29.07.2022 Aufrufe

Nachhaltiges Deutschland — Wie unser Verhalten die Welt verändert

Die Ziele der Agenda 2030 stehen im Hinblick auf die aktuellen Weltgeschehnisse infrage. Es ist also höchste Zeit, dass wir alle aktiv werden. Die Publikation „Nachhaltiges Deutschland – wie unser Handeln die Welt verändert“ zeigt, wie wir in unserem privaten Alltag und als Unternehmen die Welt nachhaltiger gestalten können.

Die Ziele der Agenda 2030 stehen im Hinblick auf die aktuellen Weltgeschehnisse infrage. Es ist also höchste Zeit, dass wir alle aktiv werden. Die Publikation „Nachhaltiges Deutschland – wie unser Handeln die Welt verändert“ zeigt, wie wir in unserem privaten Alltag und als Unternehmen die Welt nachhaltiger gestalten können.

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NACHHALTIGES<br />

DEUTSCHLAND<br />

<strong>Wie</strong> <strong>unser</strong> Handeln <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>verändert</strong><br />

Juli 2022<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES<br />

www.klimaschutz-info.de


2<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Wir bekommen gerade zu spüren, was es heißt, nicht nachhaltig<br />

aufgestellt zu sein. Unsere Versorgung mit Strom und<br />

Wärme ist weder krisenfest, noch ist sie sauber. Wir wissen<br />

nun, was passiert, wenn wir über <strong>unser</strong>e Verhältnisse<br />

leben, Ressourcen unbedacht ausbeuten und<br />

versäumen, uns frühzeitig auf Krisenszenarien<br />

vorzubereiten. Angesichts der schweren<br />

Krise darf der Blick aber auch nicht auf <strong>die</strong><br />

Energiesicherheit verengt werden. Der<br />

Wandel zu einer nachhaltigen Lebensweise<br />

ist facettenreich. Es geht um Klimaund<br />

Umweltschutz. Es geht darum, dass<br />

GRUSSWORT<br />

Keine Zeit verlieren!<br />

wir <strong>unser</strong> Leben so gestalten, dass Lebensräume für Mensch,<br />

Fauna und Flora erhalten bleiben. Und es geht darum, dass<br />

wir nicht nur für uns planen, sondern auch an nachfolgende<br />

Generationen denken. Gleichzeitig gilt es, soziale Aspekte<br />

global in den Blick zu nehmen. Zum nachhaltigen<br />

Leben gehört auch, Menschen Entwicklungschancen<br />

zu bieten, ihnen Bildung<br />

und Gesundheit zu ermöglichen. Mit <strong>die</strong>ser<br />

Publikation wollen wir Ihnen aufzeigen,<br />

welch vielfältige Herausforderungen<br />

Nachhaltigkeit mit sich bringt und wie<br />

wichtig es ist, keine Zeit mehr zu verlieren.<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

leitartikel<br />

verkehrswende<br />

grüne energien<br />

schon gewusst<br />

unternehmensführung<br />

nahrungsmittel<br />

milchwirtschaft<br />

nachhaltiges wohnen<br />

energieeffizientes wohnen<br />

nachhaltige regionen und städte<br />

Eine neue Chance für mehr Nachhaltigkeit <strong>—</strong> 3<br />

Brummis mit grünem Herz <strong>—</strong> 5<br />

Runter vom Gas <strong>—</strong> 6<br />

Sofort-Tipps zum Energiesparen <strong>—</strong> 7<br />

Mit Fairness zu mehr Fachkräften <strong>—</strong> 8<br />

Bewusster einkaufen <strong>—</strong> 9<br />

Positive Effekte mit einfachen Maßnahmen <strong>—</strong> 10<br />

Die Form ist entscheidend <strong>—</strong> 12<br />

Einfach Energie einsparen <strong>—</strong> 13<br />

Auf <strong>die</strong> Kommunen kommt es an <strong>—</strong> 14<br />

Das Papier <strong>die</strong>ser Reflex Verlag-Publikation<br />

stammt aus verantwortungsvollen Quellen.


Eine neue Chance für<br />

mehr Nachhaltigkeit<br />

LEITARTIKEL | VON MICHAEL GNEUSS UND KATHARINA LEHMANN<br />

<strong>Deutschland</strong> steht unter Druck. Das knappe<br />

Gas zwingt uns, <strong>die</strong> Energiewende zu beschleunigen<br />

und vielleicht auch ganz neue<br />

Wege für eine sichere und klimagerechte Versorgung<br />

zu gehen. So paradox es auch klingen<br />

mag: Den Klimaschutz könnte <strong>die</strong> Krise am<br />

Ende sogar voranbringen.<br />

Wenn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck<br />

derzeit durch <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> reist und eindringlich zum<br />

Energiesparen aufruft, erzählt er, dass er selbst<br />

nur noch fünf Minuten unter der Dusche steht.<br />

Die Botschaft des Grünen-Politikers dahinter ist<br />

klar: <strong>Deutschland</strong> befindet sich in einer akuten<br />

und schweren Energiekrise. Die Bundesrepublik<br />

hat sich in den vergangenen Jahren zu stark von<br />

russischen Energieimporten abhängig gemacht<br />

und dabei Krisenszenarien zu wenig im Blick gehabt.<br />

Jetzt ist nicht nur guter Rat teuer – auch<br />

<strong>die</strong> Wärme in der kalten Jahreszeit wird für viele<br />

kaum noch oder gar nicht mehr bezahlbar sein.<br />

Kurzfristig bleibt nur <strong>die</strong> Hoffnung auf einen<br />

warmen Winter oder darauf, dass Russland den<br />

Gashahn doch noch einmal aufdreht oder andere<br />

Energiequellen aufgetan werden. Wer aber<br />

<strong>die</strong> Interviews mit Minister Habeck aufmerksam<br />

verfolgt, nimmt immer auch einen Hoffnungsschimmer<br />

für <strong>die</strong> langfristige Entwicklung wahr.<br />

„Es gibt jetzt eine neue Allianz aus Klimaschutz<br />

und Energiesicherheit“, sagt Habeck mit Blick<br />

auf den angestrebten forcierten<br />

Ausbau erneuerbarer Energien.<br />

Unter der Oberfläche seien mächtige<br />

Bewegungen im Gange, um den<br />

Kontinent stärker zu machen.<br />

Mehr als Energie<br />

Denn Fakt ist: Neben dem Energiedilemma<br />

schwelen viele weitere<br />

Krisen, <strong>die</strong> an Schärfe zunehmen<br />

werden. So sorgt der Klimawandel<br />

nicht nur für immer heftigere<br />

Wetterextreme mit Dürren und<br />

Waldbränden, Überschwemmungen<br />

und Stürmen. Er hat auch das<br />

Potenzial, ganze Landstriche unbewohnbar<br />

zu machen. Zudem forciert er <strong>die</strong> wachsende<br />

Spaltung zwischen Arm und Reich und birgt so<br />

auch jede Menge sozialen Sprengstoff. Auch der<br />

Fachkräfte- und Arbeitermangel stellt <strong>die</strong> westlichen<br />

Industrienationen vor massive Probleme.<br />

All <strong>die</strong>se Herausforderungen gilt es jetzt anzugehen,<br />

um <strong>Deutschland</strong> und <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> nachhaltig<br />

in eine lebenswerte Zukunft zu führen.<br />

Dabei ist ein Umdenken erforderlich. Seit Anfang<br />

der 1970er-Jahre werden <strong>die</strong> Grenzen des<br />

Wachstums bereits beschrieben. Nie fühlten wir<br />

uns, so nah an <strong>die</strong>se herangekommen zu sein wie<br />

heute. Uns bleibt nur, <strong>die</strong> aktuelle Krise auch als<br />

Mit grüner Energie in eine saubere Zukunft<br />

Chance zu sehen. Im Mittelpunkt steht dabei ein<br />

effizienterer und bewussterer Umgang mit den<br />

Ressourcen. Dass Energie heute als kostbares<br />

Gut erkannt wird, ist sicherlich nicht schlecht.<br />

Aber auch andere Rohstoffe, Lebensmittel und<br />

selbst <strong>unser</strong>e Arbeitskraft sind zu wertvoll, um<br />

gedankenlos verbraucht zu werden.<br />

Innovationen voraus<br />

Die hohen Energiepreise belasten Verbrauchende<br />

und Wirtschaft derzeit schwer. Sie<br />

setzen jedoch auch eine Innovationswelle in<br />

Gang, <strong>die</strong> das Ziel hat, sparsamer mit den Ressourcen<br />

umzugehen und den Umstieg von den<br />

fossilen auf <strong>die</strong> erneuerbaren Energien<br />

iStock / undefined undefined<br />

3<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Akteure mit einem wichtigen Einfluss auf <strong>die</strong> Nachhaltigkeit<br />

(in <strong>Deutschland</strong> im Jahr 2021)<br />

Zeitenwende, aber bitte schnell!<br />

Zivilgesellschaft<br />

(Konsumenten)<br />

29 %<br />

Gastbeitrag<br />

Russlands Krieg gegen <strong>die</strong> Ukraine<br />

hat <strong>die</strong> Schwächen der deutschen<br />

Energieversorgung schonungslos<br />

offengelegt: <strong>Deutschland</strong> ist zu<br />

abhängig von fossilen Energieimporten.<br />

Während Rahmenbedingungen<br />

für den schnellen<br />

Ausbau erneuerbarer Energien in<br />

den vergangenen Jahren politisch<br />

torpe<strong>die</strong>rt wurden, galt fossiles<br />

Gas als vermeintliche Brücke ins<br />

Solarzeitalter.<br />

Dies rächt sich nun. Russland setzt<br />

Energie als Druckmittel ein. Die<br />

Preiskrise der fossilen Energien<br />

verschärft sich, im Winter droht<br />

eine Versorgungskrise. Heimische<br />

erneuerbare Energien dagegen<br />

senken den Börsenstrompreis und<br />

sorgen für eine sichere, saubere<br />

Versorgung. Sie bieten zudem immense<br />

Möglichkeiten für <strong>die</strong> Wärme-<br />

und Mobilitätsbedürfnisse und<br />

auch für <strong>die</strong> Industrie. Mit einem<br />

Booster bei Wind und Photovoltaik,<br />

Perspektiven für Biogas als direktem<br />

Ersatz für russisches Erdgas<br />

sowie der Nutzung von Geothermie,<br />

Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands<br />

Erneuerbare Energie (BEE)<br />

Bioenergie und Solarthermie für<br />

<strong>die</strong> Wärmeerzeugung lassen sich<br />

<strong>die</strong> Beiträge fossiler Energien<br />

schnell mindern. Speicher, saubere<br />

Kraft-Wärme-Kopplung, grüner<br />

Wasserstoff und intelligente Vernetzung<br />

ergänzen das erneuerbare<br />

Energiesystem. Klar ist: Technologien<br />

von gestern, wie Kohle und<br />

Atomkraft, haben keinen Platz<br />

mehr. Das Konzert aller Erneuerbaren<br />

sichert bezahlbare Preise,<br />

Autonomie und Frieden. Das Osterpaket<br />

der Bundesregierung hat <strong>die</strong><br />

Zeitenwende noch nicht ausgelöst.<br />

Hier muss nachgebessert werden.<br />

gewinnorientierte<br />

Unternehmen<br />

internationale<br />

politische Akteure<br />

Non-Profit-<br />

Organisationen<br />

nationale<br />

politische Akteure<br />

andere<br />

4 %<br />

10 %<br />

9 %<br />

22 %<br />

27 %<br />

Quelle: Simon-Kucher & Partners, 2021


4<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> muss sich von russischem<br />

