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MN_03_22_WERNER

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#<strong>03</strong><br />

20<strong>22</strong><br />

MAKLERNEWS<br />

EIN MAGAZIN VON <strong>WERNER</strong> KARL<br />

Das neue<br />

Reisen<br />

Alles zurück auf Anfang?<br />

Kostenrisiko Kfz-Prämien<br />

Die Inflation macht leider auch vor den<br />

Kfz-Versicherungen nicht halt. Zeit für einen<br />

Wechsel – und was hier zu beachen ist<br />

Augen zu und durch?<br />

INTERVIEW: Die Reise-Expertin Rebecca<br />

Pletschmüllers sagt, warum man im Urlaub<br />

nicht an den Versicherungen sparen soll


INHALT<br />

Grußwort<br />

4<br />

Meins<br />

Wenn der Flieger nicht abhebt:<br />

Wie sieht es dann mit<br />

der Entschädigung<br />

aus?<br />

6<br />

8<br />

Leitartikel<br />

Balkonien statt Malle?! So hat<br />

sich das Reisen nach Corona<br />

(nicht) verändert.<br />

Interview<br />

Reise-Expertin R. Pletschmüllers<br />

sagt, welche Versicherungen<br />

im Urlaub wichtig sind.<br />

9Termine<br />

Was geht ab? Welche Termine<br />

Sie unbedingt auf dem<br />

Schirm haben sollten.<br />

10Übrigens<br />

Kleines Versicherungs-ABC<br />

über die bAV und weitere<br />

wichtige Tipps.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

endlich wieder reisen! Wie haben wir es vermisst. Eventuell haben Sie Ihren<br />

Urlaub schon hinter sich und sind entspannt zurückgekehrt. Oder aber Sie<br />

hatten eher unliebsame Erlebnisse in überfüllten Abflughallen und Zügen, haben<br />

sich über die zu hohen Mietwagen- und Benzinpreise geärgert und mussten<br />

feststellen, dass leider nur ihr Koffer nach Griechenland geflogen ist …<br />

Es ging in diesem Jahr an manchen Orten turbulent zu. Erinnern Sie sich<br />

dagegen noch an die Familienurlaube mit Ihren Eltern? Nicht immer hob der<br />

Flieger ins exotische Ausland ab. Häufig wurde eher ganz spartanisch mit dem<br />

Kleinwagen oder Wohnmobil gereist. Inklusive Zelt und Fahrrädern auf dem<br />

Dachgepäckträger. Sind diese Bilder der Vergangenheit die Reiseszenarien der<br />

Zukunft? Ist die neue Enthaltsamkeit nun auch beim Reisen angekommen?<br />

Oder boomen nach wie vor die Pauschalurlaube? Spannende Fragen, die wir<br />

Ihnen in der aktuellen Maklernews beantworten wollen.<br />

Doch egal für welche Art des Reisens Sie sich entscheiden – eine Versicherung<br />

sollten Sie immer im Gepäck haben. Warum das so wichtig ist und was noch<br />

zu beachten ist, sagt Tourismus-Expertin Rebecca Pletschmüllers im Interview.<br />

Im Heft habe ich Ihnen zudem die wichtigsten Termine für das nächste Quartal<br />

zusammengefasst, gerade bei der Kfz-Versicherung sollten Sie unbedingt<br />

vergleichen und gegebenenfalls einen Wechsel in Betracht ziehen. Außerdem<br />

verrate ich Ihnen einige lohnenswerte Urlaubsziele, die Sie garantiert nicht auf<br />

dem Schirm hatten und die weitab vom Massentourismus gelegen sind.<br />

Insgesamt können Sie sich auf einen Mix aus spannenden Themen, wichtigen<br />

Hintergrundinfos und hilfreichen Tipps freuen. Als besonderes Bonbon hält<br />

das Heft ein Versicherungs-ABC für Sie bereit. Wenn Sie mehr wissen wollen<br />

oder einfach nur Lust auf ein persönliches Gespräch haben, bin ich wie gewohnt<br />

