die neue Öko-Verordnung,<br />
26.07.2022, online<br />
Auskünfte: Behr’s GmbH,<br />
Tel.: (040) 22 70 08 62,<br />
caroline.kaul@behrs.de,<br />
www.behrs.de<br />
KIN<br />
Seminar Produktions- und<br />
Prozessmanagement, 07. bis<br />
09.07.2022, online<br />
Seminar Konformitätserklärungen<br />
<strong>für</strong> Kunststoff mit Lebensmittelkontakt,<br />
25.08.2022,<br />
Neumünster<br />
Workshop Sichere Etiketten -<br />
von der Rezeptur zur richtigen<br />
Kennzeichnung, 30.08.2022,<br />
Neumünster<br />
Auskünfte: Lebensmittelinstitut<br />
KIN e.V., Tel.: (04321) 601 0,<br />
info@kin.de, www.kin.de<br />
TAW<br />
Seminar Verfahrenstechnische<br />
Erfahrungsregeln bei der Auslegung<br />
von Apparaten und Anlagen,<br />
11. bis 12.07.2022, online<br />
Seminar Moderne und bewährte<br />
Schüttgut-Förderkonzepte,<br />
30.08.2022, Wuppertal<br />
Seminar Pneumatische Förderanlagen<br />
<strong>für</strong> Dünn- und<br />
Dichtstrom, 31.08. bis<br />
01.09.2022, Wuppertal<br />
Auskünfte: Technische Akademie<br />
Wuppertal e.V.,<br />
Tel.: (0202) 74 95 111<br />
info@taw.de, www.taw.de<br />
HDT<br />
Seminar Grundlagen des Explosionsschutzes,<br />
15.08.2022,<br />
Essen<br />
Seminar Verfahrenstechnische<br />
Fließbilder, 30.08.2022, Timmendorfer<br />
Strand<br />
Seminar 1 x 1 der Verfahrenstechnik,<br />
31.08. bis 02.09.2022,<br />
Timmendorfer Strand<br />
Auskünfte: HDT <strong>–</strong> Haus der<br />
Technik e.V., Tel.: (0201) 18 031,<br />
hdt@hdt.de, www.hdt.de<br />
Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />
finden Sie unter<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
<strong>dei</strong><br />
SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />
LUKAS LEHMANN<br />
Redakteur, V.i.S.d.P.<br />
Tel. 0711 7594-290<br />
lukas.lehmann@konradin.de<br />
CLAUDIA BÄR<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-287<br />
claudia.baer@konradin.de<br />
DANIELA HELD<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-284<br />
daniela.held@konradin.de<br />
DR. BERND RADEMACHER<br />
Redakteur<br />
Tel. 0711 7594-263<br />
bernd.rademacher@konradin.de<br />
BARBARA DIVIGGIANO<br />
Redaktionsassistentin<br />
Tel. 0711 7594-415<br />
barbara.diviggiano@konradin.de<br />
<strong>dei</strong> 06-2022 57
<strong>dei</strong><br />
VORSCHAU<br />
07-08-2022<br />
TK-PIZZA AUTOMATISIERT VERARBEITEN<br />
Tiefkühlpizza gehört zu den beliebtesten Fast-Food-<br />
Produkten. Ihre empfindlichen Zutaten machen<br />
<strong>die</strong> Verarbeitung und Verpackung jedoch alles<br />
andere als einfach. Um <strong>die</strong>se Herausforderung<br />
zu meistern, setzt ein Tiefkühlkost hersteller in<br />
den USA auf eine integrierte, hoch automa -<br />
tisierte Produktionslinie von Syntegon.<br />
ANTRIEBSTECHNIK FÜR SPIESSMASCHINE<br />
Gegrilltes erfreut sich nicht nur in der Sommerzeit<br />
großer Beliebtheit. Um unterschiedliche Bedürfnisse<br />
zu decken, entwickelte <strong>die</strong> Busch &<br />
Busch GmbH eine Maschine <strong>für</strong> eine effiziente<br />
und hygienische Produktion von Gemüse- und<br />
Fleischspießen. Für reibungslose Abläufe sorgt<br />
dabei <strong>die</strong> Antriebstechnik von SEW-Eurodrive.<br />
FLEXIBLES I/O-RANGIERSYSTEM<br />
Dezentralisierung ohne steigenden<br />
Hardwarebedarf<br />
NACHHALTIG KENNZEICHNEN<br />
So lassen sich Ressourcen einsparen<br />
MESSTECHNIK FÜR TRESTER-SILO<br />
Gewährleistet exakte Füllstände<br />
Das Praxismagazin <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittelproduktion<br />
einschließlich der Entwicklung,<br />
Verpackung, Lagerung und dem Transport<br />
von Nahrungsmitteln und Getränken.<br />
ISSN 0343<strong>–</strong>9704<br />
Herausgeberin<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />
Germany<br />
Geschäftsführer<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter<br />
Peter Dilger<br />
Redakteur V.i.S.d.P.<br />
Lukas Lehmann (le),<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Phone +49 711 7594-290<br />
Redaktion:<br />
Claudia Bär(cb),<br />
Phone +49 711 7594-287<br />
Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />
Phone +49 711 7594-284<br />
Dr. Bernd Rademacher (br),<br />
Phone +49 711 7594-263<br />
Redaktionsassistenz<br />
Barbara Diviggiano,<br />
Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />
E-Mail: barbara.diviggiano@konradin.de<br />