Gas unabhängig machen.<br />

zu beschleunigen. Dafür beabsichtigt<br />

<strong>die</strong> Europäische Kommission, der Energiewende<br />

mit stattlichen 300 Milliarden Euro für den Ausbau<br />

von Wind- und Solarkraft sowie der Stromnetze<br />

noch mehr Tempo zu verleihen. Aber auch<br />

in der Wirtschaft werden energieeffiziente und<br />

nachhaltige Innovationen schon allein aufgrund<br />

der enorm gestiegenen Energiepreise vorangetrieben.<br />

So plant der Energieversorger RWE<br />

zusammen mit dem Stahlhersteller ArcelorMittal,<br />

Offshore-Windparks zu bauen und zu betreiben<br />

mit dem Ziel, den Stahl CO₂-neutral zu<br />

erzeugen.<br />

Und der Verbraucher? Der ist längst nicht so<br />

machtlos, wie es derzeit mitunter den Anschein<br />

hat. Zwar seien langfristige Infrastrukturinvestitionen<br />

nötig. „Aber auch wir Bürgerinnen<br />

und Bürger können unmittelbar handeln und<br />

sehr wirksam Energie sparen“, weiß Dirk Messner,<br />

Präsident des Umweltbundesamts (UBA).<br />

Die Heizung etwas herunterdrehen, einen Wasser<br />

sparenden Duschkopf einbauen und weniger,<br />

vor allem langsamer mit dem Auto fahren – all<br />

das ließe sich sofort umsetzen, koste kein bis<br />

wenig Geld und entlaste <strong>die</strong> Haushaltskasse<br />

spürbar. „Und wir werden deutlich unabhängiger<br />

von Rohstofflieferungen aus Russland“, ergänzt<br />

Die beste Energie ist <strong>die</strong>,<br />

<strong>die</strong> nicht verbraucht wird.<br />

Messner. Das UBA schätzt, dass durch eine um<br />

zwei Grad niedrigere Raumtemperatur in allen<br />

deutschen Wohn- und Nichtwohngebäuden<br />

sowie durch den Einbau von Spar-Duschköpfen<br />

rund zehn Prozent des russischen Erdgases einsparbar<br />

sind. Messner: „Die beste Energie ist<br />

<strong>die</strong>, <strong>die</strong> gar nicht verbraucht wird. Das war schon<br />

immer richtig – und ist in der aktuellen Energiekrise<br />

noch wichtiger geworden.“ So bietet <strong>die</strong><br />

Krise derzeit für <strong>Deutschland</strong> und <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> auch<br />

<strong>die</strong> Chance, <strong>die</strong> Energieversorgung langfristig<br />

nachhaltig, also sauber und CO₂-neutral, effizient<br />

und unabhängig aufzustellen.<br />

Auch kommende Krisen meistern<br />

Dennoch: So wenig es uns gefallen mag, <strong>die</strong><br />

Energieprobleme zwingen uns in einen Krisenmodus.<br />

Alle sind gefordert. Meistern wir in<br />

<strong>Deutschland</strong> und Europa <strong>die</strong>se Krise und gehen<br />

gestärkt und mit neuem Selbstbewusstsein aus<br />

ihr hervor, werden wir uns auch weiteren und<br />

iStock / Mikhail Mishunin<br />

vielleicht noch größeren Herausforderungen<br />

erfolgreich stellen können. Vor uns liegt eine gewaltige<br />

Transformation <strong>unser</strong>er Wirtschaft und<br />

<strong>unser</strong>er Gesellschaft. Wir werden deutlich mehr<br />

für den Klimaschutz tun und uns gleichzeitig<br />

dem Klimawandel so gut wie möglich anpassen<br />

müssen. Unternehmen, <strong>die</strong> zukunftsfähig bleiben<br />

wollen, werden ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

auf <strong>die</strong>sen Kraftakt abstellen. Denn<br />

viele wollen am nachhaltigen Umbau der Gesellschaft<br />

teilnehmen und werden klimaschädliche<br />

Güter immer weniger kaufen. Erschwerend<br />

kommt allerdings hinzu: Die Wirtschaft braucht<br />

für <strong>die</strong> Bewältigung <strong>die</strong>ser Transformation<br />

viele kreative Talente und erfahrene Fach- und<br />

Führungskräfte. Und genau <strong>die</strong> sind in <strong>die</strong>ser Zeit<br />

knapp und oftmals nicht mehr in ausreichender<br />

Zahl zu finden. Der demografische Wandel in den<br />

Industrieländern geht einher mit einer wachsenden<br />

<strong>Welt</strong>bevölkerung. Migration und Integration<br />

sind daher eine Möglichkeit, <strong>die</strong> Probleme zu<br />

lösen. Viele Unternehmen werden wahrscheinlich<br />

aber auch abwandern, um ihre Produktion in<br />

Ländern auf der Südhalbkugel, in denen es mehr<br />

Arbeitskräfte gibt, aufrechterhalten zu können.<br />

Die Digitalisierung wird forciert werden, um mehr<br />

Prozesse zu automatisieren, also ohne Arbeitskräfte<br />

bewältigen zu können. Autonome Lkws<br />

werden Kraftfahrer ersetzen. Roboter werden<br />

anstelle von Servicekräften den Kaffee in der<br />

Gastronomie servieren. Auch müssen digitale<br />

Lösungen mit dem Ziel entwickelt werden, CO₂-<br />

Emissionen zu vermeiden. Für <strong>die</strong> Führungskräfte<br />

in den Unternehmen ist damit eine ganz<br />

neue Zeit angebrochen. Nur wenn sie ihre Firmen<br />

zu einem Teil der Lösung der vielen Probleme<br />

machen, werden sie eine Zukunft haben.<br />

All <strong>die</strong>se Herausforderungen nachhaltig anzugehen<br />

bedeutet, immer auch <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>gesellschaft<br />

mit ihren regional spezifischen, aber<br />

auch globalen Bedürfnissen im Blick zu behalten<br />

– also nicht nur in Bezug auf ein paar Jahre oder<br />

<strong>die</strong> eigene Lebensspanne, sondern so, als könne<br />

<strong>die</strong>se Art des Wirtschaftens, Handels, Lebens<br />

ewig so weitergehen. Nur so werden wir auch<br />

nachfolgenden Generationen eine lebenswerte<br />

<strong>Welt</strong> hinterlassen.<br />

<br />

Wir müssen jetzt Gas geben<br />

Gastbeitrag<br />

Wir brauchen schnell Alternativen<br />

zu russischem Gas. Biogas<br />

steht heute schon zur Verfügung.<br />

Aktuell erzeugen <strong>die</strong> gut 9.600<br />

Biogasanlagen in <strong>Deutschland</strong><br />

rund 95 Terawattstunden Gas,<br />

das größtenteils vor Ort in Strom<br />

und Wärme umgewandelt oder<br />

ins Gasnetz eingespeist wird.<br />

Damit decken sie, nach Angaben<br />

des Fachverbands Biogas e. V.<br />

den Strombedarf von rund 9,5<br />

Millionen und den Wärmebedarf<br />

von gut einer Million Haushalten.<br />

Die Erzeugung von Biogas ließe sich<br />

mehr als verdoppeln, ohne dass<br />

hierfür auf zusätzlichen Flächen<br />

konventionelle Energiepflanzen<br />

angebaut werden müssten. Allein<br />

durch den vermehrten Einsatz von<br />

Gülle und Mist, Reststoffen sowie<br />

bestehenden und alternativen<br />

Energiepflanzen. In der Summe<br />

ließe sich so knapp <strong>die</strong> Hälfte der<br />

russischen Gasimporte ersetzen.<br />

Weniger statt mehr<br />

Doch statt Ausbau findet ein Rückbau<br />

statt. Für <strong>die</strong> ersten Biogasanlagen<br />

endet nach 20 Jahren <strong>die</strong><br />

EEG-Vergütung, ohne <strong>die</strong> ein sicherer<br />

und dauerhafter Betrieb (noch)<br />

nicht möglich ist. Denn auch wenn<br />

<strong>die</strong> aktuellen Strom- und Gaspreise<br />

den Betreibern momentan ein<br />

auskömmliches Wirtschaften ermöglichen<br />

– noch brauchen sie <strong>die</strong><br />

finanzielle Sicherheit aus dem EEG.<br />

Die Krise als Chance<br />

Wann, wenn nicht jetzt, soll man<br />

auf heimische Quellen setzen und<br />

<strong>die</strong> erneuerbaren Energien fördern,<br />

Sichere Energieerzeugung auch<br />

nach Sonnenuntergang<br />

statt teures Gas aus Katar zu kaufen?<br />

Biogasanlagen bieten nicht nur<br />

den Landwirten ein sicheres Standbein,<br />

sie fördern <strong>die</strong> regionale Wertschöpfung,<br />

schaffen Arbeitsplätze<br />

in <strong>Deutschland</strong> und sind ein Beitrag<br />

zum Klimaschutz. Jede Krise ist<br />

auch eine Chance. Diese Chance<br />

müssen wir jetzt ergreifen und den<br />

Biogasanlagen-Park in <strong>Deutschland</strong><br />

erhalten und ausbauen. Für eine sichere<br />

Versorgung jetzt und in Zukunft,<br />

für mehr Klimaschutz und<br />

zukunftsfähige Arbeitsplätze.


Brummis mit grünem Herz<br />

VERKEHRSWENDE | VON JENS BARTELS UND KATHARINA LEHMANN<br />

Teure Aufenthalte an der Tankstelle könnten<br />

nun auch Schwung in <strong>die</strong> dringend notwendige<br />

Verkehrswende im Straßengüterverkehr bringen.<br />

Erste Lastkraftwagen mit alternativen<br />

Antrieben rollen bereits über <strong>die</strong> Straßen.<br />

Auch künstliche Intelligenz wird in Zukunft <strong>die</strong><br />

Reduzierung von Emissionen in der Logistik-<br />

Branche unterstützen.<br />

Durch <strong>die</strong> aktuellen <strong>Welt</strong>geschehnisse sind <strong>die</strong><br />

Spritpreise in <strong>die</strong> Höhe geschossen: Der Preis für<br />

einen Liter Dieselkraftstoff ist sogar noch stärker<br />

gestiegen als der Preis für Normalbenzin.<br />

Das hat Konsequenzen. Nicht nur werden <strong>die</strong><br />

Auch für Lastwagen gibt<br />

es Alternativen zu fossilen<br />

Antrieben.<br />

gestiegenen Spritpreise auf <strong>die</strong> Warenpreise<br />

umgelegt – Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

merken das derzeit vor allem beim alltäglichen<br />

Einkauf. Auch warnt <strong>die</strong> Logistik-Branche aufgrund<br />

der hohen Kosten vor einer Insolvenzwelle<br />

bei Transportfirmen und damit zusammenhängenden<br />

Problemen, etwa beim Nachschub<br />

in den Supermärkten. Wer in<br />

<strong>die</strong>sem Zusammenhang über<br />

Lösungen nachdenkt, bleibt<br />

unweigerlich bei den Chancen<br />

hängen, <strong>die</strong> sich durch den<br />

Umstieg auf eine nachhaltigere<br />

Mobilität ergeben.<br />

Batterie schlägt Wasserstoff<br />

So gibt es auch für Lastwagen längst Alternativen<br />

zu fossilen Antrieben. Eine aktuelle<br />

Analyse des Fraunhofer ISI sieht vollelektrische<br />

Antriebe durch <strong>die</strong> rasanten Batterie- und Ladetechnik-Fortschritte<br />

auch bei schweren Nutzfahrzeugen<br />

mittlerweile als aussichtsreichste<br />

Möglichkeit für <strong>die</strong> mobile Zukunft. Innerhalb<br />

von 4,5 Stunden könnte nach Angaben der Experten<br />

des Forschungsinstituts ein schwerer<br />

Lkw maximal 400 Kilometer zurücklegen, sodass<br />

praktische Reichweiten von etwa 450 Kilometern<br />

ausreichen würden, wenn leistungsstarke<br />

Schnellladestationen für batterieelektrische<br />

Lkws weithin verfügbar wären. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