jederzeit für Sie da.<br />

Ich hoffe, Sie genießen die Lektüre – unabhängig davon, ob Sie bereits von<br />

Ihren Ferienerlebnissen zehren oder den Urlaub noch vor sich haben.<br />

Ihr Werner Karl


Urlaub geht immer.<br />

Und überall.<br />

3


MEIN URLAUB<br />

Endlich wieder reisen!<br />

Welche Rechte<br />

Flugreisende haben<br />

Nach den strapaziösen Pandemiejahren blicken die Bundesbürger * innen<br />

mit großer Vorfreude auf die Sommer- und Herbstreisesaison. Doch<br />

mehr und mehr mischt sich Sorge darunter: Es knirscht ordentlich im<br />

Flugbetrieb. Die Airlines ringen mit Personalmangel, Flüge müssen<br />

tausendfach gestrichen werden. Hinzu kommt das Risiko, dass mal<br />

wieder gestreikt wird. Wenn man Pech hat, strandet man<br />

irgendwo und kommt mit Mühe Tage später nach Hause.<br />

Zum Glück sind Sie bei solchen Kalamitäten nicht schutzlos<br />

– zumindest wenn der Flug von einem Flughafen in<br />

der EU startet oder von einer Gesellschaft mit Sitz<br />

in der EU durchgeführt wird. Denn dann räumt<br />

Ihnen die „Fluggastrechte-Verordnung“ Entschädigungsansprüche<br />

ein.<br />

BIS ZU 600 EURO<br />

PLUS KOST UND LOGIS<br />

Zunächst steht Ihnen ein monetärer<br />

Ausgleich zu, der zwischen 125 und<br />

600 Euro betragen kann. Entscheidend dafür<br />

ist, ob eine Verspätung oder Annullierung vorliegt oder<br />

ob Sie nicht mitgenommen werden, weil der Flug<br />

beispielsweise überbucht ist. Die Entschädigung für<br />

eine Verspätung (ab drei Stunden) hängt von der<br />

Flugdistanz ab und reicht von 250 Euro bei bis zu<br />

1.500 Kilometern bis zu 600 Euro bei mehr als<br />

3.500 Kilometern. Pferdefuß: Zahlen müssen die<br />

Airlines grundsätzlich nur, wenn sie keine außergewöhnlichen,<br />

unvermeidbaren Umstände geltend<br />

machen können. Darüber hinaus müssen sie ab einer<br />

Abflugverspätung von mehr als fünf Stunden den Abbruch<br />

der Reise gegen Flugpreisrückerstattung anbieten, gegebenenfalls<br />

mit Gratis-Rückflug zum Ausgangsflughafen. Sobald Sie länger als<br />

zwei bis vier Stunden (abhängig von der Flugdistanz) außerplanmäßig<br />

warten müssen, stehen Ihnen überdies Verpflegung, Telefonate und bei<br />

Bedarf eine Hotelübernachtung inklusive Transfer zu.<br />

Habe ich bei Flugannullierung<br />

Entschädigungsansprüche?<br />

Hohe Wellen schlugen im<br />

Frühsommer die massenhaften<br />

Flugabsagen von<br />

Lufthansa & Co. Die Frage,<br />

ob für eine Annullierung eine<br />

Entschädigung fällig wird,<br />

ist nicht immer leicht zu<br />

beantworten. Klar liegt der<br />

Fall, wenn Sie mindestens 14<br />

Tage im Voraus benachrichtigt<br />

werden: Dann besteht<br />

keinerlei Anspruch. Danach<br />

staffeln sich die Ausgleichszahlungen<br />

je nach Distanz<br />

und Verspätung des Alternativfluges,<br />

was übrigens<br />

auch bei Nichtmitnahme auf<br />

einem gebuchten Flug gilt.<br />

Tipp: Die Verbraucherzentrale<br />

NRW hat die App „Flugärger“<br />

(Google Play Store und<br />

Apple Store) entwickelt, die<br />

Ihnen kostenlos und schnell<br />

Ihre Ansprüche errechnet.<br />

4


(3) Beachy Head<br />

3 Geheimtipps für Ihren nächsten Urlaub<br />

(1) Kappadokien<br />

(2) Antrim<br />

Sie haben sich noch nicht für eine<br />

Destination entschieden? Es soll mal<br />

was anderes als Kanaren, Provence<br />