Layout<br />
Jennifer Martins, Phone +49 711 7594-262<br />
Ana Turina, Phone +49 711 7594-273<br />
Birgit Ender (freie Mitarbeiterin)<br />
Gesamtanzeigenleitung<br />
(Verantwortlich <strong>für</strong> den Anzeigenteil):<br />
Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />
E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />
Auftragsmanagement<br />
Melanie Strauß, Phone +49 711 7594-403<br />
E-Mail: melanie.strauss@konradin.de<br />
Leserservice<br />
Phone +49 711 7252-209<br />
E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />
<strong>dei</strong> erscheint mit 9 Ausgaben jährlich und<br />
wird kostenlos nur an qualifizierte Empfänger<br />
geliefert.<br />
Bezugspreise<br />
Inland 71,55 € inkl. MwSt und Versandkosten; Ausland<br />
71,55 € inkl. Versandkosten. Einzelverkaufspreis<br />
8,00 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten<br />
Auslandsvertretungen<br />
Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court,<br />
Long Sutton, Hook, Hampshire, RG29 1TA, GB.<br />
Phone: 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />
jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />
Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th<br />
Floor, New York, NY 10001, Phone 212 8963881,<br />
Fax 212 6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf <strong>die</strong><br />
gleichzeitige Verwendung der Sprachformen<br />
männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet.<br />
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen<br />
<strong>für</strong> alle Geschlechter.<br />
Druck<br />
Konradin Druck GmbH<br />
Kohlhammerstraße 1<strong>–</strong>15,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />
Printed in Germany<br />
© 2022 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />
58 <strong>dei</strong> 06-2022
Me<strong>die</strong>npartner der<br />
Das Stellenportal <strong>für</strong> Ihren Erfolg!<br />
Fachmesse <strong>für</strong><br />
Guss- und Schmiedeteile<br />
mit Bearbeitung<br />
Internationale<br />
Fachmesse <strong>für</strong> Laser-<br />
Materialbearbeitung<br />
Internationale<br />
Fachmesse <strong>für</strong><br />
Oberflächentechnik<br />
JOBS &<br />
KARRIERE<br />
DIREKT<br />
VOR ORT<br />
Finden Sie Ihren Traumjob!<br />
Vom 21. <strong>–</strong> 23.<strong>06.2022</strong> warten über 600 Aussteller auf 3 Fachmessen<br />
in Stuttgart auf Sie!<br />
Besuchen Sie <strong>die</strong> teilnehmenden Unternehmen direkt am Messestand oder<br />
finden Sie Ihren zukünftigen Traumjob an einer der Jobwalls<br />
von fachjobs24.de<br />
Veranstaltungsort: Landesmesse Stutgart<br />
Fachmesse <strong>für</strong><br />
Guss- und Schmiedeteile<br />
mit Bearbeitung<br />
Internationale<br />
Fachmesse <strong>für</strong> Laser-<br />
Materialbearbeitung<br />
Internationale<br />
Fachmesse <strong>für</strong><br />
<strong>dei</strong> 06-2022 59<br />
Oberflächentechnik
Zwischen Handwerk<br />
und Hightech.<br />
Alles drin, alles anpassbar.<br />
Der ifm Smart Tank.<br />
Druck- / Vakuumsensoren<br />
IO-Link Master<br />
Sensoren zur<br />
Füllstandüberwachung<br />
Grenzstandsensoren<br />
Temperatursensoren<br />
Cloud-Integration<br />
IIoT-Toolkit moneo<br />
ecolink-Verbindungstechnik<br />
Innovative Automatisierungslösungen<br />
<strong>für</strong> neue Herausforderungen in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong>.<br />
Höchste Prozesssicherheit und eine gleichbleibend hohe Produktqualität sind <strong>die</strong> Maxime in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong>.<br />
ifm bietet Automatisierungslösungen mit den erforderlichen Zulassungen, um sich hygienisch in<br />
Ihren Herstellungsprozess einzubinden.<br />
Der ifm Smart Tank verfügt über ein System zur Überwachung von Füllständen, Temperatur und Druck <strong>–</strong> ganz<br />
ausgerichtet auf Ihre Bedürfnisse und Zielsetzung. Mit IO-Link und der patentierten ecolink-Verbindungstechnik<br />
gestalten sich Montage, Inbetriebnahme und Service besonders effizient und sicher. Mit Hilfe der ifm Softwarelösung<br />
moneo haben Sie sowohl vor Ort als auch aus der Ferne alle Parameter im Blick.<br />
Mehr zu unseren Lösungen und<br />
Möglichkeiten <strong>für</strong> Ihre Anlagen<br />
erfahren Sie auf unserer Website.<br />
ifm.com/de/lebensmittelindustrie<br />
60 <strong>dei</strong> 06-2022