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12<br />

Regional 18. Juni 20<strong>22</strong><br />

Herausforderung für Wasserwirtschaft und Naturschutz<br />

NLWKN: Minister Olaf Lies betont führende Rolle des Landesamtes bei der Anpassung an die Klimafolgen<br />

NORDEN re ∙ „Die Anpassung<br />

an die Klimafolgen ist<br />

die größte Herausforderung<br />

für Niedersachsens Wasserwirtschaft<br />

und Naturschutz“,<br />

sagte Niedersachsens<br />

Umweltminister Olaf<br />

Lies am Mittwoch bei der<br />

Vorstellung des Jahresberichts<br />

des Niedersächsischen<br />

Landesbetriebs für<br />

Wasserwirtschaft, Küstenund<br />

Naturschutz (NLWKN)<br />

in der NLWKN-Direktion<br />

in Norden. „Der Klimawandel<br />

bestimmt zunehmend<br />

unsere Maßnahmen und<br />

den Handlungsbedarf im<br />

Hochwasserrisikomanagement,<br />

an den Küsten, an den<br />

Grundwasserkörpern sowie<br />

in naturschutzfachlich bedeutenden<br />

Bereichen. Zur<br />

Umsetzung dieser enorm<br />

wichtigen Aufgaben haben<br />

wir den NLWKN seit<br />

2017 mit umfangreichen<br />

finanziellen Mitteln und<br />

Personalstellen ausgestattet.“<br />

„Der NLWKN spielt<br />

mit seinen umfangreichen<br />

Monitoringaufgaben, Planungs-<br />

und Bauprojekten<br />

eine sehr wichtige Rolle,<br />

um das Land für die Folgen<br />

des Klimawandels bestmöglich<br />

vorzubereiten“, sagte<br />

Anne Rickmeyer, Direktorin<br />

des NLWKN. „Das gilt<br />

sowohl für die Umsetzung<br />

praktischer Maßnahmen,<br />

für konzeptionelle und forschende<br />

Vorhaben sowie<br />

für Maßnahmen zur reinen<br />

Datenerhebung.“<br />

Zur Sicherstellung des Insel-<br />

und Küstenschutzes<br />

zum Beispiel konnte der<br />

NLKWN die Anzahl der sogenannten<br />

erlösfinanzierten<br />

Dauerbeschäftigungen von<br />

136 im Jahr 2017 auf heute<br />

200 erhöhen. Zudem erhielt<br />

der Landesbetrieb neben<br />

den Küstenschutzmitteln<br />

für 20<strong>22</strong> in Höhe von mehr<br />

als 60 Millionen Euro weitere<br />

fünf Millionen Euro<br />

zur Beseitigung der aktuellen<br />

Sturmflutfolgen auf<br />

den Inseln. Die Maßnahmen<br />

sind bereits gestartet. Für<br />

die Aufgaben in der Fließgewässerentwicklung<br />

sowie<br />

zur Überprüfung und<br />

Aktualisierung der Düngeverordnung<br />

konnte der NL-<br />

WKN für 20<strong>22</strong> und zusätzlich<br />

ab 2023 insgesamt 13<br />

neue Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

schaffen. Im Rahmen<br />

des Niedersächsischen<br />

Wegs erhielt der NLWKN<br />

für die neuen, zusätzlichen<br />

Stellten gemeinsam in Norden den Jahresbericht vor - Umweltminister Olaf Lies und NLWKN-Direktorin<br />

