Gemeindebrief_Sommer_2022
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kilchberg-Bühl
Gemeindebrief
für die evangelischen
Kirchengemeinden
im Tübinger Neckartal
Sommer 2022
Inhaltsverzeichnis
Seite
Editorial Frithjof Rittberger 3
Rückblick Antrag auf Verbundkirchengemeinde ist gestellt 4
Himmelfahrt auf dem Kreßbach und in Kilchberg 6
Ökumenische Kräuterwanderung in Hirschau 8
Neue Wege und Linde für den Kilchberger Kirchhof 9
Neues E-Piano für die Weilheimer Friedhofshalle 10
Die sieben Säulen der Resilienz - TREFF in Kilchberg 11
2. Platz beim Stadtradeln für die Neckartalgemeinden 12
Vorschau Termine des Literaturkreises im Sommer und Herbst 12
Persönliches Gesichter aus den Neckartaldörfern - Kirchenmusik 13
Thomas Hartmayer spielt im Hirschauer Posaunenchor 13
Annegret Müller spielt Orgel und wohnt in Bühl 13
Matthias Hanel leitet das Kilchberger Chörle 14
Ulrike Timm ist im Vorstand des Weilheimer Kirchenchors 14
CVJM Neue Jungschar, Herbstwanderung, CVJM-Fest Kilchberg 15
Gruppen Die neuen Konfirmandengruppen stellen sich vor 16
40 Jahre Posaunenchor Hirschau 19
Gemeinde Jeden zweiten Donnerstag ist Ukraine-Café in Kilchberg 20
hilft Pfarrer Esaid berichtet über integrative Schule in Irbid 20
Dank und Überblick - Freiwilliger Gemeindebeitrag 2021 21
Freud und Taufen, Trauung und Beerdigungen 22
Leid
Impressum
Evang. Kirchengemeinde Kilchberg-Bühl und
Evang. Gesamtkirchengemeinde Weilheim-Hirschau 23
Nach-gedacht Christiane Grünewald 24
2
Liebe Leserinnen
und Leser!
Editorial
Geh aus, mein
Herz, und suche
Freud! Das
scheint das
Motto dieser
Sommertage zu
sein. Überall sind
Menschen unterwegs, genießen die
Natur und suchen die Begegnung
miteinander. Auch in unseren
Gemeinden wird wieder befreiter
gefeiert, Musik gemacht, gemeinsam
gegessen und getrunken und vieles
mehr. Einen Eindruck davon bekommen
Sie in dieser neuen Ausgabe
unseres Gemeindebriefs.
Interessant war in diesem Frühjahr
auch der Austausch über die Zukunft
unserer Kirchengemeinden in den drei
Gemeindeversammlungen im Frühjahr
– über die Ergebnisse können Sie
auf den Seiten 4 und 5 informieren.
Allerdings: So sehr die Strukturfragen
sich manchmal in den Vordergrund
drängen – viel wichtiger ist ja, wie wir
als Gemeinde die gute Botschaft
weitergeben und für andere da sind.
So soll es auch in der geplanten
Präambel für unsere Verbundkirchengemeinde
stehen, die allerdings erst
noch genehmigt werden muss. Da
heißt es: Die Evangelische Kirchengemeinde
Hirschau, die Evangelische
Kirchengemeinde Kilchberg-Bühl und
die Evangelische Kirchengemeinde
Weilheim bilden die Evangelische
Verbundkirchengemeinde im Tübinger
Neckartal, um gemeinsam das
Evangelium in Wort und Tat zu verkündigen
und für die Menschen in den
vier Orten da zu sein. Beispiele, wie
„Gemeinde hilft“ – auch über das
Neckartal hinaus – finden Sie auf den
Seiten 20 und 21.
Wichtig ist auch, dass wir einander als
Gemeinde immer besser kennenlernen
– deshalb stellen wir Ihnen ab
jetzt in jeder Ausgabe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aus unseren
vier Dörfern vor, diesmal auf den
Seiten 13 und 14.
Übrigens: Wenn Sie unseren Gemeindebrief
gerne lesen, freuen wir uns
über Ihre Unterstützung! Falls Sie ein
schönes Foto von einer Veranstaltung
haben, zögern Sie nicht, es an das
Redaktionsteam oder ans Pfarrbüro
in Weilheim zu schicken. Herzlichen
Dank an dieser Stelle an Klaus Mohr
und Martin Krauß, die uns immer
zuverlässig mit passenden Bildern
versorgen!
Geh aus, mein Herz, und suche
Freud: Ich wünsche Ihnen, dass auch
Sie in diesen Sommertagen Freude
suchen und finden – trotz allem, was
in dieser Zeit bedrohlich bleibt. Paul
Gerhard sagt es so: Ich singe mit,
wenn alles singt, und lasse, was dem
Höchsten klingt, aus meinem Herzen
rinnen.