wird empfohlen, alle 50 Kilometer<br />

entlang des Hauptverkehrsstraßennetzes in<br />

Europa Hochleistungsladegeräte aufzustellen.<br />

Wasserstoffbetriebene Lastkraftwagen werden<br />

dagegen laut der Analyse keine große Rolle spielen,<br />

denn Brennstoffzellenfahrzeuge haben ihre<br />

Hohe Dieselpreise treiben <strong>die</strong><br />

Güterverkehrswende voran.<br />

einstigen Vorteile bei Reichweite und Tankzeit<br />

mittlerweile verloren.<br />

Mehr Innovationen nutzen<br />

Noch fehlt aber ein solches Schnellladenetz für<br />

Brummis. Für eine schnelle Abkehr vom teuren<br />

Diesel – und damit auch für das Sicherstellen<br />

der Versorgung – sei laut dem Report „Was wir<br />

morgen tanken: Von der Idee bis zum Einsatz<br />

neuer Kraftstoffe“ von Shell <strong>Deutschland</strong> der<br />

Kraftstoff Bio-LNG geeignet. Das verflüssigte<br />

Bio-Methan wird aus landwirtschaftlichen und<br />

industriellen Abfallstoffen hergestellt und<br />

zeichnet sich durch niedrigere CO₂- und Stickoxidemissionen<br />

aus. Zudem ist es bereits heute<br />

verfügbar und wird angesichts weiter steigender<br />

Dieselpreise immer attraktiver. Und: Konventionelle<br />

LNG-Lkws lassen sich ohne Umrüstung<br />

mit Bio-LNG betreiben.<br />

<br />

iStock / Petmal<br />

5<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Gastbeitrag<br />

Der Verkehrssektor ist laut wissenschaftlichen<br />

Stu<strong>die</strong>n mit rund<br />

20 Prozent drittgrößter Verursacher<br />

von klimaschädlichen<br />

CO₂-Emissionen. Dafür ist auch<br />

der Straßengüterverkehr wiederum<br />

mit 36 Prozent verantwortlich<br />

– Tendenz steigend. Um <strong>die</strong><br />

Klimaziele zu erreichen, muss der<br />

Anteil an Fahrzeugen mit alternativen<br />

Antrieben zunehmen – weiß<br />

<strong>die</strong> Alternoil GmbH.<br />

Um den höchsten CO₂-Einspar-​<br />

effekt zu erzielen, ist der Einsatz<br />

aller vorhandenen Antriebsalternativen<br />

in ihren entsprechenden<br />

Einsatzgebieten notwendig. Auf<br />

Kurzstrecken und für den Verteiler-/Systemverkehr<br />

sind primär<br />

elektrobetriebene Fahrzeuge vorgesehen.<br />

Auf langen Transportwegen<br />

sind <strong>die</strong> einzigen verfügbaren<br />

und klimaneutralen Alternativen<br />

biogene, abfallstämmige und aus<br />

erneuerbarer Energie gewonnene<br />

Kraftstoffe – Bio-LNG und eLNG.<br />

Aus Wind und Abfall<br />

wird Kraftstoff<br />

REEFUEL ist der klimafreundlichste<br />

Kraftstoff für den Schwerlastverkehr<br />

und besteht aus einer Kombination<br />

von Bio- und eLNG. Bei der<br />

Herstellung wird auf <strong>die</strong> Verwendung<br />

von nachwachsenden und<br />

fossilen Rohstoffen verzichtet und<br />

im Vergleich zum Diesel deutlich<br />

weniger Energie benötigt. Für <strong>die</strong><br />

Gewinnung der Komponente Bio-<br />

LNG werden organische, kommunale<br />

Abfälle (zum Beispiel Biotonne)<br />

aus landwirtschaftlichen und industriellen<br />

Prozessen verwendet -<br />

<strong>die</strong> in Biomethananlagen zu einem<br />

klimaneutralen Gas vergoren und<br />

in Fulda verflüssigt werden. Für <strong>die</strong><br />

Gewinnung von eLNG wird grüner<br />

Strom aus der Sektorenkopplung<br />

Gütertransport ohne CO₂-Emissionen!<br />

verwendet. Es entsteht ein nachhaltiger<br />

Kreislauf und aus Wind<br />

und Abfall entsteht ein klimaneutraler<br />

Kraftstoff, der bereits heute<br />

bundesweit im Tankstellennetz von<br />

Alternoil verfügbar ist.<br />

Transport im Wandel<br />

Der Bedarf an alternativen Kraftstoffen<br />

steigt um ein Vielfaches,<br />

denn Unternehmen haben laut<br />

der Initiative Zukunft Gas e. V. ihren<br />

Bestand an LNG-Lkws in den<br />

Emissionsarme Kraftstoffe im Schwerlastverkehr erfordern Technologieoffenheit.<br />

© Alternoil GmbH<br />

vergangenen drei Jahren verdoppelt.<br />

Durch den Einsatz von REE-<br />

FUEL wird der CO₂-Fußabdruck<br />

erheblich reduziert – im Vergleich<br />

zum Diesel um bis zu 100 Prozent.<br />

Die Emissionseinsparungen<br />

werden von akkreditierten Überwachungsstellen<br />

zertifiziert und<br />

tragen zur Erreichung der für Unternehmen<br />

verpflichtenden Nachhaltigkeitsziele<br />

bei. Aufgrund der<br />

hohen Nachfrage wachsen <strong>die</strong> Innovations-<br />

und Investitionsbereitschaft<br />

der deutschen Wirtschaft<br />

– <strong>die</strong> Verfügbarkeit von REEFUEL<br />

im europaweiten Tankstellennetz<br />

steigt rasant. Schon heute ermöglicht<br />

REEFUEL <strong>die</strong> Dekarbonisierung<br />

des Schwerlastverkehrs – in<br />

einer Wirtschaft, in der Handel<br />

und Transport zunehmen. Vor uns<br />

liegt ein Transformationsprozess,<br />

der entsprechende politische<br />

Rahmenbedingungen erfordert,<br />

um fortschrittliche Antriebsarten<br />

technologieoffen zu etablieren.<br />

Die gesetzten Klimaziele können<br />

nur erreicht werden, wenn CO₂-<br />

Emissionen konsequent vermieden<br />

werden. Jedes eingesparte Gramm<br />

CO₂ ist besser, als über Tonnen potenzieller<br />

Einsparungen zu reden.


6<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Runter vom Gas<br />

GRÜNE ENERGIEN | VON JENS BARTELS<br />

Für <strong>die</strong> Versorgungssicherheit <strong>Deutschland</strong>s<br />

sind regenerative Energiequellen unabdingbar.<br />

Im ersten Quartal 2022 wurde immerhin<br />

knapp <strong>die</strong> Hälfte des Strombedarfs durch erneuerbare<br />

Energieträger erzeugt. Allerdings<br />

reicht das derzeitige Tempo beim Ausbau<br />

nicht aus, um <strong>die</strong> selbst gesteckten Klimaziele<br />

zu erreichen.<br />

Die erneuerbaren Energien sind<br />

der zentrale Faktor für langfristig<br />

günstigen Strom.<br />

Der in <strong>Deutschland</strong> erzeugte und in das Stromnetz<br />

eingespeiste Strom stammte auch im<br />

ersten Quartal 2022 mehrheitlich aus konventionellen<br />

Energieträgern. <strong>Wie</strong> das Statistische<br />

Bundesamt mitteilte, sank <strong>die</strong> Stromerzeugung<br />

aus konventionellen Energieträgern<br />

gegenüber dem ersten Quartal 2021 nach vorläufigen<br />

Ergebnissen um 8,0 Prozent auf einen<br />

Anteil von 52,9 Prozent an der gesamten Stromerzeugung.<br />

Dagegen stieg <strong>die</strong> Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien im Vergleich zum<br />

ersten Quartal 2021 deutlich um 21,0 Prozent.<br />

Wichtigste Energiequelle war <strong>die</strong> Windkraft<br />

mit einem Anteil von 30,1 Prozent an der eingespeisten<br />

Strommenge (plus 28,8 Prozent). Die<br />

Einspeisung aus Photovoltaik stieg um 34,7 Prozent<br />

auf einen Anteil von 6,3 Prozent.<br />

Vorteile stärker nutzen<br />

Zu den wichtigsten Formen der alternativen<br />

Energiegewinnung gehören Sonnen- und<br />

Windenergie, Biomasse und <strong>die</strong> Wasserkraft,<br />

verhältnismäßig leistet dabei laut Umweltbundesamt<br />

<strong>die</strong> Wasserkraft den größten Klimaschutzbeitrag.<br />

Im Vergleich zu Kohle, Öl oder<br />

Gas bieten aber sämtliche erneuerbaren Energien<br />

eine Reihe von Vorteilen. Sie bestechen<br />

durch Versorgungssicherheit, Unabhängigkeit<br />

und versiegen auch nicht. Und ihre Nutzung ist<br />

nachhaltig – verursacht also deutlich weniger<br />

Treibhausgas-Emissionen. Grundsätzlich ist<br />

schon heute klar: Der schnelle Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien ist der zentrale Faktor, um<br />

langfristig zu niedrigen Preisen Strom produzieren<br />

zu können.<br />

Windenergie: Ausbau beschleunigen<br />

Allerdings reicht <strong>die</strong> Geschwindigkeit beim Ausbau<br />

nicht aus, um <strong>die</strong> Klimaziele zu erreichen.<br />

Dies zeigt allein ein Blick auf das Themenfeld<br />

Für <strong>die</strong> Energiewende braucht<br />

es mehr Windräder.<br />

Windenergie. Bis zum Jahr 2032 sollen nach<br />

dem aktuellen Beschluss der Bundesregierung<br />

zwei Prozent der Flächen für Windräder zur Verfügung<br />

stehen. Allerdings ist im ersten Halbjahr<br />

2022 der Trend bei den Genehmigungen für<br />

Windkraftanlagen an Land nach Recherchen<br />

des SWR rückläufig. Dabei gibt es im Vergleich<br />

der Bundesländer große Unterschiede. Während<br />

in Bayern (4) und Sachsen (2) fast keine neuen<br />

Windräder genehmigt wurden, liegt Nordrhein-<br />

Westfalen (79) an der Spitze.<br />

<br />

iStock / Stefan Dinse<br />

Längerer AKW-Betrieb bringt<br />

keinen Nutzen<br />

Gastbeitrag<br />

2011 haben Union und FDP den<br />

Atomausstieg beschlossen.<br />

Jetzt fordern <strong>die</strong> Parteien in der<br />

Debatte um <strong>die</strong> Sicherheit der<br />

Energieversorgung eine Laufzeitverlängerung<br />

für <strong>die</strong> letzten drei<br />

am Netz befindlichen deutschen<br />

Meiler. Dabei ist klar: Aufwand<br />

und Nutzen stehen in keinem<br />

sinnvollen Verhältnis – so Green<br />

Planet Energy.<br />

Zurück zu Atom? Längere AKW-Laufzeiten<br />

sind keine Lösung zum Erdgassparen.<br />

Spitzenpolitiker verschiedener Parteien<br />

fordern wegen der aktuellen<br />

Gaskrise eine „ideologiefreie Diskussion“<br />

zur Laufzeitverlängerung<br />

der Atomkraftwerke Isar 2, Emsland<br />

und Neckarwestheim 2. Dabei<br />

sind es nicht Ideologien, <strong>die</strong> gegen<br />

Atomkraft sprechen, sondern Fakten:<br />

Durch einen Weiterbetrieb<br />

könnte über das Jahr gerechnet<br />

gerade mal rund ein Prozent des<br />

deutschen Erdgasverbrauchs eingespart<br />

werden – Gas mit einem<br />

Heizwert von 8,7 Terawattstunden.<br />

Das ist das zentrale Ergebnis einer<br />

neuen, stundenscharfen Analyse<br />

von Energy Brainpool im Auftrag<br />

von Green Planet Energy. Denn in<br />

der Stromproduktion lässt sich Gas<br />

lediglich in schnell reagierenden<br />

Spitzenlastkraftwerken einsparen.<br />

Ansonsten wird damit überwiegend<br />

Wärme erzeugt. Und genau da ist<br />

Atomstrom keine Hilfe.<br />

RWE und E.on: kein Interesse am<br />

Weiterbetrieb der letzten AKW<br />

Einer Laufzeitverlängerung steht<br />

auch eine lange Liste an praktischen<br />

Einwänden gegenüber:<br />

Neben Brennstäben fehlen Personal,<br />

Ersatzteile und Sicherheitsüberprüfungen<br />

für den Weiterbetrieb,<br />

denn <strong>die</strong> Branche hat ihre<br />

gesamte Planung auf <strong>die</strong> Abschaltung<br />

der Meiler ausgerichtet. Sogar<br />

deren Betreiber haben keinerlei Interesse<br />

an einer Laufzeitverlängerung.<br />

So wirbt E.on-Chef Leonhard<br />

Birnbaum bei seiner Belegschaft<br />

um Verständnis für <strong>die</strong> Entscheidung<br />

der Bundesregierung, dass<br />

<strong>die</strong> verbliebenen Kernkraftwerke<br />

„nicht Teil der Lösung“ seien. RWE-<br />

Chef Markus Krebber hält <strong>die</strong> ganze<br />

Diskussion für rückwärtsgewandt<br />

und fordert stattdessen tatsächlich<br />

wirksame Maßnahmen wie „Gas<br />

sparen“.<br />

Energiewirtschaft der Zukunft<br />

„Ein Weiterbetrieb der deutschen<br />

Atomkraftwerke wäre ein teurer<br />

und risikoreicher Fehler – der praktisch<br />

kein Problem löst, aber viele<br />

schafft“, sagt Sönke Tangermann,<br />

Vorstand der Ökoenergiegenossenschaft<br />

Green Planet Energy.<br />

Anstatt alte Technologien wider<br />

besseren Wissens und trotz der<br />

bekannten Risiken am Leben zu<br />

halten, müssten Politik, Unternehmen<br />

und <strong>die</strong> Zivilgesellschaft mit<br />

vereinten Kräften klimafreundliche<br />

Lösungen erarbeiten.<br />

Das Fundament dafür ist und bleibt<br />

der schnelle Ausbau erneuerbarer<br />

Energien. Essenziell ist auch <strong>die</strong><br />

damit synchronisierte Produktion<br />

von grünem Wasserstoff, um Industrie<br />

und Mobilität zu dekarbonisieren.<br />

Energieeffizienz und der<br />

Gebäudesektor bergen ebenfalls<br />

ein großes Einsparpotenzial. „Dadurch<br />

verringern wir auch <strong>unser</strong>e<br />

Energieabhängigkeit von Russland<br />

und anderen totalitären Staaten“,<br />

so Tangermann.