oder Toskana sein? Dann haben wir<br />

tolle Tipps für Sie: Im zentraltürkischen<br />

Kappadokien können Sie nicht<br />

nur bizarre Gesteinsformationen<br />

bestaunen, sondern auch jahrtausendealte<br />

Wohnhöhlen, die in den weichen<br />

Tuffstein gehauen wurden und sich<br />

zu ganzen Städten formieren (1). Ein<br />

Hauch von „Game of Thrones“ umweht<br />

die Besucher*innen des Städtchens<br />

Antrim in der nordirischen<br />

Provinz Ulster, wenn sie durch die Bregagh<br />

Road wandeln (2): Unter dem<br />

mystisch anmutenden Buchendach<br />

der „Dark Hedges“ wurden tatsächlich<br />

einige Szenen der berühmten TV-Serie<br />

gedreht. Und wenn Sie gerade auf den<br />

Britischen Inseln sind: Auch „Beachy<br />

Head“, mit 162 Metern die höchste<br />

der legendären Kreideklippen in East<br />

Sussex, vermittelt bei den richtigen<br />

Wetterverhältnissen das Gefühl, in<br />

einer anderen Welt zu stehen (3). Beeindruckend<br />

ist die Aussicht aber bei<br />

jedem Wetter. Gute Reise!<br />

Sicher mit dem<br />

Mietwagen unterwegs<br />

Knappheit und Preissprünge prägten zuletzt auch den<br />

Markt für Mietwagen. Wenn Sie dessen ungeachtet<br />

ein Gefährt ausleihen möchten, sollten Sie weitere<br />

Kostenrisiken im Blick behalten und präventiv<br />

entschärfen. Genau dafür wurden zum Glück<br />

Versicherungen erfunden. Bei der Anmietung<br />

eines Fahrzeugs können Sie in aller Regel Ihren<br />

Deckungsumfang auswählen, doch es gibt auch<br />

abseits davon Möglichkeiten, Ihren Schutz optimal<br />

zu gestalten. Zentral sind eine Haftpflichtdeckung<br />

in ausreichender Höhe (die ist nicht in allen<br />

Ländern gewährleistet!) und eine Vollkasko.<br />

Bei dieser wiederum kann es sich auszahlen,<br />

einen hohen Selbstbehalt im Gegenzug für<br />

eine niedrige Prämie zu vereinbaren und ihn bei einem<br />

anderen Anbieter zu versichern. Achtung: Eine Diebstahlversicherung<br />

ist nicht immer in der Vollkasko enthalten und<br />

sollte – gerade bei neueren, höherwertigen Fahrzeugen – gegebenenfalls<br />

anderweitig abgeschlossen werden. Das Gleiche gilt für<br />

Schäden an Glas, Reifen, Unterboden und Dach.<br />

Kennen Sie schon …?<br />

Riems<br />

Die Ostseeinsel,<br />

die eher keinen<br />

Besuch wert ist<br />

Eigentlich liegt sie ganz idyllisch im<br />

Greifswalder Bodden und könnte<br />

ein einladender Ort zum Ausspannen<br />

in Stille und Seeluft sein. Doch<br />

um die nur 1.250 mal 300 Meter<br />

große Insel Riems macht man lieber<br />

einen weiten Bogen. Schon im<br />

„Dritten Reich“ diente sie als Standort<br />

eines Biowaffen-Entwicklungslabors.<br />

Denn seit 1910 beherbergt<br />

sie das Friedrich-Loeffler-Institut,<br />

das heute auch als Bundesforschungsinstitut<br />

für Tiergesundheit<br />

firmiert. Das klingt zunächst nach<br />

harmloser Veterinärmedizin, doch<br />

die Wissenschaftler*innen hantieren<br />

hinter hohen, gut gesicherten<br />

Mauern mit infektiösen, tödlichen<br />

Bakterien und Viren. Gegen die<br />

meisten davon hilft weder eine<br />

Impfung, noch stehen Therapien<br />

zur Verfügung. Dementsprechend<br />

wurde der größte Teil der Insel<br />

zum Sperrgebiet erklärt. Immerhin:<br />

Rügen ist nur rund vier Kilometer<br />

entfernt und garantiert ohne Gesundheitsbedenken<br />

besuchbar.<br />

5


Wie Corona<br />