Ihr Pfarrer Frithjof Rittberger
3
Rückblick
Verbundkirchengemeinde - der Antrag ist gestellt
Zusammenschluss im Tübinger Neckartal zum 1. Januar 2023 geplant
Am 20. Juni haben die
Kirchengemeinderäte
von Kilchberg-Bühl,
Weilheim und Hirschau
beschlossen: Unsere
drei Kirchengemeinden
werden sich in Zukunft
zur Verbundkirchengemeinde
zusammenschließen.
Der entsprechende
Antrag liegt inzwischen
beim Oberkirchenrat in Stuttgart.
Zuvor waren die Gemeinden bei drei
Gemeindeversammlungen im Mai
und Juni über das Modell der Verbundkirchengemeinde
informiert worden
- einige Impressionen davon
finden Sie auf diesen Seiten. Fragen,
Anregungen und Bedenken wurden
beantwortet und aufgenommen.
Dabei ging es unter anderem darum,
wie sich der Zusammenschluss für
die Mitarbeitenden der Kirchengemeinden
und die Kirchengemeinderäte
auswirkt, ob die Gottesdienste
und Angebote vor Ort erhalten bleiben
und wie die ökumenische Zusammenarbeit
weiter gepflegt werden
kann. Es wurde deutlich, dass der
Zusammenschluss an sich auf das
4
Rückblick
Gemeindeleben vor Ort
keine großen Auswirkungen
haben muss.
Für die Angebote in den
einzelnen Orten ist eher
entscheidend, wie viele
Engagierte sich auch in
Zukunft einbringen und
Verantwortung vor Ort
übernehmen möchten.
Auch die Verträge der
angestellten Mitarbeiternden
bleiben unverändert
bestehen, nur in
der Kirchenpflege steht eine Umstrukturierung
an.
Was sich aber ändert: Die Verbundkirchengemeinde
wird in Zukunft von
einem gemeinsamen Gremium, dem
Verbundkirchengemeinderat, geleitet.
Bis zur nächsten Kirchenwahl bleiben
alle derzeit gewählten Kirchengemeinderätinnen
und Kirchengemeinderäte
im Amt. Ab der nächsten
Kirchenwahl werden aus Weilheim
drei, aus Hirschau vier und aus Kilchberg-Bühl
fünf Mitglieder in den Verbundkirchengemeinderat
gewählt.
Ein Bauausschuss mit sechs Mitgliedern
wird sich in Zukunft um die
Bauangelegeheiten kümmern. Die
Verbundkirchengemeinde hat einen
gemeinsamen Haushaltsplan und
bewirtschaftet ihre Immobilien
gemeinsam. Auch in anderen Bereichen
wird in Zukunft so viel wie
möglich gemeinsam besprochen und
entschieden werden. Die einzelnen
Kirchengemeinderäte bleiben bestehen,
werden sich aber deutlich seltener
treffen.
Und was ist mit dem Namen?
Vielen Dank für alle Vorschläge -
manche waren sehr kreativ! Die
Kirchengemeinderäte haben sich
nun aber für eine ortsbezogene
Namensgebung entschieden:
„Evangelische Verbundkirchengemeinde
im Tübinger Neckartal“.
Wir hoffen, dass der Oberkirchenrat
diesen Namen genehmigt.
5
Rückblick
Wenn Himmel und Erde sich verbinden
Himmelfahrt auf dem Kreßbach und in Kilchberg
Trotz einiger Wolken
und kühlem Wind
konnten die in unseren
Gemeinden am Himmelfahrtstag
geplanten Gottesdienste
im Freien
stattfinden.
In Weilheim traf sich
eine wanderfreudige
Gruppe schon vor dem
Gottesdienst mit dem
Schwäbischen Albverein,
um die Natur bei
einer Wanderung auf
den Kreßbach zu genießen.
In der Schlosskapelle und davor
kamen Weilheimer, Hirschauer und
Gäste aus unterschiedlichen Gemeinden
zum gemeinsamen Gottesdienst
zusammen. Der Beginn wurde wie
immer von Hand eingeläutet, bis der
Hirschauer
Posaunenchor
mit
einem Vorspiel
einsetzte.
Gegen
E n d e
wandte
Nicoletta Freifrau von Saint-André
sich mit einem Grußwort an
die Gottesdienstgemeinde. Sie
bedankte sich, dass mit dem
Gottesdienst die Kapelle jedes
Jahr mit Leben gefüllt wird.
Auch die Kirchengemeinde
sprach ihren Dank aus - es ist
schön, dass wir an diesem
besonderen Ort feiern können.
6
Rückblick
In Kilchberg luden die
schwungvollen Klänge des
Posaunenchors zum Gottesdienst
im Grünen auf dem
Sportplatz ein. Ein abwechslungsreicher
Gottesdienst
mit Beteiligung von Vertretern
des Evangelischen Bauernwerks
erwartete die
Besucher, anschließend
wurde die mittlerweile traditionelle
Einladung zum
gemeinsamen Grillen und
Kaffeetrinken gerne angenommen. Die
Kinder vergnügten sich bei vorbereiteten
Spielstationen.