Anne Rickmeyer<br />

Foto: Lippe<br />

Aufgaben bislang etwa 2,5<br />

Millionen Euro sowie die<br />

Möglichkeit, 38 neue Mitarbeitende<br />

befristet einzustellen<br />

- sowohl im Naturschutz<br />

als auch in der Wasserwirtschaft.<br />

„Wir werden den<br />

Landesbetrieb auch weiterhin<br />

sowohl finanziell als<br />

auch personell stärken, um<br />

das Land vor den Folgen des<br />

Klimawandels zu schützen“,<br />

betont der Niedersächsische<br />

Minister.<br />

Höhere und breitere Deiche<br />

sowie Modernisierung der<br />

Sperrwerke an der Elbe<br />

Im Rahmen des Termins<br />

in Norden machten die Experten<br />

des NLWKN auf zu<br />

erwartende Auswirkungen<br />

etwa beim Küsten- und<br />

Hochwasserschutz aufmerksam,<br />

die schon heute<br />

für Planungen berücksichtigt<br />

werden. So werden<br />

für die etwa 26 Kilometer<br />

langen Hauptdeiche der<br />

Tideelbe oberhalb von<br />

Hamburg zukünftig größere<br />

Belastungen erwartet.<br />

Hauptgrund sind deutlich<br />

höhere Wasserstände - als<br />

Folge des Klimawandels.<br />

Der vom NLWKN bis Jahresende<br />

fertig gestellte Rahmenentwurf<br />

beschreibt die<br />

zukünftig notwendigen<br />

Küs tenschutzmaßnahmen<br />

an den Hauptdeichen von<br />

der Landesgrenze zu Hamburg<br />

bis zur Staustufe Rönne/Geesthacht<br />

inklusive<br />

der Sperr-, Siel- und Schöpfwerke.<br />

Fazit: Die Deiche<br />

müssen in den nächsten Dekaden<br />

laut aktuellem Stand<br />

stellenweise um bis zu 1,5<br />

Meter erhöht werden und<br />

sind dann fit für die Auswirkungen<br />

des Klimawandels.<br />

Eine Erhöhung um 1,5<br />

Meter bedeutet eine neun<br />

Meter breitere Aufstellfläche<br />

des Deiches - nicht<br />

einfach in den oft engen<br />

Ortslagen. Zusätzlich planen<br />

die niedersächsischen<br />

Küstenschützer die Niedersächsischen<br />

Klimadeiche so,<br />

dass künftige Generationen<br />

sie um einen weiteren Meter<br />

werden erhöhen können.<br />

Aber nicht nur die Deiche<br />

an der Elbe macht der NL-<br />

WKN zukunftsfähig im<br />

Hinblick auf die Klimafolgenanpassung,<br />

auch<br />

massive Bauwerke wie<br />

Sperrwerke erhalten eine<br />

Frischzellenkur für die steigenden<br />

Anforderungen. Ein<br />

gutes Beispiel ist das Ilmenau-Sperrwerk,<br />

das nach<br />

fast 50 Jahren im Einsatz<br />

ein neues Betriebsgebäude,<br />

neue Tore und auch eine<br />

neue Technik erhält. Zurzeit<br />

laufen die Arbeiten auf<br />

Hochtouren. Kurz vor der<br />

Vollendung und damit im<br />

Zeitplan ist der im Sommer<br />

2018 gestartete Neubau der<br />

Hadelner Kanalschleuse in<br />

Otterndorf. Bei dem Projekt<br />

geht es um mehr als<br />

einen Ersatz für eine veraltete<br />

Schleusenanlage. Der<br />

Küstenschutz, die Entwässerung<br />

des Binnenlandes<br />

und der Schleusenbetrieb<br />

werden durch das derzeit<br />

größte Küstenschutzprojekt<br />

des Landes Niedersachsen<br />

deutlich verbessert. Im Juli<br />

20<strong>22</strong> soll die neue Anlage in<br />

Betrieb genommen werden.<br />

Klima-Messprogramm<br />

und Regionalberichte<br />

- Quantität und Qualität<br />

des Grundwassers<br />

Die Trockenheit in den Jahren<br />

2018 bis 2020 hat gezeigt,<br />

welche Auswirkungen<br />

lang anhaltende Trockenperioden<br />

und ausbleibende<br />

Niederschläge auf die Situation<br />

und die Entwicklung<br />

des Grundwasserstands<br />

in Niedersachsen haben.<br />

Sie geben zudem einen<br />

Eindruck von den möglichen<br />

Veränderungen der<br />

niedersächsischen Grundwasserstände<br />

in Folge des<br />