das Reisen verändert<br />

Die Pandemie verstärkt Trends, die sich schon zuvor gezeigt haben<br />

»Wir erleben, dass moderner Massentourismus<br />

zunehmend als ökologisches und gesellschaftliches<br />

Problem verstanden wird.«<br />

„Staycation“ heißt die radikalste Form des nachhaltigen<br />

Urlaubs: einfach zu Hause bleiben und<br />

die Schönheiten der Umgebung genießen. Das<br />

schont Geldbeutel und Klima. Zugegeben: Für die<br />

meisten Lockdown-strapazierten Deutschen dürfte<br />

das Fernweh zu groß sein, um nicht wegzuwollen.<br />

Doch nachhaltiger werden die Reisen durchaus.<br />

Dabei spielen das wachsende Bewusstsein für die<br />

klimaschädigenden Auswirkungen von Fernreisen<br />

und die noch immer schwelende Pandemie zusammen:<br />

Urlaub in Deutschland oder zumindest<br />

in der Nähe wird beiden Faktoren gerecht.<br />

»FLEXIBLER UND SPONTANER«<br />

Der über Tourismus forschende Prof. Markus<br />

Pillmayer von der Münchener Hochschule für<br />

angewandte Wissenschaften brachte den „Corona-<br />

Effekt“ auf die Destinationswahl im ZDF auf den<br />

Punkt: „Wir wissen nie so wirklich, wie sich das<br />

6


Infektionsgeschehen verändern wird, auf welche<br />

Vorgaben, die von Land zu Land variieren, man<br />

sich einstellen muss oder ob das ersehnte Reiseziel<br />

vielleicht morgen schon Hochrisikogebiet ist.“<br />

Diese Unsicherheit nimmt zwar ab, doch sie wirkt<br />

nach. Auf absehbare Zeit werden wir Pillmayer<br />

zufolge „flexibler und spontaner“ verreisen, um<br />

auf Eventualitäten noch reagieren zu können – der<br />

lange im Voraus gebuchte Pauschalurlaub wird zur<br />

Ausnahme. Darüber hinaus und grundlegender<br />

hat der Münchener Professor einen Wertewandel<br />

registriert: „Wir erleben, dass moderner Massentourismus<br />

zunehmend als ökologisches und gesellschaftliches<br />

Problem verstanden wird.“<br />

AUF NACH DEUTSCHLAND!<br />

Die Konsequenz daraus lässt sich an einer kürzlich<br />

von einem Reiseanbieter durchgeführten Umfrage<br />

ablesen: Mit 35 Prozent liegt das eigene Land bei<br />

den befragten Deutschen auf Platz eins der bevorzugten<br />

Reiseziele. Es folgen Italien mit 32, Spanien<br />

und die USA mit jeweils 28 sowie England mit 25<br />

Prozent. In diesem Ranking findet möglicherweise<br />

auch schon die infolge des Ukrainekrieges gestiegene<br />

geopolitische Unsicherheit Ausdruck – man<br />

bleibt lieber auf gesichertem Terrain. So möchten<br />

55 Prozent der Befragten innerhalb Europas verreisen.<br />

IN ZUKUNFT: RESONANZTOURISMUS<br />

Ins gleiche Horn stößt das Zukunftsinstitut, das<br />

den regionalen Tourismus im Aufwind sieht: „Kurze<br />

Wege und Naherholung vermitteln ein Gefühl<br />

der Sicherheit – ebenso wie vertraute Kulturkreise<br />

emotionale Sicherheit versprechen.“ Daneben hätten<br />

sich aber auch qualitativ die Ansprüche gewandelt,<br />

und zwar hin zum sogenannten Resonanztourismus.<br />

Der ist vor allem von Begegnungen mit<br />

Menschen gekennzeichnet, von einem achtsamen<br />

und bewussten Umgang mit der Natur, von dem<br />

„Wunsch nach nachhaltigen Beziehungserfahrungen“,<br />

wie das Zukunftsinstitut formuliert. Prof.<br />

Pillmayer spricht in diesem Zusammenhang von<br />

der „Verbundenheit und Zugehörigkeit mit dem<br />

Leben und den Menschen vor Ort“, eine Reise<br />