Ein besonderer Programmpunkt war
am Nachmittag ein Spaziergang mit
landwirtschaftlichen Informationen und
geistlichen Impulsen, den das evangelische
Bauernwerk anbot. Eine Gruppe
mit über zwanzig Personen machte
sich auf den Weg, um an verschiedenen
Stationen Wissenswertes über
Bienen, Hühner, (Streuobst-) Wiesen,
Wald, Acker und Weizen zu erfahren.
Nach den interessanten Informationen
von unterschiedlichen Fachleuten
wurde die jeweils zur Station und zum
Thema passende Strophe vom Lied
„Geh aus, mein Herz“ gesungen.
Bezirksbauernpfarrer Schweizer stellte
in einem Impuls den Bezug her zwischen
den aktuellen Entwicklungen in
der Landwirtschaft und dem dankbaren
Staunen über die Schönheit der
Schöpfung, das im Lied deutlich wird.
Lone Cornelius
7
Rückblick
Ökumenische Kräuterwanderung mit geistlichen Impulsen
„Grüne Abendstunde“ rund um Hirschau lockt viele Besucher
„Frühlingskraft und Fülle“ versprach
die ökumenische Kräuterwanderung
am 5. Mai. Die beiden Hirschauer
Kirchengemeinden hatten eingeladen
und auch einen Zuschuss zum Teilnehmerbeitrag
geleistet.
Die Referentin Martina Keppler, Wildkräuterpädagogin
und Kursleiterin für
Streuobstwiesen und Waldbaden,
führte uns 35 Teilnehmerinnen auf
den Verbindungspfad zwischen
Hirschhalde und Ammersteigweg. Bei
einem kleinen mit Schutt und Erde
gefüllten Abhang wurden wir fündig.
Hier blühten und wucherten in Fülle
gleich drei wirksame Heilkräuter:
Giersch, Brennessel und Knoblauchsrauke.
Am Beispiel dieser Kräuter
erklärte uns Frau Keppler sehr kundig
und amüsant, woran man die Pflanzen
erkennt, welche Pflanzenteile
verwendet werden
können, welche Inhaltsstoffe
das Kraut besitzt,
wie sie wirken und welche
Verwendung in der Volksmedizin
bekannt ist.
Im Weitergehen fanden
wir noch viele andere
Kräuter. Frau Keppler
erklärte uns alle Pflanzen
sehr lebhaft und kompetent und ging
auf alle Fragen ausführlich ein. Im Nu
war die Wanderzeit abgelaufen. Zwar
hatten wir nur eine kurze Wegstrecke
bewältigt, aber unglaublich viel über
Maikräuter gelernt oder altes Wissen
8
aufgefrischt. Am
Ende gab es
noch ein vierseitiges
Skript mit
Wildkräuterrezepten
zum
Nachkochen und
Ausprobieren.
Wenig später
fand sich die
Gruppe im schattigen
Carport von Familie Lorenz ein
und konnte dort einen mit den gesammelten
Kräutern angemachten Kräuterkäse
auf frischem Baguette, einen
Kräuterkartoffelsalat und einen selbst
hergestellten Rosensirup verkosten.
Mit einem Segensspruch klang der
Spätnachmittag aus.
Ein ganz herzlicher Dank gilt den
Organisatorinnen Doris
Lorenz und Stefanie
Wahle-Hohloch von der
St.-Ägidius-Kirche und
Sylvia Waiblinger von
der Christuskirche.
Besser kann man einen
ökumenischen Kräuterspaziergang
wohl nicht
organisieren: Planung
und Durchführung waren einfach perfekt!
Dankbar und hochzufrieden
trennten sich die Teilnehmerinnen in
der Hoffnung auf eine Wiederholung
im Herbst 2022.
Frauke Schmidt
Rückblick
Der Kilchberger Kirchhof wurde neu gestaltet
Neue Wege und neue Linde vor der Martinskirche
Seit kurzem erstrahlt der Platz rund
um die Martinskirche in Kilchberg in
neuem Glanz. Die stark verwitterten
Schieferplatten auf den Wegen
erwiesen sich immer mehr als rutschige
Stolperfallen, und so wurde
eine umfassendere Neugestaltung
ins Auge gefasst.
Die Wege wurden verbreitert und
durch Rasengittersteine ergänzt, der
Platz gewinnt durch die großzügigere
Gestaltung und die Neuanlage von
Grünflächen an Attraktivität.
Nach einem Gottesdienst wurde im
Mai als Ersatz für die vor einigen
Jahren entfernte morsche Linde ein
neuer Baum unter Beteiligung der
Gottesdienstbesucher gepflanzt und
der Platz mit einem Sektempfang
eingeweiht.
9
Rückblick
Die Weilheimer Friedhofskapelle hat ein neues E-Piano
Gemeinsame Spendenaktion von Ortschaft und Kirchengemeinde
Der Spendenaufruf für ein neues
E-Piano für die Feierhalle auf dem
Weilheimer Friedhof war ein voller
Erfolg: 1.330 Euro kamen innerhalb
von wenigen Wochen zusammen.
770 Euro gab der Ortschaftsrat dazu
- und so konnte im Mai unter fachkundiger
Beratung von Organistin Nicola
Storek ein gutes Instrument mit dem
nötigen Zubehör gekauft werden.