7<br />

Heizungsanlage richtig und<br />

regelmäßig warten lassen<br />

Wir können bis zu 15 Prozent der Energiekosten<br />

einsparen, wenn wir <strong>die</strong> Heizungsanlage nicht<br />

nur regelmäßig warten, sondern auch<br />

optimieren. Sprich: Passen Sie Ihre<br />

Heizungsanlage jetzt an Ihren tatsächlichen<br />

Bedarf im kommenden Winter<br />

an! So können moderne Heizungsanlagen<br />

zum Beispiel über Nacht automatisch<br />

<strong>die</strong> Temperaturen absenken.<br />

SCHON GEWUSST?<br />

Hydraulischer Abgleich für <strong>die</strong> Heizung<br />

Vielleicht glühte ein Heizköper im letzten Winter, ein anderer wurde<br />

nicht ordentlich warm oder gluckerte? Möglicherweise ist dann <strong>die</strong><br />

Heizungsanlage nicht optimal eingestellt. Ein hydraulischer Abgleich,<br />

der <strong>die</strong> Wärme gleichmäßig im Gebäude oder in der Wohnung verteilt,<br />

kann helfen.<br />

Eigenes Einsparpotenzial für Heizung<br />

und Warmwasser kennen<br />

Wer seine konkreten Kosten und Einsparmöglichkeiten kennt, hat einen<br />

höheren Anreiz zu sparen. Die Heizkostenverordnung sorgt für eine bessere<br />

Abrechnung und Information in vermieteten Gebäuden. In einigen<br />

Fällen ist <strong>die</strong> Heizkostenabrechnung so umfangreich, dass man eine<br />

individuelle Beratung benötigt, um sie zu verstehen. Die enthaltenen<br />

Informationen zu Heizwärme und Warmwasserverbrauch, Kosten und<br />

Vergleichbarkeit sind bares Geld wert.<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Warmwasser sparen<br />

Energie sparend duschen: Wasser sparende Duschköpfe<br />

haben einen kleineren Kopf und bündeln das Wasser. So<br />

verbrauchen sie weniger als der reguläre Duschkopf oder<br />

gar eine Regendusche. Oft haben sie einen Durchflussbegrenzer<br />

gleich miteingebaut. Eine saubere Sache – <strong>die</strong><br />

bis zu 30 Prozent Warmwasserkosten spart.<br />

SOFORT-TIPPS ZUM ENERGIESPAREN<br />

Richtig lüften und heizen<br />

Richtiges Heizen und Lüften spart Energie und damit bares Geld: Schon<br />

eine ein Grad niedrigere Raumtemperatur spart rund sechs Prozent Energie<br />

ein. Stellen Sie für jeden Raum <strong>die</strong> individuell passende Temperatur ein. Bei<br />

schwankenden Nutzungszeiten oder einer nicht einstellbaren Nachtabsenkung<br />

empfehlen sich raumweise programmierbare Thermostatventile. Und auch<br />

richtiges Lüften hilft beim Sparen: Lüften Sie kurz und stoßweise bei weit geöffneten<br />

Fenstern, verzichten Sie auf gekippte Fenster an kalten Tagen, und<br />

drehen Sie während des Lüftens <strong>die</strong> Heizung ab, damit nicht zusätzlich wertvolle<br />

Heizenergie nicht aus dem Fenster entweicht.<br />

Quelle: https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Redaktion/DE/<br />

Standardartikel/top-5-tipps-zur-einsparung-von-gas-im-haushalt.html<br />

(Website vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz),<br />

letzter Aufruf: 18.07.2022


8<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Mit Fairness zu mehr Fachkräften<br />

UNTERNEHMENSFÜHRUNG | VON KATHARINA LEHMANN<br />

Nachhaltigkeit ist Trumpf – auch wenn es<br />

darum geht, Fachkräfte für das eigene Unternehmen<br />

zu gewinnen und zu binden. Denn<br />

immer mehr Arbeitnehmende fordern heute,<br />

dass sich Unternehmen auch für Umwelt und<br />

Klimaschutz, für faire Arbeitsbedingungen<br />

entlang der gesamten Lieferkette und für soziale<br />

Aspekte stark machen. Entscheidend<br />

ist aber auch, was <strong>die</strong> Arbeitgeber für <strong>die</strong> Beschäftigten<br />

vor Ort tun.<br />

Fast jeder zweite Beschäftigte (47 Prozent) sucht<br />

laut einer Online-Umfrage des Jobportals Stepstone<br />

unter 12.000 Personen bei einem Jobwechsel<br />

gezielt nach nachhaltig aufgestellten<br />

Unternehmen. 30 Prozent würden für eine Stelle<br />

bei einem solchen Arbeitgeber gar weniger<br />

Immer mehr Arbeitnehmende bevorzugen<br />

nachhaltig agierende Unternehmen.<br />

iStock / gesrey<br />

Gehalt akzeptieren. Und mehr noch: Für vier von<br />

zehn Befragten ist Nachhaltigkeit bereits heute<br />

ein entscheidendes Kriterium für <strong>die</strong> Bindung<br />

an den Arbeitgeber. Und etwas mehr als 33 Prozent<br />

der Befragten würden eine Kündigung erwägen,<br />

wenn der Arbeitgeber sich bei einem sehr<br />

umweltschädlichen Projekt engagieren würde.<br />

Mehr als Umweltschutz<br />

Umwelt und Klima sind wichtig. Doch bei einer<br />

nachhaltigen Unternehmensführung geht es um<br />

mehr: Im Fokus stehen neben Umweltschutz<br />

eine durch und durch nachhaltige und zukunftsgewandte<br />

Unternehmensführung, faire Arbeitsbedingungen,<br />

nicht nur in <strong>Deutschland</strong>, sondern<br />

auch in anderen Produktionsstätten und bei<br />

Zulieferern, und soziale Aspekte. So wünschen<br />

sich einer repräsentativen Befragung von mehr<br />

als 1.500 Erwerbstätigen in <strong>Deutschland</strong> ab 16<br />

Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom<br />

95 Prozent der Mitarbeitenden, <strong>die</strong> Arbeitszeit<br />

frei einteilen zu können. Ebenfalls 95 Prozent<br />

wollen ihre Leistungs- und Lernziele individuell<br />

selbst bestimmen, und 91 Prozent möchten<br />

einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen. Vom<br />

Arbeitgeber wird erwartet, gesellschaftliche<br />

Verantwortung zu übernehmen (91 Prozent) und<br />

Gleichstellung und Diversität zu fördern (92 Prozent).<br />

Zudem sollten Möglichkeiten des mobilen<br />

Arbeitens nach Ansicht der großen Mehrheit<br />

(71 Prozent) viel stärker genutzt werden. Die<br />

Möglichkeit, zumindest zeitweise im Homeoffice<br />

zu arbeiten, reduziere den Befragten zufolge<br />

Stress und erhöhe <strong>die</strong> Vereinbarkeit von Beruf,<br />

Privatleben und Familie.<br />

Vom Arbeitgeber wird erwartet,<br />

gesellschaftliche Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

Gesundheitliche Aspekte nicht<br />

außer Acht lassen<br />

Zudem gaben 40 Prozent an, sich dank Homeoffice<br />

auf einen gesundheitsbewussteren<br />

Lebensstil, etwa in Hinblick auf Sport und Ernährung,<br />

konzentrieren zu können. Neben<br />

Angeboten des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

kommt der Gesunderhaltungsfürsorge<br />

von Arbeitgebern mit dem Trend zum<br />

mobilen Arbeiten aber ein weiterer wichtiger Aspekt<br />

hinzu: das richtige Equipment, angefangen<br />

bei Arbeitslaptop und sicheren Zugängen zu<br />

Unternehmensanwendungen bis hin zu ergonomischem<br />

Schreibtisch samt Stuhl. Dieses erhält<br />

aber nur eine Minderheit vom Arbeitgeber.<br />

Immerhin sieben Prozent der von Bitkom Befragten<br />

bekamen einen Schreibtischstuhl, vier<br />

Prozent zudem einen Schreibtisch. Zwölf Prozent<br />

erhielten vom Arbeitgeber dagegen weder Technik<br />

noch Mobiliar. Das Problem: Dauerhaftes<br />

Arbeiten an ergonomisch ungeeigneten Arbeitsplätzen<br />

führt zu Fehlhaltungen und Muskelverspannungen<br />

– und damit auf Dauer zu mehr<br />

Krankheitstagen und mehr Unzufriedenheit bei<br />

den heute so begehrten Fachkräften. <br />

Wir investieren direkt in <strong>die</strong> Gesundheit der Mitarbeitenden<br />

Werbebeitrag – Produktporträt<br />

Von einer betrieblichen Krankenversicherung<br />

profitieren alle:<br />

Mitarbeitende werden in ihrer<br />

Vorsorge finanziell und strukturell<br />

unterstützt, bekommen<br />

hilfreiche Tools und Informationen<br />

an <strong>die</strong> Hand. Und Unternehmen<br />

können sich als nachhaltige<br />

Arbeitgeber positionieren und<br />

aktiv etwas gegen Fehlzeiten<br />

und Krankenkosten tun. <strong>Wie</strong> das<br />

funktioniert, zeigt <strong>die</strong> Allianz am<br />

eigenen Beispiel.<br />

Es ist ein Volksleiden: 61,3 Prozent<br />

der Deutschen gaben in einer Befragung<br />

des Robert Koch-Instituts<br />

im Frühjahr 2020 an, in den vergangenen<br />

zwölf Monaten unter Rückenschmerzen<br />

gelitten zu haben;<br />

15,5 Prozent der Befragten berichteten<br />

gar von chronischen Rückenschmerzen.<br />

Zudem ist ein schmerzender<br />

Rücken nach Angaben der<br />

Deutschen Schmerzliga der häufigste<br />

Grund für Fehltage am Arbeitsplatz.<br />

Jeder fünfte Krankenschein<br />

gehe auf Kreuzschmerzen zurück.<br />

Und <strong>die</strong> Coronapandemie mit Homeoffice<br />

und unergonomischen Arbeitsplätzen<br />

am Küchentisch oder<br />

auf dem Sofa sowie monatelang<br />

Aktive Bewegungspausen im Homeoffice<br />

können Rückenschmerzen lindern.<br />

geschlossenen Fitnessstudios und<br />

Schwimmhallen haben das Problem<br />

eher noch verschärft.<br />

Aktiv gegen Rückenschmerzen<br />

Abhilfe schafft hier „Check My<br />

Back“ der Allianz Private Krankenversicherungs-AG<br />

(APKV). „Mit dem<br />

Online-Tool können Versicherte ihren<br />

Rücken entspannt von zu Hause<br />

oder vom Arbeitsplatz aus stärken<br />

und aktive Bewegungspausen<br />

in den Alltag integrieren“, erklärt<br />

APKV-Vorstand Daniel Bahr. Dazu<br />

füllen Versicherte einen kleinen<br />

Fragebogen mit initialen Fragen zu<br />

den Beschwerden aus. Auf Basis der<br />

Antworten wird <strong>die</strong> Situation eingeschätzt<br />

– Rückenschmerzgeplagte<br />

werden entweder zum passenden<br />

Arzt weitergeleitet oder erhalten<br />

physiotherapeutische Übungen inklusive<br />

Videoanleitung, <strong>die</strong> sie dann<br />

eigenständig durchführen können.<br />

„Schon zehn bis 15 Minuten Training<br />

täglich bringen oft bereits Linderung“,<br />

weiß Bahr.<br />

Zusatzkrankenversicherung<br />

für alle Mitarbeitenden<br />

Nutzen können Check My Back alle<br />

Voll- und Zusatzversicherten der<br />

APKV – und damit auch <strong>die</strong> Mitarbeitenden<br />

des Krankenversicherers<br />

selbst. Denn <strong>die</strong> APKV bietet<br />

allen Angestellten seit Mitte 2019<br />

eine betriebliche Krankenversicherung<br />

(bKV). Und <strong>die</strong> beinhaltet<br />

nicht nur das Rückenschmerz-Tool<br />

Check My Back – vom Herz- und<br />

Gefäße-Check über den Zuschuss<br />

für Sport- und Gesundheitskurse<br />

bis zur Krebsvorsorge übernimmt<br />

<strong>die</strong> Allianz für ihre Mitarbeitenden<br />

viele Gesundheits- und Vorsorgeleistungen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>se im Normalfall<br />