solle zunehmend „einen bleibenden Eindruck und<br />

Spuren im eigenen Leben“ hinterlassen. Das ist ein<br />

Anspruch, der an den klassischen Mallorca-Trip in<br />

der Regel eher nicht gestellt wird. Vielleicht aber<br />

in Zukunft vermehrt.<br />

Wobei Prognosen bekanntlich schwierig sind,<br />

wenn sie die Zukunft betreffen. Gut möglich also,<br />

dass die alten Gewohnheiten und Vorlieben wieder<br />

die Oberhand gewinnen, wenn die Zeiten ruhiger<br />

werden. Hauptsache ist sowieso, dass man mal abschalten<br />

kann – wo auch immer.<br />

Welche Reiseversicherungen<br />

sind sinnvoll?<br />

Rund um die große Urlaubsreise werden verschiedene<br />

Versicherungen angeboten. Nicht<br />

alle sind wirklich empfehlenswert. Über einige<br />

sollten Sie indes unbedingt nachdenken,<br />

bevor Sie die Koffer packen. Zuvörderst im<br />

Bereich der Gesundheit gibt es möglicherweise<br />

Kostenrisiken – selbst wenn Sie in einem<br />

der europäischen Länder unterwegs sind, in<br />

denen Ihre deutsche gesetzliche Krankenversicherung<br />

ebenfalls greift. Denn erstattet wird<br />

das ortsübliche Versorgungsniveau, das je<br />

nach Land noch Luft nach oben haben kann.<br />

Schier unverzichtbar ist eine AUSLANDS-<br />

REISEKRANKENVERSICHERUNG, wenn<br />

Sie Europa verlassen. Schon allein ein Krankenrücktransport<br />

kann ein kleines Vermögen<br />

kosten. Auch Privatversicherte sollten sicherstellen,<br />

dass sie im Ausland geschützt sind.<br />

Besonders für Familien und generell bei<br />

hochpreisigen Reisen ist eine REISERÜCK-<br />

TRITTSVERSICHERUNG ebenfalls eine<br />

Überlegung wert, idealerweise in Kombination<br />

mit einer REISEABBRUCHVERSICHE-<br />

RUNG. Sie zahlt, wenn eine versicherte Person<br />

aus wichtigem Grund (Krankheit, Unfall,<br />

Schwangerschaft …) die Reise stornieren oder<br />

vorzeitig beenden muss.<br />

Wer im Ausland einen Mietwagen nutzt,<br />

unterliegt häufig einem weiteren Kostenrisiko:<br />

Die dortigen Mindestversicherungssummen<br />

sind so gering, dass sie für viele Unfallschäden<br />

nicht ausreichen. Auf der Kostendifferenz<br />

würden Sie sitzen bleiben, wenn Sie<br />

einen Schaden verursachen würden. Gut<br />

beraten sind Sie deshalb mit einer MALLOR-<br />

CA-POLICE bzw. (außerhalb Europas) TRA-<br />

VELLER-POLICE. Prüfen Sie aber zunächst,<br />

ob Ihre heimische Kfz-Versicherung nicht<br />

bereits diese Deckung enthält.<br />

Verzichtbar ist dagegen in aller Regel eine Reisegepäckversicherung;<br />

die Airlines erstatten<br />

ohnehin bei Verlust oder Beschädigung bis<br />

zu 1.350 Euro.<br />

7


»Eine Reiseversicherung<br />

ist immer gut angelegtes Geld«<br />

Reisezeit ist Versicherungszeit – oder zumindest sollte<br />

es so sein. Denn auch im Urlaub kann einiges schiefgehen.<br />

Welche Absicherungen wichtig sind und warum,<br />

verrät Rebecca Pletschmüllers im Interview.<br />

Differenz sitzen. Besonders heftig sind die Kosten<br />

in den USA, aber auch in Spanien werden für Touristen<br />

zum Teil sehr viel höhere Gebühren verlangt<br />

als für die Einheimischen.<br />

Sie sagen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit<br />

einer Absicherung durch die Pandemie habe sich<br />

verändert. Inwiefern?<br />

Vor Covid haben sich viele Kunden gar nicht zusätzlich<br />

versichert. Sie haben sich auf ihre reguläre<br />