Nachdem das alte Instrument nicht
mehr zu spielen war, bereitete es
zuletzt oft Probleme, die passende
musikalische Gestaltung von Trauerfeiern
zu organisieren. Dabei ist für
viele Trauerfamilien Musik ein sehr
wichtiges und tröstliches Element. Mit
Hilfe des neuen Instruments, das
sowohl Klavier- als auch Orgelklänge
bietet, sind nun viel bessere Möglichkeiten
gegeben. „Ich bin sehr begeistert
von dem Instrument und freue
mich, dass mit seiner Hilfe die Beerdigungen
würdig untermalt werden
können“, sagt Nicola Storek.
Herzlichen Dank deshalb allen Spenderinnen
und Spendern, die das
Projekt so großzügig bedacht haben.
Großer Dank gilt auch dem Ortschaftsrat
und Ortsvorsteherin Dr.
Ulrike Baumgärtner für diese tolle
Idee und Initiative sowie die finanzielle
Unterstützung.
10
Rückblick
Die sieben Säulen der Resilienz
TREFF lud wieder Frauen zu Vortrag und Austausch ein
Liebevoll gedeckten Tische, eisgekühlte
Willkommensdrinks und kleine
Leckereien auf dem Buffet genossen
etwa 20 Frauen am 8. Juli im Kilchberger
Pfarrhaus. Frauen aller Altersgruppen,
aller Konfessionen und aus
allen Orten sind zu den TREFF-
Abenden eingeladen, die zweimal im
Jahr stattfinden und von einem
kleinen Team vorbereitet werden.
Ein Vortrag zum Thema Resilienz
stand diesmal auf dem Programm. Mit
Resilienz wird die Fähigkeit bezeichnet,
auch in schwierigen Lebenssituationen
handlungsfähig zu bleiben,
sich den Herausforderungen zu
stellen und sogar an ihnen zu wachsen.
Die Resilienztrainerin Susanne
Deiters beschrieb in ihrem Vortrag
sehr anschaulich und fachkundig, was
diese innere Stärke ausmacht und wie
sie auch im Erwachsenenalter noch
eingeübt und entwickelt werden kann.
Sie beschrieb Krisen als Wendepunkte
im Leben, die damit gleichzeitig
auch die Chance zur persönlichen
Weiterentwicklung bieten. Susanne
Deiters erläuterte vor dem Hintergrund
eigener Erfahrungen, welche
Denk- und Verhaltensmuster bei der
Verarbeitung und Bewältigung von
schwierigen Situationen hilfreich sind,
und stellte die sieben Säulen der
Resilienz vor. Als zusätzliche Kraftquelle
nannte sie dabei ein lebendiges
Glaubensleben.
Die lebhaften Gespräche an den
Tischen ließen erkennen, dass die
Besucherinnen sich angeregt über
das Gehörte austauschten und neue
Bekanntschaften knüpften. Ein
Abendimpuls und Segenswort entließen
die Besucherinnen nach einem
gelungenen Abend in ihren Alltag. .
Lone Cornelius
11
Der nächste
Termin des
TREFF ist
bereits geplant.
Am 7.
Oktober wird in der Hirschauer
Christuskirche ein Abend mit meditativen
Tänzen angeboten. Auch
dabei kommen kulinarischer
Genuss und Zeit für Austausch und
Gespräche nicht zu kurz. Nähere
Informationen folgen über Plakate,
die Gemeindeblätter und auf den
Homepages von CVJM und Kirchengemeinde.
Rückblick
Das Tübinger Neckartal trat ökumenisch in die Pedale
Beim Stadtradeln wurde wieder ein zweiter Platz erreicht
Auch dieses Jahr war unser Team
„Stadt-Land-Fluss - Kirche im Neckartal“
beim Stadtradeln wieder mit
Erfolg dabei. Mit 78 Radaktiven waren
wir das Team mit den zweitmeisten
Teilnehmenden - nach dem Uniklinikum
und vor dem Team des Tübinger
Rathauses. Am 25. Juli nimmt eine
Delegation unseres Teams an der
Siegerehrung im Rathaus teil.
Insgesamt 15.309 km sind wir geradelt
– das entspricht der Strecke von
Tübingen bis südlich von Seoul in
Südkorea. Auch gemessen an der
Gesamtkilometerzahl liegen wir damit
auf dem 2. Platz.
Ein tolle Leistung - vielen Dank allen,
die mitgeradelt sind. Ich hoffe, es hat
allen Spaß gemacht, und freue mich
schon aufs nächste Mal.
Frithjof Rittberger
Vorschau
Literaturkreis Weilheim
Herzliche Einladung zu den Terminen im Sommer und Herbst
Der Literaturkreis der
Kirchengemeinde
Weilheim ist ein
offener Kreis, der
sich in monatlichen
Gesprächsrunden mit Werken und
Autoren der Weltliteratur beschäftigt.
Der Literaturkreis trifft sich alle vier
Wochen dienstags in der Regel um
18 Uhr im Weilheimer Gemeindehaus,
Wilonstr. 60. Wer Interesse hat,
ist herzlich willkommen.
Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie
sich bitte an Margarete Knödler-
Pasch, Tel. 07071/72413.
Das Programm im Einzelnen:
04.08.2022, 19 Uhr
Gutenachtgeschichte unterwegs
(Wiese hinter der Rammerthalle,
Bronnackerstr. 15)
11.10.2022
Thomas Mann (1875-1955):
Tonio Kröger (1903)
08.11.2022
Thomas Mann: Bekenntnisse des
Hochstaplers Felix Krull (1954)
06.12.2022
Astrid Lindgren (1907-2002):
Das entschwundene Land (1975) &
Kinderbücher (Auswahl)
12
Persönliches
Gesichter aus den Neckartaldörfern
Engagierte stellen sich vor - diesmal aus der Kirchenmusik
Unsere Neckartaldörfer wachsen
durch die Verbundkirchengemeinde
zusammen. Dazu gehört es, sich
kennenzulernen. Deshalb stellen wir
ab sofort in jedem Gemeindebrief
Engagierte aus einem bestimmten
Bereich unserer Gemeindearbeit vor
- jeweils aus allen vier Dörfern. Den
Anfang machen Menschen, die sich
in der der Kirchenmusik engagieren.
Thomas Hartmayer spielt im Posaunenchor in Hirschau
Nach meiner Konfirmation 1981 habe
ich im Posaunenchor Ofterdingen an
der Jungbläserausbildung teilgenommen
und spiele seit 2001 im Posaunenchor
Hirschau die Tuba. Wenn
ich Blechblasmusik höre – vor allem
Choräle – geht mir das Herz auf.
Ich versuche über mein Spiel das
Evangelium weiterzugeben und
öffentlich Stellung zu beziehen. In
Hirschau sind wir zur Zeit 9 Bläserinnen
und Bläser mit einer guten
Gemeinschaft; so sitzen wir meistens
nach der Probe donnerstags noch
etwas zusammen. Für die Planung
von Einsätzen brauchen wir dagegen
jedes Mal den Term
i n k a l e n d e r .
Daher sind wir
offen für neue Mitglieder,
egal aus
welcher Stimme.
Ungewöhnlich bei
uns ist, dass wir
keinen Dirigenten
haben und ein Fagott mitspielt.
Gern würde ich wieder eine größere
Tuba spielen. Für unser kleines
Ensemble passt meine jetzige
kleinere Tuba jedoch recht gut.
Kontakt: thomas.hartmayer@web.de
Annegret Müller ist Organstin und wohnt in Bühl
Mein Name ist
Annegret Müller
und ich wohne
seit 2001 in Bühl.
Vor fast 35
Jahren habe ich
begonnen Orgel
zu spielen -
während meiner
Ausbildung zur Krankenschwester
(so die Original-Berufsbezeichnung)
in Schwäbisch Hall.
Damals habe ich so viel geübt, dass
meine WG-Kolleginnen oft anrufen
mussten, wenn zum Beispiel das
Essen fertig war oder Besuch kam.
Wie gut, dass in den Zeiten ohne
Mobilfunk direkt am Spieltisch ein
Telefon stand!
Bis heute spiele ich einfach sehr
13
gerne Orgel. Ganz besonders freut es
mich, mit Solisten oder der Schola
den Gottesdienst musikalisch zu
begleiten. Das ist auch mein Wunsch
Durch familiäre Vorbelastung
bin ich als
Kind ins Chorsingen
und gottesdienstliche
Orgelspielen hineingeraten.
Nach der
Schulzeit war ich
damit lange untätig.
Persönliches
14
für die Zukunft, dass weiterhin viele
Menschen Freude daran haben, die
Kirchenmusik in unserer Gemeinde
gemeinsam zu gestalten.
Matthias Hanel leitet das Kilchberger „Chörle“
Erst mit unserem
Umzug nach Kilchberg 2016 - inzwischen
mit Familie und drei Kindern -
habe ich mein eingerostetes Orgelspiel
reaktiviert.
Da mir das Chorsingen noch mehr
Spaß macht als das Orgelspielen,
habe ich 2018 herumgefragt, wer
denn Lust hätte mitzusingen. So entstand
das "Chörle", das einige Male
im Jahr den Gottesdienst mitgestaltet.
Neue Mitsingende sind immer willkommen!
Infos gibt's unter
https://kirchenchoerle.jimdofree.com/
Ulrike Timm ist im Vorstand des Weilheimer Kirchenchors
Seit circa 20 Jahren singe ich im
Weilheimer Kirchenchor. Hohe Töne
fallen mit schwer, deshalb singe ich
in der Altstimme. Schon in meiner
Schulzeit und auch zu Hause in der
Familie habe ich gern und viel gesungen.
Bestimmt bin ich keine so gute
Sängerin, aber es macht mir immer
viel Freude, und ich gehe sehr gerne
zu den Chorproben.