fortschreitenden Klimawandels.<br />

Um belastbare Aussagen<br />

hinsichtlich der Effekte<br />

des Klimawandels auf die<br />

Entwicklung des niedersächsischen<br />

Grundwasserstands<br />

zu erhalten, hat der<br />

NLWKN ein umfangreiches<br />

neues Messprogramm gestartet.<br />

Mit dem Programm<br />

„Klima-Grundwasserstand“<br />

soll eine Datenbasis<br />

geschaffen werden, um<br />

weitergehende Analysen<br />

hinsichtlich klimawandelbedingter<br />

Veränderungen<br />

des Grundwasserstands zu<br />

ermöglichen. Insbesondere<br />

die sich daraus ergebenden<br />

Folgen für die Umwelt,<br />

Wasser-, Land- und Forstwirtschaft<br />

rücken zunehmend<br />

in den Fokus. Über<br />

eine derzeit in Entwicklung<br />

befindliche Webanwendung<br />

sollen die Daten der<br />

Grundwassermessstellen<br />

des Messprogramms vor<br />

diesem Hintergrund künftig<br />

jederzeit und tagesaktuell<br />

abrufbar sein. „Mit der<br />

Anwendung wird der NL-<br />

WKN sein umfangreiches<br />

Informationsangebot rund<br />

um relevante Umwelt- und<br />

Wasserwirtschaftsdaten<br />

aus Niedersachsen damit<br />

um eine zunehmend wichtiger<br />

werdende Komponente<br />

erweitern“, betont<br />

NLWKN-Direktorin Anne<br />

Rickmeyer.<br />

„In unserer täglichen Arbeit<br />

stellen wir fest, dass Fragen<br />

wie ‚Steht noch genügend<br />

Trinkwasser zur Verfügung?‘,<br />

‚Sind die Grundwasserstände<br />

wieder gefallen?‘,<br />

‚Ist das Grundwasser durch<br />

Schadstoffe belastet?‘ oder<br />

‚Wie ist die Situation bei<br />

mir vor Ort?‘ insgesamt<br />

ver stärkt in den Fokus der<br />

Öffentlichkeit rücken“, so<br />

Rickmeyer. Der NLWKN<br />

erarbeitet daher sogenannte<br />

Regionalberichte, um die<br />

Grundwassersituation für<br />

klar abgegrenzte Regionen<br />

allgemein verständlich darstellen<br />

zu können. Bisher<br />

hat der Landesbetrieb sechs<br />

Regionalberichte veröffentlicht.<br />

Ziel ist es, Regionalberichte<br />

für ganz Niedersachsen<br />

zu erstellen.<br />

Klimaschutz und Klimafolgenanpassung<br />

mit Hilfe<br />

von EU LIFE-Projekten<br />

Auch Projekte aus dem LI-<br />

FE-Programm der EU unter<br />

der Ägide des NLWKN fokussieren<br />

auf den vorbeugenden<br />

Klimaschutz durch<br />

Moorentwicklung - wie<br />

die „Hannoversche Moorgeest“<br />

oder zum Teil auch<br />

„GrassBirdHabitats“. Moore<br />

sind als selten gewordener<br />

Lebensraum gesetzlich geschützt.<br />

Dennoch sind nahezu<br />

alle Moorschutzgebiete<br />

durch Entwässerung stark<br />

beeinträchtigt, was große<br />

Relevanz für den Klimaschutz<br />

hat. Der NLWKN<br />

schätzt, dass mit der Wiedervernässung<br />

vor allem<br />

stark entwässerter Moorböden<br />

die Treibhausgasemissionen<br />

aus diesen Flächen um<br />

50 bis 75 Prozent reduziert<br />

werden können. „Ein Klimaschutz-Faktor,<br />

der in Zukunft<br />

eine sehr große Rolle<br />

spielen wird“, unterstreicht<br />

Umweltminister Olaf Lies.<br />

In Niedersachsen leitet der<br />

NLWKN mehrere große<br />

Moorprojekte. Beim „LIFE<br />

- Projekt Hannoversche<br />

Moorgeest“ sind in zwei<br />

der vier Moore erste Erfolge<br />

sichtbar. Die Bauzeit<br />

ist bis 2027 geplant. Das<br />

Projekt „LIFE IP GrassBird-<br />

Habitats“ knüpft an das<br />

auslaufende LIFE-Projekt<br />

„Wiesenvögel“ an. Es umfasst<br />

27 für Wiesenvögel in<br />

Niedersachsen bedeutsame<br />

Gebiete, darunter eine Reihe<br />

von Hoch- und Niedermoorgebieten.<br />

Dabei steht<br />

auch die flächige Optimierung<br />

der Wasserstände im<br />