Krankenversicherung verlassen und auf eine Reiserücktrittsversicherung<br />

verzichtet. Heute sichern<br />

sich knapp 90 Prozent unseres Kundenstamms ab.<br />

Auch das Bewusstsein für die Bedeutung der Auslandskrankenversicherung<br />

hat zugenommen. Wer<br />

beispielsweise wegen Covid im Ausland festsaß<br />

und dann dort zum Arzt musste, hat auf schmerzhafte<br />

Weise gelernt, wie teuer der Verzicht auf die<br />

Absicherung werden kann.<br />

Die 39-jährige Reiseverkehrskauffrau<br />

leitet<br />

seit 2012 das Reisebüro<br />

Pattensen bei<br />

Hannover – und hat in<br />

den letzten zehn<br />

Jahren so einiges<br />

erlebt …<br />

8<br />

Die Urlaubszeit ist die schönste Zeit des Jahres. Und<br />

trotzdem werden Menschen leider unterwegs<br />

krank oder verunglücken. Wenn ein Rücktransport<br />

nötig wird, kann das schon innerhalb der EU<br />

einen fünfstelligen Betrag kosten – den die gesetzliche<br />

Versicherung nicht deckt. Wie bewusst ist dieses<br />

Problem den Kund*innen?<br />

Hier gibt es eindeutig ein Vor und ein Nach<br />

der Pandemie. Bis 2020 dachten viele meiner<br />

Kund*innen: Eine Extraversicherung brauche ich<br />

nicht, das deckt meine reguläre Krankenversicherung<br />

mit ab. Dieser Irrtum kann sehr teuer werden.<br />

Denn in der Regel übernehmen die gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen nur den Anteil, den<br />

die Behandlung in Deutschland kosten würde.<br />

Ein Hotelarzt im Resort oder ein Schiffsarzt bei<br />

einer Kreuzfahrt kann aber gerne mal ein Vielfaches<br />

der in Deutschland üblichen Gebühren<br />

abrechnen – und die Kunden bleiben dann auf der<br />

Inwiefern spielen der Reisepreis und das Reiseziel<br />

bzw. die Entfernung eine Rolle bei der Entscheidung<br />

für oder gegen eine Reiseversicherung?<br />

Generell gilt: je teurer und weiter weg, desto höher<br />

die Bereitschaft zur Versicherung. Bei kürzeren<br />

und/oder günstigen Reisen – bis etwa 1.500 Euro<br />

– verzichten die Kunden nach wie vor. Ich halte<br />

das aber für falsch. Denn auch wenn es „nur“<br />

1.000 Euro sind, die in den Sand gesetzt werden,<br />

ist dieses Geld doch besser angelegt bei einer<br />

neuen Buchung. Und viele Anbieter staffeln zumindest<br />

bei der Reiserücktrittsversicherung ja auch<br />

ihre Prämien nach dem Reisepreis. Das Preisargument<br />

kann ich deshalb nicht gelten lassen. Sowohl<br />

die Reiserücktritts- als auch die Reisekrankenversicherung<br />

sind gut angelegtes Geld!<br />

Wie häufig kommt es vor, dass Menschen unterwegs<br />

schwerer erkranken?<br />

Auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen, es<br />

kommt immer wieder vor. Manchmal versterben<br />

sogar Kunden auf Reisen. Der schlimmste Fall,<br />

den ich betreut habe, war ein Ehepaar, das nach<br />

Lanzarote wollte. Die Ehefrau ist über belgischem<br />

Gebiet im Flugzeug verstorben. Das Paar hatte<br />

zwar eine Reiserücktritts-, aber keine Reiseabbruchversicherung<br />

abgeschlossen. Ich habe damals<br />

mit einem Trick dafür sorgen können, dass die<br />

Versicherung doch griff. Dafür habe ich damals<br />

eine Abmahnung kassiert, aber der Witwer hatte<br />

so wenigstens das Geld für die Beerdigung.


Termine, die Sie auf dem Schirm haben sollten<br />

Was in den nächsten Wochen und Monaten ansteht – und für Sie relevant sein könnte<br />