aus eigener Tasche bezahlen müssten.<br />

„Damit investieren wir direkt in<br />

<strong>die</strong> Gesundheit <strong>unser</strong>er Mitarbeitenden“,<br />

sagt Bahr.<br />

Und das wird auch immer wichtiger:<br />

Nicht nur würden mit den Leistungen<br />

der bKV zusammen mit den<br />

anderen Bausteinen des betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements<br />

<strong>die</strong> Gesundheit der Mitarbeitenden<br />

unterstützt. „Immer mehr Fachkräfte<br />

fordern auch, dass sich Unternehmen<br />

aktiv um ihre gesundheitlichen<br />

Belange kümmern“, weiß<br />

Bahr. Die bKV ist für den Vorstand<br />

ein Baustein, Talente in Zeiten des<br />

Fach- und Arbeitskräftemangels<br />

wertzuschätzen, sie zusätzlich für<br />

das eigene Unternehmen zu begeistern<br />

und nachhaltig etwas für<br />

deren Gesundheit zu tun.<br />

gesundheitswelt.allianz.de


Bewusster<br />

einkaufen<br />

NAHRUNGSMITTEL | VON ANDREA VON GERSDORFF<br />

Viele Konsumentinnen und Konsumenten wollen<br />

sich umwelt- und klimaschonend verhalten<br />

– auch in ihrer Ernährung. Möglich wird das<br />

mit nachhaltigen Lebensmitteln. Wer ein paar<br />

Tipps beachtet, kann ohne viel Aufwand auch<br />

im Supermarkt auf Nachhaltigkeit setzen.<br />

Mit nachhaltigen Lebensmitteln ist es beim<br />

Einkauf ein bisschen wie in früheren Zeiten,<br />

als Lebensmittel direkt vom Bauern auf dem<br />

Markt gekauft oder im Einzelhandelsgeschäft in<br />

Papier verpackt wurden. Das gibt es zwar noch<br />

heute, aber nicht immer ist ein Einkauf auf dem<br />

Wochenmarkt oder im Feinkostladen möglich.<br />

Doch auch im Supermarkt kann man nachhaltige<br />

Nahrungsmittel finden.<br />

Regional und saisonal wählen<br />

Am einfachsten ist es, regionalen und saisonalen<br />

Produkten den Vorzug zu geben, <strong>die</strong> nicht<br />

wie Avocados oder Ananas erst aus fernen Regionen<br />

ins Supermarktregal transportiert werden<br />

müssen. Wer dann noch etwas häufiger<br />

zu Gemüse und Obst greift, schont zusätzlich<br />

<strong>die</strong> Umwelt, denn im Gegensatz zu Fleisch und<br />

Wurst ist deren CO₂-Bilanz deutlich besser.<br />

Weitere Vorteile bieten Bioprodukte, bei deren<br />

Herstellung weniger Pestizide und Düngemittel<br />

verwendet werden. Wer trotzdem gerne<br />

Regional, saisonal und pflanzenbetont –<br />

so wird <strong>die</strong> Ernährung nachhaltig.<br />

Am einfachsten ist es,<br />

regionale und saisonale<br />

Produkte zu kaufen.<br />

Fleisch und Wurst isst, sollte auch hier Bio wählen.<br />

Denn sie haben eine bessere CO₂ – und<br />

Ressourcenbilanz, da durch <strong>die</strong> artgerechte<br />

Haltung <strong>die</strong> Aufzucht der Tiere insgesamt umwelt-<br />

und klimafreundlicher ist. Viele Lebensmittel<br />

sind verpackt. Während das meiste Obst<br />

und Gemüse ohne Verpackung oder in einem<br />

Gemüsenetz in den Einkaufskorb wandern<br />

kann, sollte man bei Erdbeeren, Kirschen oder<br />

Champignons auf Verpackungen aus Papier und<br />

Pappe achten, einem nachwachsenden und gut<br />

recycelbaren Rohstoff. Aber auch Wurst und<br />

Käse können ohne Umverpackung an der Theke<br />

gekauft werden, in manchen Läden werden sie<br />

sogar in mitgebrachte Behälter abgewogen.<br />

Glas den Vorzug geben<br />

Einige Lebensmittel wie saure Gurken, Apfelmus,<br />

Milch oder Marmelade gibt es nicht ohne Verpackung.<br />

In <strong>die</strong>sem Fall sind Glasverpackungen<br />

besser als solche aus Kunststoff. Ebenso ist es<br />

sinnvoll, darauf zu achten, ob <strong>die</strong> Verpackung<br />

größer als der Inhalt ist und nur dem schönen<br />

Schein <strong>die</strong>nen soll. Manche Hersteller setzen zudem<br />

auf Kunststoffarten, <strong>die</strong> weniger Ressourcen<br />

verbrauchen und weniger CO₂ emittieren. Für<br />

<strong>die</strong> neuen Bio-Kunststoffe PLA und CPLA werden<br />

Pflanzen, insbesondere Industriemais, aber<br />

auch Rüben, verwendet, sodass sie biologisch abbaubar<br />

oder kompostierbar sind. <br />

<br />

iStock / Anastasia Gubinskaya<br />

9<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Ist Ihnen <strong>die</strong> regionale Herkunft bei folgenden<br />

Lebensmitteln wichtig?<br />

(1.000 deutsche Befragte, ab 14 Jahre)<br />

„Bewusst einkaufen für <strong>die</strong> Umweltbilanz”<br />

Eier<br />

86 %<br />

Brot- und Backwaren<br />

82 %<br />

Obst und Gemüse<br />

84 %<br />

Fleisch und Wurstwaren<br />

76 %<br />

Werbebeitrag – Interview<br />

Die Produktion und der Konsum<br />

von Lebensmitteln wirken sich auf<br />

<strong>unser</strong>e Umwelt aus – wie Kundinen<br />

und Kunden beim Supermarkteinkauf<br />

auf Nachhaltigkeit achten<br />

können, erklärt Michael Schoch,<br />

Leiter Marketing und Vertrieb<br />

beim Teigwarenhersteller Tress.<br />

<strong>die</strong> Transportwege möglichst kurz.<br />

Unser Ziel ist <strong>die</strong> CO₂-freie Nudel.<br />

Zudem können sich Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher an anerkannten<br />

Qualitätssiegeln orientieren.<br />

Für <strong>unser</strong>e Teigwaren verarbeiten<br />

wir zum Beispiel Bio-Dinkelmehl<br />

aus europäischer ökologischer<br />

Landwirtschaft. In <strong>unser</strong>e Eiernudeln<br />

kommen nur KAT-zertifizierte<br />

Eier aus <strong>Deutschland</strong>, um eine kontrollierte,<br />

alternative Tierhaltung<br />

sicherzustellen.<br />

Milchprodukte<br />

70 %<br />

Fisch<br />

38 %<br />

Getränke<br />

46 %<br />

Teigwaren<br />

(zum Beispiel Nudeln)<br />

20 %<br />

Quelle: BMEL, 2022<br />

Woran sind nachhaltige Produkte<br />

zu erkennen? Relevant sind der<br />

Produktionsstandort des Herstellers<br />

sowie <strong>die</strong> Herkunft der<br />

Rohstoffe. Tress produziert ausschließlich<br />

in Münsingen inmitten<br />

des Biosphärengebiets Schwäbische<br />

Alb. In Zusammenarbeit mit<br />

regionalen Lieferanten halten wir<br />

Worauf kann man im Supermarkt<br />

außerdem achten? Auf <strong>die</strong> Verpackung.<br />

Tress verpackt einen Teil<br />

des Nudelsortiments in FSC-zertifiziertes<br />

Papier aus nachhaltiger<br />

Waldwirtschaft. Dabei verzichten<br />

wir auf Sichtfenster aus Kunststoff<br />

und verwenden wasserbasierte<br />

Druckfarben. So kann <strong>die</strong> Verpackung<br />

im Altpapier entsorgt werden.<br />

Grundsätzlich lässt sich aber<br />

auch ein reiner Folienbeutel gut<br />

recyceln – sofern er, wie bei uns,<br />

nur aus einem Material besteht.<br />

www.tress.de


10<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Positive Effekte mit einfachen Maßnahmen<br />

MILCHWIRTSCHAFT | VON ANDREA VON GERSDORFF<br />

Steigende Produktionskosten und sinkender<br />

Konsum von Milch sind derzeit kennzeichnend<br />

für <strong>die</strong> Milchwirtschaft. Mit einer umweltschonenden<br />

und klimafreundlicheren Produktion<br />

könnte sie <strong>die</strong>se Entwicklung auffangen.<br />

Ob fürs Müsli, mit Kaffee, Kakao oder pur: Milch<br />

ist vielfältig anwendbar und wird gerne gekauft.<br />

Dennoch sinkt der Verbrauch seit Jahren. Während<br />

<strong>die</strong> Deutschen im Jahr 2015 noch 52,8 Kilo<br />

Milch pro Kopf konsumierten, waren es laut<br />

Bundesinformationszentrum Landwirtschaft 2021<br />

nur noch 47,8 Kilo. Zwar ist dabei der Anteil der<br />

Biomilch an 4,65 Millionen Tonnen Konsummilch,<br />

Neuerungen in der<br />

Produktion können das<br />

Image konventioneller<br />

Milch heben.<br />

<strong>die</strong> 2020 von Molkereien produziert wurden,<br />

auf 9,8 Prozent angestiegen – nach 8,5 Prozent<br />

im Vorjahr. Der negative Trend aber bleibt bestehen.<br />

Als Gründe werden vermutet, dass Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher aus Klima- und<br />