Schon nach kurzer Zeit habe ich mich
im dreisitzigen „Vorstand“ unseres
Chors eingebracht. Ich übernehme
gern die Aufgabe, Geschenke (Blumen
für Frauen und Wein für Männer)
zu besorgen und diese dann mit
einigen Worten an die Jubilare zu
überreichen. Auch bei der Organisation
unserer jährlichen
Neujahrsfeier
bin ich dabei.
Leider ist coronabedingt
die Geselligkeit
im Chor viel zu kurz
gekommen. Auch
unsere Ausflüge sind
deshalb ausgefallen.
Zurückwünschen würde ich mir Zeit
vor Corona.
Für eine gute Arbeit unseres Chores
benötigen wir dringend neue Sängerinnen
und Sänger, damit wir auch
weiterhin aktiv bei Festgottesdiensten
mitwirken können. Chorprobe ist mittwochsabends,
und Mitsingen ist ohne
Prüfung jederzeit erwünscht.
CVJM Kilchberg
CVJM-Nachrichten
Herzliche Einladung zu den Angeboten des CVJM Kilchberg
Liebe Gemeindemitglieder!
Abhängig von den Coronamaßnahmen
planen wir folgende Veranstaltungen
und Aktionen im Sommer
und Herbst 2022 und laden dazu
herzlich ein:
Neue Jungschar für 5-6-jährige
Jungen und Mädchen im CVJM-
Heim Kilchberg (Am Pfarrgarten 7)
Herbstwanderung am Sonntag, 11.
September
CVJM-Fest rund um das CVJM
Heim am Samstag, 25. September
Die aktuellen Veranstaltungen werden
dann jeweils im Kilchberger Gemeindeblatt
und auf der Webseite
des CVJM Kilchberg veröffentlicht.
Wir wünschen Ihnen und Euch allen
eine schöne, erholsame und von
Gott gesegnete Sommerzeit!
Termine nach den Sommerferien
geben wir unter www.cvjmkilchberg.de
bekannt.
Ansprechpersonen sind Simon
und Tabea Schuler, Tel. 0176
60965713.
Nähere Informationen gibt es auf der
Homepage www.cvjm-kilchberg.de
oder beim 1. Vorsitzenden: Holger
Fischer, Rammertstraße 10, 72072
Tübingen-Kilchberg; Tel. 07071/
600585; E-Mail: vorstand@cvjmkilchberg.de
15
Gruppen
Die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden
Elf Jugendliche sind in Hirschau dabei
Im Gottesdienst am 10. Juli haben sich vorgestellt und ihre Bibeln erhalten:
Oben: Edgar Gräther, Samuel Messiha; Max Lindig, Richard Scheurlen,
Finn Büchsenstein.
Unten: Melina Wegele, Martha Breitenstein, Alina Steil, Leon Baur und
Nele Büchsenstein. Auf dem Bild fehlt Laura Werz.
16
Gruppen
Sechs Jungen auf dem Weg zur Konfirmation in Kilchberg-Bühl
Fridolin Kazich
Jonathan Braun
Jakob Renner
Julian Bepperling
Moritz Erdmann
Außerdem gehört Julian Poetsch zur Gruppe.
Die sechs Konfirmanden aus Kilchberg und Bühl stellen sich zum
Erntedankfest am 2. Oktober im Gottesdienst in der Martinskirche Kilchberg
vor und bekommen ihre Bibeln.
Vorher sammeln sie wieder die Erntegaben im Ort ein.
17
Gruppen
In Weilheim haben fünf Jugendliche ihre Konfirmandenzeit begonnen
Am 10. Juli haben sich im Gottesdienst in Weilheim vorgestellt (von links
nach rechts): Lea Braun, Alexandra Helle, Lisa Braun, Jona Borchers. Auf
dem Bild fehlt Lucie Wörz.
Zu Gast war Pfarrer Samir Esaid aus Jordanien, der Neues von der
integrativen Schule in Irbid berichtet hat, die wir seit vielen Jahren
unterstützen. Mehr dazu auf Seite 20.
18
Gruppen
40 Jahre Posaunenchor Hirschau - ein Grund zum Feiern
Serenade mit Abendliedern im Garten der Christuskirche am 24. Juli
Der Posaunenchor Hirschau wird
dieses Jahr 40 Jahre alt. Zu diesem
Jubiläum sind alle herzlich eingeladen
zu einer Serenade am 24. Juli 2022
um 17:30 Uhr im Kirchgarten (bei bei
schlechtem Wetter in der Christuskirche).
Unter dem Motto “… und jetzt
noch ein Abendlied“ erklingen altbewährte
und neue Abendlieder zum
Mitsingen und Zuhören. Danach soll
bei einem Glas Wein und einer Kleinigkeit
zum Essen Zeit für die Begegnung
auch mit ehemaligen Hirschauer
Bläserinnen und Bläsern sein.
Die ganze Gemeinde gratuliert
gemeinsam mit dem Evangelischen
Jungendwerk herzlich, dankt für 40
Jahre treuen Bläserdienst und
wünscht für die Zukunft Gottes Segen.