1. Juli<br />

DISCOUNTER NEHMEN ELEKTROSCHROTT ZURÜCK<br />

Seit dem 1. Juli sind auch große Discounter und Lebensmittelhändler,<br />

die mindestens hin und wieder Elektroartikel verkaufen,<br />

zur kostenlosen Rücknahme von Elektroschrott verpflichtet.<br />

Das schreibt das novellierte Elektro- und Elektronikgerätegesetz<br />

vor. Zuvor erstreckte sich das Gebot nur auf Geschäfte, die<br />

mehr als 400 Quadratmeter für Elektroartikel reservieren.<br />

Neben den stationären sind auch größere Online-<br />

Händler rücknahmepflichtig. Generell<br />

müssen alle Altgeräte mit maximal<br />

25 Zentimetern Kantenlänge<br />

angenommen werden. Bei<br />

größeren Ausmaßen gilt das<br />

Prinzip „Neu gegen Alt“.<br />

IMMOBILIENEIGEN-<br />

TÜMER * INNEN MÜSSEN<br />

MELDUNG MACHEN<br />

31. Oktober<br />

Im Zuge der reformierten<br />

Grundsteuerregelung wird eine<br />

Neufeststellung der Grundstückswerte<br />

vorgenommen. Immobilienbesitzer<br />

* innen müssen<br />

ihrem Finanzamt bis zum 31.<br />

Oktober die ensprechenden<br />

Infos zukommen lassen. Leider<br />

wird es für die meisten nicht<br />

günstiger.<br />

KOSTENRISIKO KFZ-VERSICHERUNGSPRÄMIEN<br />

30. November<br />

Aller Voraussicht nach wird die Inflation auch die Kfz-Versicherungen<br />

erfassen. Die ächzen schon seit Jahren unter<br />

einer rasanten Preissteigerung bei Ersatzteilen, die nun<br />

noch weiter Fahrt aufgenommen hat. Genaue<br />

Zahlen<br />

zur Prämienentwicklung sind noch nicht bekannt – doch ein<br />

Kfz-Versicherungsvergleich lohnt sich fast immer. Bis zum 30. November<br />

können Sie den Versicherer noch wechseln. Am besten nicht per Online-<br />

Vergleichsportal: Dort findet sich nur ein Ausschnitt aller Angebote.<br />

450 €<br />

520 €<br />

12 EURO LOHNUNTERGRENZE<br />

Das Vorhaben stand eh im Koalitionsvertrag, nun hat es durch die steigenden<br />

Lebensmittel- und Heizkosten noch an Dringlichkeit gewonnen: Zum 1. Oktober<br />

klettert der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland auf 12 Euro pro<br />