Mittelpunkt, die durch die<br />

zunehmenden Trockenperioden<br />

immer wichtiger<br />

wird.<br />

Das LIFE-Projekt „Atlantische<br />

Sandlandschaften“<br />

hat neben der Erhaltung<br />

der biologischen Vielfalt<br />

auch die Anpassung an die<br />

Klimafolgen im Fokus. Aufforstungen,<br />

Nährstoffeinträge<br />

und Nutzungsänderungen<br />

haben die offenen<br />

Binnendünen-Lebensräume<br />

in Niedersachsen dramatisch<br />

schrumpfen lassen.<br />

Auch Heidelandschaften<br />

und nährstoffarme Stillgewässer<br />

sind in ihrem Bestand<br />

bedroht und müssen<br />

wiederhergestellt werden.<br />

In Kooperation mit niedersächsischen<br />

Institutionen<br />

stellt sich der NLWKN<br />

diesem Trend entgegen<br />

und bietet gefährdeten Arten<br />

wie zum Beispiel dem<br />

„Schwimmenden Froschkraut“,<br />

das in Niedersachsen<br />

als „stark gefährdet“<br />

auf der Roten Liste steht,<br />

den passenden Lebensraum.<br />

Die neu entwickelten<br />

Lebensräume sind<br />

ein wichtiger Beitrag zum<br />

Biotopverbund, der eine<br />

Ausbreitung von Arten beziehungsweise<br />

eine Wiederbesiedlung<br />

unter sich<br />

verändernden Klimabedingungen<br />

unterstützt.<br />

Die genannten Themen sowie<br />

zahlreiche weitere Berichte<br />

sind Bestandteil des<br />

NLKWN-Jahresberichts<br />

2021/20<strong>22</strong>. Dieser ist auf<br />

der Website des Landesbetriebs<br />

veröffentlicht: www.<br />

nlwkn.de/jb20<strong>22</strong>. Neben<br />

einem Rückblick auf das<br />

vergangene Jahr 2021, gibt<br />

er auch einen Eindruck von<br />

den Aktivitäten des Landesbetriebs<br />

im laufenden Jahr<br />

20<strong>22</strong>.<br />

LESERREISE<br />

Oktoberfest -<br />

typisch<br />

bayrisch<br />

Reiseverlauf<br />

29.09. Abfahrt in Cuxhaven, CUXLINER Picknick auf der Hinfahrt<br />

Ankunft im Hotel Gasthof Groß*** in Bergkirchen, typisch bayrisches Abendessen im Hotel<br />

30.09. Frühstück im Hotel, Busabfahrt ab Hotel nach München in die Innenstadt,<br />

Reservierte Plätze im Löwenbräu-Festzelt, Zeit zur freien Verfügung, Rücktransfer zum Hotel<br />

01.10. Frühstück im Hotel, Busabfahrt ab Hotel nach München, Stadtführung München,<br />

Zeit zur freien Verfügung in München<br />

02.10. Frühstück im Hotel, Rückfahrt nach Cuxhaven, Ankunft ca. 20.00 Uhr<br />

Änderungen des Reiseverlaufs und des Ausflugsprogramms bleiben vorbehalten.<br />

Neue Industriestr. 14 · 27472 Cuxhaven · Tel. 0 47 21 / 600 645<br />

29.09. - 2.10.20<strong>22</strong><br />

Im Reisepreis sind folgende<br />

Leistungen enthalten:<br />

- Busfahrt gem. Reiseverlauf<br />

- CUXLINER Reisebegleitung für die gesamte Reise<br />

- Frühstück nach CUXLINER Art auf der Hinfahrt<br />

- Mittagsimbiss auf der Hinfahrt<br />

- 3 x Übernachtung im Hotel Gasthof Groß in Bergkirchen<br />

- 2 x bayrisches Abendessen im Hotel<br />

- Transfer zum Oktoberfest und Rücktransfer zum Hotel<br />

- Reservierte Plätze im Festzelt von 12.00 – 16.00 Uhr<br />

- Verzehrgutschein für 2 Maß Bier und ½ Hähnchen im Festzelt<br />

- 1 x Stadtführung München<br />

Unser schönes typisch bayrisches Hotel liegt verkehrsgünstig in<br />

Bergkirchen bei Dachau (7,5 km vom Bahnhof Dachau entfernt, es<br />

gibt einen Linienbus vom Bahnhof Dachau oder Taxen), wenn man<br />

lieber individuell zum Hotel zurückkehren möchte.<br />

Buchungscode: EWA<br />

Reisepreis: 559,-€ im DZ<br />

EZ-Zuschlag: 150,- €<br />

Für diese Reise gilt die Stornostaffel A<br />

Reiseveranstalter:<br />

Cuxliner GmbH,<br />

Neue Industriestr. 14, 27472 Cuxhaven

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