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Pastor Jörg Marquardt - Neues

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Was<br />

wünschst<br />

du dir<br />

denn?<br />

Das ist die entscheidende Frage,<br />

die nun wieder – sehr dringlich<br />

– im Advent gestellt wird.<br />

Natürlich geht es um Weihnachten.<br />

Wunschzettel werden meist (leider?)<br />

nur von kleinen Kindern geschrieben.<br />

Und wenn etwas gewünscht wird,<br />

lässt es sich leichter schenken. Aber<br />

einen wirklichen ‚Volltreffer’ landet<br />

man nur, wenn man etwas total Überraschendes<br />

fi ndet, und man sich über<br />

ein strahlendes Lächeln, eine Umarmung<br />

freuen darf. – Dass Sie solch<br />

ein Geschenk für Menschen fi nden,<br />

die Sie lieb haben, wünsche ich Ihnen<br />

(und mir!). – Arbeiten wir daran!<br />

Wir sind mit unserem Wünschen vorsichtig<br />

geworden. Die wirklich wichtigen<br />

Wünsche gehen ja meist nicht in<br />

Erfüllung, weil sie unerfüllbar oder<br />

zu groß sind. Manchmal arbeiten wir<br />

auch nicht hart genug an ihrer Erfüllung:<br />

für die immer wieder gewünschte<br />

Gesundheit, den Arbeitsplatz oder<br />

das Auskommen mit dem Haushalts-<br />

Wünsch dir was!“ Hinterher<br />

gerufen, auf der Straße.<br />

Gerufen hinter jemand her,<br />

der im Vorübergehen „Guten Tag“ gewünscht<br />

hat. Fast hätte man ihn nicht<br />

erkannt, gerade noch hat man ihn<br />

(oder sie) „untergebracht“.<br />

Dabei sind Wünsche etwas Kostbares.<br />

Eigentlich zu schade, um sie zu einer<br />

Floskel – siehe oben – verkommen<br />

zu lassen. Und weil Weihnachten und<br />

der Start ins neue Jahr nun einmal die<br />

Zeit der Wünsche ist, haben wir prominente<br />

(und weniger prominente)<br />

Menschen aus unserer Region Bramfeld/Steilshoop<br />

nach ihren Wünschen<br />

gefragt. Die ganz unterschiedlichen<br />

Antworten fi nden Sie verteilt auf den<br />

Seiten dieser neuesten Ausgabe Ihrer<br />

„kir chen zei tung“.<br />

Nach ganz persönlichen Wünschen<br />

geld können und müssen wir selbst<br />

sehr viel tun und sollten auch anderen<br />

helfen, dass sie sich ihre Wünsche erfüllen<br />

können.<br />

Und so kreisen unsere Wünsche meist<br />

nur um das Erreichbare, die kleinen<br />

Wünsche: den nächsten Urlaub, die<br />

nächste Rate, die nächste große Anschaffung,<br />

und sind überrascht, dass<br />

jeder erfüllte Wunsch uns doch nicht<br />

glücklich macht. Wilhelm Busch hat<br />

Recht: ‚Ach, Freundchen, rede nicht<br />

so wild, bezähme deine Zunge! Ein<br />

jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt<br />

augenblicklich Junge.’<br />

Allen Enttäuschungen zum Trotz<br />

möchte ich Ihnen Mut machen, sich<br />

nicht mit den kleinen (und doch so<br />

berechtigten) Wünschen zufrieden zu<br />

geben. Wir wissen um die Unsicherheiten<br />

im menschlichen Leben. Weil<br />

die Zukunft von uns nur begrenzt geplant<br />

werden kann, ist sie eine Quelle<br />

für Unruhe, manchmal Angst. Wir<br />

Menschen suchen und wünschen uns<br />

etwas, was langfristig und vertrauenswürdig<br />

ist.<br />

Weil es beim christlichen Glauben um<br />

die Kraft zum Leben geht und nicht<br />

um Vertröstung auf das Reich Gottes,<br />

das kommen wird, spielen Wünsche<br />

und Hoffnungen eine entscheidende<br />

Rolle. Unsere tägliche Wirklichkeit<br />

– manchmal sehr schön, manchmal<br />

furchtbar armselig und traurig – und<br />

haben wir gefragt. Aber auch nach<br />

Wünschen für unseren Stadtteil. Und<br />

natürlich hat uns besonders interessiert,<br />

was unsere Interview-Partner in<br />

dieser Zeit der Kirche wünschen. Weil:<br />

die hat gute Wünsche nun wirklich<br />

verdient! Nicht nur zur Weihnachtszeit.<br />

Und wenn wir uns Weihnachten<br />

treffen, vielleicht zur Christvesper,<br />

zum Mitternachts- oder zum Festgottesdienst,<br />

dann sollte bei den vielfältigen<br />

Wünschen auch ein guter Wunsch<br />

für die Kirche Jesu Christi dabei sein.<br />

Auch unsere Redaktion hat einen<br />

Wunsch: Begleiten Sie, liebe Leserinnen<br />

und Leser, unsere Arbeit weiter,<br />

DAS GEISTLICHE WORT<br />

kein Gedanke darüber hinaus, das<br />

ist doch nicht zum Aushalten! Zum<br />

Menschsein gehören Wünsche, Träume<br />

und Bilder, die unser augenblickliches<br />

Leben korrigieren, ergänzen<br />

und über den Tag hinausweisen. Wer<br />

wünscht und hofft, schafft Distanz zu<br />

sich selbst und zu dem, was ist. Wer<br />

hoffen kann, ist durch die Situation,<br />

die vielleicht schmerzvoll oder bedrohlich<br />

ist, nicht gefangen. Wir müssen<br />

uns nicht an die Gegenwart klammern,<br />

wenn wir vertrauen und hoffen<br />

können, dass es noch andere, bessere<br />

Lebensmöglichkeiten gibt. Aus solcher<br />

Distanz erwächst die Kraft, den<br />

Wirrnissen und Dunkelheiten des Lebens<br />

standzuhalten und sie möglichst<br />

schon hier und jetzt zu ändern.<br />

Der wohl größte und schönste Wunsch<br />

steht im letzten Buch der Bibel:<br />

„Ich sehe einen neuen Himmel und<br />

eine neue Erde; alles, was bisher war,<br />

ist vergangen. Gott wohnt bei den<br />

Menschen. Er bleibt bei ihnen. Er<br />

wird alle Tränen abwischen. Den Tod<br />

wird es nicht mehr geben, kein Leid,<br />

keine Klage, keinen Schmerz. Denn<br />

alles, was bisher war, ist vergangen.<br />

Und Gott spricht: Siehe, ich mache<br />

alles neu! Ich bin der Anfang und das<br />

Ende, der Beginn von allem und das<br />

Ziel.“ (Die Bibel: Offenbarung 21)<br />

<strong>Jörg</strong> <strong>Marquardt</strong>, <strong>Pastor</strong><br />

in der Oster-Kirchengemeinde<br />

Gedanken beim Zeitungmachen<br />

Die Zeit der Wünsche ist da<br />

gern auch kritisch. Wir können Kritik<br />

vertragen. Bitte schreiben Sie uns!<br />

Ihnen allen schöne Weihnachtstage<br />

und ein gutes und gesundes neues Jahr<br />

2005 mit Gottes Segen!<br />

Winni Kehrer<br />

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