Stunde, aus 450- werden 520-Euro-Jobs. Davon profitieren rund sechs<br />

Millionen Menschen unmittelbar. Angesicht der aktuellen Entwicklungen<br />

könnte allerdings bald schon die nächste Erhöhung angebracht sein.<br />

1. Oktober<br />

9


ÜBRIGENS<br />

Geld zurück<br />

von den<br />

Fitnessstudios<br />

Die Fitnessstudios gehörten zu den Branchen, die<br />

von den Corona-Lockdowns am härtesten getroffen<br />

wurden. Nachvollziehbar also, dass so mancher<br />

Betreiber trotz Schließung nicht auf die Mitgliedsbeiträge<br />

verzichten wollte – und kurzerhand Verträge<br />

eigenmächtig verlängerte und Kündigungen ausschloss.<br />

Zu Unrecht, befand kürzlich der Bundesgerichtshof<br />

(BGH). Wenn die Türen zur „Muckibude“ verschlossen<br />

sind, darf auch kein Beitrag erhoben werden. Geschah<br />

dies doch, muss das Geld an die Kundschaft zurückerstattet<br />

werden. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen bietet<br />

dafür einen Musterbrief an. Wichtig: Das BGH-Urteil gilt<br />

nicht für Sportvereine!<br />

Werte schützen!<br />

Oldtimer:<br />

Inflation vorweggenommen?<br />

Relativ unberührt von der jüngsten<br />

großen Preissteigerungswelle, die<br />

auch den Kfz-Markt erfasst hat,<br />

bleiben bislang Oldtimer. Das mag<br />

damit zusammenhängen, dass die<br />

automobilen Liebhaberstücke bereits<br />

im letzten Jahr eine Preisrallye erlebt<br />

haben. Anfang dieses Jahres etwa<br />

fiel der Hammer bei den legendären<br />

Auktionen in Scottsdale bei durchschnittlich<br />

127.000 US-Dollar,<br />

zwei Jahre zuvor waren es<br />

95.000. Solche Werte wollen<br />

gut versichert sein. Eine<br />

normale Kfz-Versicherung<br />

ist dafür eher ungeeignet;<br />

stattdessen sollte ein spezieller<br />

Oldtimer-Tarif gewählt werden,<br />

von denen am deutschen Markt zahlreiche<br />

verfügbar sind.<br />

10


Im Angesicht des Todes (1985)<br />

GoldenEye (1995)<br />

Hätten Sie’s gewusst?!<br />

Wenn James<br />

Bond haftpflichtversichert<br />

wäre …<br />

… dann<br />

sollte sein Versicherer über jede Menge Liquidität<br />

verfügen. Denn allein die Zahl der zu<br />

Schrott gefahrenen Autos in den Filmen ist<br />

unüberschaubar. Hinzu kommen Gebäudeschäden<br />

in beträchtlicher Größenordnung und<br />

natürlich Personenschäden. Für den vorletzten<br />

Bond-Streifen „Spectre“ haben Expert*innen<br />

des Versicherer-Gesamtverbands eine Sachschadenshöhe<br />

von rund 600 Millionen Euro<br />

errechnet, wovon 500 Millionen auf Gebäude<br />

entfielen. Die Schadenssumme im aktuellen<br />

007-Film „Keine Zeit zu sterben“ ist noch<br />

unbekannt. Doch wer ihn gesehen hat, weiß:<br />

Bonds Haftpflichtversicherer hätte nicht viel<br />

zu lachen.<br />

Kleines Versicherungs-ABC<br />

Wofür steht bAV?<br />

Der Morgen stirbt nie (1997)<br />

Das verbreitete Kürzel bAV setzt sich aus<br />

den Anfangsbuchstaben von betriebliche<br />

Altersversorgung zusammen – und<br />

die wiederum steht für nichts anderes<br />

als eine Betriebsrente. Man bezeichnet<br />

sie auch als zweite Säule der Altersvorsorge<br />

(Säule 1: gesetzliche Rentenversicherung;<br />

Säule 3: private Vorsorge), und<br />

sie gewinnt immer mehr an Gewicht. Das<br />

Prinzip: Ein Teil des Gehalts fließt in eine<br />

spätere Rente, der Arbeitgeber legt etwas<br />

obendrauf und wird dafür vom Staat<br />

mit Vergünstigungen belohnt. In vielen<br />

Branchen gibt es tarifvertraglich verankerte<br />

bAV-Lösungen mit Sonderkonditionen.<br />

Auch ohne gilt: bAV lohnt sich!<br />

11<br />

Keine Zeit zu sterben (2021)


Dahoam ist es am schönsten!<br />

40,1<br />

Statistisch gesehen:<br />

So reisen die Deutschen 20<strong>22</strong>.<br />

4,3<br />

Skandinavien<br />

13,8<br />

15,5<br />

30,6<br />

Europa<br />

Fernreise<br />

Noch<br />

unentschieden<br />

Deutschland<br />

3.<br />

2,1<br />

Frankreich<br />

4.<br />

2,6<br />

Österreich<br />

2,0<br />

Kroatien<br />

5.<br />

5,6<br />

7,0 6.<br />

Italien<br />

4,1<br />

Türkei<br />

Spanien<br />

3,9<br />

Griechenland<br />

IMPRESSUM<br />

Anteil der Befragten in %. Quelle: Statista (20<strong>22</strong>)<br />

HERAUSGEBER<br />

Werner Karl<br />

Versicherungsmakler<br />

Meindling 8 A<br />

94363 Oberschneiding<br />

VERLAG<br />

Alsterspree Verlag GmbH<br />

Firmensitz: Großer Burstah 50-52,<br />

20457 Hamburg<br />

Postanschrift: Kurfürstendamm<br />

173/174, 10707 Berlin<br />

Telefon: +49 (0 30) 232 56 27 00<br />

Fax: +49 (0)30 232 56 27<br />

DRUCKEREI<br />

WIRmachenDRUCK GmbH<br />

Mühlbachstr. 7<br />

715<strong>22</strong> Backnang<br />

wir-machen-druck.de<br />

REDAKTION<br />

Beatrix Altmann (v. i. S. d. P.)<br />

GESTALTUNG<br />

Sabine Müller<br />

ERSCHEINUNGSJAHR<br />

20<strong>22</strong><br />

BILDNACHWEISE<br />

Cover, S. 6: H. Armstrong Roberts,<br />

S. 3: Kmatija, S. 5: Tiberio Frascari,<br />

Charles McQuillan, Chris Gorman,<br />

S. 8: Janina Sohns – Keeping<br />

Moments Photopgraphy,<br />

S. 10: CSA Images, S. 11: Larry Ellis,<br />

Keith Hamshere, Dave Hogan,<br />

Tristan Fewings<br />

Werner Karl<br />

Werner KARL Versicherungsmakler<br />

Meindling 8 A<br />

94363 Oberschneiding<br />

Tel.: 09426/8520660<br />

Mobil: 0171-4316943<br />

E-Mail: wwkarl@t-online.de<br />

www.wk-versicherungsmakler.de

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