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Aktuell Obwalden | KW27 | 7. Juli 2022

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dies an einem Beispiel und zieht ein Dokument<br />

hervor, an dem oben links ein kleines<br />

Porträtfoto mit einer Heftklammer befestigt<br />

ist. Wie wird das nun gescannt? Ganz einfach:<br />

Klammer wegreissen, danach Dokument<br />

und Foto separat scannen. «Nein, so<br />

einfach ist es eben nicht», wie sie lachend<br />

anmerkt. Neben separaten Scans von Dokument<br />

und Foto wird auch ein Scan des verbundenen<br />

Originalzustands gemacht. «Der<br />

ursprüngliche Zustand der Dokumente und<br />

die Struktur der Dossiers muss inder digitalen<br />

Version erkennbar bleiben.» Dazu gehörtsogarder<br />

Scan vonRückseiten –selbst<br />

wenn diese leer sind.<br />

Verschiedene Formate<br />

Angenehm wäre es,wennman die Dokumente<br />

einfach auf denEinzugsscanner legen, einen<br />

Knopf drücken und warten kann, bis die<br />

Daten im Computer sind. Allerdings ist das<br />

dieAusnahme. Oft finden sich in einemDossier<br />

verschiedenste Formate: von der winzigen<br />

Aktennotiz bis hin zum grossen Bauplan<br />

im A1-Format. Deshalblässt sich der Digitalisierungsprozess<br />

nichtsoeinfach automatisieren.<br />

Jeder Scan (jede einzelne Seite)wird<br />

zunächst in einemhochauflösenden Format<br />

abgespeichert. Anschliessend werden die<br />

DateieninschlankereBilddateienumgewandelt<br />

und automatisch zuDokumenten zusammengefasst.<br />

Für «normale» Nutzer des<br />

Archivs mag dies sinnlos erscheinen, und<br />

auchdie Benutzerfreundlichkeit derdigitalen<br />

Dossierswirddadurch etwas eingeschränkt,<br />

weil jedes Dokument eines Dossiers einzeln<br />

geöffnet werden muss. «Wir prüfen aber<br />

stets neue technischeMöglichkeiten,umdie<br />

Benutzerfreundlichkeit noch zu erhöhen»,<br />

sagt Marine VanDen Driessche.<br />

Übrigens: Der Grossteil der Teams in der<br />

Digitalisierung besteht aus externen Mitarbeitern.<br />

Dank der Zusammenarbeit mit einer<br />

Stiftung erhalten hier rund20Menschen<br />

mit einer Beeinträchtigung die Möglichkeit,<br />

einer strukturierten Arbeit nachzugehen.<br />

AufbewahrtimUntergrund<br />

DasBundesarchiv befindet sich an der<br />

Archivstrasse in Bern, nur einen Steinwurf<br />

entfernt vomAare-Ufer und dem «Marzili».<br />

Es wurde 1798 genau zu diesemZweck<br />

erbaut.Die 70 Laufkilometer Dokumente<br />

befinden sich grösstenteils auf vier Stockwerken,<br />

und zwar im Untergrund!Zugang<br />

zum unterirdischen Reich haben aber nur<br />

ausgewählte Mitarbeiter.Mit all den Dokumenten,<br />

dieinder Bundesverwaltung und<br />

im Parlamentsbetrieb anfallen –ist es da<br />

nichteineFrageder Zeit, bis das Bundesarchivaus<br />

allenNähtenplatzt? Überraschung:<br />

Nein! Denn seit Anfang 2021 werden dem<br />

BundesarchivsämtlicheDokumente–sei<br />

es einVorstoss eines Ständeratsodereine<br />

Publikation der eidgenössischen Zollverwaltung<br />

–gar nichtmehr in Papierform<br />

zugestellt, sondern bereitsdigital.<br />

Infosund Online-Zugang:www.bar.admin.ch<br />

Was aber ist denn nun der grosse Vorteil<br />

bei der Recherche in digitalenDokumenten?<br />

Das Stichwortlautet OCR (optical character<br />

recognition), also die automatische Texterkennung<br />

in digitalisierten Akten. Dadurch ist<br />

es möglich, Dossiers nach Stichworten zu<br />

durchsuchen. Teils funktioniert dies sogar<br />

mit handgeschriebenen Dokumenten –die<br />

Technik wirdimmer raffinierter.<br />

Beispiel: Jemand möchte herausfinden,<br />

welche Obwaldner sich in der ersten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts als Lebensretter<br />

verdient gemacht haben und dafür<br />

von der schweizerischen Carnegie-Stiftung

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