Tierschutzgründen auf pflanzliche Alternativen<br />

umsteigen. Aber auch ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein<br />

mit einer Abkehr von tierischen<br />

Lebensmitteln kann dazu beigetragen haben.<br />

ist mehr als halbiert. Diese Preisentwicklung<br />

geht sowohl auf gestiegene<br />

Kosten für Energie und<br />

Futter sowie auf eine steigende<br />

weltweite Nachfrage bei sinkendem<br />

Angebot zurück. Angesichts <strong>die</strong>ser<br />

Situation wären Neuerungen bei<br />

der Produktion für konventionelle<br />

Milchbauern ein Schritt, der sowohl<br />

Kosten senken als auch das Image<br />

ihrer Milch heben könnte. Hier können<br />

Betriebe beispielsweise schon<br />

durch eine effiziente Fütterung<br />

einen Proteinüberschuss im Futter<br />

vermeiden und den Stickstoff im<br />

Produktionskreislauf reduzieren.<br />

Oder auch mit einem präziseren<br />

Düngemitteleinsatz den Stickstoffüberschuss<br />

aus der Futtermittelproduktion<br />

senken und so <strong>die</strong> Umwelt schonen.<br />

Auch mehr Tierwohl und eine artgerechte<br />

Haltung der Kühe führen zu Verbesserungen:<br />

Eine gesunde Kuh mit Auslauf gibt mehr Milch,<br />

und neben Tierarztkosten sinken auch Energiekosten,<br />

wodurch CO₂ eingespart werden kann.<br />

Faire Bezahlung notwendig<br />

Vor allem anderen aber müssen <strong>die</strong> Milchbauern<br />

besser entlohnt werden. Im Schnitt der<br />

Die artgerechte Fütterung der Kühe reduziert<br />

klimaschädliche Ausscheidungen.<br />

vergangenen 13 Jahre bekamen sie knapp 33<br />

Cent je Kilo Milch ausgezahlt. Geschätzte Vollkosten<br />

von knapp 43 Cent sind so nur durch<br />

Lohnverzicht oder Quersubventionen aus anderen<br />

Betriebszweigen zu decken. Gut wäre ein<br />

Preis von 40 Cent je Kilo Milch, wie eine aktuelle<br />

Online-Befragung von 3.700 Milchbauern<br />

der Internet-Seite agrarheute.com gezeigt hat.<br />

Mehr für Milch zu bezahlen hilft also nicht nur<br />

den Kühen, sondern auch den Milchbauern. <br />

iStock / 12963734<br />

Image verbessern<br />

Die Preise von konventioneller und Bio-Milch<br />

haben sich indessen angeglichen, der Preisabstand<br />

zugunsten der konventionellen Milch<br />

Welche Produktionsweise ziehen Sie beim<br />

Konsum von Milch für gewöhnlich vor?<br />

(1.440 deutsche Befragte, 18 bis 69 Jahre)<br />

konventionell<br />

71 %<br />

biologisch<br />

26 %<br />

pflanzliche<br />

Alternative<br />

13 %<br />

Quelle: Splendid Research, 2021<br />

Deutsche Landwirtschaft<br />

in Krisenzeiten<br />

Gastbeitrag<br />

Lea Fließ ist Geschäftsführerin<br />

beim Forum Moderne Landwirtschaft<br />

in Berlin. Im Verein haben<br />

sich Verbände, Organisationen<br />

und Unternehmen der Agrarbranche<br />

zusammengeschlossen,<br />

unterstützt wird der Verein von<br />

den AgrarScouts. Lea Fließ weiß<br />

um den derzeitigen Balanceakt<br />

der Branche zwischen Transformation,<br />

Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit.<br />

Die deutsche Landwirtschaft steht<br />

vor großen Herausforderungen.<br />

Im globalen Wettbewerb muss sie<br />

einerseits bestehen, gleichzeitig<br />

aber auch dem gesellschaftlichen<br />

Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit<br />

gerecht werden. Seien es Themen<br />

wie Klimaschutz und Tierwohl. Die<br />

Gesellschaft interessiert sich immer<br />

mehr dafür, wie Lebensmittel<br />

produziert werden. Den Weg zu<br />

einer naturverträglichen, sozial<br />

gerechten und ökonomisch tragfähigen<br />

Landwirtschaft bei gleichzeitiger<br />

starker Produktion können<br />

<strong>die</strong> Landwirtinnen und Landwirte<br />

jedoch nicht allein bewältigen. Zwar<br />

setzt <strong>die</strong> Landwirtschaft gerade alles<br />

daran, <strong>die</strong> Versorgungssicherheit<br />

mit hochwertigen Lebensmitteln<br />

zu gewährleisten. Gleichzeitig<br />

machen <strong>die</strong> steigenden Preise für<br />

Energie und andere Betriebskosten<br />

<strong>die</strong> Produktion aber immer teurer,<br />

und damit darf <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />

nicht allein gelassen werden. Hier<br />

sind wir also angewiesen auf Unterstützung<br />

durch <strong>die</strong> Gesellschaft.<br />

Denn <strong>die</strong> Transformation der Branche<br />

ist eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe, der wir uns alle stellen<br />

müssen.


Moderne Landwirtschaft<br />

Regional, saisonal, zirkulär – so<br />

gelingt nachhaltige Ernährung<br />

Eine klimaschonende Lebensweise kann verschiedene Ansätze verfolgen – sei es moderates Heizen, weniger Autofahren<br />

oder regionale Lebensmittel kaufen. Auf den Milchkonsum muss dabei niemand verzichten. Denn Wissenschaftler:innen<br />

haben errechnet, dass Milchprodukte Teil einer ressourcenschonenden Ernährungsweise sein können.<br />

Milch gilt als klimaschädlich – aber warum eigentlich? Die Ernährung des Menschen macht etwa 15 Prozent seines ökologischen<br />

Fußabdrucks aus. Darin enthalten sind nicht nur <strong>die</strong> Emissionen aus der Tierhaltung, sondern auch aus dem Pflanzenanbau,<br />

Transportwegen, der Lagerung, Verarbeitung, Verpackung und Entsorgung. Ganz klar: Lebensmittelproduktion verursacht<br />

immer Emissionen. Es gilt, mit möglichst natürlichen Kreisläufen zu produzieren und Emissionen durch effiziente<br />

Prozesse zu reduzieren. Und das schafft <strong>die</strong> Milchwirtschaft aus mehreren Gründen bereits sehr gut:<br />

1. Landwirtschaftliche Kreisläufe<br />

im Einklang mit der Natur<br />

Tiere, Pflanzen und Böden bilden seit jeher eine ökologische Einheit. Sie nähren<br />

und bedingen einander. Die moderne Milchwirtschaft partizipiert in <strong>die</strong>sem natürlichen<br />

Kreislauf: Milchkühe fressen Gras und verdauen es. Dabei entsteht Methan-<br />

Gas, das in der Atmosphäre zu CO2 umgewandelt wird. Das Grünland nimmt das<br />

CO2 für <strong>die</strong> Photosynthese auf und liefert das Grundfutter für Milchkühe. Es entsteht<br />

ein geschlossener Kreislauf.<br />

2. Milchkühe veredeln Pflanzenreste<br />

Auch auf der Futterebene handelt <strong>die</strong> Landwirtschaft nachhaltig. Beim Anbau<br />

von Nutzpflanzen für <strong>die</strong> Produktion pflanzlicher Lebensmittel fallen große<br />

Mengen an nicht verwertbarer Biomasse an. Die Tiere können daraus Nährstoffe<br />

gewinnen, <strong>die</strong> sonst verloren wären. Zudem wandeln <strong>die</strong> Milchkühe <strong>die</strong> für<br />

uns nicht essbare Biomasse in ein wertvolles Lebensmittel um und produzieren<br />

nebenbei Nährstoffdünger für den Pflanzenbau.<br />

3. Größerer Nährwert<br />

je Gramm Emission<br />

Die Emissionen eines Lebensmittels müssen immer in Zusammenhang mit ihrem<br />

Nährwert und den Verzehrgewohnheiten der Menschen beurteilt werden. Da <strong>die</strong><br />

Milch hochwertiges Protein, B-Vitamine, Jod und andere wertvolle Nährstoffe enthält,<br />

ist ihr CO2-Fußabdruck im Verhältnis zum Nährstoffgehalt eher gering.<br />

Nachhaltig ernähren mit<br />

der Planetary Health Diet<br />

Ist nun eine nachhaltige Ernährungsweise, auch mit Milchprodukten, möglich?<br />

Ja, sagt eine Kommission aus internationalen Wissenschaftler:innen. Sie<br />

haben das Modell der sogenannten Planetary Health Diet entwickelt, nach der<br />

sowohl der Planet als auch der Mensch gesund bleiben sollen. Die Basis <strong>die</strong>ser<br />

Ernährung ist pflanzlich, wird aber durch tierische Produkte wie Milch, Käse,<br />

Eier, Fisch und geringe Mengen Fleisch zu einer vollwertigen Ernährung ergänzt.<br />

Wichtig ist, dass <strong>die</strong> Lebensmittel dort verzehrt werden, wo sie herkommen. Sie<br />

müssen regional und saisonal verfügbar sein, sodass nur Ressourcen innerhalb<br />

der planetaren Grenzen genutzt werden. In <strong>Deutschland</strong>, mit seinen vielen Grünlandflächen,<br />

hat <strong>die</strong> Milch ihren festen Platz auf <strong>unser</strong>em Speiseplan.<br />

Emissionen im landwirtschaftlichen<br />

Kreislauf<br />

Initiative Milch<br />

für nachhaltige<br />

Lebensmittelproduktion<br />

Die Initiative Milch wird von Milchbäuerinnen<br />

und -bauern sowie Molkereien getragen. Ihr Anliegen<br />

ist <strong>die</strong> sachliche Information über moderne Milchwirtschaft<br />

und der Dialog. Dazu laden <strong>die</strong> Internetseite<br />

initiative-milch.de sowie <strong>die</strong> Kanäle bei Instagram,<br />

TikTok und YouTube ein.<br />

Quellen:<br />

- Dialog Rind &Schwein<br />

-Bundesinformationszentrum Landwirtschaft<br />

Kühe, Futterpflanzen und Böden bilden ein natürliches Kreislaufsystem, in dem<br />

Methan bzw. CO2 zirkulieren, ohne sich anzureichern.


12<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Die Form ist entscheidend<br />

NACHHALTIGES WOHNEN | VON JENS BARTELS UND KATHARINA LEHMANN<br />

Durch <strong>die</strong> rasant steigenden Energiepreise<br />

rückt das Thema Energieeffizienz rund um das<br />

eigene Zuhause für Hausbewohnerinnen und<br />

-bewohner wie auch für Bauherrinnen und Bauherren<br />

endlich mehr in den Vordergrund. Die<br />

Bandbreite für das Einsparen von Energie ist<br />

groß, angefangen bei der Wartung der Heizung<br />

über eine energetische Sanierung der Wohnung<br />

bis zur Umsetzung umweltfreundlicher<br />

Lösungen beim Bau eines neuen Eigenheims.<br />

Wohnen wird teurer. Wer mit Gas heizt, muss laut<br />

der Bundesnetzagentur im kommenden Jahr je<br />

nach Gebäudehülle mit einer Verdreifachung<br />

der Preise oder einem sogar noch stärkeren<br />

Preisanstieg rechnen. Es gilt also, finanziell wie<br />

technisch, Vorsorge zu treffen. Kurzfristig ist<br />

etwa eine freiwillige Erhöhung des Abschlages<br />

oder das Einsparen beim Gasverbrauch über<br />

eine Wartung der Heizung sinnvoll. Langfristig<br />

lassen sich Energiekosten aber auch durch <strong>die</strong><br />

energetische Sanierung von Fenstern, Wänden,<br />

dem Dach, den Einbau einer neuen Heizungsanlage<br />

mit Wärmepumpen oder <strong>die</strong> Installation<br />

von Solaranlagen auf dem Dach einsparen. Und<br />

im Neubau gilt natürlich: je energieeffizienter<br />

das neue Zuhause geplant und konstruiert wird,<br />

desto besser.<br />

Je kompakter ein Haus,<br />

desto weniger Energie<br />

braucht es.<br />

Energieverbrauch von Anfang an mitdenken<br />

Schon vor dem ersten Spatenstich bestimmt<br />

das bautechnische Konzept, wie ein Haus beheizt<br />

und gedämmt, wie es mit Strom versorgt<br />

wird und wie viel Energie es benötigt. Grundsätzlich<br />

gilt: Je kompakter <strong>die</strong> Bauweise, desto weniger<br />

Energie und Dämmstoffe werden gebraucht.<br />

Erker oder Anbauten sorgen für zusätzliche<br />

Außenwände, <strong>die</strong> gedämmt werden müssen.<br />

Liegt das Obergeschoss deckungsgleich über<br />

dem Untergeschoss, bieten sich <strong>die</strong> beiden<br />

Wohnebenen gegenseitige Wärmedämmung. Die<br />

Dachfläche sollte möglichst klein sein. Dennoch:<br />

Jede Bauform kann tendenziell so umgesetzt<br />

werden, dass das Haus energieeffizient ist.<br />

Klimaschonend bauen<br />

Doch nicht nur der Energieverbrauch während<br />

der Nutzungsphase, auch der beim Bau entstehende<br />

Energieverbrauch muss berücksichtigt<br />

werden. Denn gut ein Drittel aller Treibhausgasemissionen<br />

eines Gebäudes entstehen vor der<br />

tatsächlichen Nutzung – bei der Herstellung und<br />

Errichtung, so ein zentrales Ergebnis einer Stu<strong>die</strong><br />

der Deutschen Gesellschaft für <strong>Nachhaltiges</strong><br />

Bauen. Eine wichtige Rolle spielt in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