19
Gemeinde hilft
Café für Geflüchtete aus der Ukraine
Jeden zweiten Donnerstag wird ins Kilchberger Pfarrhaus eingeladen
20
Seit einigen Wochen lädt die Kirchengemeinde
Kilchberg-Bühl jeden zweiten
Donnerstag geflüchtete Menschen
aus der Ukraine zu einem Kaffeenachmittag
in den Gemeinderäumen des
Pfarrhauses in Kilchberg ein. Hauptanliegen
dabei ist, einen Raum für
Gespräche und Gemeinschaft zu bieten,
in dem in ukrainischer Sprache
Erfahrungen und Informationen ausgetauscht
und verarbeitet werden
können. Eine sprachkundige Person
für Übersetzungen ist meist anwesend.
Es kommen etwa 8 bis 10
Personen, die bei Tee und selbstgebackenen
Kuchen die ungezwungene
Atmosphäre genießen. Ein kleines
Angebot für Kinder ist ebenfalls vorhanden.
Besuch von Pfarrer Samir Esaid aus Jordanien
Dank für alle Spenden - Einladung zum Freiwilligendienst
Mehrere Jahre unterstützen
die Gemeinden Weilheim
und Hirschau nun schon die
Arab Episcopal School in
Irbid, Jordanien. Dort werden
sehende, sehbehinderte
und blinde Kinder aus
muslimischen und christlichen
Familien gemeinsam
unterrichtet.
Am 10. Juli konnten wir den
Leiter der Schule, Pfarrer
Samir Esaid, im Gottesdienst
begrüßen. Er berichtete, dass
inzwischen der erste Abiturjsahrgang
seinen Abschluss an der Schule feiern
konnte. Zwei ehemalige blinde
Schülerinnen kehrten als Lehrerinnen
an die Schule zurück.
Schön, dass an diesem
Sonntag in Hirschau 291,50,
in Weilheim 346,50 Euro
gespendet wurden. Wer sich
über die Schule informieren
oder eine Spende überweisen
möchte, kann dies unter
www.fii-ev.de tun.
Übrigens: Auch ein Freiwilligendienst
ist an der Schule
möglich - für zwei Monaten
bis zu einem Jahr. Mehr dazu
gibt es auf der oben genannten
Homepage oder unter
www.online.org/mission-in-solidaritaet/
. Der Freiwilligendienst wird von
der Mission in Solidarität (ems)
betreut.
Gemeinde hilft
Danke für den Freiwilligen Gemeindebeitrag 2021
Für Kirchwegerneuerung, Hagelreparatur und neues Kanzelparament
9.623 Euro wurden in Kilchberg, Bühl,
Weilheim und Hirschau im Rahmen
des Freiwilligen Gemeindebeitrags
2021 gespendet. Das ist eine beeindruckende
Summe, für die wir allen
Spenderinnen und Spendern ganz
herzlich danken!
In Weilheim belief sich die Spendensumme
auf 2.005 Euro. Davon waren
780 Euro zur Behebung des Hagelschades
am Gemeindehaus, 250
Euro für die neu angeschafften Klappbänke
für Feste und Freiluft-Gottesdienste
sowie 125 Euro für die
Kinderkirche. Dazu kamen 850 Euro
ohne genaue Zweckbestimmung.
In Hirschau kamen
insgesamt 3.093
Euro zusammen.
Mit 1.955 Euro
wurde das meiste
Geld für ein weiteres
Kanzelparament
gespendet,
dazu kamen 540
Euro für die Seniorenarbeit,
448 Euro
für die Gartengestaltung
und 150 Euro, die ohne
Angabe eines Projekts überwiesen
wurden.
Insgesamt 4.525 Euro wurden in
Kilchberg-Bühl gespendet. Sie verteilten
sich auf 1.970 Euro für die
Kirchenwegerneuerung und 200 Euro
für neue Notenbücher. Weitere 2.355
Euro wurden ohne Zweckangabe
gespendet.
Auch 2022 erbitten wir von Ihnen
wieder einen freiwilligen Gemeindebeitrag
für besondere Vorhaben.
In Hirschau sind die Briefe mit der
Spendenbitte bereits an die Haushalte
gegangen.
In Kilchberg-Bühl erhalten Sie die
Briefe mit der Spendenbitte zu einem
späteren Zeitpunkt in diesem Jahr.
Für Weilheim liegt ein Faltblatt mit der
diesjährigen Spendenbitte bei.
21
Weilheim
Aus unserem Gemeindeleben – Freud und Leid
Aus Gründen des Datenschutzes veröffentlichen wir persönliche
Angaben nicht in der Online-Ausgabe des Gemeindebriefs.