<strong>die</strong> Auswahl der verwendeten<br />

Baumaterialien. Ökologische Baustoffe zeichnen<br />

sich dadurch aus, dass sie aus einer nachwachsenden<br />

Ressource gewonnen werden und<br />

<strong>die</strong> Herstellung mit geringen Umweltbelastungen<br />

verbunden ist. Zudem lassen sich klimafreundliche<br />

Werkstoffe wieder der Kreislaufwirtschaft<br />

zuführen. Klimafreundlich sind übrigens in <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang auch ein geringer Materialverbrauch<br />

sowie das Vermeiden langer Transportwege<br />

durch <strong>die</strong> bewusste Entscheidung für<br />

regionale Baustoffe.<br />

<br />

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Einfach Energie einsparen<br />

ENERGIEEFFIZIENTES WOHNEN | VON JENS BARTELS<br />

Egal, ob beim Aufladen des Smartphones,<br />

beim Kochen oder Heizen: Wir nutzen Tag<br />

für Tag große Energiemengen in <strong>unser</strong>em Zuhause.<br />

Entsprechend vielfältige Möglichkeiten<br />

haben wir aber auch, den Energieverbrauch<br />

zu senken und dadurch sowohl <strong>unser</strong>en ökologischen<br />

Fußabdruck zu minimieren als auch<br />

Energiekosten zu sparen.<br />

Auch ohne große Umbaumaßnahmen oder<br />

energetische Sanierung können <strong>die</strong> Bundesbürger<br />

große Mengen an Energie sparen und<br />

damit gleichzeitig Umwelt und Geldbeutel<br />

Der Stromverbrauch häufig<br />

genutzter Geräte sollte<br />

regelmäßig unter <strong>die</strong> Lupe<br />

genommen werden.<br />

schonen. So würden nach Berechnungen<br />

des Umweltbundesamts rund zehn Terawattstunden<br />

(TWh) Gas weniger benötigt, wenn alle<br />

Haushalte in <strong>Deutschland</strong> <strong>die</strong> Temperatur in<br />

den Wohnungen nur um ein Grad reduzieren.<br />

Bei einer Absenkung um zwei Grad wären es<br />

sogar rund 21 TWh. Das sind etwa fünf Prozent<br />

des derzeit aus Russland importierten Erdgases<br />

und entspricht ungefähr dem Jahresverbrauch<br />

an Endenergie für Warmwasser und Raumwärme<br />

von Berlin und Hamburg.<br />

Smart heizen<br />

Nachts oder wenn man nicht zu Hause ist, muss<br />

<strong>die</strong> Heizung ohnehin nicht laufen. Heizkörper<br />

sollten darüber hinaus in Räumen ausgestellt<br />

werden, <strong>die</strong> nur selten genutzt werden. Heizenergie<br />

lässt sich auch sparen, wenn Heizkörper<br />

regelmäßig entlüftet und keine Möbel vor <strong>die</strong><br />

Heizung platziert werden. Während der<br />

Heizperiode gilt zudem: Falsches Lüften<br />

wirkt sich stark auf den Energieverbrauch<br />

aus. Kurzes Querlüften<br />

bei weit geöffneten gegenüberliegenden<br />

Fenstern und Innentüren<br />

ist <strong>die</strong> effektivste Methode<br />

zum Luftaustausch.<br />

Stromverbrauch senken<br />

Unabhängiger von fossilen<br />

Energien wird <strong>Deutschland</strong><br />

auch, wenn weniger Strom verbraucht<br />

wird. Um möglichst viel<br />

zu sparen, sollte insbesondere<br />

der Stromverbrauch häufig genutzter<br />

Haushaltsgeräte unter<br />

<strong>die</strong> Lupe genommen werden.<br />

Mehr als ein Viertel des Stromverbrauchs<br />

entfällt beispielsweise<br />

auf Kommunikations- und<br />

Informationstechnik wie Fernseher,<br />

Laptop oder Spielkonsole. Wichtig<br />

in <strong>die</strong>sem Zusammenhang: Smartphones verbrauchen<br />

weniger Strom als Tablets. Diese wiederum<br />

benötigen weniger Strom als Notebooks.<br />

Desktop-PCs benötigen in <strong>die</strong>sem Gerätevergleich<br />

<strong>die</strong> meiste Energie. Auch eine optimale<br />

Kühl- und Gefriertemperatur hilft, den Stromverbrauch<br />

zu senken. Bei Kühlschränken liegt<br />

etwa <strong>die</strong> optimale Temperatur bei maximal sieben<br />

Grad Celsius, Gefriergeräte sollten nicht<br />

wärmer, aber auch nicht kälter als minus 18 Grad<br />

Celsius eingestellt sein. Nicht zuletzt: Ein gutes<br />

Buch schlägt eine schlechte Netflix-Serie – auch<br />

beim Energieverbrauch.<br />

<br />

91,9 Cent pro<br />

Liter Heizöl:<br />

So viel zahlten Verbraucher in<br />

Osnabrück im Januar 2022 durchschnittlich.<br />

Damit war Osnabrück im<br />

Januar 2022 <strong>die</strong> Stadt in <strong>Deutschland</strong>,<br />

in der für Verbraucher das<br />

Heizöl im Schnitt am teuersten war.<br />

Quelle: www.statista.com/statistik/daten/stu<strong>die</strong>/539944/umfrage/<br />

heizoelpreise-in-den-zehn-teuersten-staedten-deutschlands,<br />

letzter Aufruf: 18.07.2022<br />

13<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Energie und Kosten sparen mit Entgasung<br />

Werbebeitrag – Produktporträt<br />

Der Blick auf <strong>die</strong> nächste Abrechnung<br />

bringt <strong>die</strong> Bestätigung: Die<br />

drastische Erhöhung der Energiekosten<br />

hat auch uns Endverbraucherinnen<br />

und -verbraucher<br />

erreicht. Jedoch kann man langfristig<br />

in den eigenen vier Wänden<br />

auch bei bestehenden Heizsystemen<br />

gezielt den Verbrauch<br />

senken, das Klima schonen und<br />

gleichzeitig den Komfort erhöhen.<br />

Viele SHK-Fachhandwerker und<br />

-handwerkerinnen empfehlen<br />

dazu heute den Einbau einer Entgasungsanlage<br />

des führenden<br />

Systemanbieters Reflex Winkelmann.<br />

Diese innovative Technologie<br />

kommt seit Jahren bereits<br />

in Fernwärmenetzen und großen<br />

Heizsystemen erfolgreich zum Einsatz<br />

– und zieht nun immer mehr<br />

auch in Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

ein. Möglich macht es <strong>die</strong><br />

Servitec Mini, <strong>die</strong> kostengünstige<br />

Entgasungsmöglichkeit für Privatanwender.<br />

Kaum größer als eine<br />

Laptop-Tasche, passt <strong>die</strong> Servitec<br />

Mini in nahezu jeden Keller. Der<br />

fachmännische Einbau lässt sich,<br />

bei geringem Wartungsaufwand,<br />

einfach und schnell per Plug &<br />

Play realisieren. <strong>Wie</strong> lassen sich<br />

<strong>die</strong> Energiekosten runterfahren?<br />

<strong>Wie</strong> kann ich verhindern, dass <strong>die</strong><br />

Heizung gluckert oder andere aufdringliche<br />

Störgeräusche auftreten<br />

– und was hat <strong>die</strong>s damit zu<br />

tun, dass plötzlich zwar das Wohnzimmer<br />

unten noch warm wird, <strong>die</strong><br />

Zimmer im Obergeschoss aber<br />

kalt bleiben? Die Antworten darauf<br />

liefert <strong>die</strong> mehrfach mit dem begehrten<br />

Plus X Award ausgezeichnete<br />

Servitec Mini. Sie ist flexibel<br />

kombinierbar mit verschiedenen<br />

Anlagen, auch solchen, <strong>die</strong> auf erneuerbare<br />

Energien setzen.<br />

Volle Leistung zu<br />

geringeren Kosten<br />

Hinter der Servitec Mini steckt<br />

<strong>die</strong> sogenannte Vakuum-Sprührohrentgasung<br />

für Heiz- und auch<br />

Kühlsysteme in Kleinanlagen bis<br />

100 Kilowatt, wie sie im privaten<br />

Bereich vorzufinden sind. Mit dem<br />

bewährten Prinzip werden dem Anlagenwasser<br />

nahezu alle störenden<br />

Gase entzogen und kontrolliert abgeführt.<br />

So kann <strong>die</strong> Heizung ihre<br />

Leistung voll ausschöpfen, und im<br />

gesamten Haus herrschen wieder<br />

Wohlfühltemperaturen für höchsten<br />

Wohnkomfort. Und das bei<br />

geringerem Energieeinsatz und<br />

weniger Kosten. Zudem passt sich<br />

<strong>die</strong> Servitec Mini dank vieler zeitgesteuerter<br />

Modi an <strong>die</strong> individuellen<br />

Wohnbedürfnisse an.<br />

Unabhängige Untersuchungen haben<br />

ergeben, dass mit Einsatz der<br />

Vakuum-Sprührohrentgasung <strong>die</strong><br />

Energiekosten um bis zu 10,6 Prozent<br />

gesenkt und parallel dazu <strong>die</strong><br />

Emissionen deutlich reduziert werden.<br />

Bei einer flächendeckenden<br />

Ausrüstung der Bestandsanlagen<br />

mit der Vakuum-Sprührohrentgasung<br />

liegt das Einsparpotenzial<br />

Vakuum-Sprührohrentgasung Servitec<br />

Mini für Kleinanlagen in Ein- und<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

hierzulande bei bis zu 15 Millionen<br />

Tonnen CO₂ pro Jahr: ein Mehrwert<br />

für Klima und Geldbeutel.<br />

www.servitec-mini.de


14<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Auf <strong>die</strong> Kommunen kommt es an<br />

NACHHALTIGE REGIONEN UND STÄDTE | VON JENS BARTELS<br />

Klimaschutz, Infrastruktur oder Mobilität:<br />

Smart-City-Konzepte bieten eine Vielzahl von<br />

Anwendungsfeldern, um Wettbewerbsfähigkeit<br />

sowie Lebensqualität zu erhöhen und insgesamt<br />

den Alltag der Menschen nachhaltiger<br />

zu gestalten. Gerade den kommunalen Verwaltungen<br />

fällt bei der Umsetzung <strong>die</strong>ser Konzepte<br />

eine entscheidende Rolle zu.<br />

In ganz <strong>Deutschland</strong> sind Städte und Regionen<br />

auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft.<br />

Digital besonders gut aufgestellt ist Hamburg.<br />

Im aktuellen Smart-City-Index des Branchenverbands<br />

Bitkom belegt <strong>die</strong> Hansestadt mit 88,1<br />

von 100 möglichen Punkten den Spitzenplatz.<br />

WAS BEDEUTET<br />

„SMART CITY"?<br />

Eine allgemein anerkannte Definition,<br />

was eine Smart City ist, gibt es derzeit<br />

noch nicht. Zentrales Anliegen in<br />

einer Smart City ist es, <strong>die</strong> Effizienz,<br />

Effektivität und Widerstandsfähigkeit<br />

des Gesamtsystems zu steigern.<br />

Denn beim demografischen Wandel<br />

und beim Bewältigen der Herausforderungen<br />

des Klimaschutzes spielen<br />

Städte eine wichtige Rolle. Mithilfe von<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

sowie neuen Technologien<br />

begegnen Bürger, Unternehmen<br />

und Verwaltung in einer Smart City<br />

<strong>die</strong>sen Herausforderungen. So soll<br />

das bestmögliche Potenzial von ökologischen<br />

und sozialen Verbesserungen<br />

genutzt werden.<br />

Quelle: www.enbw.com/energie-entdecken/<br />

gesellschaft/smart-cities, letzter Aufruf: 18.07.2022<br />

Mit großem Abstand folgt Köln mit 79,3 Punkten,<br />

dahinter sichert sich Karlsruhe mit 73,2 Punkten<br />

auch noch einen Platz auf dem Siegerpodest. Je<br />

nach Region unterscheiden sich <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