Hirschau
Kilchberg-Bühl
22
Impressum
Herausgeberinnen: Evangelische Kirchengemeinde Kilchberg-Bühl und
Evangelische Gesamtkirchengemeinde Weilheim-Hirschau
Dr. Ursula Offenberger-Kazich, ViSdP
Ev. Kirchengemeinde Kilchberg-Bühl
Pfarramt: Tessinstr. 2, 72072 Tübingen-Kilchberg, Tel. 07071/78293; Fax:
07071/760589; Mail: Pfarramt.Kilchberg-Buehl@elkw.de; Homepage:
www.evangelisch-kilchberg-buehl.de; Sekretariat geöffnet am Donnerstag
und Freitag von 9-12 Uhr; 1. Vorsitzende: Hildegard Hopp, Brechesdorfer
Weg 10, 72072 Tübingen-Kilchberg, Tel. 07071/72810; Kirchenpflegerin:
Birgit Nordmann, Am Keltengrab 25, Kilchberg, Telefon: 07071 73758;
IBAN DE61 6415 0020 0002 0485 58; Kreissparkasse Tübingen
Ev. Gesamtkirchengemeinde Weilheim-Hirschau: Paul-Schneider-Str. 4,
72072 Tübingen, Tel.: 07071/73458, pfarramt.weilheim-hirschau@elkw.de,
Homepage: www.ev-kirche-weilheim-hirschau.de; Sekretariat geöffnet am
Dienstag von 9-12 Uhr und 16:00-17:30 Uhr, am Freitag von 9-12 Uhr
Ev. Kirchengemeinde Weilheim
IBAN: DE93 6415 0020 0002 5808 03;
1. Vorsitzende: Jana Siebörger, Tel. 07071/5666950
Ev. Kirchengemeinde Hirschau
IBAN: DE94 6415 0020 0002 5785 54
1. Vorsitzender: Bernd Rilling, Rittweg 61, 72070 Tübingen-Hirschau, Tel.:
07071/788 88
Redaktion: Lone Cornelius, Dr. Ursula Offenberger-Kazich, Dr. Karoline
Rittberger-Klas, Dr. Frauke Schmidt, Jana Siebörger
Layout: Frithjof Rittberger
Druck: GemeindebriefDruckerei, 29393 Groß Oesingen, 100% Altpapier
Auflage: 2000 Stück. Der Gemeindebrief wird an alle evangelischen Haushalte
der vier Teilorte verteilt. Herzlichen Dank allen Austrägerinnen und Austrägern!
Bildquellen/-rechte (außer innerkirchliches
Material): Titelgrafik Weilheim-Hirschau:
Dr. Albrecht Haizmann;
Titelgrafik Kilchberg-Bühl: Franziska
Bertsch; S. 8 u. / S. 12 u. / S. 20
o.: Pixabay.com; S. 12 o.: Klimabündnis.
Porträtfotos: Rechte bei den abgebildeten
Personen.
23
Fahrradspiritualität
„Immer weiter!“, sagst du zu uns.
Um die Richtung auf dich zu behalten,
müssen wir immer weitergehen,
selbst wenn unsere Trägheit verweilen möchte.
Du hast dir für uns
ein seltsames Gleichgewicht ausgedacht,
ein Gleichgewicht,
in das man nicht hineinkommt
und das man nicht halten kann,
es sei denn in der Bewegung,
im schwungvollen Voran.
Es ist wie mit einem Fahrrad,
das sich nur aufrecht hält, wenn es fährt;
ein Fahrrad, das schief an der Wand lehnt,
bis man sich darauf schwingt
und schnell auf der Straße davonbraust.
Die Zeit, in der wir leben,
ist gekennzeichnet von einem allgemeinen,
schwindelerregenden Ungleichgewicht.
Sobald wir uns hinsetzen, unser Leben zu
betrachten,
kippt es und entgleitet es uns.
Wir können uns nur aufrecht halten,
wenn wir weitergehen,
wenn wir uns hineingeben
in den Schwung der Liebe.
Diesem Gedicht der französichen Mystikerin
Madeleine Delbrêl bin ich bei den
Exerzitien im Alltag begegnet. Es hat
mich sofort angesprochen. Die Dynamik
des Fahrradfahrens nimmt Madeleine
Delbrêl als Bild für den Glauben.
Nach-gedacht
Sie lebte als Sozialarbeiterin in einem
Arbeiter-Vorort von Paris und wusste,
was Menschen aus dem Gleichgewicht
bringen kann. Was hält unser Leben im
24
Gleichgewicht - im Alltag oder wenn
etwas ganz anders kommt, als wir es
uns wünschen? Was hindert uns, müde
an der Wand zu lehnen und kraftlos auf
unser Leben zu schauen?
Fahrradfahren lebt vom Vertrauen in
unser Gleichgewicht. Sobald wir in die
Pedale treten, funktioniert es einfach,
ohne Nachdenken. Der Körper balanciert
sich aus, wir bleiben aufrecht und
fahren. Das Gleichgewichtsorgan hilft
uns dabei.
Gibt es für das Leben auch solch ein
Gleichgewichtsorgan? Vielleicht ist es
das Herz, mit dem wir das Echo der
Liebe Gottes aufnehmen und uns selbst
hineingeben in den Schwung der Liebe.
Für Madeleine Delbrêl wurde diese
Liebe konkret in einer Haltung der
Weltoffenheit, Wachsamkeit und Warmherzigkeit.
Kleine Momente, Begegnungen
oder Gesten im Alltag waren für
sie Orte der Gottesbegegnung: Einladungen,
sich immer neu in diese Liebe
hineinzugeben und darin heilsam sich
selbst zu vergessen.
Christiane Grünewald