des Smart-City-Index. Städte in Baden-Württemberg,<br />

Bayern und Sachsen schneiden im<br />

Mittel besser ab als der Durchschnitt, in Niedersachsen<br />

und Nordrhein-Westfalen sind <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

schlechter.<br />

Digitale Grundlagen schaffen<br />

Klar muss sein: In intelligent vernetzten Städten<br />

und Regionen helfen digitale Technologien<br />

in vielfältiger Weise bei der Lösung von Problemen,<br />

erhöhen <strong>die</strong> Lebensqualität der Bürger,<br />

steigern <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit und führen<br />

zu mehr Nachhaltigkeit. Bei der Gestaltung <strong>die</strong>ser<br />

smarten Transformation sind laut einer Stu<strong>die</strong><br />

von Deloitte und Fraunhofer IOSB-INA aus<br />

dem vergangenen Jahr besonders <strong>die</strong> kommunalen<br />

Verwaltungen gefordert. So tragen etwa<br />

Kommunen als lokale Akteure im Bereich des<br />

Handlungsfelds Umwelt und Energie eine große<br />

Verantwortung, wenn es darum geht, <strong>die</strong> gestiegenen<br />

Anforderungen an klimaneutrale und<br />

nachhaltige Energiegewinnung und -nutzung anzugehen.<br />

Auch durch das Vorantreiben des Einsatzes<br />

innovativer digitaler Lösungen können<br />

kommunale Verwaltungen einen erheblichen<br />

Mehrwert generieren: Digitale Infrastrukturen<br />

ermöglichen eine effiziente Verwaltung, während<br />

Datenplattformen den Zugang zu öffentlichen<br />

Serviceleistungen und <strong>die</strong> Interaktion mit den<br />

Einwohnern der Kommune stark vereinfachen.<br />

Wandel gestalten<br />

Auch das Thema Mobilität ist im Rahmen der<br />

Transformation zu einer smarten Stadt von<br />

elementarer Bedeutung. Erst durch <strong>die</strong> Bereitstellung<br />

technologischer Grundlagen für<br />

Grüne Städte steigern <strong>die</strong> Lebensqualität.<br />

autonomes Fahren, effiziente Verkehrsflusssteuerung<br />

oder den Einsatz digitaler Mobilitätsplattformen<br />

besteht <strong>die</strong> Chance, Menschen und<br />

Waren immer schneller, sicherer und umweltfreundlicher<br />

zu befördern. Daneben sollte<br />

Bei der smarten Transformation<br />

sind <strong>die</strong> kommunalen Verwaltungen<br />

besonders gefordert.<br />

Umwelt und Natur in Städten Raum gegeben<br />

werden. Klar ist: Grüne Städte mit Parks und<br />

Freiflächen, aber auch mit Gründächern fördern<br />

<strong>die</strong> Biodiversität, indem sie Insekten, Vögeln und<br />

Nagern Lebensraum geben, wirken regulierend<br />

auf das Klima, weil sie <strong>die</strong> sommerheiße Luft<br />

kühlen, und speichern Wasser und CO₂. <br />

iStock / August Karlsson<br />

Geheimtipp Gera: Erholung im Vogtland<br />

Werbebeitrag – Stadtporträt<br />

Die einstige Residenzstadt und<br />

Geburtsstadt des Malers Otto<br />

Dix lädt mit ihrer bunten Museenund<br />

Kulturszene, historischen<br />

Gärten und großen Parkanlagen<br />

sowie Rad- und Wanderwegen<br />

entlang der Weißen Elster zu entspannten<br />

Kurzurlauben ein. Aufgrund<br />

der zentralen Lage bieten<br />

sich Tagesausflüge in <strong>die</strong> Goethe-<br />

Stadt Weimar, nach Leipzig oder<br />

zum Thüringer Meer, <strong>Deutschland</strong>s<br />

größter Stauseeregion, an.<br />

Der artenreiche Naturraum der<br />

Weißen Elster ist Flusslandschaft<br />

2020-23 und bildet <strong>die</strong> idyllische<br />

Kulisse für erlebnisreiche Touren.<br />

Der Lutherweg führt an Orte, <strong>die</strong><br />

mit der Reformation im Zusammenhang<br />

stehen. Das kulturelle<br />

und architektonische Erbe des<br />

Hauses Reuß macht <strong>die</strong> Reußische<br />

Fürstenstraße erlebbar, <strong>die</strong> vor<br />

den Toren der Stadt beginnt. Ein<br />

12 Kilometer langer Naturlehrpfad<br />

entlang des Botanischen Gartens<br />

und durch <strong>die</strong> Schutzgebiete Zaufensgraben<br />

und Lasur informiert<br />

über Tier- und Pflanzenwelt. Ein<br />

besonderer Naturraum ist auch<br />

Geras Stadtwald mit Wanderwegen<br />

und Mountainbike-Strecken.<br />

Hier liegt der beliebte Tierpark mit<br />

Die tausendjährige Stadt beeindruckt mit<br />

ihrer reichen Geschichte und Kultur.<br />

den seltenen weißen Löwen und<br />

der Parkeisenbahn. Durch Gera<br />

führen der Elster-Radweg und der<br />

Radfernweg Thüringer Städtekette.<br />

Die Routen verbinden landschaftlich<br />

reizvolle Gegenden, geprägt<br />

durch ihre reiche Geschichte. Für<br />

Kulturinteressierte und Tourenradler<br />

ist der Radfernweg besonders<br />

geeignet. Teilabschnitte können<br />

bequem mit dem Zug zurückgelegt<br />

werden.<br />

www.gera.de


August 2022<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES<br />

www.gesundes-kind-info.de<br />

15<br />

IMPRESSUM<br />

KOMMENTAR<br />

Einfach mal wiederverwenden<br />

Der Trend ist klar: Statt Dinge wegzuwerfen und permanent<br />

Neues zu konsumieren, sollten wir sie, solange<br />

es geht, tauschen und weiterverkaufen, reparieren<br />

oder upcyclen. Bei Kleidung funktioniert das<br />

über Second-Hand-Läden, Flohmärkte oder Kleiderkreisel<br />

schon lange. Mütter kennen das: Kaum kündigt<br />

sich Nachwuchs an, kommen von diversen Bekannten<br />

Säcke mit kaum getragener Baby- und<br />

Kinderkleidung an. Und auch Erwachsene<br />

greifen immer öfter zu hochwertiger<br />

Second-Hand-Ware statt zu neuer,<br />

aber oft minderwertig produzierter<br />

Fast Fashion. Was bei Klamotten<br />

schon klappt, soll nun auch auf<br />

Elektrogeräte übertragen werden:<br />

Denn sie sollen nach dem Willen des<br />

EU-Parlaments länger haltbar und vor<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

allem reparierbar werden. Demnach sollen Elektrogeräte<br />

so gestaltet sein, dass sie geöffnet und Teile<br />

ausgetauscht werden können. Zudem sollen Händler<br />

verpflichtet werden, Reparatur- und Instandhaltungsinformationen<br />

bereitzustellen und Software-Updates<br />

für eine Mindestzeitspanne zu gewährleisten. Auch sollen<br />

Praktiken, <strong>die</strong> dazu führen, dass Geräte schlecht<br />

zu reparieren sind oder früh veralten, verboten<br />

werden. Die EU erhofft sich mit der Initiative,<br />

<strong>die</strong> auch Teil des Green Deals ist, den<br />

Elektroschrottanteil zurückzufahren<br />

und das Recht der Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher auf langlebigere<br />

und reparierbare Produkte zu stärken.<br />

<strong>Wie</strong> <strong>die</strong> Richtlinie konkret aussehen<br />

soll, erfahren wir aber wohl<br />

erst zum Ende des Jahres.<br />

Projektmanager Laura Colantuono, laura.colantuono@reflex-media.net, Sina Temme, sina.temme@reflexmedia.net<br />

Redaktion Jens Bartels, Michael Gneuss, Katharina Lehmann, Andrea von Gersdorff Layout Silke<br />

Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / vip2807 Druck BVZ<br />

Berliner Zeitungsdruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss, redaktion@reflexmedia.net<br />

Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH,<br />

Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net<br />

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 30. Juli 2022 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.<br />

Der Reflex Verlag und <strong>die</strong> Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH sind rechtlich getrennte und redaktionell<br />

unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews,<br />

Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben <strong>die</strong> Meinung der beteiligten Unternehmen<br />

beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für <strong>die</strong> Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die<br />

rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.<br />

UNSERE NÄCHSTE<br />

AUSGABE<br />

HAPPY KIDS<br />

Happy Kids<br />

„Für Kinder ist das<br />

Beste gerade gut<br />

genug“, schrieb einst<br />

Goethe, und alle<br />

Eltern eint ihr größter<br />

Wunsch: ihre Kinder<br />

glücklich zu sehen<br />

und als starke, gesunde<br />

und fröhliche<br />

Persönlichkeiten auf<br />

<strong>die</strong> Zukunft vorzubereiten.<br />

Doch was ist<br />

eigentlich in <strong>die</strong>sen<br />

schwierigen Zeiten<br />

das sogenannte<br />

Beste? Der Reflex<br />

Verlag filtert aus der<br />

Flut der Informationen<br />

<strong>die</strong> wichtigsten<br />

heraus und unterstützt<br />

Eltern dabei,<br />

<strong>die</strong> richtigen Entscheidungen<br />

zu<br />

treffen.<br />

Lesen Sie mehr am<br />

21. September 2022<br />

im Magazin Eltern.<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Wir sind dabei<br />

Bundesverband Erneuerbare<br />

Energie e. V. (BEE) 3<br />

EUREF-Campus 16<br />

10829 Berlin<br />

www.bee-ev.de<br />

Fachverband Biogas e. V. 4<br />

Angerbrunnenstraße 12<br />

85356 Freising<br />

www.biogas.org<br />

Alternoil GmbH 5<br />

Portlandstraße 16<br />

49439 Steinfeld<br />

www.alternoil.de<br />

Green Planet Energy eG 6<br />

Hongkongstraße 10<br />

20457 Hamburg<br />

www.green-planet-energy.de<br />

Allianz Private Krankenversicherungs-AG<br />

8<br />

Königinstraße 28<br />

80802 München<br />

info@allianz.de<br />

Franz Tress GmbH & Co. KG 9<br />

Dottinger Straße 69<br />

72525 Münsingen<br />

www.tress.de<br />

Forum Moderne<br />

Landwirtschaft e. V. 10<br />

Fanny-Zobel-Straße 7<br />

12435 Berlin<br />

www.moderne-landwirtschaft.de<br />

Initiative Milch 2.0 GmbH 11<br />

Französische Straße 13<br />

10117 Berlin<br />

www.initiative-milch.de<br />

KAMPA GmbH 12<br />

KAMPA-Platz 1<br />

73432 Aalen-Waldhausen<br />

www.kampa.de<br />

Reflex Winkelmann GmbH 13<br />

Gersteinstraße 19<br />

59227 Ahlen<br />

www.reflex-winkelmann.com<br />

Stadt Gera 14<br />

Kornmarkt 12<br />

07545 Gera<br />

www.gera.de<br />

Aktion <strong>Deutschland</strong> Hilft e. V. 16<br />

Willy-Brandt-Allee 10–12<br />

53113 Bonn<br />

www.aktion-deutschland-hilft.de


© arche noVa/Axel Fassio<br />

Nothilfe ist gut – Vorsorge ist besser<br />

Aktion <strong>Deutschland</strong> Hilft leistet Nothilfe nach schweren Katastrophen<br />

und hilft Familien, sich besser zu schützen. Erdbebensicheres Bauen rettet<br />

Leben. Getreidespeicher wappnen gegen Hunger. Und Hygieneprojekte<br />

bekämpfen Seuchen wie Corona. Das verhindert Leid, noch bevor es<br />

geschieht. Helfen Sie uns, zu helfen – jetzt mit Ihrer Spende!<br />

Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30<br />

Jetzt Förderer werden: www.Aktion-<strong>Deutschland</strong>-Hilft.de

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